1. Januar 1950
1. Ihr habt euch versammelt, um aus der Quelle des Lebens zu trinken, deren kristallklares Wasser sich auf euren Geist ergießt. Wenn ihr die Offenbarung meines Wortes als Wahrheit auffasst, ist es ein Beweis dafür, dass ihr einen weiten geistigen Weg zurückgelegt habt, um meine neue Lektion in dieser Form zu empfangen.
2. Wahrlich, Ich sage euch, ihr seid viele Male sowohl im Geistigen Tal, als auch auf dem Planeten gewesen, den ihr bewohnt. Es ist nicht nötig, dass Ich euch sage, wann eure geistige Geburt gewesen ist, und wann ihr das erste Mal den Staub dieser Welt betreten habt, ebenso wenig ist es nötig, dass Ich euch offenbare, wie oft ihr auf ihr gewesen seid, und wer ihr in anderen Inkarnationen gewesen seid. Meine Lehre enthüllt euch nicht, was ihr vorerst nicht wissen sollt, und was euch erst dann offenbart werden darf, wenn ihr zum Ende des Weges gelangt seid. Mein Werk zeigt euch den Pfad, auf dem ihr zum Gipfel geistigen Wissens gelangt, indem es euch Stufe um Stufe auf der Stufenleiter des Guten, der Liebe, der Brüderlichkeit emporträgt.
3. Um mein Werk in dieser Dritten Zeit zu verbreiten, habe Ich unter den großen Scharen 144.000 Geistwesen erwählt und sie mit einem Kuss göttlichen Lichts gekennzeichnet — keinem Judaskuss, noch mit dem Siegel eines Bündnisses, das euren Geist in Gefahr bringt. Mein Merkmal ist das Zeichen, das der Heilige Geist in seine Auserwählten legt, damit sie in dieser Dritten Zeit eine große Mission erfüllen. Wer dies Zeichen trägt, ist nicht frei von Gefahren — im Gegenteil, er wird mehr versucht und mehr geprüft als die anderen. Erinnert euch an jeden einzelnen der zwölf von Mir in der Zweiten Zeit Auserwählten, und ihr werdet bestätigen, was Ich euch gerade sage. Unter ihnen gab es Augenblicke des Zweifels, der Schwachheit, der Verwirrung, und es gab sogar einen, der Mich verriet, indem er Mich meinen Henkern durch einen Kuss auslieferte.
4. Wie sollten die Erwählten dieser Zeit nicht wachen und beten müssen, um nicht der Versuchung zu erliegen! Doch wahrlich, Ich sage euch, dennoch wird es Verräter unter den Hundertvierundvierzigtausend geben.
5. Wacht und betet, geliebtes Volk, der Erdenweg ist voller Gefahren und Versuchungen, er ist ein ständiger Kampf zwischen dem Licht und der Finsternis. Kämpft und betet unablässig, übt mein Wort aus und bereitet euch vor, wenn ihr mein Werk nicht verraten wollt. Bedenkt, dass ihr auch unwillentlich oder unbewusst zu Verrätern werden könnt, wenn ihr die Wahrheit verratet.
6. Euer Geist, der zwischen dem Gewissen und der Willensfreiheit ‒ zwischen der Neigung zum Hohen, die dem Geist eigen ist, und der Neigung zum Niederen, Natürlichen im Fleisch ‒ hin- und hergerissen ist, weiß, dass er die Möglichkeit hat, sich zu befreien, und die Gelegenheit, Verdienste zu erwerben, um den höchsten Sieg des Guten über das Böse, des Geistes über das Fleisch, des Lichts über die Finsternis zu erreichen.
7. Das Kennzeichen bedeutet Aufgabe, Aufträge und Verantwortlichkeit gegenüber Gott. Es ist keine Garantie gegen Versuchungen oder Krankheiten; denn wenn es so wäre — welche Verdienste hätten dann meine Auserwählten? Welche Anstrengung würde euer Geist machen, um meinem Wort treu zu bleiben? Ich spreche in dieser Weise zu euch, weil es viele Herzen in diesem Volk hier gibt, die zu jener Zahl der Auserwählten gehören möchten. Aber Ich habe gesehen, dass mehr als das Verlangen, der Menschheit mittels der Gaben zu dienen, die Ich mit dem Kennzeichen gewähre, der Wunsch maßgebend ist, sich sicher zu fühlen, oder die Eitelkeit es ist, die sie dazu bewegt, Mich zu bitten, dass Ich sie berufe. Diese meine Kinderschüler werde Ich auf die Probe stellen, und sie werden sich dann selbst davon überzeugen, dass mein Wort nicht unbegründet ist.
8. Das Kennzeichen ist das unsichtbare Zeichen, durch das derjenige seine Aufgabe erfüllen kann, der es mit Liebe, Achtung, Eifer und Demut trägt. Dann wird er feststellen können, dass das Kennzeichen eine göttliche Gnade ist, die ihn über dem Schmerz stehen lässt, die ihn in den großen Prüfungen erleuchtet, die ihm tiefe Erkenntnisse offenbart und ihm, wo immer er will, einen Weg eröffnet, auf dem der Geist voranschreitet.
9. Das Kennzeichen ist wie ein Bindeglied, das den, der es besitzt, mit der Geistigen Welt verbindet; es ist das Mittel dafür, dass sich in eurer Welt der Gedanke und das Wort der Geistigen Welt kundgibt, weshalb Ich euch sage, dass ein Gekennzeichneter ein Botschafter von Mir ist, dass er mein Sendbote und mein Werkzeug ist.
10. Groß ist die Aufgabe sowie die Verantwortung des Gekennzeichneten gegenüber meinem Werk. Aber er ist nicht allein auf seinem Weg, an seiner Seite ist immer der Schutzengel, der ihn behütet, ihn führt, ihn inspiriert und ermutigt.
11. Wie stark ist der gewesen, der sich mit Liebe an sein Kreuz zu klammern verstand, und wie hart und bitter ist der Weg für jenen Erwählten gewesen, der es nicht verstand, in der Dritten Zeit das göttliche Kennzeichen des Auserwählten zu tragen. Ich sage allen, die Mich vernehmen, dass sie lernen sollen, zu wachen und zu beten, ihr Kreuz mit Liebe zu tragen und rechtschaffen und gehorsam zu handeln, damit dies Leben, das für euren Geist seine lichtvollste Reinkarnation bedeutet, nicht unfruchtbar wird und er später der verlorenen Zeit und den ungenutzten Fähigkeiten nachweinen muss.
12. Denkt alle über diese Unterweisung nach, ob gekennzeichnet oder nicht, denn ihr alle habt in meinem Werk eine Bestimmung zu erfüllen.
13. Ich erinnere euch an das Gesetz — jenes, das nicht aus eurem Gewissen gelöscht werden kann, noch von eurem Herzen vergessen, noch diskutiert werden darf, weil es von der weisen Intelligenz, der universellen Intelligenz diktiert wurde, damit jeder Mensch innerlich das Licht besitzen würde, das ihn auf den Weg zu Gott führt.
14. Es ist notwendig, eine tiefe Kenntnis des Gesetzes zu haben, damit sich alle Handlungen des Lebens auf die Wahrheit und die Gerechtigkeit stützen. Ohne Kenntnis des Gesetzes werdet ihr zwangsläufig viele Fehler begehen. Doch Ich frage euch: Hat euch euer Gewissen etwa nie zum Licht der Erkenntnis gebracht? Wahrlich, Ich sage euch, das Gewissen ist niemals untätig oder gleichgültig gewesen. Es ist euer Herz, es ist auch euer Verstand, die das innere Licht zurückweisen, fasziniert vom Glanz des äußeren Lichts, das heißt vom Wissen der Welt.
15. Während Ich eure erste Liebe sein sollte, habt ihr Mir die letzte überlassen, weil die Illusionen und die Träume, die irdischen Lieben und eure Leidenschaften euch zu schwach gemacht haben, um Mich lieben zu können.
16. Ihr habt euer Herz in der Liebe zur Welt und auch durch Leiden sehr erschöpft, aber euer Geist, der sich in jedem Augenblick aufrichten kann, bleibt aktiv, da in ihm die Müdigkeit nur scheinbar ist und er nicht altert wie der Körper, noch sich wie das Herz verausgabt.
17. Ihr glaubtet Mich mehr als alles Geschaffene zu lieben, doch ihr werdet euch davon überzeugen müssen, dass ihr Mir nur eure letzte Liebe überlassen habt.
18. Wenn ihr das Alter erreicht und aus natürlichen Gründen fühlt, dass die Leidenschaften und Sehnsüchte in eurem Herzen gestorben sind, werdet ihr eure Augen Mir zukehren und Mir sagen: „Herr, Du hattest recht. Solange wir uns auf der Erde jung und stark fühlen, vergessen wir Dich, obwohl wir oft geglaubt haben, dass wir Dich liebten und Du in unserem Leben der Erste wärest.“
19. Erkennt ihr, dass Ich euch die Wahrheit gesagt habe, als Ich euch sagte, das Ich in eurem Leben eure letzte Liebe bin? Niemand sei jedoch der Meinung, dass, wenn Ich euch gesagt habe, dass Ich das Erste in eurem Leben sein soll, Ich damit sagen wollte, dass ihr niemanden außer Mir lieben dürft. Ich wollte euch begreiflich machen, dass, wer Mich mehr als irgendeinen anderen liebt, wahrhaft lieben wird. Dieser wird nur das Richtige lieben, er wird im Leben nie müde werden, noch wird er Enttäuschungen erleiden. Denn indem er Mich über alles liebte, liebte er die Wahrheit und die Gerechtigkeit, welche, indem er sie auf sein Leben und seine Werke zur Anwendung brachte, ihn über die menschlichen Nöte erhoben haben, ihn vor Illusionen bewahrt haben und ihn in einer Welt des Lichts, des Friedens und der Weisheit leben ließen.
20. Manchmal seid ihr betroffen, wenn ihr feststellt, dass ihr, auch wenn ihr euch möglichst an mein Gesetz haltet, nicht dem Schmerz, den Missgeschicken und den Prüfungen entkommt, und das ist wahr, geliebtes Volk. Aber dies geschieht nur hier in diesem Tränental, welches Prüfstein, reinigender Fluss und Schule für den Geist ist.
21. Doch warum glauben, dass die Prüfungen Strafen sind? Es ist besser, zu glauben, dass die Prüfungen nicht Strafen, sondern Erfahrungen sind, die ihr durchleben müsst, damit euer Geist mehr Licht erlangt. Wie oft unterwerfe Ich euch einer Prüfung, damit ihr das Gebet ausübt, damit ihr den Glauben entzündet und seht, wie Ich sofort auf euren Ruf antworte, indem Ich euch Trost und Frieden sende! Aber ihr versteht es nicht so, und anstatt zu beten und auf Mich zu vertrauen, werdet ihr zu Undankbaren und Lästerern, indem ihr sagt, dass Ich euch vergessen habe, dass Ich euch nicht vernehme, und dann klopft ihr an die Türen eurer Geschwistern, die Mich ebenso sehr benötigen wie ihr.
22. Nicht Ich habe der Welt meine Barmherzigkeit entzogen, die Menschen haben sie zurückgehalten. Ich werde sie noch eine Zeitlang so weitermachen und auf ihr Wissen und ihre Kraft vertrauen lassen. Denn später, wenn sie von ihrer Unfähigkeit, den Schmerz zu besiegen, der über die Welt kommen wird, überzeugt sind, werden ihre Geister schnell zu Mir zurückkehren, um sich als unreif, gebrechlich, undankbar und hartherzig zu bekennen.
23. Ich, für den es kein Werk von euch geben kann, aus dem Ich nicht Licht hervorgehen lasse, auch wenn es ein schlechtes Werk ist, das ihr begangen habt, werde bewirken, dass die Welt, wenn sie ihrem Chaos entrinnt, mehr Licht in ihrem Geist hat als das, das sie vor ihrem Absturz hatte.
24. Ich werde eure ganze Sünde vergeben, weil sie die Frucht eurer Unwissenheit war. Doch wenn das Licht in eurem Wesen aufgegangen ist — wäret ihr dann fähig, wissentlich zu sündigen, indem ihr über eure Erfahrung und euer Gewissen hinweggeht? Nein, Jünger, ihr könntet niemals wieder in jenen Fehler verfallen, der euch einen so bitteren Kelch trinken ließ.
25. Erkennt ihr, dass ihr leichtfertig urteilt, wenn ihr eure Prüfungen Strafe nennt, dass diese keine andere Aufgabe haben als die, euch Erfahrung zu vermitteln, euch im Glauben stark zu machen, euch mit wahrem Wissen zu bereichern und euch mit eurem Gewissen ins Reine zu bringen.
26. Hört Mich mit Demut, indem ihr den Hochmut, den ihr in eurem Herzen tragt, überwindet und nach und nach den wahren Sinn des Lebens zu entdecken beginnt und auf Schritt und Tritt die Wunder erkennt, die ihr zuvor nicht gesehen habt, weil eure Unfähigkeit einen Schleier des Geheimnisses über die Wahrheit gebreitet hatte. Hier ist mein Licht, das euch nicht nur das offenbart, was Geheimnis ist, und euch sagt, dass nicht Ich es bin, der sich vor euren Augen verborgen hat, sondern dass ihr es seid, die Mich nicht erkennen wollten.
27. Wenn Ich meinen Blick auf die Krankenhäuser, die Gefängnisse, die trauernden Heime, die zerrütteten Ehen, die Waisen oder die geistig Hungernden richte — warum entdecke Ich euch dort nicht? Bedenkt, dass Ich euch nicht nur zu beten gelehrt habe, sondern euch auch die Gabe des Wortes gegeben habe und euch gelehrt habe, zu heilen. Und bei vielen Gelegenheiten habe Ich euch gesagt, dass eure Gegenwart Wunder bewirken kann, wenn ihr wirklich zubereitet seid.
28. Wie viele Gelegenheiten, Gutes zu tun, bietet euch das Leben täglich! Doch bedenkt, dass ebenso, wie es Gelegenheiten gibt, bei denen das einzige, was ihr tun könnt, beten ist, es dennoch andere gibt, bei denen es nötig ist, zu sprechen oder zu handeln.
29. Gesegnet seien die, die böse Blicke oder Nachreden nicht fürchten und nur das Verlangen haben, Gutes zu tun. Sie sind es, die Mich geistig zum Krankenlager begleiten, die zu jenen gehen, die im Finstern wohnen, um ihnen das Licht des Glaubens, des Wissens oder des Trostes zu bringen.
30. Gesegnet seien, die sich an die Trauernden erinnern, und die, die an die materiell und die geistig Armen denken, denn ihr Herz schlägt nahe meinem Geist.
31. Wie wollt ihr an den Schmerz eurer Geschwister denken, wenn ihr euch von dem euren beherrschen lasst? Wie wollt ihr entdecken, dass es Millionen von Menschen auf der Welt gibt, die unendlich mehr als ihr leiden, wenn ihr euer Kreuz nur mit Unwillen tragt und immer sagt, dass ihr die Unglücklichsten seid? Es gibt viele, die fern, sehr fern dem wahren Weg wandeln — viele, die nie ein Wort der Liebe vernommen haben, viele, die nicht einen Funken Licht in ihrem Wesen tragen, und doch habt ihr nicht innegehalten, um ihnen zu helfen, wenn sie euren Weg kreuzten. Wie viele dieser geistig Armen ertragen die Last ihrer Bürde, ohne zu lästern oder aufzubegehren wie ihr!
32. Ihr müsst lernen, ein wenig über euch hinaus zu sehen, etwas weiter als euer Heim und eure Gefühle, um den Schmerz der Anderen mitzufühlen, damit in eurem Herzen, geliebtes Volk, die Güte erwacht, damit der Geist überströmen und das höchste Gebot erfüllen kann, das in eurem Gewissen geschrieben steht — jenes, das sagt: „Liebt einander.“ Wenn ihr materiell arm seid und aus diesem Grund euren Nächsten nicht helfen könnt, so grämt euch nicht. Betet, und Ich werde bewirken, dass dort, wo es nichts gibt, Licht erstrahlt und Friede wird. Die wahre Nächstenliebe, aus der das Mitgefühl geboren wird, ist die beste Gabe, die ihr den Bedürftigen zuteilwerden lassen könnt. Wenn ihr beim Geben eines Geldstücks, eines Brotes oder eines Glases Wasser nicht das Gefühl von Liebe zu euren Geschwistern habt — wahrlich, Ich sage euch, dann habt ihr nichts gegeben, dann wäre es besser für euch, euch nicht von dem zu trennen, was ihr gebt.
33. Wann wollt ihr, oh Menschheit, die Macht der Liebe kennenlernen? Bis heute habt ihr noch niemals Gebrauch gemacht von jener Kraft, die der Ursprung des Lebens ist.
34. Wenn Ich durchs Land zog, gefolgt von meinen Jüngern, und Dörfer, Städte und Heime besuchte, bot Ich den Armen niemals ein Geldstück an, weil Ich nie eines hatte. Dennoch gab Ich ihnen die Gesundheit wieder, die sie für keinen Preis gefunden hatten. Ich brachte sie auf den guten Weg zurück und bescherte ihnen einen Weg voller Licht, Trost und Freude. Bei einer bestimmten Gelegenheit, als Mir eine große Menschenmenge in die Wüste gefolgt war, die mein Wort vernehmen wollte, segnete Ich einige Brote und Fische und ließ sie verteilen, nachdem Ich den Menschen das Brot des Geistes gegeben hatte und sah, dass sie hungerten. Die Menschenmenge wunderte sich darüber, dass ein so geringer Vorrat für alle ausgereicht hatte. Dies war ein Wunder, das durch die Liebe vollbracht wurde, als eine unvergängliche Lektion für diese skeptische, materialistische und egoistische Menschheit.
35. Ach, wenn die Völker der Erde doch ihr Brot brüderlich teilen würden, und sei es auch nur, um meine Lehre auf die Probe zu stellen — wie viel Gutes würden sie dann empfangen, und welche wunderbaren Manifestationen würden sie erleben! Aber noch immer lieben sie einander nicht, noch immer erkennen die Völker einander nicht als Brüder an. Sie betrachten einander als Fremde und nennen einander Ausländer. Sie beneiden einander, grollen einander, hassen einander fast immer und bekriegen einander. Der von allen Menschen genährte Krieg ist überall, wo es ein Menschenherz gibt. Die einen fördern ihn auf die eine Weise, andere begünstigen ihn auf eine andere Weise, viele wohl wissend, was sie tun, andere ohne sich dessen bewusst zu sein.
36. Auf dieses dürre Feld ohne Liebe, Glauben und guten Willen werde Ich meine Barmherzigkeit wie einen wohltätigen und fruchtbarmachenden Regen niedergehen lassen. Aber zuvor wird meine Gerechtigkeit wie ein Unwetter alles Böse hinwegfegen, wird die schlechten Bäume umstürzen, wird die Felder und Städte säubern und den schlafenden Geist dieser Menschheit erwecken, damit er die göttliche Botschaft zu empfangen vermag, die meine Liebe für die kommenden Zeiten bereithält.
37. Das Jahr 1950, in das ihr nun eingegangen seid, zeigt — wie es von Ewigkeit her geschrieben war — das Ende der Etappe meiner geistigen Kundgabe durch das Verstandesvermögen des Menschen an. Es ist das Jahr, in dem der Geist der Menschen meine Gegenwart fühlen und ins Gebet gehen wird.
38. Das Jahr 1950 ist nicht der Untergang einer Ära, sondern der Tagesanbruch einer neuen Zeit, die große Offenbarungen und Ereignisse für die Menschen bereithält.
39. Welche Erfahrung hinterließ euch das vergangene Jahr, Jünger? Welche Vorsätze habt ihr für dieses Jahr gefasst, welches das letzte meiner Kundgebung ist?
40. Ihr betet, und Ich segne euch. Denn wer sein Bittgebet an Mich richtet, wird niemals enttäuscht werden.
41. Betet weiterhin, aber versucht jetzt mehr als je meine Unterweisung zu verstehen, damit ihr aus eurem Stillstand herausfindet und all das beseitigt, was ihr in eure Ausübungsformen eingeführt habt und was, statt euch Fortschritt zu bringen, euch in der Routine festgehalten hat.
42. Hört die Stimme eures Gewissens, sie wird euch Mut geben, um die Hindernisse zu überwinden und mit den Traditionen zu brechen.
43. Ihr musst viel arbeiten, geliebtes Volk, Ich bringe euch nun einander näher und lasse den Ruf an jene ergehen, die sich von euren Zusammenkünften entfernt haben. Ihr sollt sie nur einmal rufen, und wenn sie es beachten, werde Ich ihnen ihr Erbe enthüllen. Doch wenn sie taub bleiben sollten, sollt ihr die Angelegenheit Mir überlassen, denn Ich werde der Einzige sein, der jene beurteilen kann, die ihren Herrn nicht mehr vernehmen wollten.
44. Mein Wort, das Ich euch in diesem letzten Jahr gebe, wird die Essenz der ganzen Botschaft sein, die Ich euch in dieser Zeit meiner Kundgabe gebracht habe. In ihr werdet ihr Unterweisungen für alle Schritte eures Lebens und Offenbarungen finden, damit ihr Waffen habt, wenn der Kampf beginnt.
45. Sagt euren Geschwistern, dass Ich euch zur Vereinigung und zur Harmonie aufgerufen habe. Denn solange jene Brüderlichkeit nicht existiert, ist es eine Lüge, dass ihr ein Volk bildet, weil ihr dann nur scheinbar vereint seid, da ihr in Wirklichkeit gespalten und einander fern seid. Sagt ihnen, dass ihr vereint sein müsst, weil die Verfolgungen und die Feindseligkeiten gegen euch kommen werden — dass Ich nicht will, dass sie später über ihren Ungehorsam weinen, noch sich beklagen, wenn keine Zeit mehr übrig ist, um Fehler wiedergutzumachen.
46. Erkennt, dass Ich keinen Punkt übrig lasse, ohne Licht in ihn zu bringen, weshalb sich niemand wird beklagen können und sagen, dass Ich das Volk nicht mit meinem Wort gewarnt habe.
47. Meine Stimme ist prophetisch gewesen, mein Wort ist das eines Gottes, für den die Zukunft nichts verbergen kann. Alles ist vorweggenommen, alles ist vorhergesehen, ihr müsst nur noch in Übereinstimmung mit meinem Wort kommen, damit alles sich nach meinem Willen vollzieht.
48. Auch wenn die Mehrheit der Menschen Irrtümern anheimfällt und von dem vorgezeichneten Weg abweicht, auch wenn die meisten meinen Geboten ungehorsam sein sollten, wird dieses Licht nicht aufhören zu strahlen, weil die Wahrheit niemals durch die Bosheit verdunkelt werden kann.
49. Mir würden einige wenige gehorsame, tatkräftige, vergeistigte und demütige Herzen genügen, um Mich ihrer als Werkzeuge zu bedienen, um die Wahrheit meines Wortes weiterhin zu verbreiten.
50. Es ist meine Pflicht, in dieser Weise zu euch zu sprechen, weil ihr schon jetzt wissen müsst, dass viele von euch Mir in der letzten Stunde einen neuen Leidenskelch reichen werden. Verwirrung und Finsternis wird über dieses Volk kommen, so wie in der Stunde, in der Jesus am Kreuz starb, die Welt verfinstert wurde. Doch ihr wisst jetzt nicht, wie lange diese Finsternis dauert, und daher sage Ich euch, dass ihr wachen und beten sollt, damit ihr nicht in Versuchung fallt, noch zu denen gehört, die meine Weisungen missachten.
51. Ich sage euch, dass in der Finsternis dieser Verwirrung eine Lichtbresche entstehen wird, damit jeder, der Mir mit Herz und Geist nachfolgen will, den Weg entdeckt und auf dem Pfad der Vergeistigung zu Mir kommt.
52. Dieses Volk ist sich nicht bewusst geworden, dass es selbst die Prüfungen schafft, die es morgen erschüttern müssen, um es aus seiner tiefen Lethargie wachzurütteln.
53. Wie zu allen Zeiten, gab es viele Berufene und wenige Auserwählte, denn Ich erwähle nur jene, die rechtzeitig bereit sind, ihre Aufgabe zu erfüllen; und den übrigen gebe Ich ein Licht, damit sie die Zeit zu erwarten verstehen, in der sie gleichfalls auserwählt werden.
54. Wie viele, die nur berufen worden sind, ohne dass es schon Zeit gewesen wäre, sie für einen Auftrag zu erwählen, haben sich unter meine Jünger und Werkleute gereiht, ohne dass ihr Geist die unbedingt notwendige Entwicklung hatte, um die Last dieses Kreuzes zu tragen, noch ihr Verstand das nötige Licht, um meine Inspiration aufzunehmen! Was haben viele von ihnen getan, nachdem sie sich in den Reihen der Auserwählten befanden? Sie haben entweiht, die Atmosphäre vergiftet, die anderen mit ihren schlechten Neigungen angesteckt, gelogen, Zwietracht gesät, mit meinem Namen und mit den Geistesgaben Wucher getrieben, die Ich in meine Jünger gelegt habe.
55. Niemand versuche zu entdecken, welche es sind, denn ihr könntet es nicht. Nur mein durchdringender Richterblick verliert sie nicht aus den Augen, und Ich lasse mein Wort in ihr Gewissen gelangen, das ihnen sagt: Wacht und betet, damit ihr rechtzeitig eure Verfehlungen bereuen könnt; denn wenn ihr dies tut, verspreche Ich euch, dass Ich euch geistig schnell an meinen Tisch setzen und ein Fest der Versöhnung und Vergebung feiern werde.
56. Geliebte Jünger: Dies ist die gesegnete Stunde, in der Ich euch meine Gegenwart fühlen lasse. Der Stimmträger, durch den Ich euch mein Wort gebe, hat sich zubereitet, und die Menschenmenge, die Mich vernimmt, hat sich gesammelt, hat sich in Gedanken zu Mir erhoben.
57. So will Ich euch immer sehen, damit ihr das Wunder meiner Kundgebung miterlebt und im Tiefsten eures Wesens meine Liebe, meinen Blick, meine Essenz fühlt.
58. Wahrlich, Ich sage euch, ihr seid nicht die einzigen, die im Augenblick geistiger Zubereitung meine Gegenwart haben. Es gibt keine Religion, noch kann es einen Mir geweihten Akt geben, bei dem mein Geist nicht gegenwärtig ist. Gerade in jenem Augenblick, in dem die Menschenmenge bewegt ist, betet und bittet, meinen Namen ausspricht und segnet, dringe Ich bis zum Grund ihres Herzens ein, um ihr das zu geben, worum sie gebeten hat.
59. Wenn die Völker und Religionsgemeinschaften der Welt ihre geistigen Gaben schon entfaltet hätten, hätten sie jene Feinfühligkeit erlangt, die ihnen erlauben würde, sich der Gnade zu erfreuen, meine Gegenwart in irgendeiner Weise wahrzunehmen. Doch sie können Mich nicht sehen, noch Mich hören, noch Mich fühlen, weil ihre Sinne und ihre Fähigkeiten in den Ausübungen abgöttischer und fanatischer Kulte eingeschlafen sind.
60. Wenn ihr Mich jetzt fragt: Meister, wann werden unsere Geschwister der verschiedenen Religionsgemeinschaften Dich fühlen, Dich vernehmen und Dich schauen, so wie Du uns derzeit unterweist? Ich würde euch antworten: Dann, wenn alle sich vergeistigt haben würden. Doch wenn dies geschehen wäre, hätten sie sich bereits von jeder materialistischen Ausübungsform und jedem fanatischen Glaubensbekenntnis entfernt.
61. Ich spreche zu ihnen durch Prüfungen, welche Lektionen für sie sind — mal ihren Glauben belohnend, mal sie mit meiner göttlichen Gerechtigkeit heimsuchend, wenn sie meine Wohltaten durch Handlungsweisen erstreben, die nicht geeignet sind, Mir angeboten zu werden.
62. Sehr selten verstehen sie das, was Ich ihnen durch meine Prüfungen begreiflich machen möchte. Doch angesichts ihres Schmerzes, ihres Glaubens oder ihrer Hoffnung auf Mich, vergebe Ich ihnen ihre Fehler und ihre Unwissenheit und sende ihnen meine Barmherzigkeit.
63. Jetzt ist eine Zeit, in der mein Geist unablässig zum Gewissen, zum Geist, zum Verstand und zum Herzen der Menschen spricht. Meine Stimme gelangt zu den Menschen mittels Gedanken und Prüfungen, durch welche viele von sich aus zur Wahrheit erwachen; da jene, die sie führen oder unterweisen, schlafen und möchten, dass die Welt niemals erwacht.
64. Geliebtes Volk, denkt daran: Wenn ihr vorbereitet wärt, um die Frohe Botschaft meines Wortes in andere Länder zu tragen, würden viele Menschen meine Botschaft verstehen.
65. Wenn Ich so zu euch spreche, sagt ihr im Grund eures Herzens: „Wie werde ich in verschiedenen Sprachen lehren können, wenn ich mich selbst in meiner eigenen Sprache zu unbeholfen fühle, um mich auszudrücken?“ Doch Ich sage euch: Ach, Volk ohne Glauben an mein Wort! Meint ihr, dass jene Apostel der Zweiten Zeit eine materielle Schulung hatten, um verschiedene Sprachen zu sprechen? Nein, meine Kinder, und dennoch machten sie sich allen verständlich, weil die Sprache, die sie sprachen und die sie von Mir gelernt hatten, die Sprache der Liebe war. Sie trösteten, wie sie ihr Meister gelehrt hatte, sie heilten Kranke, stifteten Frieden, brachten das Licht, offenbarten die Wahrheit und zeigten den Weg. Aber sie taten es mehr mit Werken als mit Worten. So drückt sich die Liebe aus: durch Werke. Auf diese Weise spricht der Geist des Lichts, für den oftmals menschliche Worte überflüssig sind.
66. Erkennt ihr schon, wie viel geistige Unterweisung in den kurzen Zeitspannen, in denen Ich euch meine Botschaft zum Ausdruck bringe, von diesen Lippen strömt? Seht ihr, wie viele Worte aus diesem Mund kommen, solange meine Kundgebung dauert? Doch sie erweisen sich als gering, wenn ihr sie mit der Zahl der Werke vergleicht, die Ich Stunde um Stunde und zu jeder Zeit bei euch vollbringe. Daher sage Ich euch in Wahrheit, dass Ich mehr durch meine Werke als durch meine Worte zu euch spreche. Ihr habt euch bisher nur noch nicht darum bemüht, mein Wort, das weise und unaufhörlich zu euch spricht, auszulegen zu lernen. Ihr glaubt, dass ihr meine Offenbarungen nur mittels des menschlichen Wortes empfangen könnt, und so habe Ich euch gewährt, dass ihr mein Wort in eurer eigenen Sprache vermenschlicht vernehmt.
Mein Friede sei mit euch!