1. Ich komme, um die Herde Elias‘ zu lehren. Mein Wort ist für dieses Volk das, was das Manna für das Volk Israel in der Wüste war. Euer Geist suchte in dieser Zeit die Wahrheit vergeblich auf den Lebenswegen, bis ihr schließlich die Stimme eures Herrn vernahmt. Ich bin der Wanderer, der Fremdling, der an die Türen der Herzen geklopft hat. Die Menschen — statt meine Gegenwart zu empfinden — haben sich weiterhin ihren Sorgen, ihren ehrgeizigen Zielen oder ihren Leiden hingegeben. Ihr, die ihr meine Gegenwart empfunden und meine Stimme vernommen habt, habt Stärkung empfangen, um die Höhen und Tiefen des Lebens zu bestehen, und das Licht, um zu begreifen, dass die Besitztümer der Welt kein Paradies darstellen, dass hier nicht das Gelobte Land ist, dass die Welt jetzt ein trauriges Tal der Tranen ist, ein Land der Verbannung und der Sühne.
Im Geistigen Gefilde wird es sein, wo ihr wahren Frieden und wahres Glück finden werdet, wo Ich mit euch die Freudenfeste eurer Ankunft feiern werde. Jeder, der sich nach dem wahren Frieden sehnt, muss ihn in meiner Wahrheit, auf meinem Wege suchen. Umsonst streben die Menschen nach einer „Krone“ oder einem „Thron“, im Glauben, dass sie mit dem Erreichen desselben den Frieden erlangt haben. Ich sage euch, dass die Zeit der „Könige“ ihr Ende gefunden hat. Meine Gerechtigkeit ist zu den Menschen gekommen.
2. Ich, euer König, lehrte euch, dass es auf Erden keine andere Krone als die von Dornen gibt, und keinen anderen Thron als das Kreuz. Und alles, was ihr mit Jesus machtet, erlitt Er aus Liebe zu euch. Heute, da Ich zurückgekommen bin und euch von neuem auf der Welt begegne, klage Ich euch nicht an wegen jenem Blut. Ich komme voller Liebe und Vergebung für euch, um Mich unter den Demütigen, unter diesen einfachen Kindern kundzutun, die mein Kommen in dieser Form nicht verstanden.
3. Ich habe euch der Verderbtheit eures Lebens entzogen, und habe euch von euren Flecken gereinigt, habe euch Jünger genannt, euch einen kostbaren Samen anvertraut und euch als „meine Arbeiter“ bezeichnet. Ich habe euch aufgetragen, diesen Samen mit Hingabe zu hüten, denn wer ihn verliert, wird ärmer daran sein als zuvor.
4. Volk, dies ist die Zeit, in der ihr den Weg meines Gesetzes beschreiten müsst, damit sich nicht der Fall vergangener Zeiten wiederholt, in denen die Schwachheiten und Stürze des Volkes Israel die Hindernisse waren, die es unmöglich machten, dass die anderen Völker den wahren Gott verehrten.
5. Das Licht des Heiligen Geistes erleuchtet euren Verstand, damit ihr alles ergründet, was Ich euch offenbare, und ihr euren Brüdern befriedigend antworten könnt. Denkt nicht, dass Ich euch euren eigenen Kräften überlasse, nur mit dem, was euer Gedächtnis von dem bewahrt hat, was Ich euch lehrte. Was könnt ihr ohne meinen Beistand den Menschen weitergeben? Welche Beweise könnt ihr ohne meine Hilfe geben? Wenn ihr jedoch Glauben habt an meine Macht und meine Unterstützung und vorbereitet seid, werdet ihr Kranke heilen, Ungläubige überzeugen und „Tote“ erwecken können. Die einen werdet ihr aufsuchen und die anderen empfangen, und den Menschen wird die frohe Botschaft gegeben werden, dass Ich Mich durch das menschliche Verstandesorgan kundgetan habe.
6. Bis zum letzten Tag des Jahres 1950, an dem Ich mein Wort zurückziehen werde, werde Ich den Menschen fernerhin meine Botschaft des Friedens und der Liebe geben. Meine Manifestation und mein Wort dieser Zeit wird die Menschheit bewegen, die Religionsgemeinschaften werden selbst in ihren Grundfesten erschüttert, und sogar die Wissenschaft wird — neugierig geworden — innehalten, um nachzuforschen.
7. Hier ist die Wahrheit, von der ihr vorausahntet, dass ihr sie in dieser Zeit unverhüllt kennenlernen würdet; doch ihr glaubtet nicht, dass ihr sie in dieser Schlichtheit finden würdet, in der sie sich offenbart, und noch weniger in dieser Form. Doch hier ist sie, bildet euch ein Urteil darüber!
8. Ich habe zu euch in einer dem Menschen verständlichen Sprache gesprochen, manchmal in bildlichem Sinne und in Gleichnissen, manchmal mit voller Klarheit. Große Wahrheiten werde Ich euch noch durch verschiedene Stimmträger offenbaren, denn einer allein würde nicht genügen, um die Botschaft meiner Göttlichkeit zu übermitteln.
9. Ihr kommt aus fernen Gegenden, eure Reisetasche ist leer, und stattdessen ist euer Herz voller Kümmernisse. Doch als ihr diese himmlische Stimme vernommen habt und Ich euch willkommen geheißen habe, habt ihr erlebt, wie euer Lebensweg erhellt wurde, und der Friede, der wahre Friede, in euer Herz einzog.
10. Als ihr daher mein Wort durch das menschliche Verstandesorgan gehört habt, ist es euch bewusst geworden, dass dies die Dritte Zeit ist, dass meine Kundgabe in dieser Form kurz sein wird, und dass ihr darum diesen Unterricht nutzen müsst.
11. Ihr befragt euer Gewissen, und es antwortet euch, dass ihr auf Irrwegen gegangen seid. Dann fühlt ihr eine unendliche Wonne bei der Erkenntnis, dass es ein wahres Wunder war, dass ihr den Weg gefunden habt, den ihr so ferne glaubtet. Der Grund dafür ist, dass es für den Glauben keine Schranken gibt; für die Reue genügt ein Schluchzer, für das Gebet ein Augenblick der Erhebung, und für die Erneuerung findet ihr immer eine Gelegenheit zur Wiedergutmachung.
12. Als ihr als „Letzte“ in den Kreis dieser eurer Brüder getreten seid, fühltet ihr euch unwürdig, bei ihnen zu sein, und habt sie für höhere Wesen gehalten. Später veranlasste euch eure Beharrlichkeit, euer Glaube und eure Liebe, euch zu den Jüngern zu setzen. Einmal auf diesem Platze, haben die einen ihre Demut bewahrt, während die anderen aus Mangel an Verständnis für meine Lehre von Eitelkeit erfüllt wurden, sich als Herren fühlten und diejenigen, die sie zuvor bewundert und beneidet hatten, sogar gering achteten. Ich musste sie heimsuchen und zurechtweisen; doch ebenso, wie Ich euch sage, dass ihr nur jene zum Vorbild nehmen sollt, die euch gute Beispiele geben, so sollt ihr auch erkennen, wie Ich Mich selbst der Unfolgsamen und Undankbaren bediene, um euch Lehren von großer Weisheit zu geben.
13. Einige sind bereit, beim ersten Warnzeichen meiner Gerechtigkeit zum Weg des Gehorsams zurückzukehren. Doch gibt es auch solche, die in ihrem Hochmut meine Gebote entweihen und sich über das Gesetz hinwegsetzen. Mein Wort wird dann ausführlich und unmissverständlich, damit der Mensch begreift, dass es die Demut und der Gehorsam gegenüber meinen Geboten ist, was euch Mir näherbringt.
14. Jünger, betrachtet das Licht, das zu euch gelangt; es ist die Widerspiegelung der Lichter des Neuen Jerusalems, das euch aus der Unendlichkeit seine Botschaft sendet.
15. Diese Nation, in der sich mein Wort kundgetan hat, ist nicht das Neue Jerusalem, welches Johannes mit den Augen des Geistes sah, als er Folgendes weissagte: „Und Ich, Johannes, sah die Heilige Stadt, das Neue Jerusalem, das vom Himmel herabkam wie eine für den Gatten geschmückte Braut“; dennoch soll diese Nation ein Symbol jener Geistigen Stadt sein. Ihre Bewohner sollen zubereitet sein, aus ihren Herzen soll für jeden, der an ihre Türen klopft, Friede und der Willkommensgruß fließen, von ihrem Geiste soll das Licht ausstrahlen, das die Konflikte löst, welche die Menschheit verwirren, und von ihrer Gottesverehrung soll das Vorbild von Vergeistigung und Erhebung für andere Völker ausgehen.
16. Heute zweifelt ihr noch daran, dass diese Nation eine solche Bestimmung erfüllen kann, und dieser Zweifel steigt in eurem Herzen auf, wenn ihr seht, dass ihr vermaterialisiert seid, den Vergnügungen der Welt verhaftet, obwohl ihr den Göttlichen Meister hört und euch seine Jünger nennt.
17. Begreift, dass Ich euch nicht voreilig auf den Weg meiner Unterweisungen führen wollte, aber dass Ich euch auch gesagt habe, dass ihr nicht stehenbleiben sollt. Fürchtet ihr die Urteile der Menschen? Fürchtet ihr die Qualen, die ihr um meiner Sache willen erleiden könntet? Wahrlich, Ich sage euch, es wird keine Dornenkrone um eure Schläfen gewunden werden, noch werdet ihr unter Geißelhieben und Faustschlägen einer blutdürstigen Menge ein schweres Kreuz tragen.
18. Liebt eure Mitmenschen, sät überall meine Barmherzigkeit; doch seid niemals verbittert, weil die Menschen den Dienst, den ihr ihnen erweist, schlecht lohnen. Denkt an das Vorbild Jesu!
19. Den Weg, den Ich euch früher mit meinem Blute vorzeichnete, habe Ich heute mit meinem Lichte kenntlich gemacht. Doch drückt ihm nicht irgendeinen Makel auf, und hinterlasst auch keine Spuren von Unvollkommenheit oder Unlauterkeit, denn dann werden die Menschen morgen sagen, dass Der, welcher in dieser Zeit sprach, ein Betrüger gewesen ist.
20. Fordert nicht meine Göttliche Gerechtigkeit durch Ungehorsam oder Verstöße gegen mein Gesetz heraus. Gebt auch keinen Anlass dazu, dass die irdische Justiz über euch kommt wegen unlauteren Handlungen.
21. Ich will, dass euer Geist sich in dieser Zeit kundtut und überströmt, ohne dass sein Körper ein Hindernis ist, das ihn davon abhält, oder ein Schleier, der ihn verbirgt, und dass jedes Wort, das von seinen Lippen kommt, voll Leben ist.
22. Geliebtes Volk, für euch gehört die Zweite Zeit der Vergangenheit an, für Mich ist sie gegenwärtig. Nicht Judäa ist heute der Ort meiner Kundgebungen, nicht Jerusalem ist die Stadt, die ihren Heiland mit Psalmen und Olivenzweigen empfängt. Es ist ein anderer Ort auf der Welt, wo Ich Mich heute einfinde, aber es ist das gleiche Volk, dieselben Geistwesen. Jetzt ist euer Herz die Stadt, und eure Psalmen und Ölzweige sind innerlicher Jubel.
23. Jetzt umgeben Mich nicht Petrus, Andreas, Johannes, Jakobus, Bartholomäus, Philippus und die anderen Jünger; sie erfüllten ihre Mission und hinterließen euch ihr Vorbild; heute sind es große Jüngerscharen, die Ich zubereite. Ganz deutlich fühlt ihr eure geistigen Gaben: In den einen äußert sich die Gabe der Weissagung durch geistige Gesichte und Träume, in anderen die Gabe des Wortes, in wieder anderen die Gabe der Inspiration, der geistigen Zwiesprache und der Heilung. Aber in euch allen existieren die gleichen Fähigkeiten, die ihr durch eure Werke der Liebe für eure Brüder entwickeln könnt.
24. Ihr alle habt die Verklärung während meiner Kundgabe gesehen oder empfunden, wenn der Stimmträger, durch den Ich euch mein Wort gebe, eurem Blick entschwindet und Christus in geistiger Gestalt erscheint, erfüllt von Liebe zu euch.
25. Jünger, schon nähern wir uns den Toren der „Stadt“. Betrachtet sie, es ist das Herz der Menschheit. Wird sie vorbereitet sein, den Meister und seine Jünger zu empfangen?
26. Wachet und betet, denn während die einen Mich mit Lobgesängen empfangen, werden die Pharisäer euch auflauern, und manche werden euch auch Geld anbieten für euer Stillschweigen. Wachet, damit ihr nicht in Versuchung fallt, denn aus dieser Prüfung werden die schlechten Jünger hervorgehen, die ihren Glauben verraten werden.
27. Ich bringe euch den Frieden und eine neue Unterweisung. Wenn mein Opfer der Zweiten Zeit die Opferung unschuldiger Tiere aufhob, die ihr auf dem Altar Jehovas opfertet, so hat heute die Nahrung meines göttlichen Wortes bewirkt, dass ihr meinen Körper und mein Blut nicht mehr durch das Brot und den Wein dieser Welt darstellt.
Jeder Geist, der leben will, muss sich vom Göttlichen Geiste nähren. Wer mein Wort vernimmt und es in seinem Herzen empfindet, hat sich in Wahrheit genährt. Dieser hat nicht nur meinen Körper gegessen und mein Blut getrunken, sondern hat auch von meinem Geiste genommen, um sich zu nähren.
Wer — nachdem er diese Himmlische Nahrung gekostet hat — wird Mich nochmals in Gebilden und Formen suchen, die von Menschenhand gemacht sind?
Von Zeit zu Zeit komme Ich und beseitige Traditionen, Riten und Gebräuche und lasse in eurem Geiste nur das Gesetz und den geistigen Kern meiner Unterweisungen bestehen.
28. Dies ist eine Zeit des Gedenkens, der inneren Sammlung und der Besinnung, lasst Mich unter euch einkehren. Ich komme von den Städten und den Schlachtfeldern und habe mit meinen Kindern das Brot ihrer Bitternis geteilt. Ich habe auf allen Wegen Licht verbreitet, habe Wunder getan und habe Beweise meiner Gegenwart unter den Menschen gegeben. Doch es ist notwendig, dass ihr Mich annehmt, damit ihr meine Worte bis zum letzten vernehmt.
29. Sorgt dafür, dass Ich die Wohnung in euren Herzen vorbereitet finde, dass dort mein Tisch ist und auf ihm das Brot. Ich will, dass ihr euch von meiner Liebe umworben fühlt, wie Ich es bei dem sanftmütigen Johannes tat. — O Menschen, bereitet euch innerlich zu und findet zu wahrer geistiger Wachsamkeit, damit ihr das Göttliche nicht entweiht und ihr es sich offenbaren lasst. Erkennt, dass ihr meinen göttlichen Strahl in eurem Verstande empfangt, obwohl er noch voller Sünden und Leidenschaften ist. Wenn ihr Mich in der Zweiten Zeit unter Schlägen und Spott ein Kreuz tragen ließet, so lasst Mich heute in euren Herzen wohnen.
30. Ich verlange von euch Zubereitung, was Erneuerung und Vergeistung bedeutet, damit, wenn das Jahr 1950 kommt, die Zuhörerscharen sehr groß sind. Denn unter der Menge entdeckt mein Blick jene, die zu den Hundertvierundvierzigtausend gehören, und die Ich an ihrer Stirne zu kennzeichnen habe und die Ich ihre Aufgabe erkennen lassen muss. Doch seid unbesorgt, wenn am letzten Tag (meiner Kundgebung) die Zwölftausend von jedem Stamme nicht (alle) gekennzeichnet sind.
Aus der Unendlichkeit werde Ich sie meine Liebkosung fühlen lassen und ihnen die ihnen anbefohlene Aufgabe zuweisen. Der Ort, wo sie sich aufhalten, ist gleichgültig. Ich sage euch dies, weil Ich allein die Bestimmung und die Aufgaben jedes Geschöpfes zuweisen kann und es niemanden gibt, der es nach meinem Weggang tun kann.
31. Ich lasse euch nach 1950 wissen, welche jene sind, die zu dieser Zahl gehören, auch ohne mein Wort gehört zu haben; auch sie werden Glaubensbeweise erbringen. — Nachdem mein Wort beendigt ist, werden euch manche nachzuahmen versuchen, um die Gutgläubigkeit der Menschen zu missbrauchen. Doch ihr werdet vorbereitet sein, sodass ihr jede Falschheit entdeckt.
32. Ihr werdet mein Abschiedswort in der Form in euren Herzen bewahren, in der Ich es euch geben werde. Doch ihr sollt dies Zeugnis zu anderen Nationen gelangen lassen und der Menschheit sagen, dass Ich im Geiste allen meinen Kindern sehr nahe bin.
33. Heute sage Ich euch: Hier ist der Meister, jener, den die Menschen den Rabbi aus Galiläa nannten. Ich gebe euch die ewiggültige Lehre, die Lehre der Liebe. Das Festmahl, zu dem Ich euch heute einlade, ist geistig, das Brot und der Wein gleichfalls. Aber heute wie ehedem und wie immer bin Ich der Weg, die Wahrheit und das Leben.
34. Ich gebe euch meine Kraft, denn diese Dritte Zeit ist voller Prüfungen. Meine Wärme hat sich in euer Herz gesenkt, welches kalt war wie die Steinplatte, die den Toten bedeckt, und schon fühlt ihr, wie es in Liebe zu seinem Vater schlägt. Ihr habt gesehen, wie Ich unter den großen Menschenscharen nach und nach diejenigen ausgewählt habe, die an ihrer Stirne das göttliche Zeichen tragen sollen, und dass mein Wort ihnen sagt, dass diese Gnade, mit der Ich sie bekleidet habe, nicht dazu da ist, dass sie sich über die anderen erheben und sie demütigen, sondern dass sie dieselbe mit der Demut eines Menschen tragen sollen, der bereit ist, seinen Nächsten zu dienen, weil er erkennt, dass diese Unterweisung für alle da ist.
35. Vor euch liegt eine Zeit der Gnade; dies Volk soll sie mit erleuchtetem Verstand und in voller Erkenntnis all dessen erleben, was es spricht und was es sieht. Diese Gnadenzeit darf euch nicht zur Routine werden, und noch weniger sollt ihr euch mit Unnötigem abgeben.
36. Dieser Zeitabschnitt, in welchem Ich euch mit dieser Kundgebung Zeugnisse meiner Gegenwart gegeben habe und auf dem Lebensweg eines jeden von euch Wunder getan habe, wird die Erinnerung sein, die euch morgen im Kampfe stärkt, damit ihr mit Ergebung, Vergeistigung und Liebe euren Weg geht. Mein Gesetz wird durch euer Gewissen erstrahlen und euren Pfad beleuchten, wie das Angesicht Moses‘ leuchtete, als er vom Sinai herabstieg und das Volk aufsuchte, das sich am Fuße desselben aufhielt.
37. Die zwölf Stämme werden sich aufs neue um mein Gesetz scharen. An ihrer Spitze werden die Zwölftausend von jedem Stamme stehen, und wenn es soweit ist, werde Ich ihnen sagen: Macht euch auf den Weg als die guten Jünger Christi, um die frohe Botschaft von meiner Gegenwart zu bringen.
38. Alle Prophetien werden in Erfüllung gehen, und die Menschheit wird aus ihren verborgensten und unbekanntesten Winkeln ein Volk hervorgehen sehen, das demütig ist, arm an materiellen Gütern, aber stark im Geiste, eifrig in meinem Gesetze und barmherzig mit seinen Mitmenschen. Sein Heiligtum wird innerlich sein, unsichtbar und unberührbar, daher unmöglich zu zerstören. Dort wird ein unauslöschliches Licht brennen, das ihm den Weg erhellen wird. Seine Lebenswege und Heimsuchungen werden schmerzlich sein und hart, doch niemals wird es um derentwillen schwach werden, noch aus Unzufriedenheit oder Kummer klagen, und es wird Mir auch nicht den Rücken kehren, denn es hat die Stärke des Apostels.
Die Menschen werden aus dem Schmutz, dem Schlamm und der Sünde zum Gesetz und zur Tugend emporsteigen und auf den Wegen der Liebe und der Gnade wandeln. Überall wird mein Geist empfunden werden, jedes Auge wird Mich schauen, jedes Ohr wird Mich hören, und jeder Verstand wird meine Offenbarungen und Eingebungen begreifen. Menschen, die man für ungeschickt und ungebildet hielt, werden sich plötzlich erleuchtet und in meine Propheten verwandelt sehen. Von ihren Lippen werden Worte kommen, die wie kristallklares Wasser auf welken Herzen sein werden.
39. Dies Wasser werden die Propheten dem Quell der Weisheit und Wahrheit entnehmen, welcher Ich bin; in ihm werden die Menschen Gesundheit, Reinheit und ewiges Leben finden.
40. Aller Schmerz, der sich derzeit über die Menschheit ergießt, ist der Leidenskelch, durch den sie die Läuterung erlangen wird. Die Witwen und Waisen werden sich von Tag zu Tag vermehren, doch über ihre Trostlosigkeit und ihre Klagen hat sich der Mantel Marias gebreitet. Meine Gerechtigkeit ist über eure Welt gekommen, und durch sie wird sich selbst das Antlitz des Planeten wandeln. Die Natur zieht den Menschen wegen seiner Entweihungen zur Rechenschaft, weshalb die Naturgewalten entfesselt sind. Die Wissenschaftler, die an Mich zu glauben behaupten, sind bestürzt und verwirrt, und als sie meine Gerechtigkeit kommen sahen, riefen sie aus: „Vater, Vater!“ Doch ihr Schrei geschah nicht aus Liebe oder aus Reue, sondern aus Angst um ihr Leben und um das, was sie auf der Welt besitzen. Ich sage euch aufs neue, dass nicht jeder, der zu Mir „Vater“ sagt, Mich liebt.
41. Wenn die Menschheit alle Zeichen des Gerichtes sieht und die Reichen sich dann beeilen würden, mit den Armen das zu teilen, was sie besitzen; wenn die, die beleidigt haben, um Verzeihung bäten; wenn die, die sich mit Diebstahl, Laster oder Lüge befleckt haben, bereuen würden und sich vornähmen, ihre Schandflecken reinzuwaschen — wahrlich, Ich sage euch, die Wasserfluten würden sanft in ihre Flussbetten zurückkehren, die orkanartigen Stürme würden zur leichten Brise werden, und der Krieg, der die Menschen in seinen Bann geschlagen hat, würde sich in einen Engel des Friedens verwandeln. Aber euer Herz ist hart; ihr seht den Nackten an eurer Seite, ohne dass ihr sein Frieren mitfühlt, und ihr empfindet nicht den Hunger oder den Schmerz eurer Mitmenschen, auch wenn eure Hilfe sie erreichen kann.
42. Niemand will darüber nachdenken, dass ihr nur Pilger auf dieser Welt seid, und ihr wollt auch nichts tun, was euch auf eurer Reise in die Ewigkeit nützlich sein kann.
43. Hier bin Ich, Menschheit — geistig gegenwärtig, wirklich und wahrhaftig, in euch und außerhalb von euch, damit ihr die Stimme Des Wortes vernehmt und euch aufmacht, um die Sandalen, die Wegzehrung und den Wanderstab zu ergreifen, und ihr den Weg meiner Unterweisungen beschreitet bis in die Gegenwart Dessen, der euer alleiniger Gott ist.
44. Volk Israel, du befindest dich in meiner Gegenwart. Ihr kommt her wie unwissende Kinder und erkennt nicht, dass ihr in eurem Geist eine Menge Schuld mitbringt, die ihr abtragen müsst. Ihr seid in dieser Zeit ein weiteres Mal ausgesandt worden, damit ihr Gelegenheit habt, eure alten Verfehlungen wiedergutzumachen, und ihr könnt bis zu jener Ebene emporsteigen, auf der Ich euch sehen will.
45. Ihr kommt herbei, mein Wort an diesem Tag zu hören, und mit Ungewissheit im Herzen beugt ihr euch vor Mir und fragt Mich, ob Ich zu euch zurückgekommen bin. Doch Ich sage euch: Denkt nach, und ihr werdet erkennen, dass Ich meine Liebe an euch offenbart habe und euch meine Gegenwart spüren ließ. Ich habe euch aus großen Menschenscharen ausgewählt, damit ihr dies Erbe empfangt und es hernach euren Brüdern übermittelt.
46. Ihr stellt Mir euren Kampf vor Augen, eure Mühen und Sorgen für andere, und Ich nehme sie an, weil sie Mir wohlgefällig sind. Ich sehe euch ermattet, mit blutenden Füßen, aber mit der Erfahrung, die das Leben schenkt. Einige von euch nehmen Mich zum Vorbild und führen ihre Aufgabe mit Geduld und geistiger Erhebung durch. Denkt an die, die nach euch kommen, und bereitet ihnen ihren Weg; euer Vorbild wird das beste Erbe sein. Solange ihr demütig lebt und im Gehorsam gegenüber meinen Geboten arbeitet, fühlt ihr meinen Frieden. Doch wenn ihr zulasst, dass eure Ohren sich meinen Anweisungen verschließen, irrt ihr vom Wege ab und bedenkt nicht, dass die Menschen eure Handlungen beobachten und euch in jedem Augenblick beurteilen. Wie könntet ihr von meiner Macht und meiner Weisheit sprechen, wenn ihr euch selbst meine Worte zuschriebet, um gepriesen zu werden. Fühlt die tatsächliche Größe, die Ich jedem meiner Kinder gewährt habe und welche größer ist als jene, die ihr zu haben vorgebt. Wenn Ich euch ein Wunder gewähre, so freut euch und denkt daran, dass Ich euch mit ihm meine Liebe gezeigt habe.
47. Studiert mein Gleichnis:
48. „In einer Provinz lebte ein ehrwürdiger Greis, umgeben von Männern, Frauen und Kindern, die er eingeladen hatte, um an einem Festmahl teilzunehmen. Alle kamen sie von verschieden Wegen herbei und folgten der Einladung jenes Greises. Eine wohltönende Glocke läutete in der Höhe, und auf ihren Ruf hin waren sie in langen Zügen voll Ergebung zu dem Ort geeilt, wo jener wohnte, der sie rief.
49. Als jene Menschenscharen die Wohnung betraten, sahen sie auf dem Tische weder Brot, Speisen noch Wasser, die den Körper nähren, und bei einigen begann Enttäuschung, bei anderen Spott in die Herzen einzuziehen. Mit scheinbarer Demut neigten sie ihren Nacken, doch im Innern murrten sie wider den Greis. Er jedoch, der wusste, was im Innern jener Leute vor sich ging, sprach zu ihnen: „Kommt zu Mir und höret! Ihr seid auf dem Lebensweg wie Schiffbrüchige gewesen, ohne ein Leuchtfeuer, das euch rettet. Ihr seid für die Liebe und die Freude tot gewesen und kennt nicht den Zweck, weswegen ihr in diese Welt gekommen seid. Auch habt ihr euch von den Wechselfällen des Lebens, von der Welt und ihren Leidenschaften besiegen lassen, und darum habe Ich euch gerufen. Ich will euch den Weg vorzeichnen, der euch glücklich machen wird, und euch das Licht geben.“ Furchtsam und mit dem Gefühl, dass der Greis in ihren Herzen las und ihre Gedanken kannte, wiesen sie ihn auf ihre kranken Körper hin, auf ihre Ermattung und ihren Durst nach Vergeistigung.
50. „Seid glücklich“, sprach der Greis zu ihnen, „ich will euch die Güter gewähren, die ihr nötig habt, Ich will euren Hunger und euren Durst stillen.“
51. Unter jenen Scharen befanden sich sowohl Heuchler, als auch Menschen reinen Herzens, und sie alle hörten der Belehrung zu. Er öffnete das Buch seiner vollkommenen Unterweisung und gab ihnen sein Wort als Nahrung, und als er geendet hatte, fragte er sie: „Habt ihr euren Hunger gestillt? Seid ihr gesättigt?“ Sie dankten für das Wunder, das sie empfangen hatten, denn sie hatten sich nie vorgestellt, dass die Liebe so mächtig ist. — Der Greis fuhr fort, zu ihnen zu sprechen: „Freut euch, dass ihr mich angenommen habt. Dies ist das Brot, das den Geist nährt, und das Wasser, das den Durst nach Liebe und Vollkommenheit löscht.“
52. Hernach gab er jenem Volke Gesetze und Gebote, damit es sich nach ihnen richte und würdig bleibe, immer jene Speise zu empfangen. Diejenigen, die diese Botschaft verstanden, gelobten zu gehorchen und allezeit in der Ausübung der Tugenden zu leben, die jener ehrwürdige Greis lehrte. Er sagte ihnen, dass — wenn sie sich stark fühlen würden — sie seine Unterweisung in andere Gegenden bringen sollten, dass die „Ersten“ diesen Auftrag ausführen sollten, während die übrigen dableiben sollten, um die Neuankömmlinge zu empfangen.
53. Die dazu Bestimmten zogen hinaus, um diesen Auftrag zu erfüllen, und nahmen die Stärke des Greises mit sich. Sie wachten, beteten und begannen mit ihrer Arbeit. Alle waren im gleichen Ideal vereint, ein einziger Gedanke beherrschte sie: jenes Brot den Hungernden zu bringen. Sie stießen auf Schwierigkeiten auf ihrem Wege, und ihr Geist kämpfte, um sie zu überwinden. Doch bald begannen sie schwach zu werden und den Greis (innerlich) zu richten, wobei sie sich fragten, ob sein Schutz ihnen wohl überallhin folge? Sie wussten, dass sie von Zeit zu Zeit zu jenem Hause zurückkehren sollten, in welchem der Greis sie versammelt hatte.
Es kam die Zeit, in der jenes Volk das Gedächtnis des Tages feierte, an dem es zum ersten Mal die Stimme des Greises gehört hatte, und große Scharen eilten herbei; doch jene Jünger, die weggegangen waren, kehrten nicht zurück, sie waren vom Wege abgeirrt und hatten das Gesetz verfälscht. Der Greis fühlte Schmerz wegen der Abwesenheit jener Jünger; er bildete neue Boten heran und sandte sie zur Arbeit aus. Während die ersten pflichtwidrig handelten und das Wesentliche jener Lehre vergaßen, sprachen die zweiten im Namen der Tugend, die jener Greis lehrte, und bekehrten die Herzen durch die Wahrheit ihrer Worte.“
(Ende des Gleichnisses)
54. Ergründet mein Gleichnis und vergesst nicht, dass ihr höchst wachsam sein müsst, wenn ihr meine Gebote erfüllen wollt. Versammelt die Kranken, die Dürstenden und Hungernden und gebt ihnen das Brot des Geistes. Strömt Liebe in die Herzen und seid euch bewusst, dass ihr in meinem Werk des Lichtes und der Wiederherstellung Botschafter seid. Lasst nicht Hochmut oder Eitelkeit aufkommen, damit ihr euch nicht enterbt. Lasst nicht nach in der Erfüllung meines Gesetzes. Liebet einander, und ihr werdet in Frieden leben.
Mein Friede sei mit euch!