Unterweisung 57

1. Ruht euch einige Augenblicke von eurer ermüdenden Wanderschaft aus — ihr, die ihr über den Staub der Erde geht, und ihr, die ihr im geistigen Raume lebt.

2. Wenn ihr meinem göttlichen Worte lauscht, läutert sich euer Geist allmählich.

3. Euch, die ihr im Geiste lebt und noch immer den materiellen Zielen zugetan seid, sage Ich: Wendet euch ab von dem, was euch nicht mehr zugehörig ist. Denn wenn die Erde nicht die ewige Heimat für den Menschen ist, ist sie es noch weniger für den Geist. Jenseits, im Geistigen Tale, erwartet euch ein Leben voller Licht, zu dem ihr auf dem Pfade des Guten Schritt für Schritt hingelangen werdet.

Denen, die Mir als menschliche Wesen zuhören, sage Ich, dass sie — solange sie diesen Körper besitzen, der sie auf ihrer irdischen Lebensfahrt begleitet — diesen pflegen und bis zum allerletzten Augenblick erhalten müssen. Denn er ist der Stab, auf den sich der Geist stützt, und das Werkzeug zum Kämpfen. Durch seine materiellen Augen schaut der Geist auf dieses Leben, und durch seinen Mund spricht er und kann er seinen Brüdern Trost geben.

4. Ich bin in dieser Zeit gekommen, um euch vorzubereiten, und Ich muss zur ganzen Menschheit sprechen, um ihr in ihrer geistigen Entwicklung beizustehen.

5. Lasst schon jetzt den Frieden in euer Herz einziehen, denn später werdet ihr unermüdlich für den Frieden der anderen beten und wachen müssen.

6. Ihr werdet ein sehr großes und verdienstvolles Werk tun, wenn ihr den durch Schmerz und Sorgen erschütterten Herzen Ruhe und Gelassenheit gebt. Es werden Zeiten kommen, in denen ihr lernen müsst, auf diesem Frieden das Glück eurer Nächsten zu begründen.

7. Jünger und Neulinge, wenn ihr mein Wort hört, fühlt ihr, dass die Schatten, die euren Verstand einhüllten, und die Last, die ihr in eurem Herzen tragt, sich entfernt haben. Es war die Bürde der Leiden, Sorgen und manchmal auch der Gewissensbisse, die euch im Leben immer mehr niederdrückten.

8. Vergesst nicht, dass niemand ein besserer Helfer für euch sein kann als Jesus. Hört mein Wort und lasst zu, dass es euer Herz mit Frieden überströmt. Es wird Balsam sein auf eure Wunden.

9. Mein Wort heilt, liebkost und stärkt. Lernt es und empfindet es, damit ihr hernach mit meiner Wahrheit und meiner Liebe jene salbt, die ihr krank auf eurem Wege findet.

10. Die Zeiten werden vergehen, und wenn außergewöhnliche Ereignisse eintreten, werdet ihr ausrufen: „Dies war bereits angekündigt!“ Denn ihr werdet euch dessen erinnern, was Ich so viele Male prophezeit hatte.

11. Gebt die gute Botschaft meiner Lehre jedem, zu dem ihr mein Wort gelangen lassen könnt, auch wenn er nicht sogleich Glauben zeigt. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr in Liebe zu ihm sprecht, wird sein Geist niemals etwas von dem vergessen, was ihr ihm gesagt habt.

12. Dies ist das Ackerland, von dem Ich zu euch spreche — das Herz und der Geist eurer Brüder. Das Saatkorn ist meine Lehre, die ihr ihnen bekannt machen sollt, und das kristallklare Wasser ist meine Liebe und meine Weisheit, mit der ihr jene Felder bewässern sollt.

13. Wann werden die Menschen meine geistige Gegenwart empfinden? Wann werde Ich hören, dass die Menschheit Mich willkommen heißt?

14. Ihr, die ihr mich durch den menschlichen Stimmträger gehört habt — haltet euch nicht damit auf, die Mängel dieser eurer Brüder zu betrachten, durch die Ich heute zu euch spreche. Morgen wird mein Wort niedergeschrieben sein, und der Einfluss des Stimmträgers wird verschwunden sein.

15. So wird mein Wort dieser Zeit zu allen gelangen, die es nicht hörten — voll göttlicher Essenz und voll Reinheit.

16. Ich will, dass das einzige Kennzeichen, das die Boten dieser Kundgabe vorweisen, die Wahrheit ist. Sie ist der Schlüssel, der Schild und das Schwert.

17. Die Gelehrten, die Wissenschaftler, die Großen dieser Zeit, die schwer gekämpft haben, um den Ruhm der Welt zu erlangen, werden verblüfft sein, wenn sie sehen, wie meine neuen Jünger — Männer, Frauen und Kinder — in aller Demut göttliche Lehren verkünden, ohne mit Überlegenheit zu prahlen und ohne Eitelkeit.

18. Je größer die Erkenntnis ist, die ihr vom Werte dessen habt, was ihr besitzt, desto wirklicher und wahrhaftiger soll eure Demut sein.

19. Wie glücklich ist der Geist, der — wenn er seine menschlichen Überreste in diesem Tal der Sühne gelassen hat — aus der Unendlichkeit erkennt, dass er auf der Erde eine Spur des Lichtes, der Wahrheit und der Liebe hinterlassen hat.

20. Mein neues Volk Israel, welches dem Geiste nach das gleiche wie zu allen Zeiten ist, wird die Aufgabe haben, meine Offenbarung durch die ganze Welt zu tragen. Es wird den Menschen zeigen, wo sie das Gesetz entweiht und wo sie meine Worte falsch ausgelegt haben.

21. Wie werdet ihr einen so hohen und schwierigen Auftrag ausführen können? — Indem ihr Liebe und Eifer für meine Lehre habt und guten Willen, mein Apostel zu sein.

22. Wer Mitgefühl für seinen Nächsten empfindet, wer den fremden Schmerz fühlt, und wer beim Gedanken an die Nöte der anderen seine eigenen Leiden vergisst, der besitzt den Samen, den Balsam, die Nahrung. Hernach wird er die geeignete Form erlernen, das weiterzugeben, was er von Mir empfangen hat, und das auszudrücken, was aus dem Herzen und dem Geiste aufsteigt.

23. Studiert das Buch meiner Unterweisungen im Lichte eures Gewissens. Es wird euch sagen, ob ihr Fortschritte macht, oder ob ihr im Stillstand verharrt.

24. Denkt nicht, dass die Gabe der Liebe nur bevorzugten Wesen anvertraut worden ist. Wisset, dass ihr alle dafür bestimmt seid, und dass die einen früher und die anderen später — ihr alle lieben werdet, wie Ich es euch gelehrt habe.

25. Nützet, nützet diese Zeiten meiner Kundgabe und studiert mein Wort, damit es euch nicht seltsam vorkommt, wenn ihr jene, durch die Ich euch meine Unterweisung gab, ohne Verzückung, in der Verbindung von Geist zu Geist mit ihrem Schöpfer sprechen seht.

26. Erhebet euren Geist, erhöht eure Moral. Zu allen Zeiten ist dies meine Anweisung gewesen. Jakob erblickte die Gestalt des Vaters auf der höchsten Höhe der Himmelsleiter. Moses empfing das Gesetz auf dem Gipfel des Berges Sinai, Jesus hinterließ euch seine göttliche Predigt auf dem Berge Tabor.

27. Erfasst die Symbolik jener Offenbarungen! — Doch wo ist der Berg, von dem aus Ich in dieser Zeit zu euch spreche und euch mein Gesetz gebe? Ihr alle wisst es, jener Berg ist die Vollkommenheit, die Wahrheit und die Weisheit.

28. Wer in dieser Zeit meine Barmherzigkeit verspürte, soll auf seinem Wege nicht mehr Disteln oder Dornen säen. Denn die Frucht, die er erntet, wird oftmals bitterer sein als die, die er säte.

29. Betrachtet euch als Teil jenes Samens, den Ich Jakob in seinem Traume verhieß, als ich ihm ankündigte, dass seine Nachkommenschaft zahlreich wie der Staub der Erde sein würde, und dass in seinem Samen alle Nationen gesegnet würden.

30. Heute kommt meine (geistige) Wärme zu euch herab, um eurem Herzen Leben zu geben. Aber diese Wärme lässt die Blumen, die Ich in eurem Geist pflege, nicht welken. Ich gebe euch alles, und je mehr Ich meine Güter unter meinen Kindern verteile, desto mehr vermehren sie sich. Ich fürchte nicht wie ein reicher Geizhals, schließlich ohne jedes Vermögen zu sein. — Bittet, damit euch gegeben wird. Was könnt ihr Mich bitten, das Ich euch nicht gewährte? — Ich bitte euch nur, euch meiner Wohltaten würdig zu machen und Mich recht zu bitten.

31. Einem jeden ist bestimmt, was ihm während seines Lebensweges zuteil werden soll. Während die einen es zur rechten Zeit annehmen und nutzen, verschwenden es andere, und manche haben sich nicht einmal vorzubereiten verstanden, um es zu empfangen. Doch als sie zur Geistigen Welt zurückgekehrt sind, wurden sie sich all dessen bewusst, was für sie bestimmt war und was sie weder zu erlangen noch sich zu verdienen wussten.

32. Meine Stimme spricht zu allen, es gibt keinen inkarnierten oder entkörperten Geist, an den Ich nicht mein Wort gerichtet hätte, sei es als Vater, als Meister oder als Richter. Aber der Mensch hat es nicht verstanden, sich vorzubereiten, um die göttliche Sprache zu verstehen, obwohl Ich auf jede Weise und in allen Sprachen zu euch gesprochen habe. Wann werdet ihr von Geist zu Geist mit meiner Göttlichkeit in Verbindung treten, um meine Stimme in eurem Geiste zu hören, da ihr ja dazu bestimmt seid? Bereitet wenigstens ihr euch vor, die ihr meine Stimme vernehmt, damit ihr Schritt für Schritt, auf dem Wege der Entwicklung des Geistes, diese Gnade erlangt. Glaubt ihr nicht, dass es das Natürlichste und Selbstverständlichste ist, dass euer Geist in Gemeinschaft mit seinem Schöpfer sein kann und seine Stimme vernehmen kann, wo immer er sich befindet?

33. Lange Zeiträume sind über die Menschen hinweggegangen, ohne dass sie den Zweck begriffen haben, für den sie geschaffen wurden.

34. Meine Kinder, es ist nicht nötig, in die Gelehrsamkeit der Welt einzudringen, um den Endzweck eures Daseins zu erkennen. Nicht nur der Gelehrte kann Mich erkennen und sich selbst erkennen. Wie oft hat der einfache Mensch, dem auf Erden die Bildung fehlt, ein tieferes Innewerden der Wahrheit.

35. Dies ist der Grund, weshalb Ich in schlichter und einfacher Sprache zu euch spreche, die für jeden Verstand und jeden Geist verständlich ist, weshalb Ich Mich durch einen ungebildeten und sogar schwerfälligen Verstand kundgeben wollte. Wenn Ich, obwohl Ich klar und einfach zu den Menschen spreche, nicht verstanden werde — wie könnten sie Mich verstehen, wenn Ich in höherer Form zu ihnen spräche? — Ich spreche zu euch nicht von geheimnisvollen Lehren. Je höher und vollkommener das Geistige ist, desto klarer, natürlicher und schlichter zeigt es sich eurem Geiste.

36. Macht ein geistiges Studium aus meinen Offenbarungen, doch macht nicht komplizierte theologische Lehren aus ihnen. Da der Meister einfach ist, sollen auch die Jünger einfach sein. Folgt Mir mit Bescheidenheit und Sanftmut, und Ich werde euch zu Besitzern des Verheißenen Landes machen. Denn wer im Ungehorsam lebt, ist Eigentümer von nichts. Seid umso bescheidener gegenüber den anderen, je mehr ihr besitzt.

37. Eure Ohren, die keine Schmeichelei vernommen hatten, sollen sich jetzt nicht vom Hochmut betören lassen. Eure Augen, die niemals die Wunder meiner Schöpfung beachtet hatten, sollen sich nicht durch Eitelkeit blenden lassen. Sucht keine andere Krone als die der Frucht eurer Liebeswerke für eure Brüder.

38. Wartet nicht auf günstigere Zeiten, um mit der Arbeit zu beginnen. Denn wenn ihr diese kurze Zeit jetzt nicht ausnützt, werdet ihr euch morgen nach ihr zurücksehnen.

39. All dies sage Ich euch, damit ihr der Menschheit euer Zeugnis übergeben könnt. Fürchtet nicht, dass man euch nicht glaubt, denn die Naturgewalten werden eure Worte bestätigen. Die Erde wird erbeben, die Wasser werden über die Ufer treten, das Feuer wird wüten, die Winde werden entfesselt sein auf der Welt, die Meere werden aufschäumen, und die Seuchen werden ganze Landstriche verheeren. Der zügellose Lauf der Menschheit wird durch den Schmerz aufgehalten werden. Sobald dann die Menschheit sich von ihrem Materialismus reinigt, wird mein Wort zu den Herzen gelangen, und niemand wird ohne es bleiben.

40. Wie eine Blume hat sich euer Herz geöffnet, um Mir den Wohlgeruch eurer Erhebung und eurer Danksagung darzubringen. Denn ihr wisst, dass es meine Barmherzigkeit war, die die Dornen auf eurem Wege entfernte und eure Tränen trocknete.

41. Ich habe euch gelehrt, dass der Weg, euch Leiden zu ersparen, darin besteht, dass ihr der Erfüllung meines Gesetzes näherkommt. Ich habe euch gesagt, dass ihr euch hierfür von vielen schwärmerischen religiösen Bräuchen abwenden müsst, die euch keinen Nutzen bringen.

42. Die Hoffnung auf ihre Erlösung ist im Herzen derer erwacht, die Mich in dieser Zeit gehört haben. Ich will, dass ihr am Ende des Weges die Freude erlebt, alle Hindernisse überwunden zu haben.

43. Tragt mein Wort in eurem Munde. Dafür ist es nicht nötig, dass ihr die gleiche Ausdrucksweise gebraucht, in der Ich zu euch spreche. Sprecht von Mir und meinem Werke in der gleichen Sprache, in der ihr mit euren Brüdern redet, und nur wenn ihr versucht, meine Sätze zu wiederholen, so tut dies in der Form, in der Ich zu euch gesprochen habe. Doch seid vorbereitet, denn es wird Gelegenheiten geben, bei denen Ich es sein werde, der durch euren Mund spricht, und dann wird eure einfache und erdgebundene Sprache verschwinden, um im Ausdruck und Sinn mein göttliches Wort offenbar werden zu lassen.

44. Bald werden die Menschenscharen herbeikommen, deren Geist die Zeit vergeudet und die Gelegenheiten nicht genutzt hat, die der Vater ihnen geboten hat, um sich aufwärtszuentwickeln. Wenn sie meine Stimme vernehmen, werden sie zuerst innehalten, danach werden sie Reue fühlen, und später werden sie die Arbeitsgeräte ergreifen, um meine Felder zu bestellen und die verlorene Zeit wiedereinzuholen.

45. Heute gehen sie an dem vorüber, der leidet, ohne den Schmerz ihres Bruders wahrzunehmen. Doch nachdem sie im Herzen von der Essenz meines Wortes berührt worden sind, werden sie ihre Augen jenem zuwenden, der Trost bedarf, und werden ihm den Balsam bringen, mit dem Ich sie heilte. Dann werden sie sich fragen: Warum sah ich früher bei niemandem den Schmerz, auch nicht die Witwen, noch die Waisen, weder nach Gerechtigkeit Hungernde, noch Notleidende? — Weil ich taub, blind und gefühllos war.

46. Wer auf Erden seinen Nächsten geliebt hat — wie ruhig und glücklich vergeht sein Leben, und wie sanft ist sein Todeskampf. Doch wer keine Liebe auf seinem Wege säte, hatte nie einen Augenblick wahren Friedens und nimmt mit Schmerz von dem Körper Abschied, in dem er wohnte.

47. Dies ist eine Zeit der Sünde, in der Ich euch meine Macht erweisen werde, indem Ich im Herzen der Menschen ein Heiligtum der Liebe errichte. Der Mensch wird nicht nötig haben, meiner Göttlichkeit Tempel oder Paläste zu erbauen, denn meine geistige Lehre hat keine solchen Ansprüche. In der heutigen Zeit wird der wahre Tempel Gottes, in welchem Er wohnt, von den Menschen erkannt werden.

48. Um dieser Unterweisungen willen, die Ich euch heute gebe, werdet ihr von euren Brüdern verkannt werden. Aber fürchtet euch nicht, denn im Sinngehalt derselben ist Vernunft und Wahrheit, was bald erkannt werden wird, wenn Heimsuchungen drohend über der Menschheit hängen.

49. Alle werden begreifen, dass meine Liebe jedem von euch einen Platz an meinem Tische gegeben hat, damit alle nach Gerechtigkeit Hungernden und Dürstenden an ihm den Wein des Lebens trinken und das Brot des Geistes essen..

Die Erde hat euch lange Zeit gefangen gehalten, und viele von euch sind in den Morast und Schmutz gefallen, den die Sünde der Menschen geschaffen hat. Daraus befreit euch meine Barmherzigkeit, bis dorthin gelangt der Schall meiner Stimme, die euch auf den Weg des Lichtes einlädt. Wenn mein Wort immer in der unfruchtbaren Wüste eures Herzens ertönte, so haltet jetzt einen Augenblick inne, um es zu vernehmen. Denn in ihm könnt ihr das kristallklare und frische Wasser finden, das euren Durst nach Wahrheit löscht.

50. Stärkt euch an meiner Unterweisung. Seid nicht länger das zerbrechliche Boot, mit dem die Wogen eurer Leidenschaften oder eurer Schwachheit ihr Spiel treiben. Macht Gebrauch von der geistigen und moralischen Kraft, die in meinem Worte vorhanden ist, und wahrlich, Ich sage euch, die Stürme des Lebens werden euch nicht mehr erschüttern.

51. Seht, wie euch statt Strafe die freudige Überraschung meines Wortes erwartete, das euch eure Unvollkommenheiten vergab, sowie die meiner Liebe, als Ich euch an meinen Tisch setzte, um euch mit göttlichen Speisen zu erfreuen.

52. Diejenigen, die heute durch Mich Vergebung erlangt haben, werden morgen denen vergeben, die sie verletzten, und jene, welche die Liebkosung meines Wortes empfingen, nachdem sie lange den Kelch der Bitterkeit getrunken hatten, werden später auf ihrem Wege den Herzen Trost spenden.

53. Der Mensch hat der Natur viele Geheimnisse entrissen, und durch seine Wissenschaft hat er das menschliche Leben verwandelt. Das Licht des Wissens erstrahlt im Verstande, und jeden Tag kommt die Menschheit auf dem Wege des wissenschaftlichen Fortschritts voran, einem Ziel entgegen, das sie noch nicht zu ahnen vermag. Jedoch finde Ich im Herzen eurer Zivilisation keine Liebe.

54. Von Zeit zu Zeit komme Ich zu den Menschen, um ihnen mein Gesetz zu bringen, um sie an meine Lehre zu erinnern, um ihnen meine Worte zu wiederholen. Denn eure Wissenschaft ohne Liebe kann nicht gut sein, euer Fortschritt kann nicht echt und dauerhaft sein, wenn er sich nicht von der Selbstsucht freimacht, um der tätigen Nächstenliebe Raum zu geben.

55. Zwischen einem Kommen meiner Göttlichkeit und dem nächsten vergehen Tausende von Jahren, und wenn Ich Mich offenbare, geschieht es, um zu euch von ein- und derselben Liebeslehre zu sprechen. In ihr ist mein ganzes Gesetz und meine ganze Lehre zusammengefasst, wenn Ich euch sage: „Liebet einander.“

56. An dem Tage, an dem die Menschen ihre Wissenschaft und ihren Fortschritt vom göttlichen Lichte der Liebe inspirieren lassen, werden sie aus dieser Welt ein nie erträumtes Paradies voll Leben, Licht und Gesundheit machen. Denn der selbstsüchtigen Wissenschaft von heute werde Ich nicht alle Wunder offenbaren, die Ich für die Menschheit bereithalte.

57. In dieser Zeit sage Ich euch, dass das Böse nicht die Oberhand behalten wird, denn in meinem Werke kann das Unvollkommene nicht bestehen. Euer Geist ist geschaffen worden — damit er durch seine Entwicklung den höchsten Grad der Vollendung erreicht.

58. Meine Jünger werden überall auf Erden erscheinen, und auf ihrem Wege wird sich der Nebel auflösen, der die Wahrheit verborgen hatte. In ihren Herzen werden meine Lehrworte eingeprägt sein, so wie in einer anderen Zeit meine Gebote in Stein gemeißelt waren.

59. Volk, hier ist das Licht, sättige dich an ihm! Aber zerstört zuvor jenes Gewand des Materialismus, das euch eingehüllt hat und das niemals mehr euren Geist bedecken soll.

60. Nicht die ganze Menschheit wird sich durch Vergeistigung läutern. Auch die Naturgewalten werden über die neuen Sodoms und Gomorrhas Gericht bringen, um die Erde für die neuen Generationen vorzubereiten.

61. Jene Sintflut, welche die Erde von den menschlichen Unreinheiten säuberte, und das Feuer, das auf Sodom herabfiel, kennt ihr heutzutage als Sagen. Dennoch werdet ihr auch in dieser Zeit erleben, wie die Menschheit erschüttert werden wird, wenn die Erde unter der Gewalt der Luft, des Wassers und des Feuers erbebt. Jedoch sende Ich euch aufs neue eine Arche — welche mein Gesetz ist —, damit sich rettet, wer sie betritt.

62. Nicht alle, die in der Stunde der Heimsuchung „Vater, Vater“ sagen, werden Mich lieben, sondern jene, die an ihren Nächsten immer meine Liebe üben. Diese werden gerettet werden.

63. Geliebte Jünger — alle, die ihr Mir nachfolgt — machet, dass in den Schatten der Nacht eure Schritte geistig leuchten, damit sie einen Lichtpfad markieren, der jene führt, die verirrt sind.

64. Bevor ihr daran gedacht hattet, herbeizukommen und Mir zuzuhören, bin Ich schon in euren Herzen gewesen und habe Mich mit eurem Geist in Verbindung gesetzt, denn er ist es, den Ich suche. Es ist mein Wille, dass die Menschen sich in dieser Zeit aufraffen, ihre Gleichgültigkeit aufgeben und sich von der verkehrten und unmoralischen Welt abwenden, die sie geschaffen haben. Ich will, dass ihr Jünger des Heiligen Geistes seid.

65. Sorgt dafür, dass zwischen dem Geist und der Körperhülle Harmonie herrscht, damit ihr meine Weisungen mit Leichtigkeit erfüllen könnt. Macht den Körper in liebevoller Weise gefügig, wendet Strenge an, wenn es nötig ist. Achtet jedoch darauf, dass euch nicht Fanatismus blind macht, damit ihr dabei nicht grausam an ihm handelt. Bildet aus eurem Wesen einen einzigen Willen.

66. Es ist nicht die Zeit, stehenzubleiben oder in Schlaf zu versinken. Erkennt, dass etwas euch wachhält, das stärker ist als ihr, sei es eine geistige Beunruhigung oder ein körperliches Leiden. Nur wach könnt ihr meine Eingebungen wahrnehmen, denn wer „schläft“, macht seinen Geist unempfänglich und kann das Licht nicht sehen noch das Leben begreifen, weil seine Augen der Wahrheit verschlossen sein werden.

67. Es gibt viele, die nur auf ein Wort warten, um zu Mir zu kommen. Darum bereite Ich euch vor und sende euch in die Provinzen, um die Frohe Botschaft weiterzugeben. Deshalb stelle Ich die Dürstenden auf euren Weg, damit ihr ihnen dies Wasser anbietet, das in Wahrheit den Durst stillt.

68. Ich habe euch gelehrt, nicht wie der reiche Geizhals zu handeln, der seinen Schatz vor fremden Augen verbirgt, da ihr wisst, dass diese Gabe, die ihr heute besitzt, nicht allein für euch ist, sondern für jeden, der ihrer bedarf. Es ist mein Wille, dass mein Wort auf dem ganzen Erdkreis widerhallt — zuerst durch den Stimmträger, und hernach durch meine Sendboten.

69. Die wenigen Jahre, die noch verbleiben, um euch mein Wort zu geben, werdet ihr vorübergehen sehen, als ob sie ein Augenblick wären. Erquickt euch und hütet mein Wort, damit ihr es nach meinem Weggang in seiner vollen Reinheit bekannt macht.

70. Wartet nicht, bis das Jahr 1950 euch in Bestürzung versetzt, weil ihr unvorbereitet seid. Legt es nicht darauf an, erst dann die verlorene Zeit wiedereinzuholen. Macht euch schon jetzt auf, nutzt und erforscht meine Unterweisungen, dann werdet ihr nicht irregehen. Bleibt beharrlich in der tätigen Nächstenliebe, seht nicht auf den Splitter im Auge eures Bruders, und wendet euch nicht ab von den „Aussätzigen“, denn Ich führe sie auf euren Weg, damit ihr sie heilt.

71. Ich komme, um euch zu retten, um euch alle herbeizurufen. Ich will euch um mein Wort versammeln.

72. Ich will, dass ihr mit Gehorsam und Demut bis ans Ende des Weges gelangt. Der Weg ist mit Prüfungen übersät; jede davon ist ein Schritt vorwärts zum Gipfel des Berges, oder eine weitere Stufe auf der Himmelsleiter zur Vollkommenheit. Wandelt mit dem Blick auf die Unendlichkeit gerichtet.

73. Ich segne jene, die sich für ihre Nächsten geopfert haben — jene, welche die Lustbarkeiten der Welt verschmäht haben, um die Leidenden zu trösten. Ich will, dass im Buche der Ewigkeit eure Vorbilder niedergeschrieben bleiben, welche die Menschen brauchen, um sich aufzuraffen und Mir nachzufolgen.

74. Ich gebe der Menschheit das Licht, denn ihre Wissenschaft wird sie nicht retten, und sie befindet sich in einem wütenden Meer. Doch Ich werde die Schiffbrüchigen retten, um sie zu Fischern zu machen, und werde ihnen ein Boot geben, damit sie den Verlorenen Hoffnung und Rettung bringen.

75. Diese werden die Jünger der Dritten Zeit sein, die neuen Menschenfischer, die als Führer meine Unterweisung und als Vorbild und Ansporn das Leben und die Taten meiner Apostel der Zweiten Zeit haben werden.

76. Wachet und betet, Jünger; wann immer ihr es in geistiger Verbundenheit tut, werdet ihr meinen Frieden empfinden. Wenn euch Klatsch und abfällige Urteile verfolgen, so verschließt eure Ohren, denn jene Stiche sind nicht tödlich. Wenn ihr meine göttlichen Unterweisungen befolgt, werdet ihr auf eurem Wege Beweise von Dankbarkeit und Achtung erhalten, und diese werden euch beleben und ermutigen.

77. Je mehr ihr arbeitet, desto kürzer wird euch die Zeit und der Weg erscheinen. Wenn die Welt euch Schmerz bereitet, und ihr begreift, dass es in ihr niemanden gibt, der euch tröstet, dann legt eure Klage bei Mir nieder, und Ich werde euch trösten.

Ihr alle tragt mein Licht im Gewissen, jenen göttlichen Funken, der niemals erlischt. Aber während jenes Licht das Herz der einen erleuchtet, finde Ich das der anderen, die jenem Lichte gegenüber widerspenstig gewesen sind, in Finsternis gehüllt. — Ich empfange alle, und heiße euch an diesem Tisch der Liebe willkommen. Wenn ihr diesen Wein zu euch nehmt und dies Brot esst, sollt ihr euch an meine Lehrworte erinnern.

78. Labt euch an diesem Festmahl, denn nicht immer werdet ihr es genießen. Stillt euren Hunger und Durst für immer, denn sehr bald müsst ihr die langen Wege zurücklegen und werdet Mut und Stärke des Körpers und des Geistes benötigen.

79. Wie ein Dieb bin Ich in dieser Zeit in euer Herz gekommen und habe die einen überrascht und die anderen erweckt, indem Ich zu euch sprach: Siehe, hier ist euer Meister, hört auf Ihn und reinigt euer Leben, damit ihr mit euren Werken Zeugnis von meinem Kommen ablegt. Wenn es nicht also geschieht, wird mein Wort und meine Kundgabe durch das menschliche Verstandesorgan verspottet und geleugnet werden. Machet, dass eure Werke in den Sündern Reue auslösen, und dass ihre Lippen, die nur Lästerung gekannt haben, meinen Namen mit Liebe aussprechen.

80. Ich lege mein Wort auf eure Lippen, damit ihr den Verlorenen rettet.

81. Obwohl die Menschen aus der Erde eine Welt des Unrats und der Übeltaten gemacht haben, soll sie sich durch eure Anstrengung und eure Verdienste in eine Welt des Friedens und der Vergeistigung verwandeln, und ihr werdet in jedem Augenblicke meine Hilfe bei diesem Werke haben.

82. Wehe der Menschheit, wenn in ihrem Herzen nicht endlich die Barmherzigkeit und tätige Nächstenliebe aufbricht! Wehe den Menschen, wenn sie nicht endlich volle Erkenntnis ihrer bösen Werke erlangen! Ihre eigene Hand entfesselt über ihnen die Wut der Naturgewalten und versucht auf die Nationen den Kelch des Schmerzes und der Bitterkeit auszugießen. Selbst wenn sie das Resultat ihres Wirkens ernten, werden manche noch immer sagen: Es ist die Strafe Gottes.

83. Ich habe euch nur Beweise der Liebe gegeben. Ich sandte euch zur Erde, die wie eine fruchtbare, liebevolle und zärtliche Mutter war. Ich gab euch das Feuer des Lebens, die Luft, welche Odem des Schöpfers ist, und das Wasser, das Fruchtbarkeit und Erfrischung bedeutet. Doch alles habt ihr verwendet, um Zerstörung und Tod zu säen. Alles ist entweiht worden und wird es noch mehr werden. Eure Flüsse werden von Blut sein, euer Feuer der Vernichtung dienen, die Luft wird vom Hauch des Todes geschwängert sein, und die ganze Erde wird sich in Krämpfen schütteln. In der Stunde des Gerichts werden viele zu Mir sagen: „Herr, vergib, ich hatte eine dunkle Binde vor meinen Augen.“

84. Ich werde ihnen vergeben und werde sie wissen lassen, dass in dieser Zeit niemand unwissend im Geiste ist.

85. Als Eigentümer alles Geschaffenen werde Ich von euch über alles, was auf der Erde geschah, Rechenschaft fordern. Dann werdet ihr erfahren, wie meinem durchdringenden Blicke nichts entgeht, und nichts aus dem Buche des Wahren Lebens gestrichen wird.

86. Lasst zu, dass der Meister in euer Herz einzieht, ladet Mich ein, in euer Heim einzutreten, lasst Mich bei euch leben.

Folgende Worte gelten allen Völkern der Erde:

Habt Erbarmen mit euren Brüdern und mit euch selbst und beseitigt die Bedrohung, die über der Menschheit schwebt. Mit ein wenig gutem Willen werdet ihr selbst in den schwierigsten Augenblicken den Frieden erreichen können!

87. Seit langem schon klopfe Ich an eure Tür. Erkennt mein Klopfen an seiner sanften Art; überlasst euch nicht dem geistigen Schlaf, damit — wenn ihr endlich öffnet, es nicht die Hand des Todes ist, die anklopft. Die von Christus, von seinem Apostel Johannes und von den Propheten angekündigten Zeiten sind gekommen. In den Augen der Menschen haben diese Zeiten lange auf sich warten lassen. Ich aber sage euch, dass — von der Ewigkeit aus betrachtet — nur ein Augenblick vergangen ist. Erinnert euch, dass euch gesagt wurde, dass jene, die meinem Liebesgesetz bis ans Ende treu bleiben, gerettet würden.

Wachet, betet und bleibt im Guten beharrlich, damit ihr nicht in diesem von Leidenschaften, Verzweiflung und Tod aufgewühlten Meere zugrunde geht. In der Stunde des Gerichts ist mein göttliches Gesetz bei allen, meine Liebe steht euch ewig bei.

Mein Friede sei mit euch!