Unterweisung 289

1. Menschheit: Wie wenig tut ihr eurerseits, um in Frieden zu leben!

2. Ich kann euch sagen, dass die Mehrheit der Menschen eine Religion haben, und dass, obwohl sie alle die Brüderlichkeit lehren, niemand gemäß der Unterweisung lebt, die er erhalten hat, niemand befolgt die Gesetze, Gebote und Grundsätze, die in sein Gewissen geschrieben worden sind. Manche haben, um sich nicht irgendeinem religiösen Glaubensbekenntnis zu unterwerfen, ihren Gedanken Freiheit gelassen und haben geglaubt, außerhalb von Geboten und Gesetzen zu stehen. Aber dies kann nicht sein; denn durch ihre Beobachtungen, ihre Wissenschaften und Definitionen haben sie erfahren, dass sich in allem und überall eine Macht, eine Harmonie, ein Gesetz und eine weise, gerechte und liebevolle Lehre offenbart, der sich niemand entziehen kann.

3. Nachdem diese Menschheit so viele Jahrhunderte lang in Zwietracht gelebt hat, nach all den leidvollen und bitteren Erfahrungen, die sie gemacht hat, ist sie fähig, zu begreifen, dass die Einigkeit unter den Völkern, die Harmonie unter allen Menschen, nicht auf materielle Interessen gründen kann, noch auf irdischen Werten erstarken kann. Schließlich wird sie begreifen, dass nur der erhobene Geist die feste Grundlage, der unerschütterliche Fels sein kann, auf dem der Friede der Menschen beruht.

4. Wenn alle Völker sich in der einen oder anderen Weise entzweien, sich bekriegen und sich verurteilen, so bedeutet dies, dass keines das befolgt, was Gott und sein Gesetz sie gelehrt haben, und sie daher ferne der Wahrheit sind.

5. Die Wahrheit ist Achtung gegenüber allem, denn alles ist heilig, ist Liebe, ist Harmonie, ist Barmherzigkeit, ist das Gesetz, das das Gewissen regiert.

6. Um den Geist zu vervollkommnen, ist es nötig, über die einfachen menschlichen Pflichten und selbst über die religiösen hinauszugehen, zu der Quelle zu gelangen, aus der alle trinken, und der Wahrheit ins Angesicht zu sehen.

7. Wer zum Gipfel des Berges zu gelangen vermag und jenen Glanz schaut, wird, wenn er herabsteigt, um weiter bei seinen Geschwistern zu wohnen, zwangsläufig duldsamer, verständnisvoller und barmherziger in seinen Urteilen sein. Dieser ist ein Element, das bereit ist mit allen in Einklang zu kommen und sich mit allen zu vereinigen.

8. Meditiert, und ihr werdet verstehen, dass die Vereinigung, die ihr benötigt, geistig ist und ihr sie erreichen werdet, wenn ihr euch über eure Leidenschaften und Fanatismen erhebt.

9. Wie könnt ihr Frieden schaffen, wenn jeder das Seine als einzig Wahres verkündet und gleichzeitig das der anderen als falsch bekämpft?

10. Der Fanatismus ist Finsternis, ist Blindheit, ist Unwissenheit, und seine Früchte können niemals lichtvoll sein.

11. Ihr nähert euch der großen Prüfung, durch die ihr alle zur Wirklichkeit erwachen werdet.

12. Euer Herz fragt Mich, weshalb Ich oft von großen Prüfungen und Ereignissen zu euch spreche, und Ich sage euch, dass euch eine Leidenszeit bevorsteht und es besser ist, vorgewarnt zu sein, zu wachen und zu beten, als in eurer Lethargie zu schlafen.

13. Manche zeigen sich niemals zufrieden mit dem, was Ich spreche. Wenn Ich euch in meinem Wort die Zeiten des Friedens und des Wohlergehens vor Augen führe, die zur Zukunft gehören, haltet ihr das Eintreffen meiner Prophetie für unmöglich, und wenn Ich euch von Zeiten der Prüfungen und Leiden spreche, glaubt ihr, dass es einfach nur Drohungen sind, um euch durch Furcht zur Auftragserfüllung zu veranlassen.

14. Jene, die mein Wort so auffassen, gehören zu denen, die im Meer des Zweifels dahintreiben. Denn wer Glauben an diese Botschaft hat, studiert sie immer mit der edlen Absicht, ihr etwas Nützliches zu entnehmen.

15. Jünger: In der Zweiten Zeit genügten drei Jahre, um der Menschheit meine Botschaft zu übergeben, und — wie ihr alle wisst — besiegelte Ich die Botschaft am Ende mit meinem Opfertod. Wahrlich, Ich sage euch, jener Opfertod war keine Opfergabe für den Vater — da Er kein Blutopfer benötigt —, sondern für die Menschheit, da sie sehr wohl einen Liebesbeweis von solcher Größe benötigte.

16. Ich lehrte euch, einander zu lieben, aber nicht nur als Menschen, sondern auch mit ewiger Liebe als Geistwesen. Ich kam, um euch den Weg zu bahnen, der von dieser Welt zum Geistigen Reich führt, das für euch hinter einem dichten Schleier des Geheimnisses zu liegen schien. Meine Lehre war vom ersten bis zum letzten Wort die Vorbereitung, die Ich euch für die Zeit gab, da Ich im Geist kommen würde, so wie Ich es euch ankündigte, um erneut die geheime Schatzkammer zu öffnen, das versiegelte Buch aufzuschlagen und euch in das Licht geistigen Wissens eintreten zu lassen.

17. Das Leben des Geistes, das jenseits eurer materiellen Welt existiert, konnte und sollte kein Geheimnis für den Menschen sein. Da der Vater euer Verlangen nach Wissen sah, begann Er seinen Unterricht mittels der Gabe der Offenbarung und der Inspiration und bekundete sich in unendlich vielen Formen. Doch dieser Unterricht begann schon, seit der erste Mensch existierte, und hat bis zum heutigen Tag nicht aufgehört.

18. Wenn ihr meint, dass Ich euch erst jetzt etwas vom Geistigen Leben offenbart habe, befindet ihr euch in einem großen Irrtum; denn Ich sage euch noch einmal: Die göttliche Unterweisung begann, als der erste Mensch geboren wurde, und Ich übertreibe nicht, wenn Ich euch sage, dass meine Unterweisung mit der Erschaffung der Geister begann, noch bevor die Welt war.

19. Meint ihr etwa, dass die früheren Unterweisungen den Zweck hatten, euch menschliche Kenntnisse zu offenbaren? Dafür wurde euch die Gabe der Wissenschaft gegeben. Oder denkt ihr etwa, dass die Gebote der ersten Zeiten und die Lehre, die Ich euch in der Zweiten Zeit brachte, nur dazu dienten, euch zu lehren, auf der Welt zu leben? Sucht die Essenz jener Offenbarungen und ihr werdet entdecken, dass die Absicht die war, euch den Weg zu zeigen, der zum ewigen Leben, zur Unsterblichkeit des Geistes führt.

20. Spiritualismus habe Ich die Offenbarung genannt, die zu euch vom Leben des Geistes spricht, die euch lehrt, mit eurem Vater direkt Zwiesprache zu halten, und die euch über das materielle Leben erhebt.

21. Wahrlich, Ich sage euch, der Spiritualismus ist nichts Neues, noch gehört er dieser Zeit an, sondern er ist eine Offenbarung gewesen, die sich im Einklang mit der geistigen Entwicklung der Menschheit immer mehr entfaltet hat.

22. Wenn Spiritualismus die Lehre ist, die Ich euch gebe, welche euch die vollkommene Liebe zu Gott und zu euren Nächsten lehrt und euch auf den Weg einlädt, der zur Vollkommenheit führt, dann war Spiritualismus auch das, was euch das Gesetz Gottes in der Ersten Zeit lehrte, und das Wort Christi in der Zweiten Zeit.

23. Diese Offenbarung ist euch neu erschienen, weil sie euch Lektionen gebracht hat, die ihr nicht kanntet; ihr habt euch von so viel Weisheit geblendet gefühlt. Doch dies ist darauf zurückzuführen, dass ihr euch der Vollendung der Zeiten nähert, in der der Geist des Menschen seine Befreiung, seine Erhebung und seine Vorherrschaft über die Materie erlangen wird.

24. Niemand sage also, dass das Geistige Leben ein Geheimnis gewesen sei, bevor Ich in dieser Dritten Zeit gekommen bin, um es mit meinen neuen Offenbarungen zu erklären. Ich sage euch nochmals, dass euch im Lauf der Zeit viele Unterweisungen gegeben worden sind, auch wenn ihr sie nicht zu begreifen vermochtet.

25. Erst jetzt beginnen die Menschen sich dafür zu interessieren, alles zu entdecken und zu enträtseln, was die Offenbarungen der vergangenen Zeiten enthalten, um sie mit den Ereignissen der Gegenwart zu vergleichen.

26. Jünger, ihr wisst nun also, dass, wenn ihr Spiritualismus sagt, ihr von der geistigen Offenbarung sprecht, die euch euer Gott im Lauf der Zeit gemacht hat.

27. Auf Zehenspitzen, wie ein Einbrecher, bin Ich bei euch eingedrungen und habe euch im Schlaf überrascht.

28. Zu allen Zeiten habe Ich die Menschheit bei meiner Ankunft schlafend angetroffen. Nur einige wenige Herzen, wie schwache Leuchten, sind es gewesen, die wachend gewesen sind und Mich erwartet haben.

29. Volk, es genügt, wenn ihr ein wenig über eure Vergangenheit meditiert, um die Frucht der Erfahrung zu erhalten. Danach sollt ihr darauf bedacht sein, nicht erneut in Irrtümer und Undankbarkeit zu verfallen.

30. Wenn Ich euch fragen würde, was mit jenem Blatt geschehen ist, das Ich in der Zweiten Zeit mit meinem Blut schrieb, müsstet ihr schweigen, weil euer Gewissen euch sagen würde, dass ihr niemals die Lehre gelebt habt, die Jesus lehrte — dass ihr seine Worte wie vom Baum des Lebens abgefallene Blätter von den Winden habt verwehen lassen, statt dass euer Herz sie eingesammelt hätte.

31. Wahrlich, Ich sage euch, ihr seid bereits in jene Ära eingetreten, die Ich euch als die Vollendung der Zeiten ankündigte: jene des Gerichts, der Wiedergutmachung und Wiederherstellung.

32. Durch den Mund der Propheten früherer Zeiten habe Ich euch diese Ära angekündigt, und durch die Lippen dieser Stimmträger, neuer Propheten meines Wortes, habe Ich zu euch gesprochen und viele jener Voraussagen erfüllt.

33. Mein Wort ist so klar, dass ihr im Begriff seid, Mich zu verstehen. Euer Gewissen, das früher nicht vernommen wurde, erfasst heute euer ganzes Wesen und ist in der Lage, die Impulse des Fleisches zu beugen.

34. Meine neue Apostelschar wird in das Rettungsboot einsteigen, von wo aus sie ihre Hände ausstrecken wird, um die im Meer der menschlichen Leidenschaften Schiffbrüchigen zu retten.

35. Ich habe euch erwählt, um nach und nach mein Volk zu bilden, aber es gibt Vorhaben, die ihr jetzt noch nicht wissen könnt. Ich sage euch nur, dass in eurem Geist ein Licht existiert, das euch ermöglicht, unter so vielen Wegen den wahren zu entdecken. Daher die Verantwortung der Kinder des Lichts gegenüber der Menschheit. Begreift, weshalb Ich euch in jeder Unterweisung dazu auffordere, euch zu erheben, den Gipfel des Berges zu ersteigen. Denn nur wenn ihr jene Höhe erreicht, werdet ihr das zu schauen vermögen, was auf der Welt geschieht, werdet ihr das unablässige Klagen der Menschheit vernehmen und ihr unermessliches Leid fühlen können.

36. Wer den Schmerz seines Nächsten nicht fühlt, kann ihn nicht lindern, Jünger. Daher will Ich, dass ihr in euren Gebeten euch in euren Nächsten einfühlt. Denn dies sind die Augenblicke, in denen euer Geist viele Tränen trocknen kann und bewirkt, dass das Herz zum Mitgefühl, zum Verständnis, zur Barmherzigkeit und zur Zärtlichkeit erwacht.

37. Mein Volk benötigt Erhebung, denn noch immer macht es den Schmerz der Menschheit nicht zu ihrem eigenen. Es weint zwar, aber es weint um seiner selbst willen, wegen seiner Nöte, wegen seiner Trübsale.

38. Warum bleibt ihr gefühllos bei meinem Wort? Biete Ich euch etwa ein unbekanntes Reich an? Erkennt, dass das Reich, von dem Ich heute zu euch spreche, das gleiche ist wie das, das Ich euch in der Zweiten Zeit versprach.

39. Bedenkt, dass dies letzte Unterweisungen sind, die ihr vernehmt, und die ihr im Innersten eures Herzens bewahren müsst, damit ihr den wohltönenden Klang meines Wortes auch nach der Zeit dieser Kundgabe weiterhin vernehmt und ihre Essenz bewahrt.

40. Wenn ihr für einen Augenblick den Schleier wegziehen würdet, der euren Verstand daran hindert, eure Vergangenheit zu erkennen — wahrlich, Ich sage euch, ihr würdet vor meiner Gegenwart niederfallen, erdrückt von Reue über eure Undankbarkeiten, Unfolgsamkeiten, eure Treulosigkeiten und euren mangelnden Glauben an mein Werk. Aber das Verdienst besteht im Entwickeln der Intuition, im Vernehmen des Gewissens, im Entfalten des Wesens, das in euch lebt und den Namen Geist trägt.

41. Wenn ihr einmal frei von der Körpermaterie seid und ihr im Geistigen Tal wohnt, wird jener Schleier, der euch daran hinderte, in die Vergangenheit zu blicken, von euren Augen fallen, und ihr werdet alles mit ungetrübter Klarheit sehen, werdet euch an alles erinnern und alles verstehen. Doch Ich sage euch noch einmal, dass das Verdienst für euren Geist darin besteht, Glauben zu haben, ohne zu erwarten, zu sehen oder zu betasten, um glauben zu können.

42. Denkt nach, ergründet diese Worte geistig, denn in ihnen werdet ihr meine unerbittliche, aber immer liebevolle Gerechtigkeit offenbart finden.

43. Ich bin der Hirte, der seiner Herde Freiheit lässt, aber nur bis zu einer bestimmten Grenze, und der nicht zulässt, dass seine Schafe den Sperrkreis überspringen, hinter dem der Schmerz ist.

44. Ich erhalte euch, behüte euch und lasse euch zur Schafhürde zurückkehren.

45. Ihr habt eine Gelegenheit nach der anderen gehabt, und darin könnt ihr meine unendliche Liebe zu euch erkennen; denn Ich habe euch beschenkt und eurer Wesenheit die Gelegenheit gewährt, Fehler wiedergutzumachen, euren Geist zu läutern und zu vervollkommnen, anstatt euch zu strafen oder auf ewig zu verdammen, wie ihr früher zu denken gewohnt wart.

46. Wer, der diese Unterweisungen kennt und daran glaubt, dass sie wahr sind, würde es wagen, seiner Aufgabe auf Erden den Rücken zu kehren, im Wissen, dass er damit eine noch härtere Wiedergutmachung für seinen Geist bewirkt? Denn obwohl es zutrifft, dass meine Gerechtigkeit euch neue Gelegenheiten bietet, um Flecken zu beseitigen und Fehler wiedergutzumachen, trifft es auch zu, dass mit jeder Gelegenheit die Zahl der Prüfungen größer wird und dass die Mühen und Leiden jedes Mal intensiver werden, so wie auch die begangenen Fehler schwerwiegender wurden.

47. Eure Pflicht — um nicht von Strafe zu sprechen — wird darin bestehen, wiederherzustellen, zu erneuern, wiedergutzumachen und bis zur letzten Schuld zu begleichen. Niemand — weder euer Himmlischer Vater noch eure Geschwister auf der Erde oder im Geistigen Tal — werden das tun, was nur ihr selbst tun müsst, obschon Ich euch sage, dass Ich immer auf euren Ruf hin herbeieilen werde. Wenn ihr euch einsam und verlassen glaubt, werdet ihr meine Gegenwart fühlen, und die Geistige Welt wird immer kommen, um euch bei der Last eures Kreuzes zu stützen.

48. Mein Göttlicher Strahl wird unter euch zum Wort, doch sein Licht verteilt sich im Universum.

49. Ruht euch aus, Menschheit, Ich habe euch alle sieben Tage einen Ruhetag gewährt, damit ihr betet und Kraft gewinnt beim Meditieren über mein Gesetz.

50. Hier bin Ich und besuche euch alle, ohne euch nach Religionen zu unterscheiden. Ich bin der Göttliche Arzt von Körpern und Geistwesen. Ich suche die Kranken auf, um meinen Trost in sie zu verströmen.

51. Meine Stimme kommt auf die ganze Menschheit herab, obschon Ich euch wahrheitsgemäß sage, dass es nur wenige sind, die sie zu vernehmen vermögen.

52. Es ist meine Lehre, die euch anweist, euch vorzubereiten, um mittels der Zwiesprache von Geist zu Geist im Unendlichen die Stimme des Herrn zu vernehmen.

53. Volk, die ihr mein Wort vermenschlicht hört: Wisst, dass ihr es seid, die diese Botschaft zur ganzen Welt bringen und dafür sorgen müssen, dass die Menschen die Ketten des Fanatismus und der Vermaterialisierung zerbrechen, die sie daran gehindert haben, sich zu erheben und mein Licht zu schauen. Es ist nicht von Bedeutung, dass ‒ wenn ihr zu euren Geschwistern gelangt ‒ meine Kundgabe durch das menschliche Verstandesvermögen bereits aufgehört hat. Meine Essenz wird — in Worte der Weisheit und in Heilbalsam verwandelt — als das beste Zeugnis meiner Wahrheit aus euren Herzen strömen.

54. Eure Aufgabe wird es sein, zu unterweisen, indem ihr Wege zur Vergeistigung ebnet, indem ihr eure Geschwister in Kontakt mit dem Ewigen Leben bringt und sie der Wahrheit näherbringt.

55. Jünger, lernt euch zu erheben, damit ihr später das lehrt, was es bedeutet, sich von der Vermaterialisierung, dem Überflüssigen und Unnützen freizumachen — damit ihr zeigt, wie man die dichten Nebel der Finsternis durchquert und das Göttliche Licht findet, welches Nahrung und Leben des Geistes ist.

56. In dieser Erhebung ist der Kampf begründet, der euch als die Große Schlacht angekündigt worden ist, an der ihr alle teilnehmen werdet — auch die Schwachen, die Unwissenden und die Toten. Denn aus dieser Prüfung werdet ihr alle erleuchtet und rein hervorgehen.

57. Mein Reich kommt näher, aber Ich will über Lebende und nicht über Tote regieren. Ich will geliebt werden, verstanden werden und Gehorsam finden, wie es einem wahren König gebührt.

58. Jetzt ist der Kampf voll entbrannt. Die Menschen haben meiner Macht und meiner Gerechtigkeit misstraut, unablässig haben sie ihre Waffen mit den meinen messen wollen, und Ich habe ihre Herausforderung akzeptiert, weil Ich sie liebe. Ich muss gegen ihre Sünde kämpfen, um sie zu besiegen. Denn indem Ich sie besiege, werde Ich sie aus ihrer Verirrung errettet haben.

59. In diesem Kampf werden Götzen stürzen, der Verstand wird in Verwirrung geraten, die Körper werden gebeugt werden, wie die Schilfrohre beim Toben eines Orkans niedergedrückt werden. Aber am Ende wird der Geist geläutert und voller Licht daraus hervorgehen. Er wird nicht sterben. Es ist unmöglich, dass er in der Schlacht stirbt. Denn Ich habe euch gesagt, dass Ich das Leben bin, dass Ich der Vater und Gott von Lebenden und nicht von Toten bin.

60. Eine einzige Tür wird für die Rettung des Menschen offen bleiben: jene der Vergeistigung. Wer sich retten will, wird seinen Hochmut, seine falsche Größe, seine niederen Leidenschaften, seine Selbstsucht aufgeben müssen.

61. Sehr bitter wird der Kelch sein, den die Menschen in der großen Schlacht werden trinken müssen. Dennoch sage Ich euch: Wohl denen, die von jenem Kelch trinken und dann als Geläuterte die Erde verlassen. Denn wenn sie in anderen Körpern auf diese Welt zurückkehren, wird ihre Botschaft von Licht, von Frieden und Weisheit durchdrungen sein.

62. Sehr groß ist der Klageschrei, den man von den Bewohnern dieses Planeten vernimmt. Die Unterdrückten und die, die vom Frieden träumen, erwarten, dass von den sogenannt „mächtigen Menschen“ diese Lichter von Harmonie und Freiheit ausgehen. Dazu sage Ich euch, dass sich jene in Erwartung lebenden Herzen lieber im Gebet zu Mir erheben sollen, weil Ich allein Freiheit und Frieden geben kann. Ich sage euch noch einmal, dass, solange die Menschen nicht den Ursprung, die Essenz und Zweck ihres Schicksals kennen ‒ oder wenn sie dies kennen, nicht an jene Wahrheit glauben, die sie in sich tragen  ‒  sie keinen Frieden werden haben können, weil sie sich nicht als wirkliche Geschwister in Gott werden lieben können.

63. Hart, sehr hart ist die Menschheit dieser Zeit, immer unempfänglicher für das Geistige. Hört mein Wort, es ist wie ein Meißel, der euer Herz geduldig glättet. Doch obwohl ihr es so oft vernehmt — seht, wie unempfänglich ihr seid! Ich werde damit bei euch fortfahren, bis Ich das letzte Wort ausgesprochen habe, das diese Botschaft enthält, damit ihr, wenn Ich nicht mehr zu euch spreche, in all dem, was euch mein Wort offenbarte, eine wahre und vollkommene Lehre finden könnt.

64. Kommt und trinkt aus dieser Quelle, oh Volk, denn Ich habe euch als Saat verwendet, um aus euch Generationen hervorgehen zu lassen, die Mich lieben.

65. Wahrlich, Ich sage euch, auch die Vergeistigung wird sich vererben, weshalb ihr euch darum bemühen sollt, euren Kindern Reinheit und Empfindsamkeit für das Geistige zu vermitteln. Sie werden es euch danken, weil ihr euch barmherzig erwiesen habt, indem ihr ihnen einen Körper schenktet, der frei ist von Leidenschaften, mit einem klaren Verstand, einem empfindsamen Herzen und einem für den Ruf seines Gewissens wachen Geist.

66. Ihr alle seid eingeladen, einen Teil des Volkes Gottes zu bilden. Es ist eine Lüge, dass die einen Kinder dieses Volkes sind und andere nicht. Ihr alle habt einen einzigen Ursprung: Gott. Euch alle lade Ich ein, einen Teil seiner Heerscharen zu bilden, euch alle will Ich in ihren Reihen sehen. Mein Volk ist das Kind des Lichts, der Apostel des Friedens, der Erbe meiner Weisheit. In seiner Mitte finden alle meine Kinder Platz.

67. Jünger, hört Mir unermüdlich zu, damit es euch im Augenblick meines Abschieds nicht leid tut, meinen Ruf nicht beachtet zu haben.

68. Ich will, dass euch jene Stunde betend, voller Inbrunst, Liebe und Dankbarkeit antrifft. So, in jener Atmosphäre von Vergeistigung, Andacht und Verständnis werdet ihr nicht verhindern wollen, dass meine Kundgabe unter euch endet, und eurem Vater für die Unterweisungen danken, die Er euch gab.

69. Meine Stimme wird in eurem Gewissen ertönen und euch tiefe Wehmut fühlen lassen. Aber es wird nicht die Stimme eines Todgeweihten sein, die zu euch spricht, sondern die eines Vaters, der euch aussendet, um einen schwierigen Auftrag zu erfüllen, und der in Erwartung eurer Rückkehr ist, um euch liebevoll zu umarmen. Ich sage euch all dies, damit in euren Herzen keine Trauer ist, wenn mein Wort endet. Erinnert euch, dass all jene, die in der Zweiten Zeit wegen des Todes des Meisters trauerten, bald überrascht wurden, als sie Ihn glorreich, voller Leben und Licht gen Himmel auffahren sahen, weil seine Heimat nicht unter den Toten war.

70. Ich werde euch am letzten Tag meiner Kundgabe nur weinen lassen, wenn eure Tränen solche der Reue wegen der vergeudeten Zeit und der ungenutzten Lektionen sind.

71. Wer von denen, die mein Wort in der Dritten Zeit vernommen haben, weiß nicht, dass der letzte Tag von 1950 der durch den Willen des Vaters festgesetzte Zeitpunkt für das Ende dieser Kundgabe ist? Niemand. Denn in all diesen Versammlungsstätten und in unzähligen Formen habe Ich es euch wissen lassen.

72. Nicht, weil das Göttliche und das Geistige der irdischen Zeit unterworfen sind, noch, weil die Entwicklung eures Geistes mit der Uhr oder dem Kalender messbar ist: Es geschieht, weil Ich ‒ solange ihr in der Körpermaterie und zu klein seid, um das Ende eines geistigen Zeitabschnitts oder das Kommen eines neuen Zeitalters zu erfahren ‒ das Geistige bis zu einer gewissen Grenze menschlich und irdisch verständlich machen muss, um es für euch fassbar zu machen.

73. Jetzt frage Ich euch, Jünger: Wollt ihr meine Gegenwart nach meinem Abschied geistig und in intensiver Weise fühlen? Die Bedingung dafür wird sein, dass ihr geschwisterlich vereint seid. Wenn es nicht so sein sollte, werdet ihr meine Gegenwart nicht wahrnehmen können, noch euch der Kraft erfreuen können, die von diesem geistigen Gefühl ausgeht.

74. Wollt ihr geistig die Antwort auf alles erhalten, was ihr in dieser Zeit nicht verstehen konntet? Habt Vergeistigung, und ihr werdet meine Antwort vernehmen können.

75. Es werden Augenblicke der Verlassenheit und des Schweigens kommen. Dies wird geschehen, damit ihr euch im Gebet zu Mir erhebt. Aber es wird Augenblicke geben, in denen ihr das Gefühl haben werdet, Mich nicht gefunden zu haben; und dies wird geschehen, damit ihr euch noch mehr erhebt. Dennoch — wenn ihr trotzdem noch nicht die Gegenwart meines Geistes wahrnehmt, so wartet, seid unbesorgt, denn es ist die Prüfung für euren Glauben und für eure Vergeistigung. Bleibt beharrlich, denn in dem am wenigsten erwarteten Augenblick werde Ich kommen, strahlend wie ein Lichtstrahl, um Mich in eurem Verstand und eurem Herzen niederzulassen und euch zu sagen: „Seid gesegnet, denn ihr habt darauf vertraut, dass der Meister keinen Ruf unerhört lassen kann.“

76. Stärke, Glaube und Geduld werden Tugenden sein, die immer in euch sein müssen. Denn es naht die Zeit des Kampfes der Weltanschauungen, des Krieges der Glaubensüberzeugungen und der geistigen Schlacht, und es ist besser, wenn ihr durch Betätigung und Erfahrung stark geworden seid und nicht nur durch Kenntnis meiner Lehre.

77. Volk: Meine Lehrstunde ist nun zu Ende. Bleibt noch für einige Augenblicke im Geistigen Tal und sendet von dort aus eure Gedanken zu allen Völkern der Erde, wo eure Geschwister kämpfen, leiden und gleichfalls Rettung erwarten.

Mein Friede sei mit euch!