Unterweisung 204                            

Gegeben am 1. Januar 1948

1. Ich empfange euch, Volk. Die Tore meines Reiches öffnen sich, um euch willkommen zu heißen und meine Liebe auf euch auszugießen. Ich gebe euch in diesem Augenblick das, was ihr gemäß dem Glauben der einen und der Bedürftigkeit der anderen benötigt.

2. Ich komme, um das Heiligtum eures Herzens zu suchen. Ich komme, um euch das Licht der Wahrheit zu geben, welches das Licht der Liebe ist, deren mächtige Kraft die Schöpfung bewegt und alles in ihr in Ordnung, in Harmonie, im Gleichgewicht hält. Darum lehre Ich euch zu lieben, damit ihr das Geheimnis des Lebens kennenlernt. Seid hochherzig, damit eure Liebe wie ein Lied ist, das das Herz der Betrübten erfreut.

3. Es liegt in euren Händen, eure Aufgabe zu erkennen und zu erfüllen. Eure Bestimmung ist es, den Geist über jedes Elend und jede Sünde zu stellen, euer ganzes Wesen zu erheben, euch zu veredeln und würdig zu machen. Ich will, dass ihr euren Körper ohne Gewaltsamkeit beherrscht, dass ihr es mit Weisheit und zugleich mit Barmherzigkeit tut. Wenn die Menschen, statt meine Gesetze zu erörtern, sie in liebevollem Gehorsam erfüllen, werden sie aus dieser Welt ein Paradies wie jenes machen, dessen sich die ersten Menschen in ihrer Unschuld und ihrem Gehorsam erfreuten, bevor sie es mit unreinen Gedanken und Taten befleckten.

4. Wenn der Mensch nach dem Willen des Himmlischen Vaters leben würde, wäre diese Welt ein Tal materieller Wohltaten und geistiger Erhebung. Er würde nicht über die Widrigkeiten der Naturgewalten klagen, denn er würde mit ihnen und mit allen Geschöpfen in Harmonie leben. Es wäre ein göttliches Konzert, in dem jeder Mensch eine Note wäre. Aber der Mensch lebt nicht in Einklang mit den göttlichen Gesetzen und darum ist er zum Gefangenen des Schmerzes, zum Sklaven seiner selbst geworden. Der Mensch schleift Ketten hinter sich her, leidet, vergießt Tränen und verzweifelt, ohne zu erkennen, dass er all dies seinem eigenen Tun und Lassen verdankt. Wenn er begreifen würde, dass es keine Träne gibt, die nicht gerechtfertigt ist, würde er bald seine Erhebung erlangen.

5. Wahrlich, Ich sage euch, die Lösung von allen Übeln, die die Menschheit erleidet, liegt in den Händen des Menschen. Er kann sein eigener Arzt sein. Deshalb sage Ich euch, dass euer Geist sich zu Mir erheben wird, wenn ihr den Weg einschlagt, den euch das Gewissen diktiert.

6. Wozu wollt ihr dieses Leben, wenn es nicht zum Wohl eures Geistes ist, der der Ewigkeit angehört? Ihr seid auf diese Welt der Krankheiten, der Tränen, der Schmerzen gekommen und wollt nicht wissen, dass ihr euer Leben mit ein wenig Güte umwandeln würdet.

7. Wer Mich wirklich liebt, wird der Weise sein, der zuerst die Welt und danach das ganze Universum umfasst. Seht die Liebe eures Gottes sich in der ganzen Schöpfung offenbaren. Sie ist weises Handeln, vollkommenes Wort, ist der Schlüssel zum Reich. Die Liebe, die das Herz des Universums ist, wird euer Dasein erheben, bis die Zwiesprache aller Wesen mittels des Gedankens erreicht ist.

8. Volk: Das Jahr hat 365 Tage, doch wie viele Werke der Barmherzigkeit, der Liebe tut ihr in ihm? Warum sagt ihr Mir, dass ihr Mich liebt, wenn ihr nichts für eure bedürftigen Geschwister tut? Wenn Ich euch sage, dass Ich euch liebe, beweise Ich es mit wahrhaftigen Werken. Die Menschen behaupten, Christus zu lieben, und verletzen Mich in jedem Augenblick, sie richten Mich, zerstören in sich selbst mein Andenken und mein Vorbild und weigern sich, meinen Werken zu nachzufolgen. Glaubt ihr nicht, dass all dies einer Dornenkrone und einer erneuten Kreuzigung gleichkommt? Wenn Ich geistig den Kranken, den Betrübten, den Armen, den Gefangenen beistehe, weshalb sehe Ich euch dort nicht, Mich dabei begleitend? Warum verweigert ihr denen, die euch darum bitten, ein wenig Barmherzigkeit? Erkennt, weshalb Ich euch gesagt habe, dass ihr Mich erneut gekreuzigt habt. Denn wer Liebe verweigert, verleugnet Mich.

9. Ich habe euch gesagt, dass ihr als Kinder Gottes mit Ihm identifiziert sein müsst. Warum helft ihr nicht mit, die Schöpfung des Vaters durch eure eigenen gedanklichen, moralischen oder geistigen Schöpfungen zu verschönern?

10. Der wahre Diener Gottes ist jener, der den Balsam der Liebe für die Menschen verwaltet, der die von einem tiefempfundenen Mitgefühl inspirierte Barmherzigkeit ausübt.

11. Mein Schmerz für euch hat lange Zeit angehalten, und dieser Schmerz kommt von eurer Verständnislosigkeit und eurem Mangel an Liebe.

12, In dieser Dritten Zeit komme Ich zurück, um liebevoll jenen Satz zu wiederholen: „Liebt einander.“

13. Volk, macht euch bereit, meinen Heilbalsam zu empfangen. Jeder, der aufnahmebereit ist, wird gesund werden, jeder Schwache wird gestärkt werden. Konzentriert euch auf euer Herz, erhebt euren Geist zu Mir und wartet. Ich werde euch mehr geben als das, was ihr geglaubt habt. Empfangt in der Stille, denn in der Stille gebe Ich euch. Ich bin die Sonne eurer Hoffnung, geliebte Schafe. Aber ebenso, wie Ich euch gebe, gebt auch ihr. Seid nicht engherzig. Wenn ihr etwas gebt, so denkt nicht an das, was ihr damit euren Kindern entzieht. Denn wenn euch das schwerfällt, was ihr gebt, ist es besser, wenn ihr es nicht tut.

14. Urteilt nicht über das Leben eurer Mitmenschen, denn ihr werdet dann nicht nur eure Lippen beflecken, sondern auch euer Herz. Ihr sollt jedoch bereit sein, jede eurer Handlungen zu beurteilen und die Weisungen eures Gewissens zu vernehmen.

15. Führt ein reineres Leben, und wenn euch der Harmonie mit allen Kindern Gottes annähert, werdet ihr jenen Frieden, nach dem ihr euch so sehr sehnt, zu fühlen beginnen.

16. In Wahrheit sagt euch der Meister: Von diesem Morgen an findet der Vergleich mit den drei Zeiten statt, die symbolisch die drei Jahre darstellen, in denen Ich euch (noch) mein Wort geben werde. Deshalb wird meine Unterweisung nun tiefgehender sein, da mein Licht euer Auffassungsvermögen aufgeschlossen hat und in euren Geist eingedrungen ist.

17. Ihr seid nicht mehr die Menschen der Ersten Zeit, die in ihrem primitiven Zustand keine uneingeschränkte Kenntnis eines geistigen Gesetzes hatten, um sich daran zu halten. Es war notwendig, dass die gesandten Propheten des Vaters das Dasein Gottes bezeugten. Sie alle sprachen von ein- und demselben Göttlichen Wesen, und so begann sich in der Menschheit ein Glaube an den lebendigen und wahren Gott zu bilden. Abraham mit seiner Liebe zu seinem Herrn, Jakob mit seiner Standhaftigkeit in den Prüfungen, und Moses mit seinen Inspirationen und dem Gesetz bekräftigten und mehrten die Erkenntnis Gottes für die Menschen.

18. Jene Menschen waren die Wegbereiter eines Zeitalters, so wie ihr dies von einem anderen sein sollt, dem Zeitalter der Vergeistigung.

19. In diesem Jahr 1948, das die Erste Zeit repräsentiert, werdet ihr in meinem Wort viele Unterweisungen kennenlernen, die sich auf jene Zeit beziehen. Ihr werdet die Bedeutung der Geschichte Israels erkennen, das nicht das einzige Volk gewesen ist, das in der Ersten Zeit errettet und geistig in der Zweiten Zeit erlöst wurde. Jenes Volk könnt ihr im Herzen aller Rassen finden. Israel könnt ihr auch in allen Religionen entdecken; denn jenes Volk wurde als Werkzeug auserwählt, um der ganzen Menschheit ein Beispiel und eine Lehre zu geben. Darum sage Ich euch, dass die Geschichte Israels, dem ihr geistig angehört, allen bekannt sein soll, denn in ihr sind die großen Offenbarungen enthalten, die Ich den Ersten gab.

20. Ihr werdet erstaunt sein, in jenen Zeiten so große Geister wie Abraham vorzufinden, der seinen Herrn mit reiner Liebe mehr als alles Geschaffene liebte. Meditiert über das Leben und die Werke jenes Menschen nach, und ihr werdet entdecken, dass sein Glaube, seine Kraft, seine Sanftmut und seine Liebe der wahre Stamm des israelitischen Baumes ist.

21. In jenen Zeiten gab es götzendienerische und heidnische Völker, die die Naturkräfte wie Gottheiten anbeteten, denen sie unreine Kulte darbrachten. Da erschien Abraham und machte die Inspiration bekannt, die er von seinem Herrn empfing, welche Licht der Wahrheit und der Gerechtigkeit war. Doch die Menschen, hartherzig und ungläubig, unterwarfen den Patriarchen der Prüfung. Er entkam allen Fallstricken und Nachstellungen, bekehrte sie zur Lehre des Guten, bis er sie dazu brachte, den Gott Abrahams als den unsichtbaren, aber lebendigen Gott aller Zeiten zu verkünden.

22. Seht, wie lange es schon diese geistigen Kämpfe unter den Menschen gibt. Doch erkennt, dass nach ihnen immer das Licht der Wahrheit erstrahlt ist.

23. Begreift, dass Ich euer Leben durch mein Wort nicht schwieriger mache, sondern eure Gottesverehrung und eure Ausübungen vereinfache. Ich lehre euch, dass es nicht nötig ist, die Güter der Welt zu verschmähen oder eure Pflichten zu vernachlässigen, um Mir wohlgefällig zu sein. Denn solange ihr in der Materie seid, werdet ihr menschlichen Bedürfnissen unterworfen sein. Aber Ich lehre euch auch, dass ihr selbst das, was von der Erde stammt, unter Beachtung eines Gesetzes zum Wohl eures Geistes gebraucht. Wenn ihr so lebt, werdet ihr mein Gesetz erfüllen.

24. Seit der Ersten Zeit habe Ich euch einen geistigen Hirten vor euch gestellt, der zugleich der Wegbereiter meines Kommens unter mein Volk gewesen ist. Ihr hattet diese Lektionen nicht voll und ganz begriffen und gerietet aus Unwissenheit in falsche Kulte, indem ihr die Naturkräfte oder das Goldene Kalb angebetet habt.

25. Der Gott der Wahrheit hat sich immer in eurem Dasein offenbart, sei es, dass Er euch mit Reichtümern überhäufte, Licht in eure Intelligenz einstrahlte oder euch die Macht gab, auf der Welt zu regieren.

26. Gestern wart ihr Herren, lebtet im Überfluss, aber ihr ließet euch von der Selbstsucht und der Eitelkeit dazu verleiten, die einfachen Leute zu Dienern und Sklaven zu machen. Dennoch habe Ich euch vergeben, und bin als Vater gekommen, um den wiederaufzurichten, der gefallen ist und alle zu segnen. Ich bin für euch euer Diener gewesen, da Ich euch alles gewährt habe, worum ihr Mich gebeten habt. Aber Ich habe geduldig auf die Stunde gewartet, in der ihr euch aufmacht, um die Mission zu erfüllen, die Ich euch schon zu Anbeginn der Zeiten anvertraut habe.

27. Ich bin die Gerechtigkeit, dennoch bestrafe Ich euch nicht. Denn nicht einmal dafür, dass ihr Mich gekreuzigt habt, habe Ich euch zur Rechenschaft gezogen. Daher sind es eure Mühsale und Leiden, die euch läutern. Es ist euer Ungehorsam gegenüber meinem Gesetz, der für euch die Läuterung, die Wiedergutmachung, die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands geistiger Reinheit notwendig macht. Aber ihr seid auf dem sicheren Wege des Fortschritts und der Erlösung des Geistes. Ihr müsst euch jedoch eurer Mission und der Zeit, in der ihr lebt, bewusst sein. Denn wenn ihr euer Gewissen fragt, was ihr zum Wohl der Menschheit getan habt, ob mein Gesetz bereits der Welt bekannt ist und ob mein Werk vorangekommen ist, so wird es euch sagen: Nein.

28. Nun, da Ich zu euch spreche, gewöhnt ihr euch an mein Wort. Erkennt, dass Ich, um Glauben zu finden, schlichte und demütige Herzen ausgewählt habe, um Mich durch ihre Vermittlung kundzugeben. Dennoch habt ihr gezweifelt und habt sogar geglaubt, dass es der Mensch ist, der zu euch spricht. Darum habe Ich euch erlaubt, dass ihr die Menschen, durch die Ich Mich kundtue, in ihrem Normalzustand ohne Verzückung erforscht, damit ihr euch von ihrer Unbeholfenheit und ihrer Unwissenheit überzeugen könnt. Ich habe euch Demut und Barmherzigkeit gelehrt, habe euch vorbereitet und Ämter unter mein Volk verteilt. Aber viele von denen, die sie bereits erhalten haben, sind selbstherrlich geworden, haben sich zu Herren gemacht und wollen die Ersten sein.

29. Der Erste bin Ich allein, und Ich komme nicht, um euch zu demütigen, noch euch zu meinen Sklaven zu machen, sondern Ich lege alles in eure Hände, was euch fehlt. Ich bin der Vater und kann gegenüber euren Leiden nicht gleichgültig sein. Ich bin Gott und kann euch nicht in der Finsternis im Stich lassen. Deshalb offenbare Ich Mich bei euch, damit ihr Mich erkennen könnt und wisst, bei wem ihr euch befindet und wen ihr vernehmt.

30. Ihr habt kein Beispiel von Einigkeit gegeben und deshalb könnt ihr den Mangel an Brüderlichkeit und Harmonie unter den Religionen und Sekten sehen, deren Meinungsverschiedenheit und Spaltungen den Wunsch nach Macht nähren, und die sich für eine neue Schlacht rüsten.

31. Ihr wart noch nicht imstande, mein Gesetz zu erfüllen. Der Weg besteht aus Licht, doch oftmals wandelt ihr in der Finsternis. Ihr empfangt jeden Augenblick die Liebe des Meisters, und trotzdem schürt ihr Feinseligkeiten. Ihr erhaltet dauernd Unterweisungen über Moral und Tugend, und noch immer gibt es bei euch schlechte Taten und Gedanken. Daher spotten die zuletzt Gekommenen, weil sie bei meinen Jüngern Falschheit sehen. Ebenso wenig glauben die Wissenschaftler, wenn sie meinen Kundgaben beiwohnen, an die Kundgebung meines universellen Strahles durch das menschliche Verstandesvermögen. Ihr müsst große Beweise von Vollmacht geben, indem ihr Lazarus aus dem Grab auferstehen lasst, dem Blinden das Licht gebt und dem Lahmen Beweglichkeit, all jene Beweise, die der Mensch sehen muss, um an mein Kommen unter euch in dieser Zeit zu glauben.

32. Es ist eure Materie, die sich als Hindernis aufrichtet, damit der Geist seine Aufgabe erfüllt, und die sich meinem Willen widersetzt. Doch Ich habe euren Geist mit einem Schwert versehen, damit er im Kampf mit den Leidenschaften seines eigenen Leibes siegt und Verdienste erwirbt, da die widerspenstige Materie dem Geist zur Wiedergutmachung oder als Prüfstein dient.

33. Darum bin Ich gekommen, euch beizustehen. Ich bin euer Heiland und biete euch die Gelegenheit an, das „Gelobte Land“ kennenzulernen und darin zu wohnen.

34. Nutzt die Zeit, die Ich euch anvertraut habe. Ihr kennt nicht die Stunde, in der Ich euch rufe. Macht euch frei vom Materialismus, übt aus, seid der wahre Apostel, und Ich werde den Menschen durch eure Vermittlung die Macht der göttlichen Barmherzigkeit offenbaren.

35. Die großen Prüfungen erwarten euch. Bereitet euch vor! Ich will nicht, dass ihr morgen sagt, dass ihr nicht belehrt worden seid, noch will Ich euch verloren oder bedürftig sehen, wenn ihr im Besitz einer unermesslichen Macht seid. Ich, der euch so viel Liebe gegeben habe, der euch an meiner Festtafel das Essen und den Wein genießen ließ, möchte euch hernach nicht Ketten des Elends und des Leidens hinter euch herschleppen sehen.

36. Wenn ihr nicht erfüllt, werdet ihr euch eine schmerzliche Zukunft bereiten, und anstatt die Ersten zu sein, werdet ihr euch als die Letzten fühlen. Ihr werdet eure Angehörigen umkommen sehen, werdet das tägliche Brot knapp werden sehen. Der Krieg wird euch geliebte Wesen entreißen, und diese Erde, die Ich erwählt habe, um mein Licht und meinen Frieden überfließen zu lassen, werdet ihr mit unschuldigem Blut befleckt werden sehen. Ihr werdet das fremde Joch fühlen, werdet deren Sklaven sein und werdet vom wahren Wege entfernt werden. Zu jener Zeit werdet ihr meine Stimme nicht mehr vernehmen.

37. Ich, der Schöpfer, fordere euch nicht noch zwinge Ich euch mein Gesetz auf. Ich komme herab, um euch um Erfüllung und um Demut zu bitten.

38. Friede sei mit dir, Volk, wann immer du mein Wort mit gutem Willen vernimmst.

39. Ich bin der göttliche Gärtner, der die Gärten eurer Herzen pflegt und sie mit himmlischem Wasser begießt, und Ich bin gekommen, um einen Tropfen göttlicher Liebe auf die so große Bitternis der Erde zu vergiessen. Ich zeige euch den Pfad, der zum Reich des Vaters führt, ein Weg, auf dem ihr niemals ein Ende finden werdet, sondern auf den ihr immer Fortschritt erlangen und neue Herrlichkeiten kennenlernen werdet.

40. Heute schleift euch mein Wort ab und gibt euch Gestalt. Ich bearbeite den inneren Menschen, den Geist. Lernt, euch zu formen und euch schöne Formen zu geben, denn Ich werde euer Werk segnen, damit ihr danach die Verwirklichung eurer großen Mission auf dieser Welt vollendet.

41. Ich bin euer Meister, doch betrachtet Mich nicht als vom Vater getrennt, denn Ich bin der Vater. Es gibt keinen Unterschied zwischen dem Sohn und dem Heiligen Geist, denn der Heilige Geist ist Einer, und dies bin Ich. Seht in meinen Offenbarungen aller Zeiten einen einzigen Gott, der sich euch durch vielfältige und unterschiedliche Unterweisungen gezeigt hat, als ein einziges Buch mit vielen Seiten, mit vielen Liebeslektionen.

42. Heiligt meinen Namen mit euren Werken, und ihr werdet jenes Licht in euch finden, das euch von der Finsternis der Unwissenheit und der Sünde befreien wird.

43. Erinnert ihr euch, Volk, wie ihr gewesen seid, bevor ihr durch mein Wort geformt wurdet? Erinnert ihr euch daran, dass ihr früher vieler Handlungen fähig wart, die ihr jetzt nicht mehr tut? Ihr könnt euer heutiges Leben nicht mit eurem vergangenen Leben vergleichen. Früher wart ihr der einsame Wanderer, der seinen Weg ohne ein Licht zurücklegte, das das Dasein erhellte und die Hoffnung in ihm entzündet hätte. Heute seid ihr Schüler Jesu, in dessen Quell der Liebe ihr euren Durst gelöscht und eure Wunden gewaschen habt. Meine Liebe zieht die Dornen heraus, die in euch stecken, und wenn euer Kreuz Nägel hat, werde Ich sie gleichfalls herausziehen.

44. Ich bin das Licht dieser Welt und aller Welten. Ich will, dass ihr euch mit diesem Licht bekleidet. Mein Wort ist Heilbalsam, heilt euch damit, indem ihr es vernehmt. Weshalb seid ihr krank, leidet und weint ihr, obwohl ihr Gott in euch habt? Prüft euch selbst und korrigiert alles, was zu korrigieren ist. Reinigt alles, was es zu reinigen gibt. Ich sagte euch: „Reinigt das Gefäß von innen und von außen“, das heißt, dass euer inneres Wesen im Willen und in der Inspiration mit eurem materiellen oder menschlichen Wesensteil in Einklang sein möge.

45. Ich forme euer inneres Leben, jenes, das ihr vor den Menschen verbergt, das für die anderen unsichtbar ist, das ihr jedoch vor Mir nicht verbergen könnt. Formt euer Äußeres in der Weise, dass sein Antlitz eine getreue Widerspiegelung eures Geistes sei. Dann werden eure Taten aufrichtig und wahrhaftig sein. Das ist der Grund dafür, dass die Menschen der Welt nur ein Gesicht zeigen, während sie das andere verbergen.

46. Habt ihr schon eure Wunden untersucht, habt ihr in ihnen den Balsam gelegt, den Ich euch gegeben habe? Wenn ihr an der Wahrheit meines Balsams zweifelt, so behandelt sie aufs Neue. Doch wenn ihr glaubt, so verzichtet auf das Heilmittel, und ihr werdet sehen, wie meine Liebe sie heilt, und wenn ihr sie sucht, werden sie nicht mehr da sein. Anderen werde Ich gewähren, dass sie ihre Gesundheit durch den Glauben, durch das Gebet, durch den Gedanken finden. Es werden Scharen von geistigen Wesen kommen, die ihre Macht und ihre Kraft vereinigen werden, euch salben werden und ihr werdet heilen.

47. Der Spiritualist sagt: „Wie schön ist das Leben!“ Der Weltliche, der Materialist sagt: „Wie bitter, wie traurig und wie düster ist das Leben!“ Der Mensch ohne Erhebung stolpert über alles, alles verletzt ihn. Wer sich erhoben hat, merkt nicht einmal die Widrigkeiten des Weges. Wenn sich die Hochgesinnten mit anderen beschäftigen, loben sie deren Tugenden oder entschuldigen deren Fehler. Niemals verurteilen oder verdammen sie. Die Niedriggesinnten verurteilen, verleumden, machen die Fehler der anderen bekannt und finden Freude daran.

48. Jene, die verurteilen und über die Angelegenheiten ihrer Geschwister urteilen, frage Ich: Haltet ihr eure Sündenlast für leicht, da ihr sie durch die der andern vermehren wollt? Wenn ihr euch von eurer Last freimachen könnt, warum vermehrt ihr sie durch die der andern? Weshalb zieht ihr vor, euch Schmutz aufzubürden und euch selbst zu belasten, anstatt in euren Geschwistern geistige Werte zu suchen, um euch zu bereichern?

49. „In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen“, doch die, die in den hohen geistigen Regionen wohnen, helfen den Menschen, sich ihrer Last zu entledigen, oder sie helfen ihnen, sie zu tragen, aber ohne sie zu verurteilen, noch sich an ihrem Elend zu weiden.

50. Ich habe euch an dem einen Tag lästern gesehen, und an anderen Tagen bereuen. Ich habe euch meine Kundgabe leugnen sehen, und danach ihre Wahrheit bezeugend. Ich habe euch an dem einen Tag verleumden gesehen, und am andern denjenigen verteidigend, den ihr verleumdet habt. Es ist gut, wenn ihr eure Fehler berichtigt, aber es wäre besser, wenn ihr nicht wieder dem Bösen anheim fielet, so dass ihr nichts zu berichtigen habt. Ich sah euch an dem einen Tag demjenigen eine Liebesgabe spenden, der sie nicht benötigte, und Ich sah euch sie dem wirklich Armen verweigern. Doch Ich beschuldige und richte euch nicht. Ich erleuchte euch durch das Licht meiner Lehre, damit ihr nicht erneut sündigt. Doch Ich sage euch auch, dass Ich euch zuweilen hilfsbereit, edel, wohltätig und verständnisvoll gesehen habe, und diese Verdienste sind von Mir immer beachtet und vermerkt worden. Aber in eurem Herzen sollte bereits mehr Weizen als Unkraut sein.

51. Betet nicht, indem ihr die Lippen mechanisch bewegt, ohne in eurem Herzen und eurem Geist den Wunsch zu spüren, euch zu erheben. Betet, indem ihr fühlt, ohne zu sprechen. So leicht, wie ihr in vergangenen Zeiten falsche Gelöbnisse machtet und umsonst Schwüre ablegtet, sollt ihr nun die Wahrheit sagen.

52. Nehmt nichts Fremdes an euch. Wer Fremdes wegnimmt, muss es mit Schmerz und Scham zurückgeben. Ich zeige auf niemanden, aber Ich will, dass jeder von meinem Wort den Teil beherzigt, der auf ihn zutrifft.

53. Ich werde euch nicht für das anklagen oder zur Rechenschaft ziehen, was ihr getan habt, als ihr euren Weg noch in der Finsternis der Unwissenheit, der Kleinheit und der Vermaterialisierung gingt. Doch wenn ihr heute in voller Erkenntnis dessen, was mein Gesetz ist, auf dem Verbotenen, dem Unlauteren beharrt, werdet ihr eure Taten vor Gott verantworten, der sich euch gegenüber in eurem eigenen Gewissen unerbittlich zeigen würde.

54. Ihr alle seid meine Saat und der Meister erntet sie. Wenn unter dem guten Samen Unkraut aufgeht, nehme Ich auch dieses mit Liebe zu mir, um es in goldenen Weizen umzuwandeln. Ich sehe in den Herzen Unkraut, Schmutz, Verbrechen, Feindseligkeiten aufkeimen, und dennoch nehme Ich euch an und liebe euch. Ich liebkose diesen Samen und reinige ihn, bis er wie Weizen in der Sonne glänzt.

55. Glaubt ihr, dass die Macht meiner Liebe nicht fähig ist, euch zu erlösen? Nachdem Ich euch gereinigt habe, werde Ich euch in meinen Garten aussäen, wo ihr neue Blüten und neue Früchte tragen werdet. Zu meinem göttlichen Werk gehört die Aufgabe, euch würdig zu machen.

56. Meine Liebe segnet euch, vergibt euch und macht euch würdig, mein Wort zu vernehmen.

57. Mein Wort ist der Weg. Ich lehrte euch mein Gesetz seit den ersten Zeiten, damit eure Schritte immer auf dem Weg des Guten und der Gerechtigkeit bleiben würden.

58. Diese Lehre ist die gleiche wie die, die Ich euch in den vergangenen Zeiten gegeben habe, die Lehre der Liebe.

59. Euer Geist ist das Kind der vollkommenen Liebe des Schöpfers. Euer Herz, jenes Organ, das ihr besitzt, in welchem die Gefühle ihre Wurzeln haben, ist ein Sinnbild der Liebe.

60. Schenkt daher Liebe, denn die Menschheit bedarf ihrer sehr. Es ist Hunger im Herzen der Menschen, geistige Zurückgebliebenheit, Verlangen nach Leben.

61. Da ihr Menschenscharen, die ihr Mich gehört habt, durch das Brot des Lebens gestärkt und genährt worden seid, könnt ihr dem Geist und ermatteten Herz Nahrung verschaffen.

62. Wo ihr einen irrigen Glauben oder eine falsche Vorstellung antrefft, sollt ihr mein Licht hinbringen. Doch niemals sollt ihr meine Lehre mit Gewalt aufzwingen. Ihr sollt nie einen Unterschied zwischen dem Reichen und dem Bedürftigen machen, um sie auf unterschiedliche Weise zu behandeln, und ihr werdet nur auf dem Grund ihrer Leiden einen Bruder von euch sehen, der gefallen ist und stöhnt. Daraufhin werdet ihr, da euer Herz von jenem Schmerz bewegt wird, eine Möglichkeit suchen, ihn zu erleichtern. Euer Mitgefühl wird den Entblößten bedecken. Ihr werdet dem, der keinen Frieden hat, Ruhe bringen. Ihr werdet wie ein Stern auf dem Weg dessen sein, der verirrt im Finstern wandelt. Wenn ihr so erfüllt, werdet ihr würdig sein, dass Ich euch Meister nenne.

63. Meine Lehre benötigt nicht die Errichtung von Versammlungsstätten, um neue Menschenscharen zu versammeln. Mein Wille ist es, dass man den universellen Tempel errichtet, der durch die Herzen gebildet sein wird.

64. Versteht es dem Beispiel, das Jesus euch in der Zweiten Zeit gab, zu folgen, der keine Versammlungsräume wählte, um sein Wort zu verkünden, sondern Felder als passenden Ort für seine Unterweisungen und Gleichnisse aufsuchte.

65. Wer jedoch Versammlungsräume dazu benutzen sollte, um aus der Unwissenheit oder dem Schmerz der Menschen ein Geschäft zu machen, wird sich nicht meines Lichtes erfreuen, noch darf er sich Spiritualist nennen.

66. Ihr werdet kämpfen müssen, und der Platz für euren Kampf wird überall sein, sowohl in eurem Heim, als auch bei der materiellen Arbeit oder unterwegs.

67. Dort, im passenden Augenblick sollt ihr euch vorbereiten und unter meiner Inspiration sprechen, ohne dass der, der euch vernimmt, weiß, wer zu ihm durch sein Gewissen gesprochen hat.

68. Erwartet nicht, dass die Menschen ihre Bräuche von einem Augenblick zum andern vergessen. Seid auch nicht überrascht, wenn euch jemand Verblendete nennt. Meine Lehre in der Zweiten Zeit erschien auch vielen als ein Irrtum, doch danach wurde sie als die allerhöchste Wahrheit angenommen.

Mein Friede sei mit euch!