Unterweisung 260

1. Ihr kehrt in dieser Zeit zu Mir zurück, um meine neue Unterweisung zu vernehmen, um das Gesetzblatt meiner Lehre zu empfangen, die ihr vergessen hattet, und um das Buch meiner Offenbarungen zu suchen, das die Menschen euch verheimlicht hatten.

2. Ich habe ein weiteres Kapitel des Buches des Lebens vor euch aufgeschlagen, das Sechste Siegel, das unendliche Weisheit enthält, das Ich euch derzeit in einfacher und verständlicher Weise offenbare. Diese Offenbarung erklärt euch die Geheimnisse, in die ihr nicht eindringen konntet.

3. Das Sechste Siegel ist ganz geöffnet und Ich führe euch eine seiner Seiten nach der anderen vor Augen.

4. Wann immer eure Zubereitung groß gewesen ist, als ihr Mich vernommen habt, habt ihr große göttliche Offenbarungen erlangt. Ihr seid die Erben des Buches der Weisheit, weshalb, wenn ihr euch zubereitet, sich der Inhalt des Sechsten Siegels in euch ergießen wird, damit ihr der Zeuge seid, der bestätigt, dass die Stimme, die er hörte, meine Stimme war, und ihr durch eure Werke davon Zeugnis ablegt.

5. Wenn der Vater sich seinen Kindern nicht zu erkennen gäbe — könnte Er dann von ihnen ein vollkommenes Verständnis und eine vollkommene Liebe erwarten? Erinnert euch daran, dass Ich meine Unterweisungen im Lauf der Zeit mit immer größerer Einfachheit gegenüber eurem Geist kundgetan habe.

6. Ich muss euch sagen, dass ihr, obwohl ihr in der Zeit des Heiligen Geistes lebt, Mich noch nicht ganz erkennt, ihr keine vollkommene Vorstellung von dem habt, wer Ich bin, noch das verstanden habt, was Ich euch offenbart habe. Aber eure Liebe wird euch zum Ziel der Lebensreise bringen, ermutigt durch das Wort eures Meisters.

7. Ihr zieht durch eine geistige Wüste, werdet dabei vom Licht eines göttlichen Leuchtfeuers beleuchtet. Es ist nicht heißer Sand, der an euren Fußsohlen brennt, noch sind es Sonnenstrahlen, die eure Gesichtshaut verletzen. Es ist nicht der Mangel an Wasser und Brot, was euch peinigt, und dennoch — das Leben, das ihr durchlebt, mit seinen Opfern, seinen Nöten und Missgeschicken, ist gleichfalls eine Wüste, die ihr langsam durchquert, aber mit der festen Hoffnung, zum Reich des Friedens zu gelangen.

8. Elias ist der Führer, der in dieser Zeit dem Volk vorangeht, ihm den Weg zeigt und es im Kampf ermutigt.

9. Diese Wanderschaft wird Fortschritt und Vervollkommnung in eurem Geist hinterlassen. Erkennt jedoch: Wenn ihr in der Ersten Zeit noch Schüler gewesen seid, seid ihr in der Zweiten Zeit Jünger gewesen, und in dieser Zeit erhaltet ihr die Schulung, um zu Meistern zu werden. Ihr müsst wachsam sein, denn die Menschen werden darangehen, mein Werk zu erforschen, das einige für wissenschaftlich halten werden. Dann sollt ihr ihnen den Spiritualismus als die Geistlehre bekanntgeben, die die Welt verwandeln wird, und mit euren Liebeswerken für eure Geschwistern davon Zeugnis ablegen.

10. Ich stelle Mich der Wissenschaft des Menschen nicht entgegen, denn Wissenschaft ist Wissen, Erkenntnis, Licht. Doch meine Lehre steht über jeder menschlichen Erkenntnis. In meinem Wort spreche Ich zu euch vom Geist, von der Kenntnis des Geistigen, des Göttlichen, von der Kenntnis eines höheren Lebens, das jenseits all dessen ist, was Substanz und Materie ist. Wahrlich, Ich sage euch, diejenige Wissenschaft, die die Menschen zum Wohl der Menschheit entwickelt haben, segne Ich.

11. Jetzt ist die Zeit, in der man viel vom Geist und der Wissenschaft sprechen wird. Die Wissenschaft ist nicht nur ein Privileg derer, die sich materiell schulen, um sie zu studieren. Denn sie ist Licht, das dem Geist entspringt, de es von Gott empfängt.

12. Meine göttliche Lehre ist eine höhere Wissenschaft, die euch lehrt, den Geist zu vervollkommnen. Dafür habe Ich euch das Gehirn und das Herz gegeben, damit ihr dort euer Denken und euer Fühlen veredelt.

13. Die Lehre, die Ich euch derzeit gebe, hat keine Grenzen, ist allumfassend, ist unendlich. In ihr werdet ihr die wahre Kenntnis des geistigen und des materiellen Lebens finden.

14. Ich sehe euch imstande, meine Lehre zu verstehen und in ihre Geheimnisse einzudringen. Durch die materiebezogene Wissenschaft habt ihr die Gesetze kennengelernt, die die materielle Schöpfung regieren — Gesetze, die in eurem eigenen Körper verdichtet sind.

Doch als ihr das kennengelernt habt, was zuvor ein Geheimnis für euch gewesen ist, seid ihr euch bewusst geworden, dass ihr euch vor den Schwellen des Jenseits befindet, wo ihr das Herz des Vaters gespürt habt, der unablässig versucht, sich euch mitzuteilen. Was kann euch unbekannt sein, wenn ihr meine Lehre kennt?

15. Daher sage Ich euch, dass euch meine Unterweisung das höhere Wissen gibt, das verhindern wird, dass euer Herz in Gegenwart der Gelehrten dieser Welt verzagt.

16. Um den Sinn oder die Bedeutung eines jeden Geschehnisses in der Natur oder in eurem Leben zu verstehen, braucht ihr nicht die Bücher der Wissenschaft zu Rate ziehen. Für euch wird genügen, euer Verstandesvermögen vorzubereiten und euer Herz zu reinigen, damit von euren Lippen die Inspiration strömt.

17. Meine Liebe zu euch ist so groß, dass Ich euch, obwohl ihr noch so unreif seid, mein Reich angeboten habe und zu euch herabkam, um euch mein Blut zu geben!

18. Dies Volk, das Ich derzeit lehre, wird deswegen nicht größer als die anderen sein, wohl aber verantwortlicher für das, was Ich ihm überantwortet habe, und was Ich ihm offenbart habe. Eure Aufgabe besteht darin, die anderen an dem, was ihr besitzt, teilhaben zu lassen, sie euch gleich zu machen, damit ihr, obwohl ihr der Erste beim Empfangen gewesen seid, ihr aus Demut der Letzte zu sein vermögt.

Befürchtet nicht, dass die, die nach euch kommen, größere Fortschritte machen als ihr. Je mehr ihr gebt, desto mehr wird euer Wissen anwachsen. Wenn ihr hingegen von dem, was ihr vom Vater empfangen habt, nichts weitergeben solltet, so wird euer Geist nackt bleiben, euer Herz leer, und eure Hände ohne Vollmacht. Ihr werdet dann den Schatz verloren haben, und das Buch wird verschlossen sein. Euer Mund wird stumm bleiben und nicht mehr von geistigen Unterweisungen sprechen, und ihr werdet den Heilbalsam verlieren, den Jesus euch anvertraut hat.

19. Eure Mission unter den Menschen ist eine des Friedens und der Liebe. Diese Mission hatte euer Geist schon in der Ersten Zeit — jener, in der ihr Kinderschüler meines Gesetzes gewesen seid, in der Ich euch als Werkzeuge gebrauchte, um den Menschen aller Zeiten Lehren und Beispiele zu geben. In der Zweiten Zeit seid ihr Jünger Jesu gewesen, da ihr von meinen Lippen das hörtet, was die zwölf Apostel vernahmen und verbreiteten, damit das ganze Volk Zeugnis sein würde. Daher erstanden nach meinem Scheiden viele Jünger Christi und viele Märtyrer.

20. Volk: In dieser Zeit, in der Ich als Heiliger Geist komme, werde Ich euch als Meister ausgebildet zurücklassen, die zur direkten Zwiesprache mit der Göttlichkeit befähigt sind.

21. Die meisten menschlichen Geschöpfe werden Mich nicht durch das Verstandesvermögen des Menschen vernehmen, aber sie werden meine Lehre durch euch empfangen. Schon rückt der Zeitpunkt näher, an dem Ich diese Form, euch in dieser Welt mein Wort zu geben, für immer aufhebe. Doch viele Völker, die Mich nicht hörten, werden Mich durch euch hören. Heute wird mein Bund mit euch nicht mit meinem Blut, sondern mit meinem Licht besiegelt werden.

22. Ihr werdet nicht die Menschen fragen müssen, was ihr tun sollt, noch bei ihren Fragen stottern oder verstummen. Ihr tragt den Meister in euch, der zu euch sprechen und euch inspirieren wird. Euer Gebet wird genügend Kraft und Macht erhalten, um Wunder zu vollbringen.

23. Seht, wie die Welt angesichts ihrer großen Nöte über die Verheißungen nachdenkt, die Jesus in der Zweiten Zeit machte, zur Menschheit zurückzukehren, und sie die Propheten der früheren Zeiten studiert in der Hoffnung, dass die Ereignisse, die in dieser Ära auftreten, das Anzeichen für mein nahe bevorstehendes Kommen sind.

24. Wenn ihr euch als Anhänger meines Werkes gegenüber euren Geschwistern für minderwertig und verachtenswert fühlen solltet, wird man euch für dumm und unwissend halten.

25. Es ist nur eine Ausdrucksweise, die Ich gebrauche, wenn Ich euch sage, dass Ich Mich durch Unwissende kundgebe. Denn ein Gehirn, das meine Inspiration passieren lässt, offenbart Licht in dem Geist, und das Licht ist Weisheit.

26. Ich sage euch aufs Neue: Kämpft! Denn solange der Geist sich auf dem Entwicklungsweg befindet, wird er den Versuchungen ausgesetzt sein. Deshalb unterweise Ich euch und gebe euch Stärke, damit ihr die schlechten Neigungen überwindet. Wenn euer Geist stark ist, wird er dem Verstand Kraft und dem Herzen festen Willen geben, um die Begierden des Fleisches zu überwinden. Wenn dem Menschen Licht fehlt, entwickelt sich sein Geist nicht. Dann wirken sich alle Wechselfälle des Lebens mit Macht in seinem Herzen aus, und er ist wie ein Boot, das inmitten eines Sturmes kentert.

27. Wenn der Mensch geistig zubereitet ist, ist es, als ob er gegen die Hinterhältigkeiten der Versuchung einen unzerstörbaren Panzer trüge.

28. Ich habe euch diese Unterweisungen offenbart, damit, wenn ihr für einen Augenblick auf dem Weg stürzt oder strauchelt, ihr eure Verfehlung erkennt und erneut den Weg zur Besserung sucht.

29. Wenn ihr demütig seid, wird sich euer geistiger Reichtum mehren in dem Leben, das euch erwartet. Dann werdet ihr den Frieden haben, der euch die schönste Empfindung eures Daseins beschert. Und in eurem Geist wird die Sehnsucht geboren werden, dem Vater zu dienen, indem er ein treuer Hüter alles von Mir Geschaffenen ist, indem er ein Trost für den Leidenden und Frieden für den Friedlosen ist.

30. Es ist nicht nur mein Wort, das euch meine Gegenwart in diesen Augenblicken kündet, es ist euer eigener Geist, der Mich inmitten jenes Friedens, den Ich euch gebe, tief empfindet.

31. Der Meister ist bei euch. Euer Geist hat sich an meinem himmlischen Tisch niedergelassen. Wahrlich, Ich sage euch, an diesem Tisch gibt es keine bevorzugten Plätze, alle sind gleich, weil sie von meiner Barmherzigkeit umfangen sind.

32. Meine Liebe durchdringt euer Wesen, damit ihr eure Nächsten so liebt, wie Ich euch liebe, und damit es in euren Herzen keine ersten, noch letzten Plätze gibt. Wenn ihr euch bereits auf den Weg zu den Nationen, den Provinzen und den Dörfern gemacht hättet, würdet ihr eine Menschheit ohne Liebe, ohne Barmherzigkeit antreffen, würdet ihr überall Schmerz und Elend entdecken. Überall würdet ihr geeignetes Land vorfinden, um meine Saat zu säen.

33. Die Menschheit fühlt meine Gegenwart, ohne zu wissen, in welcher Weise Ich Mich kundgetan habe, und in ihrem angstvollen Gebet sagt sie Mir, dass nur mein Blut sie wird retten können, dass, wenn Ich ihr mein Brot gebe, sie nicht an Hunger und Durst nach Liebe zugrunde gehen wird, und dass nur mein Licht eine Lösung für ihre Konflikte bringen wird. Ihre schmerzerfüllte und verzweifelte Stimme fragt Mich: „Warum kommst Du nicht? Warum nahst Du Dich nicht dem, der Dich in seinem Schmerz ruft und anfleht?“

34. Sie wissen nicht, dass es Menschen gibt, die Mich Tag für Tag vernehmen und die Gegenwart meines Geistes empfangen, der die Parias durch seine Gnade in Diener der Göttlichkeit verwandelt.

35. Wenn sie wüssten, dass Ich schon bald wieder scheiden werde, würden sie euch wegen eurer Gleichgültigkeit gegenüber ihrem Bedürfnis nach Trost, nach einem geistigen Wort, nach einem Strahl des Lichts unnachsichtig als undankbar beurteilen.

36. Ich bereite euch derzeit auf die Zeit nach meinem Abschied vor, damit ihr trotz der Wechselfälle des Lebens vereint bleibt, weil das Wort geistig weiterhin in euch vibrieren, euch große Inspirationen offenbaren wird. Wenn ihr zusammenkommt, um über geistige Kundgebungen zu sprechen, werdet ihr von Mir göttliche Inspirationen empfangen und werdet in diesen Augenblicken die Herzenswärme des Meisters und die süße Last seiner Hand fühlen, die sich auf euer Haupt legt. Dann wird es euch so vorkommen, als ob ihr meine geliebte Stimme vernehmt, die euch meinen Frieden spenden wird.

37. Ich gebe euch einen Tropfen Heilbalsam, damit ihr, wenn ihr verfolgt werdet, unter den Menschen Wunderheilungen vollbringt. Denn während der großen Epidemien, wenn die fremdartigen und der Wissenschaft unbekannten Krankheiten ausbrechen, soll sich die Vollmacht meiner Jünger offenbaren.

38. Ich vertraue euch einen Schlüssel an, mit dem ihr das verrostetste Schloss öffnen werdet, das heißt: das widerspenstigste Herz, und sogar Gefängnistore, um dem Unschuldigen die Freiheit zu geben und den Schuldigen zu retten. Ihr werdet immer im Frieden und Vertrauen auf Mich leben, weil ihr überall, wohin ihr auch geht, durch meine Engel beschützt sein werdet. Sie werden eure Auftragserfüllung zu der ihren machen und euch zu den Heimen, Krankenhäusern, Gefängnissen, Feldern der Zwietracht und des Krieges begleiten — wo immer ihr hingehen mögt, um meinen Samen zu säen.

39. Dann wird das Licht des Sechsten Siegels mit Macht erstrahlen, das wie eine universelle Fackel sein wird, deren Strahlen von allen gesehen werden, und der Name meiner Lehre wird unter der Menschheit bekannt werden.

40. Dieser Erdenwinkel, in dem Ich Mich in dieser Zeit kundgetan habe, wird ein Abglanz des Neuen Jerusalems sein, das seine zwölf Tore öffnen wird, um den Ausländern Zugang zu gewähren, die in großen Scharen herbeikommen werden und fragen werden, wo der Meister in dieser Zeit gewesen ist, um Zeugnis von den Wundern zu erbitten, die Er vollbrachte, und den Beweisen, die er gab, um sein Wort zu studieren und die zu beobachten, die seine Jünger waren. Viele werden die Schriften mit den Prophetien der vergangenen Zeiten mitbringen, um festzustellen, ob Ich wirklich unter euch gewesen bin.

41. Von meinen Jüngern werden die einen dort bleiben, wo sie jetzt sind. Aber andere werden nach anderen Ländern aufbrechen müssen, und sie werden auf ihrem Weg als Apostel und Missionare die Schlachtfelder erblicken, auf denen die Vernichtung und der Tod ihre Wegspur hinterlassen haben. Sie werden die toten Städte, die Trümmer und das Elend sehen. Dann wird der Kampf einsetzen, um die Toten zu einem Leben des Glaubens, des Lichts, der Liebe zurückzubringen. Doch wenn die Menschen an der Wahrhaftigkeit meiner Arbeiter zweifeln sollten, werde Ich durch ihre Vermittlung Wunder tun. Dann werden sich die Ungläubigen bekehren, werden sie weinen, und die Menschenscharen werden das Herz dieser Boten mit ihrem Schmerz überschütten.

42. Ihr wisst nicht, von wem ihr dann gerufen und empfangen werdet. Aber wohin auch immer ihr geht und bei wem ihr euch einstellt, ihr sollt immer mit Demut und Sanftmut bekleidet sprechen. Ihr werdet das Gesetz, die Offenbarungen und Unterweisungen der vergangenen Zeiten auslegen und das, was in dieser Zeit durch den Heiligen Geist offenbart worden ist. Ihr werdet in bildlichem Sinn sprechen, aber meine bildlichen Ausdrucksweisen und Gleichnisse zu erklären verstehen, damit die Erwachsenen verstehen, die Kinder erwachen und die Alten sich nicht den Kopf zerbrechen.

43. Die, die sich zu diesem Wort bekehren, werden sich den Arbeitern anschließen und aufbrechen, um Herzen und Geistwesen für Mich zu gewinnen.

44. Die Auseinandersetzung wird heftig, aber fruchtbar sein, weil der Schmerz die Herzen zuvor fruchtbar gemacht haben wird.

45. Erkennt die Wandlungen, die aufgrund meiner Lehre eintreten werden!

46. Die materielle Gewalt wird zu Nichte werden, die Wissenschaft verwirrt, der Stolz gedemütigt und die Leidenschaften gedämpft werden.

47. Der Geist des Menschen, der aufgrund seiner Entwicklung bereits entfaltet ist, wird die Offenbarungen meiner Lehre bald verstehen und sich aneignen. Hinter dem Materialismus, den Eigeninteressen und den Eitelkeiten existiert der Geist, der in Erwartung meines Kommens ist.

48. Sorgt dafür, dass der Same, den ihr säen werdet, so rein ist, wie Ich ihn euch anvertraut habe.

49. Ihr werdet Menschen begegnen, die anders denken als ihr, die in anderer Weise fühlen und leben, und deren Bräuche, Lebensumstände, Gesetze, Lehren und Rituale außerdem sehr tief in ihren Herzen verwurzelt sind.

50. Ihr werdet Zeugen der Kämpfe der Weltanschauungen und Lehren sein, wobei die einen sich teilweise meinem Gesetz anschließen, während andere sich völlig von diesen Prinzipien abkehren. Ich werde zulassen, dass sie einander entgegentreten und kämpfen.

51. Bei dieser Auseinandersetzung werdet ihr die großen Religionsgemeinschaften mehr von der Gewalt und der Ungerechtigkeit Gebrauch machen sehen als von der Liebe und Barmherzigkeit. Ihr werdet ihre Bestrebungen erkennen, die Schwachen an sich zu binden.

52. Die Zersetzung wird sich bei allen zeigen, weil die Wahrheit ihre eigenen Waffen hat, um die zu verteidigen, die eben dieser Wahrheit anhängen. Doch wenn in den Menschen die Frage auftaucht: „Wo ist die Wahrheit?“ sollt ihr antworten: „In der Liebe.“

53. Jünger, eure Freude ist groß, weil mein Wort noch bei euch ist — dies Wort, das euch Leben gegeben hat, das euch in den Stunden der Prüfung aufrechterhalten hat, und das euch genährt hat. Als ihr mit ihm bekannt wurdet, habt ihr erlebt, wie sich eure Wunden geschlossen haben und sich euer Leben verwandelt hat.

54. Wie viele auf das Materielle bezogenen Bestrebungen starben in eurem Herzen, zur großen Freude eures Geistes, der die Gelegenheit sah, das Leben zu nutzen, indem er gute Werke mit geistigem Samen vollbrachte! Ihr wendet eure Augen der Vergangenheit zu und beurteilt, wie ihr früher wart und wie ihr heute seid. Ihr bemerkt dabei den geistigen Fortschritt, den ihr gemacht habt, und dankt Mir aus tiefstem Herzen.

55. Wenn ihr Verfehlungen begangen habt, habe Ich euch liebevoll korrigiert, ohne euch bei den anderen zu verraten. Denn Ich will nicht, dass die Welt unter euch Gebrechen sieht und euch verbessert. Die Welt ist grausam, und in ihrer Gerechtigkeit gibt es kein Erbarmen.

56. Lasst zu, dass meine Geistige Welt euch korrigiert. Sie sind eure besten Freunde, sind eure Geschwister in der Liebe, die ihre Liebeswerke nicht ausposaunen. Aus wie vielen Abgründen und Gefahren haben sie euch gerettet, von wie vielen schlechten Entschlüssen haben sie euch abgebracht. Wie oft haben sie eure Lippen verschlossen, damit die Leidenschaftlichkeit eures Herzens sich nicht in Worten Luft macht, die ein Urteilsspruch für euch selbst hätten sein können!

Wenn ihr bei einem schlechten Vorhaben, das ihr für gut hieltet, gescheitert seid, haben sie danach für euch einen guten Weg vorgezeichnet. Sie sind unermüdlich an eurer Seite als Krankenpfleger und als Beschützer. Auch sie werden sich nicht mehr mitteilen, wenn Ich zu sprechen aufhöre. Aber entzieht diesen Wesen nicht jede Liebe, denn sie werden euch sehr nahe sein und euch weiterhin ihre Hilfe gewähren.

57. Mein Werk wird nicht zu Ende sein, weil Ich nicht mehr zu euch spreche und meine Geistige Welt auch nicht. Im Gegenteil, es wird dann die Zeit der vollkommenen Zwiesprache mit dem Vater kommen, in der ihr seine Stimme geistig vernehmen werdet.

58. Mein Wort wird nicht so gehört werden, wie es Moses auf dem Sinai hörte, materialisiert im Getöse eines Unwetters, noch vermenschlichst wie in der Zweiten Zeit auf den Lippen Jesu, auch nicht durch menschliche Stimmträger, wie ihr es in dieser Zeit vom Heiligen Geist vernommen habt. Jeder, der sich zubereitet, wird die Zwiesprache von Geist zu Geiste erlangen, die nicht das Vorrecht von nur einigen sein wird.

59. Es ist das Natürlichste, dass die Geistwesen sich zu verständigen verstehen und die Sprache des Geistes kennen, aus dem sie hervorgegangen sind.

60. Die Vergeistigung wird das Erwachen der schlafenden Gaben oder Fähigkeiten und die Feinfühligkeit aller Fasern des Herzens bringen.

61. Meine Gegenwart wird spürbar sein. Wenn ihr von meinem Werk sprecht, werdet ihr von Mir inspiriert sein und mit Sätzen von unermesslicher Weisheit sprechen, die selbst Menschen mit vielem Wissen überraschen werden. Diejenigen, die bei dieser Zwiesprache großen Fortschritt erreichen, werden nicht nur Worte, Sätze oder Ideen empfangen, sondern ganze Lehransprachen voll Vollkommenheit. Eure Hände werden wie die der Goldfedern schreiben können, wie die des Apostel Johannes unter der Inspiration des Heiligen Geistes.

62. Wenn ihr von Ungläubigen, von Schriftgelehrten und Priestern umgeben seid und euch voll meines Geistes fühlt, so sagt niemandem, dass es der Vater ist, der durch euren Mund spricht. Aber Ich werde weiterhin durch euch zur Menschheit sprechen.

Bei dieser Kommunikation sollen eure Augen offen und euer Geist verzückt sein, erstaunt darüber, was die Lippen in jenem Augenblick offenbaren.

63. Die Gabe der Prophetie durch geistiges Gesicht wird gleichfalls entbunden sein und euch noch nicht offenbarte Geheimnisse enthüllen und euch die Zukunft sehen lassen. Aber der Seher soll niemals Richter oder Bloßsteller seiner Geschwister sein.

64. Dies wird die Zwiesprache von Geist zu Geist in einigen Formen sein, weshalb Ich euch noch einmal sage, dass 1950, wenn mein Wort unter euch endet, mein Werk nicht beendet sein wird. Seine Bestimmung, seine Mission auf dem ganzen Erdkreis wird fortbestehen.

65. Ihr sollt euch vorbereiten, dann werdet ihr immer, wenn ihr versammelt seid — sei es in diesen Versammlungsstätten, in euren Heimen oder in freier Natur — bei diesen Zusammenkünften geistig meine Gegenwart fühlen.

66. Aber wacht, denn es werden auch falsche Jünger erscheinen, die ausposaunen, dass sie mit dem Vater direkt Zwiesprache hätten, und die falsche Weisungen und Inspirationen übermitteln. Ich habe euch gelehrt, die Wahrheit vom Betrug zu unterscheiden, den Baum an seiner Frucht zu erkennen.

67. Ich werde die einen und die anderen auf die Probe stellen, und ihr werdet die wahren Jünger durch ihren Glauben bestehen sehen und die falschen durch ihre Schwachheit fallen sehen.

68. Wenn Ich meine letzte Lehransprache halte, werde Ich diejenigen traurig sehen, die meine Unterweisungen nicht genutzt haben; doch bei denen, die den Sinn meines Abschieds verstehen, werde Ich aufgrund ihres Fortschritts Befriedigung sehen.

69. Ich werde euch als Leiter, um zu Mir zu gelangen, das Gebet hinterlassen — nicht jenes, das die Lippen sprechen, noch die, die ihr durch Gesänge sprecht, sondern jenes, das von reinen Gedanken und edlen Gefühlen durchdrungen ist.

70. Wenn ihr wegen dieser Verhaltensweisen bekämpft werden solltet, so fürchtet euch nicht. Wenn ihr verurteilt werdet, weil ihr nicht vor Altären und Bildnissen niederkniet, so fürchtet euch ebenso wenig. Euer Augenblick zum Sprechen wird kommen, und ihr werdet durch die Wahrheit überzeugen. Ihr werdet aufzeigen, dass eure Gottesverehrung weder öffentlich noch auf äußere Wirkung bedacht ist, sondern innerlich und geistig. Die Menschen werden in alldem nach Irrtümern suchen und sie nicht finden.

71. Seid beharrlich, und ihr werdet erleben, wie die Abgöttischen ihren Irrtum erkennen und ihre Götzenbilder mit ihren eigenen Händen zerstören.

72. Wahrlich, Ich sage euch, eher werden Himmel und Erde vergehen, als dass mein Wort nicht in Erfüllung geht!

Mein Friede sei mit euch!