Unterweisung 258

1. Ihr zeigt euch furchtsam vor Mir, oh Volk, weil meine Stimme der Gerechtigkeit euch erbeben lässt, doch Ich frage euch: Ist es etwa meine Gerechtigkeit oder eine Ungerechtigkeit, die ihr fürchtet? Wenn es meine Gerechtigkeit ist, so wisset, dass ihr einverstanden sein müsst, das göttliche Urteil über eure Werke zu empfangen. Wenn es eine Ungerechtigkeit ist, befindet ihr euch in einem Irrtum, denn Ich könnte eine solche nicht begehen.

2. Ihr habt als Richter den unerbittlichsten, aber gleichzeitig den liebevollsten, geduldigsten und verständnisvollsten Vater — einen Richter, der, anstatt eure Verfehlungen bekannt zu machen oder euch bei euren Nächsten zu verraten, euch einzeln ruft, zu eurem Herzen spricht, euch so prüft, wie es notwendig ist, und euch eine neue Gelegenheit gibt, sei es, um ein Werk zu beenden oder einen Fehler wiedergutzumachen.

3. Wenn in der göttlichen Gerechtigkeit nicht die größte Liebe des Vaters vorhanden wäre, wenn seine Gerechtigkeit nicht diesen Ursprung hätte, würde diese Menschheit nicht mehr existieren, ihre Sünde und ihre unaufhörlichen Vergehen hätten die göttliche Geduld erschöpft; aber dies ist nicht geschehen. Die Menschheit lebt weiterhin, die Geistwesen inkarnieren immer noch, und auf Schritt und Tritt, in jedem menschlichen Werk bekundet sich meine Gerechtigkeit, welche Liebe und unendliche Barmherzigkeit ist.

4. Um die Unterweisung zu erfassen, von der Ich zu euch spreche, müssten die Menschen sich in die Essenz meiner Unterweisung vertiefen, und bisher sind sie mit ihren irdischen Angelegenheiten und Zielen beschäftigt. Doch nun kommt die Stunde, in der sie für kurze Zeit das hinter sich lassen sollen, was sie so sehr beschäftigt und versklavt, um ihren Blick zum Firmament zu erheben und Mich innerlich zu fragen: „Mein Gott, was geschieht auf der Welt? Was ist aus unserem Leben geworden, und was haben wir mit ihm gemacht, dessen wir uns nicht bewusst sind?“ Dies wird des Augenblick der Erleuchtung sein, den nun viele haben werden.

5. Andere werden von dem Wort, das Ich euch in dieser Zeit gegeben habe, überrascht sein, das zum Herzen meiner Boten, meiner Zeugen und Jünger gelangt, die ihr seid.

6. Die Menschen werden versuchen, meiner Offenbarung Wahrheit abzusprechen, aber die Tatsachen, die Beweise, die Ereignisse werden für diese Wahrheit sprechen und zeugen, welche als die große Botschaft der Dritten Zeit von den Lippen meines Volkes kommen wird. Und auch durch Schriften wird sich meine Lehre auf der Welt verbreiten, weil dies ein zulässiges Mittel ist, das Ich von den frühesten Zeiten an meinen Boten eingab. Ich will nur, dass ihr über meine Wahrheit wacht und sie den Herzen in der reinsten und schlichtesten Weise weitergebt.

7. Jünger, seht, wie der Meister, der sein Wort bald enden lassen wird, euch in jeder Unterweisung eine Lehre geistiger Zurüstung für euren Kampf gibt.

8. In Scharen kommt ihr herbei, um meine Unterweisung zu empfangen, nachdem ihr eine weite Wüste wechselvoller Schicksale durchquert habt. Der Grund dafür ist, dass euer Geist gefühlt hat, dass die für meine Wiederkunft angekündigte Zeit gekommen ist, dass er die göttliche Stimme vernommen hat, die ihn ruft.

9. Scharen von Kranken, von Hungernden, von Dürstenden und Ermatteten, die im Verlangen nach dem Brot der Liebe, dem Manna des Lebens von dem Licht der Hoffnung ermutigt herbeikommen, gelangen nun in die Gegenwart ihres Schöpfers.

10. Seid alle willkommen! Ruht euch im Schatten meines Friedens aus, esst und trinkt und genest von euren Krankheiten.

11. Wenn ihr diesem Wort weiterhin beharrlich Gehör schenkt, wenn ihr euch aufmacht, um im Lebenskampf zu bestehen, werdet ihr eure Last leichter werden fühlen, weil ihr im Glauben und im Wissen stark geworden seid.

12. Diejenigen, die bei Mir nur Güter oder Schätze der Welt suchen und die Existenz der geistigen Gaben nicht anerkennen, werden eine Enttäuschung erleben, und wenn sie sich von dem Weg entfernen, auf den sie gerufen wurden, werden sie ihre Hände leer und ihr Herz trostlos sehen. Es sind Geistwesen, die noch das Unreine lieben, und Ich werde ihnen eine weitere Zeit geben müssen, damit sie sich entwickeln, Erfahrungen sammeln, und, wenn sie auf meinen Weg zurückkehren, bereiter sind, Mich aufzunehmen.

13. Für den, der mit Vergeistigung gekommen ist, ist meine Gegenwart mittels dieses Wortes ein wahres Fest des Lichts, wo der Begierde des nach Liebe, Gerechtigkeit, Weisheit und Frieden Hungernden die besten Speisen des Geistigen Reiches angeboten werden. Diese werden sich nicht von meinem Weg entfernen können und werden die Güter der Welt obendrein zu empfangen verstehen.

14. Mein Werk wird das Wesentliche in ihrem Leben sein, und das Materielle wird die Ergänzung sein, um sich am Leben zu erhalten und die Aufgabe zu erfüllen, die ihnen anvertraut worden ist.

15. Ach, wenn ihr doch alle begreifen würdet, dass die Sonne dieses Wortes sich bald verbergen wird — ihr würdet euch beeilen, etwas von seinem Wert und seinem Licht in eurem Herzen zu bewahren. Aber ihr seid zu langsam im Begreifen, seid zu widerspenstig, um die Gabe des geistigen Gesichts zu entfalten, damit ihr schon jetzt die Nähe der Neuen Zeit schauen könntet.

16. Mit Sicherheit wird meine Anwesenheit unter euch in der Form, in der Ich bei euch gewesen bin, nur noch kurz sein, und es ist notwendig, dass ihr das Gegenwärtige und das Zukünftige lebt, und viele Bräuche, Glaubensüberzeugungen, Vorstellungen und Praktiken eurer Vergangenheit vergesst, die einen Teil der ungeheuren Last darstellen, die ihr mit euch geschleppt habt, als ihr herbeikamt, um mein Wort zum ersten Mal zu vernehmen.

17. Ich bin der Retter der Geistwesen, bin der Verteidiger eures Glaubens und eures Lebens. Ich konnte euch nicht in die Abgründe gestürzt oder in den Wüsten verirrt lassen, ohne euch meine tröstende Stimme hören zu lassen, ohne euch das wahre Licht schauen zu lassen, das meinem Geist entspringt.

18. Wollt ihr euch nur damit begnügen, Mich zu hören, um eurem Herzen Frieden zu geben, ohne euch vorzubereiten, um mein Werk in die Herzen eurer Geschwister zu säen, oder meine Jünger zu sein?

19. Wenn ihr den Wunsch habt, Mir wohlgefällig zu sein, indem ihr euren Nächsten nützlich seid, so lasst sie teilhaben und nutzt die göttlichen Unterweisungen, die Ich euch jedes Mal, wenn Ich Mich einstelle, gebe, damit ihr fähig seid, von Mir, von meinem Gesetz und meiner Lehre zu sprechen, und ihr nicht durch jene überrascht werdet, die darauf vorbereitet sind, jedes neue Licht, das erscheint, zu bekämpfen, selbst wenn dieses Licht das der absoluten Wahrheit ist, die Weisheit aller Zeiten.

20. Begreift, dass Ich euch nicht nur rief, um euch in euren Trübsalen zu trösten, sondern auch, um euch zu lehren, den Schmerz eurer Geschwister zu fühlen und sie in ihren Leiden zu trösten.

21. Wenn ihr wissen wollt, was ihr unter den Menschen tun sollt, genügt es, das zu betrachten, was Ich bei euch getan habe von dem Tag an, da ihr mein Wort zum ersten Mal gehört habt.

22. Ich vergab euch, empfing euch mit unendlicher Barmherzigkeit und Liebe, ließ euch von dem mühseligen Tagwerk ausruhen. Ich hielt Mich nicht damit auf, eure gesellschaftliche Stellung, euren Stand oder eure Schicht zu beurteilen. Ich reinigte den Aussatz eurer Sünde und heilte eure Gebrechen. Ich war verständnisvoll, nachsichtig und wohlwollend beim Beurteilen eurer Mängel. Ich brachte euch zum wahren Leben zurück, indem Ich euch eine Liebeslehre gab, die euch befähigt, euch zu retten, indem ihr eure Nächsten rettet.

23. In diesen meinen Werken, die Ich an jedem von euch getan habe, könnt ihr das beste Beispiel finden, um es unter den an Körper und Geist Notleidenden zur Anwendung zu bringen, welche in Scharen zu euch kommen werden.

24. Wenn Ich zu diesem Volk hier spreche, spreche Ich zur Menschheit. Eure Aufgabe ist es, euch morgen an die Herzen der Menschen zu wenden und ihnen brüderlich mein Wort zu übermitteln, das das Werk der Erlösung vollenden wird.

25. Heute fühlt ihr, dass euch der Schmerz heimgesucht hat, und manchmal begreift ihr nicht, dass ihr euch mittels dieses Kelches läutert. Wie könntet ihr von Mir sprechen, solange ihr befleckt seid? Wie könnte aus eurem Herzen die Liebe strömen, die sich durch Gefühle der Barmherzigkeit und Menschlichkeit bekundet, wenn es voll Selbstsucht wäre?

26. Die Unvollkommenheiten der Kinder Gottes haben bewirkt, dass es Schmerz gibt — ein Schmerz, der zum Lehrmeister geworden ist, um eure Herzen zu bearbeiten und euch den Weg zu zeigen, den ihr verloren habt. Meine Liebe lässt sich in eurem Herzen nieder, um aus ihm alles Böse zu entfernen, weil Ich euch stark, gesund und rein sehen will.

27. Hört diese Stimme, die in dieser Form unter euch ertönt, werdet nicht müde, sie zu vernehmen. Ich habe meine Kundgebung in der Absicht verlängert, um die Rauheiten eurer Herzen zu glätten und euch, wenn Ich Mich nach 1950 nicht mehr kundgebe, fest im Glauben zurücklassen zu können.

28. Die Menschen sind ihrer Wissenschaft ergeben, ihr Herz und Verstand ist völlig von dem Leben in Anspruch genommen, das sie auf der Erde leben. Daher wählte Ich unter den Menschen diese hier aus, durch die Ich spreche, schlicht und ohne Wissenschaft. Ich berührte diese Herzen, und hernach durchdrang Ich ihr Verstandesvermögen mit meinem Licht, um meinem Volk diese Liebesbotschaft zu bringen.

29. Dieses Licht hat den Pfad eures Lebens erhellt, und deshalb habt ihr euch Mir übergeben. Nach meinem Scheiden werde Ich euch unter der Menschheit zurücklassen, damit ihr von meiner Wahrheit Zeugnis ablegt und unter den Jüngern die Meister erscheinen, die die Lehre der geistigen Liebe mit ihren Werken predigen.

30. Die Freuden des Himmelreiches sind für alle bestimmt. Hier auf Erden werdet ihr ein wenig von jenem Frieden und einen Abglanz des ewigen Lebens haben. Seid guten Willens auf der Erde, und mein Friede wird euch nicht fehlen.

31. Viele Seiten des Buches des Lebens habt ihr vorübergehen sehen, seit Ich euch mein Wort gebe. Jede von ihnen ist eine vollkommene Unterweisung gewesen. Manchmal ist es die Liebe des Vaters gewesen, die zu euch gesprochen hat, ein anderes Mal ist es der Meister gewesen, der euch vor seinen Lehrstuhl gesetzt hat, und zuweilen ist es der Richter gewesen, der euch aufgerüttelt hat.

32. Ihr alle habt mein Wort empfangen, daher habt ihr alle Anweisungen und Aufgaben im Geist erhalten, um sie zu befolgen. Einige haben damit begonnen, andere warten noch auf den Zeitpunkt zum Aufbruch, wieder andere sind in Vorbereitung. Es gibt nicht einen unter euch, der keine Fähigkeiten zum Entfalten empfangen hat. Doch während die einen schon jetzt mit der Entfaltung begonnen haben, da Ich Mich noch in dieser Form kundgebe, werden die anderen ihre geistige Entfaltung erst nach der Zeit meiner Kundgabe beginnen. Erhebt euch jedoch alle in diesen Zeiten wie ein einziger Geist.

33. Ihr besitzt Gaben, um mein Wort zu ergründen, um meine Inspirationen zu empfangen sowie die (geistigen) Gesichte, die euch das Kommende ankündigen werden.

34. Jene, die heute stehengeblieben sind — jene, die Gaben empfangen habe, um meinen göttlichen Strahl zu empfangen, oder die zulassen, dass sich durch sie die Geistige Welt kundgibt, und die ihre Mission nicht erfüllt haben — werden sich später an die Erfüllung machen; obwohl Ich ihnen schon jetzt sage, dass sich die Form der Weitergabe ändern muss, damit sie der Menschheit nicht Verwirrung bringen.

35. Der Tag wird kommen, an dem ihr über die Welt verstreut seid — der eine in einer Nation, ein anderer in andere Länder, und dennoch werdet ihr euch alle vereint fühlen durch die geistige Harmonie, die Ich euch gebracht habe.

36. Ich bereite euch zu, damit ihr euch liebt und durch dieses Band stark und unbesiegbar seid. Um dessentwillen bin Ich der liebevolle und geduldige Meister gewesen, der durch sein Vorbild den Jüngern den Weg zeigt. Wacht über eure Schritte, über eure Werke und selbst über eure Worte und Gedanken. Nicht der Mensch soll es sein, der eure Unvollkommenheiten richtet, es soll immer der Meister sein, der euch durch euer Gewissen korrigiert.

37. Es war mein Wille, Mich durch sündige Menschen kundzutun, um euch Beweise meiner Kraft und meiner Liebe zu geben. Geht nun mittels des Geistes auf euren Vater zu, um Ihm zu beweisen, dass auch ihr Ihn liebt. Erstrebt dieses Ziel, gelangt zu jener erhabenen Zwiesprache von Geist zu Geist, ohne euch mit den ersten Früchten, die ihr erntet, zufrieden zu geben, sondern erst dann, wenn ihr die Vollkommenheit erreicht habt. Jeder Mensch wird dann in seinem Innern den göttlichen Führer haben, der ihn ewig auf den Pfaden führen wird, die denen bestimmt sind, die sich im Verlangen nach der Liebe ihres Schöpfers zu erheben verstehen.

38. Mein zum Wort gewordenes Licht, das Leben, die Prüfungen — alles hat den Sinn, euch von eurem Materialismus frei zu machen. Morgen wird selbst die menschliche Wissenschaft Spiritualität, Erhebung, edle Ziele haben und wird von dem zu sprechen verstehen, was ihr dem Anschein nach verborgen gewesen ist und das sie in Wirklichkeit nur nicht entdeckt hat. Denn es wird nicht der Verstand sein, der in das Geheime eindringt, sondern der Geist, und dies wird erst dann eintreten, wenn er Reinheit erlangt hat.

Aber sei unbesorgt, Volk, dass wegen der Hinwendung zum Geist und was zu ihm gehört das menschliche Leben und eure irdischen Pflichten vernachlässigt werden, und dass eure Gesundheit und euer Körper dadurch Folgen erleiden, die ihr heute noch nicht ahnt. Denn wenn der Geist der heutigen Menschheit sich aus dem Schmutz erhebt, in dem er heute lebt, wird er in seiner Körpermaterie eine neue Kraft und ein bis dahin unbekanntes Licht fühlen, das die Menschen dazu bringen wird, ein an Wohlbefinden, Wohlergehen und Gesundheit überreiches Dasein zu schaffen.

39. Wieso haben die Menschen danach getrachtet, ihren Geist unablässig mit vergänglichen und manchmal nichtssagenden Kulthandlungen zu nähern? Ihr solltet weder den Geist, noch das Herz durch Kulthandlungen betrügen, die keine Essenz oder Substanz des ewigen Lebens haben.

40. Es ist notwendig, dass dieses Licht bald zum Herzen der Menschheit gelangt. Es ist nicht von Bedeutung, dass es anfangs Anlass zu Auseinandersetzungen oder Kämpfen ist. Schon immer sind das Licht und die Finsternis, die Wahrheit und das Falsche, das Gute und das Böse aufeinandergeprallt. So wie die Schatten der Nacht beim Licht des Tages vergehen, so wird das Böse der Menschen vor meiner Botschaft der Liebe zurückweichen.

41. In jener Zweiten Zeit wurde mein Kommen als Mensch nur von einigen wenigen Herzen geglaubt. Dennoch bestimmte die Menschheit später die Geburt des Erlösers als Beginn eines neuen Zeitalters. Ebenso wird in dieser Zeit der Beginn meiner Kundgabe an euch, das heißt, mein Kommen als Heiliger Geist, morgen als der Beginn eines weiteren Zeitalters festgesetzt werden.

42. Hört auf das, was euch Christus sagt, die Verkörperung der göttlichen Liebe.

43. Friede den Menschen guten Willens, denen, die die Wahrheit lieben und den Samen der Liebe säen.

44. Ich bin das Wort, das die Menschen aufsucht, weil sie nicht zu Mir gelangen konnten. Es ist meine Wahrheit, die Ich ihnen offenbare, da die Wahrheit das Reich ist, in das ihr nach meinem Willen alle eingehen sollt.

45. Wie wollt ihr die Wahrheit entdecken, wenn Ich euch nicht zuvor sage, dass dafür viele Verzichtleistungen nötig sind?

46. Um die Wahrheit zu finden, ist es bisweilen nötig, auf das zu verzichten, was man besitzt, sogar sich selbst zu entsagen.

47. Der Selbstgefällige, der Materialist, der Gleichgültige kann die Wahrheit nicht erkennen, solange er nicht die Mauern zerstört, innerhalb derer er lebt. Es ist notwendig, dass er seine Leidenschaften und Schwächen überwindet, um mein Licht vor sich zu schauen.

48. Ein Materialist liebt nur das menschliche Leben. Da er jedoch erkennt, dass alles in ihm vergänglich ist, ist er darauf bedacht, es intensiv zu leben. Wenn dann seine Pläne oder seine Wünsche nicht Wirklichkeit werden oder der Schmerz ihn in irgendeiner Weise heimsucht, verzweifelt und lästert er; er fordert das Schicksal heraus und gibt ihm die Schuld daran, dass er nicht die Wohltaten empfängt, auf die er ein Anrecht zu haben glaubt.

49. Es sind schwache Geistwesen in unbeugsamen Körpern, es sind moralisch unreife Wesen, die auf vielerlei Weise geprüft werden, um ihnen die falsche Wertschätzung begreiflich zu machen, die sie in ihrer Vermaterialisierung Werken von geringem geistigen Wert beimessen.

50. Wie gerne würden die Vermaterialisierten ihr Schicksal verändern! Wie sehr verlangen sie danach, dass alles nach ihren Vorstellungen und ihrem Willen abläuft.

51. Man kann von Gott alles erlangen, was man sich an Gutem wünscht, ohne dass es nötig ist, seine Gerechtigkeit herauszufordern oder seiner Macht zu misstrauen. Meine Liebe ist bereit, jeden zu erhören, der sein Dasein verbessern möchte.

52. Ich sage euch noch einmal: Friede den Menschen guten Willens, die die Wahrheit lieben, denn sie tun etwas, um sich dem göttlichen Willen zu beugen. Und die sich unter meinen Schutz stellen, müssen meine Gegenwart zwangsläufig fühlen — sowohl in ihrem Geist als auch in ihrem menschlichen Leben, in ihren Kämpfen, in ihren Bedürfnissen, in ihren Prüfungen.

53. Die Menschen guten Willens sind Kinder, die dem Gesetz ihres Vaters gehorchen. Sie gehen auf dem rechten Weg, und wenn sie stark leiden, erheben sie ihren Geist zu Mir im Verlangen nach Vergebung und Frieden. Sie wissen, dass der Schmerz oftmals notwendig ist, und deshalb ertragen sie ihn mit Geduld. Nur wenn er unerträglich wird, bitten sie, dass ihnen die Last ihres Kreuzes erleichtert wird. „Herr“, sagen sie Mir, „ich weiß, dass mein Geist der Läuterung, des Leidens bedarf, um sich zu erheben. Du weißt besser als ich, was mir nottut. Du kannst mir nichts geben, was ich nicht nötig habe. Dein Wille geschehe daher an mir.“ Gesegnet seien, die so denken und beten, denn sie suchen das Vorbild ihres Meisters, um es auf die Prüfungen ihres Lebens anzuwenden.

54. Es ist richtig, das jeder Schmerz, dass jedes Leiden das Herz erneuert, den Geist erschüttert und ihn von seinen Flecken reinigt, indem er ihm die Gelegenheit gibt, zu wachsen und sich zu erheben.

55. Wie viel Gutes tut der Schmerz in dem Geist, wenn dieser Kelch mit Liebe und Geduld getrunken wird!

56. Weit ist der Prüfungsweg für euren Geist gewesen. Ihr gleicht den tausendjährigen Bäumen, die ihre dürren Blätter beim Stürmen der Winde verlieren, die sie peitschen und kahl machen, damit sie sich später mit neuen Blättern bedecken. So erfüllt der Baum den Willen des Vaters. Ebenso solltet ihr alle ihn erfüllen, indem ihr zulasst, dass die Prüfungen und Lektionen, die euch euer Vater während eures Lebens erteilt, euch von den alten Kleidern, den Unreinheiten und Lumpen des Geistes frei machen, um euch mit neuen Festgewändern zu bekleiden.

57. Wisset, Jünger, dass der Schmerz die schlechten Früchte aus eurem Herzen entfernt, euch Erfahrung schenkt und bewirkt, dass eure Irrtümer berichtigt werden.

58. Auf diese Weise prüft euch euer Vater, damit es in eurem Verstand hell wird. Doch wenn ihr nicht versteht und unfruchtbar leidet, weil ihr den Sinn meiner weisen Lektionen nicht entdeckt, ist euer Schmerz sinnlos, und ihr lasst die Lektion ungenutzt verstreichen.

59. In dieser Zeit habe Ich euch den Sinn des Lebens erklärt, in dem ihr den Grund für euren Schmerz wissen sollt, was Sühne und Wiedergutmachung bedeutet, und weshalb ihr euch läutern müsst. Wenn mein Volk meine Lehre versteht und fühlt, werden die Fundamente einer neuen Menschheit gelegt werden.

60. Hat euch manchmal der Schmerz durchgerüttelt? Haben sich eure Äste verbogen, haben sich die dürren Blätter losgelöst, und sind die schlechten Früchte von eurem Baum gefallen? Ich sage euch, dass das Gute, das euer Geist erworben hat, unvergleichlich mehr wert ist als das, was auf der Welt am meisten geschätzt wird.

61. Ich gebe euch Beispiele, die ihr täglich in der Natur beobachten könnt, wie das des Baumes, wenn er vom Sturmwind gepeitscht wird. Denn die materielle Natur ist eine Manifestation der göttlichen Natur, weshalb ihr in allem, was euch umgibt in diesem Leben, eine Lehre oder eine Offenbarung für euren Geist finden könnt.

62. So, wie euer Körper, um zu leben, nach Luft, Sonne, Wasser und Brot verlangt, ebenso benötigt auch der Geist das Lebensumfeld, das Licht und die Nahrung, die seinem Wesen entspricht. Wenn er sich der Freiheit beraubt sieht, sich im Verlangen nach seiner Nahrung zu erheben, wird er schwach, welkt er und wird stumpfsinnig; so wie wenn man ein Kind zwingen würde, immer in seiner Wiege zu bleiben und in seiner Kammer eingesperrt zu sein. Seine Glieder würden lahm werden, es würde bleich werden, seine Sinne würden abstumpfen und seine Fähigkeiten verkümmern.

63. Erkennt, dass auch der Geist ein Lahmer sein kann! Ich könnte euch sogar sagen, dass die Welt voll von geistig Lahmen, Blinden, Tauben und Kranken ist! Der Geist, der eingesperrt lebt und ohne Freiheit zur Entfaltung ist, ist ein Wesen, das nicht wächst — weder an Weisheit noch an Kraft, noch an Tugend.

64. Wartet nicht darauf, dass euch wilde Stürme von Unreinheiten säubern, denn ihr könnt auch das Kommen der Jahreszeiten erwarten, um euch in ihnen zu erneuern, um euch zu läutern und zu erblühen.

65. Vieles müsst ihr lernen auf dieser Welt, damit ihr zu anderen, höheren Wohnstätten gelangen könnt.

66. Lernt, denkt nach, versteht zu kämpfen, zu leiden und zu hoffen. Liebt immer und habt auch Vertrauen. Seid Menschen des Glaubens und des guten Willens, und ihr werdet große Geister sein.

67. Wenn ihr meine Gegenwart in der Natur, die euch umgibt, suchen wollt, so tut es. Ich weiß, dass ihr Mich in Allem entdecken werdet, weil Ich in allen und in jedem meiner Werke bin.

68. Seht, wie Ich Mich durch diese Menschen kundgebe, in denen Ich Mich für kurze Zeit verberge, um mein göttliches Wort von ihren Lippen strömen zu lassen. Wann werdet ihr Mich jenseits dessen schauen, was zu dieser Welt gehört? Wann werdet ihr Mich durch eure geistigen Sinne vernehmen, ohne die Notwendigkeit eines menschlichen Werkzeugs?

69. Das ewige Lehrwort Gottes vibriert unablässig, weil Er das Wort ist. Doch vernehmen es nur die erleuchteten Menschen direkt, das heißt von Geist zu Geist.

70. Wenn ihr einmal in inniger Gemeinschaft mit dem Göttlichen und mit dem Menschlichen sein werdet, wenn ihr die Harmonie eures Wesens erlangt, werdet ihr den Gesang hören, in dem sich der Engel und der Mensch, der Himmel und die Welt, das Jenseits und das Erdreich, der Geist und die Körpermaterie vereint. Alles wird sich in einem Liebeshymnus zum Göttlichen Wesen vereinen, der seinen Werken Leben gegeben hat und sie zu seinen Kindern machte. In diesem Lobgesang werdet ihr euch vereinen, Jünger, denn dazu bin Ich erneut zu den Menschen gekommen.

71. Es ist notwendig, dass ihr euer inneres Heiligtum betretet — jenes, das nicht von der Hand des Menschen errichtet wurde, sondern durch den göttlichen Verstand. Ich sage euch, dass ihr dort die Offenbarung der Wahrheit kennenlernen werdet, dort die Essenz des Ewigen verstehen werdet, damit ihr sie mehr als alles Vergängliche liebt.

72. Was ist schon euer Körper? Ein vergängliches Vögelchen, dessen Flug nur von kurzer Dauer ist — ein Vogel, der unbewusst sein baldiges Verschwinden besingt. Armseliger Körper, der in seinem Egoismus vieles für sich verlangt und fordert. Der Geist dagegen ist der für die Welt unsichtbare, aber reine und leuchtende Vogel, der sich im Lauf der Zeit immer höher erhebt. Er ist das Wesen, für das es keine Lebensalter, Jahre oder Jahrhunderte gibt.

73. Ihr wisst, an welchem Tag, in welcher Stunde und in welchem Jahr ihr geboren seid. Doch wisst ihr etwa, wann ihr geistig zum Leben erstandet?

74. Erhebt den Geist, er ist das Wesentliche eures Lebens, er ist eure Bestimmung und der Zweck, für den ihr geschaffen worden seid. Erhebt euch, denn so werdet ihr zu Mir kommen. Ich habe euch vieles zu geben, viel mehr als das, was ihr auf der Welt angetroffen habt.

75. Die Liebe muss euch schließlich besiegen, und durch die Liebe werdet ihr Mich erkennen.

Mein Friede sei mit euch!