Unterweisung 281

1. Geliebte Jünger: Obwohl es viele Religionen gibt, ist das Gesetz ein einziges, und meine Lehre eine einzige.

2. Meine Unterweisung ist die Lehre des Geistes, die die Menschen lehrt, die Liebe zu pflegen. Doch was hat die Menschheit, die sich selbst christlich nennt, aus meiner Lehre gemacht? Sie hat Formenwesen, Riten, Lippengebete daraus gemacht, und dahinter verbirgt sie ihre Heuchelei.

3. Und Ich sage euch, dass die einzige Wahrheit die Liebe ist, und dass, wenn ihr — obwohl ihr meinen Namen mit Worten und Gesängen preist und verherrlicht — keine Werke der Liebe tut, ihr nicht auf dem Weg der Wahrheit sein werdet.

4. Die Wahrheit ist die im Universum offenbarte Göttliche Liebe. Wer die Wahrheit nicht kennt, kennt Gott nicht.

5. In welchem Irrtum befinden sich die Menschen, wenn sie mittels Liturgien und Zeremonien an Gott glauben!

6. Gott ist nicht noch kann Er das sein, was der Mensch auf der Erde geschaffen hat.

7. Gott hat keine Grenze, Er ist Essenz und Allmacht. Um Ihn zu erkennen und Ihn zu fühlen ist es notwendig, mit Ihm eins zu werden, indem ihr das Gute tut, einander liebt und gerecht seid.

8. Wenn Ich so zu euch spreche, könnt ihr euch nicht vorstellen, dass die Völker dieser Zeit mit ihrer materialistischen Zivilisation eine Lehre der Liebe begreifen und annehmen können. Doch Ich sage euch, dass meine Lehre der Same ist, den die Welt benötigt, dass sie das Wasser ist, das sie ersehnt, um ihren Durst zu löschen.

9. Dieser Hunger und dieser Durst, den die Menschen haben, kommen von ihrem Bedürfnis nach Liebe und Wahrheit in ihrem Leben. Dieses geistige und moralische Elend sind die Folge ihrer Kriege, ihrer Entfremdungen und ihrer ehrgeizigen irdischen Bestrebungen.

10. Für kurze Zeit, wenn die Menschen sich schließlich müde fühlen, sich zu bekriegen, des Zerstörens überdrüssig sind und von so vielem Leiden verbittert sind, versuchen sie den rettenden Weg zu suchen, den Ich euch aufzeige. Aber obwohl sie verschiedene Formen, meine Lehre auszulegen, suchen, geraten sie bei allen wieder in fanatische Riten, in nutzlose Kulte und äußerliche Formen, um Mich anzubeten.

11. Nicht in jedem Geist vermochte der Schrei nach Freiheit entstehen, weil der Nebel, der ihn umgibt, sehr dicht ist. Aber mein Licht ist machtvoll und wird die Finsternis durchbrechen, indem es bis zum Empfindsamsten des Menschenherzens durchdringt.

12. Welcher Art wird dieses Licht sein? Es ist mein neues Wort, meine Lehre mit ihren neuen Offenbarungen, die die Menschen die wahre Art und Weise, Gott zu verehren, lehrt. Zugleich zeigt sie ihnen die Vorgehensweise, das kristallklare Wasser zu finden, das den Durst ihres Geistes löscht.

13. Ich werde allen die wahrhaftige Art und Weise der Anbetung Gottes eingeben und auch die rechte Art, im Einklang mit dem Göttlichen Gesetz zu leben, dessen Erfüllung das einzige ist, was der Herr jedem von euch zurechnen wird.

14. Schließlich werdet ihr den Inhalt oder die Essenz meines Wortes erkennen, oh Menschheit. Dann werdet ihr entdecken, dass meine Lehre nicht allein die göttliche Stimme ist, die zu den Menschen spricht, sondern auch der Ausdruck aller Geistwesen.

15. Mein Wort ist die Stimme, die ermutigt, ist der Schrei nach Freiheit, ist der rettende Anker.

16. Meine Lehre ist frei von jedem Ritualismus. Wenn es nicht so wäre, würde sie ihre Essenz verlieren.

17. In dieser Zeit bringe Ich euch eine reine und vollkommene Unterweisung, weshalb Ich euch sage, dass euch am Ende eures Tagewerkes nur das zu Gute gehalten wird, was ihr im Leben mit wahrer Liebe getan habt, denn es wird beweisen, dass ihr die Wahrheit erkannt habt.

18. Niemals ist der Mensch ohne meine Offenbarungen gewesen, welche das Licht des Geistes sind; aber er hat sich davor gefürchtet, sie zu ergründen. Nun frage ich euch: Was könnt ihr über die Wahrheit und über das Ewige wissen, wenn ihr dem Geistigen hartnäckig aus dem Weg geht?

19. Betrachtet die materialistische Auslegung, die ihr meinen Offenbarungen der Ersten und Zweiten Zeit gegeben habt, obwohl sie nur vom Göttlichen und Geistigen sprechen. Seht, wie ihr die materielle Natur mit der geistigen verwechselt, mit welchem Mangel an Achtung ihr das Tiefgründige in Oberflächliches und das Erhabene in Niederes verwandelt. Doch weshalb habt ihr dies so getan? Weil ihr im Verlangen, etwas im Werk Gottes zu tun, nach der Vorgehensweise sucht, meine Lehre eurem irdischen Leben, euren menschlichen Bequemlichkeiten anzupassen, die euch am meisten am Herzen liegen.

20. Denkt über alles nach, was Ich euch gesagt habe, Jünger, damit, wenn ihr sagt, dass ihr Spiritualisten seid, dies geschieht, weil ihr das, was eure Lippen predigen, wirklich lebt.

21. Wie leicht ist es, zu sagen: „Ich bin Spiritualist“, aber wie schwer ist es, es in Wahrheit zu sein.

22. Wie viele gibt es, die mein Wort vernehmen, die zu großen Auslegern desselben geworden sind, und dennoch sind sie nicht die besten Jünger der Ausübung meiner Lehre, erfüllen sie nicht das göttliche Gebot, das euch sagt: „Liebt einander.“

23. Seht dagegen, wie leicht sich jener umwandelt, der auch nur ein Atom meiner Lehre praktisch anwendet. Wollt ihr ein Beispiel dafür? Da gab es jemanden, der Mir sein ganzes Leben lang durch Wort-Gebete sagte, dass er Mich liebe — Gebete, die andere formulierten, die er nicht einmal verstand, weil sie aus Worten bestanden, deren Bedeutung er nicht kannte. Doch bald begriff er, wie die wahre Art zu beten war, und indem er seine alten Gewohnheiten bei Seite schob, konzentrierte er sich auf das Innerste seines Geistes, sandte seine Gedanken zu Gott empor, und zum ersten Mal fühlte er Dessen Gegenwart. Er wusste nicht, was er seinem Herrn sagen sollte, seine Brust begann zu schluchzen und seine Augen Tränen zu vergießen. In seinem Verstand formte sich nur ein Satz, der lautete: „Mein Vater, was kann ich Dir sagen, wo ich doch nicht mit Dir zu sprechen verstehe?“ Aber jene Tränen, jene Schluchzer, jene innere Wonne und selbst seine Verwirrung sprachen zum Vater in einer so schönen Sprache, wie ihr sie niemals in euren menschlichen Sprachen noch in euren Büchern werdet finden können.

24. Jenes Stammeln des Menschen, der mit seinem Herrn geistig zu beten beginnt, ähnelt den ersten Worten von Kleinkindern, welche für ihre Eltern Wonne und Entzücken sind, weil sie die ersten Äußerungen eines Wesens vernehmen, das sich zum Leben zu erheben beginnt.

25. Da die Menschen den Offenbarungen, die ihnen seit den frühesten Zeiten gegeben worden sind, nicht die wahre und richtige Auslegung zu geben verstanden, komme Ich heute im Geist, um ihnen eine eindeutige Erklärung und richtige Auslegung all dessen zu geben, was Ich sie gelehrt habe.

26. In dieser Zeit werdet ihr die Kräfte des Geistes und die Fähigkeiten der Körpermaterie erkennen, ohne die einen mit den anderen zu verwechseln.

27. Geist, Verstand und Gefühle werden die wahre Harmonie finden, wenn meine Lehre als Licht eines neuen Tages kommt, um diese schlafende Menschheit zu wecken.

28. Ihr bittet Mich, euch zu helfen, an diesem Tag die Vereinigung und den Frieden in euren Herzen zu erlangen, um euch vor Mir als ein Wesen zu erweisen, das sich des Vorgangs bewusst ist, dem es beiwohnt, wenn es meine Unterweisung durch das Verstandesvermögen eines Stimmträgers hört. Und Ich empfange euren Geist. Alles, was ihr Mir in eurem Gebet und in euren Ausübungsformen rein und schlicht darbringt, nehme Ich als gerechten Tribut der Kinder gegenüber ihrem Himmlischen Vater entgegen.

29. Die inbrünstigste Bitte, die ihr an Mich richtet, ist die, dass auf der Erde Frieden ist — dass zu den Menschen das patriarchalische Leben früherer Zeiten zurückkehrt. Doch Ich sage euch, dass dieser Friede erst zurückkehren wird, wenn ihr, meine neuen Jünger, die Fundamente einer neuen Welt gelegt habt, wofür Ich euch vorbereite.

30. Wenn ihr einmal in jedem eurer Nächsten einen Bruder seht, wenn ihr die Unterschiede zwischen euch und anderen verschwinden lasst und Mich in ihnen liebt, werdet ihr die Morgenröte einer neuen Zeit erblicken, und das Leben wird fröhlich und leicht für den Menschen sein, und Ich werde als Vater erkannt werden.

31. Mein Wort dieser Zeit ist das gleiche wie das, welches Ich euch in Jesus gab. Es ist die gleiche kristallklare Flut, die euren Geist umflutete, als ihr Mir durch die Länder Palästinas nachgefolgt seid. Seine Essenz ist euch bekannt, ihr werdet seinen Geschmack niemals verwechseln können, weil es eurem Geist sein göttliches Siegel aufprägte. Doch heute, da Ich herabgekommen bin, um Mich mittels dieser Männer und Frauen kundzugeben, und ihr das Wort hört, das von ihren Lippen kommt, erkennt ihr, dass es von Mir kommt, und ihr fragt Mich, warum Ich nicht eine andere Form gewählt habe, um meine Botschaft dieser Zeit zur Menschheit gelangen zu lassen.

32. Ihr sagt Mir, dass es unter euch keine Menschen von besonderer Tugend gibt, die fähig sind, Mir zu dienen. Es gibt keinen Moses, noch die Propheten der Ersten Zeit, auch keinen Petrus oder Johannes. Aber wahrlich, Ich sage euch, zu allen Zeiten habe Ich tugendhafte Geistwesen ausgesandt, und unter ihnen diese, die Mir in Demut gedient haben. Liebt sie und tröstet sie, denn ihr Auftrag ist sehr groß. Ich habe ihren Verstand und ihr Herz wie eine reine Quelle erhalten, und oftmals ist der Schmerz das beste Mittel gewesen, um sie zu läutern. Ihr Leben ist ähnlich dem meiner Abgesandten anderer Zeiten. Ich segne sie. Selig jene, die Mir so nachgefolgt sind und die die ganze Bedeutung des Auftrags empfunden haben, den Ich ihnen gegeben habe!

33. Ich lade euch ein, mein Reich zu betreten. Ich rufe alle Völker der Erde ohne irgendeine Bevorzugung; doch Ich weiß, dass nicht alle auf Mich hören werden. Die Menschheit hat ihre Lampe ausgelöscht und wandelt im Dunkeln. Doch dort, wo sich Verwirrung bemerkbar macht, wird ein von Mir Erleuchteter auftreten, der in seiner Umgebung Licht verbreitet — ein geistiger Wächter, der wacht und auf mein Zeichen wartet, um den Alarmruf erschallen zu lassen, der erweckt und erschüttert. Lasst die Liebe jener Sendboten in euren Herzen fruchttragender Same sein. Lehnt sie nicht ab, wenn sie sich vor euch in äußerlicher Armut zeigen. Hört auf sie, denn sie kommen in meinem Namen, um euch eine Fähigkeit zu vermitteln, die ihr derzeit nicht kennt. Sie werden euch das vollkommene Gebet lehren, werden euch von den Banden des Materialismus befreien, mit denen ihr gefesselt seid, werden euch helfen, die geistige Freiheit zu erlangen, die euch zu Mir erhebt.

34. Ihr, die ihr Mich hört, erwartet sehnsuchtsvoll die Erfüllung aller meiner Worte. Ihr wünscht euch, diese Welt in einen Jünger von Mir verwandelt zu sehen. Ihr bittet Mich, zu denen zu gehören, die Ich mit schwierigen Missionen in andere Länder sandte. Doch wahrlich, Ich sage euch, ihr müsst euch vorher zubereiten, weil der Kampf, der euch erwartet, sehr groß sein wird. Doch nicht alle Boten, von denen Ich zu euch spreche, sind unter euch, nicht alle werden mein Wort durch Stimmträger gehört haben. Viele von ihnen werden aus Intuition heraus sprechen, weil Ich ihren Geist zugerüstet habe, und Ich habe sie weise verteilt, um mein Licht überallhin gelangen zu lassen.

35. Wie könnt ihr glauben, dass, während Ich zu euch herniedergekommen bin, Ich andere Nationen vernachlässigen könnte, wo ihr doch alle meine Kinder seid? Wollt ihr etwa glauben, dass jemand fern oder außerhalb von Mir ist, obwohl mein Geist allumfassend ist und alles Geschaffene umgibt und versteht? Alles lebt und nährt sich von Mir. Daher ist mein Universeller Strahl auf den ganzen Erdkreis herabgekommen, und die Geistwesen haben meinen Einfluss auf dieser und anderen Welten empfangen, weil Ich gekommen bin, um alle meine Geschöpfe zu retten.

36. Ich will nicht, dass ihr diese Zeit vergeudet, noch dass ihr durch die Welt geht, ohne eine Spur eurer Schritte zu hinterlassen. Ich will, dass ihr wirkliche Pfleger des Samens seid, den Ich euch anvertraue, und ihr, wenn ihr diese Welt verlasst, weiterhin arbeitet, bis ihr eure Saat im Geiste eurer Geschwister zum Erblühen gebracht habt.

37. Ich will euch nicht an meine Weisungen binden. Ich rege euch nur liebevoll an, weil Ich keine andere Auftragserfüllung annehmen werde als die, die aus eurem in meiner Unterweisung zubereiteten Geist geboren wird. Seid frei innerhalb meiner Gesetze, aber macht euch den Gehorsam zur Gewohnheit. Erfüllt die zwei Gesetze, die den Menschen regieren, und die in der Essenz ein einziges darstellen, weil beide aus Mir hervorgehen.

38. Betet für alle Wesen, wünscht die Harmonie und das Verständnis aller für Mich, und dass euer Gebet sich wie ein Gesang, wie ein inbrünstiger Hymnus erhebt, der die Geistwesen erleuchtet und ihnen den Weg zeigt, auf dem sie zum Ziel ihrer Bestimmung gelangen werden.

39. Angezogen von der Macht meines Wortes kommt ihr zu diesen Orten, geliebtes Volk. Ihr braucht nicht unbedingt zu diesen Versammlungsstätten zu kommen, um in ihnen meine Gegenwart zu suchen und Mir eure Sorgen vor Augen stellen zu können. Denn ihr wisst, dass Ich allgegenwärtig bin, dass Ich überall bin, dass Ich euch überall vernehme.

40. Es ist mein Wort, um dessentwillen ihr herbeikommt, es ist die göttliche Essenz, die eurem Geist als Nahrung dient, die ihr sucht.

41. Ihr alle wisst, dass Ich euch den Zeitpunkt angezeigt habe, an dem Ich aufhören werde, in dieser Form zu euch zu sprechen, und deshalb beeilt ihr euch, jedes Mal herbeizukommen, wenn mein Wort durch den Stimmträger ertönt. Denn ihr wollt selbst die letzte der Offenbarungen, die Ich euch mache, in eurem Geist bewahren.

42. Die Intuition über die geistige Mission, die zu erfüllen ihr gekommen seid, erwacht allmählich in euch, und ihr beginnt euch über eure Verantwortung Gedanken zu machen, weil ihr begriffen habt, wie heikel und schwer es ist, mein Gesetz mit Werken, Worten und Gedanken zu predigen.

43. Bald werdet ihr ohne mein Wort sein. Doch damit ihr nicht wankelmütig werdet, müsst ihr euch am Beispiel meiner Jünger der Zweiten Zeit inspirieren, die sich vereinten, nachdem der Meister von ihnen gegangen war. Durch ihre Vereinigung gaben sie einander Stärke, Ermutigung, Kraft und Glauben.

44. Von eurer Vereinigung wird es abhängen, ob ihr meine Gegenwart bei euren Versammlungen empfindet, und dass ihr die Zeit meiner Kundgabe nicht vermisst.

45. Bisher habt ihr euch beim Zuhören erquickt, morgen werdet ihr euch noch mehr beim Studieren stärken. Denn wenn ihr auf den Grund meiner Unterweisungen eindringt, werdet ihr erstaunt sein, wenn ihr den Sinngehalt jeder meiner Unterweisungen entdeckt.

46. Ich segne schon jetzt diejenigen, die sich für diese Zeit vereinigen und vorbereiten, um die Lehre, die Ich euch bringe, zu ergründen. Denn bei diesem Studium werden die Jünger die wahre Auslegung meines Wortes entdecken. Und Ich sage euch, dass ebenso, wie mein Wort Licht ausstrahlt, auch eure Auslegung den Pfad eurer Nächsten erhellen wird.

47. Die guten Ausleger dieser Lehre werden ihre in der Routine ihrer Kulthandlungen in Schlaf versunkenen Geschwister zu erwecken verstehen, und sie werden ihnen die Hand reichen und sie davor bewahren, aufgrund eines Mangels an Nachdenken unter Verwirrungen Schiffbruch zu erleiden. Später wird sich dieses Volk auf der Welt ausbreiten und von dem, was es vernahm, Zeugnis ablegen und gleichzeitig mit klaren Worten mein Gesetz und meine Lehre erklären — nicht nur das, was Ich euch jetzt gesagt habe, sondern alles, was Ich euch während der Zeitalter, die ihr durchlebt habt, offenbart habe.

48. Fürchtet nicht, von euren Geschwistern ausgelacht oder abgelehnt zu werden.

49. Ich versichere euch, wenn dieses Volk von Spiritualisten unter der Menschheit erscheint, Ich ihr bereits viele und sehr große geistige Manifestationen gegeben haben werde. Diese Manifestationen werden bewirken, dass viele von denen, die Mich geistig erwarten, ahnen, dass Ich bereits gekommen bin und gesprochen habe. Glaubt ihr nicht, dass sie, wenn sie euch kommen sehen und euer Wort hören, euch als meine Boten anerkennen werden?

50. Wahrlich, Ich sage euch, selbst die Theologen werden sich den Grund für so viele Ereignisse erklären.

51. Mein Volk wird sich auf der Erde wie ein großes Heer ausbreiten. Auf dem Volk wird mein Geist sein und es in seinem Kampf ermutigen, damit selbst das letzte meiner Worte in Erfüllung geht, die Ich euch in dieser und in den vergangenen Zeiten gegeben habe.

52. Warum weint ihr, wenn ihr an die Tage denkt, in denen ihr mein Wort nicht mehr vernehmen werdet? Seid unbesorgt, ihr Menschenscharen, denn Ich werde euch nicht allein lassen.

53. Erinnert ihr euch daran, wie Maria nach meinem Scheiden in der Zweiten Zeit unter den Aposteln zurückblieb?

54. Die liebevolle Ratgeberin, die Mutter, der Trost für die Betrübten, blieb eine Zeitlang unter jenen Jüngern.

55. Als der Schmerz, den sie auf Golgatha erlitten hatten ‒ als sie sich ohne ihren Meister, ohne sein Wort sahen ‒ von jenen Herzen gewichen war, begriffen sie die Mission, die sie zu erfüllen hatten, und sie begannen die Frohe Botschaft auf der Erde zu verbreiten. Der Herr hob Maria von der Erde empor, da sie ihre Zärtlichkeit bereits als Erbe für die Menschheit hinterlassen hatte.

56. Ihr, die ihr die neuen Schüler vor dem Göttlichen Lehrstuhl seid, denkt, dass Ich euch allein lassen werde, wenn ihr einmal meiner Kundgebung durch den Mund eines Stimmträgers beraubt seid. Doch Ich sage euch: Maria ist nicht gestorben, eure geistige Mutter ist bereit, euch in der Prüfung, in den Tagen beizustehen, in denen ihr euch verlassen glaubt und Mich abwesend fühlt, obwohl Ich euch näher als jemals bin. Ihre mütterliche Zärtlichkeit wird euch helfen, euch stark zu fühlen und den wahren Sinn der Unterweisungen zu verstehen, die Ich euch mit Worten und Taten vor Augen geführt habe.

57. Ihr sollt Soldaten meines Gesetzes und Sämänner der Vergeistigung sein. Doch schon heute erkläre Ich euch, dass der Spiritualismus seinen Stützpunkt nicht auf der Erde haben wird, noch einen Repräsentanten in einem Menschen. Seine Herrschaft wird nicht von dieser Welt sein, und euren einzigen Führer werdet ihr durch euer Gewissen in Christus haben.

58. Euer intuitiver Blick wird unter den Menschenscharen die neuen Arbeiter zu entdecken wissen. Aber nicht eure Hände sollen es sein, die salben oder weihen. Denn der einzige, der einem Geist Gaben, Aufträge oder Missionen anvertrauen kann, bin Ich — der einzige, der die Bestimmung jedes Wesens niederschreibt.

59. Ich sage euch all dies, um euch davor zu bewahren, Irrtümern oder Handlungsweisen und Riten zu verfallen, die keine Wahrheit enthalten.

60. Ihr werdet nur meine Sämänner, meine Propheten, meine Boten sein. Aber die geheime Schatzkammer wird weiterhin in den Händen eures Herrn sein.

61. Es ist mein Wille, dass unter euch völlige Harmonie und Brüderlichkeit herrscht, damit in einem Volk, indem alles Ordnung, Liebe und Vergeistigung sein soll, nicht Herren, Könige oder Tyrannen in Erscheinung treten.

62. Wenn ihr euren Auftrag in der Weise, die Ich euch anzeige, erfüllt, wird euer Beispiel anerkannt werden, und eure Stärke wird dem Spiritualismus Breschen schlagen müssen.

63. Begreift, dass es das Licht meiner Lehre sein muss, das die Falschheit  der Götzenbilder entlarvt, das den hochmütigen König und den despotischen Herrn von seinem Sockel reißt, das die vergängliche Macht der Herrschaft des Materialismus zerstört.

64. Das Volk, das Ich heute vorbereite, damit es morgen das geistige Leben predigt, wird nicht reich sein, wird keine Reichtümer noch materiellen Güter besitzen. Denn mit seinen Werken wird es der Welt beweisen müssen, dass die Wahrheit, die Liebe und die Gerechtigkeit Gottes nicht nötig haben, sich auf die Macht eurer trügerischen Reichtümer zu stützen.

65. Die Liebe, der Glaube, der feste Wille werden die Kräfte sein, die dieses Werk unter der Menschheit bekannt machen sollen. Nehmt das Beispiel Christi und seiner Jünger, denkt über jene Leben und die Unterweisungen nach, die sie euch gaben, und ihr werdet sehen, dass Ich euch die Wahrheit sage.

66. Meine Hand berührte niemals ein Geldstück. Als Mir bei einer bestimmten Gelegenheit eines davon absichtlich gezeigt wurde, um Mich zu bitten, meine Ansicht über die Pflichten gegenüber dem Kaiser zu äußern, schaute Ich jenes Geldstück nur an, und ohne es zu berühren antwortete Ich dem, der Mich fragte: „Gebt Gott, was Gottes ist, und dem Kaiser, was des Kaisers ist.“

67. Dies ist eine meiner letzten Unterweisungen, doch nicht die letzte. Ich werde noch für kurze Zeit weiter zu euch sprechen, und dann werde Ich gewiss aufhören durch das Verstandesvermögen eines Menschen zu sprechen.

68. Ich werde euch (dann) eine Zeit der Besinnung geben, damit ihr nach meinem Abschied nachdenkt. Und in jener Zeit wird die Intuition nach und nach in verschiedenen Formen von Geist zu Geist zu vibrieren beginnen.

69. Alles, was ihr jetzt nicht verstanden habt, werdet ihr in jenen Tagen der geistigen Besinnung begreifen, und gleichzeitig werdet ihr durch neue Offenbarungen und Prophetien überrascht werden.

70. Die Inspiration des einen wird durch die eines anderen bestätigt werden, und so wird in den Jüngern kein Zweifel aufkommen.

71. Roque Rojas und Damiana Oviedo waren meine ersten Stimmträger für meine geistige Kundgabe in dieser Zeit. Der Mann empfing in seinem Verstandesvermögen den Strahl Elias‘, die Jungfrau empfing das Licht des Meisters. Damit wollte Ich euch zeigen, dass sich in meiner Apostelschar die Frau ebenso wie der Mann an meinen Tisch setzt. Der Geist ist in beiden gleich. Warum sollte Ich in dieser Dritten Zeit einen Unterschied zwischen beiden machen, da es das Zeitalter ist, in dem Ich die Geistwesen suche?

72. Roque Rojas und Damiana Oviedo sind eure Wegbereiter. Sie hörten die göttliche Stimme inmitten der Wüste, und ohne zu fragen, ob sie Wahrheit ist, glaubten sie. Der eine vernahm die Stimme des Propheten, die andere fühlte die Berührung der Barmherzigkeit des Meisters.

73. Wie viele Geheimnisse habe Ich euch seit damals offenbart! Die ersten Stimmträger starben, und andere erschienen, und so aufeinanderfolgend bis in die Gegenwart. Nicht alle sind in ihrer Absicht rein gewesen. Einige sind ein Beispiel von Glaubenseifer, Wahrheitsliebe, Selbstverleugnung und Aufopferung gewesen. Doch manche sind eitel gewesen, haben Schmeichelei und Belohnung geliebt.

74. Ich lehrte die Menschenscharen von Anfang an, die wahre Frucht zu erkennen, und euch Anwesenden sage Ich, dass ihr meine Wahrheit als Nahrung zu euren Geschwistern bringen sollt, während ihr die Spreu im Feuer der Wahrheit verbrennen sollt.

75. Ich muss euch sagen, dass ihr eure Stimmträger niemals zu umsorgen verstandet, weil euch Verständnis und Nächstenliebe für sie fehlten. Doch da ihr jene Herzen weder aufzumuntern noch zu pflegen verstandet, so behütet wenigstens in der Zukunft das, was von ihren Lippen kam, welches mein Wort war: das neue Manna.

76. Wenn die Spiritualisten sich auf der Erde vervielfachen, wird es viele geben, die sie mit gewöhnlichen Wahrsagern verwechseln und an sie herantreten, um sie nach der Zukunft zu fragen. Die Wissenschaftler werden sie über das Leben der Geistwesen und über das Leben auf anderen Welten oder Planeten befragen. Ich sage euch all dies voraus, damit, wenn ihr euch von törichten Fragen bestürmt seht, ihr euch daran erinnert, dass ihr beten sollt, damit euer Vater euch das inspiriert, was ihr sagen müsst — was sein Wille ist, dass ihr es angesichts der Torheit oder der Neugier eurer Geschwister mitteilt.

77. Ich weise euch an, dass ihr keine einzige meiner Offenbarungen verändern sollt, und auch nicht versucht, das zu erforschen, wofür es noch nicht an der Zeit ist, dass es offenbart werde. Ihr sollt immer eure Zurüstung bewahren — so, als ob ihr eine Quelle wäret, die bereit ist, das kristallklare Wasser zu empfangen, das den Durst eurer Geschwister nach Licht löscht, und es soll nicht eure Hand sein, die den Schleier des Geheimnisses lüftet. Gab es auf Erden etwa irgendeine (Hand), die würdig war, das Buch der Sieben Siegel zu öffnen? Nur die des Lammes ist würdig gewesen, das heißt: Nur Dieses hatte die Macht, es zu tun. Wisst, dass es viele Unterweisungen gibt, die dem Menschen hier auf Erden offenbart werden, aber auch, viele andere, die ihm erst enthüllt werden, wenn er in den hohen Wohnstätten des Geistes wohnt.

78. Überall werdet ihr Mich finden, meine Gegenwart ist an allen Orten des Weges. Ich verwandle Mich sowohl in eine Oase inmitten der Wüste, als auch in einen Leuchtturm in stürmischer Nacht.

Mein Friede sei mit euch!