Unterweisung 50

1. Wie die Lerche, die ihre Flügel ausbreitet, um ihre Jungen zu bedecken, so breitet sich meine Liebe über euch aus.

2. Diese Stimme, die euch ruft, ist die des Göttlichen Meisters; dies Wort ist von Dem, der alles geschaffen hat. Wer Macht hat, alles zu tun, wird den Stein eures Herzens in ein Heiligtum der Liebe und Erhebung verwandeln und wird das Licht entzünden, wo nur Finsternis war.

3. Einige von euch werden umgewandelt und zubereitet werden durch meine Lehre, damit sie sich auf die Suche nach denen machen, die sich in der Wüste verirrt haben. Denn so sehe Ich das menschliche Leben — als eine Wüste. Mancher fühlt sich allein inmitten von Millionen Geistwesen und verschmachtet vor Durst, ohne dass es jemanden gibt, der ihm ein wenig Wasser darreicht; dorthin werde Ich meine neuen Apostel senden.

Ich will, dass mein Name von den einen wieder mit Liebe ausgesprochen wird und von den andern mit Ergriffenheit vernommen wird. Ich will, dass er denen bekannt wird, die ihn nicht kennen. Es gibt Menschen — Greise, Frauen und Kinder, — die nichts von meinem Dasein wissen. Ich will, dass alle Mich kennenlernen und wissen, dass sie in Mir den liebevollsten Vater haben, dass alle Mich hören und Mich lieben.

4. Ihr müsst euch zubereiten, denn der Augenblick ist sehr nahe, in dem Ich Mich in eurem Geist fühlbar machen werde. Ich werde zu euch kommen und an die Türe eines jeden Herzens klopfen: Selig, wer Mir Herberge zu geben versteht. Die einen werde Ich um Brot bitten, andere um Wasser, wie euch mein Jünger Johannes weissagte: „Siehe, Ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören und die Türe auftun wird, zu dem werde Ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit Mir.“

5. Begreift, dass es nicht die materiellen Dinge sein werden, um die Ich euch bitte; es werden die Liebeswerke eures Geistes sein. Denn mein Hunger und mein Durst ist der, dass ihr euch untereinander liebt, und dass ihr in Frieden lebt.

6. Lasst meine Liebe in euren Herzen keimen und stillt mit ihr den Durst, der diese Menschheit verzehrt.

7. Ich bin nicht müde geworden, euch zu erwarten; ihr jedoch seid müde geworden von so vielem Wandern, denn ihr habt euren (Entwicklungs-)Weg lang gemacht. Niemand fürchte sich, Mir nachzufolgen, denn Ich werde sein Stab sein.

8. Kämpft, damit die Menschheit sich vergeistigt. Wenn ihr es verwirklicht seht, werdet ihr euch freuen und eurem Vater danken. Doch wenn euch nicht vergönnt sein sollte, dies zu erleben, so ängstigt euch nicht, lasst den Samen ausgesät. Denn wenn ihr die Frucht nicht hier erntet, werdet ihr sie in dem Leben ernten, das euch erwartet. Wie wird jenes Leben sein? — Seid unbesorgt, glaubt an es, denn es ist unendlich schöner und vollkommener als das, in dem ihr heute lebt. In eurer Sprache gibt es keine Worte, die das Göttliche beschreiben oder ausdrücken können, und wenn Ich euch jenes Leben in irgendeiner Form beschriebe, würdet ihr es weder geistig erfassen noch verstehen. In jeder Welt und auf jeder Stufe, die ihr erreicht, werde Ich euch das sagen, was ihr dort wissen müsst. Dennoch habe Ich euch viel zu offenbaren in dieser Welt, damit ihr euch zu jenen erheben könnt, die euch erwarten, ohne durch die Hindernisse des Weges zum Straucheln zu kommen.

9. Ich will, dass der Mensch die Weisheit erlangt, demütig und zugleich wohltätig zu sein. Seht, wie viele durch ein wenig Wissen eitel werden, sich groß fühlen, ein Zepter ergreifen und sich vor ihren Mitmenschen krönen. Seid von Herzen demütig, seid einfach und umgänglich, dann werde Ich euch krönen, doch nicht mit menschlichen Eitelkeiten. Es ist nicht nötig, dass die Menschheit diesen Lohn sieht. — Sucht keine Belohnungen unter den Menschen, die euch recht wenig zu geben haben. Strebt danach, dass euch Der entschädige, der ganz Gerechtigkeit ist und alles besitzt.

10. Haltet euch nicht auf bei eurer Lebensreise, macht keine Rückschritte in eurer Entwicklung. Bedenkt, unter wie vielen Leiden und wechselvollen Fügungen ihr bis hierher gelangt seid. Der Fischer der Herzen hat euch befreit und in Sicherheit gebracht; befleckt euch nicht von neuem.

Ich sandte euch zur Erde, um eure Vergehen zu sühnen, und nicht, um sie zu vervielfachen. Denkt nicht — weil ihr seht, dass Ich euch jede Verfehlung vergebe — dass mein Gericht nie zu euch kommen kann und euch zwingt, aus eurem Traum von Größe zu erwachen. Lasst den Frieden meiner Liebe euch alles offenbaren, was ihr nach meinem Willen wissen sollt, auf dass es nicht der Schmerz meines Gerichts ist, der zu euch spricht.

11. Lernt, nutzt die göttliche Unterweisung und lasst sie zur Tat werden. Dies wird die (beste) Art sein, zu beweisen, dass ihr von Mir gelernt habt. Doch wenn Ich euch frage, was ihr mit meinem liebevollen Unterricht angefangen habt, werdet ihr hoffentlich nicht antworten, dass ihr nicht verstanden habt, was ihr gehört habt, und dass euch alles unbekannt ist. Wenn ihr, die ihr meine Worte gehört habt, mit euren Werken meine Liebe und meine Gerechtigkeit Lügen strafen solltet — welche Saat würdet ihr dann auf Erden hinterlassen?

12. In diesem Augenblicke ist es mein Wille, dass ihr für die Nationen der Welt, für eure Menschenbrüder betet, und Ich verspreche euch, dass Ich zu allen als „Lerche“ herabkomme, so wie Ich bereits zu euch hernieder gekommen bin.

13. Mit Liebe und Freude sehe Ich, dass ihr alle euch vorbereitet habt, um Mich zu empfangen — die einen mit ihren guten Werken, andere mit ihrem Schmerz, und wieder andere mit geistiger Buße. Dornenvolle Wege musstet ihr zurücklegen, um bis zu dem Baume zu gelangen, auf dem die Nachtigall singt, deren Gesang dem Herzen Frieden gibt.

14. Als ihr hinausgegangen seid auf die Wege des Lebens, der Erfahrung und der Entwicklung, gingt ihr mit eurem Erbe; doch jetzt, da ihr meine Stimme hört, die euch auf halbem Wege überrascht hat, treffe Ich euch ohne Erbe an.

15. Welches Erbe meint der Meister? — Das des Geistes. Denn während die einen es verloren haben, vertauschten es die andern für die Eitelkeiten der Welt. Doch der Augenblick kam, in welchem ihr das Bedürfnis nach den geistigen Gaben empfunden habt, und da ihr sie nicht in euch selbst fandet, habt ihr sie voller Angst auf dem einen oder andern Weg zu suchen begonnen. Daher nenne Ich euch häufig „Verlorene Söhne“; denn ihr seid jenem ähnlich, von dem Ich zu euch in meinem Gleichnis sprach.

16. In euren Herzen sind die Spuren der Stürme eingeprägt, die über sie hinweggegangen sind, an euren Füßen sind die Narben noch frisch, welche die Dornen des Weges auf ihnen zurückgelassen haben, und in eurem ganzen Wesen sehe Ich die Mühsal eines Lebens, von dem ihr heute begreift, dass es nicht das ewige sein kann.

17. Euer Geist durchlebte eine lange Nacht der Schlaflosigkeit und der Tränen; doch die Hoffnung, auf die ihr setztet, als ihr euch aufmachtet, Mich zu suchen, wurde nicht enttäuscht. Denn eine schöne Morgenröte überraschte euch und blendete für Augenblicke euren Geist.

18. Endlich kehrte der „Verlorene Sohn“ — gegenwärtig in den Herzen all derer, die dies Volk bilden — zum Heim seines Vaters zurück, hörte von neuem seine Stimme und fühlte sich mit unendlicher Liebe umfangen. Die Scham, seine Kleider zerrissen und seine Füße ohne Sandalen zu zeigen, verschwand, als er auf seiner Stirne den väterlichen Kuss fühlte, als Beweis dafür, dass alles vergeben war von jenem Vater, der lange Zeit hindurch auf die Rückkehr des Sohnes gewartet hatte.

19. Darum habe Ich euch an diesem Tage gesagt, dass ihr alle euch vorbereitet habt, um Mich zu empfangen, und dass ihr euch meiner Liebkosung würdig gemacht habt. Als ihr ausgeruht wart, und die Schluchzer in eurer Brust aufgehört hatten, da hat euch euer Vater, sich in den Meister verwandelnd, seinen Unterricht erteilt, damit ihr die Aufgabe zu erfüllen begännet, für die ihr erschaffen und zur Erde entsandt worden seid.

20. Wer seine Liebe zum Vater mehrt und zu seinem Jünger wird, kann danach nicht mehr den Weg verfehlen. Sie alle lasse Ich in mein Heiligtum eintreten, damit sie beim Anblick der Reinheit und der Vollkommenheit, die in ihm herrschen, nicht wagen, es jemals zu beflecken.

21. Der Neuling gerät bei der Lehrrede des Göttlichen Meisters in freudige Begeisterung, und beim Eindringen in den Sinngehalt seiner Unterweisung wird er sich bewusst, dass das Erbe, das er auf seinem Lebensweg verloren zu haben glaubte, immer bei ihm gewesen ist. Doch seine Augen sahen es nicht, und sein Herz fühlte es nicht, weil er taub, blind und unempfindlich für seine geistigen Gaben war. Wieder erstarkt, sicher und vertrauensvoll, hat er das Verlangen — da er seinen Schöpfer liebt und sich von Ihm geliebt fühlt — noch einmal die Wege zurückzulegen, die er hinter sich ließ. Doch nicht, um sich zu verirren, sondern um sie zu erhellen, die Dornen zu entfernen und die verirrten Wanderer aufzusuchen und ihnen die Richtung nach jenem Baume zu zeigen, bei dem er selbst das Leben und den Glauben zurückgewann.

22. Selig, die unermüdlich die Wahrheit suchen, und noch mehr jene, die sie nicht für sich behalten, nachdem sie diese gefunden haben, sondern sie zu den Menschen bringen, um mit ihrem Lichte den Weg ihrer Brüder zu erhellen.

23. Ich habe euch „Arbeiter“ genannt, und ihr könnt es in Wahrheit sein. Ich habe euch die Zeit, das Saatkorn, das Wasser, die Äcker und die Arbeitsgeräte gegeben.

24. Einfach ist das Sinnbild, in welchem Ich zu euch spreche, damit ihr alles verstehen könnt, was Ich euch in diesen Unterweisungen sagen will.

25. Ich lasse auf eurem Geist meinen Liebestau zurück, der euch fruchtbar macht und liebkost. Weder auf die Berge, noch in die Täler, noch auf die Blumen habe Ich so große Gnade strömen lassen wie auf euch. Meine Liebe wird euch immer begleiten; aber dies Wort, das Ich euch derzeit durch Vermittlung des menschlichen Verstandesorganes gebe, wird nicht ewig bei euch sein.

26. Hört meine Worte und bewahrt sie in euren Herzen. Wenn Ich der Menschheit nicht gewährte, dass Ich — von neuem Mensch geworden — zur Erde zurückkehrte, wie es der Wunsch und die Glaubensüberzeugung vieler ist, so werde Ich euch ebenso wenig gewähren, dass ihr Mich nach dem angezeigten Zeitpunkt, der am Ende des Jahres 1950 ist, weiterhin in dieser Form hört. Heute wisst ihr noch nicht, was Ich nach dieser Zeit für euch bereithalte.

27. Ich will euch zubereiten, damit ihr die Kranken heilt, damit ihr die Witwen und die Waisen tröstet, damit ihr die Sünder mit Worten der Vollmacht bekehrt, damit ihr die „Aussätzigen“ heilt und den geistigen Weg eurer Mitmenschen mit Licht erfüllt.

28. Von neuem vererbe und überlasse Ich euch den Samen des Lebens, der Liebe und der Vergeistigung. Verliert euer Erbe nicht mehr in eurem Leben.

29. Ich lasse euch meinen Frieden, denn Ich bin der Friede, der sich über die Welt ausbreitet, ähnlich den Flügeln der Lerche, die im Nest ihre Jungen bedeckt. Wann werdet ihr geistig wie Lerchen des Friedens sein?

30. Ich ließ euch in diesem Liebesnest geboren werden, wo es euch nie an Nahrung gefehlt hat, und wo meine Unterweisung euer Herz mit Wonne erfüllt. Noch seid ihr schwach, eure Flügel sind noch nicht gewachsen, das Gefieder ist spärlich. Aber der Tag wird kommen, an dem ihr euch stark genug fühlen werdet, um im Fluge aufzusteigen, Entfernungen zu überwinden und dem Toben der Stürme zu trotzen. Handelt nicht wie jene, die das Nest vor der Zeit verlassen wollten und zu Boden gestürzt sind, weil sie noch nicht mit ihren Flügeln zu schlagen verstanden. Wartet, bis Ich euch den Weg bezeichne, dann werdet ihr euch nicht verirren. Wie eine große Lerchenschar werdet ihr euch zerstreuen, als Symbol des Friedens einen Olivenzweig mitnehmend, und im Laub der Bäume werdet ihr neue Nester bauen.

31. Ihr fragt Mich, warum Ich in dieser Zeit zu euch gekommen bin, und Ich sage euch: Seid ihr euch nicht all dessen bewusst, was in eurer Umwelt vor sich geht? Wisst ihr nicht, dass das, was in jüngster Zeit auf der Welt geschehen ist, und das, was sich in der Gegenwart abspielt, die Verkündung meiner Ankunft und meiner Gegenwart unter den Menschen bedeutet?

32. Seht, wie der Krieg die fortgeschrittensten Nationen erfasst hat, die Bosheit seinen höchsten Entwicklungsgrad erreicht hat. Die Lüge wird aufgenommen, als ob sie Wahrheit wäre; die Wissenschaft hat erlaubt, als sie der Menschheit große Geheimnisse enthüllte, diese zur Zerstörung zu verwenden. Und wie viele unlautere Betätigungen hat die Welt als gut sanktioniert! Gerade dann erscheine Ich bei euch, um euren Verstand zu erleuchten und euch in eurem rasenden Lauf in den Abgrund aufzuhalten.

33. Ich spreche zu euch mit meiner ewigen Wahrheit und sage euch: Wenn ihr Vergnügungen sucht und nach Wissenschaft verlangt, so werdet ihr in Mir die wahre Wissenschaft und die wahre Wonne finden.

34. Wie klein ist euer Planet, und dennoch — wie ferne lebt ihr voneinander! Wie viel Zwietracht gibt es in eurer Welt!

35. Der Mensch ist nicht mehr unwissend, seine geistige und intellektuelle Entwicklung ist groß; darum ist seine Verantwortung in dieser Stunde der Prüfung ebenfalls sehr groß. Der Mensch dieser Zeit wird vielleicht sagen, dass er meine Gesetze und meine Gerechtigkeit nicht kennt. Doch dies ist nicht die Wahrheit, weil er einen Lichtgeist in sich trägt. Der Grund (für seine Gesetzesverstöße) ist der, dass der Geist gegenüber den Versuchungen und Vergnügungen der Welt nachgibt, denen er seine Geistesgaben zu Füßen legt und vor denen er seinen Nacken beugt.

36. Menschheit, aus Liebe zu dir bin Ich herabgekommen und habe Mich in dieser Form materialisiert. Mein Geist steigt in die Abgründe hinab, und meine helfende Hand streckt sich aus, um das verirrte Schaf zu retten. Ich lehre euch, mit dem Geist, und nicht mit den Lippen zu beten und zu bitten; denn es ist nicht der Körper, der bitten soll, sondern der Geist ist es, der weiß, was beide bedürfen. Die Sprache gab Ich euch, damit ihr euch mit euren Brüdern verständigen könnt.

37. Die Sprache des Geistes ist jenseits eurer Sprache und eures Denkens. Wie kann der Körper das ausdrücken, was der Geist empfindet? Immer werden diese Ausdrucksweisen armselig sein, und unvollkommen diese Äußerungen im Gebet. Immer wird eine Träne, die eurem Auge entquillt, und die oft niemand sieht, besser zum Vater sprechen — ein Schluchzen, das in eurer Brust erstickt, ein Schmerz, den ihr schweigend vor Mich bringt und den ihr mit Geduld ertragt, oder eure guten Werke, deren geistiger Gehalt zu Mir aufsteigt, so wie von den Blumen Wohlgeruch ausgeht.

38. Ich beweise meine Gegenwart unter euch mit der Tatsache meiner Unterweisung. Jemand mag sagen: „Meister, es ist schwer, deine Lehre in die Tat umzusetzen, und vielleicht ist sie ungeeignet für unsere materialistische Zeit.“ Doch Ich sage euch, das gleiche sagte man in der „Zweiten Zeit“ von meinem Worte, und dennoch waren gerade die Heiden und Götzenanbeter diejenigen, die sich am schnellsten zu ihm bekehrten.

39. Ebenso, wie Ich euch diese Zeiten großen Leidens ankündigte, so sage Ich euch auch, dass, wenn die Verwirrung vorüber ist, die Harmonie unter den Menschen kommen wird.

40. Die Hochmütigen, die sich groß Dünkenden, die, welche ohne Nächstenliebe und Gerechtigkeit sind, werden eine Zeitlang im Jenseits zurückgehalten werden, damit das Gute, der Friede und die Gerechtigkeit auf der Erde Fortschritte machen und inmitten derselben die Vergeistigung und die gute Wissenschaft wachsen. Denn es wird nicht nötig sein, dass ihr ein mystisches Leben führt, um Mir zu gefallen, auch wird keiner genötigt werden, Mir zu folgen. Denn die Werke, die ihr Mir unter Zwang darbringt, werden von Mir nicht angenommen werden. Zu Mir gelangen allein die Opfergaben aus gutem Willen, die aufrichtigen Impulse, die spontane Liebe. Auch will Ich nicht, dass ihr Mir aus Furcht vor einer Strafe dient. Es ist Zeit, dass ihr wisst, dass Gott seine Kinder nicht bestraft. Verletzt Mich darum nicht mehr durch eure schlechten Urteile (über Mich).

41. Niemals soll euch der Eigennutz leiten, und gebt auch nie etwas, weil ihr im Voraus an den Lohn denkt; denn dies ist weder Liebe noch Barmherzigkeit. Euer Geist erwarte nicht, auf der Welt Liebe zu ernten als Lohn für seine guten Werke; denn ihr seid nicht zur Erde gekommen, um Liebe zu ernten, sondern um sie zu säen. Die Ernte ist nicht von dieser Welt.

42. Jene, die ihre Aufgabe in diesem Leben erfüllt haben, haben es mit Frieden in ihrem Herzen, mit einem Lächeln auf den Lippen, voll Befriedigung und Demut verlassen und haben alle gesegnet, ohne an all den Schmerz zu denken, den sie für die Liebe ernteten, die sie gesät haben. Ich bin der vollkommene und gerechte Lohn für eure Werke. Vergesst nicht, dass Ich euch sagte: „Alles, was ihr an euren Brüdern tun werdet, tut ihr an Mir.“

43. Wenn um eines kurzen Aktes der Reue und der geistigen Erhebung willen mein göttlicher Strahl auf diese Körper (der Stimmträger) herabfällt und das Wort auf ihre Lippen legt, das meine göttliche Unterweisung zum Ausdruck bringt, die euch bewegt und durch ihre Liebe erbeben lässt — was wird euch der Vater erst geben, wenn ihr euch voller Verdienste in eurem Geist in jener andern Welt einfindet?

44. Ich sage euch sogar: Bittet Mich um mein Zepter, und Ich werde es euch geben! Ja, meine Kinder, versteht zu bitten, und alles wird euch gegeben werden; denn wenn ihr euch eines Tages meines Zepters würdig macht, würde Ich es euch nicht verweigern. Doch Ich will, dass ihr dies Wort richtig auffasst, damit ihr nicht einem Irrtum anheimfallt.

45. Viele Menschen von anerkannter Gelehrsamkeit in der Welt werden Mich in dieser Form nicht erkennen können und Mich verneinen. Doch seid dadurch nicht überrascht, da Ich es euch schon vor langer Zeit ankündigte, als Ich euch sagte: „Sei gesegnet, Vater, dass Du deine Wahrheit den Unmündigen offenbart und sie den Gelehrten und Klugen verborgen hast.“

Dies geschieht jedoch nicht, weil Ich meine Wahrheit irgendjemandem verberge, sondern vielmehr, weil die, deren Verstand unbelastet ist, in ihrer (geistigen) Armut oder Bedeutungslosigkeit Mich besser empfinden können, während die Menschen mit Begabung, deren Verstand voller Theorien, Philosophien und Glaubenslehren ist, Mich weder begreifen noch empfinden können. Doch die Wahrheit, die für alle ist, wird zum vorbestimmten Zeitpunkte zu jedem kommen.

46. Viele werden kommen und euch sagen, dass nicht Ich es bin, der zu euch spricht, dass es nicht mein göttliches Wesen ist, das sich in dies Wort ergießt. Daraufhin werden einige von euch Zweifel bekommen und Mir in ihrem Kummer sagen: „Meister, wie ist es möglich, dass ich den Glauben verliere und (nun) ohne Gesetz und ohne Gott weiterleben muss?“ Doch wahrlich, Ich sage euch, wer Mich empfunden und erlebt hat, kann Mich nicht mehr leugnen.

47. Ein Sturm von Ideen und finsteren Kräften hat seit langem die Menschen entzweit. Ein Sturm des Lichts wird sie in dieser Zeit vereinen. Der Turm von Babel, den die Menschen errichteten, ist zerstört worden, aber im Herzen der Völker und Rassen ist jener Turm des Hochmuts weitergewachsen. Nur ein geistiger Sturm kann ihn niederreißen, und dieses Unwetter beginnt nun seine Grundfesten und seine Mauern zu erschüttern. Doch wenn dieser Turm zerstört ist, wird sich dort an seiner Stelle ein anderer erheben, der nicht zerstört werden kann, weil seine festen Grundmauern nicht aus Uneinigkeit, sondern aus Brüderlichkeit und Harmonie bestehen werden.

48. Um euch zu helfen, meinen Unterricht zu verstehen, sage Ich euch: Empfangt Mich in eurem Herzen, damit ihr die Lehre begreifen könnt, die Ich euch in dieser Zeit offenbare. Dies Wort, das Ich euch übergebe, ist das neue Testament, das euch zum ewigen Leben führen wird. Selig, wer die hohen Werte dieses Wortes erkennt; denn dann wird er in der jenseitigen Welt die hohen Werte erkennen, die dort vorhanden sind.

Verlangt nicht Beweise, um zu glauben, denn ihr würdet die heidnischen Völker des Altertums nachahmen, und dies sind jetzt andere Zeiten. Treibt eure Vermaterialisierung und eure Zweifel nicht so weit, eure Propheten zu leugnen und sie sogar umzubringen, wie ihr es in der „Ersten Zeit“ getan habt.

Ihr seid wieder ins Fleisch geboren worden, um einen Schritt vorwärts auf dem Entwicklungsweg zu machen, nicht um bei der gleichen Lektion stehenzubleiben. Falls meine neue Unterweisung tiefgehender ist — seht, wie Ich Selbst sie euch erkläre, damit ihr sie versteht.

49. Ihr alle erhaltet die gleiche Unterweisung, ihr habt jedoch nicht alle die gleiche Anzahl von Reinkarnationen. Ihr lebt in der Dritten Zeit, und noch immer wissen manche nicht, in welcher Zeit sie leben, noch was die Wahrheit ist, noch welches der rechte Weg ist.

50. Dies ist die Zeit des Lichtes und des Geistes, und viele kennen noch immer nicht die wahre Verehrung Gottes. Während die einen nicht die geringste Furcht vor meiner Gerechtigkeit haben, fürchten die andern Gott auf eine falsche und unberechtigte Weise.

Ich sage meinen Jüngern, dass der Mensch sich vor sich selbst fürchten soll, denn er ist es, der wirkt, der aufbaut oder zerstört. Wie ungerecht zeigt ihr euch gegenüber eurem Vater, wenn ihr im tiefen Schmerz, den ihr euch verursacht, zu Mir sprecht: „Herr, warum züchtigst Du mich?“ — Ich setze keine Dornenkrone auf das Haupt meiner Kinder, auch lege Ich auf ihre Schultern kein schweres Kreuz. Sie verurteilen sich, krönen und überhäufen sich mit Mühsalen.

51. Jesus, der Gerechte, nahm die Krone an, die ihr Ihm zuteil werden ließet, und das Kreuz, das ihr Ihm auferlegtet; denn sein Opfer und sein Blut waren das Einzige, was würdig war, um durch sein Beispiel den Weg vorzuzeichnen, auf dem ihr aufwärtssteigen müsst, um euch von euren Sünden zu reinigen.

52. Ich bin euer Richter, doch mein Urteil, das unwiderruflich und unerbittlich ist, entspringt der Liebe. Heute richte Ich Lebende und Tote; doch lernt begreifen, wer die Lebenden und wer die Toten sind. Ich bin Auferstehung und Leben und erwecke die zu neuem Leben, die für die Wahrheit tot waren. Ich komme als König, doch Ich trage keine Krone der Eitelkeit, denn mein Reich ist das der Demut. Für viele bin Ich der Tote, der aufersteht, weil Ich im Geiste zur Menschheit gekommen bin, um ihr aufs neue zu sagen, dass „mein Reich nicht von dieser Welt ist“, und dass — um die Stimme eures Königs und Herrn zu hören — es notwendig ist, den Geist zu erheben, um so zu Ihm zu gelangen.

53. Wer während seines Aufenthaltes auf der Erde den Versuchungen erlegen ist und Sklave der Welt und seiner Leidenschaften gewesen ist, den wird der Tod ohne Kraft und ohne Entwicklung des Geistes überraschen, was so ist, als ob er den Tod in sich trüge.

54. Dem Bösen errichtet man Throne in der Welt und erweist man in allen möglichen Formen Verehrung. Das Gute verspottet und bekämpft man, als ob es schädlich oder unnütz wäre. Doch wenn meine Stimme euch von der Unendlichkeit aus ruft, damit ihr auf dem Weg des Guten zu Mir kommt, welches der einzige (Weg) ist, der zu Mir führt, so geschieht dies, weil Ich euer Schöpfer bin und weil ihr Mir gehört. Wenn Ich euch suche, so deshalb, weil Ich euch liebe und nicht will, dass jemand die Glückseligkeit verliert, die Ich für alle bereithalte. Wie ein Dieb bin Ich gekommen, um euch zu überraschen; doch was Ich gesucht habe, ist euer Geist. Da Ich euch ein schweres Kreuz tragen sah, brauchte Ich sein Gewicht nicht noch vermehren durch mein Gericht; vielmehr helfe Ich es euch tragen.

55. Wahrlich, Ich sage euch, noch kann Ich keine vollkommenen Werke von euch verlangen, weil ihr in Sünde geboren werdet und in Sünde lebt. Ich versichere euch aber, dass Ich durch die Macht meines Wortes aus euren Herzen Tugenden hervorsprießen lassen werde. Die Gaben, die in eurem Geiste vorhanden sind und von denen die Menschheit glaubt, dass sie nur den Gerechten und den Propheten einer andern Zeit zu eigen waren, erscheinen jetzt selbst bei den großen Sündern, und mittels dieser Gaben wird die Menschheit gerettet werden.

56. Ich habe Durst nach eurer Liebe, Hunger nach eurem Frieden. Doch wenn auch ihr Hunger und Durst habt — was könnt ihr Mir dann geben? Eure geistige Auftragserfüllung ist die des Friedens. Wachet und betet, damit ihr diese Gabe, die Ich euch anvertraute, Wirklichkeit werden lasst. Betet täglich für kurze Zeit und verwendet den Rest eurer Zeit dazu, eure geistigen und auch materiellen Pflichten zu erfüllen.

57. Sagt den Menschen, dass Ich den Weg der Sünder erhellt habe, damit sie dem Verderben entrinnen können. Ich komme auf der Suche nach den Verirrten, denn die Gerechten sind schon bei Mir.

58. Ich werde euch lehren, mit Sanftmut und zugleich mit Festigkeit durch die Welt zu gehen. Als meine Kundgabe in dieser Zeit begann — wer hätte euch da von allen geistigen Gnadengaben sagen können, die ihr genießen würdet?

59. Ihr habt die Prophezeiungen der vergangenen Zeiten erforscht und habt festgestellt, dass meine neue Offenbarung angekündigt worden war. Doch als ihr die Kundgabe Marias, eurer Himmlischen Mutter, erhieltet, fragte sich mancher: Sollte die Gegenwart Marias auch angekündigt sein? — Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr die Weissagungen des Apostels Johannes richtig auslegtet, würdet ihr entdecken, dass ihre „Gegenwart“ gleichfalls in dieser Zeit sein musste.

60. Wie viele derer, die zu diesem Volke gehören, haben nicht einmal die Schriften erforscht; denn die Eingebung ihres Geistes und der Glaube ihres Herzens haben ihnen im Innersten gesagt: Es ist der Göttliche Meister. Es ist unsere Geistige Mutter.

61. Wahrlich, Ich sage euch, wo immer sich mein Geist kundgibt, dort wird die mütterliche Zärtlichkeit und Güte Marias gegenwärtig sein.

62. Warum haben viele sie verkannt? Bedenkt: Wenn sie nur als Frau gelebt hätte und sich ihre Mission darauf beschränkt hätte, jenen Körper zur Welt zu bringen, in welchem sich „Das Wort“ kundgab, so hätte Ich sie euch nicht direkt am Fuße des Kreuzes als Mutter zurückgelassen, noch hätten meine Jünger sie als ihre eigene Mutter betrachtet, nachdem der Meister weggegangen war.

In der heutigen Zeit, in der ein Teil der Menschheit ihre Reinheit und Göttlichkeit verneint und ein anderer Teil sie als Universelle Mutter anerkennt, sie mit fanatischen, unwissenden und abgöttischen Kulten anbetet, sende Ich euch mein Licht und gewähre euch ihre Gegenwart, damit ihr euch durch ihr Wort, welches mütterliches Wesen, unendliche Zärtlichkeit und göttlichen Trost verbreitet, euch zu den Menschen aufmacht und in euren Herzen ein Heiligtum tragt, in welchem eure zarteste Opfergabe jene sein soll, die ihr eurer Himmlischen Mutter weiht. Dann werdet ihr mit Recht den Namen Trinitarisch-Marianische Spiritualisten tragen.

Mein Friede sei mit euch!