Unterweisung 283

1. Geliebte Jünger, ihr kommt von verschiedenen Wegen herbei, und ihr vereint euch im Augenblick des Gebets, um den Geist zum Vater zu erheben. Ich empfange euch, vernehmt meine Stimme. Kehrt zu Mir zurück, wenn ihr den Weg verloren habt. Heute seid ihr bei Mir. Seit langem schon rufe Ich euch, und wahrlich, Ich sage euch, Ich habe jeden von euch erwartet.

2. Euch, die ihr hier zusammengekommen seid, empfange Ich stellvertretend für die Menschheit. Das, was Ich über euch ausgieße, habe Ich allen euren Geschwistern zuteilwerden lassen. Mir sind sowohl diejenigen lieb, die in den Schatten dieses Baumes gekommen sind, als auch diejenigen, die ferne von ihm sind.

3. Betet, Volk, dies ist die Sprache des Geistes. Aber lernt diese Sprache, damit, wenn ihr zu Mir sprecht, ihr Mich gleichzeitig zu vernehmen versteht. Sprecht zu Mir mit Hochachtung und Demut, aber mit dem Vertrauen, das man zu einem Vater hat — mit der Vertrautheit, mit der man mit einem Freunde spricht.

4. Öffnet euer Herz, dieses ist mein Tempel, und lasst zu, dass in seinem Innern das Echo meiner Stimme vernehmbar wird, welches Rat, Inspiration und Offenbarung ist.

5. Wenn ihr in den Sinngehalt meiner Unterweisungen eindringt, und ihr meine Stimme kennt, so wie ein Schaf die Stimme seines Hirten kennt, werdet ihr begreifen, dass Ich zu allen Zeiten und in jedem Augenblick eures Lebens zu euch gesprochen habe. Wenn es nicht so wäre, wäre das Wort nicht ewig.

6. Die Menschheit ist in meinen Augen immer wie ein schwaches Kind gewesen, Gefahren und Stolpersteinen ausgesetzt, und da Ich sein Vater bin, liebe Ich sie und führe sie, auch wenn ihr Herz manchmal für meine Ratschläge, meine Rufe und Lektionen taub ist.

7. Heute durchleben die Menschen einen Zeitabschnitt großer Prüfungen, doch nicht deshalb, weil Ich Mich an ihrem Schmerz freue, sondern weil die Menschen sich gerechterweise selbst reinigen müssen, wenn sie sich befleckt haben.

8. Ihr alle wisst, dass Ich das Reine liebe, dass nur Lautere zu Mir gelangt. Dies sagt euch euer Gewissen.

9. Das Licht meines Geistes ist auf alles Fleisch und auf jeden Geist ausgegossen, damit ihr die Prüfungen studieren und ergründen könnt, die euch das Leben täglich als Lektionen gibt, damit ihr euch erkennen und die Aufgabe verstehen könnt, die ihr zur Erde mitgebracht habt.

10. Warum fürchten viele von euch, dass euer Schicksal von Mir mit Prüfungen, Schmerzen, Strafen oder Unglücksfällen niedergeschrieben worden ist? Wie könnt ihr zu der Auffassung gelangen, dass Der, der euch in vollkommener Weise liebt, euch einen Weg voller Dornen beschert? Wahrlich, Ich sage euch, der unheilvolle und mit Schicksalsschlägen besäte Weg ist jener, den ihr nach eurem Willen wählt, in der Meinung, dass auf ihm Freuden, Freiheit, Glückseligkeit zu finden seien, ohne zu begreifen, dass es gerade der euch bestimmte Weg ist, von dem ihr euch entfernt, auf dem wahrer Friede, Sicherheit, Kraft und Gesundheit, Wohlergehen und Überfluss zu finden sind.

11. Dieser Weg, den Ich euch in meiner Lehre anbiete, ist der für euren Geist von seiner Erschaffung an vorbestimmte, damit ihr auf ihm schließlich das findet, was ihr ersehnt.

12. Gesegnet seien die, die zum Weg zurückkehren, wenn sie dieses Wort vernehmen, denn auf ihm werden sie das Erbe wiederfinden, das sie verschmäht hatten.

13. Auf meinem Weg gibt es gleichfalls Prüfungen, aber diese sind Lektionen  für den Geist, sind Licht und Offenbarung, womit das Leben euch einen Anstoß anrührt, um euch in dem rasenden Lauf aufzuhalten, der euch ins Verderben führt.

14. Tausend Prüfungen seid ihr unterworfen, Jünger, damit alle Fähigkeiten eures Geistes erweckt und alle Saiten eures Herzens in Einklang gebracht werden.

15. Dies Volk ist der starke Sohn, der die Prophetien und die Unterweisungen besitzt. Daher sage Ich ihm unablässig, dass er mein Wort ausüben soll, dass er es auf sein Leben anwenden soll, damit er den Wert seiner Gaben kennenlernt, dass er die Essenz meiner Lehre eifrig suchen soll, damit er die Lichter entdeckt, die Ich euch damals versprach, als Ich euch sagte, dass Ich euch den Geist der Wahrheit senden würde, um euch die früheren Offenbarungen zu erklären.

16. Ich lasse zu, dass dieses Volk im Verborgenen und unbeachtet anwächst, ohne dass die Menschheit seine Gegenwart bemerkt; bis die Stunde kommt, das Schweigen zu brechen, was geschehen wird, wenn diese Menschen sich in Wahrheit und im Geist vereinigt haben.

17. Wenn ihr Mich vernehmt, erbebt euer Wesen vor Liebe, und ihr fragt euch: „Wo habe ich diese Stimme wohl schon einmal vernommen?“ Andere sagen, wenn sie Mich hören: „Mir kommt es so vor, als ob ich den Meister am Ufer eines Flusses oder auf einem Berg predigen sehe. Wo habe Ich Ihn wohl gesehen?“

18. Ja, Volk, euer Glaube sagt euch, dass Ich es bin, der zu euch spricht, obwohl ihr wisst, dass Ich nicht Mensch geworden bin. Denn Ich sagte euch, dass Ich „in der Wolke“ kommen würde, und so habe Ich es erfüllt.

19. Wenn Ich das Verstandesvermögen des Menschen benutzt habe, um zu euch zu sprechen, dann deshalb, weil ihr Mich, wenn Ich zu euch von Geist zu Geist gesprochen hätte, nicht vernommen und noch weniger verstanden hättet.

20. Aber diese Art der Kundgabe ist kurz gewesen und geht nun bald zu Ende, weil es dafür nur nötig war, dass einige Mich vernähmen, damit sie wüssten, wie ihr in der Zukunft meinem Willen gemäß mit Mir Zwiesprache halten sollt und es der Menschheit anzukündigen verstündet.

21. Ich will aus euch eine einzige Familie machen. Dafür ist es unbedingt notwendig, dass ihr eine einzige Anbetungsform habt und das gleiche Gesetz befolgt.

22. Ihr, Volk, beginnt damit, jenes Beispiel von Brüderlichkeit und Einigkeit vorzuzeigen. Solange ihr dies nicht erreicht, werdet ihr aus der Dunkelheit, in der ihr euch befindet, nicht zum Licht des Weges heraustreten können, auf dem euch eure Mission erwartet.

23. Das Licht, das von dieser geistigen Unterweisung ausstrahlt, erhellt den Geist der Menschheit, und wenn die Menschen einmal dahin gelangen, eine wahre Erkenntnis der Zeit zu haben, in der sie derzeit leben, werden sie mit absoluter Klarheit die Essenz dieser Lehre erkennen, die alle eure Religionen überstrahlen wird. Ihr fragt Mich: „Meister, sind die Religionen also nicht wahr?“ Darauf sage Ich euch: Wenn sie die Wahrheit wären, so würde nur eine einzige existieren, weil die Wahrheit eine einzige ist. Jede von ihnen enthält einen Teil jenes höchsten Lichts, sie alle sind Wege, die den Geist führen und ihn der Quelle des Wissens näher bringen.

24. Die absolute Wahrheit besitzt kein Mensch, noch ist sie in irgendeinem Buch enthalten. Diese göttliche Klarheit, diese allmächtige Kraft, diese unendliche Liebe, diese uneingeschränkte Weisheit, diese vollkommene Gerechtigkeit ist in Gott. Er ist die einzige Wahrheit.

25. Versteht mein Lehrwort. Jede Religion ist eine Art und Weise, die Wahrheit zu begreifen, aber nicht die Wahrheit selbst. Daher seht ihr die Unterschiede, die zwischen ihnen existieren. Ich sage euch noch einmal, dass, wenn sie die höchste Wahrheit enthielten, sie alle gleich wären und eine einzige Vorstellung, eine Weltanschauung, einen einzigen Weg darstellen würden, um zu Mir zu gelangen.

26. Wenn daher meine Lehre einmal auf der Welt anerkannt ist, wird das Verständnis des Menschen sie über jede Religion stellen, weil er begreift, dass er sie nicht auf irgendeine Weise darstellen oder vermaterialisieren darf, da er sie dann nicht auf das Leben selbst anwendet. Ihr sollt nun begreifen, dass diese Lehre nicht dazu da ist, um sie durch Symbole sinnlich wahrnehmbar zu machen, sondern um sie im Geist zu fühlen. Wenn ihr sie einmal so versteht, dann werdet ihr in der Lage sein, dem Vater die innerliche Verehrung darzubringen, welche die wahre ist, welche ohne Zurschaustellung, ohne Heuchelei, ohne eigennützige Interessen geschieht.

27. Die Geistlehre ist keine Theorie, sie ist eine praktische Unterweisung sowohl für das menschliche Leben als auch für das Leben des Geistes. Es gibt keine andere, umfassendere und vollkommenere Unterweisung. Sie begleitet euch, noch bevor ihr zur Erde kommt, sie folgt euch während des ganzen Tagewerks auf dieser Welt und verschmilzt mit eurem Geist, wenn er zu seiner vorigen Heimstatt zurückkehrt.

28. Nicht Ich werde es sein, der aus euren Kulten die Liturgie und die Traditionen entfernt — es wird der Geist des Menschen sein, der sich unwillkürlich über seine alten Vorstellungen erhebt angesichts der Notwendigkeit größeren Lichts, das seinen Entwicklungsweg erhellt. Bald wird der Mensch begreifen, dass das einzige, was er Gott darbringen kann, die Ausübung der Liebe ist, denn Liebe bedeutet das Gute, Barmherzigkeit, Weisheit und Gerechtigkeit.

29. Der Spiritualismus löscht kein einziges der Worte aus, die Christus einst verkündete. Wenn es nicht so wäre, dürfte er sich nicht diesen Namen geben, da er sich der Wahrheit entgegenstellen würde. Wie könnte dies Wort gegen jenes sein, da es doch derselbe Meister ist, der es ausspricht. Wenn ihr wirklich in den Sinngehalt dieser Lehre eindringen würdet, würdet ihr sehen, dass mein Wort von heute die Erklärung oder Erläuterung all dessen ist, was Ich einst sagte. Daher ist die Menschheit von heute und die der Zukunft in der Lage, mehr zu verstehen als die vergangener Generationen und deswegen auch das Gesetz auf eine reinere, höhere und wahrhaftigere Weise zu erfüllen.

30. Wenn ihr eure Geschwister bei ihrem Kult genau beobachtet, werdet ihr sehen, dass sie das, was früher Gegenstand ihrer Anbetung war, jetzt ohne innere Anteilnahme betrachten. Der Grund dafür ist, dass der Geist von selbst erwacht und nach dem verlangt, was ihn wirklich nähren kann. Darum sage Ich euch, dass die äußerliche Kultausübung dieser Menschheit dazu bestimmt ist, zu verschwinden.

31. Euch, die ihr dieses Wort empfangt, kommt es zu, mein Werk in seiner ganzen Schlichtheit, Geistigkeit, Reinheit und Einfachheit zu präsentieren, ohne darin dem Fehler zu verfallen, Riten zu schaffen, neue Traditionen oder neue Sinnbilder zu schaffen, die euch vom wahren Weg abbringen.

32. Die Zeit, das Göttliche oder das Geistige durch materielle Formen darzustellen, ist vorbei. Wenn die Menschheit Symbole und Bildnisse geschaffen hat, weil in jenen Zeiten das Gesetz in Stein gemeißelt war und die Propheten menschliche Wesen waren ‒ aufgrund der Tatsache, dass das Wort Mensch wurde und mit den körperlichen Augen gesehen wurde ‒ so komme Ich heute im Geist, und meine Boten kommen gleichfalls im Geist zu euch. Welche neue Sinnbilder oder neue Gestalten könntet ihr vom Unendlichen, vom Nichtdarstellbaren formen?

33. Die Geistlehre ist der Ausdruck und die wahre Nahrung des Geistes. Daher wendet er sich von jeder Vermaterialisierung und jedem prunkhaften Kult ab.

34. Aufgrund all dessen, was Ich euch an diesem Tag gesagt habe, werdet ihr begreifen, wie groß eure Verantwortung gegenüber euren Geschwistern ist.

35. Befolgt das, was euch mein Wort aufzeigt, und es wird die beste Art und Weise sein, mein Werk anderen darzulegen.

36. Übt die Barmherzigkeit aus, spendet Licht, befreit den von Irrtümern, der in ihnen zu Fall gekommen ist. Schafft ein Werk des Friedens, der Brüderlichkeit und Einigkeit, dann wird meine Liebe eure Schritte begleiten.

37. Begreift, dass Ich Licht im Verstand der Menschen bin, die die Entfaltung ihres Geistes anstreben. Ich bin der Trost für jene, die von Leiden niedergedrückt werden.

38. Seit langem habe Ich Mich der Welt nicht mehr im Wort offenbart, und daher kommt ihr jetzt, da es sich erneut hören lässt, begierig herbei, den Meister zu vernehmen und seine neue Botschaft kennenzulernen.

39. Von Zeit zu Zeit ist es notwendig, dass sich mein Geist in irgendeiner für euer Auffassungsvermögen zugänglichen und verständlichen Weise offenbart. Diese Notwendigkeit, zu euch zu sprechen, ist in eurem Ungehorsam gegenüber meinem Gesetz, in eurem Abweichen vom wahren Weg begründet.

40. Der Mensch ist aufgrund der Willensfreiheit, die er genießt, das rebellischste Geschöpf der Schöpfung. Bis heute hat er sich nicht den Weisungen des Gewissens unterwerfen wollen.

41. Mein Wort kommt, um einige aufzuhalten, anderen Orientierung zu geben, alle in der Wahrheit zu bestärken und euch aus den Abgründen zu retten.

42. Nehmt keinen Anstoß an der Art und Weise, in der Ich Mich jetzt offenbare, die so anders ist als die der Zweiten Zeit. Wisst, dass Ich niemals zweimal die gleiche Form gebraucht habe, da es bedeuten würde, euch bei ein und derselben Unterweisung verharren zu lassen, und Ich komme immer, um euch neue Lektionen zu lehren und um euch zu helfen, neue Schritte zu gehen.

43. Mich erreicht die Wonne, die euer Geist fühlt, wenn er Mich vernimmt, weil er weiß, dass jede Unterweisung von Mir Licht, Ermutigung, Erkenntnis und Zurüstung für den ist, der sie zu nutzen versteht.

44. Zweifellos ist der Jünger, der sie nutzt, ein Mensch, der sich im Leben sicher fühlt, der Glauben an seine Bestimmung hat, der den Tod nicht mehr fürchtet und sich stattdessen an dem Gedanken an jenes geistige Leben erfreut, das ihn erwartet.

45. Selig, wer meine Unterweisungen vernimmt, sie sich zu eigen macht und sie befolgt, denn er wird auf der Welt zu leben verstehen, wird der Welt abzusterben verstehen und, wenn seine Stunde gekommen ist, in der Ewigkeit auferstehen.

46. Gesegnet sei, wer sich in mein Wort vertieft, denn er hat den Grund für den Schmerz, den Sinn der Wiedergutmachung und der Sühne begreifen gelernt, und statt zu verzweifeln oder zu lästern, womit er seine Pein noch vermehren würde, erhebt er sich voller Glauben und Hoffnung, um zu kämpfen, damit die Last seiner Verschuldungen täglich leichter wird und sein Leidenskelch weniger bitter.

47. Gelassenheit und Frieden ist den Menschen des Glaubens zu eigen — denen, die mit dem Willen des Vaters einverstanden sind.

48. Wie lichtvoll wäre euer Leben und wie großartig und wegweisend wäre eure Wissenschaft, wenn ihr eure Nächsten lieben und den Willen eures Vaters tun würdet — wenn ihr etwas von eurer Willensfreiheit opfern und gemäß dem, was euch das Gewissen befiehlt, wirken würdet. Eure Wissenschaft würde dann beim Überschreiten der Grenzen des Materiellen das Überirdische berühren; denn bisher hat sie sich jenen Grenzen nicht einmal genähert.

49. Welche Bestürzung fühlt der Geist des Wissenschaftlers, wenn er diese Welt verlässt und schließlich der göttlichen Wahrheit gegenübersteht! Dort senkt er schamerfüllt sein Angesicht und bittet darum, dass ihm sein Hochmut vergeben werde. Er glaubte alles zu wissen und zu können, leugnete, dass etwas existiere, was jenseits seines Wissens oder seines Begreifens liege. Aber nun, da er vor dem Buch des Lebens steht, vor dem unendlichen Werk des Schöpfers, muss er seine Armseligkeit erkennen und sich in Demut hüllen vor Dem, der absolute Weisheit ist.

50. Warum nicht schon hier dieses Buch durchblättern, da es von Mir erlaubt und anbefohlen ist? Warum sich nicht durch Vergeistigung vorbereiten, um zu ihm zu gelangen und auf seinen Seiten die Lektion zu lernen, die erleuchtet, oder die Offenbarung, die die Geheimnisse erklärt?

51. Wisst, Volk, dass nicht nur ihr imstande seid, geistige Botschaften und Inspirationen empfangen zu können. Es gibt viele Menschen auf der Welt, die, ohne zu wissen, dass Ich mein Wort durch diese Stimmträger verströme, die Nähe eines Lichts erahnen, das bereit ist, sich in Offenbarungen auf die Menschheit zu ergießen. Sie werden von meinem Geist die nötige Vorbereitung erhalten, damit, wenn sie euer Zeugnis vernehmen und ihr ihnen meine göttliche Botschaft übermittelt, sie jubelnd sagen: „Das ist es, was ich erhofft habe.“

52. Ich bereite euch auf diese Weise vor, damit ihr, wenn der Augenblick gekommen ist, dass ihr einander begegnet, Bande der Vereinigung zu knüpfen und euch zu verstehen vermögt.

53. Ich sage euch noch einmal, dass nicht ihr allein es seid, die in dieser Zeit von meinem Geist die Erleuchtung empfangen. Denn der Zeitpunkt wird kommen, an dem alle in unterschiedlichen Formen empfangenen Botschaften zusammen eine einzige geistige Macht auf dieser Welt darstellen. Ihr werdet das Eure beitragen — das, was Ich euch übergebe, das heißt: meine neuen Offenbarungen. Denn das Gesetz ist nicht neu, es ist dasselbe wie das, das Ich euch in den vergangenen Zeiten gab — das Erbe der großen Wahrheit, an die Ich euch erinnert habe, damit ihr nicht vom Pfad abirrt. Das Gesetz, geliebtes Volk, ist die Saat der Welt von morgen.

54. Heute durchlebt ihr noch eine Epoche des Zweifels, des Skeptizismus‘ und des Misstrauens. Aber dies göttliche Licht, das auf jeden Geist strahlt, wird selbst den letzten Schatten von Ungewissheit zerstreuen, und die Wahrheit wird dann im Leben der Menschen regieren.

55. Ihr, die ihr mein Wort des Friedens, meine Liebeslektion vernehmt, sollt niemals ein Werk der Zwietracht schaffen. Im Gegenteil: Euer Streben soll immer sein, zu vereinigen, Frieden zu stiften, die Erfüllung des Gebotes zu erreichen, das euch lehrt, einander zu lieben.

56. In der Natur werden Ereignisse eintreten, die die Wissenschaftler der Menschheit nicht werden erklären können. Dann soll euer Wort voller Demut, aber zugleich voller Gewissheit und Selbstvertrauen die Ursache vieler Ereignisse und Erscheinungen erklären, für die man keine Lösung gefunden hatte.

57. Was ist die Natur anderes als ein großes Geschöpf? Ja, Jünger, ein Geschöpf, das sich gleichfalls entwickelt, läutert, entfaltet und vervollkommnet, um in seinem Schoß die Menschen von morgen beherbergen zu können.

58. Wie oft seid ihr verdrossen über ihre natürlichen Übergangserscheinungen zur Erreichung jener Vollkommenheit und haltet sie für Strafen Gottes, ohne euch bewusst zu machen, dass auch ihr euch zusammen mit der Natur und der Schöpfung läutert, entwickelt und der Vollkommenheit entgegengeht.

59. Auch wenn ihr heute nicht versteht, was Ich euch sage, so werdet ihr zu seiner Zeit genügend Erkenntnis haben — bis zu dem Grad, dass ihr auf solche Weise mit allem, was euch umgibt, in Einklang seid, dass euch nichts schadet, dass euch nichts niederdrückt oder euch krank macht, weil ihr dann erreicht haben werdet, über dem Materiellen zu stehen und nicht unter der Herrschaft der Naturkräfte.

60. Ihr seid so unreif, dass ihr euch oftmals fürchtet, anstatt die Zeichen, die die Natur gibt, zu bewundern.

61. Wann werdet ihr wie Fürsten inmitten dieser Schöpfung sein und keine Sklaven, wie ihr es jetzt seid?

62. Meint ihr, es gefällt Mir, euch voller Entsetzen beten und Gott um Erbarmen mit euch anflehen zu sehen, wenn ihr die Naturgewalten entfesselt seht? Ich will euch voller Geistesfrieden, die Werke eures Vaters bewundern sehen, ohne dass eure Leben allmählich verkümmern. Ich will solche Gebete von euch empfangen, die einem Herzen entspringen voller Frieden, Gehorsam, Verständnis.

63. Ach, wenn ihr doch von dem Augenblick an, da sich eure Augen öffnen, um das Licht dieses Lebens zu schauen, euch darum bemühen würdet, die wahre Harmonie mit dem Geistigen und mit der Natur zu erlangen! Ihr würdet begreifen, wie schön das Dasein ist, das der Schöpfer euch gegeben hat, dessen Weg ins Ewige Leben führt! Um euch zu helfen, es zu erreichen, bin Ich in dieser Dritten Zeit gekommen, um euch meine früheren Unterweisungen zu wiederholen. Erinnert euch, dass Ich euch sagte: „Ich werde noch einmal zu euch kommen.“ Doch mein Kommen ist nicht in einem Körper gewesen wie in der Zweiten Zeit, Ich bin im Geist gekommen, um euch meine Essenz, Gegenwart und Vollmacht zu offenbaren. Unter Ungläubigen und Sündern gebe Ich Mich derzeit kund, um ihnen erneut meine Unterweisung zu geben, meine Lehre. Wie in der Zweiten Zeit haben Mir die einen geglaubt und die anderen meine Gegenwart geleugnet. Doch aus jenen, die Mich erkannt haben, werden meine neuen Jünger hervorgehen, die von Mir Zeugnis ablegen werden.

64. Seht, die Menschheit ist erneut verwirrt. Doch Ich lehre sie keine materiellen Ausübungsformen, Ich gebe ihr nur eine Liebeslehre, damit sie begreift, was der Wille des Vaters ist.

65. Der Heilige Geist hat sich unter Männern, Frauen und Kindern kundgegeben. Auf sie hat sich meine Gnade ergossen, damit sie es sind, die Zeugnis von meiner Gegenwart in dieser Zeit geben.

66. Ich bin gekommen, um euch das gleiche Gesetz aufzuzeigen und euch an dieselbe Unterweisung zu erinnern wie die, die Ich euch in vergangenen Zeiten gegeben habe. Denn der Vater mit seiner erhabenen Weisheit ist zu keiner Zeit gekommen, um euch zu verwirren. Das Licht des Heiligen Geistes hat euch erleuchtet, um euch alle meine Unterweisungen zu erläutern, damit ihr und danach die ganze Menschheit sie mit Liebe, mit Vollkommenheit in ihren Handlungen und Gedanken zur Anwendung bringen können.

67. Der Mensch lebt auf dem Höhepunkt seiner Verderbtheit. Er strebt nur nach Materiellem, nach Gold und der Macht auf Erden, doch sein Geist sehnt sich nach meinem Frieden. Auch ihr, Israel, habt im Lauf der Zeit steinige Wege zurückgelegt und habt noch nicht zum Gelobten Land gelangen können, weil ihr euch nicht zu lieben und euch zu vereinigen verstanden habt und euch gegenseitig abgelehnt habt. Doch in dieser Dritten Zeit habe Ich euch an meinem Tisch den besten Platz angewiesen und habe Ich euch liebkost, damit ihr wisst, dass Ich als Vater bei euch bin, damit ihr alle eine einzige Familie bildet.

68. Volk, pflegt die Herzen der gesegneten Kinder, damit sie einander von ihrer zarten Kindheit an lieben und den Weg der Liebe und der Gerechtigkeit zu erkennen vermögen.

69. In dieser Zeit erleuchtet euch mein Wort aufs Neue. Ich will meine Gnade im Überfluss ausgießen, damit ihr rein und anmutig seid. Doch wenn ihr erneut in Sünde fallt, so erkennt, Volk, dass nicht Ich es bin, der euch von meinem Schoß entfernt, sondern dass ihr es seid, die sich von Mir entfernen, obwohl dies nicht mein Wille ist. Doch meine Vergebung und meine Liebe sind wie offene Tore, um jeden zu empfangen, der reuevoll zu Mir zurückkehren möchte.

70. Israel: Ihr seid die Sendboten dieser Zeit, und Ich habe euch ausgewählt, damit ihr meine treuen Diener seid. Ich sehe, dass ihr, obwohl ihr Schmerz in eurem Herzen tragt, ergeben und gehorsam seid, und Ich sage euch: Ich werde euch aufrichten, gesegnete Kinder; fürchtet weder die Menschen noch die Naturgewalten, fürchtet nicht, Entfernungen zurückzulegen, denn Ich bin es, der euch erwählt hat und euch mit meiner Gnade bekleidet hat, damit ihr euch erhebt und zu allen Zeiten für die Spiritualisten den Weckruf erschallen lasst, damit sie sich von der Verwirrung und dem Fanatismus der Welt abwenden. Zeigt ihnen durch eure Taten voller Spiritualität meine wahre Lehre.

71. Hört Mich, geliebtes Israel! Öffnet eure geistigen Augen und schaut die Herrlichkeit eures Vaters. Vernehmt meine Stimme durch euer Gewissen, hört mit euren geistigen Ohren die himmlischen Melodien, damit euer Herz und Geist sich erfreut, damit ihr Frieden fühlt; denn Ich bin der Friede und lade euch ein, in ihm zu leben. Ich offenbare euch die Liebe, die Ich zu allen Zeiten für die Menschheit empfunden habe — der Grund dafür, dass Jesus in der Zweiten Zeit sein kostbarstes Blut vergoss, um euch von der Sünde zu erlösen, euch die Liebe zu lehren und eurem Geist und Herzen die wahrhaftige Lehre einzuprägen.

72. Geliebtes Volk: Wenn auf eurem Weg eure Heimsuchungen und euer Schmerz groß sein sollten, so erhebt euch im Gebet zum Vater, mit jenem wahren Gebet, das sich eurem Herzen entringt. Dann werdet ihr euch stark fühlen und den Namen eures Vaters verherrlichen.

Mein Friede sei mit euch!