Unterweisung 263

1. Der Friede meines Geistes sei in diesem Augenblick der Gemeinschaft in euch, in dem das Göttliche Licht euch erleuchtet und euren Geist stärkt.

2. Gesegnet seien die, die von einem Paradies des Friedens und der Harmonie träumen.

3. Wohl jenen, die die Trivialitäten, die Eitelkeiten und Leidenschaften, welche dem Menschen nichts Gutes bringen und noch weniger seinem Geist, verachten und sie gleichgültig betrachtet haben.

4. Gesegnet seien jene, die die fanatischen Kulthandlungen, die zu nichts führen, beseitigt haben, und alte und irrtümliche Glaubensvorstellungen aufgegeben haben, um die absolute, nackte und reine Wahrheit zu umfangen.

5. Ich segne diejenigen, die das Äußerliche ablehnen, um sich statt dessen der geistigen Betrachtung, der Liebe und dem inneren Frieden hinzugeben, weil sie immer mehr erkennen, dass die Welt keinen Frieden schenkt, dass ihr ihn in euch selbst finden könnt.

6. Gesegnet seien jene unter euch, welche die Wahrheit nicht erschreckt hat und die sich nicht über sie empört haben, denn wahrlich, Ich sage euch, das Licht wird wie ein Wasserfall auf euren Geist herabfallen, um für immer euer Verlangen nach Licht zu stillen.

7. Ich breite meinen Mantel des Friedens über euch aus, die ihr euch an dem einen oder anderen Ort versammelt seid und im Verlangen nach dem Göttlichen Meister euch im Geist zu Mir versetzt. Wenn ihr zu Mir kommt, so betet, betet meine Jünger, denn obwohl ihr noch nicht alles, was Ich euch prophezeit habe, in Erfüllung gehen saht, werdet ihr es noch schauen.

8. Betet weiterhin, damit die Last der Unwissenheit des Menschen weicht und auch die Eitelkeit jener, die behaupten, gelehrt zu sein, weil sie die Kenntnisse anderer Menschen angesammelt haben, und die nicht wissen, dass der wahre Gelehrte nicht jener ist, der sich bemüht, die beste Art und Weise zu entdecken, um zu zerstören, zu herrschen, zu vernichten, sondern jener, der sich erhebt,  um erschaffen zu können, um das Leben der Menschen harmonischer zu machen, indem er sich in der Liebe zu dem Gott alles Geschaffenen und in der Liebe zu allen Geschöpfen inspiriert.

9. Ich sage euch, Jünger, dass ihr die Wahrheit nicht in der Lüge suchen sollt, dass ihr die Wahrheit im demütigen Geist, im durch die Liebe zu seinen Nächsten erhobenen Herzen, in der Schlichtheit und in der Reinheit des Lebens suchen sollt.

10. In der Weisheit ist der Heilbalsam und der Trost, den euer Herz ersehnt. Deshalb verhieß Ich euch einst den Geist der Wahrheit als Geist des Trostes.

11. Aber es ist unerlässlich, Glauben zu haben, um nicht auf dem Weg stehenzubleiben noch Furcht zu fühlen angesichts der Prüfungen.

12. Der Glaube ist wie ein Leuchtturm, der euren Lebensweg erhellt, bis ihr im sicheren Hafen der Ewigkeit ankommt.

13. Der Glaube darf nicht der jener lauen und furchtsamen Geistwesen sein, die heute einen Schritt vorwärts machen und morgen einen zurück, die nicht mit ihrem eigenen Schmerz kämpfen wollen und allein aufgrund der Barmherzigkeit des Vaters an den Sieg des Geistes glauben.

14. Glaube ist jener, den der Geist fühlt, der im Wissen, dass Gott in ihm ist, seinen Herrn liebt und sich freut, Ihn in sich zu fühlen und seine Geschwister zu lieben. So groß ist sein Glaube an die Gerechtigkeit des Vaters, dass er nicht erwartet, dass seine Nächsten ihn lieben, dass er Beleidigungen und Verfehlungen vergibt, aber daran glaubt, dass er morgen von Licht erfüllt sein wird, weil er durch seine Verdienste seine Läuterung erreichte.

15. Wer Glauben hat, hat Frieden, besitzt Liebe und hat Güte in sich.

16. Er ist reich im Geist und selbst im Materiellen; aber an wahrem Reichtum, nicht an jenem, den ihrmeint.

17. Die Menschen fliehen angsterfüllt vor dem Elend, und in ihrem Schrecken stürzen sie immer wieder in Abgründe und Nöte. Sie denken nicht an die richtigen Mittel, um sich vor diesen Klauen zu retten. Aber wer vor dem Elend der Welt flieht, ist ein Egoist, der alle niederwirft, unterdrückt, zerfetzt und ins Verderben stürzt, die seinen Weg kreuzen. Er denkt nur an sich selbst, hat als einziges Ideal und Ziel seine Sicherheit und Erhaltung. Die anderen sind nicht seine Geschwister, sie sind alle Fremde für ihn. Er hat keinen Glauben, kennt dieses Licht nicht, vertraut nicht auf die Wahrheit, weil er sie nicht kennenlernen wollte.

18. Doch was habt ihr mit jenen Menschen gemacht, Menschheit, die Ich zu euch gesandt habe, damit sie euch an meinen Weg erinnern, den Weg des Glaubens, welcher jener der Weisheit, der Liebe und des Friedens ist?

19. Ihr wolltet nichts von ihren Botschaften wissen und habt sie mit dem heuchlerischen Glauben bekämpft, den ihr aufgrund eurer Theorien und Religionen habt.

20. Eure Augen wollten nicht jenes Licht betrachten, das euch jeder meiner Abgesandten als Botschaft der Liebe brachte, ob ihr sie nun Propheten, Seher, Erleuchtete, Ärzte, Philosophen, Wissenschaftler oder Seelsorger nennt.

21. Jene Menschen haben Licht verbreitet, doch ihr wolltet ihr Licht nicht erkennen, sie sind euch vorangegangen, doch ihr wolltet ihren Schritten nicht folgen; sie hinterließen euch als Vorbild den Weg des Opfers, des Schmerzes, der Barmherzigkeit, doch ihr hattet Furcht davor, ihrem Beispiel zu folgen, ohne euch bewusst zu sein, dass der Schmerz derer, die Mir nachfolgen, Freude des Geistes, ein Weg voller Blumen und ein Horizont voller Verheißungen ist.

22. Doch sie kamen nicht, um den Duft der Blumen der Erde zu riechen noch sich an den flüchtigen Vergnügungen der Welt zu berauschen; denn das Verlangen ihres Geistes war nicht mehr auf das Unreine, sondern auf das Hohe gerichtet.

23. Sie litten, aber sie suchten nicht, getröstet zu werden, weil sie wussten, dass sie gekommen waren, um selbst zu trösten. Sie erwarteten nichts von der Welt, weil sie nach dem Kampf die Freude erwarteten, die Auferstehung der Geistwesen zum Glauben und zum Leben zu schauen — all jener, die von der Wahrheit abgefallen waren.

24. Wer sind diese Wesen, von denen Ich zu euch spreche? Ich sage euch, es handelt sich um all jene, die euch Botschaften des Lichts, der Liebe, der Hoffnung, der Gesundheit, des Glaubens, des Heils gebracht haben — ganz gleich, welchen Namen sie hatten oder auf welchem Weg ihr sie habt in Erscheinung treten sehen oder welchen Titel sie auf Erden getragen haben.

25. So wie sie könnt auch ihr sein, indem ihr die großen Beispiele zum Vorbild nehmt, die Ich euch fortwährend durch meine Abgesandten gebe. Nehmt jedoch die Verständnislosigkeit der Menschen gegenüber euren Werken nicht zum Vorwand. Sagt nicht, dass jene, die euch eine Botschaft der Liebe brachten, nur säten und niemals geerntet haben. Nein, Volk, die Ernte des Geistes kommt nicht schnell, wenn ihr bedenkt, dass das Fleisch unfruchtbares Land ist, das ständig durch Liebe fruchtbar gemacht werden muss, bis es Früchte trägt.

26. Was soll Ich euch über eure Gelehrten von heute sagen, über die, welche die Natur und deren Kräfte und Elemente herausfordern und damit das Gute als etwas Böses erscheinen lassen? Großes Leid werden sie erfahren, weil sie eine unreife Frucht vom Baum der Wissenschaft gebrochen und gegessen haben — eine Frucht, die sie nur mit Liebe hätten reifen lassen können.

27. Nur meine Liebe kann euch retten! Seht, in den Menschen ist nicht einmal mehr ein Rest von Liebe geblieben. Betet, aber mit wahrem Glauben an die Macht des Gebets, mit einem so großen Glauben, dass er die Gewalt der Waffen überwindet, mit denen eure Geschwister im Leben kämpfen und den Frieden ihrer Nächsten zerstören.

28. Ihr, die ihr jene Gestalten und Bildnisse vor euren Augen entfernt habt, die ihr früher gebraucht habt, um zu beten, könnt das wahre Gebet ausüben, weil ihr Gott nicht mehr auf einen Greis begrenzt, noch zulasst, dass eure Vorstellungskraft dem eine menschliche Gestalt gibt, was keine Gestalt hat, weil es göttlich ist.

29. Wenn eure Körpermaterie in der Erde zurückbleibt und euer Geist sich zu den himmlischen Wohnstätten erhebt, wenn ihr durch das hindurchgeht, was ihr Tod nennt und euch in die Unendlichkeit erhebt, werdet ihr begreifen, wie viele falsche Vorstellungen euer Verstand geschaffen hat, und dann werdet ihr fühlen, wie die Lüge von eurem Geist weicht, als ob sie eine Binde wäre, die von euren Augen fällt und sie das Licht der Wahrheit schauen lässt.

30. Wie viele hoffen, in den höchsten Himmel zu gelangen, um Maria kennenzulernen, die sie sich immer in der menschlichen Gestalt als Frau vorstellen, die sie auf der Welt war, als Mutter des Mensch gewordenen Christus, und die sie sich als Königin auf einem Thron vorstellen, schön und machtvoll. Doch Ich sage euch, dass ihr dem Göttlichen nicht länger Gestalt verleihen sollt in eurem Verstand. Maria, eure Geistige Mutter, existiert; aber sie hat weder die Gestalt einer Frau noch irgendeine andere Gestalt. Sie ist die heilige und liebevolle Zärtlichkeit, deren Barmherzigkeit sich bis ins Unendliche ausbreitet. Sie regiert in den Geistwesen, doch ihre Herrschaft ist die der Demut, der Barmherzigkeit und der Reinheit. Aber sie hat keinen Thron, wie die Menschen sich das vorstellen. Sie ist schön, aber von einer Schönheit, die ihr euch nicht einmal mit dem schönsten Antlitz vergegenwärtigen könnt. Ihre Schönheit ist himmlisch, und das Himmlische zu begreifen werdet ihr niemals imstande sein.

31. Ich sage euch: Wenn ihr euch ein wenig der Wahrheit nähern und euch in ihre Betrachtung versenken wollt, so bleibt dabei, aus euren Augen und eurem Verstand alle Gestalten zu entfernen, die ihr bei dem Versuch, dem Göttlichen Gestalt zu geben, geschaffen hattet.

32. Wenn ihr nach und nach begreift, dass der Göttliche Meister noch vieles zu unterweisen und richtigzustellen hat, werdet ihr zulassen, dass meine Wahrheit in euren Verstand eindringt, und dann werdet ihr sehen, wie ein neuer Horizont vor eurem Geist auftaucht und euch Felder, Täler, Wege und Berge zum Reisen anbietet, um zu lernen, um Neues kennenzulernen und euch geistig zu erheben.

33. Mein Licht ist in jedem Geist. Ihr seid nun in der Zeit, in der mein Geist sich auf die Menschen ergießen wird. Darum sage Ich euch, dass ihr alle bald meine Gegenwart fühlen werdet — die Gelehrten ebenso wie die Unwissenden, die Großen wie die Kleinen, die Mächtigen wie die Armen.

34. Die einen wie die anderen werden angesichts der Wahrheit des lebendigen und wahren Gottes erbeben.

35. Hier habt ihr eine neue Lektion, Jünger, damit ihr tief über sie nachdenkt. Begreift, dass Ich nicht nur gekommen bin, um euch Worte hören zu lassen, die eure Ohren entzücken, oder euer Herz liebkosen. Begreift, dass die Absicht des Meister die ist, euch aus der Dunkelheit zu entfernen, um euch das Licht der Wahrheit zu zeigen.

36. Ich bin das ewige Licht, der ewige Friede und das ewige Glück, und da ihr meine Kinder seid, ist es mein Wille und meine Pflicht, euch zu Teilhabern an meiner Herrlichkeit zu machen, und dafür lehre Ich euch das Gesetz als den Weg, der den Geist in die Höhen jenes Reiches leitet.

37. Die Gelegenheiten, um das Gesetz zu erfüllen und Verdienste zu erwerben, gibt es an jedem Tag, zu jeder Stunde. Lasst sie nicht vorübergehen, lasst sie nicht verstreichen, denn danach könnt ihr sie nicht mehr zurückholen. Bereitet euch für einen guten Tag vor, und Ich sage euch, wenn es dann Nacht wird, wird euer Schlaf ruhig und sanft sein. Lebt ein tugendsames Leben, und eure geistige Entfaltung wird ewig währen.

38. Geliebte Jünger, bei zwei Gelegenheiten bin Ich bei den Menschen gewesen: eine in menschlicher Gestalt, und eine andere in geistiger Weise. Es ist nun an der Zeit, dass ihr meine Unterweisungen versteht.

39. Warum kommt ihr meistens weinend und euch beklagend herbei? Als Ich auf der Welt war, lebte Ich nicht unter Annehmlichkeiten und Vergnügungen, noch hatte Ich ein Zepter irdischer Macht. Ich litt, kämpfte und lehnte Mich nicht einmal gegen meinen Schmerz auf. Ich kam dafür, mein Kreuz auf Mich zu nehmen und die Mission zu erfüllen, die Ich Mir freiwillig auferlegte.

40. Ich musste euch lehren, wie der Geist, der den Willen des Vaters tut, wenn er einmal sein Werk vollbracht hat, sich im Verlangen nach dem Unendlichen emporschwingt und alles hinter sich lässt, was Materie ist, um der himmlischen Region zuzustreben.

41. In eurem Elend oder bei euren Entbehrungen fragt ihr euch oftmals, warum euer Vater euch nicht alles gibt, was ihr wünscht, da ihr nach eurer Vorstellung nur Gnadengaben zu eurem Wohl begehrt. Doch Ich sage euch: Wenn Ich euch alles geben würde, was ihr wünscht, und euch jede Wonne gewähren würde, die ihr auf Erden ersehnt, so würdet ihr es später bedauern, weil ihr euch von eurem Stillstand überzeugen würdet.

Ja, Jünger, wenn ihr das alles besäßet, würdet ihr es vergeuden, würdet ihr es nicht bewahren, weil es euch keine Anstrengung noch Arbeit gekostet hat, es zu erhalten. Wenn ihr dagegen das, was ihr heute erbittet, ohne es zu verdienen, aufgrund von Verdiensten erhaltet, werdet ihr sehen, mit welcher Liebe ihr es bewahren werdet.

42. Wann wird mein Wort verstanden werden? Wann werdet ihr zulassen, dass es in eurem Herzen erblüht und in eurem Geist Früchte trägt? Denkt an Mich, so wie Ich an euch denke. Wer fühlt sich allein auf der Welt? Wer sagt, dass er ein Waise ist? Wenn ihr euch zubereitet, werdet ihr nicht mehr sagen, dass ihr allein seid, denn überall werdet ihr meinen Beistand fühlen.

Sucht das Licht meines Weges, und ihr werdet nichts zu befürchten haben. Bindet euch nicht an das Licht der Wissenschaft oder der menschlichen Kenntnisse, denn das Licht des Verstandes ist zu schwach, um einen Geist in die Gegenwart Gottes zu führen.

43. Wahrlich, Ich sage euch, was euch erheben kann, ist die Liebe, weil ihr Weisheit, Gefühl und Erhebung innewohnt. Die Liebe ist eine Zusammenfassung aller Eigenschaften der Göttlichkeit, und Gott hat diese Flamme in jedem geistigen Geschöpf entzündet.

44. Wie viele Lektionen habe Ich euch gegeben, damit ihr lernt, zu lieben! Wie viele Gelegenheiten, Leben und Reinkarnationen hat euch die Göttliche Barmherzigkeit zugeteilt! Die Lektion wurde wiederholt, sooft es nötig war, bis sie gelernt war. Einmal erfüllt, gibt es keinen Grund zur Wiederholung, denn sie kann auch nicht mehr vergessen werden.

45. Wenn ihr meine Lektionen schnell lernen würdet, bräuchtet ihr nicht mehr zu leiden, noch über Fehler zu weinen. Ein Wesen, das auf Erden die Lektionen nutzt, die es auf ihr empfangen hat, mag zur Welt zurückkehren, aber immer wird es mit größerer Reife und unter besseren Lebensbedingungen geschehen. Zwischen einemLeben und dem nächsten wird es immer eine Erholungspause haben, die notwendig ist, um nachzudenken und sich auszuruhen, bevor es das neue Tagewerk beginnt.

  • Jemand sagt Mir in seinem Herzen: „Vater, ist dieses Tagewerk oder diese Erholungspause dazu da, um uns erneut auszusenden, um neue Mühsal auf der Welt zu suchen? Wie lange geht das so?“
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46. Ach, Kleiner, Ich vergebe deine Unwissenheit und sage dir, dass Ich nichts Ungerechtes oder Unvollkommenes bereit habe für die Reise, die ihr zurücklegen müsst. Der Geist ist unermüdlich. Nur wenn er in der Materie lebt, fühlt er die Einwirkung der Müdigkeit, die ihm der Körper übermittelt. Doch wenn er wieder zur geistigen Freiheit und zum geistigen Licht zurückkehrt, legt er seine Müdigkeit ab und wird wieder unermüdlich.

47. Seid stark gegenüber den Versuchungen der Welt und des Fleisches. Erinnert euch an mein Vorbild, wenn ihr gerade eine Prüfung durchlebt.

48. Ihr fragt Mich, wie es möglich war, dass Jesus die Versuchungen der Welt berührten? Darauf antworte Ich euch, dass es keine niederen Versuchungen waren, die das Herz eures Meisters berührten.

49. Der Körper, den Ich auf der Welt hatte, war menschlich und empfindsam, war das Instrument meines Geistes, um der Menschheit meine Lektionen zu geben. Er kannte die Prüfung, die ihn erwartete, weil mein Geist es ihm offenbarte, und jener Körper litt wegen des Schmerzes, der ihn erwartete.

50. Ich wollte, dass jener Körper euch jene Merkmale wirklichen Mensch-Seins geben würde, damit ihr überzeugt sein würdet, dass mein Schmerz real und mein Opfertod als Mensch wahr gewesen ist.

51. Wenn es nicht so gewesen wäre, hätte mein Opfertod bei den Menschen keinen Wert gehabt. Daher rief Jesus dreimal die Macht meines Geistes an, der Ihn erfüllte, um in der schweren Prüfung zu bestehen. Das erste Mal war in der Wüste, das zweite Mal im Garten Gethsemane, das dritte Mal am Kreuz.

52. Es ist notwendig gewesen, dass Ich Mensch wurde und euch mein Fleisch und mein Blut opferte, damit der Schmerz, den die Menschheit ihm zufügen würde, Eindruck auf sie machen würde. Wenn Ich jedoch im Geist gekommen wäre — welchen Opfertod hätte Ich dann durch euch erlitten? Worauf hätte Ich Verzicht leisten können, und welchen Schmerz hättet ihr Mich fühlen lassen können?

53. Der Göttliche Geist ist unsterblich, der Schmerz erreicht Ihn nicht. Das Fleisch jedoch ist empfindlich gegenüber dem Schmerz, es ist in seinen Fähigkeiten begrenzt, ist von Natur aus sterblich. Darum wählte Ich dieses Mittel, um Mich der Welt zu offenbaren und ihr meinen wirklichen Opfertod anzubieten, dafür, dass Ich ihr den Weg zu ihrem Heil zeigte.

54. Nehmt Mich in jener Passion zum Vorbild, solange ihr Sünder seid, und gedenkt jenes Blutes, damit ihr euch, eure Verfehlungen bereuend, in jenem Beispiel unendlicher Liebe läutert, das Ich euch gab.

55. Solange ihr Menschen seid, erinnert euch an Mich an jenem Kreuz, wie Ich meinen Henkern vergab, sie segnete und heilte, damit ihr während eures ganzen schweren Lebensweges gleichfalls jene segnet, die euch Unrecht tun, und ihr denen alles nur mögliche Gute tut, die euch Böses angetan haben. Wer so handelt, ist mein Jünger, und wahrlich, Ich sage ihm, dass sein Schmerz immer nur kurz sein wird, denn Ich werde ihn in den Augenblicken seiner Prüfung meine Kraft fühlen lassen.

56. Sehr wenige sind es, die ihre Geschwister durch die Beispiele des Meisters unterweisen möchten. So ist es auch unter diesem Volk, das in der Mehrheit der Gemeinschaften die Unterweisung mit Worten lehrt, die ohne Kraft sind, weil sie nicht durch Werke und Beispiele bekräftigt werden.

57. Jetzt habt ihr Gelegenheit, die Erklärung meiner Lehre zu vernehmen, die euer Herz nach und nach bearbeitet, bis es vorbereitet ist, um die Mission durchzuführen, die Ich eurem Geist anvertraut habe.

58. Fürchtet nicht, meinen Schritten zu folgen, Ich werde von niemandem verlangen, dass er die gleichen Leiden durchlebt, wie Ich sie auf der Welt erlitten habe, noch dass er meine Opferung in derselben Weise vollbringt. Auch muss Ich euch sagen, dass nur jener Körper einen Leidenskelch leeren konnte, wie ihn mein Geist ihm darbot, ein anderer Mensch hätte es nicht ertragen. Denn mein Körper schöpfte Lebenskraft aus der Tugend und stärkte sich in der Reinheit Jener, die ihren Schoß anbot, um ihn zu empfangen: Maria.

59. Sammelt euch, Volk, und nutzt diese gesegnete Stille, in die ihr eintretet, wenn ihr meine Unterweisungen vernehmt. Wahrlich, Ich sage euch, in diesen Augenblicken der Sammlung und Vergeistigung keimt mein Same im Verborgensten eures Herzens.

60. Wohl euch, die ihr die letzten Zeiten meiner Kundgabe in dieser Form nutzt, im Bewusstsein, dass ihr diese Gnade nicht noch einmal erhalten werdet.

61. Die Zeit meiner Kundgebung ist eine Zeit der Begnadungen gewesen. Ich habe die Enterbten mit Gaben überhäuft, habe die im Lebenskampf Besiegten aufgerichtet und habe den Sündern und den Parias eine neue Gelegenheit gegeben.

62. Es waren glückliche Zeiten, an die man sich mit Sehnsucht erinnern wird, wenn sie vorüber sind. Denn obschon mein Wort durch den Stimmträger vernommen worden ist, fühlten die Herzen meine Gegenwart und wurden die Geister von meiner göttlichen Essenz erfüllt.

63. Ihr Menschenscharen, bewahrt immer die Vergeistigung, die ihr in dieser gesegneten Stunde zeigt. Sie soll bei euren Zusammenkünften, in den Augenblicken eures Gebets und bei jedem eurer Werke immer gegenwärtig sein.

64. Trinkt von diesem Wein, esst von diesem Brot, bis ihr satt seid. Denn meine Kundgabe wird vorübergehen, da ihr euch in der Endphase dieser Vorbereitungszeit befindet.

65. Der Jünger, der sich wirklich zubereitet, wird immer das Zeugnis auf den Lippen haben, und es wird ihm unmöglich sein, die Wahrheit zu verheimlichen, die er von seinem Meister geerbt hat. Das Licht wird in ihm sein, und sein ganzes Wesen wird ein lebendes Zeugnis des Wortes und der Werke sein, die Ich euch offenbart habe.

66. Wer mein Wort und die Gaben, die Ich ihm anvertraute, in seinem Herzen verbirgt, wird nicht von der Freude erfahren, die er damit verloren hat. Denn auf meinen Feldern zu säen, zu kämpfen und sogar zu leiden, ist Freude und Glück für den Geist.

67. Der Kampf muss nicht immer leicht sein. Es wird Tage oder Augenblicke bitterer Prüfungen geben. Aber auch in ihnen soll der Geist mit Demut und mit Liebe auf den Willen des Vaters reagieren, denn gerade in dieser Sanftmut werde Ich meinen Frieden in den guten Jüngern, in den treuen Zeugen offenbaren.

68. Meint ihr, dass für meine Apostel der Zweiten Zeit der Weg müheloser und der Kampf leichter war? Nein, Volk, sie hatten wie ihr Meister auch ihren Passionsweg und ihr Golgatha. Aber in all ihren Leiden richteten sie ihren Geist voll Frieden empor, im Bewusstsein, dass alles, was sie erlitten, aus Liebe zu ihren Geschwistern, den nach Wahrheit Bedürftigen geschah.

69. Wenn ihr jene Befolger meiner Lehre fragen würdet, ob sie schwach wurden oder Furcht vor ihren Verfolgern und Henkern fühlten, so würden sie euch sagen, dass ihr Glaube nicht einen Augenblick lang erlahmte, dass ihr Vertrauen in die göttliche Macht absolut war, und dass sie aufgrund dieses Glaubens gleichgültig gegenüber Verlusten, Verspottungen, Prüfungen und selbst dem Tod waren.

70. Dies ist die Spur, die vor euch liegt, das lebendige Zeugnis dafür, dass es dem Menschen nicht unmöglich ist, den Schritten Jesu zu folgen und Ihm an Macht, an Liebe, an Stärke, an Barmherzigkeit ähnlich zu werden.

71. Ich will euch damit nicht sagen, dass ihr, um mein Jünger zu sein, notwendigerweise eine Verfolgung und einen Todeskampf wie den jener Märtyrer erleiden müsst. Ich mache euch begreiflich, dass ihr, um eure Nächsten zu lieben, die Liebe, die ihr für euch selbst fühlt, hintanstellen müsst, dass ihr in bestimmten Augenblicken das Eure vergessen müsst, um an die anderen zu denken. Denn nur aus der wahren Liebe werden die unsterblichen Taten hervorgehen können, die wert sind, dass sie als Beispiel für andere bestehen bleiben, so wie die jener Jünger, den Boten des göttlichen Wortes, die in ihrem Eifer, die Frohe Botschaft zu verbreiten, in ihrem Verlangen, den Herzen das Licht ihres Meisters zu bringen, alles hingaben.

72. Es war das Beispiel, das sie aus nächster Nähe erhalten hatten, und sie versuchten mit allen Kräften, derer sie fähig waren, so wie dieses zu sein. Wer von euch geht auf dem Weg der Entsagung, der Sanftmut und Barmherzigkeit? Der Weg ist offen, der Pfad erwartet euch, zur Seite des Weges sind die Felder, die nach Wasser dürsten und nach Saat hungern.

Mein Friede sei mit euch!