1. Volk Israel, die ihr in eurem Geist das Gesetz Jehovas und die Unterweisung Jesu eingeprägt trägt — empfangt mein Wort, das Ich euch durch Vermittlung eines Menschen gebe. Öffnet eure Augen und seht die Ereignisse dieser Zeit, damit ihr wisst, dass Ich ein weiteres Mal gekommen bin, um Mich euch kundzugeben. Hört mein Wort und studiert es, macht euch seine Essenz zu eigen, damit ihr zusammen mit den zwei früheren Testamenten ein einziges Buch schafft, in dem ihr für immer studieren könnt.
2. Ich liebkose euer Herz, durch die Prüfungen bereite Ich es auf die kommenden Zeiten vor. Denn nach meinen Abschied werdet ihr an meiner Stelle zurückbleiben. Ihr habt in diesen Morgenandachten meiner Passion gedacht, habt euch die Verhaltensweisen jenes Meisters in Erinnerung gerufen und über sie nachgedacht, ohne diese heiligen Geschehnisse bildlich darzustellen. Ihr habt jene Tage nacherlebt, weil ihr dieselben Geistwesen seid, die in jener Zeit meinen Lebensweg überrascht, voller Staunen von Anfang bis Ende mitangesehen haben. Euch überraschte meine Demut, ihr habt über meine Geburt im Schoß einer armen Familie nachgedacht, die nicht einmal ein eigenes Dach besaß. Ich habe euch nur gelehrt, in der Erfüllung der göttlichen Gesetze zu leben.
Viele von euch haben den Sinn meiner Worte und meiner Werke erst verstanden, nachdem eine Zeit vergangen war, in der ihr euch an Mich erinnert habt und meine Beispiele wie ein offenes Buch in eurem Leben waren. Heute seid ihr zur Erde zurückgekehrt, und ein weiteres Mal bin Ich sehr nahe bei euch. Ihr habt an diesem Wort gezweifelt, das Ich euch durch Vermittlung von Menschen gebe. Ihr habt Mich missbilligend gefragt, warum Ich dieses Mittel gewählt habe, und warum sich mein Werk in dieser Form entfaltet hat, fern von jeder Kirche. Doch Ich sage euch: Ich bin in den Schoß des Volkes Israel herabgekommen, das in seiner Mehrzahl in dieser Nation zu Hause ist. Die übrigen sind in alle Nationen verstreut, von Mir gesandt, und ihnen habe Ich Mich geistig kundgetan. Dies sind meine Auserwählten, die Mir treu geblieben sind. Ihr Herz hat sich nicht angesteckt, und ihr Geist kann meine Inspirationen aufnehmen. Durch ihre Vermittlung gebe Ich der Welt derzeit einen großen Schatz an Weisheit.
3. Meine Stimme hört nicht auf, die Herzen zu rufen. Mein Licht offenbart sich im Gewissen und gibt ihm Kraft, um zu erwachen und jeden Geist anzuziehen. Ich werde nicht zulassen, dass diese Menschheit, die Ich so sehr liebe, in ihrem Materialismus zu weit geht. Die Prüfungen werden sie aufhalten, und wenn mein Wort zu ihr gelangt, werden die Gaben der Menschen erwachen, ihre Herzen werden empfindsam werden, und ihr Weg wird vorgezeichnet sein. Dann werden sie Mich anzurufen verstehen, werden bei Mir den Heilbalsam suchen und sich in meine Jünger verwandeln.
4. Ich werde in eurer Umgebung eine geistige Atmosphäre des Wohlergehens schaffen, die euch einhüllen wird, und alles wird für eure geistige Erhebung günstig sein. Seid geduldig mit den Ungläubigen, und ihr werdet erleben, dass meine Kundgebungen nach einer gewissen Zeit als Wahrheiten aufgefasst werden, und mein Wort geschätzt werden wird.
5. Wie sehr liebe Ich euch, Menschheit, und wie sehne Ich Mich danach, dass ihr eure Brüderlichkeit und Eintracht erreicht!
6. Seid unermüdlich, neue Jünger, wenn ihr von dieser Wahrheit sprecht. Ungeübte Lippen, die ihr mein Wort aus Furchtsamkeit nicht aussprecht — öffnet euch im Augenblick eurer Entscheidung. Ein einziges Wort, in meinem Namen gesagt, kann einen Sünder retten, Abgründe schließen, die im Bösen widerspenstig Gewordenen auf ihrem Weg aufhalten. Kennt ihr etwa die Macht, die mein Wort hat? Kennt ihr die Kraft eurer Vollmacht? Sprecht durch beispielhafte Taten und werdet jenem Teil meines Werkes gerecht, den Ich euchanvertraut habe. Das übrige werde Ich tun.
7. Ich sehe in euch meine Jünger der Zweiten Zeit. Unter euch sind jene, die Johannes, Petrus, Thomas und auch Judas verkörpern. Obwohl diese ungebildet waren, sprachen sie bewundernswerte Lehrworte aus und vollbrachten sie Wundertaten, indem sie Mich zum Vorbild nahmen.
8. Selig, die glauben, ohne zu sehen. Selig, der Mich nicht um die Gabe des geistigen Gesichts gebeten hat, um zu glauben. Denn dieser hat Mich mit den Augen seines Glaubens gesehen, hat den Wohlgeschmack der Frucht meines Wortes kennengelernt und sich davon genährt. Auch segne Ich jene, die, nachdem sie diese kostbare Gabe als eine Aufgabe empfangen haben, von Mir Zeugnis abzulegen verstehen.
9. Ich werde die Früchte eurer Aussaat einsammeln. Selbst die kleinsten, die ihr Mir darbringt, werde Ich vervielfachen, denn dies ist mein Wille.
10. Das Buch, das in den Himmeln versiegelt wurde, hat sich im sechsten Kapitel aufgetan. Es ist das Buch der Sieben Siegel, das Weisheit und Gericht enthält und wegen meiner Liebe zu euch entsiegelt wurde, um euch seine tiefen Lehren zu offenbaren.
11. Der Mensch hat fünf Zeitabschnitte hindurch auf der Erde gelebt, ermutigt durch den göttlichen Hauch des Geistes. Trotzdem hat er den geistigen Sinn des Lebens, den Zweck seines Daseins, seine Bestimmung und seine Essenz nicht begriffen. Alles war ein undurchdringliches Geheimnis für seinen Verstand wie für seinen Geist, ein versiegeltes Buch, dessen Inhalt er nicht zu deuten vermochte. Vage ahnte er das Geistige Leben, aber ohne wirklich die Stufenleiter der Entwicklung zu kennen, welche die Wesen Gott näherbringt. Er kannte nicht seine sehr hohe Mission auf Erden und nicht die Tugenden und Gaben, die seinem Geist angehören, um in den Kämpfen zu siegen, sich über die menschlichen Nöte zu erheben und sich geistig zu vervollkommnen, um im Ewigen Licht zu wohnen.
12. Es war notwendig, dass das göttliche Buch geöffnet würde, und die Menschen seinen Inhalt betrachten würden, um sich aus dem Dunkel der Unwissenheit retten zu können, welche der Ursprung aller Übel ist, die es auf der Welt gibt. Wer konnte dies Buch öffnen? Etwa der Theologe, der Wissenschaftler oder Philosoph? Nein, niemand, nicht einmal die gerechten Geistwesen konnten euch seinen Inhalt offenbaren, weil das, was das Buch hütete, die Weisheit Gottes war.
13. Nur Christus, das Wort, Er allein, die Göttliche Liebe konnte es tun; aber auch dann war es notwendig, zu warten, bis die Menschen in der Lage wären, die göttliche Botschaft zu empfangen, ohne dass sie vom Glanz meiner geistigen Gegenwart geblendet würden. So musste die Menschheit fünf Etappen der Prüfungen, Belehrungen, der Erfahrung und Entwicklung durchlaufen, um die angemessene Entfaltung zu erreichen, die ihr erlauben würde, die Geheimnisse kennenzulernen, welche das Buch der Weisheit Gottes für die Menschen bewahrte.
14. Das Gesetz Gottes, sein durch Christus gegebenes göttliches Wort und alle Botschaften von Propheten, Boten und Abgesandten waren der Same, der den Glauben der Menschheit an eine göttliche Verheißung aufrechterhielt, welche immer Licht, Rettung und Gerechtigkeit für alle Menschen ankündigte.
15. Jetzt ist die erwartete Zeit für die Große Offenbarung da, durch die ihr alles verstehen sollt, was Ich euch über die Zeiten hin offenbart habe, und erfahren sollt, wer euer Vater ist, wer ihr selbst seid und was der Grund für euer Dasein ist.
16. Nun ist die Zeit, in der ihr aufgrund der geistigen Entwicklung, die ihr erreicht habt, der durchlebten Prüfungen und der gesammelten Erfahrung, von meinem Geist zu dem euren das Licht der Weisheit empfangen könnt, das in meinen geheimen Schatzkammern in Erwartung eurer Zurüstung aufbewahrt ist. Und da die Menschheit den notwendigen Entwicklungsgrad erlangt hat, um meine Botschaft zu empfangen, habe Ich ihr den ersten Strahl meines Lichts gesandt, welches dieser hier ist, der die ungebildeten und schlichten Menschen, die meiner Einsprache als Stimmträger dienen, in Verzückung sprechen ließ.
17. Dieser Lichtstrahl ist nur vorbereitender Art gewesen, er ist wie das Licht der Morgendämmerung, wenn es den neuen Tag ankündigt. Später wird mein Licht voll zu euch gelangen, euer Dasein erhellen und selbst den letzten Schatten von Unwissenheit, Sünde und Elend beseitigen.
18. Diese Zeit, deren Morgenröte ihr im Unendlichen bewundert, ist die sechste Epoche, die im geistigen Leben der Menschheit anbricht — die Ära des Lichts, der Offenbarungen, der Erfüllung alter Prophetien und vergessener Verheißungen. Es ist das Sechste Siegel, das bei der Lösung seinen Inhalt an Weisheit in euren Geist verströmt, in einer Botschaft voll Gerechtigkeit, Aufklärung und Offenbarung.
19. Für euch ist es der Sechste Zeitabschnitt, ist es die Dritte Zeit, in der Ich zu euch aus größerer Nähe sprach als in jener Ersten Zeit, in der Ich meine Gegenwart und mein Wort in vielerlei Formen wahrnehmbar machte, sowie in jener Zweiten Zeit, in der Ich mein Wort Mensch werden ließ, um zu eurem Herzen zu sprechen.
20. Heute mache Ich Mich erneut hörbar. Aber es sind nicht mehr die Sinne, denen Ich Mich bekunde, nicht einmal euer Herz, zu dem Ich spreche — es ist euer Geist, dem Ich Mich kundtue, um ihn den Weg der Erhebung zu lehren, der zum Reich des Lichts, dem ewigen und glücklichen Reich des Geistes führt.
21. Was enthält das Sechste Siegel des Buches Gottes in seinem Schoß, wo eure Namen und eure Bestimmungen niedergeschrieben sind? Es enthält Unterweisungen, sehr große Prüfungen, Offenbarungen der Weisheit.
22. Was ist die Aufgabe meiner Diener in diesem Zeitabschnitt? Beten, meditieren, sich erneuern, Einigkeit, Frieden und geistiges Licht säen, eure Möglichkeiten und Fähigkeiten entfalten, für eure Erhebung kämpfen; die Unwissenheit, das Laster, den Fanatismus beseitigen — mit einem Wort: Das Böse, das sich in so vielen Formen unter den Menschen offenbart.
Wenn die Menschen einmal aufgehört haben, einander zu hassen, zu töten und zu verraten, wenn die Vergebung und die Barmherzigkeit sich von Herz zu Herz und von Volk zu Volk verbreitet haben, und kein Blut und keine Tränen mehr fließen, dann wird die große Stille eintreten, die die Zwiesprache von Geist zu Geist bedeutet. Dann werde Ich das letzte Siegel, das Siebte lösen, während dessen Zeitabschnitt die Menschen sich so lieben werden, wie Ich euch lehrte, als Ich zur Erde kam.
23. Dies ist in kurzen und einfachen Worten — wie sich das Wort Gottes immer kundgetan hat — etwas von dem, was ihr über das Siebte Siegel des Buches der Weisheit und Göttlichen Gerechtigkeit wissen möchtet.
24. Ihr habt es gehört und sollt jetzt verstehen, denn später werdet ihr weissagen, offenbaren und unterweisen müssen.
25. Der Göttliche Baum breitet seine Äste über Provinzen und Städte aus und spendet den müden Wanderern Schatten. So musste es in dieser Zeit geschehen, dass Ich euch mein Wort gleichzeitig an verschiedenen Orten hören ließ, da Ich nun im Geist komme.
26. Diese Gegend, in der ihr gerade mein Wort vernehmt, musste vorbereitet werden, damit ihr Mich empfangen könntet. Prüfungen, Schmerzen und Bitternisse waren es, die eure Schritte aufhielten und euch die Augen für die Wirklichkeit öffnen ließen. Jener Schmerz pflügte das trockene Erdreich eurer Herzen um, und die Tränen bewässerten es. Daraufhin wart ihr vorbereitet in Erwartung der Saat, welche mein Wort ist.
27. Nun wisst ihr, wozu Ich euch gerufen habe: Ich will, dass ihr Arbeiter auf meinen Feldern seid, und dass ihr diesen Samen überall verbreitet.
28. Geliebte Arbeiter: Erwacht! Seht! Die Sonne ist am Horizont aufgegangen, sie fordert euch auf, zu arbeiten.
29. Ich bin diese Sonne, und mein Kommen in dieser Zeit ist ein neuer Tagesanbruch für euch gewesen.
30. Niemand soll Zweifel daran haben, ob er auf meinem Landgut nützlich sein kann oder nicht. Da Ich euch gerufen habe, denkt daran, dass Ich Mich nicht irren kann.
31. Es ist kein Werk, das eure Kräfte überfordert, das Ich euch anvertraut habe. Doch Ich sage euch, dass, je größer eure Zahl und eure Einigkeit ist, desto geringer wird euer Kreuz sein.
32. Bevor euer Geist auf diesen Planeten gesandt wurde, wurden ihm die Felder gezeigt, wurde ihm gesagt, dass es seine Aufgabe sei, Frieden zu säen, dass seine Botschaft eine geistige sei, und euer Geist freute sich darauf und versprach, seiner Mission treu und gehorsam zu sein.
33. Warum fürchtet ihr euch, jetzt zu säen? Weshalb fühlt ihr euch jetzt unwürdig oder unfähig dazu, die Arbeit durchzuführen, die euren Geist so sehr erfreute, als sie ihm aufgetragen wurde? Weil ihr zugelassen habt, dass die Leidenschaften euren Weg verstellen und so dem Geist den Durchlass verwehren, wobei ihr seine Unentschlossenheit mit kindischen Begründungen zu rechtfertigen sucht.
34. Geht nicht mit leeren Händen in das Tal, aus dem ihr gekommen seid. Ich weiß, dass euer Leid dann sehr groß wäre.
35. Was müsst ihr tun, um den ersten sicheren Schritt zu machen? Tief über mein Wort nachdenken und danach mit all eurem Glauben und all euren Sinnen beten. Aus jener Zubereitung wird nach und nach eine innere Kraft entstehen, die einen unablässigen Kampf mit seiner Leibeshülle beginnen wird. Der Geist wird sich der Körpermaterie entgegenstellen und versuchen, die Stimme des Gewissens hören zu lassen und die Stimme des Fleisches zum Schweigen zu bringen.
36. Auf diese Weise wird der Geist schrittweise seinen Platz im menschlichen Leben einzunehmen vermögen, und wenn ihr einmal den Blick zurückwendet, werdet ihr jene Hindernisse, die euch daran hinderten, euer Kreuz auf euch zu nehmen, um Mir nachzufolgen, sehr weit entfernt sehen.
37. Ermutigt euch meine Unterweisung nicht, Kindlein, erweckt euch mein Wort nicht zur Wirklichkeit, fühlt ihr euch nicht in eurem Geist neu belebt?
38. Beachtet, dass mein Wort keinen einzigen Vorwurf oder Tadel für euch enthielt, es hat euch nur mit Sätzen voller Licht zur Erfüllung der geistigen Mission ermahnt, die ihr zur Erde mitgebracht habt, indem sie euch begreiflich machte, dass ihr von eurer Willensfreiheit keinen falschen Gebrauch machen dürft; dass weder der Geist sich in die Pflichten der Körpermaterie einmischen soll, noch dieser den Geist an seiner Mission hindern darf.
39. Nur meine Lehre wird euch den Maßstab geben können, um jenen Einklang zwischen dem Geist und dem Körper zu erlangen und die einzige Art und Weise, um auf der Welt eures Vaters würdige Werke zu tun — Werke von Jüngern auf dem Weg, zu Meistern zu werden.
40. Wann werdet ihr in diesem inneren Kampf siegen?
41. Die einen haben den Kampf noch nicht einmal begonnen, andere stehen mitten im Kampf, wieder andere — sehr wenige — haben über das Fleisch gesiegt. Aber Ich sehe auch andere, die zwar zu kämpfen begonnen habe, sich jedoch von den Feinden besiegen ließen, die sie in sich selbst trugen, und die jetzt Wege gehen, die nicht die meinen sind.
42. Ich werde sie weiterhin suchen, noch immer will Ich, dass sie selbst entdecken, wo die Wahrheit und die Essenz des Lebens ist, und wo die Vorspiegelungen, das Rauschgold, der Betrug ist. Ich weiß, dass, wenn sie zerlumpt, blutenden Herzens und mit misshandeltem Geist zu Mir zurückkehren, Ich ihnen dann nichts mehr erklären muss, weil sie sich selbst betrogen haben.
43. Wann werdet ihr damit aufhören, eigensinnige und vorwitzige kleine Kinder zu sein?
44. Kommt an meinen Tisch, und während ihr euch am Wohlgeschmack meines Wortes erquickt, lasst euren Geist vom Licht erfüllt werden. Ihr werdet erleben, dass ihr euren Geist nach meinem Lehrwort stärker und das Fleisch lenksamer und williger fühlen werdet.
45. Meine Lehre verliert ihren ganzen Sinn, wenn ihr sie nicht zur Anwendung bringt. Ihr wisst sehr wohl, geliebte Jünger, dass der Zweck meines Gesetzes und meiner Lehre der ist, das Gute zu tun, und dass daher jener, der sie nur im Gedächtnis oder auf den Lippen trägt, ohne sie auf seine Werke anzuwenden, pflichtwidrig handelt.
46. Bevor ihr aufbrecht, um meine Lebensprinzipien zu lehren und deren Inhalte darzulegen, müsst ihr damit beginnen, die Lehre, die Ich euch offenbart habe, zu befolgen, indem ihr eure Nächsten liebt, ein dem Geistigen zugewandtes Leben führt und euren Weg mit Liebestätigkeit und Licht besät. Wenn ihr dies nicht tut, sage Ich euch schon jetzt, dass ihr den Spiritualismus nicht begriffen habt. Er enthüllt euch eure eigentliche Natur, durch ihn könnt ihr euch eine klare Vorstellung von eurem Vater machen und euch selbst erkennen.
47. Es ist wahr, dass ihr, um Vergeistigung zu erlangen, eine gewisse Entsagung, Anstrengung und Opferbereitschaft benötigt. Aber wenn in euch die Sehnsucht nach einem höheren Dasein erwacht ist, wenn in eurem Wesen die Liebe zu erstrahlen beginnt oder wenn das Verlangen nach dem Geistigen eingesetzt hat, wird es für euch, statt Opfer oder Verzichtleistung, eine Freude sein, euch all dessen zu entledigen, was ihr an Unnützem, Schädlichem oder Schlechtem an euch habt.
48. Als ihr Mich hörtet, ist euer Geist erwacht. Denn es ist nicht die gewohnte Zeremonie noch das in der gleichen Weise wiederholte Wort gewesen, das ihr vernommen habt. Meine Unterweisung hat euren Geist beeindruckt, weshalb ihr immer mit dem Wunsch herbeigekommen seid, zu wissen, was Ich sagen werde, was Ich offenbaren werde. Aber niemand soll meinen, dass er schon dadurch, dass er Mich vernommen oder mein Wort gelernt hat, bereits seine Aufgabe erfüllt hat.
49. In jener Zeit, in der Ich in Jesus Mensch war, begleitete Ich mein Wort immer mit Werken der Liebe, die in jedem Gewissen nieder geschrieben blieben, damit jeder, der meinen Schritten folgen möchte, Mich im Licht des Wortes und in der Wahrhaftigkeit der Werke zum Vorbild nehmen würde.
50. Hört Mir jetzt gut zu, Volk, und geht daran, mein Wort würdig und wahr zu befolgen. Ich sehe, dass ihr Traurigkeit in euren Herzen tragt, weil ihr vorausahnt, dass nicht alle diese Menschenscharen sich an das Gesetz halten werden, das Ich in euer Gewissen geschrieben habe. Doch Ich sage euch, dass sich heute wie in der Ersten Zeit das Volk spalten wird.
51. Ich habe viel zu euch gesprochen und habe für alle einen einzigen Pfad gekennzeichnet. Deshalb sage Ich euch: Falls einige meiner Kinder Mir ungehorsam sind, wird der Urteilsspruch über dies Volk gefällt werden, wenn der durch den Willen eures Vaters festgesetzte Tag da ist, um diese Kundgebung zu beenden.
Ich bin in dieser Zeit als ein Befreier zu euch gekommen, habe euch den Weg durch die Wüste gezeigt, das geistige Tagwerk des Kampfes um die Befreiung und Rettung, und habe euch am Ende das neue Land der Verheißung versprochen, welches Friede, Licht und Seligkeit für den Geist ist.
Selig, die aufbrechen und Mir auf dieser Reise folgen im Verlangen nach Befreiung und Vergeistigung, denn sie werden sich niemals verlassen noch schwach fühlen in den Prüfungen, die ihnen die weite Wüste bringt.
Weh dagegen denen, die gegen den Glauben verstoßen, die die Dinge der Welt mehr lieben als das Geistige — denen, die weiterhin an ihren Götzenbildern und ihren Traditionen festhalten! In der Meinung, Mir zu dienen, werden sie Untertanen des Pharao sein, welcher das Fleisch, der Materialismus, der Götzendienst ist.
Wer zum Gelobten Land, zum Vaterland des Geistes kommen möchte, muss bei seinem Gang durch die Welt eine Spur des Guten hinterlassen. Kommt auf diesem Weg und fürchtet euch nicht. Denn wenn ihr eure Hoffnung auf Mich setzt, ist es unmöglich, euch zu verirren. Wenn ihr euch fürchtet oder kein Vertrauen habt, dann ist euer Glaube nicht absolut, und Ich sage euch, dass, wer Mir nachfolgen will, von meiner Wahrheit überzeugt sein muss.
52. Ich segne euch alle, Ich vergebe euch, Ich vereine euch in meiner Liebe.
53. Beurteilt euch selbst, damit ihr in eurem Gewissen das absolute Vertrauen in die Festigkeit eines jeden eurer Schritte habt.
54. Untersucht euren Glauben sowie eure Handlungsweisen, damit ihr wisst, ob ihr würdig seid, euch Spiritualisten zu nennen, oder ob ihr noch eine Zeitlang warten müsst, um diesen Namen zu tragen.
55. Viele von euch nennen sich Spiritualisten, weil sie an meine Gegenwart während meiner Kundgabe durch das menschliche Verstandesvermögen glauben, und weil sie oft anwesend sind, um mein Wort zu vernehmen. Aber ich will, dass ihr Spiritualisten seid durch Ausübung des Guten, durch die Erkenntnis der Essenz des Lebens, durch eure Liebe zu den Nächsten, durch eure Gottesanbetung mittels eines hochherzigen, fruchtbaren und tugendsamen Daseins.
56. Lasst zu, dass mein Wort euch erweckt und erhebt, dass es vor euch alle Gaben, Fähigkeiten, Kräfte und Tugenden aufdeckt, die euer Geist in sich birgt. Denn ihr gehört zu denen, die, obwohl sie ein Erbe in sich tragen, sich für arm halten aufgrund ihrer Unwissenheit.
Als euer Herr sah, dass ihr dem materiellen Leben verfallen lebt, obwohl Er euch mit geistigem Licht und geistiger Gnade ausgestattet hatte, ist Er zu euch gekommen, um euch zu erwecken und euch zu sagen, dass es nicht richtig ist, dass ihr geistigen Hunger und Durst leidet, obwohl die göttliche Quelle der Weisheit in eurer Reichweite ist, zu der man auf dem Pfad der Vergeistigung gelangt. Denn mit dem Beginn dieser Ära ist es, als ob auch ihr eine Reise beginnen würdet.
Aber wahrlich, Ich sage euch, alles, was euer Geist in seiner Vergangenheit geerntet hat, ist Licht der Erfahrung und Stählung, um die Prüfungen und Lektionen zu bestehen, die die Dritte Zeit mit sich bringt.
57. Ich ziehe euch zu Mir, damit ihr meine Lektionen lernt. Seid alle willkommen vor meinem Lehrstuhl, seid gesegnet, ihr Beharrlichen. Eure Gegenwart bei meinem Wort hat eine große Bedeutung, es ist die eurer Sehnsucht, Mir näherzukommen.
Ich allein werde euch die Gaben aufdecken können, die ihr besitzt, und euch die Verantwortung fühlbar machen können, die ihr gegenüber euren Geschwistern habt.
Jetzt ist die Zeit des Gerichtes, die Zeit der Bezahlung jeder Schuld, die Zeit der Wiedergutmachung.
58. Mein göttliches Werk ist das Licht, das, wenn es die Menschen bestrahlt, sie durch das Gewissen erleuchtet. Zu den einen wird die göttliche Botschaft in Form von Inspiration direkt gelangen, zu anderen durch das Wort mittels meiner Jünger, zu wieder anderen in Form von Schriften, deren Seiten die Essenz meiner Unterweisungen enthält.
59. Schritt für Schritt und nach und nach werden die Menschen zum Leben des Geistes erwachen. Es wird für sie wie ein neues Dasein sein, wie wenn sie ein neues Leben voller Verheißungen begännen, besät mit wunderbaren Überraschungen und erleuchtet durch das Licht des größten Ideals: Gott.
60. Ja, geliebtes Volk, Gott ist das Ideal der Geistwesen, wenn sie dazu neigen, sich zu erheben. Denn Gott sagen bedeutet Vollkommenheit, Harmonie, Weisheit, Glückseligkeit, Licht, unendlicher Friede, Liebe, Ewigkeit.
Wenn der Geist dem Schmelztiegel der Prüfungen entronnen ist, wenn er im unermesslichen Meer der Leidenschaften mit dem Fleisch und mit der Welt gekämpft hat, hält er einen Augenblick inne, um über alles zu meditieren, was geschehen ist — wie ein Schiffbrüchiger, der, nachdem er verzweifelt mit den Wellen gekämpft hat, endlich das Festland erreicht, angeklammert an ein Stück Holz, dem Symbol seines Glaubens und seiner Hoffnung, und, nachdem er das noch immer stürmische Meer betrachtet hat, ausruft: „Das Schiff ist untergegangen, aber ich habe Mich gerettet! Gesegnet sei der Herr des Himmels!“
So ergeht es dem Geist, der — wie ein Schiffbrüchiger nach dem Unwetter — innehält, nachdenkt, seine Leidenschaften betrachtet, seine irdischen Herrlichkeiten und seine Eitelkeiten wie das zerstörte Schiff eines Schiffbrüchigen in der Vergangenheit versinken sieht. Aber wenn er feststellt, dass in ihm das Licht des Glaubens aufgeht, ruft er freudig aus: „Vater, ich danke Dir, denn trotz so großer Leiden habe ich Dich nicht vergessen!“
61. Dies ist die Stunde des Erwachens im Geist und der Augenblick, in dem seine Erhebung beginnt.
Mein Friede sei mit euch!