Unterweisung 305

1. Januar 1950

1. Das geistige Leben der Menschheit ist in drei Epochen oder Zeitalter eingeteilt. In der Ersten Zeit ließ Ich Mich als Vater erkennen, in der Zweiten offenbarte Ich Mich als Meister und im Dritten Zeitalter mache Ich Mich als Richter fühlbar.

2. Dies sind die drei Phasen, die Ich den Menschen offenbart habe und durch die ihr Mich voll und ganz kennenlernen werdet. Seid jedoch nicht darauf aus, drei Götter oder drei Personen dort zu erkennen, wo nur ein einziger Göttlicher Geist existiert. Denn in der heutigen Zeit seid ihr fähig, die Vereinfachung all dessen zu akzeptieren, was ihr in Geheimnis gehüllt und bis zur Unverständlichkeit kompliziert gemacht habt. Dieser Tempel ist noch unvollendet, dieses Werk hat seit vielen Jahrhunderten keine Fortschritte gemacht und ihr müsst es jetzt fortsetzen mit dem Ideal, es zu vollenden, um es eurem Vater darzubringen.

3. Es ist nicht notwendig, dass alle Völker der Erde dieser Kundgebung beiwohnen. Denn Ich werde dafür sorgen, dass meine Unterweisungen sich durch Schriften und Bücher über den ganzen Erdball verbreiten, wie es in der Zweiten Zeit geschah. Dann wird meine geistige Botschaft bekannt werden, und Menschen guten Willens werden sich bemühen, sie zu befolgen.

4. In diesem bescheidenen und schlichten, aber von Göttlichem Licht erfüllten Buch werden die Menschen die Klärung all ihrer Zweifel finden, sie werden die Ergänzung der Unterweisungen entdecken, die in vergangenen Zeiten nur zum Teil offenbart wurden, und sie werden die klare und einfache Art und Weise finden, all das auszulegen, was in den alten Texten im Sinnbild verborgen ist.

5. Wer sich nach Empfang dieser geistigen Botschaft von der Wahrheit ihres Inhalts überzeugt und daran geht, seinen Materialismus, seine Abgötterei und seinen Fanatismus zu bekämpfen, seinen Verstand und sein Herz von all diesen Unreinheiten zu reinigen, wird seinen Geist befreien und ihm Frohsinn und Frieden bescheren, denn nun wird er kämpfen können, um die Ewigkeit zu erringen, die ihn erwartet. Aber jene, die in ihrer äußerlichen Kultausübung fortfahren, die sich darauf versteifen, das der Welt Angehörige zu lieben, und die nicht an die Entfaltung oder Entwicklung des Geistes glauben — wahrlich, Ich sage euch, sie werden zurückbleiben und Tränen vergießen, wenn sie sich ihrer Zurückgebliebenheit und ihrer Unwissenheit bewusst werden.

6. Während alles unaufhörlich wächst, sich wandelt, sich vervollkommnet und entfaltet — weshalb sollte da euer Geist jahrhundertelang im Stillstand verharren?

7. Der menschliche Geist ist es, der allen Werken, die der Mensch vollbringt, voranschreiten sollte, denn er ist es, dem das Leben auf der Erde anvertraut wurde. Dennoch tut ihr hier auf eurer Welt das Gegenteil, weil der Geist seine höchsten Aufgaben vernachlässigt, um sich den irdischen Zielen zu widmen und sich immer mehr in den Rausch jenes Lebens zu stürzen, das ihr geschaffen habt.

8. Da ihr durch die Wissenschaft vieles entdeckt und gelernt habt, ist euch die unaufhörliche Entwicklung nicht unbekannt, die in allen Wesen der Schöpfung existiert. Daher will Ich, dass ihr begreift, dass ihr euren Geist nicht in jener Zurückgebliebenheit und in jenem Stillstand belassen dürft, in den ihr ihn schon seit langer Zeit gebracht habt, und dass ihr euch bemühen müsst, die Harmonie mit allem, was euch umgibt, zu erreichen, damit für die Menschen ein Tag kommt, an dem die Natur, statt ihre Geheimnisse zu verbergen, sie offenbart, und anstatt dass die Naturkräfte euch feind sind, sie zu Dienern, Mitarbeitern, Geschwistern werden.

9. Ich sandte den Geist aus, um auf der Erde zu inkarnieren und zu einem Menschen zu werden, damit er Fürst und Herr über alles wäre, was auf ihr existiert, und nicht, damit er Sklave und Opfer wäre, noch Notleidender, wie Ich ihn tatsächlich sehe. Der Mensch ist Sklave seiner Bedürfnisse, seiner Leidenschaften, seiner Laster und seiner Unwissenheit.

10. Er ist Opfer von Leiden, Fehltritten und Wechselfällen, die sein Mangel an geistiger Erhebung ihm auf seinem Gang über die Erde beschert. Er ist bedürftig, weil er in Unkenntnis des Erbteils, das ihm im Leben zusteht, nicht weiß, was er besitzt, und sich verhält, als ob er nichts hätte.

11. Es ist nötig, dass diese Menschheit erwacht, damit sie im Buch des Geistigen Lebens zu studieren beginnt und dann bald, durch Weitergabe dieser Idee von Generation zu Generation, jene gesegnete Saat in Erscheinung tritt, in der sich mein Wort erfüllt. Ich habe euch gesagt, dass diese Menschheit eines Tages die Vergeistigung erreichen und in Harmonie mit allem Geschaffenen zu leben verstehen wird, und Geist, Verstand und Herz im Gleichschritt gehen werden.

12. Diese Dritte Zeit, in der die menschliche Bosheit ihren größten Höhepunkt erreicht hat, wird dennoch eine Zeit der Versöhnung und Vergebung sein.

13. Während die Menschen, getrieben von ihren selbstsüchtigen Zielen und ihrem Hass, die Vernichtung ihrer Geschwister, die sie Feinde nennen, vorbereiten, bereite Ich die Stunde vor, in der Ich sie richten werde, indem Ich sie ihr Werk beurteilen und erkennen lasse.

14. In jener Gerichtsstunde, wenn das Gewissen vernommen wird und sein Licht aufleuchtet und den Verstand und das Herz erleuchtet, werden die Menschen sich die Haare raufen und mit den Zähnen knirschen und Mir sagen: „Herr, wie konnte ich zu so viel Bösem fähig sein? Warum hast Du zugelassen, dass Ich ein solch abscheuliches Werk vollbrachte?“

15. Wohl denen, die in diesem Augenblick des Gerichts erwachen, denn sie werden das Licht meiner Vergebung auf sie herabkommen sehen, sie werden den gesegneten Tag der Versöhnung kommen sehen. Dann werden viele Menschen den Grund für meine Liebeslehre begreifen und werden erfahren, was für Mich jedes meiner Kinder bedeutet, auch wenn es sich um die sündigsten handelt.

16. Ja, geliebtes Volk, Ich liebe alle grenzenlos, denn auch hinter einem großen Sünder verbirgt sich ein Geist, der mein Licht benötigt, um nicht mehr zu sündigen.

17. Ich komme, um die Missetäter zu retten, denn der Mensch, der Verbrechen begeht, ist auch ein Kind Gottes, und für Mich bedeutet jedes meiner Kinder viel.

18. Ich werde diese Lehre wie einen Mantel der Hoffnung und Rettung über die ganze Erde ausbreiten und damit allen die Gelegenheit anbieten, nach und nach die alten Schulden und die gegenwärtigen Schulden zu bezahlen, bis sie Mich wieder im Verborgensten ihres Wesens fühlen.

19. Seit langem fühlt ihr Mich nicht mehr, habt ihr Mich verloren, und Ich gebe euch nun die Gelegenheit, Mir zu begegnen. Ich weiß, dass der, der Mich auf seinem Weg wiederfindet, Mich niemals mehr verlieren wird.

20. Beginnt, auf Mich zuzugehen, ihr Sünder. Fürchtet nicht, dass, wenn ihr in meine Gegenwart gelangt, meine Stimme euch vor euren Geschwistern richtet, denn Ich werde euch nicht verraten. Fürchtet euch nicht, so wie sich Magdalena nicht fürchtete, die, als sie zu Mir kam, sich ihrer schweren Sündenlast entledigte, ohne zu beachten, wer sie dabei sah, ihr zuhörte oder sie verurteilte. Sie war ruhig, weil sie wusste, dass sie nun keine durch die Sünde befleckte Frau mehr war, sondern eine durch die Reue geläuterte Sünderin.

21. Nehmt sie euch in ihrer Reue und in ihrer Liebe zum Vorbild.

22. Ich werde alle meine Stimme in ihrem Gewissen hören lassen — eine Stimme vom Vater, vom Meister, vom Richter, die in die Herzen dringen wird und sie vor Glück, vor Erstaunen und vor Liebe schneller schlagen lassen wird. Meine Stimme wird im Inneren jedes Geschöpfes vernommen werden, weil euer Geist bereit ist, Mich in dieser Form zu empfangen.

23. In der Stille der Gefängniszellen wird sich meine Stimme vernehmen lassen und jenen Männern und Frauen ohne Hoffnung sagen: „Ich bin hier bei euch. Habt ihr etwa geglaubt, von Mir verlassen zu sein? Nein, ihr Kleingläubigen, Ich frage euch nicht, ob ihr Mörder seid oder ob ihr gestohlen habt. Ich erlöse durch meine Liebe den, der gesündigt hat, Ich ermutige den, der zu Fall gekommen ist und rette den Unschuldigen, welcher Opfer einer Verleumdung, einer Ungerechtigkeit oder eines Irrtums geworden ist.“

24. Meine Stimme wird inmitten des Krieglärms vernehmbar sein, und ihr Ton wird so durchdringend sein, dass die Waffen der Menschen schweigen werden, wenn meine Gegenwart gefühlt wird.

25. In den Krankenhäusern und wo immer sich ein Kranker befindet, werde Ich Mich gleichfalls fühlbar und hörbar machen, die Kranken salben und trösten, wie nur Ich es tun kann. Ich werde einen Mantel des Friedens und des Trostes über den Schmerz derer breiten, die — von ihren Geschwistern vergessen — leiden, und werde einen göttlichen Balsam auf ihre Leiden herabströmen lassen und sie zum Leben erheben, damit sie von meiner geistigen Gegenwart Zeugnis ablegen.

26. In den Heimen werde Ich von den Kindern und den Erwachsenen gefühlt werden, und beide werden meine Gegenwart bezeugen.

27. Wenn Ich das Feuer des Heimes erloschen antreffe, werde Ich den Gatten rufen und ihm sagen: Warum bist du nicht liebevoll und verständnisvoll? Warum entzündest du nicht das Feuer der Liebe, welches die Flamme ist, die eurer Ehe Leben gibt? Wenn Ich ihn seine Pflichten vernachlässigen sehe, werde Ich ihn überraschen und ihm sagen: Warum hast du dich vom rechten Weg entfernt und das Kreuz abgeworfen? Hattest du nicht die Kraft, um auch die letzten Tropfen des Bittertrankes zu trinken, die noch im Kelch übrig waren? Kehr auf den Weg zurück, auf den Ich dich stellte, nur dort wirst du Mich finden, um deinen Glauben, deinen Gehorsam und deine Stärke zu belohnen.

28. Die Gattin werde Ich an den empfindsamsten Saiten des Herzens berühren und sie fragen: Frau, glaubst du etwa, fern des Pfades deiner Pflicht den Frieden zu finden, den du ersehnst? Nein, täusche dich nicht. Dein Verdienst wird darin bestehen, mit Selbstverleugnung und mit Geduld bis ans Ende das Kreuz zu tragen, das Ich auf deine Schultern legte.

29. Es wird nicht ein Herz übrig bleiben, das Ich nicht meine göttliche Gegenwart fühlen lasse und zur Versöhnung, zur Liebe und zum Frieden einlade.

30. Ich suche vorbereitete Herzen, um meine Essenz in sie zu legen, was so ist, wie im Geist in den inneren Tempel des Menschen einzutreten — in jenen Tempel, aus dem Ich eure Sünden vertreiben werde, wie wenn es profane Händler wären, bis das Heiligtum gereinigt ist.

31. Ich bringe nicht die Peitsche, um euch mein Wort verstehen zu lassen, Ich bringe Brot des Lebens, um euch im Ideal eurer Erhebung zu stärken.

32. Während die Welt zu der Auffassung gelangt ist, dass Ich sie in ihrem Abgrund von Schmerz und Sünde verlassen habe, bin Ich gekommen, um ihr einen neuen Beweis meiner unendlichen Liebe zu geben, die euch niemals im Stich lassen kann, und die daher väterlich zu euch spricht und euch vergibt.

33. Manchmal, wenn ihr mein Wort voll göttlicher Zärtlichkeit vernehmt, seid ihr verwirrt, ohne begreifen zu können, weshalb Ich diese Art der Unterweisung gegenüber Sündern gebrauche, obwohl Ich eine gewisse Strenge anwenden müsste, um sie zu beugen.

34. Ich sage euch, in dieser Dritten Zeit wird — auch wenn es euch unmöglich erscheint — die Erneuerung und die Rettung der Menschheit nicht schwierig sein, da das Werk der Erlösung göttliches Werk ist.

35. Meine Liebe wird es sein, die die Menschen auf den Weg des Lichts und der Wahrheit zurückbringt. Meine Liebe, die heimlich in jedes Herz eindringt, jeden Geist liebkost, sich durch jedes Gewissen bekundet, wird die harten Felsen in empfindsame Herzen verwandeln, wird aus den materialistischen Menschen vergeistigte Wesen und aus den hartgesottenen Sündern Menschen des Guten, des Friedens und des guten Willens machen.

36. Ich spreche so zu euch, weil niemand besser als Ich die Entwicklung eures Geistes kennt, und Ich weiß, dass diese Menschheit trotz ihres großen Materialismus, ihrer Liebe zur Welt und ihrer bis zur größten Sünde entwickelten Leidenschaften nur dem Anschein nach dem Fleisch und dem materiellen Leben verfallen lebt. Ich weiß: Sobald sie in ihrem Geist die liebevolle Berührung meiner Liebe fühlt, wird sie schnell zu Mir kommen, um sich ihrer Last zu entledigen und Mir auf dem Weg der Wahrheit zu folgen, den sie, ohne es zu bemerken, so sehr zu beschreiten wünscht.

37. Ich werde ihm nicht das in Stein gemeißelte Gesetz zeigen müssen wie in der Ersten Zeit, noch werde Ich meine Gegenwart mittels der Naturkräfte bekunden müssen, damit er Mich fühlen kann. Ich werde nicht einmal in Menschengestalt zur Welt kommen müssen, um den Geist der Menschen durch ein leidvolles Leben und einen blutigen Tod zu erlösen.

38. Diese Zeiten sind vorüber, der Geist des Menschen hat sich entwickelt. Es ist nicht mehr das kleine Kind der vergangenen Zeiten, der das Göttliche mit seinen Händen berühren und mit seinen körperlichen Sinnen wahrnehmen musste, um an Mich und an meine Gegenwart glauben zu können.

39. Hinter seinem Materialismus und seiner mangelnden Sensibilität für das Geistige verbirgt der Mensch einen Lichtgeist, einen Geist, der weite Wege zurückgelegt und große Prüfungen bestanden hat, die ihm Standhaftigkeit, Erfahrung und Wissen gegeben haben. Es wird genügen, dass er bereit ist, in einen inneren Dialog mit seinem Gewissen einzutreten, damit er zu einem neuen Leben ersteht und in der Essenz seines Wesens das wahre Allerheiligste entdeckt, von dem die unendliche Stimme des Herrn als ein Gesetz ewiger und weiser Gerechtigkeit ausgeht — als ein Weg, voller Licht und Sicherheit ist.

40. Wenn jene geistige Entwicklung in dieser Menschheit nicht vorhanden wäre, und sie nicht kurz vor ihrer Befreiung stünde, hätte Ich euch für diese Zeit nicht die Offenbarung über die Zwiesprache von Geist zu Geist gegeben.

41. Die Prüfungen, die eure Welt durchlebt, sind die Zeichen für das Ende eines Zeitalters, sind der Untergang oder der Todeskampf einer Zeit des Materialismus; denn Materialismus ist in eurer Wissenschaft, in euren Zielsetzungen und in euren Neigungen gewesen. Materialismus hat eure Verehrung für Mich und auch alle eure Werke bestimmt.

42. Die Liebe zur Welt, die Habgier nach Irdischem, das Verlangen des Fleisches, das Vergnügen an allen niederen Begierden, die Selbstsucht, die Eigenliebe und der Hochmut waren die Kraft, mit der ihr ein Leben gemäß eurer Intelligenz und eurem menschlichen Willen geschaffen habt, dessen Früchte Ich euch ernten ließ, damit eure Erfahrung vollkommen werde. Doch wenn dies Zeitalter, das nun zu Ende geht, in der Geschichte der Menschheit durch seinen Materialismus gekennzeichnet sein wird — wahrlich, Ich sage euch, die neue Zeit wird sich durch ihre Spiritualität auszeichnen. Denn in ihr werden das Gewissen und der Wille des Geistes auf Erden eine Welt von Wesen aufrichten, die durch die Liebe erhoben sind — ein Leben, in dem man den Geist des Vaters im Geist der Kinder vibrieren fühlt, weil dann alle Gaben und Fähigkeiten, die heute in eurem Wesen verborgen leben, als Betätigungsfeld die Unendlichkeit haben werden.

43. Geliebtes Volk, ihr müsst Mich verstehen, denn Ich spreche zu euch in der schlichtesten Ausdrucksweise, und mein Wort enthält keinerlei Geheimnis. Ich bin euer Vater und habe keine Geheimnisse euch gegenüber. Ich habe meine geheime Schatzkammer geöffnet, damit ihr in ihr die Weisheit findet, die ihr benötigt, um in dem Zeitabschnitt, den ihr gerade durchlebt, erleuchtet zu werden.

44. Der menschliche Geist hat sich entwickelt, seine Fähigkeiten haben sich entfaltet, und er ist fähig, das Studium meines Werkes zu beginnen.

45. Die Gabe der Inspiration, die des Wortes und die der Studiums sind in euch allen, wenn ihr zubereitet seid, weil sich das Licht auf euren Geist ergossen hat.

46. Wisst, dass es eure Bestimmung ist, auf dem gleichen Weg, den Ich euch bahnte als Ich Mensch wurde, zu Mir zu gelangen. Mein Beispiel ist allen bekannt. Wer hat nicht schon den Namen Christi aussprechen hören? Wer hat sich nicht in seinen Stunden der Prüfung an seinen Meister erinnert? Und wer hat nicht in der Todesstunde, in der sein Körper stirbt, ausgerufen: „In Deine Hände empfehle ich meinen Geist!“, um zu den geistigen Regionen zu gelangen? „In Deine Hände empfehle ich meinen Geist!“ Ich kenne euer Bedürfnis nach Licht, eure Sehnsucht nach Vergeistigung. Deshalb bin Ich zu euch herabgekommen.

47. Euer Hirte hat euch vorbereitet, damit ihr zu Mir kommt. Es ist derselbe wie der, der in der Zweiten Zeit in der Wüste rief, und zu dem viele nach Liebe Hungernden und Dürstenden kamen, um vorbereitet zu werden.

48. Es ist Elias, der euch zu Mir gebracht hat, weil seine Mission, Mir bei jedem meiner Kommen vorauszugehen, immer die gleiche ist und sein wird.

49. Heute durchlebt ihr eine neue Zeit, und angesichts der Wundertaten, die ihr miterlebt habt, hat sich euer Geist gebeugt. Er hat sich auf sich selbst konzentriert und hat in meinen Worten die Antwort gefunden, die er benötigte, um seinen Zweifel zu beschwichtigen — das Licht, das ihn einlädt, auf dem Weg weiterzugehen. Und dort, im Unendlichen sieht er, wie sich die Türen eines Heimes öffnen, das ihn erwartet, wo der Vater und die Mutter ihn empfangen werden, um für immer bei ihnen zu wohnen.

50. Öffnet eure Augen für die Wahrheit, denn jetzt ist keine Zeit der Geheimnisse — im Gegenteil, es ist die Zeit der Aufklärung derselben.

51. Nicht Furcht soll es sein, die eure Schritte lenkt, noch soll sie es sein, die euch nötigt, das Gesetz zu erfüllen. Der Glaube und die Liebe sollen die Kraft sein, die euch dazu drängt, in eurem Leben gute Werke zu vollbringen. Denn dann werden eure Verdienste wahrhaftig sein.

52. Dieses Zeitalter des Lichts wird für alle Menschen Verständnis bringen, denn jedes Geheimnis wird aufgeklärt werden.

53. Ihr sagt Mir in eurem Herzen: „Herr, wenn du uns Deine Wahrheit vor Augen stellst — welches Verdienst werden dann wir erbracht haben? Du hast gesagt, dass diejenigen selig sind, die ohne zu sehen geglaubt haben.“

54. Ach, ihr Menschen, die ihr mein Wort nicht zu deuten versteht. Seht ihr nicht, wie nötig es ist, dass Ich euch helfe, in seinen Sinngehalt einzudringen und es zu verstehen?

55. Zwar sagte Ich in jener Zeit: „Selig sind, die ohne zu sehen geglaubt haben.“ Doch Ich wollte damit sagen: „Wohl denen, die — ohne zu versuchen, das Göttliche mit ihren irdischen Augen zu sehen — es durch das Licht des Glaubens, welcher der geistige Blick ist, zu sehen verstehen. Wohl dem, der — ohne zu beabsichtigen, das Geistige mit seinen Sinnen zu berühren oder wahrzunehmen — sich vorzubereiten wusste, um die göttliche Gegenwart in seinem Geist zu fühlen.“

56. Begreift, Jünger, dass, als Ich sagte: „Selig, wer ohne zu sehen glaubt“, Ich auf den Blick und die Sinne des Fleisches Bezug nahm, da der, der so geglaubt hat, dies tat, weil er Mich mit dem Geist geschaut und gefühlt hat.

57. Ihr steht jetzt vor einer Zeit, in der ihr nicht nur durch den Glauben, durch jenen höheren Blick des Geistes glauben werdet, sondern auch mit einem Verständnis verstehen werdet, das über dem eures menschlichen Verstandesvermögens ist, weil es der Geist sein wird, der durch die geistige Weisheit erleuchtet ist.

58. Auch in der heutigen Zeit sage Ich euch: „Wohl denen, die, ohne mit ihren körperlichen Augen zu sehen, noch mit ihrem beschränkten menschlichen Verstand zu begreifen, dennoch glauben, weil sie mit dem Geist fühlen, weil sie sich erheben, um mit dem geistigen Blick zu schauen und mit jener Intelligenz zu begreifen, die über jedem menschlichen Verstand steht.“

59. Wenn in einem Menschen der wahre Glaube an das Göttliche ersteht, dann deshalb, weil er mit dem Geist geschaut hat. Wer oder was könnte ihn dann zur Leugnung dessen bringen, was er in dieser Weise selbst erfahren hat? Wie viele jedoch betrügen sich selbst mit einem falschen Glauben, weil sie nie mit dem Geist zu schauen oder zu fühlen verstanden und sich damit begnügt haben, zu sagen, dass sie Glauben haben, da sie ohne zu sehen, glauben. Doch dies sind jene, die bei der ersten Prüfung zweifeln, unsicher oder verwirrt werden, und schließlich oftmals leugnen.

60. Doch Ich rette euch alle. Daher wurde euch schon in früheren Zeiten gesagt, dass die Stunde kommen wird, in der jedes Auge Mich schauen wird.

61. Euer Fortschritt oder eure Entwicklung wird euch ermöglichen, meine Wahrheit zu entdecken und meine göttliche Gegenwart wahrzunehmen — sowohl im Geistigen als auch in jedem meiner Werke. Dann werde Ich euch sagen: „Selig, die Mich überall zu erkennen vermögen, denn sie sind es, die Mich wirklich lieben.

62. Selig, die Mich mit dem Geist und selbst mit der Körpermaterie zu fühlen vermögen, denn sie sind es, die ihrem ganzen Wesen Feinfühligkeit verliehen haben, die sich wirklich vergeistigt haben.“

63. Wie sehr haben die unreinen religiösen Kulte, die die Menschheit ausgeübt hat, die geistige Entwicklung aufgehalten! Damit haben die Menschen verhindert, dass die Wunder Wirklichkeit werden, die der geistige Glaube vollbringt, und auch die natürliche Kundgabe des Geistigen im menschlichen Leben wurde verhindert.

64. Wenn die Menschen meine Wohltaten, meine Antworten und meine unablässigen Liebesbeweise erhalten, dann geschieht dies nicht als Belohnung für einen Glauben oder eine wahre Vergeistigung, sondern aufgrund meines Erbarmens mit ihrer Unreife, ihrem Elend und ihrer Unwissenheit.

65. Ich weiß, dass viele empört sein werden, wenn sie dies Wort kennenlernen; aber es werden jene sein, die in ihrer Verwirrung nicht erkennen wollen, dass im Menschen außer der menschlichen Natur auch der geistige Wesensteil existiert — oder jene, die zwar an den menschlichen Geist glauben, aber, an die Gewohnheit ihrer Überlieferungen und ihrer Glaubensüberzeugungen gebunden, leugnen, dass es einen unendlich langen Entwicklungsweg für den Geist gibt.

66. Auch weiß Ich, dass Ich zu euch mit Worten der Gerechtigkeit sprechen muss, um euch zu erschüttern und aus der tiefen Lethargie wachzurütteln, in der die Welt sich befindet. Schon seit langem haben die Menschen ihre Kraft dazu verwendet, ihren Willen zu tun, wobei sie die Gabe der Willensfreiheit für irdische Werke verwenden. Aber Ich sehe, dass sie noch Kräfte haben, und Ich werde von diesen Gebrauch machen, indem Ich ihnen das Ideal einer neuen Welt, einer besseren Welt inspiriere, deren Fundament das des wahren Glaubens sein soll, und deren Ziel die Erhebung des Geistes durch die Liebe und die Gerechtigkeit sein soll. Ist dies nicht zu allen Zeiten meine Lehre gewesen?

67. Studiert meine Lektion, und nachdem ihr tief über sie meditiert habt, bittet euer Gewissen um sein Urteil über sie, damit es nicht euer Verstand noch euer Herz ist, die als Erstes ein Urteil über etwas abgeben, das jenseits von ihnen ist. Denn ihr lebt in einer Zeit, in der mein göttliches Licht, indem es zu Gedanken wird, bis zu eurem Verstand gelangt und ihn in eine Welt unendlicher Schönheit und Weisheit eintreten lässt.

68. Hier ist Jener bei euch, der niemals müde geworden ist, euch zu erwarten, und der sich eurem Herzen naht, um ihm geistige Sehnsüchte zu inspirieren und seine unermessliche Leere mit meiner Liebe zu erfüllen.

69. Beinahe zwanzig Jahrhunderte sind vergangen, seit die Welt Mich nicht mehr hörte und sah, ohne zu wissen, dass Ich Mich keinen Augenblick lang von ihr getrennt habe, noch einen Augenblick lang nicht mehr zu ihr gesprochen habe.

70. Seinerzeit musste Ich Mensch werden, damit ihr mein Wort hören könntet. Jetzt musste Ich Mich durch das Verstandesvermögen des Menschen kundgeben, damit die Welt erneut das Wort hören konnte.

71. Es ist nicht mehr Jesus aus Nazareth, der sich vor euren Augen präsentiert — es ist Christus, es ist der Meister im Geist, der sich vor eurem Geist bekundet, um euch seine neue Lektion zu geben.

72. Jesus war der Körper, die menschgewordene Gestalt, die Ich gebrauchte, um Mich für die Augen der Menschen sichtbar zu machen, und Nazareth war das Dorf, in dem Ich als Mensch aufwuchs, in dem Ich meine Kindheit verbrachte und meine Jugend begann. Aus Nazareth war Maria, die gesegnete Mutter, die Mir ihren Schoß darbot, um Mensch zu werden, und dort wuchs und entwickelte sich jener Körper, was der Grund dafür war, weshalb die Welt Mich später den Nazarener nannte.

73. Heute komme Ich nicht aus Nazareth, Ich wohne in der Welt, die Mir entspricht, welche das Geistige Reich ist, das Ich euch schon in jenen Zeiten verkündigt habe, und Ich lasse euch meine Stimme hören, für die es keine Hindernisse noch Entfernungen gibt.

74. Ich segne euch, oh Volk, das sich an diesem Abend versammelt, um den ersten Tag des letzten Jahres zu begrüßen, in dem ihr die Kundgabe meines Wortes in dieser Form haben werdet.

75. Bald werde Ich nicht mehr durch diese Stimmträger in Verzückung zu euch sprechen. Aber ihr dürft nicht vergessen, dass Ich euch gesagt habe, dass Ich Mich niemals von euch trenne, und dass Ich niemals aufhören werde, euch mein Wort in Form von Inspiration zu senden.

76. Es gab viele Verwirrungen bei den Menschen, als Ich in jener Zweiten Zeit bei ihnen erschien. Aber heute, da Ich meine vermenschlichte Stimme erneut hören lasse, entdecke Ich, dass die Verwirrung noch größer ist. Also sehe Ich die von Mir angekündigte Stunde gekommen, um Mich der Menschheit erneut zu offenbaren. Ich beginne mein Werk des Lichts, indem Ich meine Wahrheit ausgieße und die Menschen Schritt für Schritt dem Weg näherbringe, auf dem sie alle Geheimnisse enträtseln werden, die sie kennen sollen, und auf dem sie jede Erklärung und jede Aufklärung finden müssen.

77. Es ist eine bedeutungsvolle Zeit, die nun begonnen hat — eine Zeit von unermesslicher Tragweite für Menschen und Geistwesen.

78. Und dieses Jahr, das letzte meiner Kundgabe, ist gleichfalls von unendlicher Bedeutung für dies Volk, denn in ihm gebe Ich euch die Anweisungen, das Licht, die Aufträge und die Kenntnisse, um mit Stärke und Festigkeit einen neuen Zeitabschnitt zu betreten.

79. Meine Botschaft ist klar, lichtvoll und transparent gewesen, damit ihr niemals über die Felsbrocken des Irrtums oder der Unwissenheit stolpern könnt.

80. Sorgt dafür, dass ihre Essenz in eurem Herzen bewahrt bleibt, damit ihr Mich in euch tragt, und in jedem ein Ratgeber, ein Führer, ein Arzt vorhanden ist.

81. Wenn ihr meine Lehre praktiziert, wie Ich sie euch lehre, wenn ihr geistige Nächstenliebe ausübt, werdet ihr bald keine Schüler mehr sein und zu Jüngern werden und entdecken, wie leicht es ist, mittels eines reinen und erhobenen  Gedankens mit meinem Geist Zwiesprache zu halten. Dann werdet ihr verstehen, warum der Zeitabschnitt meiner Kundgabe eine Grenze gehabt hat. Denn wenn er nie zu Ende gehen würde, würdet ihr euch nie vergeistigen, weil ihr, anstatt euch im Verlangen nach meiner Inspiration durch eure Läuterung und eure Verdienste zu erheben, dort unten in euer Welt immerzu darauf warten würdet, dass der Stimmträger sich vorbereitet, um euch eine Botschaft zu überbringen.

82. Wahrlich, Ich sage euch, die Frucht meines Wortes, das in eurem Herzen Samen gewesen ist, soll nach meinem Willen die Zwiesprache von Geist zu Geist sein. Ich habe euch bereits den Samen anvertraut, habe euch bereits gelehrt, ihn zu säen. Jetzt habt ihr die Aufgabe, ihn zu verbreiten und zu pflegen. Denn Ich werde in Erwartung der Frucht meiner Aussaat sein, um in meinem Geist das unaussprechliche Glück der Gegenwart der Kinder bei Mir zu fühlen, ihre geistige Stimme zu hören, ihre Liebkosungen zu spüren, so wie Ich es durch die Lippen Jesu tat. „Mich dürstet, Mich dürstet nach eurer Liebe.“

Mein Friede sei mit euch!