Unterweisung 265

1. Jünger, kommt zu meinem Lehrstuhl und denkt über meine Unterweisungen nach. Ihr werdet erleben, wie ihr durch eure Meditation die Essenz entdeckt, die dieses Wort enthält, das euch den wahren Sinn eures Lebens aufdecken wird.

2. Wenn die Menschen von Anfang an und während aller Zeiten erkannt hätten, dass sein Zweck in der Vervollkommnung des Geistes besteht, wäre ihr Dasein anders gewesen und anders ihre Werke. Aber der Mensch betrachtete sich von seinen ersten Schritten an als Eigentümer dessen, was ihm nur für kurze Zeit zur Verfügung gestellt worden war, und benutzte alles, was ihm für edle Werke anvertraut war, für unlautere Zwecke.

3. Seht, wie diese Welt sich bemüht, mit ihrer Wissenschaft nur die Herrlichkeit und Macht des Irdischen zu entdecken, ohne sich um ihre geistige Vervollkommnung zu kümmern. Doch wenn der Geist nicht seine Fähigkeiten entfaltet, noch die Tugenden zur Anwendung bringt, die in ihm existieren, wird er in seinem Leben weder Liebe, noch Gefühle wahrer Barmherzigkeit haben können.

4. Viele möchten ihren Geist von diesem materialistischen, verdorbenen und selbstsüchtigen Leben befreien, das auf der Welt herrscht. Doch sie können sich nicht befreien, weil der Lebenskampf für sie so kompliziert, bitter und schwierig ist, dass selbst der Geist an die Sorgen und Probleme des menschlichen Lebens gebunden ist.

5. Wenn euer Dasein auf Erden einfacher wäre, wäre auch der Lebenskampf geringer, und ihr hättet die Freiheit und die Zeit, dass euer Geist sich damit beschäftigen würde, die Aufgaben zu erfüllen, die ihm zukommen.

6. Euch, meinen kleinen Jüngern, fällt es nicht zu, die Umwandlung der Menschheit zu verwirklichen, da dies ein Werk ist, das über eure Kräfte geht. Aber ihr sollt diese göttliche Botschaft verbreiten, die die Menschen von den großen Irrtümern frei machen muss, in denen sie gelebt haben.

7. Diese Arbeit, den geistigen Samen auf so trockene Felder zu säen, verlangt Glauben, Liebe und Anstrengung wie alle großen Werke. Daher sage Ich euch, dass ihr keinen Augenblick lang an der Verwirklichung meiner göttlichen Pläne zweifeln dürft; denn wenn ihr zweifeln würdet, würdet ihr nichts Wirksames erreichen. Eure Aufgabe ist es, als Glieder dieser Vereinigung von Jüngern zu wirken, die Ich derzeit zubereite.

8. Glaubt nicht, die Begründer dieses geistigen Werkes zu sein. Begreift, dass ihr die Fortsetzer anderer, früherer Bemühungen seid, anderer Werke, die von euren Geschwistern in früheren Zeiten vollbracht worden sind.

9. Deshalb habe Ich euch gesagt, dass die Lehre, die Ich euch heute gebracht habe, die gleiche wie früher und immer ist — dass, wenn ihr irgendeinen Unterschied in ihr entdeckt, dieser nur die äußere Form betrifft. Denn die Form, in der Ich euch in jedem Zeitalter meine Unterweisung kundgegeben habe, geschah gemäß der geistigen Entwicklung, die die Menschheit erreicht hatte, und auch dem Volk entsprechend, an das Ich Mich gewandt habe.

10. Eure Bestimmung war es, Mich in dieser Zeit zu empfangen. Eure Mission wird nicht weniger wichtig sein als jene, die Ich meinen Sendboten und Aposteln vergangener Zeiten anvertraute. Mein Wort zusammen mit der Reinheit eurer Werke wird der fruchtbare Same sein, dazu bestimmt, im Herzen der Menschen zu erblühen.

11. Könntet ihr mit meinem Wort und eurem Beispiel das Leben der Menschen und der Völker wandeln, die viele Jahrhunderte lang ein Dasein fern vom Geistigen gelebt haben?

12. Begreift, dass ihr euch vorher zubereiten müsst, bis ihr so weit seid, Meister in dieser Lehre zu sein, und ihr eure Geschwister mit Liebe an die Hand nehmen könnt, als ob sie kleine Kinder wären, um sie Schritt für Schritt von der ersten bis zur letzten Lektion zu leiten.

13. Niemand vergeude eine so kostbare Zeit wie die heutige, noch warte er die zukünftige ab, um seine Mission zu erfüllen, ohne die gegenwärtige richtig genutzt zu haben, die vorerst diejenige ist, die euch beschäftigen soll, damit ihr nicht verzagt, wenn die Stunde des Kampfes kommt. Möge euer Vertrauen in das, was ihr predigen werdet, vollkommen sein, und möget ihr die Furcht verbannen, dass eure Ratschläge mit Leichtigkeit von den Exzentrikern und Materialisten zunichte gemacht werden.

14. Wer sich fürchtet, tut dies, weil er nicht völlig von meiner Wahrheit überzeugt ist, und für diesen ist es notwendig, geprüft zu werden, bis aus seinem Herzen die Flamme des Glaubens lodert.

15. Wenn der Jünger die Gnade erlangt hat, Meister zu sein, werden seine Gegenwart und seine Worte liebevoll, freundschaftlich, überzeugend sein. Er wird auf solche Weise wirken, dass er vom ersten Augenblick an Vertrauen einflößt. Sein Wort wird beweisen, dass er wirklich Kenntnis von dem hat, was er spricht, dass er eine absolute Überzeugung von dem hat, was er lehrt, und dass ihn ein höheres Licht erleuchtet. Wenn der gute Jünger sich von seinen Gegnern angegriffen sieht, wird er sie ruhig erwarten, weil sein Herz nichts fürchten wird, und weil sein Vertrauen in Den, der ihn lehrte, vollkommen ist.

16. Wahrlich, Ich sage euch, wer Mir nachfolgen will, um mein Jünger zu sein, muss das Gewand der Heuchelei ablegen und sich mit der Lauterkeit und Wahrheit bekleiden, die er beim Meister sah, denn Ich bin die Wahrheit.

17. Es ist notwendig, dass auf der Erde die Sämänner der Wahrheit erscheinen und überall meinen Balsam verteilen, damit die Tauben hören und die Blinden das Licht meiner Botschaft sehen.

18. Gott will nur das Gute für seine Geschöpfe. Selig, die bei der Verwirklichung dieses Guten mitwirken.

19. Der Widerhall meines Wortes und das, was ihr tut, ist an vielen Orten bekannt geworden — weiter, als ihr glaubt. Und obwohl die skeptischen Menschen, zu denen Nachrichten von meiner Kundgabe gelangt sind, nicht an eine Lehre glauben können, die diese Welt der Zwistigkeiten in eine brüderliche Familie verwandeln soll, soll euch jene Ungläubigkeit nicht von Belang sein, noch wie viele Jahre verstreichen müssen, bis jene sich bekehren. Kämpft, arbeitet ihr für dies Werk, denn so werdet ihr nach und nach eine Welt der Harmonie schaffen, und der Same wird sich immer mehr ausbreiten.

20. Volk, der jetzige Zeitpunkt ist einer der Prüfung für euch — nutzt ihn. Es wird euch nichts nützen, später zu bereuen und zu sagen: „Herr, vergib meine Schwachheit.“ Ich sage euch, dass ihr damit die versäumte Gelegenheit nicht werdet wiedererlangen können, sondern nur durch Werke und Bezeugungen meines Gesetzes.

21. Ich hinterlasse euch diese väterlichen Ratschläge, damit ihr über alles nachdenkt, was Ich euch gesagt habe, und so, wie euer Vater im Himmel einen Plan der Liebe, des Lebens und der Unterweisung für seine Geschöpfe entwarf, so sollt auch ihr, von Ihm inspiriert, einen Plan der Liebe, der Demut, des Gehorsams, der Beharrlichkeit und der Erlösung entwerfen.

22. Der Mensch hat sich mehr um sein menschliches Leben gekümmert als um sein geistiges Leben, auch wenn ihm oftmals bewusst war, dass das menschliche vergänglich ist und das geistige ewig. Dies ist der Grund dafür, dass er, obwohl er in seiner Zivilisation und seiner Wissenschaft Fortschritte gemacht hat, geistig stehengeblieben und in seinen Religionen in Schlaf versunken ist.

23. Betrachtet eine Religion nach der anderen, und ihr werdet sehen, dass keine davon Beweise von Entwicklung, Entfaltung oder Vervollkommnung zeigt. Jede wird als die höchste Wahrheit verkündet; doch da jene, die sich zu ihr bekennen, alles in ihr zu finden und zu erkennen vermeinen, geben sie sich keine Mühe, einen Schritt weiterzukommen.

24. Die göttlichen Offenbarungen, das Gesetz Gottes, meine Lehre und meine Kundgaben haben euch von Anfang an begreiflich gemacht, dass der Mensch ein Wesen ist, das der Entwicklung unterworfen ist. Weshalb lässt dann keine eurer Religionen diese Wahrheit erkennen noch beweisen sie diese? Ich sage euch: Nur jene Lehre, die den Geist erweckt, die Licht in ihm entzündet, die ihn fördert und ihm das offenbart, was er in sich birgt, die ihn jedes Mal wieder aufrichtet, wenn er strauchelt, und ihn voranschreiten lässt, ohne stehenzubleiben — nur diese Lehre ist von der Wahrheit inspiriert. Doch ist dies nicht eben das, was meine Lehre euch zu allen Zeiten offenbart hat? Dennoch seid ihr seit langem geistig stehengeblieben, weil ihr mehr um das besorgt wart, was euer Leben auf Erden betrifft, als um das, was euren Geist anbelangt. Doch um das Geistige nicht völlig aufzugeben, habt ihr eure Religionen so gestaltet, dass sie euch nicht im geringsten an der Erledigung eurer Arbeiten und Pflichten auf Erden stören. Wenn ihr dann jener religiösen Tradition nachkommt, meint ihr, Gott gerecht zu werden, sucht ihr damit euer Gewissen zu beruhigen und glaubt, euren Eintritt in die Herrlichkeit zu sichern.

25. Welche Unwissenheit, Menschheit! Wann werdet ihr endlich zur Wirklichkeit erwachen? Merkt ihr nicht, dass, wenn ihr eure religiösen Bräuche befolgt, ihr Mir nichts gebt, und auch euer Geist leer ausgeht?

26. Wenn ihr eure Kirchen verlasst und sagt: „Nun habe ich meine Pflicht gegenüber Gott erfüllt“, seid ihr einem großen Irrtum anheimgefallen, weil ihr meint, Mir etwas gegeben zu haben, obwohl ihr wissen müsstet, dass ihr Mir nichts geben könnt, jedoch vieles von Mir empfangen und vieles euch selbst bescheren könnt.

27. Ihr glaubt, dass die Erfüllung des Gesetzes sich darauf beschränkt, jene Orte aufzusuchen, und dies ist ein weiterer großer Irrtum. Denn diese Orte sollten die Schule sein, wo der Schüler für später lernen sollte. Wieder im Alltagsleben stehend, sollte er die gelernte Lektion praktisch anwenden, was die wahre Erfüllung des Gesetzes ist.

28. Seht ihr, wie viel Zwietracht unter Geschwistern, wie viele Tragödien zwischen Ehegatten, wie viel Unmoral und Laster, wie viele Kriege zwischen Völkern es gibt? Alles hat seine Ursache in eurem Verlassen und Sich-Entfernen von den göttlichen Gesetzen.

29. Den Menschen fehlt geistige Erziehung, es fehlt ihnen die Erkenntnis ihrer Entwicklung.

30. Der intensive Schmerz, der sich in vielerlei Formen auf diese Welt herabsenkt, ist die Wirkung der von den Menschen begangenen Fehler. Doch sie erkennen meine Gerechtigkeit nicht — die einen geblendet von Ehrgeiz und andere von Hass.

31. Wer wird das Böse unter den Menschen beseitigen können? Etwa ein übermenschlicher Schmerz, oder eine unendlich leidvolle Prüfung? Nein, Volk. Der Schmerz wird es nur kurzfristig aufhalten. Aber diese kurze Zeitspanne wird den Menschen dazu dienen, nachzudenken, sich Klarheit zu beschaffen und sich wieder zu beruhigen, und dann werden sie die einzige Macht, das einzige Licht fühlen, das sie retten kann, welches mein Gesetz ist.

32. Jünger, begreift die Bedeutung dieser Offenbarung, die Ich euch gegeben habe. Bedenkt die Wichtigkeit dieser Botschaft für den Geist der Menschen. Dann werdet ihr begreifen, weshalb Ich gekommen bin, um zu euch zu sprechen, und warum meine Kundgebung eine Zeitlang unter euch stattgefunden hat.

33. Ach, wenn ihr doch alle wüsstet, dass — wenn Ich eure Religionen und Kultformen erwähne, die ihr befolgen müsst — Ich euch weder zu richten noch zu verletzen versuche! Wenn ihr doch das göttliche Verlangen des Meisters verstündet, euch gegenseitig zu lieben und die Geistlehre auf euer menschliches Leben anzuwenden! Aber Ich weiß, dass euer Herz noch verhärtet ist, und dass ihr ebenso, wie ihr es in vergangenen Zeiten tatet, meine neuen Sendboten verfolgen und euch über meine neuen Offenbarungen lustig machen werdet.

34. Trotz alldem wird mein Licht wie das Aufleuchten des Blitzes den Osten bis zum Westen durchqueren und Geistwesen befreien.

35. Betet, Jünger, und euer Gebet soll der Hinweis darauf sein, dass ihr diese Lehre verstanden habt, damit ihr morgen die durch mein Lehrwort erworbene Kenntnis durch eure Werke zum Ausdruck bringt.

36. Ihr müsst darum ringen, das Werk zu verstehen, das Ich euch anvertraut habe, denn dies wird das einzige sein, womit ihr erreicht, dass eure Zeugnisse Essenz und Wahrheit enthalten.

37. Begreift auch, dass, wenn eure Kenntnis in meiner Lehre nicht ausreichend ist, euer Glaube und eure Überzeugungen in Gefahr sein werden, wenn die Feinde des Lichts in euch mein Werk bekämpfen.

38. Ich habe euch gesagt, dass ihr auf der ganzen Welt Spiritualisten erscheinen sehen werdet, obwohl sie dieses Wort nicht vernommen haben, und dass, wenn ihr ihre Handlungsweisen beobachtet und ihre Worte vernehmt, ihr erstaunt sein werdet, wenn ihr die Intuition und die klare Vorstellung erkennt, die sie vom Spiritualismus haben. Aber Ich kündige euch auch dies an, dass nach meinem Abschied Gruppen und Sekten erscheinen werden, die sich selbst Spiritualisten nennen, obwohl ihr Leben und ihre Werke die Verneinung der Spiritualität sein werden. Sie werden in Gegnerschaft zu euch kommen und eure Unvollkommenheiten suchen, um euch abzulehnen und Betrüger zu nennen.

Obwohl ihr daran zweifelt, wird es auch unter euch selbst — unter denen, die sich von diesem Wort genährt haben — solche geben, die sich gegen ihre Geschwister erheben und zu den Waffen der Verwirrung und der Eitelkeit greifen.

39. Welche Waffen könntet ihr jenen Kräften entgegenstellen, wenn euer Glaube nicht fest und eure Erkenntnis nicht groß ist?

40. Meint nicht, dass Ich bestrebt bin, euch Waffen zu geben, um euren Glauben gegenüber den Anfeindungen zu verteidigen. Ich will nicht, dass ihr mit ihnen Streitgespräche führt, und noch viel weniger, dass ihr sie abweist und ihnen eure Türen verschließt. Mein Wille ist es, dass ihr ruhig auf eurem Posten bleibt, damit ihr niemals überrascht werdet, und damit jeder, der herbeikommt, um euch auszuforschen, euch im Gebet und Studium meines Wortes antrifft.

41. In der Wahrhaftigkeit eurer Werke werden die besten Waffen sein, die ihr gegen jene ergreifen sollt, die euch vernichten wollen.

42. Ich will in meinen Reihen standhafte Soldaten haben, mutige Soldaten, die die Wahrheit zu verteidigen verstehen, keine Legionen von Fanatikern, die in ihrer Unwissenheit mein Werk entweihen, statt es zu ehren. Ich will keine Menschenscharen mit geringem Glauben, die angesichts des Kampfes den Mut verlieren und fliehen, weil sie sich für unfähig halten, zu kämpfen.

43. Erforscht euch selbst, und wenn ihr, nachdem ihr Mich so lange Zeit hindurch vernommen habt, euch unfähig fühlt, zu kämpfen, so wird euch dies begreiflich machen, dass ihr mein Wort nicht genutzt habt, dass ihr den Zweck meines Rufes nicht verstanden habt, und dass ihr geschlafen habt, ohne den Weckruf zu vernehmen, der unaufhörlich in meiner Kundgabe ertönt.

44. Ich sage euch nicht, dass ihr verloren seid und dass ihr zwangsläufig von euren Verfolgern besiegt werden müsst. Nein, im Gegenteil: Ich sage euch, dass die Zeit noch günstig ist, um eure Werke gründlich zu untersuchen, ob sie von geistiger oder menschlicher Art sind — um eure Handlungsweisen genauestens zu beobachten, damit ihr all das entdeckt, was irrig, falsch und meines Werkes unwürdig ist. Wenn ihr einmal erreicht habt, dass eure Handlungsweisen von Wahrhaftigkeit und Lauterkeit geprägt sind, werdet ihr nichts zu fürchten haben. Denn der wahre Spiritualismus wird euch auf den Weg der Erfüllung aller Gesetze bringen, weshalb euch niemand wird verurteilen können.

45. Ihr müsst wissen, dass die Waffen des Glaubens nicht nur dafür gebraucht werden sollen, euch selbst zu verteidigen, sondern dass eure Verantwortung über eure Person hinausgehen wird. Denn jedem von euch ist eine Schar anvertraut, für die er wachen, beten und kämpfen muss, bis er sie aus den Prüfungen gerettet hat.

46. Ihr werdet Mich noch an manchen weiteren Morgenandachten vernehmen und eure Kenntnisse und euren Glauben bestärken können. Dann werdet ihr in eurem Wesen eine unbekannte Kraft und ein grenzenloses Vertrauen fühlen. Diese Selbstsicherheit und diese Gelassenheit angesichts des Kampfes wird euch der Glaube geben als auch das wertschätzende Verständnis über das, was ihr in meinem Wort werdet gefunden haben.

47. Ich will, dass ihr ein Volk des Friedens bildet. Dafür hülle Ich euch in den Mantel meiner Liebe.

48. Geliebtes Volk: Heute habt ihr in der Sprache des Geistes zu Mir gesprochen, und Ich habe euch mit meinem Frieden geantwortet.

49. Wenn ihr daran denkt, dass ihr dieses Wort, das eure Schutzwehr gewesen ist, bald nicht mehr hören werdet, werdet ihr von Traurigkeit erfüllt, und ihr denkt, dass mein Kommen in dieser Zeit, dem Anschein nach lange war, während es in Wirklichkeit kurz war. Doch Ich frage euch: Was nennt ihr „meine Wiederkunft“? Etwa den Zeitraum, der die Jahre zwischen 1866 und 1950 umfasst, die die Zeit kennzeichnen, in der Ich euch mein Wort gebe?

50. Wahrlich, Ich sage euch, diese Kundgabe durch das menschliche Verstandesorgan ist nur die Vorbereitung gewesen, damit ihr in die Zeit der Zwiesprache von Geist zu Geist eingeht, in der ihr meine Wiederkunft in Fülle im Geist auf der Wolke haben werdet, so wie es meinen Jüngern in Bethanien angekündigt wurde.

51. Fasst diese Unterweisung, die Ich euch durch den Stimmträger gebe, als Vorbereitung für jene Zeit auf, in der es nicht mehr das Verstandesvermögen sein wird, das das Licht des Meisters empfängt, sondern euer Geist.

52. Dies ist die neue Verheißung und das neue Ziel für euch. Vergesst nicht, dass die Botschaft, die ihr durch den Stimmträger empfangen habt, durch einen Menschen gegeben worden ist, und dass dieser, so vergeistigt er auch sein mag, nicht völlig frei von Unvollkommenheiten und Unreinheiten ist. Somit könnt ihr euch nun die Vollkommenheit vorstellen, mit der ihr das Konzert meines Wortes empfangen werdet, wenn dieses direkt zu eurem Geist gelangt, ohne die Notwendigkeit von Übermittlern, ohne zuerst durch euer Gehör oder euer Gehirn gehen zu müssen. Es wird zuerst zum Gewissen gelangen, und dieses wird die Aufgabe übernehmen, den Geist zu erleuchten und das Herz zu veredeln.

53. Lange Zeit hindurch habt ihr diese Unterweisung vernommen, in der ihr ihre Essenz suchen musstet, um euch von etwas Göttlichem zu nähren. Morgen, wenn ihr dann fähig seid, die Inspiration von Geist zu Geist zu empfangen, wird es nicht mehr menschliches Wort sein, das euer Geist empfängt, sondern göttliche Essenz, und ihr werdet die Aufgabe haben, diese Essenz in Gedanken, in Worte und in Werke zu übertragen, damit ihr die Vermittler zwischen eurem Herrn und der Menschheit seid.

54. Begreift, Jünger, dass dieser Zeitabschnitt der Kundgabe durch meine Stimmträger den Zweck hatte, euch die göttliche Sprache verstehen zu lehren. Es ist die Grundlektion des Meisters für seine Schüler gewesen.

55. Während ihr dieses Wort jetzt vernehmt, habt ihr die Empfindung meiner Gegenwart, weshalb ihr den Tag fürchtet, an dem ihr es nicht mehr vernehmt. Doch Ich sage euch: Wenn ihr von Geist zu Geist mit Mir Zwiesprache haltet, wird meine Gegenwart von meinen Jüngern mit noch größerer Klarheit und Reinheit empfunden werden.

56. Groß wird die Wonne derer sein, die Mich so in ihrem Herzen fühlen. Sie werden niemals sagen: „Der Meister wird bald scheiden“, oder: „Der Tag rückt näher, an dem der Herr uns ohne sein Wort zurücklässt.“ Nein, dann werden die Jünger wissen, dass der Vater immer bei seinen Kindern gewesen ist, dass Er niemals gegangen ist, dass es die Menschen gewesen sind, die nicht immer bei Mir zu sein verstanden.

57. Heute sagt ihr zwar: „Gott ist in uns“; aber ihr sagt es, ohne es zu fühlen noch zu verstehen, denn eure Vermaterialisierung hindert euch daran, meine Gegenwart in eurem Wesen zu empfinden. Aber wenn einmal die Vergeistigung Teil eures Lebens ist, werdet ihr die Wahrheit meiner Gegenwart in jedem Menschen erfahren. Meine Stimme wird in den Gewissen ertönen, der innere Richter wird vernommen und die Warmherzigkeit des Vaters empfunden werden.

58. Ich lehre euch vieles und bereite euch vor, damit ihr das Kommen der neuen Zeit mit Freude empfangt. Aber dennoch sehe Ich in vielen Herzen Trauer, je mehr sich der Tag meines letzten Wortes nähert. Jene, die weinen und sich von Traurigkeit niederdrücken lassen, sind die, die Mich zwar vernommen haben, Mich aber nicht verstanden haben, und die in der Stunde der Prüfung nicht vorbereitet sein werden.

59. Ich habe euch immer gesagt: Sucht die göttliche Essenz im Kern dieses Wortes, das die Stimmträger in ihrer Verzückung aussprechen. Wenn ihr euch mit der äußeren Form dieser Kundgebungen begnügt, werdet ihr manchen Worten, die aus dem Menschlichen stammen, göttliches Gepräge verleihen, und ihr werdet dann auf dem Weg dazu sein, in einen neuen Fanatismus und eine neue Abgötterei zu verfallen.

60. Ihr müsst begreifen, dass ihr dazu bestimmt seid, der Menschheit die Frohe Botschaft zu bringen, dass ihr eure Geschwister mit der Liebe, der Geduld und Barmherzigkeit unterweisen sollt, mit der Ich euch gelehrt habe, wobei ihr die Lektionen so oft wiederholen sollt wie es nötig sein mag, und euch zurückwendet, wenn es nötig ist, um sich die ersten Seiten in Erinnerung zu rufen.

61. Erinnert euch daran, wie Ich bei vielen Gelegenheiten vom Geistigen Leben zu euch gesprochen habe, bevor noch der Mensch existierte — vom Erscheinen des Menschen auf Erden, von meinen ersten Geboten und meinen ersten Offenbarungen. Erinnert euch, wie oft Ich zu euch vom Weg der Menschheit über die Zeiten hin gesprochen habe, von ihren Erfolgen und ihren Irrwegen, von ihrer Erhebung und ihrem Niedergang — von den Erleuchteten, deren Namen aufgrund der großen und erhabenen Vorbilder, die sie euch hinterließen, respektvoll aufbewahrt bleiben, ebenso wie die Namen von anderen, deren Verderbtheit die Geschichte der Menschheit unauslöschlich niederschrieb, damit ihr nicht wie sie handelt.

62. Ich habe euch an die Namen meiner Sendboten erinnert, durch die ihr Botschaften, Gebote, Prophetien und Belehrungen erhalten habt.

63. So habe Ich den Inhalt aller früheren Unterweisungen in einer einzigen Unterweisung vereinigt.

64. Der Spiritualismus ist das Vermächtnis, in dem die drei Testamente in einem einzigen geistigen Buch vereint sind.

65. Alle meine Unterweisungen zielen darauf ab, euch für den Kampf nach 1950 vorzubereiten — eine Zeit, in der ihr die Geistige Welt nicht mehr durch die Gabenträger vernehmen werdet. Auch ihr wurde ihre Zeit für diese Form der Kundgabe begrenzt. Doch diese gesegneten Wesen, Schutzengel, Berater, Tröster und Beschützer dieses Volkes haben euch vorbereitet, damit ihr euch nach dieser Zeit weiterhin an sie erinnert, ihre Gegenwart fühlt und ihre Hilfe empfangt.

66. Wozu kam die Geistige Welt in dieser Zeit? Um meine Lehre durch ihr Wort und ihre Werke zu erklären, um euch zu lehren, meine Offenbarungen auszulegen, und um euch zu helfen, ihre Essenz zu verstehen.

67. Niemals gaben sie euch überflüssige Unterweisungen, niemals enthüllten sie euch das, wofür es noch nicht an der Zeit war, dass ihr es kennenlernt, niemals kamen sie, um eure Neugier zu erwecken oder euch geheimnisvolle Wissenschaften oder Fähigkeiten einzugeben. Ihre Mission war eine andere, ihre Geistesgröße und ihr Licht konnten ihnen nicht erlauben, in gewöhnliche Materialisierungen zu verfallen, weil sie aus dem Liebesgesetz das Ideal ihres Geistes gemacht hatten.

68. Diese Geistige Welt kam auf göttliches Geheiß hin, um sich für kurze Zeit in menschlicher Weise mitzuteilen, um den Eindruck ihrer hochherzigen Brüderlichkeit, das Zeugnis von ihrem Dasein und den Beweis ihrer Gegenwart unter den Menschen zu hinterlassen.

69. Sie haben euch gesagt, dass, wenn sie nicht mehr mittels menschlicher Lippen zu euch sprechen, sie sich nicht von euch entfernen werden — im Gegenteil. Sie sehnen sich danach, dass eure Empfindsamkeit euch in kommenden Tagen ermöglicht, ihre Gegenwart noch näher zu fühlen.

70. Wenn ihr, Volk, lernt, eure Gaben zu gebrauchen, wenn ihr wirklich dahin gelangt, mit der Geistigen Welt in Einklang zu sein — wahrlich, Ich sage euch, dann werdet ihr auf eurem Pfad eine Spur von Wundertaten hinterlassen.

71. Es ist notwendig, dass in dieser Zeit die Starken aus diesen Menschenscharen in Erscheinung treten, die guten Propheten, die guten Berater — jene, die durch ihr Leben und ihre Worte das Volk auf den von Mir vorgezeichneten Weg zu führen verstehen — jene, die die Seiten meiner Lehre fleckenlos zu bewahren wissen.

72. Wer sind diese Starken, von denen Ich zu euch spreche? Ich sage euch nur, dass Ich sie derzeit mit meinem Wort vorbereite, damit sie sich, wenn das Ende dieser Kundgabe kommt, erheben und das Volk ermutigen und durch ihren Glauben nicht zulassen, dass die Menschenscharen sich verstreuen.

73. Das Wort, das von ihren Lippen kommt, wird euch immer daran erinnern, dass Ich euch als Zeugen meiner Kommunikation mit den Menschen zurückließ, und sie werden euch unablässig sagen, dass ihr dazu bestimmt seid, der Menschheit zu verkünden, dass Ich im Geist gekommen bin.

74. Ich werde nicht mehr kommen, um Mensch zu werden oder Mich unter den Menschen zu vermaterialisieren, Ich werde nicht mehr kommen, um auf dieser Erde zu inkarnieren. Davon sollt ihr zu euren Geschwistern sprechen, es ist ein Teil eures Kreuzes. Aber Ich weiß, dass ihr dieses werdet tragen können.

75. Seid unbesorgt, denn Ich habe euch bereits gesagt, dass Ich das, was Cyrenäus für Jesus tat ‒ als er Ihn erschöpft unter der Last des Kreuzes liegen sah ‒ heute für alle tue, die meinen Beistand benötigen, und sie Schritt für Schritt bis zum Gipfel des Berges begleite, das euer Leben darstellt, wo ihr euch auf das Kreuz eurer Bestimmung erheben werdet.

76. Ihr werdet dann erleben, wie befriedigend es ist, ein Werk zu vollenden, indem ihr zulasst, dass euer Herz sich in jenem Augenblick öffnet, so wie sich die Seite des Meisters öffnete, um Blut zu verströmen, das von Liebe, Leben, Vergebung kündete.

77. Dies ist die Lehre, die Ich derzeit in das Herz des spiritualistischen Trinitarisch-Marianischen Volkes säe.

78. „Spiritualistisches Volk“, weil es das Licht des Göttlichen Geistes empfängt; „Trinitarisch“, weil ihr Gott in den drei Offenbarungsphasen erkennt, in denen Er sich der Menschheit kundgegeben hat; und „Marianisch“, weil ihr diese göttliche Zärtlichkeit als die Stufenleiter erkennt, die euch zum Vater erhebt, als die Fürsprecherin, die euch stärkt, euch tröstet und läutert, indem sie euren Hochmut beseitigt und euch in Kinder voll Sanftmut und Demut vor dem Herrn verwandelt.

79. Vergesst nicht diese zärtlichste Liebe, denn ihr seid nicht immer genügend zubereitet, um zu Mir zu gelangen. Aber wenn ihr auf Sie vertraut, werdet ihr bald ihren Beistand fühlen.

80. Erinnert euch: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen können.“

Mein Friede sei mit euch!