1. Aus vielen Herzen steigt zu Gott die Frage auf: Herr, wird der Schmerz, der diese Welt heimsucht, für immer fortbestehen? Darauf antwortet ihnen der Meister: Nein, meine viel geliebten Kinder, euer Schmerz wird verschwinden, sobald ihr die wahre Liebe findet.
2. Obwohl man auf Erden viel von Liebe spricht, gibt es sie in Wirklichkeit nicht unter euch. Manche täuschen sie vor, andere verwechseln sie mit einem selbstsüchtigen Gefühl, und wieder andere mit einer niederen Leidenschaft. Falschheit regiert im Menschenherzen, die Lüge herrscht, man heuchelt Liebe, Freundschaft, Wohltätigkeit. Das Unkraut ist gewuchert und hat sich überallhin verbreitet, und nur das Feuer des Schmerzes wird imstande sein, es zu vernichten.
3. Dies Feuer werden die Menschen mit ihren Kriegen der Ideen, Glaubensbekenntnisse, Philosophien und Wissenschaften entflammen. Es ist der Krieg, der sich mit großen Schritten nähert. Dort, in diesem Feuer, das durch ihre eigenen Machtgelüste, Leidenschaften und Feindschaften entzündet wird, werden sie ihre Läuterung finden. So haben sie es gewollt, so haben sie es gefordert.
4. Wie wäre es möglich, dass die Menschen sich wie Geschwister lieben, wenn sie ihr Herz noch nicht geläutert haben? Es bedarf einer großen Heimsuchung auf der Welt, damit sie aus ihr geläutert hervorgehen; denn der Schmerz läutert.
5. Auch sage Ich euch: Die Menschen müssen an die Menschen glauben, müssen Glauben und Vertrauen zueinander haben, denn ihr müsst zu der Überzeugung kommen, dass ihr alle auf der Erde einander braucht.
6. Meint nicht, dass es Mir gefällt, wenn ihr sagt, dass ihr an Mich glaubt, und Ich dabei weiß, dass ihr an der ganzen Welt zweifelt. Denn was Ich von euch erwarte, ist, dass ihr Mich durch die Liebe, die ihr euren Nächsten entgegenbringt, liebt und denen vergebt, die euch verletzen; dass ihr dem Ärmsten, Geringsten oder Schwächsten liebevoll beisteht, eure Geschwister unterschiedslos liebt und bei allen euren Werken größte Selbstlosigkeit und Wahrhaftigkeit walten lasst.
7. Lernt von Mir, denn Ich habe niemals an euch gezweifelt, glaube an eure Rettung und vertraue darauf, dass ihr aufstehen werdet, um das wahre Leben zu erreichen.
8. Auch wenn es nach außen hin viel Falschheit bei den Werken der Menschen gibt, gibt es nicht einen, in dessen Innern nicht ein Teil Wahrhaftigkeit vorhanden ist. Dieser Teil ist der Funke geistigen Lichtes, den er in sich trägt, ist meine göttliche Gegenwart, der Funke, der ihn innerlich erleuchtet. Ich werde bewirken, dass dies Licht, welches das meine ist, in jedem Herzen erstrahlt, und dass sein Widerschein sich in jedem eurer Werke bekundet.
9. Ich will, dass ihr in der Wahrheit lebt, und dafür ist es nötig, dass alles Böse stirbt. Ihr, die ihr euch der Stunde, die näher rückt, bewusst seid, wacht und betet schon heute, kündigt euren Geschwistern diese Schlacht als Propheten an, damit sie sich vorbereiten und in den Augenblicken der Bitternis während des kommenden Kampfes nicht verzweifeln.
10. Seid davon überzeugt, dass alle Felder Frucht tragen werden, wenn sie zubereitet sind. Mein Same ist bereit, auf sie niederzugehen: Jedes menschliche Wesen wird eine Pflanze sein, die erblüht und Früchte der Liebe schenkt und so die Bestimmung alles Geschaffenen erfüllt.
11. Im Pflanzenreich gibt es Schmarotzerpflanzen, die unnütz sind; nehmt sie euch nicht zum Vorbild.
12. Wisst ihr, warum der Vater von euch nur Früchte der Liebe erwartet? Weil der Same des Lebens, den Ich in jedes Geschöpf legte, der Ur-Same, die Liebe war.
13. Wenn ihr zuweilen, wie es bei Pflanzen der Fall ist, dem Anschein nach vertrocknet seid, wenn ihr für kurze Zeit welk geworden seid oder Durstqualen erlitten habt, so geschah dies nicht, weil euch das Wasser meiner Gnade gefehlt hat. Mein Liebesquell hat sich immerdar auf jeden Geist und jedes Herz als lebenspendendes Nass ergossen. Aber diese menschlichen, mit Geist begabten Pflanzen besitzen Willensfreiheit, und infolge des schlechten Gebrauchs dieser kostbaren Gabe entfernen sie sich von jener göttlichen Gnade, welche das einzige ist, was den Geist retten und stärken kann. Wie verschieden seid ihr von den Pflanzen der Erde, die an ihrem Ort immer ergeben das entgegennehmen, was ihnen die Barmherzigkeit Gottes beschert!
14. Ihr alle meint, in eurem Leben schon geliebt zu haben, doch Ich sage euch: Manche haben wirklich geliebt, während andere die Leidenschaften und den Egoismus mit Liebe verwechselt haben.
15. Durch Jesus gab Ich euch die vollkommene Unterweisung. Studiert meinen Gang durch die Welt als Mensch von der Geburt bis zum Tod, dann wird euch die Liebe in lebendiger und vollkommener Weise erklärt werden.
16. Ich verlange nicht von euch, dass ihr Jesus gleich sein sollt, denn in ihm war etwas, was ihr nicht erreichen könnt: als Mensch vollkommen zu sein, da jener, der in ihm war, Gott selbst in begrenzter Form war. Aber Ich sage euch dennoch, dass ihr ihm nacheifern sollt.
17. Mein ewiges Gesetz hat zu euch immer von dieser Liebe gesprochen. Ich sagte euch in den ersten Zeiten: „Du sollst Gott von ganzem Herzen und aus ganzem Geist lieben“, und „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“
18. Später gab Ich euch diese inspirierten Worte: „Liebt eure Geschwister, wie der Vater euch geliebt hat“; „Liebt einander.“
19. In dieser Zeit habe Ich euch offenbart, dass ihr Gott mehr als alles Geschaffene lieben sollt, dass ihr Gott in allem Bestehenden und alles Bestehende in Gott lieben sollt. Dass ihr an euren Geschwistern Barmherzigkeit und nochmals Barmherzigkeit üben sollt, damit ihr den Vater in all seiner Herrlichkeit schaut, denn Barmherzigkeit ist Liebe.
20. Der Mensch ist niemals so wie heute in der Lage gewesen, Mich durch geistige Anbetung zu lieben, frei von Unreinheit. Die heidnischen Zeiten und die der Ungläubigen sind nun ferne. Der Götzendienst, der in allen Kulten und zu allen Zeiten fortbestanden hat, ist den Geistern zum Überdruss geworden mit seiner Sinnesbetörung und seinem falschen Glanz.
21. Bald kommen die Generationen, die an allen Enden der Erde die geistige Verehrung für meine Göttlichkeit einführen werden. Wenn diese Form der Verehrung dann schließlich ein Reich des Friedens und des Lichts unter den Menschen errichtet, wird der religiöse Fanatismus bei den Menschen verschwinden, weil in der Vergeistigung kein Platz mehr für Leidenschaften, noch für Unwissenheit ist.
22. Weil ihr noch einen weiten Weg vor euch seht, sollt ihr nicht stehenbleiben und denken, dass ihr niemals ans Ziel gelangen werdet. Schreitet voran, denn selbst über einen verlorenen Augenblick wird euer Geist später weinen. Wer hat euch gesagt, dass das Ziel auf dieser Welt ist? Wer hat euch gelehrt, dass der Tod das Ende ist, und dass ihr in jenem Augenblick mein Reich erreichen könnt?
23. Der Tod ist wie ein kurzer Schlaf, nach welchem der Geist unter der Liebkosung meines Lichts mit erneuerten Kräften erwachen wird wie zu einem neuen Tag, der für ihn beginnt.
24. Der Tod ist der Schlüssel, der euch die Tore des Gefängnisses öffnet, in dem ihr euch befandet, solange ihr an die Körpermaterie gebunden wart, und er ist zugleich der Schlüssel, der euch die Pforten zur Ewigkeit öffnet.
25. Dieser Planet, der durch die menschlichen Unvollkommenheiten in ein Sühnetal verwandelt wurde, war für den Geist Gefangenschaft und Verbannung.
26. Wahrlich, Ich sage euch, das Leben auf Erden ist eine weitere Stufe auf der Leiter des Lebens. Warum fasst ihr es nicht so auf, damit ihr alle seine Lektionen nutzt? Der Grund, warum viele ein ums andere Mal zu ihm zurückkehren müssen, ist der: Weil sie es nicht verstanden und sie aus ihrem vorhergehenden Leben keinen Nutzen zogen.
27. Bei den Menschen von morgen wird es so viel Vergeistigung und Verständnis für die Entwicklung geben, die ihr Geist erreichen muss, dass, wenn ihr Todeskampf beginnt und sie nur noch einen Schritt vom Tod entfernt sind, sie selbst und jene, die ihnen in dieser Stunde beistehen, jenen Augenblick als den schönsten ihres ganzen Erdendaseins betrachten, welcher wie der Höhepunkt eines fruchtbaren und nutzbringenden Lebens sein wird, und sie wie ihr Meister am Kreuz sagen können: „Alles ist vollbracht.“
28. Ich spreche in väterlichem Ton und mit einfachen Worten zu euch. Ihr habt meine neue Offenbarung in dieser Zeit von Geheimnissen erfüllt erwartet, und groß war eure Überraschung, als ihr die Schlichtheit meiner Unterweisungen und die bescheidene Art, zu euch zu sprechen, gesehen habt.
29. Elias kam wie ein Lichtstrahl inmitten eines Sturmes, gefolgt von seinen unsichtbaren Heerscharen, seinen großen Legionen von Lichtgeistern, die ihm wie die Schafe dem Hirten folgen. Er bricht den Menschenmassen eine Bahn, reißt zur Rechten und zur Linken das Dorngestrüpp nieder, um denen eine Bresche zu schlagen, die ihm nachfolgen, und sammelt die Geister, die seine Stimme als die des Hirten erkennen, der sie in dieser Zeit zu Mir führen wird.
30. Habt ihr vergessen, dass es ein Schaf Elias‘ war, das euch Zeugnis gab von meiner Gegenwart und euch einlud, euch in der Hürde zu vereinigen, um dann der Spur des Hirten zu folgen?
31. Mach dich auf, Menschheit, entdecke den Weg, entdecke den Grund für das Leben! Vereinigt euch, Volk mit Volk, liebt euch alle! Wie dünn ist die Scheidewand, die ein Heim vom anderen trennt, und dennoch, wie ferne sind ihre Bewohner einander! Und an den Grenzen eurer Länder, wie viele Bedingungen werden da verlangt, damit ihr den Ausländer durchlasst! Und wenn ihr dies selbst unter Menschen tut, was habt ihr dann erst bei denen gemacht, die sich in einem anderen Leben befinden? Ihr habt zwischen ihnen und euch einen Vorhang herabgelassen, wenn nicht den eures Vergessens, so doch den eurer Unwissenheit, welche wie dichter Nebel ist.
32. Wenn Ich die Bewohner dieser Welt betrachte, sehe Ich, dass alle Völker meinen Namen kennen, dass Millionen von Menschen meine Worte aussprechen; doch wahrlich, Ich sage euch, dennoch sehe Ich keine Liebe der Menschen untereinander!
33. Alles, was Ich euch in dieser Zeit lehre und was auf der Welt geschieht, ist die Erklärung und die Erfüllung der Offenbarung, die Ich der Menschheit durch meinen Apostel Johannes gab, als Ich ihn zu der Zeit, da er auf der Insel Patmos lebte, im Geist in die Höhen, zur göttlichen Ebene, zur Unermesslichkeit trug, um ihm durch Sinnbilder den Ursprung und das Ziel, das Alpha und das Omega zu zeigen; und er sah die Ereignisse, die geschehen waren, jene, die sich gerade vollzogen, und jene, die noch kommen würden.
34. Er verstand zu diesem Zeitpunkt nichts davon, aber meine Stimme sagte ihm: „Schreibe auf, was du sehen und hören wirst“, und so schrieb er. Johannes hatte Jünger, die das Meer mit Schiffen überquerten und ihn an seinem Rückzugsort aufsuchten. Begierig fragten jene Männer den, der ein Jünger Jesu gewesen war, wie der Meister gewesen sei, wie seine Worte und seine Wundertaten; und Johannes, der seinem Meister in Liebe und Weisheit nacheiferte, setzte sie mit seinem Wort in Erstaunen. Auch als das Alter herannahte, als sein Körper bereits von der Zeit gebeugt war, hatte er noch genug Kräfte, um von seinem Meister zu zeugen und seinen Jüngern zu sagen: „Liebt einander.“ Als jene, die ihn aufsuchten, sahen, dass der Tag von Johannes‘ Hinscheiden näherkam, baten sie ihn im Verlangen danach, alle Weisheit zu besitzen, die jener Apostel angesammelt hatte, ihnen alles zu offenbaren, was er von seinem Meister gelernt hatte, doch als Antwort vernahmen sie immer nur jenen Satz: „Liebt einander.“
35. Jene, die mit so viel Eifer und Interesse fragten, fühlten sich betrogen und dachten, dass das Alter die Worte Christi aus seinem Gedächtnis gelöscht habe.
36. Ich sage euch, dass Johannes kein einziges meiner Worte vergessen hatte, sondern dass er aus all meinen Lehren als eine einzige Quintessenz jene Lehre aussprach, die das ganze Gesetz zusammenfasst: die Liebe untereinander.
37. Wie hätte jenem so geliebten Jünger die Lehre des Meisters, den er so sehr liebte, aus der Erinnerung schwinden können?
38. Wisst ihr etwa, Jünger dieser Zeit, ob Ich euch, wenn das Jahr 1950, das letzte meiner Kundgabe, gekommen ist, nicht gleichfalls statt jeder Unterweisung nur noch sagen werde: „Liebt einander“? Alles auf eurem Lebensweg spricht zu euch von dieser Lektion: Der Baum, der sein Laubwerk ausbreitet, um euch Schatten zu spenden, die Blume, die ihre Blütenblätter fallen lässt, nachdem ihr ihren Duft eingeatmet habt, so dass ihr Opfertod zu eurer Wonne wird.
39. Dies ist der Weg, deshalb habe Ich euch gesagt, dass ihr Gott in allem Geschaffenen lieben sollt und die ganze Schöpfung in Gott, denn in allem bin Ich gegenwärtig und in allem spreche Ich zu euch.
40. Ich sehe, dass alle Menschen krank sind, sei es körperlich oder geistig. Ihr Menschen, in deren Innerem nur noch der andauernde Ruf des Gewissens zu hören ist, sucht Mich als Quelle der Gesundheit, denn Ich besitze den Balsam, der alle Übel heilt. Doch um meine Macht unter euch zu offenbaren ist es nötig, dass ihr Mir eure Herzen frei von Flecken vorweist.
41. Ihr habt Verlangen danach, dass Ich meine Macht und meine Wundertaten auf eurem Lebensweg erweise, und Ich bin bereit, euch dies zu gewähren. Die Schatzkammer eures Vaters wartet nur auf eure Zurüstung, um euch mit Gesundheit, Stärke und Licht zu überschütten.
42. Heute hegt und pflegt euch mein Wort, es ist Saat und zugleich Bewässerung; und morgen, wenn die rechte Zeit dafür gekommen ist, werde Ich die Ernte der Liebe einbringen, den goldenen Weizen meiner Ländereien.
43. Fragt ihr euch, weshalb Ich eure Fehler und Unvollkommenheiten immer wieder korrigiere? Ich reiße nur die Brennnesseln und anderes Unkraut aus, die in euren Herzen gewuchert sind und eure guten Gefühle erstickt haben.
44. Diese Zeit dient der Läuterung. Nicht nur die Menschen werden ihre Flecken in den kristallklaren Wassern meines Gerichts abwaschen müssen, auch die Geistwesen sind dieser Reinigung unterworfen.
45. Wenn die Menschen dann von jeder Befleckung frei sind, werden sie fühlen, dass die Erde sich dem Himmel nähert. Diese Annäherung wird geistig geschehen und euch mit Frieden, Zuversicht und Erkenntnis erfüllen.
46. Jünger, wenn ihr in eurer Ruhezeit darangeht, mein Wort zu ergründen, werdet ihr in seiner Essenz eine vollkommene Vernunft und eine unendliche Gerechtigkeit feststellen. Mein Wort erweckt die Menschen zu einem gehobenen Leben, einem glücklichen Dasein. Doch während es für euch nötig war, dass Ich in dieser Form spreche, um euch aufzuwecken, hat es manche Menschen gegeben, die die körperlich hörbare Kundgebung des Geistigen nicht benötigten, um sie zur Erfüllung meines Gesetzes zu erwecken.
47. Die intuitiven Spiritualisten, die Inspirierten, die Träumer, sie tragen Mich in ihren Herzen, auch ohne das Wort vernommen zu haben, das ihr bisher empfangen habt. Sie halten schon seit langem geistige Zwiesprache mit ihrem Meister.
48. Ihr werdet ihnen auf eurem Weg begegnen und von ihrem Wissen um mein Werk überrascht sein. Auch sie werden, wenn sie euch begegnen, erfreut sein, wenn sie ihre Ideen und ihr Tun bestätigt sehen, wenn sie euer Zeugnis und eure Erläuterungen vernehmen. Sie sollen jedoch in euren Vorstellungen, Ausübungsformen und Verehrung oder in eurem Leben nichts entdecken, was die Spiritualität meiner Lehre verleugnet, denn dann werden sie sich mit Enttäuschung im Herzen von eurem Weg abwenden. Wacht und betet, Jünger, damit ihr meine Unterweisung versteht und sie in eurem Leben mit derselben Lauterkeit zur Anwendung bringt, mit der ihr sie empfangen habt. Dann wird der Jubel in euren Herzen groß sein, wenn ihr mit jenen zusammentrefft, die Ich intuitive Spiritualisten genannt habe. Zusammen werdet ihr auf der Welt eine starke Gemeinschaft bilden, die mit ihrem Gebet, ihrem Eifer im Gesetz, ihrer Einfachheit in der Lebensführung und ihrer Liebe zum Nächsten die Menschheit die wahre Verehrung Gottes lehrt und ihr den Weg des guten Willens weist, um auf Erden in Frieden zu leben.
49. In der Demut eures Gebets sagt ihr Mir: „Herr, wenn Du der höchste Schöpfer bist und außerdem unser Vater, so tue mit uns, was Dir wohlgefällt. Wenn es Dein Wille ist, dass der Schmerz unsere Herzen abschleift, so tue an uns, was Dein Wille vorgesehen hat. Wenn Du willst, dass wir uns läutern, bevor Du uns eine Aufgabe anvertraust, so geschehe es, wie Du es bestimmt hast.“
50. Es sind nur wenige, die so zu Mir sprechen, doch ihrer bediene Ich Mich, um euch ein Beispiel dafür zu geben, wie eure Bereitwilligkeit und Ergebung gegenüber den Weisungen des Vaters sein soll. Aber Ich gebe euch allen meine Lehre, damit ihr ebenso demütig und gehorsam werdet.
51. Manchmal wird euch mein Wort von Gericht erfüllt vorkommen und wird die Empfindlichkeit derer berühren, die es vernehmen. Doch immer werdet ihr es von einer göttlichen Essenz, einer großen Sanftmut und unendlichen Barmherzigkeit durchdrungen finden, die bewirken werden, dass es immer mit Wonne und mit Interesse vernommen wird.
52. Wenn mein Wort euch überfordern würde, könntet ihr es nicht erfassen. Doch Ich will, dass ihr über die göttlichen Unterweisungen, die Ich euch lehre, nachdenkt; denn wer studiert, inspiriert sich, und wer sich von der göttlichen Liebe inspirieren lässt, ist bereits mein Jünger.
53. Oh ihr spiritualistischen Jünger, habt keine Furcht vor der Erfüllung eurer Aufgabe, denn es ist nicht schwierig, sie zu erfüllen. Mit Weisheit führe Ich euch auf dem Weg, damit ihr nicht stolpert, damit niemand sich verirrt. Doch denkt nicht, dass er mit Rosen bestreut ist, weil Ich euch den Weg bereite, nein, ihr werdet Dorngestrüpp und Prüfungen auf ihm finden.
54. Ich sage euch: Wer Mir nachfolgen oder Mich finden will, muss den Weg des Opfers und der Entsagungen dem der ungesunden Vergnügungen und der niederen Leidenschaften vorziehen. Denn auf dem ersteren Weg werdet ihr die Wonnen finden können, die euch meine Kraft und Ermutigung bescheren, und auf dem letzteren sehr schmerzhafte Stürze. Meine göttliche Spur, meine Spur der Liebe, werdet ihr immer auf dem Pfad der Selbstüberwindung, des Opfers, der Nächstenliebe und der Demut finden.
55. Die Menschen sind wie Kinder, die nicht über die Folgen ihrer Taten nachdenken, und deshalb begreifen sie nicht, dass ein Stolperstein, an den sie auf ihrem Weg stoßen, nur ein Hindernis ist, das der Meister aufstellte, um ihren besinnungslosen Lauf aufzuhalten oder um ihnen zu ersparen, eine falsche Entscheidung zu treffen.
56. Ich will, dass ihr euch nunmehr wie Erwachsene benehmt, dass ihr eure Werke, eure Taten überlegt, dass ihr eure Worte wägt. Dies ist der Weg, Klugheit und Gerechtigkeit in euer Leben einzubringen. Außerdem sollt ihr darüber nachdenken, dass das Leben eine unermessliche und beständige Prüfung für den Geist ist.
57. Auf meinem Weg geht niemand zugrunde und obschon es Gelegenheiten gibt, bei denen der Mensch von der Last des Kreuzes bezwungen zusammenbricht, richtet ihn eine höhere Kraft wieder auf und ermutigt ihn. Diese Kraft entspringt dem Glauben.
58. Gesegnete Jünger, Ich sage euch wahrheitsgemäß, dass die Frohe Botschaft meines Wortes bereits zu vielen Herzen gelangt wäre, wenn dies Volk meine Lehre befolgen würde. Mit dem Beispiel der Werke in eurem Leben würdet ihr das größte Zeugnis für die Wahrheit meiner Lehre geben.
59. Niemand soll glauben, dass die Anwesenden dazu bestimmt sind, alles zu tun. Nein, Volk, jede Generation hat den Auftrag, einen Teil meines Werkes durchzuführen.
60. Macht aus euren Herzen ein Gefäß und sorgt dafür, dass seine Liebe zum rechten Zeitpunkt in die Herzen eurer Geschwister überströmt. Schafft jedoch keine Hindernisse, die die Ausbreitung meiner Lehre verzögern oder verhindern, denn unter großem körperlichem oder geistigem Schmerz müsstet ihr sie wieder beseitigen.
61. Macht euren Geschwistern alles fühlbar, was mein Werk an Heilsamem und Gutem in sich birgt. Ich sage euch, dass jeder, den ihr den göttlichen Einfluss spüren lasst, der von ihm ausgeht, mein Wort segnen wird.
62. Ich werde euch gewähren, dass ihr das, was Ich an euch getan habe, an euren Geschwistern tut; denn wenn mein Wort Wunder wirkte, so tragt auch ihr es in euren Herzen, und eben dies Wort sollt ihr euren Geschwistern weitergeben.
63. So, wie Ich euch an Geist und Körper gesund machte, euch den Frieden zurückgab oder bewirkte, dass in euren Herzen der Glaube geboren wurde, und euch vor dem Verderben rettete, ebenso sollt auch ihr an allen tun, die dessen bedürfen. Aber Ich muss euch darauf hinweisen, dass mein Wort diese Wunder nur dann bewirkt, wenn ihr es vorher in euren Herzen wirklich fühlt, wie euer Vater es fühlt, wenn er es euch gibt.
64. Wenn ihr die erhebende Wirkung und die Macht meines Wortes kennenlernen wollt, so bringt es zur Anwendung, und ihr werdet oftmals staunen. Doch wenn ihr es nur in eurem Herzen bewahrt, um euch selbst daran zu erfreuen, werdet ihr wie der reiche Geizhals sein, der nicht weiß, was er besitzt, noch den Wert seines Besitzes kennt, weil sein Schatz ein totes Vermögen ist.
65. Lernt, in den Stürmen dieses Lebens Herzen zu fischen, Kranke zu heilen und Geister zu leiten. Vergeistigt euch, und ihr werdet darin eine Kraft finden, die euch ermöglichen wird, die Prüfungen mit Gleichmut und Zuversicht zu überstehen. Diese Vergeistigung wird sich in eurem materiellen Leben widerspiegeln und wird Nahrung, Heilbalsam und die Fackel sein, die euren Weg erhellt.
66. Es wird vorkommen, dass das Brot auf dem Tisch eures Heimes knapp ist, ohne dass euer Körper Hunger verspürt und eure Kräfte nachlassen. Es werden Tage des Schmerzes und der Betrübnis kommen, in denen Seuchen die Städte verheeren, und dort, wo es keinen Arzt gibt und keine Medikamente vorhanden sind, wird sich mein unsichtbarer Balsam offenbaren, welcher im Augenblick des Gebets meiner Kinder hernieder kommen wird. Doch müsst ihr Verdienste erwerben, bevor die Tage der Verwüstung nahen, damit ihr dann, statt euch mit eurem eigenen Schmerz zu beschäftigen, den eurer Geschwister lindert.
67. Entzündet Lampen des Glaubens im Herzen eurer Geschwister, lehrt sie, meinen Namen mit Ehrfurcht auszusprechen, meine Lehre hochzuschätzen und mit dem Geist zu beten. Erinnert euch daran, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern auch von jedem Wort, das vom Herrn kommt.
Mein Friede sei mit euch!