1. Seht mit dem Blick eures Geistes den Stern, der euch in die Gegenwart eures Vaters führt.
2. Hier ist der Heiland, der euch in seinem Wort die göttliche Wärme bringt, die eure durch die leidvolle Pilgerschaft des Lebens geängstigten Geister benötigen.
3. Wenn ihr euch Mir aufgrund des Schmerzes nähert, empfängt euch meine Liebe. Habt Vertrauen und nehmt an der Feierlichkeit dieser Kundgebung teil.
4. Ich will bei euch sein, so nah eurem Herzen, dass ihr meine Gegenwart wirklich fühlt. Ich will, dass ihr und Ich in der Harmonie und Innigkeit dieser Nacht vereint sind; dass euch bewusst ist, dass Ich euer erstes Licht bin, die göttliche Verheißung, der unermüdliche Meister, der daran arbeitet, euren Geist vollkommen, Gottes würdig, zu machen.
5. Ich will bei euch sein, auch wenn es nur eine Stunde ist, aber auf solche Weise, dass es euch unmöglich ist, euch von Mir zu trennen. Seht, Ich will euch mit Sanftmut, mit Hoffnung und Heilbalsam erfüllen, und Ich will, dass ihr daran denkt, dass Ich in einer Nacht wie dieser auf die Welt kam, um euch durch mein Leben und vorbildliche Werke den Weg zu zeigen, der zum Himmelreich führt.
6. Nähert euch Mir, damit ihr in euren Herzen die Essenz dieses Wortes empfangt und euer Gebet, das im Stillen aus euren Herzen dringt, sich in dieser feierlichen Stunde mit allen Gesängen der Himmel vereint.
7. Betet alle, betet für die Armen, für die Betrübten, für die Gefangenen, für die Kranken, für die Waisen. Betet, damit eure Gedanken den Leidenden salben, die Traurigen aufmuntern und die Tränen derer trocknen, die weinen.
8. Es gibt keinen unter euch, so hart sein Herz auch sein mag, der in diesen Augenblicken nicht innerlich mild gestimmt wird. Doch Ich sage euch auch, dass man, um an die anderen zu denken, sich selbst vergessen muss. Dann werden wir – sie, ihr und Ich- in dieser Stunde geistiger Gemeinschaft eins sein.
9. Ich habe euch in eurer Einsamkeit besucht, und wenn meine Unterweisung dieses Tages zu Ende ist, werde Ich als Spur meiner Gegenwart einen Wohlgeruch hinterlassen, der für dies Volk unvergesslich sein wird.
10. Lasst Mich die welken Blumen einsammeln, die euer Herz voller Traurigkeit und Wunden Mir darbringt, und Ich werde dort eine Leuchte des Glaubens und der Hoffnung zurücklassen.
11. Euer Herz ist es, das heute mein Geist sucht, um aufs Neue im Herzen der Menschheit zu erscheinen.
12. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr aus meinen Sätzen euer Gesetz macht, wenn ihr meinen Schritten folgt und Mich zum Vorbild nehmt, wird in euren Herzen die göttliche Liebe zu erblühen beginnen, die euch den Samen der Unsterblichkeit brachte, als sie vor vielen Jahrhunderten Mensch wurde.
13. Ich selbst komme jetzt, um euch den Grund für diese Liebe zu erklären, da ihr sie nicht begreifen konntet.
14. Euer Geist erbebt, während er Mir zuhört und sagt Mir: „Herr, es hat den Anschein, dass Ich in jener Zeit bei Dir gewesen bin. Dein Wort erinnert mich an alles. Willst Du mich aus dieser Ungewissheit befreien, Meister?“
15. Wahrlich, Ich sage euch, in jener Zeit waren alle, Geistwesen und Menschen, Zeugen meines Kommens und meines Werkes auf der Welt.
16. Euer Geist ist derselbe, auch wenn er in einer anderen Welt gelebt oder einen anderen Körper bewohnt hat. Heute weint er mit anderen Augen, aber sein Wesen ist dasselbe und seine Fragen sind dieselben. Er fragt Mich auch, versucht Mich zu erblicken oder zu entdecken. Dann sage Ich ihm, dass er sich nicht fürchten soll, dass er frohgemut sein und sich bewusst werden soll, dass das Leben in der Unendlichkeit eine ständige Befragung darstellt, und dass es notwendig ist, demütig, beharrlich zu sein und großen Glauben zu haben, um die göttlichen Unterweisungen zu verstehen.
17. Ihr wollt oftmals zuerst das Große und danach das Kleine verstehen. Beginnt jedoch damit, euch selbst zu erkennen. Ergründet euch selbst, stellt euch selbst Fragen, und ihr werdet erleben, wie ihr euch mit dem Feuer eures Wesens zu ernähren beginnt, denn Gott entzündete es mit dem Feuer seines Heiligen Geistes.
18. Vage begreift ihr diese Lehre, weil ihr wisst, dass ihr nicht mehr Licht haben könnt als es eurer Entwicklung entspricht. Aber Ich versichere euch, dass jene, die Mich im Innern ihres Wesens, im Tempel ihres eigenen Geistes zu suchen verstehen, bald eine Antwort auf jene Fragen erhalten werden, für die sie jahrhundertelang keine Erklärung finden konnten.
19. Wenn im Menschen Auflehnung gegenüber dem Geistigen vorhanden ist, ist es nur natürlich, dass seine Kleinheit das Unendliche nicht beurteilen kann. Und so viel der Meister auch von der Größe des Vaters zu euch spricht, vermag der Mensch nicht zu erfassen, was diese Wahrheit enthält.
20. Ich muss euch sagen, dass Ich zu euch gerade von jener Kenntnis spreche, die ihr von Gott haben sollt. Denn alles zu erfassen, in alles einzudringen und es zu erkennen, so wie ihr es möchtet, das könnt ihr nicht erreichen.
21. Gott allein kennt Gott wirklich, sagt euch der Meister.
22. Volk, werde der tiefen Stille gewahr, mit der das Universum in dieser Stunde seinen Herrn begrüßt und anbetet. Alles versinkt in liebender Hingabe, in erhabener Betrachtung, in tiefer Anbetung.
23. Der Grund dafür ist, dass alle Wesen und alles Geschaffene wissen, dass Ich eben jetzt mein Wort gebe, das gleiche Wort, das von den Lippen Jesu kam, dem die Menschen und die Naturelemente gehorchten, dem die unheilbaren Krankheiten weichen mussten und bei dem die Toten auferstanden.
24. In dieser Nacht geistiger Feier für den, der sich vorzubereiten und zu erheben versteht, habt ihr im Unsichtbaren, im Unberührbaren die Gegenwart und den Besuch jener Wesen, die ihr Engel nennt. Und wenn ihr euren Geist wirklich von der Materie zu lösen verstündet, würdet ihr die Felder, die Städte, die Heime und den Weltenraum vom himmlischen Glanz unzähliger Wesen, Boten des Lichts, des Friedens und der Liebe erleuchtet sehen.
25. Die Himmel nähern sich der Erde und ihr Licht sucht sowohl den, der sich die Zeit zum Gedenken nimmt, als auch den, der die geistige Wahrheit vergessen hat.
26. Freut euch, oh Menschheit, freut euch wenigstens in dieser Nacht, da ihr diesen Frieden noch nicht für immer zu bewahren vermögt.
27. Freut euch mit gesundem Frohsinn des Herzens, welche Zärtlichkeit und Rückkehr zur Güte ist. Ja, freut euch mit Wonne des Geistes, welche ewige Erleuchtung ist.
28. Heilige Nacht nennt ihr diese Nacht im Gedenken an jene, in der der Rabbi auf die Welt kam.
29. Unter dem göttlichen Einfluss dieser Erinnerungen kommen sich die Wesen näher, man erinnert sich an den Abwesenden, vergibt einander Kränkungen, die Familien kommen zusammen, die Freunde besuchen sich, die Herzen werden von Hoffnung erfüllt. Alle scheinen etwas Unbekanntes zu erwarten, das sie nicht genau benennen können.; in der Nacht, in der die Menschen ein wenig Herzlichkeit in die Härte ihrer Herzen einziehen lassen, und manche ein wenig Spiritualität in ihren Materialismus. Doch Ich frage euch: Meint ihr, dass nur diese Nacht würdig ist, von den Menschen heilig genannt zu werden? Könntet ihr nicht mit ein wenig Liebe alle Nächte und Tage eures Daseins zu heiligen machen, damit ihr erleben würdet, dass das Leben in jedem Augenblick heilig ist?
30. Ihr sagt Mir: „Es ist die Nacht, in der wir jedes Jahr jener Nacht gedenken, in der Du auf unsere Welt kamst, um uns eine Botschaft der Liebe zu bringen.“ Und Ich antworte euch, dass jene Stunde den Augenblick anzeigte, in der jener Mensch geboren wurde, in dem das Wort Mensch wurde, dass mein Geist jedoch damals den Menschen ebenso nahe war, wie Er es zuvor gewesen ist, und wie Er es heute ist.
31. Aber solange ihr nicht ein tägliches Leben führt, das ganz und gar dem Gesetz, der Wahrheit und der Liebe untereinander zugewandt ist, bemüht euch wenigstens darum, in dieser Nacht der Erinnerung geistig vereint zu sein.
32. Sucht Mich alle, kommt alle zu Mir, aber kommt sanft- und demütig und erwartet alles von der Barmherzigkeit eures Herrn.
33. Niemand komme mit Selbstherrlichkeit oder Eitelkeit, denn Ich sage euch, dass ihr Mir als Bedürftige und Sünder, aber Demütige, die ihre Flecken in den kristallklaren Wassern meiner Vergebung waschen, lieber sind.
34. Ach, wenn ihr doch im Geist mit Mir kommen und von hier aus das ganze Elend der Menschheit sehen könntet!
35. Wenn die Mächtigen, die Reichen und die, die von Annehmlichkeiten umgeben sind, in dieser Nacht bei Mir sein wollten, würde Ich sie im Geist zu den Orten des Schmerzes und der Armut bringen, die sie nicht sehen wollen.
36. Dann würde Ich ihnen sagen: Verlasst für einen Augenblick euer Fest und besuchen wir zusammen die Orte, wo eure Geschwister, die Armen, leben. Sehen wir, wie sie diese gesegnete Nacht der Kümmernisse für die einen und der Festlichkeiten für die anderen begehen. Seid unbesorgt, würde Ich ihnen sagen, Ich bitte euch nur um einige Augenblicke, danach werdet ihr zu eurem Fest und eurer Fröhlichkeit zurückkehren können. Dann würde Ich sie von Ort zu Ort bringen und würde ihnen eine alte Mutter zeigen, die in der Einsamkeit ihres elenden Schlafzimmers den Verlust ihrer Kinder beweint, die ihre Hoffnung waren, und die ihr durch den Krieg entrissen wurden.
37. Diese Frau lebt nur von Erinnerungen und Gebeten. Während es viele gibt, die sich an Vergnügungen berauschen, leert sie ihren Leidenskelch. Ihr Geist wartet nur noch auf die Stunde, in der er diese Welt verlässt und in die Ewigkeit eingeht. Denn ihre Hoffnung auf die Menschen ist schon seit langem erloschen.
38. Danach würde Ich ihnen die Kinder zeigen, die unter der Menschheit umherstreunen, die das Leben ihrer Nächsten nicht achtet, die den Notleidenden weder liebt noch versteht.
39. Ich würde bewirken, dass diese Menschen die so tiefgründigen Fragen der Kinder vernehmen würden, die in ihrer menschlichen Unschuld nach dem Grund für so viel Ungerechtigkeit, so viel Hass, Selbstsucht und Grausamkeit fragen.
40. Dann würde Ich sie zu jenen Orten bringen, wo das Stöhnen und Klagen eines Kranken ersticken, der erlebte, wie sein Körper zusammenbrach, so wie ein Ast abbricht, wenn ihn der Sturm peitscht. Es sind die Kranken, die Besiegten, die Vergessenen.
41. Später würde Ich bewirken, dass uns die Tore der Gefängnisse durchlassen würden, damit sie die Tausenden von Wesen erblicken würden, die aus Mangel an Liebe, Barmherzigkeit, Licht, Gerechtigkeit und Frieden in das Dunkel der Gefangenschaft geraten sind.
42. Und so würde Ich ihnen von Ort zu Ort in einem einzigen Bild das ganze Elend und den Schmerz vor Augen führen, den das Machtstreben, die Habgier, der Hass, der Materialismus und der unstillbare Machthunger der mit ihrer falschen Macht Eingebildeten bewirkt haben – derer, die sich für mächtig halten, und es doch nicht sind, und die niemanden das besitzen lassen, was ihm von Rechts wegen zusteht.
43. Aber Ich rufe sie nicht, weil Ich weiß, dass sie taub sind für meine Stimme, obwohl sie in ihrem Gewissen vernehmbar ist.
44. Doch Ihr, Volk, die Mich derzeit vernehmt, die ihr Entbehrungen, Einsamkeit, Kälte und auch ein Dasein als Waisen kennengelernt habt, und die ihr daher mit jenen Menschen so sehr mitfühlt, die aus Hunger und Durst nach Gerechtigkeit weinen, kommt zu Mir, und gemeinsam wollen wir im Geist die Kranken, die Betrübten, alle Armen und Vergessenen der Welt besuchen.
45. Kommt, damit ihr seht, wie Ich meinen Mantel ausbreite und ihn mit dem euren vereine, um die ganze Menschheit liebevoll zu bedecken. Kommt, damit ihr meine geistige Stimme vernehmt, die denen, die weinen, sagt: Weint nicht länger, seid nicht traurig, erwacht zum Glauben und zur Hoffnung, welche Licht sind auf dem Lebensweg. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr wieder mit wahrem Glauben betet und wacht, werden diese Tage des Schmerzes für die Menschheit verkürzt werden.
46. Ja, geliebtes Volk, von da aus, von dem Sitzplatz aus, auf dem ihr ruht, um Mich zu vernehmen, könnt ihr euren Geist sich meinem Wohnsitz nähern lassen, damit er die Tragödie der Menschen, seiner Geschwister, besser sieht, begreift und fühlt.
47. Seht ihr jene Menschenscharen, die gut aufgelegt sind? Es sind Soldaten, die während der Schlacht einen kurzen Waffenstillstand eingelegt haben, um Mir einige Minuten des Gebets und des Gedenkens darzubringen. Aber ihre Freude und Unbeschwertheit sind künstlich. Sie essen und trinken, um ihre Leiden zu lindern, doch in ihrem Herzen gibt es einen großen Schmerz. Sie leiden, Volk, sie leiden sehr, und besonders in dieser Nacht, die für sie eine Qual ist. Jede Erinnerung ist ein Stachel, jeder Name oder jedes Gesicht, das sie sich vergegenwärtigen, ist eine Wunde.
48. Während ihr Frieden habt trotz eurer Armut, während ihr eure Eltern, Kinder und Ehefrauen sehen könnt, müssen sie die Bitternis ertragen, sie nicht umarmen zu können, und die Angst bei dem Gedanken, sie vielleicht nie wieder zu sehen.
49. Viele, viele von ihnen leiden, wenn sie Leben zerstören, Heime und Städte verwüsten, Schmerz, Trauer und Tränen säen, und dann glauben sie, jedes Recht darauf verloren zu haben, in ihre Heime, zum Frieden, in den Schoß der Ihren zurückzukehren.
50. Ich weiß, dass viele von ihnen nicht schuldig sind, sie weder Hass noch Böswilligkeit im Herzen tragen. Ich weiß, dass sie Opfer sind, Sklaven und Werkzeuge der wirklich Bösen.
51. Ich allein kann sie retten, meine Liebe allein kann sie schützend bedecken. In der Welt sind sie allein.
52. Ihr, Volk, die ihr euch nicht vorzustellen könnt, was diese Prüfung bedeutet, die ihr jedoch heute durch mein Wort an den empfindsamsten Saiten eures Herzens angerührt worden seid: Sendet ihnen eure Gedanken voller Barmherzigkeit und Licht. Denn wahrlich, Ich sage euch, sie werden sich, ohne zu wissen warum, gestärkt und ermutigt fühlen, zu beten und zu hoffen, dass endlich der mörderische Krieg zu Ende geht, und ihre Ohren statt des dröhnenden Kampfgetöses wieder jene lieblichen Worte vernehmen, die sagen: „Friede auf Erden den Menschen guten Willens.“
53. Betet, Volk, und bewirkt damit, dass die Welt das Licht eines neuen Tages erwartet, dass die Menschen sich an meine Verheißung erinnern, jene, die von besseren Zeiten, von Vergeistigung und Wohlergehen spricht.
54. Auch euch sage Ich: Gehen wir jetzt zu den Herzen der Kinder und suchen wir jene auf, denen alles fehlt. Schaut sie an: Sie schlafen, in ihren Träumen gibt es keine Vorwürfe gegen irgendjemanden, obwohl ihr Bett sehr hart ist.
55. Auf dem Tisch war heute kein Brot, dennoch ruhen sie im Vertrauen auf den neuen Tag. Sie haben Lumpen an, aber sie fühlen keine Scham, weil sie unschuldig sind, und sie lächeln, obwohl ihren Körpern Wärme fehlt. Sie sind Engel auf Erden, denn in ihrem Lächeln ohne Bosheit spiegelt sich die Reinheit der Himmel.
56. Oh Unschuld! Deckt sie mit eurem feinsten Mantel zu, denn ihrer ist das Reich der Himmel!
57. Ihr alle nennt diese Nacht ‚Heilige Nacht‘, und Ich verströme eine Flut von Segnungen auf alle meine Kinder.
58. Wisst, dass Ich Euch gehöre, und ihr die Meinen seid. Erinnert euch daran, dass Ich euch meine Liebe bewies, indem Ich unter euch, dem einfachen Volk, lebte, in der Armut geboren wurde, Mich unter Dornen abmühte und in der Schmach starb.
59. Von Mir könnt ihr nicht sagen, dass Ich euch nicht verstehe. Denn Ich habe eure Leiden nicht nur gesehen, sondern Ich habe sie selbst durchlebt.
60. Ich spreche zu euch auch über die Alten, über jene, die schon lange den Frühling des Lebens hinter sich haben und nun die Kälte des Winters spüren. Mit zunehmendem Alter fehlt ihnen die Kraft, die Energie, die Gesundheit. Die Arbeit fällt schwer, die Glieder werden unbeholfen und man verlangt nicht mehr von ihnen, mitzuarbeiten.
61. So sehen sich die Alten vom (Lebens)kampf der anderen ausgeschlossen, sie sehen sich alleingelassen, und ihr mattes Herz muss in Traurigkeit versinken und Not, Elend, Hunger, Einsamkeit kennenlernen. Ich spreche von ihnen, weil sie gleichfalls eure Hilfe und euren Trost benötigen. Liebt sie, Volk, und ihr werdet das Recht haben, euch an den großen Tisch des geistigen Festmahls zu setzen, wo Ich euch sagen werde: Wohl euch, die ihr in der Nachfolge des Meisters alle, die leiden, verstehen konntet.
62. Beginnt so, Mitgefühl in euch zu entfalten. Dann werde Ich eure Hände gebrauchen, um durch sie meine Segnungen zu übermitteln, und niemals wieder werdet ihr euch dem widersetzen, wenn Ich das Eure verwende, um es eurem Bruder oder Schwester zu geben, damit, wenn ihr Mir sagt: „Herr, alles, was mir gehört, ist Dein“, ihr dies von Herzen sagt.
63.Wenn ihr in eurem Leben Nächstenliebe ausgeübt habt, so tut dies weiterhin. Doch wenn nicht, dann beginnt mit dem ersten Notleidenden, der an eure Tür klopft, sei es ein Kranker an Geist oder Körper, ein trostloses Herz, eine Witwe, ein Greis oder ein Kind.
64. Denkt daran, dass die wirklich Notleidenden Jesus repräsentieren, dass Er in jedem von ihnen kommt, um euch zu sagen: „Ich habe Durst“, Durst danach, dass ihr einander liebt.
65. Ist es möglich, dass das Herz der Menschen angesichts der Bilder großen Schmerzes und Elends, die diese Menschheit bietet, nicht erschüttert wird? Ja, ja, es ist möglich. Ich sehe die, die keine Not leiden, mit ihren Blicken die Schätze, die sie besitzen, mit mehr Zärtlichkeit liebkosen als die Wesen, die Kinder Gottes.
66. Geliebtes Volk, ihr habt Mich in diesen kurzen Augenblicken begleitet, um die Notleidenden zu besuchen. Seid gesegnet dafür. Glaubt nicht, dass Ich die Reichen und Mächtigen vergesse, denn obwohl sie Mich scheinbar nicht benötigen, kenne Ich ihr Elend, ihre Bitternisse und auch ihre Missgeschicke am besten. Doch heute glauben sie, alles zu haben. Wozu also Mich um Hilfe bitten, da Ich doch ihrer Meinung nach der Christus der Kranken, der Parias, der Betrübten bin? Sie wissen nicht, dass es meine Aufgabe ist, sie aus dem falschen Glanz zu retten, um ihnen die wahre und ewige Freude zu geben.
67. Wisst ihr, wer mein Wort, außer euch, noch mit Innigkeit vernommen und ihren Geist aus Liebe erbeben gefühlt hat? Es ist Maria, geliebtes Volk, der mütterliche Geist, der im Schoß des Schöpfers lebt, und dessen Essenz immerdar mit der Erinnerung an Jesus vereint sein wird.
68. Ihr Gang durch die Welt war kurz, obwohl er länger als der meine war, weil sie früher kam und später ging. Ihre kurzen und liebevollen Worte waren eine himmlische Liebkosung.
69. Fühlt sie im Geist, liebt sie und sucht sie geistig. Wisst: Wann immer ihr Werke der Barmherzigkeit vollbringt, wird sie bei euch sein. Denn sie hält über die leidende und blutende Welt ihren Mantel der Fürsprache und Zärtlichkeit, und bei jeder eurer Klagen oder Leiden werdet ihr eine Stimme vernehmen können, die euch sanft antwortet: Fürchtet euch nicht, Ich bin hier, habt Vertrauen.
70. Auf diese Weise, Volk, seid ihr bei Mir gewesen. Mein Odem ist in dieser gesegneten Nacht in euer Herz gedrungen und hat euch alle Mühsal vergessen lassen.
71. Betet, damit das Licht eures Heilands euer Führer sei und euch durch dieses stürmische Meer führt, das ihr heute durchquert.
Mein Friede sei mit euch!