Unterweisung 293

1. Meine Liebe erleuchtet und umhüllt euch alle wie eine unendlich große Sonne.

2. Hier bin Ich und lasse in euren Verstand meine zum Wort gewordenen Gedanken einströmen, das für das Herz wohlgefällig, für den Geist höchst liebenswert ist, und in eurem Mund keinerlei Bitterkeit hinterlässt.

3. Wie die Bienen, die eine Wabe herstellen und sie Tropfen für Tropfen mit Honig füllen, so füllen jene Kindlein, durch die Ich Mich kundtue und mein Wort gebe, mit der Essenz, die von ihren Lippen kommt, Tropfen für Tropfen die Herzen eines nach geistiger Liebe begierigen Volkes.

4. Noch ist die Zahl meines Volkes klein, doch Ich gebe euch meine Unterweisung, als ob es sich um große Menschenmassen handeln würde. Meine Liebe könnte sich von dieser kleinen Zahl nicht aufhalten lassen, weil im Meister keine Vorurteile existieren noch existieren können, wie sie selbstsüchtigen Menschen eigen sind.

5. Seid willkommen vor dem Licht des Erlösers, Volk, das von Prüfungen und Kämpfen, von Zweifeln und Ungewissheiten, Trübsal und Schmerz gepeinigt wird.

6. Ihr benötigt die Arznei für den Geist, und Ich komme zu euch, wie Ich in jener Zweiten Zeit kam — als Arzt für Krankheiten des Körpers und des Geistes.

7. Wenn ihr von schweren Problemen gequält, durch Armut niedergedrückt, oder durch die Leiden der Prüfungen verängstigt herbeikommt, sucht ihr in meinem Wort irgendeinen Ausdruck für euren Schmerz — irgendein Wort, das anzeigt, dass euch mein Blick entdeckt hat, und dass Ich eure Stimmen vernehme. Dann rühre Ich euer Herz an und beweise euch, dass Mir nichts verborgen ist. Ich gieße meinen Frieden auf euch aus, gebe euch das erlesene Mahl meiner Unterweisungen und sende euch gestärkt erneut auf den Weg des Lebens, des Kampfes, der Wiedergutmachung.

8. In meinem Lehrwort lernt ihr, dass ihr in euren Prüfungen euren kleinen Teil an Glauben, an Hoffnung, an Geduld und an Stärke beiträgt, und das Übrige durch die Liebe eures Vaters geschieht.

9. Wer auf mich vertraut, wird nicht verzweifeln können, und wie lieblich ist die Belohnung für denjenigen, der auf die Liebe und auf die Barmherzigkeit seines Herrn zu vertrauen wusste.

10. Ich bin Der, der sich eurem Herzen naht, wenn ihr weint. Ich bin Christus, und Christus bedeutet Liebe.

11. Daher heile und ermutige Ich euch, geliebtes Volk. Denn es werden Zeiten kommen, in denen Ich unter den am meisten Zubereiteten und unter den Inbrünstigsten, unter denen, die in der Ergründung meines Wortes am meisten fortgeschritten sind, die Meinen erwählen werde, und sie werden meine ersten Sendboten, meine ersten Zeugen und auch die ersten sein, die von Geist zu Geist mit ihrem Vater Zwiesprache halten werden.

12. Denkt jedoch nicht, dass es Mir gefällt, einige zu erwählen und andere abzulehnen — dies ist niemals der Fall, Jünger. Aber Ich werde Mich eurer je nach dem Grad an Zurüstung bedienen, den ihr nach und nach erreicht und den ihr benötigt, um Mir dienen zu können.

13. Ebenso wie heute die, die sich zuzubereiten vermochten, die geistige Kundgabe durch das menschliche Verstandesvermögen erlangt haben, so werden Zeiten kommen, in denen meine Stimme wie himmlische Harmonie zu eurem Geist gelangt und euren Verstand durch die Weisheit meiner Offenbarungen und den Lichtern, die mein Geist euch sendet, in Erstaunen und Bewunderung versetzt.

14. Diese Zeit wird kommen, zweifelt nicht daran; aber Ich lege sie nicht fest. Vieles hängt von euch ab, von eurem Eifer und eurer Liebe, damit diese Zeit nicht mehr eine Sache der Zukunft ist, sondern gegenwärtig wird.

15. Aber denkt nicht gering von dem, was Ich euch derzeit durch das bescheidene Verstandesvermögen eurer geschwisterlichen Stimmträger gebe. Denn meine Unterweisungen schulen euch, damit euer Geist sich entwickelt und die Zwiesprache von Geist zu Geist zu erwarten vermag. Ach, wenn ihr doch den verborgenen Sinn eines jeden Wortes des Meisters zu suchen verstündet — wie viele erstaunliche Offenbarungen würdet ihr finden! Wie viel Licht würdet ihr finden, um es in eurem Leben anzuwenden!

16. Euch, den Jüngern dieses Werkes und Zeugen dieses Wortes, euch sagt euer Meister, dass, wenn ihr diese Lektion, die Ich euch durch das menschliche Verstandesvermögen offenbart habe, nicht versteht noch ausübt, ihr nicht zu der neuen Unterweisung werdet fortschreiten können, die eurem Geist verheißen ist, welche direkt zwischen dem Meister und dem Jünger geschehen wird — innerlich, ohne die Notwendigkeit von äußerlichen Mitteln oder Formen.

17. Noch seid ihr nicht auf der Höhe der Unterweisung, die Ich euch derzeit kundtue — und doch wollt ihr bereits jene Gnade besitzen?

18. Wenn ihr den Grad an Fortschritt erreicht hättet, den mein Wort verlangt, würdet ihr im Licht eures Geistes wirken, und würdet ihr euren heilsamen Einfluss bei den anderen fühlbar machen. Aber es ist nicht so, und daher wiederholen sich zu eurem großen Bedauern die Lektionen.

19. Drei verschiedene Kundgebungen eines einzigen Göttlichen Geistes sind die Offenbarungen gewesen, die der Mensch im Lauf der Zeit von Gott erhalten hat, unterteilt in drei Zeitalter. Viele Male und auf vielerlei Weise habe Ich euch das erklärt, was ihr irrtümlich „Heilige Dreifaltigkeit“ nennt, und was ihr noch nicht erklären könnt, weil ihr es nicht begriffen habt.

20. Ich habe euch erklärt, dass das, was ihr Vater nennt, die absolute Macht Gottes, des Universellen Schöpfers, ist, der einzige Ungeschaffene; dass Der, den ihr Sohn nennt, Christus ist, das heißt die Offenbarung der vollkommenen Liebe des Vaters zu seinen Geschöpfen, und dass das, was ihr Heiliger Geist nennt, die Weisheit ist, die euch Gott in dieser Zeit als Licht sendet, in der euer Geist fähig ist, meine Offenbarungen besser zu verstehen.

21. Jenes Licht des Heiligen Geistes, jene Weisheit Gottes, wird bald in diesem dritten Zeitalter herrschen, das ihr entstehen seht, regieren und das Denken einer Menschheit erleuchten, die Spiritualität benötigt, die nach Wahrheit dürstet und nach Liebe hungert.

22. Drei Reiche habe Ich unter den Menschen errichtet, die sich bald zu einem einzigen vereinen werden.

23. Das erste war das der Macht und der (Gesetzes)kraft, das zweite das der Liebe, das dritte ist das der Weisheit.

24. Wenn der Mensch einmal in Einklang mit dem Gesetz, den Unterweisungen und Offenbarungen lebt, die Ich ihm in jedem Reich gebracht habe, wird er wahrhaftig sagen können, dass „das Himmelreich in das Herz der Menschheit gedrungen ist.“

25. Es ist also wahr, Volk, dass sich ein einziger Gott den Menschen offenbart hat, wenn auch unter drei verschiedenen Aspekten; wenn ihr in den Werken des Vaters in jenem ersten Zeitalter nach Liebe sucht, werdet ihr sie finden; und wenn ihr das Licht der Weisheit sucht, werdet ihr es gleichfalls entdecken, so wie ihr in den Werken und Worten Christi nicht nur der Liebe begegnen werdet, sondern auch der Macht und der Weisheit. Was wäre also seltsam daran, wenn ihr in den Werken des Heiligen Geistes in dieser Zeit sowohl die Kraft, das Gesetz und die Macht, als auch die Liebe, die Zärtlichkeit und den Heilbalsam entdecken würdet?

26. Dieses ist das hochstehendste Reich — nicht aufgrund des Lichts, denn dieses ist immer dasselbe, sondern weil die Menschen schon für ein höheres Leben befähigter sind.

27. Es wird das Reich des Lichts sein, das den Verstand und den Geist erleuchtet — eines Lichts, das die Menschheit verwandeln wird. Die Helligkeit wird so groß sein, dass alle, die Mich verneint haben, dies nicht mehr tun werden, und die, die töricht gewesen sind, werden ihre Torheit aufgeben, weil sie die Wahrheit in hellem Tageslicht und klar wie das Firmament schauen werden.

28. Einstweilen muss Ich vom Rest der Menschen ein Volk entfernen, das aus Herzen guten Willens besteht, die Mir, wenn die Stunde gekommen ist, als Arbeiter der Vergeistigung dienen. Hier, in der Stille und in der Bescheidenheit bereite Ich sie vor und unterrichte sie.

29. So, wie der Landmann sein Land kultiviert, wie der Handwerker sich seiner Arbeit widmet, wie der Gelehrte sich seinen Betrachtungen überlässt und der Philosoph seinen Träumen — so, wie alle Menschen sich in einem sorgenvollen und verzweifelten Lebenskampf abplagen, so will Ich ein Volk bilden, das von Vergeistigung, Frieden, Gutem, von einer höheren Erkenntnis des Lebens inspiriert ist, das als guter Sämann arbeitet und wacht, das sich abmüht wie der Gelehrte, träumt wie der Philosoph, das um die wahre Nahrung des Geistes ringt, wie die Menschheit um ihr tägliches Brot kämpft.

30. Der wahre Spiritualist wird jener sein, der die Gesetze des Geistes und die der Materie vereint und aus ihnen einen tugendreichen, gewissenhaften und erhobenen Lebensstandard macht.

31. Heute seid ihr meine kleinen Jünger, die in ihren einsamen Meditationen nach und nach ihren Geist formen, um danach ihren Geschwistern helfen zu können, ihr Wohlergehen zu erwirken.

32. Ein Jünger Jesu ist jener, der durch das Wort bezwingt, der überzeugt und tröstet, der erhebt und erweckt, der aus dem Bezwungenen einen Überwinder seiner selbst und der Widerwärtigkeiten macht.

33. Ein Apostel Christi kann keinen Egoismus in seinem Herzen tragen, indem er nur an seine eigenen Leiden oder Sorgen denkt. Er sorgt sich nicht um das Seine, sondern denkt an die anderen, mit dem absoluten Vertrauen, dass er nichts vernachlässigt hat, weil der Vater unverzüglich jenem beisteht, der das Seine zurückgelassen hat, um sich einem Kind des Herrn zu widmen, das geistigen Beistand benötigt. Und jener, der sich selbst vergaß, um einem Nächsten ein Lächeln der Hoffnung, einen Trost für seine Traurigkeit, einen Tropfen Balsam für seinen Schmerz zu bringen, findet sein Heim bei seiner Rückkehr von einem Licht erhellt, welches Segen, Freude und Frieden ist.

34. Wenn die Menschen sich einmal ein wenig als Geschwister ihrer Nächsten und ein wenig als Eltern der Kinder der ganzen Erde fühlen, dann werden sie einen festen Schritt in meiner Lehre getan haben.

35. Wie wenige wissen um die große Wissenschaft des Lebens, dessen Kraft und Ursprung die Liebe zur Grundlage hat.

36. Wer lernt, gut zu sein aufgrund der göttlichen Unterweisung, die meine Lehre enthält, wird gleich dem Brot sein müssen, das auf dem Tisch geteilt wird, um es an alle zu verteilen, die an ihm Platz nehmen, um zu essen.

37. Ihr könnt nicht behaupten, dass ihr auf meinem Weg der Liebe wandelt, solange ihr abseits des Guten wandelt, und ihr euren geistigen Fortschritt vernachlässigt — solange ihr euch mit dem Verhalten der anderen beschäftigt, um es zu zensieren und darüber zu urteilen.

38. Seid euch dessen gewiss, dass, solange ihr euer Herz und euer Denken nicht reinigt, ihr ein Hemmnis dafür sein werdet, dass mein Licht zu eurem Wesen gelangen und in dasselbe eindringen kann. Denn die schlechten Gedanken, Worte und Gefühle sind Hindernisse dafür, dass dieses Licht, das ganz Reinheit ist, in eurem Geist wohnen kann.

39. Ihr müsst die Wohnung reinigen, damit Ich in euer Herz einziehen kann — aber nicht (nur) für einen Augenblick, sondern für immer. Ich will in der geheimen Kammer eures Herzens wohnen. Aber hört auf, Mich nur zu rufen, um dort einige kurze Augenblicke zu sein, nur solange eure Zubereitung anhält, um danach hinausgeworfen zu werden, sobald eure Leidenschaften erwachen.

40. Die Welt und ihre Versuchungen sind stark, daher müssen eure guten Vorsätze noch stärker sein, damit euer Wille inmitten des Kampfes und der Prüfungen nicht schwach wird.

41. Manchmal wiederhole Ich meine Lektionen, weil Ich euren Geist empfindsam machen und euer Herz erbeben lassen will. Wenn Ich nicht so handeln würde, würdet ihr in falsche Vorstellungen über die Wahrheit meines Wortes geraten. Erinnert ihr euch daran, wie jenes alte Volk Israel in seinem Gott nur unerbittliche Gerechtigkeit, Strenge und Härte sah, und dass es daher — weil es von seinem Herrn diese Vorstellung hatte — die Angst vor Strafe war, die sie das Gesetz Gottes befolgen ließ?

42. Ihr kennt bereits den Irrtum, in dem sich jene befanden, da ihr die unendliche Liebe des Vaters zu den Menschen entdeckt habt.

43. Ihr seht bereits in Gott weniger einen Richter als den Vater von vollkommener und unerschöpflicher Liebe, und Ich sage euch, dass es gut ist, dass ihr in Gott euren Vater seht. Dennoch muss Ich euch sagen, um euch wachzuhalten, dass auch ihr, wie jenes alte Volk, einem neuen Fehler anheimfallen könnt, und dieser Fehler kann darin bestehen, dass ihr euch nicht darum bemüht, euch moralisch und geistig zu bessern, oder dass ihr euch keine Sorgen darüber macht, fortwährend und schwer zu sündigen, in dem Vertrauen, dass der Vater vor allem Liebe ist und euch vergeben wird.

44. Gewiss, Gott ist Liebe, und es gibt kein Vergehen, so schwer es auch sei, das Er nicht vergibt. Aber ihr sollt genau wissen, dass dieser göttlichen Liebe eine Gerechtigkeit entspringt, die unerbittlich ist. Seid euch all dessen bewusst, damit das, was ihr als Erkenntnis meiner Lehre in euch aufgenommen habt, der Wahrheit entspricht und ihr alle irrigen Vorstellungen zu Nichte macht, die in euch vorhanden sein könnten. Vergesst nicht, dass die Liebe des Vaters euch zwar vergibt, aber dass der Fleck— trotzt Vergebung — eurem Geist aufgeprägt bleibt, und dass ihr ihn durch Verdienste abwaschen müsst und so der Liebe gerecht werdet, die euch vergab.

45. Ihr habt dazu geneigt, die Augen gegenüber euren schlechten Werken, gegenüber euren Sünden zu verschließen und die unerwünschte Last zu nehmen und sie im Heim eines anderen zu lassen. Aber ihr werdet schließlich begreifen, dass niemand die Flecken besser abwaschen kann als jener, der sie seinem Herzen eingeprägt hat.

46. Warum ist euer Gang so langsam, obwohl es der rettende Hafen und die Quelle der Gnade ist, die euch erwarten? Der Grund dafür ist, dass euch das Gefühl der Kälte im Glauben an Gott, der weltliche Skeptizismus anstecken und ihr zeitweilig wie die Menschen fühlt, die von meiner Barmherzigkeit nichts mehr erwarten.

47. Volk, das Mich an diesem Tag vernimmt — ihr Menschen, die das Glück im vergänglichen Leben voller Vergnügungen suchen — wahrlich Ich sage euch, am Ende wird in eurem Mund nur Bitterkeit und der Vorwurf des Gewissens zurückbleiben, wenn ihr erlebt, wie anders und im Gegensatz zu euren Illusionen das Resultat eures Bemühens ist.

48. Wahrlich, Ich sage euch, um zu leben, zu kämpfen, zu genießen, beim Leiden und beim Sterben werdet ihr nur bestehen können, indem ihr euch auf den Geist stützt, als ob er ein Stab wäre, und der Geist muss immer die Stimme seines Gewissens vernehmen.

49. Die nötige Kraft werdet ihr nur im Glauben finden können.

50. Oh betrübte Menschheit, verdüstert durch den Schmerz und die Bitternis! Öffnet eure Augen, damit ihr das Kommen des Reiches des Lichts, des Geistes der Wahrheit erblickt, der zu den bis heute noch schlafenden Geistwesen und Verstandesorganen herniederkommt, um sie aufzuwecken.

51. Es spricht zu euch Christus im Geist, euer Mittler zwischen Gott und dem Menschen. Denn Christus ist das Wort, Er ist das Wort Gottes, das Wort der Liebe und der Wahrheit. Heute spreche Ich zu euch in einer der zahllosen Formen, in denen Ich euch mein Wort offenbaren kann. Morgen, wenn diese Offenbarungsform vorüber ist, wird mein Wort niedergeschrieben sein, und so wird es in Schriften von Provinz zu Provinz, von Heim zu Heim, von Herz zu Herz gehen und die einen erwecken, andere bekehren, wieder andere trösten, wenngleich Ich euch auch dies sagen muss: Manche werden gegen sie lästern. Doch das ist nicht von Bedeutung, Volk. Es werden Zeiten kommen, in denen die Menschenmassen mein Wort mittels der Schriften begierig suchen werden. Selbst dies Volk hier wird, wenn es sich an die Essenz und den Zauber jenes Wortes erinnern will, das in der Wüste seines Lebens Manna gewesen ist, mit Liebe und Hochachtung die Seiten in Empfang nehmen, auf denen ihr mein Wort niedergeschrieben habt.

52. Der Mensch benötigt geistige Weisheit, und Ich gebe sie ihm, so wie in der Vergangenheit, in der Ich, da Ich die Menschheit nach Liebe hungernd sah, sie diese lehrte.

53. Für Gott gibt es kein Unmöglich: Der Mensch hat Gott benötigt, und Er ist zum Menschen gekommen. Er hat ein höheres Wissen benötigt, und der Herr hat ihm tiefgründige Lektionen offenbart. Er hat eine Stärkung seines Glaubens benötigt, und der Vater hat den Glauben des sehr geliebten Kindes gestärkt.

54. Es soll euch nicht verwundern, dass Ich Mich in dieser Dritten Zeit in der Form kundgebe, die eure Ohren bezeugen, und die euer Herz gefühlt hat.

55. Heute habt ihr Mich nicht in einem Menschen inkarnieren sehen, die Gegenwart Christi offenbart sich in der Dritten Zeit durch die Inspiration und die Fähigkeit, mit meinem Geist Zwiesprache zu halten, die einigen meiner Kinder als Aufgabe gegeben worden ist.

56. Die Menschen sind wegen ihrer verkehrten Auslegungen des von Gott in früheren Zeiten Offenbarten in einen Zustand großer Verwirrung geraten — wegen ihrer Unfähigkeit, in das für sie Unbegreifliche einzudringen, wegen ihres Mangels an geistiger Kraft, um das Licht des Ewigen jenseits der Mauer ihres Materialismus‘ erblicken zu können.

57. Angesichts eures unermesslichen Mangels an Licht — Licht, das Weisheit, Liebe, Erhebung bedeutet — musste Ich kommen.

58. Um euch dieses Licht zu geben, war es nicht angebracht, dass Ich Mich als Mensch bei euch einstellen würde. Denn um euch zur Vergeistigung anzuregen, war es nötig, dass Ich meine Gegenwart in geistiger, unsichtbarer und dennoch für euren Glauben und eure Liebe fühlbarer Form offenbaren würde.

59. Das Kommen des Heiligen Geistes in dieser Dritten Zeit ist die geistige Manifestation Gottes, jenes machtvollen und gerechtigkeitsliebenden Jehova, der sich in der Ersten Zeit durch die Naturkräfte kundtat, und des liebevollen Jesus, welcher wahrer Mensch war, aus dem der Vater zu Beginn des Zweiten Zeitalters sprach. Heute komme Ich erneut zu den Menschen, aber Ich komme als Geist, weil Ich weiß, dass ihr nun in der Lage seid, Ihn zu begreifen und Ihm zu glauben, dass Er direkt mit euch kommuniziert.

60. Dies ist das Zeitalter des Lichts, dessen Klarheit euch das verstehen lassen wird, was ihr für unerforschlich hieltet. Ich werde in eurem Herzen die Essenz der Lektionen der vergangenen Zeiten hinterlassen. Aber der Fanatismus, den ihr um sie herum aufgebaut habt, wird durch die Menschheit selbst in dem Augenblick zerstört werden, indem sie ihren Entwicklungsweg fortsetzt.

61. Ich spreche hier zu allen, ohne Mich damit aufzuhalten, euch nach Religionsgemeinschaften oder Glaubensbekenntnissen zu unterscheiden. Die geistige Teilung und die Spaltungen haben die Menschen geschaffen, sie sind es, die sich gegenseitig verurteilen, einander bekämpfen und einander Wahrheit absprechen.

62. Ich liebe alle und suche alle, denn Ich sehe, dass ihr alle abseits des Weges wandelt. Was habt ihr aus der Wahrheit und dem Gesetz gemacht? Vielerlei Religionen. Ich werfe euch das nicht vor — im Gegenteil, es wurde euch erlaubt, weil ihr unterschiedliche Grade an Verständnis, Fortschritt und Vergeistigung hattet. Aber dass eine Religionsgemeinschaft die übrigen als Feinde betrachtet und sie einander bedrohen, verletzen und töten — dies hat meine Lehre niemals vorgeschrieben. Ich sage euch, dass die, die so handeln, keine Verteidiger der Wahrheit sind, sondern Feinde derselben.

63. Warum seid ihr Feinde untereinander, obwohl niemand frei von Schuld ist? Warum die Art und Weise bekämpfen, in der andere die Vollkommenheit erlangen wollen und ihrem Vater näherkommen wollen? Wer ist jener, der sagen kann, dass er die Wahrheit bringt und mit Gott ist, dass er sich für gerettet hält, und wer ist jener, der dazu bestimmt ist, zugrunde zu gehen?

64. Wie töricht seid ihr noch, euch gegenseitig zu verurteilen!

65. Schämt ihr euch nicht, dass ihr in der Zeitenfülle des Lichts Verfehlungen begeht, obwohl sich euer Geist bereits über das menschliche Elend erhoben haben müsste?

66. Volk, hier ist die Stimme des Heiligen Geistes, die geistige Kundgebung Gottes mittels eures Verstandesvermögens, die euch kein neues Gesetz noch eine neue Lehre offenbart, sondern eine neue, fortschrittlichere, geistige und vollkommene Art und Weise, mit dem Vater zu kommunizieren, Ihn zu empfangen und Ihn zu verehren.

67. Wenn euch der Herr sagte: „Du sollst Gott von ganzem Herzen und ganzem Geist lieben und deinen Nächsten wie dich selbst“, und wenn der Meister euch die Lehre der Liebe predigte, so sagt euch diese geistige Stimme, die aus derselben Quelle stammt, dass ihr euch an das Liebesgesetz klammern sollt, weil es eine Macht hat, die nicht einmal die größten Heere der Welt besitzen, und dass ihre Eroberungen sicher und von Dauer sein werden, weil alles, was ihr auf Fundamenten der Liebe errichtet, ewiges Leben haben wird.

68. Die Menschheit ist im Unglück, der menschliche Verstand ist verstört, das Herz ist wegen der Fähigkeiten, die der Mensch auf der Erde erreicht hat, hochmütig geworden. Das Heilmittel dafür ist jederzeit in seiner Reichweite gewesen, aber er hat es verschmäht. Dieses Heilmittel ist geistiges Wissen.

69. Ich sage euch, dass diejenigen, die erwacht sind und erkennen, was geschieht, die Geeigneten sind, um die Leuchte des Glaubens der Menschen gegenüber dem Geist Gottes zu entzünden.

70. Begreift, dass euer Geist sich seinen Fähigkeiten, Gaben und Kräfte entsprechend entfalten muss, die euch bis heute nahezu völlig unbekannt sind.

71. Mein Wort offenbart euch keine Einzelheiten über eure Vergangenheit oder eure geistige Zukunft, die euch zu keinem guten Ziel bringen würden. Ich lehre euch jedoch, eure Aufgabe innerhalb der Welt zu erfüllen, zu der ihr gesandt worden seid.

72. Verschmäht daher all jene Ideen, mit denen einige euch beeindrucken möchten, indem sie von eurer Vergangenheit oder eurer Zukunft im Leben des Geistes sprechen.

73. Wisst, Jünger, dass die Vergeistigung dem Gewissen ermöglicht, sich mit größerer Klarheit kundzutun, und wer diese weise Stimme vernimmt, wird sich nicht täuschen lassen.

74. Macht euch mit dem Gewissen vertraut, es ist eine freundschaftliche Stimme, durch das der Herr sein Licht zum Vorschein kommen lässt — ob als Vater, als Meister oder als Richter.

75. Lasst zu, dass euer Gewissen euch in den Prüfungen sagt, dass Ich euch nicht strafe, sondern dass ihr euch gerade läutert, und dass ihr, wenn ihr entfesselte Naturgewalten seht, die Schrecken auslösen, nicht lästern sollt, indem ihr sagt, dass es eine Strafe Gottes ist, sondern dass es eine Prüfung ist, um euch zu reinigen.

76. Nur die Reinheit des Geistes wird bewirken können, dass dieser den Glanz seines Lichtgewandes ausstrahlt.

77. Strebt nach der Läuterung, die ihr durch die Ausübung der Liebe unter euren Nächsten erhalten könnt.

Mein Friede sei mit euch!