Unterweisung 287

1. Die Stimme meines Geistes, die in eurem Gewissen widerhallt, ist wie das Läuten einer Glocke, die die Menschheit zur Besinnung ruft.

2. Das Buch der geistigen Weisheit wartet aufgeschlagen, dass die großen Menschenscharen, die großen Pilgerzüge zu ihm kommen, um ihren Durst nach Licht zu löschen.

3. Kostet, kostet mein Wort, aus dessen Essenz Süße, Weisheit, Heilbalsam und Frieden fließt.

4. Ich sage dem Menschen, dass er sich selbst ein Unbekannter ist, weil er nicht in sein Inneres eingedrungen ist, weil er sein Geheimnis nicht kennt, weil er seine Essenz nicht kennt. Doch Ich will ihn in dieser Zeit den Inhalt des Buches lehren, das so lange Zeit hindurch für ihn verschlossen gewesen war, und wo alle Geheimnisse aufbewahrt sind, bezüglich derer Ich euch bereits in der Zweiten Zeit verhieß, sie euch durch das Licht meines Geistes zu erklären.

5. Jetzt ist die Zeit gekommen, da ihr euch wirklich kennenlernt und in das Innere eures Geistes eindringt. Dann werdet ihr sagen können, dass ihr zu wissen beginnt, wer ihr seid.

6. Der Mensch wird schließlich seinen Ursprung, seine Bestimmung, seine Mission, seine Gaben kennen und jenes ganze unendliche und ewige Leben, das in seiner Umgebung lebt und webt. Er wird seinen Nächsten nicht mehr beleidigen können, wird nicht mehr gegen das Dasein seiner Geschwister verstoßen, noch wird er wagen, irgendetwas von dem, was ihn umgibt, zu entweihen, weil er zu der Einsicht gelangt sein wird, dass alles heilig ist. Er wird das kennenlernen, was sein Geist enthält und sich darin verbirgt, und dann erst hat er eine klare Vorstellung und einen tiefen Glauben daran, dass, da der Geist wunderbar ist, auch die Heimstatt wunderbar sein muss, die der Vater ihm in der Ewigkeit bestimmt hat.

7. Ihr fragt Mich, warum Ich euch nicht alles von Anfang an offenbart habe, um euch Straucheln, Irrtümer und Stürze zu ersparen. Doch Ich sage euch: Ihr hättet meine Offenbarungen nicht verstehen können, solange euch geistige Entwicklung und Entfaltung fehlte. Damals war für euch die Kenntnis meines Gesetzes ausreichend, als der gerade Weg, der euch zur Quelle unerschöpflicher Weisheit und ewiger Offenbarung führen musste. Ich habe meine Weisheit im Lauf der Zeit, der Zeitalter gelehrt, da sie so groß ist, dass ihr sie nicht in einem Augenblick hättet erkennen können.

8. Mir stehen alle Mittel dafür zur Verfügung, dass keines meiner Kinder ohne das Erbe meiner Weisheit bleibt, da Ich das Leben, die Macht und die Gerechtigkeit bin. Aus Mir ging euer Geist hervor, ebenso wie alle Wohnstätten und Körper, die ihr für euren Entwicklungsweg und eure geistige Vervollkommnung benötigt, aus Mir hervorgehen.

9. Der Mensch mag fallen und in der Finsternis untergehen und sich daher fern von Mir fühlen. Er mag glauben, dass, wenn er stirbt, für ihn alles zu Ende ist. Für Mich dagegen stirbt niemand, geht niemand verloren.

10. Wie viele gibt es, die auf der Welt als verdorbene Menschen galten, und die heute voller Licht sind! Wie viele, die als Spur die Flecken ihrer Sünden, ihrer Laster und ihrer Verbrechen hinterließen, haben bereits ihre Läuterung erreicht!

11. Ihr fragt Mich: „Warum ist der Weg so weit, und der Pfad des Geistes so voller Prüfungen?“ Weil die Glückseligkeit sehr groß ist, die er im vollkommenen Reich genießen wird, das ihn erwartet und das er durch seine Verdienste erreichen muss.

12. Die ersten Menschen — jene, die Urahnen der Menschheit waren, bewahrten eine Zeitlang den Eindruck, den ihr Geist vom Geistigen Tal mitnahm — ein Eindruck von Schönheit, von Frieden und Wonne, der in ihnen fortbestand, solange in ihrem Leben nicht die Leidenschaften der Körpermaterie und auch der Kampf ums Überleben in Erscheinung traten. Doch Ich muss euch sagen, dass der Geist jener Menschen, obwohl er aus einer Lichtwelt kam, nicht den höchsten Wohnstätten entstammte — jenen, zu denen ihr nur durch Verdienste gelangen könnt. Dennoch war der Zustand der Unschuld, des Friedens, des Wohlergehens und der Gesundheit, den jene Geistwesen bei ihren ersten Schritten bewahrten, als eine Zeit des Lichts unvergesslich, dessen Zeugnis sie an ihre Kinder und diese an ihre Nachkommen weitergaben.

13. Der vermaterialisierte Verstand der Menschen, der den wahren Sinngehalt jenes Zeugnisses missverstand, glaubte schließlich, dass das Paradies, in dem die ersten Menschen gelebt hatten, ein irdisches Paradies gewesen sei, ohne zu begreifen, dass es ein geistiger Zustand jener Geschöpfe war.

14. Ahnt ihr etwa die geistige Wohnstätte, die ihr verließet, um zur Erde zu kommen? „Nein, Meister“, sagt ihr Mir, „wir ahnen nichts, noch erinnern wir uns an etwas.“

15. Ja, Volk, es ist so lange her, seit ihr euch von der Reinheit und der Unschuld entferntet, dass ihr euch nicht einmal jenes Dasein in Frieden, jenen Zustand des Wohlergehens vorstellen könnt. Doch nun, da ihr geschult seid, um die Stimme des Gewissens zu hören und seine Offenbarungen von ihm zu empfangen, ist der Weg für euch erreichbar, der jene zum verheißenen Reich führt, die sich zu Mir erheben. Es ist nicht jenes Paradies des Friedens, von dem die Ersten aufbrachen, sondern jene unendliche Welt des Geistes, die Welt der Weisheit, das Paradies der wahren geistigen Glückseligkeit, der Himmel der Liebe und der Vollkommenheit.

16. Wenn ihr, um von einem Kontinent der Erde zu einem andern zu reisen, viele hohe und niedrige Berge, Meere, Völker, Städte und Länder durchqueren müsst, bis ihr das Ziel eurer Reise erreicht, so bedenkt, dass ihr, um zu jenem Gelobten Land zu gelangen, gleichfalls lange reisen müsst, damit ihr auf der langen Reise Erfahrung, Erkenntnis, Entfaltung und Entwicklung des Geistes erlangt. Dies wird die Frucht des Lebensbaumes sein, die ihr schließlich genießen werdet, nachdem ihr viel gekämpft und geweint habt, um sie zu erreichen.

17. Kommt zum Meister, Jünger. Ihr Schafe: Nähert euch eurem Hirten.

18. Der Meister ist ein einziger, die Jünger sind viele, doch meine Unterweisung ist, da es nur eine ist, für alle bestimmt.

19. Ich suche euch mit unendlicher Liebe. Ich habe in eurem Geist so viel Anmut und so viele Gaben gelegt, dass Ich nicht bereit bin, auch nur ein einziges meiner Kinder zu verlieren. Ihr seid Teil meines Geistes, seid etwas von meinem Wesen —ist es falsch, dass Ich euch mit so viel Eifer und solcher Liebe suche?

20. Immer, wenn Ich herabkomme, um euch mein Wort zu geben, finde Ich ‘Letzte’ unter den Scharen vor; es sind jene, die Mich in ihren Herzen am meisten fragen. Doch Ich komme ihnen entgegen und antworte immer auf ihre Fragen. Heute fragen Mich die zuletzt Gekommenen, was der Zweck meiner Wiederkunft ist, worauf Ich antworte, dass der Sinn der ist, den Menschen zu befähigen, durch sich selbst zu seiner ursprünglichen Reinheit zurückzukehren.

21. Wenn ihm im Anbeginn gewährt wurde, nach Erkenntnis des Lebens zu streben, und ihm die Willensfreiheit gegeben wurde, um zu wirken, so hört er heute, da sein Geist wie nie zuvor beim Licht seines Gewissens erstrahlen kann, und seine Erfahrung sehr groß ist, wiederum die liebevolle und doch gerechtigkeitsfordernde Stimme jenes Vaters, der ihm sagte: „Wachset, mehret euch und macht euch die Erde untertan.“ Doch jetzt sagt sie ihm: „Kehrt mit euren Verdiensten zu Mir zurück.“

22. Durch Verdienste, Anstrengung und Opfer muss der Mensch zum Paradies zurückkehren, das er verließ, um viele Geheimnisse kennenzulernen, um im Kampf, im Schmerz, in der Arbeit, in seiner Entwicklung zu einem würdigen Kind Gottes zu werden — dem Paradies, zu dem er zurückkehren muss, um es niemals mehr zu verlassen.

23. Begreift: Damit diese Menschheit eine wahre Kenntnis über jene Rückkehr zum Reinen und Erhabenen erlangt, wird es Kampf, Erschütterungen und Verwirrungen im Verstand und im Geist der Menschen geben. Meine klare, liebevolle und überzeugende Lehre wird der Welt den lichtvollen Weg der Rückkehr zeigen, und einer nach dem anderen werden die Menschen zu Mir kommen. Doch nicht mehr vom Gewicht ihrer Sündenlast niedergedrückt, sondern mit dem Blick auf die Höhen gerichtet, mit Glauben im Herzen und einem Kreuz der Liebe auf ihren Schultern.

24. Die Tür wird offenstehen, und mein Geist voller Liebe wird bereit sein, den Geist in seinen göttlichen Schoss aufzunehmen, von dem sich jener Geist niemals mehr loslösen wird.

25. Ihr Menschen: Wenn es nur der Instinkt wäre, der alle Handlungen eures Lebens leiten würde, hätte euch euer Vater nicht sein Gesetz offenbaren müssen, noch hätte er als Erlöser kommen müssen, um euch zu retten. Aber ihr hängt nicht von eurem Instinkt ab, höhere Kräfte bestimmen eure Handlungen, und jene Kräfte sind im Geist.

26. Der Geist erfreut sich der Willensfreiheit, mittels derer er Verdienste erwerben soll, um das Heil zu erlangen.

27. Wer führt, orientiert oder berät den Geist auf seinem freien Entwicklungsweg, um das Erlaubte vom Unerlaubten zu unterscheiden und um sich daher nicht zu verirren? Das Gewissen.

28. Das Gewissen ist der göttliche Funke, ist ein höheres Licht und eine Kraft, die dem Menschen hilft, nicht zu sündigen. Welches Verdienst gäbe es im Menschen, wenn das Gewissen materielle Gewalt besäße, um ihn zu zwingen, im Guten zu verbleiben? Ich will, dass ihr wisst, dass das Verdienst darin besteht, auf jene Stimme zu hören, sich davon zu überzeugen, dass sie niemals lügt noch sich irrt in dem, was sie rät, und im treuen Befolgen ihrer Weisungen. Wie ihr sicherlich begreifen könnt, erfordert es Zurüstung und Konzentration auf sich selbst, um jene Stimme klar vernehmen zu können. Welche unter euch üben diesen Gehorsam derzeit aus? Antwortet euch selbst.

29. Das Gewissen hat sich immer im Menschen kundgetan; aber der Mensch hat nicht die notwendige Entwicklung erreicht, um sein ganzes Leben von jenem Licht leiten zu lassen. Er benötigt Gesetze, Unterweisungen, Vorschriften, Religionen und Ratschläge.

30. Wenn die Menschen dahin gelangen, mit ihrem Geist in Verbindung zu treten, und, anstatt das Geistige im Äußeren zu suchen, es in ihrem Inneren suchen, werden sie die sanfte, überredende, weise und gerechte Stimme vernehmen können, die immer in ihnen war, ohne dass sie auf sie hörten, und sie werden begreifen, dass im Gewissen die Gegenwart Gottes ist, dass es das wahre Mittel ist, durch das der Mensch mit seinem Vater und Schöpfer Zwiesprache halten soll.

31. Der erste Schritt zur Erneuerung der Menschen, um einen Zustand geistiger Erhebung zu erlangen, ist die Barmherzigkeit. Barmherzigkeit gegenüber dem Geist, Barmherzigkeit gegenüber dem Körper, Barmherzigkeit gegenüber den Nächsten. Doch muss Ich euch sagen, dass dieses Gefühl nicht richtig gedeutet worden ist: Barmherzigkeit ist ein Name, den ihr bestimmten Handlungen gebt, die ihr vollbringt, und die in den meisten Fällen in ihrem Kern kein Mitgefühl oder eine wahre Absicht, eine Not zu lindern, in sich tragen.

32. Eure menschlichen Gefühle sind noch weit davon entfernt, Wirklichkeit zu sein. Daher müsst ihr euch immer die Worte und die Werke Jesu auf der Welt vor Augen halten, als das lebendige und wahrhaftige Beispiel für Barmherzigkeit.

33. Was wird aus einem Geist, wenn er die wahre Barmherzigkeit durch Formen verschüttet hat, die nur Heuchelei enthalten? Sein Erwachen wird sehr leidvoll sein an dem Tag, da er mit seinem Gewissen in Verbindung kommt und jene gerechtigkeitsliebende und unerbittliche Stimme vernimmt.

34. Wie könnt ihr erwarten, dass die Völker sich versöhnen, dass die Regierenden sich einigen und die Kriege aufhören, wenn die Menschen taub für jede Stimme sind, die vom Gewissen ausgeht?

35. Wie leicht wird es für die Menschen sein, sich untereinander zu verstehen, wenn sie sich in die Meditation versenken und die Stimme ihrer höheren Vernunft vernehmen, die Stimme jenes Richters, den sie nicht hören wollen, weil sie wissen, dass er ihnen das völlige Gegenteil dessen befiehlt, was sie gerade tun.

36. Ich kann euch sagen, dass, wenn ihr nicht bereit wart, den Weisungen eures Gewissens Gehör zu schenken, ihr auch nicht gehorsam und sanftmütig gewesen seid, um meine Lehre auszuüben. Ihr anerkennt sie in der Theorie, wendet sie aber nicht in der Praxis an. Ihr sprecht ihr göttliche Essenz zu — sagt, dass Christus sehr groß war, und dass seine Lehre vollkommen ist. Aber niemand will groß sein wie der Meister, niemand will zu Ihm kommen, indem er Ihn wirklich zum Vorbild nimmt. Doch ihr sollt wissen, dass Ich nicht nur kam, damit ihr wüsstet, dass Ich groß bin, sondern auch, damit ihr alle es sein würdet.

37. Der Mensch will das Heil erlangen, ohne seine geistige Natur zu kennen, und dies kann nicht sein.

38. Was nützt es, dass viele an ein Leben nach diesem glauben, wenn sie ihr Dasein nicht darauf verwenden, Verdienste für die Ewigkeit zu erwerben? Ihr ganzer Glaube beschränkt sich darauf, dass ihr Geist nach dem Tod in ein Jenseits gehen wird, und sie warten bis zum letzten Augenblick, um die ganze vergeudete Zeit wiedereinzuholen und alle ihre Flecken durch einen Akt der Reue auszulöschen.

39. Dies ist ein trauriger Irrtum, weil die Verfehlungen nur durch Werke wiedergutgemacht werden können, die zur Voraussetzung haben, dass man den Vorwürfen des Gewissens gehorcht hat, und dass genügend Zeit vorhanden ist, um die begangenen Sünden wiedergutzumachen. Und was die Reue bei denen anbelangt, die im Begriff sind, in das Geistige hinüberzugehen, so sage Ich euch, dass es nur wenige sind, die in dieser Stunde wegen der Übel weinen, die sie verursacht haben, und dass das, was sie umtreibt, vielmehr die Furcht vor Strafe, vor Verurteilung oder vor Verdammnis ist, so wie sie sich diese vorstellen.

40. Fehlt euch etwa nicht eine Lehre, die ausführlich zu euch spricht, euch vorbereitet und euch die Augen für das Licht öffnet, so wie Ich es durch mein Wort tue?

41. Erkennt, wie notwendig es ist, dass ihr diese Botschaft überall auf der Erde verbreitet. Damit würdet ihr ein wahres Werk der Barmherzigkeit an euren Geschwistern tun.

42. Beseitigt den falschen Eindruck der Menschen, den sie von den spirituellen Lehren bekommen haben, die auf Unwissenheit, Täuschung und Betrug beruhen. Zeigt meine Lehre in ihrer ganzen Lauterkeit und Erhabenheit, damit sie die Unwissenheit, den Fanatismus und die Verhärtung beseitigt, welche die Menschen daran hindern, an ihr geistiges Ich zu denken, dem sie jede Handlungsfreiheit geraubt haben.

43. Ihr flieht vor dem Geistigen davon und denkt nicht daran, dass ihr bald (nur) Geist sein werdet. Doch nicht immer habt ihr die Schuld an eurer Unwissenheit, sondern diejenigen, die euch führen.

44. Sie haben den Sinngehalt der wesentlichen Werte für euch unerkennbar gemacht, bis zu dem Grad, zu glauben, dass die Wahrheit im Widerspruch zur Wahrheit steht.

45. Gebraucht ihr nicht manchmal materielle Objekte so, als ob sie göttlich wären? Schreibt ihr nicht vergänglichen Gütern Ewigkeitswert zu? Ihr glaubt, Christus verstanden zu haben, und kennt Ihn nicht einmal.

46. Habe Ich euch etwa Beweise von Größe gegeben, indem Ich dafür Reichtümer oder Besitztümer der Erde gebrauchte? Jesus kam ohne materielle Reichtümer, Er zeigte sich auf der Welt in größter Armut. Er war groß aufgrund seiner Werke, seines Wortes, seiner Lehre, aber niemals aufgrund seiner äußerlichen Erscheinung.

47. Warum hätte Ich Gebrauch von den Gütern der Erde machen sollen, da diese doch vom Vater für die menschlichen Geschöpfe geschaffen wurden? Was konnte Ich von dieser Natur benötigen, da diese sich doch von Mir nährt?

48. Ich kam, euch die Schönheit eines höheren Lebens als das menschliche zu zeigen, euch zu erhabenen Werken zu inspirieren, euch das Wort zu lehren, das Liebe schenkt, euch das nie gekannte Glück zu anzukündigen, das jenen Geist erwartet, der den Berg des Opfers, des Glaubens und der Liebe zu ersteigen vermochte.

49. All dies sollt ihr in meiner Unterweisung erkennen, damit ihr endlich begreift, dass es eure Werke sind, die euren Geist der wahren Glückseligkeit näher bringen werden.

50. Wenn einmal die erste Lektion verstanden ist und danach befolgt wird, wird sie euch eine wohlschmeckende Frucht bescheren, die euch dazu ermuntern wird, den folgenden Schritt zu tun.

51. Heute bricht für die Welt eine neue Etappe an, in der der Mensch größere Freiheit im Denken anstreben wird, in der er kämpfen wird, um die Ketten der Knechtschaft zu sprengen, die sein Geist mit sich geschleppt hat. Es ist die Zeit, in der ihr die Völker im Verlangen nach geistiger Nahrung und wahrem Licht die Schranken des Fanatismus überschreiten sehen werdet, und Ich sage euch, dass keiner, der auch nur einen Augenblick das Glück erlebt, sich frei zu fühlen, um nachzudenken, zu forschen und zu handeln, jemals wieder freiwillig in sein Gefängnis zurückkehren wird. Denn nun haben seine Augen das Licht geschaut, und sein Geist war entzückt angesichts der Göttlichen Offenbarungen.

52. Volk, bevor die Kriege auf der Welt ein Ende haben, wird mein Liebesgesetz alle Geistwesen anrühren, wenngleich ihr heute noch nicht wissen könnt, auf welche Weise.

53. Diese Botschaft geistigen Lichts wird (die Menschen) gleichfalls erreichen; doch dies wird erst geschehen, wenn ihr stark seid. Niemand wage zu sagen, dass dies Werk die Wahrheit ist, wenn er nicht davon überzeugt ist, denn dann wird euch niemand glauben. Aber wenn euer Glaube absolut und eure Überzeugung wahrhaftig ist, wird euch niemand daran hindern können, allen Herzen die Frohe Botschaft zu bringen.

54. Menschheit: Immer habt ihr die Existenz unsichtbarer Wesen geahnt, die durch den Raum schweifen, die sich euch zuweilen nähern, die euch umgeben, und bei dem Gedanken, dass es Geistwesen sein könnten, die leiden, habt ihr versucht, etwas für sie zu tun. Die Absicht ist gut gewesen, aber immer hat euch die Kenntnis gefehlt, damit jene Barmherzigkeit wirksam wird. Bisher habt ihr nicht die rechte Art und Weise gewusst, in den verwirrten oder von Gewissensbissen gepeinigten Wesen das Licht zu entzünden.

55. Ihr habt ihnen sinnfällige Zeremonien und Gaben angeboten, und obschon ihr euer Herz zu beruhigen vermochtet, haben sie nichts empfangen, weil das, was der Welt angehört, nicht mehr zu ihnen gehört und sie nicht mehr erreicht. Diese Wesen suchen geistige Wohltätigkeit, Trost, Liebe, Verständnis. Doch wie kann man ihnen eine geistige Hilfe anbieten? Mein Wort erläutert euch auch die Art und Weise, jenen Barmherzigkeit zu erweisen, die ihr nicht einmal seht.

56. Wenn ihr euren geistigen Geschwistern wirklich etwas Gutes tun wollt, und ihr euch gleichzeitig von ihren schlechten Einflüssen befreien wollt, müsst ihr für sie beten mit einem tief empfundenen Gebet voller Erbarmen und erhebenden Gedanken. Wenn ihr fühlt, dass sie sich in eurem menschlichen Leben in irgendeine Weise bekunden, so zeigt ihnen gute Beispiele und gute Werke, damit sie Licht für ihren Geist aufnehmen. Gebt ihnen die Gelegenheit, dass sie euch Kranke heilen sehen, dass sie euch dem vergeben sehen, der euch beleidigt hat, dass sie edle Ideen in eurem Verstand aufleuchten sehen, dass sie nur gute Worte auf euren Lippen vernehmen. 

57. Welche Aufgaben habt ihr wohl an ihnen zu erfüllen und sie an euch? Welche Verschuldungen habt ihr euch gegenseitig zugezogen? Ihr wisst es nicht, doch wahrlich, Ich sage euch, es ist kein Zufall, der sie den Menschen in den Weg stellt, es gibt immer einen Grund dafür, wenn sie sich ihren Geschwistern nähern.

58. Es wird für euren Geist sehr wohltuend sein, bei eurer Ankunft im Geistigen Tal von ihnen empfangen zu werden und für die Barmherzigkeit, die ihr ihnen erwieset, Zeichen der Dankbarkeit zu erhalten. Groß wird eure Freude sein, wenn ihr sie dann von Licht durchdrungen seht. Aber wie leidvoll würde es sein, wenn ihr jener Legion von Wesen begegnet, die durch Verwirrtheit verfinstert sind, und zu wissen, dass sie von eurer Seite eine Liebestat erwarteten und ihr sie ihnen nicht zukommen ließet. Wenn ihr über diese Verantwortung nachdenkt — seid ihr bereit, die Kenntnisse zur Anwendung zu bringen, die Ich euch in dieser Unterweisung gebe? Erkennt, dass Ich euch in ihr nicht ermächtige, dass ihr jene Wesen in irgendeiner Weise vermaterialisiert — im Gegenteil, Ich inspiriere euch die Art und Weise, wie ihr sie zur Vergeistigung bringt, indem ihr ihnen das Beispiel eines tugendsamen und reinen Lebens darbietet, und dass ihr ihre Verwirrungen und Finsternisse beseitigt durch eure Gebete, deren Gedanken und Ideen in ihrem Auffassungsvermögen Licht entzünden sollen.

59. Jakob offenbarte euch in seinem Traum die Existenz der geistigen Stufenleiter, auf der unablässig Wesen aufstiegen und herabstiegen. Wer hat seinen Inhalt verstanden? Wer hat sein Geheimnis gedeutet? Dort, im Sinngehalt jenes Bildes, das von dem Patriarchen geschaut wurde, ist die Entwicklung der Geistwesen enthalten, das unaufhörliche Reinkarnieren der geistigen Geschöpfe in die Menschen, die Wiedergutmachung und Sühne der Wesen, die Kommunikation Gottes mit dem Menschen und die Zwiesprache von Geist zu Geist.

60. Es ist notwendig, dass ihr diese Botschaft kennt, damit ihr den Offenbarungen vergangener Zeiten die richtige Auslegung gebt.

61. Erkennt, wie viele Zeitabschnitte für die Geistwesen verstreichen müssen, damit diese zum Kern meiner Unterweisungen gelangen.

Mein Friede sei mit euch!