Unterweisung 271

1. Ich segne euch, Volk, und in euch segne Ich die zukünftigen Generationen.

2. Ich sehe, dass ihr euch mit den Übeln der Welt angesteckt habt, dass ihr wie alle schwachen Wesen krank geworden seid. Aber Ich komme, um euch zu reinigen, weil euch eine große, edle und heikle geistige Mission erwartet, um sie zu erfüllen.

3. In meinem Wort habe Ich euch Israel genannt, und als ihr diesen Namen vernommen habt, seid ihr unter der Last einer Verantwortung erbebt, die zu tragen ihr euch niemals vorgestellt hattet.

4. Dieser Name ließ euch erwachen, und seit damals hörtet ihr damit auf, euch von unsittlichen, überflüssigen oder schlechten Befriedigungen zu nähren, um das Herz und den Geist mit gehaltvollen, gesunden, reinen Speisen zu erhalten.

5. Die niederen Leidenschaften ersetzt ihr nach und nach durch wahre Liebe, die sinnlosen Vergnügungen gebt ihr für geistige Befriedigungen auf, und all dies, was Erneuerung und Läuterung ist, hat eurem Herzen Empfindsamkeit verliehen und hat ermöglicht, dass sich die schlafenden Fähigkeiten des Geistes in eurem Leben zu offenbaren beginnen.

6. Als mein Wort zu eurem Verstand gelangt ist, wie ein Sonnenstrahl, das einen Raum beleuchtet, habt ihr schließlich bekannt, dass sich euer Geist nur von der Liebe zum Vater und zu euren Geschwistern nähren kann.

7. So wird es allmählich Licht in diesem Volk, das dazu bestimmt ist, die Ära der Vergeistigung einzuleiten. Daher sage Ich euch, dass, wenn ihr einmal diese Schlacht gegen euch selbst gewonnen habt, ihr keinen einzigen Schritt mehr herabsteigen sollt, keinen einzigen Schritt zurückweichen sollt.

8. Wenn ihr eure eigenen Schmerzen nicht mehr zu fühlen beginnt, und stattdessen fremde Leiden fühlt, werdet ihr einen weiteren Schritt auf dem Weg meiner Lehre tun.

9. Jetzt sind die der Menschheit durch die Propheten angekündigten Zeiten, in denen der Schmerz sehr bitter werden wird, um danach zu vergehen und sich langsam in Frieden zu verwandeln.

10. Die Menschen in ihrer Mehrheit wissen nichts von meinem Kommen und meiner Gegenwart als Tröstergeist, aber in ihrem Innern ahnen sie etwas und erwarten Mich.

11. Dies Volk hier macht sich daran, den Menschen die Gewissheit von meiner neuen Offenbarung zu geben. Das ist der Grund, weshalb Ich mein Licht auf euren Geist ergieße.

12. Keine weitere Wankelmütigkeit, Volk, keine weiteren Zweifel noch Unfolgsamkeiten! Lasst den Glauben und das Vertrauen sich eures ganzen Wesens bemächtigen.

13. Flieht nicht vor den Prüfungen des Lebens, denn sie sind Lektionen, die ihr lernen müsst. Wisst, dass ihr in dieser Zeit gesandt worden seid, um euren Geist bei der Durchführung einer hohen, edlen und würdigen Mission zu läutern.

14. Verschiebt eure Auftragserfüllung nicht auf später, indem ihr einwendet, dass es heute zu viele Hindernisse gibt, um Mir nachzufolgen — dass ihr lieber wartet, bis die Sonne von morgen euren Pfad ganz erhellt, um dann zum Kampf aufzubrechen.

15. Seht, wie das Licht des Göttlichen Geistes unablässig auf euren Geist herabstrahlt, um euch nicht fallen oder schlafen zu lassen.

16. Manchmal überrasche Ich euch in der Stille eurer Meditationen bei der Frage, weshalb so große Pflichten gegenüber der Menschheit bestehen. Doch Ich sage euch, dass eure Frage daher kommt, dass ihr eure geistige Vergangenheit nicht kennt und deswegen auch nicht die Schulden, die ihr gegenüber euren Geschwistern habt.

17. Wenn die Gewissheit eurer Verantwortung gegenüber den Völkern der Erde vollkommen ist, werdet ihr euer Kreuz mit großer Liebe auf euch nehmen und frohgemut den Berg eures geistigen Aufstiegs emporsteigen.

18. Aus eurem Gedächtnis mag die Vergangenheit eures Geistes ausgelöscht sein, ihm mögen die früheren Existenzen entfallen sein, aber das Buch des Lebens, in dem alles von Gott niedergeschrieben wird, lässt nichts in der Vergangenheit versinken, nichts wird ausgelöscht noch vergessen. Dort ist alles gegenwärtig und ewig lebendig.

19. So ist die Gerechtigkeit des Vaters: vollkommen, liebevoll.

20. Wenn der Mensch sich verirrt und in den Schmutz der Welt stürzt, lässt der Herr seine Barmherzigkeit walten und rettet den Geist. Wenn ihr meint, dass eure Werke auf Erden euch unwiederbringlich für das ewige Leben verdorben haben, gibt euch der Ewige Richter eine neue Gelegenheit, um eure Fehler wiedergutzumachen und so durch Anstrengung, Willenskraft und Beharrlichkeit im Guten die Rettung zu erlangen.

21. Jetzt habt ihr diese gesegnete Gelegenheit, könnt über all dies nachdenken und euch anstrengen, um eure Mission zu erfüllen, damit  ihr — wenn ihr zu jenem Tal zurückkehrt, von dem die Geistwesen aufbrechen, um die materielle Welt zu bewohnen — ohne unerfüllte Aufträge und Missionen ankommt und stattdessen die wahre Wonne erleben könnt, über die Kleinheit und Rauheit der Körperhülle, in der ihr gelebt habt, gesiegt zu haben.

22. Euer Geist ist wach wie niemals zuvor. Daher sage Ich euch, dass ihr für die Schritte, die ihr in dieser Zeit tut, verantwortlich seid, da der Zeitraum, in dem Ich euch meine Unterweisungen gegeben habe, sehr lange war, und das Wort, mit dem Ich euch meine Lektionen gab, sehr ausführlich war.

23. Vergesst nicht, dass die Versuchung euch am meisten in den feierlichsten Augenblicken und in den Stunden von größter Tragweite belauert, wenn das Herz schwach wird und der Mut sinkt, wenn die Zweifel, Unsicherheiten und Unentschiedenheiten aufkommen.

24. Inspiriert euch an der Reinheit meines Werkes, fragt euch, was eurem Vater am wohlgefälligsten ist, was ihr gerade gut macht, und was ihr schlecht macht.

25. Erforscht eure eigenen Werke, bevor ihr die fremden beurteilt, und ihr werdet zahllose Unvollkommenheiten auftauchen sehen, die eure Augen aus Mangel an Studium und Liebe übersehen haben.

26. Ihr sollt alles aus eurer Mitte vertreiben, was an Fanatismus, Abgötterei, Aberglauben, Vermaterialisierung und überflüssige, nutzlose Praktiken vorhanden ist. Es wird sein, als ob ihr das Erdreich von Unkraut säubert, um es danach mit schönem Weizen zu besäen.

27. Nutzt die Zeit, die ihr noch habt, um meine Unterweisung zu hören, damit sie euch mit Licht und mit Gnade erfüllt, damit ihr den festen Schritt in Richtung Spiritualität tut — einen Schritt, den ihr nicht getan habt, wegen eurem Kult voller Materialismus und Irrtümer.

28. Bis heute hat euch der Glaube gefehlt, um eure Figuren, Riten und Sinnbilder abzuschaffen und Mich spirituell im Unendlichen zu suchen. Euch hat der Mut dazu gefehlt, Spiritualisten zu sein, und ihr habt euch eine Art von Schein-Spiritualität ausgedacht, hinter der ihr eure materialistische Gesinnung und eure Fehler verbergt.

29. Ich will euch nicht heuchlerisch, sondern aufrichtig und wahrheitsliebend haben. Deshalb spreche Ich mit größter Klarheit zu euch, damit ihr euer Leben gründlich läutert und der Welt die Wahrheit dieses Werkes zeigt. Ihr nennt euch Spiritualisten? Dann seid es wirklich. Sprecht nicht von meiner Lehre, solange ihr ganz und gar das Gegenteil davon tut, denn ihr werdet die Menschen mit euren Werken dann nur verwirren.

30. Habt vor allem die Erkenntnis dessen, was mein Werk ist — dessen, was mein Gesetz bedeutet, was eure Aufgabe ist und wie ihr sie durchführen müsst, damit — wenn ihr auf eurem Weg keinen Führer habt, der würdig ist, eure Schritte zu lenken — ihr euch durch das Gewissen und durch die Erkenntnis leitet, die ihr in meiner Lehre gewonnen habt. So werdet ihr niemanden für irgendeinen Fehltritt oder Irrtum verantwortlich machen können.

31. Auch sage Ich euch: Wenn jener, der eure geistigen Schritte mit seinen Ratschlägen lenkt, im Einklang mit meinem Gesetz wandelt, sollt ihr ihm treulich nachfolgen, weil er sich eures Vertrauens würdig gemacht hat.

32. Wenn die Stunde kommt, von diesem Volk Rechenschaft zu fordern, wird meine Stimme jeden Geist mit derselben Gerechtigkeit erreichen, da mein Wort von allen in derselben Weise vernommen worden ist. Dann soll niemand sagen: „Herr, ziehe die zur Rechenschaft, die mehr wissen, und vergib uns, die wir nur taten, was sie uns auftrugen.“

33. Meint ihr, dass ein Kind angesichts des schlechten Beispiels eines irdischen Vaters, der lasterhaft oder bösartig ist, einen Fehler begeht, wenn es nicht seiner Lebensweise folgt? Oder meint ihr, dass das Kind dazu verpflichtet ist, den Schritten seiner Eltern zu folgen?

34. Wahrlich, Ich sage euch, das Gewissen und die Vernunft sollen es sein, die euch auf den rechten Pfad leiten.

35. Aber weil ihr euch von dem schlechten Weg entfernt, den euch die vorgezeichnet haben, die die Pflicht haben, euch durch das Leben zu führen, sollt ihr sie nicht missachten oder nicht mehr lieben — im Gegenteil. Von dem Ort aus, wo ihr Rettung findet, sollt ihr von eurer Seite aus alles tun, um denen zu helfen, die von der rechten Bahn abgekommen sind. Das heißt, dass eure Barmherzigkeit und eure Liebe niemals eine Änderung erfahren sollen.

36. Versucht, mein Wort ganz zu erfassen, geliebte Jünger, damit ihr nicht von Zweifeln geplagt werdet, wenn euch die Prüfungen überraschen.

37. Der Materialismus stellt sich der Entwicklung des Geistes als ein ungeheures Hindernis in den Weg. Vor dieser Mauer ist die Menschheit stehengeblieben.

38. Ihr befindet euch in einer Welt, in der der Mensch seine Verstandeskräfte in Anwendung auf die materiebezogene Wissenschaft zu entfalten vermochte. Aber sein Urteilsvermögen über die Existenz des Geistigen ist noch beschränkt, seine Erkenntnis hinsichtlich all dessen, was nicht ganz und gar zur Materie gehört, ist zurückgeblieben.

39. Dies Jahrhundert, in dem ihr lebt, zeigt zwei Aspekte: Der eine ist die Entwicklung des Verstandes, und der andere der geistige Stillstand.

40. Tatsächlich strahlt das göttliche Licht auf die Verstandesvermögen herab, und daher entspringt ihnen meine große Inspiration, deren Früchte die Menschheit in Erstaunen setzt; denn der Verstand verlangt nun nach Freiheit und Wissenserweiterung. Der Mensch vertieft sich in das Studium der Natur, er forscht, entdeckt, freut sich, wundert sich, ist aber niemals unschlüssig. Doch wann immer in ihm der Gedanke aufsteigt, die Beziehung zum Geistigen zu klären, zu der Wahrheit, die jenseits der ihm bekannten Materie liegt, ist er furchtsam, hat er Angst davor, in das Unbekannte vorzustoßen, in das, was er für verboten hält, in das, was (seiner Meinung nach) nur hohen und der Erforschung der Geheimnisse Gottes würdigen Wesen zukommt.

41. Da hat er sich schwach und töricht erwiesen, unfähig, durch Willenskraft die Vorurteile zu überwinden, die ihn niederhalten. Da hat sich gezeigt, dass er Sklave verdrehter Auslegungen ist.

42. Niemals wird die Entfaltung der menschlichen Intelligenz vollständig sein, solange diese sich nicht auch auf der geistigen Ebene entwickelt. Erkennt, wie groß die Rückständigkeit eures Geistes ist, weil ihr euch nur der Erkenntnis des irdischen Lebens gewidmet habt.

43. Der Mensch ist Sklave des Willens anderer, Opfer von Bannsprüchen, Verdammungen und Drohungen. Doch was hat man damit erreicht? Dass er all seine Wünsche aufgibt, um das höchste Wissen zu begreifen und zu erlangen, was der Mensch besitzen soll; dass er sich selbst daran hindert, das klären zu können, was er absurderweise immer für ein Geheimnis gehalten hat: das Geistige Leben.

44. Meint ihr, dass das Leben des Geistes für den Menschen auf Erden ewig ein Rätsel sein wird? Wenn ihr so denkt, befindet ihr euch in einem großen Irrtum. Wahrlich, Ich sage euch, solange ihr nicht euren Ursprung kennt und nichts von dem wisst, was sich auf den Geist bezieht, werdet ihr bei allem Fortschritt eurer Wissenschaften doch bloß Geschöpfe sein, die in einer armseligen Welt unter Pflanzen und Tieren leben. Ihr werdet euch weiterhin in euren Kriegen bekämpfen, und über euer Leben wird weiterhin der Schmerz regieren.

45. Wenn ihr nicht entdeckt, was ihr in eurem Wesen tragt, noch in eurem Nächsten den geistigen Bruder entdeckt, der in jedem wohnt — könnt ihr euch da wirklich lieben? Nein, Menschenkinder, auch wenn ihr sagt, dass ihr Mich kennt und Mir nachfolgt. Wenn ihr meine Lehre oberflächlich auffasst, werden euer Glaube, eure Erkenntnis und eure Liebe falsch sein.

46. Heute kommt mein Licht in strahlender und inspirierender Weise auf jedes Verstandesorgan herab. Wenn es sich durch diese Stimmträger im menschlichen Wort kundgibt, ist es für den, der es vernommen hat, zu meiner Lehre geworden. Doch da all dies auf die Erhebung eures Geistes abzielt, habe Ich es Spiritualismus genannt. Aber haltet euch nie mit Namen oder Definitionen auf. Was an meiner Lehre von Bedeutung ist, ist die Essenz und die Wahrheit, die sie enthält.

47. Jetzt ist eine günstige Zeit, in der das Licht meines Wortes, die höhere Moral und die Weisheit der Vergeistigung sich auf die Herzen ergießen — wie ein erfrischender und wohltätiger Regen nach der langen Trockenheit der Wüste, die ihr durchquert habt.

48. Diese Lehre ist vollkommen, so wie mein in der Zweiten Zeit ausgedrücktes Wort vollkommen gewesen ist und wie es jede meiner Inspirationen ist. Die Vollkommenheit wäre nicht möglich, wenn es den Verstandesorganen entspringen würde, durch die es gegeben wird. Doch es stammt vom Göttlichen Geist, der es inspirierte.

49. Diese Lehre ist schlicht wie alles Reine, Göttliche und daher leicht zu verstehen. Aber es wird euch manchmal schwierig erscheinen, sie zur Anwendung zu bringen. Die Bemühungen eures Geistes verlangen Anstrengung, Entsagung oder Opfer von Seiten eures Körpers, und wenn es euch an geistiger Erziehung oder Disziplin mangelt, müsst ihr leiden.

50. Seit Anbeginn der Zeiten hat es den Kampf zwischen dem Geist und dem Fleisch gegeben bei dem Versuch, zu verstehen, was das Richtige, das Erlaubte und Gute ist, um ein Leben zu führen, das dem von Gott gegebenen Gesetz angepasst ist. In diesem schweren Ringen kommt es euch so vor, als ob eine fremde und übelwollende Macht euch fortwährend dazu verleite, der Schlacht den Rücken zu kehren, und euch einlade, von eurer Willensfreiheit Gebrauch zu machen und den Weg des Materialismus fortzusetzen. Ich sage euch, dass es keine größere Versuchung gibt als die Schwachheit eurer Körpermaterie: sensibel für alles, was ihn umgibt; schwach genug, um nachzugeben; leicht zu Fall zu bringen und zu verführen. Doch wer die Antriebe, Leidenschaften und Schwächen der Körpermaterie zu beherrschen gelernt hat, hat die Versuchung besiegt, die er in sich selbst trägt.

51. Was lehrt euch der Spiritualismus an Neuem, da doch die durch Jesus in der Zweiten Zeit gebrachte Liebeslehre euch den Weg zeigte, dem ihr folgen sollt? Er hat euch jenes Wort verstehen lassen, es mit größter Ausführlichkeit erklärt und euch unterwiesen, es geistig auszuüben.

52. Die Lehre Jesu war vollkommen, da sie euch durch das menschgewordene Wort offenbart wurde, in dem sich Gott verbarg. Jenes Wort, das in Jesus zur Welt sprach, ist dasselbe, das jetzt im Geist zu euch spricht und euch gesagt hat, dass ihr jene Unterweisung, jene Werke und Beispiele, die Ich hinterließ, als Ich unter euch lebte, auf euer Leben anwenden sollt, dass ihr — weil ihr euch für sehr entwickelt haltet und in einer Epoche lebt, die sehr fern von jener ist — nicht glauben sollt, dass mein Wort nicht zeitgemäß ist. Im Spiritualismus könnt ihr die Art und Weise finden, meine Lehre und meine Beispiele auf das Zeitalter anzuwenden, in dem ihr lebt, und auf die Entwicklung, die ihr habt.

53. Das Wort von heute unterscheidet sich von dem von Jesus in der Zweiten Zeit, weil es durch menschliche Stimmträger gegeben wird und diese Verstandesorgane in ihren Vorstellungen begrenzt sind. Aber die Essenz des Wortes, das von ihren Lippen kommt, ist vollkommen.

54. Niemand soll in den menschlichen Körpermaterien, derer Ich Mich bediene, die Gegenwart des Göttlichen sehen, noch in ihrer menschlichen Stimme die Stimme Gottes. Gott hat keine Gestalt und auch keinen Ausdruck einer menschlichen Stimme wie ihr. Also wird der, der mein Wort vernimmt, Gott nicht im äußeren Ausdruck des menschlichen Wortes finden, sondern in seiner Essenz. Diese ist es, die Ich in allen Versammlungsstätten offenbart habe.

55. Der Meister ist aufs Neue bei seinen Jüngern, um sie an jene göttlichen Unterweisungen zu erinnern, die Er der Menschheit in der Zweiten Zeit als Botschaft der Liebe und des Friedens brachte.

56. Ich bin zurückgekommen, weil die gegenwärtigen Generationen mein Wort nicht als Norm und Gesetz ihres Lebens verwendet haben und es notwendig ist, sie den Weg durch neue Lektionen zu lehren, die ihnen das erklären, was sie nicht verstanden hatten.

57. Eigensinnig geht der Mensch seinen Weg, den Impulsen seines freien Willens folgend, fern von vielen Realitäten des Lebens.

58. Es wäre an der Zeit, dass auf der Erde keine Reiche oder starken Völker mehr existierten, die die schwachen unterdrücken, und dennoch gibt es sie als einen Beweis dafür, dass im Menschen immer noch die primitiven Tendenzen überwiegen, den Schwachen durch Machtmissbrauch zu berauben und mit Gewalt zu erobern.

59. Zwar stellte Ich den Menschen auf die Erde, damit er auf ihr zum Herrn würde und regiere, damit er über eine Welt des Friedens, des Verständnisses und der Harmonie regieren würde, auf der er ein dem König gehorsamer und treuer Fürst sein würde, welcher sein Schöpfer ist.

60. Doch die Herrschaft, die die Menschen auf der Erde errichtet haben, ist anders — eine Herrschaft falscher Größe, der Eitelkeiten, falscher Herrlichkeiten. Daher zählt die Welt zu ihren größten Reichtümern nicht die geistigen Schätze, wie es der Friede, die Weisheit und die geistige Erhebung sind.

61. Die Menschheit sehnt sich nach ein bisschen Frieden, aber sie sucht ihn nie durch die Mittel, die vorhanden sind, um ihn zu erreichen, wie es die Vernunft, die Vergebung, die Barmherzigkeit, die Versöhnung und die Liebe sind.

62. Jetzt kündige Ich euch einen großen, heftigen Kampf an zwischen denen, die die Errichtung des Friedensreiches anstreben, und jenen, die kämpfen, um die Macht ihrer irdischen Herrschaft zu verteidigen oder zu mehren.

63. Es ist der Kampf zwischen dem Geist und der Materie, die alte Schlacht zwischen dem Ewigen und dem Zeitlichen, der Geist in Gegnerschaft zum Materiellen. Wer wird wen besiegen? Die einen sagen: Der Geist, die anderen sagen: Das Materielle. Ich sage euch: Keiner wird siegen.

64. In dieser Schlacht geht es nicht darum, dass der Geist siegt, indem er das Fleisch erniedrigt. Denn wenn es so wäre, wäre sein Sieg falsch. Der endgültige Sieg wird für beide sein, wenn Körpermaterie und Geist vereint, in Einklang und beide ihre Bestimmung erfüllend unter einem einzigen Ideal auf dem Pfad der Gerechtigkeit und Liebe wandeln, welcher der von meinem Gesetz vorgezeichnete Weg ist. Wie viel Schaden tun sich die Menschen mit ihren mörderischen Kriegen an! Die Tage, Monate und Jahre verstreichen, ohne ein wenig Frieden im Herzen zu haben, in ständiger Angst lebend, unter Bedrohung durch ihre eigenen Geschwister, die zu Feinden geworden sind. Ist dies, für ein hohes Ideal zu leben, oder wenigstens dafür zu kämpfen? Nein, Volk: Die Menschen töten einander wegen ihrer menschlichen Machtziele, die viel weniger wert sind als ihr Leben. Aber sie wollen den Wert eines Lebens nicht erkennen, wollen nicht wissen, dass das Dasein eines Menschen heilig ist, und dass nur Jener darüber verfügen darf, der es geschaffen hat.

65. Dieselbe Welt, die ihr derzeit bewohnt, ist lange Zeit hindurch ein Schlachtfeld gewesen. Doch dem Menschen hat die enorme Erfahrung, die ihm von seinen Vorfahren vermacht wurde, nicht genügt — eine bittere und schmerzvolle Erfahrung, die wie ein durch das Gewissen aufgeschlagenes Buch vor den Menschen dieser Zeit liegt. Aber das Herz der Menschen ist zu hart, um jene Frucht der Erfahrung anzunehmen, die wie ein Lichtvermächtnis ist. Das einzige, was sie von ihren Vorfahren als Erbe übernommen haben, ist der Hass, der Stolz, der Groll, die Habgier, der Hochmut und die Rache gewesen, die ihnen im Blut weitergegeben wurden.

66. Es wird nötig sein, dass die Erde vom Blut vieler Unschuldiger rot gefärbt wird und danach schwarz wird durch die Trauer derer, die überleben.

67. Alle Reiche, die von den Menschen auf Fundamenten des Stolzes und des Hochmuts errichtet worden sind, sind gefallen, weil ihre dem Anschein nach festen Grundmauern falsch waren und meiner Gerechtigkeit nicht standhalten konnten.

68. Jene Mächte, die die Menschen heute in Staunen versetzen, werdet ihr bald krachend zusammenbrechen sehen, und wenn sich nach ihnen andere erheben, werden sie gleichfalls fallen.

69. Wenn die Menschen ihre Völker vereinen und sich geistig und menschlich durch die Gesetze der Liebe und Gerechtigkeit regieren, die der Vater seit Anbeginn der Zeiten ihnen offenbart hat, dann werden sie die festen Fundamente für ein Reich des Friedens gelegt haben, in dem zum ersten Mal auf der Welt Harmonie, Brüderlichkeit, wirklicher Fortschritt, Wohlstand im Geist und im Menschen, Weisheit, Wissen und Wohlergehen bestehen wird.

70. Geliebtes Volk, konzentriert eure Gedanken an diesem Morgen der Gnade und horcht auf eure Gefühle, damit ihr erfahrt, wie viel Kraft euer Glaube im Hinblick auf die Lehre hat, die ihr derzeit empfängt.

71. Wenn ihr euch vorbereitet fühlt, genügend stark, um für mein Werk zu arbeiten, so brecht auf und macht mein Wort bekannt, das das feste Fundament einer neuen Welt sein wird, jenes Reiches des Friedens und der Wahrheit, das Ich euch angekündigt habe.

Mein Friede sei mit euch!