Unterweisung 77

1. Seid willkommen, geliebte Arbeiter, die ihr euch in meine Kampf- und Arbeitsgefährten verwandelt habt.

2. Freudig bringen Mir jene die Frucht ihrer Arbeit dar, die dies Kreuz mit Liebe umfangen haben, denn sie sind glücklich, zu wissen, dass sie Ihrem Vater dienen. Andere kommen traurig und niedergeschlagen zu Mir; es sind jene, die, als sie hörten, dass man ihnen auf der Straße Ketzer, Verräter oder Hexenmeister nachrief, sich von Furcht und Scham ergriffen fühlten, und die sich seitdem vor den Blicken ihrer Mitmenschen verbergen, und wenn sie endlich einmal von meinem Werke sprechen, so tun sie es kurz, mit Furcht und Unsicherheit. Welche Frucht werden diese furchtsamen Herzen erzeugen können, und welchen Frieden kann ihnen das Wissen bringen, Schüler dieser Lehre zu sein?

3. Ich will, dass meine Jünger sich bei allen Gelegenheiten als Herren ihrer selbst fühlen, dass sie durch ihre Liebeswerke vor ihren Mitmenschen die Wahrheit meiner Lehre bezeugen, das Antlitz erhoben und mit Frieden in ihrem Herzen, denn all dies wird ein Beweis der festen Überzeugung von der Wahrheit sein, der sie sich hingegeben haben, und ein Zeugnis von Glaube und Würdigkeit bei ihren Brüdern.

4. Zu den Schwachen und Furchtsamen will Ich mit Worten sprechen, die ihren bedrückten Geist aufrichten und ihren Glauben entflammen. Ich will sie überzeugen, dass niemand auf der Welt ihnen eine vollkommenere und geistigere Lehre vorlegen kann als die, die Ich euch in dieser Zeit offenbart habe.

5. Wenn diese Gewissheit ihr Herz durchdringt, werden sie sich nicht mehr vor den Blicken ihrer Mitmenschen verbergen, noch sich schämen, noch werden sie weiterhin schweigen. Sie werden ihr Antlitz erheben, werden in ihre Handlungen das Licht hineinlegen, das meine Unterweisung ausstrahlt, und werden niemandes Urteil fürchten, weil sie in Frieden mit ihrem Gewissen sind.

6. Ich habe euch eine Lehre gegeben und habe sie euch mit leicht verständlichen Worten erklärt, damit ihr sie bald ausübt. Ich habe euch Grundsätze gelehrt, die ihr, da sie unzerstörbar in eure Herzen eingeprägt sind, euch in jedem Augenblicke eures Lebens vergegenwärtigen könnt, damit ihr ohne Zagen und ohne Furcht von meiner Wahrheit Zeugnis ablegen könnt, wenn die Menschen Beweise von euch verlangen.

7. Ich habe euch keine Throne, Kronen oder Schätze der Welt geboten, sondern die Kenntnis der Fähigkeiten des Geistes. Doch wahrlich, Ich sage euch, eine einzige dieser Geistesgaben ist mehr wert als alle Reiche der Erde.

8. Doch Ich sage euch: Obwohl ihr wisst, dass das, was Ich euch übergeben habe, von unendlichem Wert ist, sollt ihr deswegen nicht eitel werden. Seid euch bewusst, dass Ich, euer König, der Eigentümer alles Geschaffenen, demütig und ohne Prahlen zu euch gekommen bin.

9. Wer mein Reich kennenlernen will, in ihm wohnen und seine Reichtümer besitzen will, muss sie durch Liebe und durch Demut gewinnen.

10. Mein Geist lädt alle in mein Reich ein, nicht nur die Bewohner dieses Landes, sondern die Menschen aller Völker. Mein Same ist über die ganze Welt verstreut; es sind die mit dem Blute des Lammes Gekennzeichneten, die unter die Menschheit gekommen sind und weiterhin kommen werden, um die Frohe Botschaft weiterzugeben, die Menschen aus ihrer Lethargie wachzurütteln und den Weg zu ebnen. Sie werden große Menschenscharen erwecken und ihnen den Weg zur Vergeistigung weisen. Sie werden den Völkern vorangehen wie jener Stern, der die Magier in der Zweiten Zeit führte und ihnen den Ort der Geburt des Heilandes anzeigte.

11. Es ist bestimmt, dass Ich Mich durch jeden meiner Gekennzeichneten bekunden werde, und meine Manifestationen werden voll Licht, Macht und Trost sein. Sie werden meine Wegbereiter sein, meine Propheten, meine Inspirierten, sie werden Apostel der Vergeistigung, Ärzte, Führer und Berater sein. All dies, von dem Ich zu euch spreche, stand bereits geschrieben und war vorhergesehen.

12. Hier hattet ihr den Sendboten der Dritten Zeit, durch dessen Mund Elias sprach, welcher das Neue Zeitalter vorbereitete; ihr hattet die Stimmträger, durch deren Vermittlung mein Wort erklang. In anderen Gegenden wird man meine Botschaft in unterschiedlichen Formen haben, was der geistigen Zubereitung dienen soll, so wie es für euch diese Kundgabe getan hat.

13. Die Botschaft wird kurz sein, doch wenn sie gegeben ist, werden die, die sie empfingen, sich aufmachen müssen, um ihr mit ihren Werken der Liebe Folge zu leisten.

14. Die Menschheit wird sich durch diese Botschaften geistig vereinen, denn der Sinngehalt von ihnen allen wird ein einziger sein: Meine Wahrheit.

15. Niemand verfälsche oder ändere den Sinngehalt meiner Offenbarungen, damit, wenn die Stunde eures Zusammentreffens kommt, ihr nicht an unterschiedlichen Auslegungen Anstoß nehmt.

16. Ihr, die ihr eine klare und umfangreiche Offenbarung empfangt, wie es mein zum Wort gewordener Lichtstrahl ist, seid in dieser Ära die am meisten Verantwortlichen gegenüber diesem Werk und der Menschheit. Wohl den Jüngern, die meiner Unterweisung treu sind, gesegnet seien, die mein Wort emsig suchen, denn in ihnen wird Weisheit sein.

17. Manche nehmen an meinen Kundgebungen aus Gewohnheit teil, und während mein Wort zu ihren Herzen spricht, schweifen ihre Gedanken an verschiedene Orte, entweder mit schweren Sorgen beschäftigt oder mit unnützen Plänen. Ich sage euch: Schlaft nicht bei meinen Belehrungen, denn ihr kennt nicht den Zeitpunkt, an dem Ich euch berufe, eine schwierige Mission zu erfüllen.

18. Ihr fragt Mich, warum Ich Mich durch Vermittlung eines Unwissenden kundtue, und Ich sage euch, dass seine Unwissenheit in seinem ungeschulten Verstand ist, doch nicht in seinem Geist, welcher bereits entwickelt ist. — Einige sagen: „Herr, mit welcher Genauigkeit gehen deine Voraussagen in Erfüllung“ Andere sagen Mir mit Trauer in ihren Herzen, dass sie befürchten, es dem Verräter unter meinen Aposteln gleichzutun, von der schweren Last der Sorgen und Pflichten genötigt, die sie auf Erden haben. Doch Ich sage euch: Seht Mich an, Ich muss auf die Bedürfnisse aller Welten und aller Wesen achten, welche das Universum bilden, und komme dennoch zu euch herab, um euch ein Licht, eine Hoffnung oder einen Tropfen heilenden Balsams zu bringen.

19. Ich versprach euch einstmals, zur Menschheit zurückzukommen, und hier bin Ich, um jenes Versprechen zu erfüllen, auch wenn viele Jahrhunderte vergangen sind. Euer Geist sehnte sich nach meiner Gegenwart in seinem Verlangen nach Frieden, in seinem Hunger nach Wahrheit, in seinem Sehnen nach Wissen, und mein Geist ist herabgekommen, um euch eine Unterweisung hören zu lassen gemäß der Zeit, in der ihr lebt. Wie können die Menschen weiterhin ein Leben führen wollen, wie sie es bisher getan haben? Es entspricht nicht mehr der Zeit, weiterhin in geistigem Stillstand zu verharren, oder in geistiger Trägheit in der Ausübung von Riten und Traditionen.

20. Die Menschen sollten ihren Vater bereits besser kennen, in ihren Herzen den Schmerz ihrer Nächsten fühlen und mit den Augen des Geistes die Wesen schauen, die ohne Licht sind, die durch den Raum schweifen und ihre inkarnierten Brüder mit Schmerz und Dunkelheit erfüllen, damit diese sie mit ihren Gebeten auf den Weg des geistigen Aufstiegs führen.

21. Zu eurer Rechten und eurer Linken sind die Bedürftigen, auch die für das Leben der Gnade Toten, und ihr lasst sie vorübergehen, weil ihr nicht wisst, was ihr mit ihnen tun sollt. Doch wenn ihr nicht wisst, was ihr an einem eurer Brüder tun sollt — was wollt ihr dann tun, wenn ihr seht, dass Weltkriege ausbrechen und der Schmerz sich vervielfacht und überschäumt? Ihr fühlt euch zu unbedeutend und machtlos, um denen, die leiden, irgendwie zu helfen.

22. Es war notwendig, dass Ich in dieser Zeit des Schmerzes kam, um euch an vergessene Unterweisungen zu erinnern und euch neue Lehren zu offenbaren. Es wird nicht nötig sein, dass ihr Wunder tut, wie ihr sie euch vorstellt. Wahrlich, Ich sage euch, ihr vollbringt oftmals wirkliche Wunder, die nur Ich kenne, weil nicht einmal ihr euch derselben bewusst werdet.

23. Ich bitte euch nur darum, dass euer Glaube groß ist, dass ihr das geistige Gebet ausübt, und dass ihr im Guten beständig bleibt, dann werden eure Augen Zeugen großer Wunder sein.

24. Ich versprach der Menschheit, in einer anderen Zeit wiederzukommen, und hier bin Ich und erfülle mein Versprechen. Ich musste abermals kommen, um eine Unterweisung abzuschließen, die Ich euch während zweier Epochen offenbart hatte und deren letzter Teil für diese Dritte Zeit aufgespart war.

25. Nicht euer Herz war es, das Mich erwartet hat, da es keine Kenntnis von der Verheißung meiner Wiederkunft besaß, weil mein Wort und meine Prophetien der Zweiten Zeit kaum bekannt sind. Euer Geist war es, der Mich empfangen hat, weil er mein Versprechen in sich bewahrte und durch den Weckruf des Gewissens die Gegenwart des Schöpfers zu fühlen vermochte und den Sinngehalt des göttlichen Wortes zu schätzen wusste, als es die zarten Saiten eurer Herzen berührte.

26. Eine Gnadenzeit ist dies gewesen, in der ihr nach meinem Willen die Gegenwart des Geistigen sehr nahe fühlen solltet, da Ich mein Wort vermenschlichte, die Inanspruchnahme der Geistigen Welt für irdische Angelegenheiten bis zu einer bestimmten Grenze erlaubte und zuließ, dass ihr mittels der Gabe des geistigen Gesichts etwas vom Jenseits und auch von der Zukunft schautet.

27. All diese geistigen Bekundungen haben euren Verstand für kurze Zeit geblendet, denn Ich finde euch verwirrt. Ihr hört mein Wort, und obwohl es klar ist, gelingt es euch nicht, seinen Sinngehalt zu begreifen. Ihr wisst, dass diese Lehre von Mir herniedergekommen ist, frei von jedem menschlichen Einfluss, und dennoch vermengt ihr sie mit Kulten und Riten, die Götzendienern und Fanatikern eigen sind. Ihr wisst zur Genüge, dass diese Unterweisung geistig ist, und möchtet, dass sie etwas Handgreifliches oder für die materiellen Augen Sichtbares wäre.

28. Die Flut des Lichtes hat euch geblendet, die sich über euren Geist ergossen hat. Noch gelingt es euch nicht, den Wesenskern dieser Offenbarung zu entdecken. Doch wahrlich, Ich sage euch, diese Verwirrung wird nur vorübergehend sein, und in dem Maße, in dem ihr zum Kern meines Wortes vordringt, werdet ihr Erkenntnis der Wahrheit und Vergeistigung gewinnen — sowohl beim Auslegen der Lehre, als auch bei ihrer Ausübung.

29. Nicht alles in euch ist unvollkommen und unrein gewesen, es war etwas vorhanden, das euch ermöglichte, die Botschaft der Dritten Zeit gefühlsmäßig zu erfassen, und dieses Etwas ist eure Empfindsamkeit für das Geistige gewesen, weshalb Ich euch Wegbereiter des Spiritualismus unter den Völkern der Erde nannte.

30. Diese Botschaft, die ihr durch den Stimmträger von eurem Meister empfangt, ist eine vorbereitende Unterweisung gewesen, denn meine Kundgabe in dieser Form wird bald enden, und dann sollt ihr euch von Geist zu Geist mit Mir zu verbinden beginnen und zu den Völkern und Nationen aufbrechen, um die Botschaft der Vergeistigung zu überbringen, die der Menschheit verkündet, dass die Dritte Zeit angebrochen ist, dass die geistige Epoche begonnen hat.

31. Solange ihr die Lehre des Spiritualismus nicht ergründet noch versteht, werde Ich nicht zulassen, dass ihr zu predigen anhebt, denn mein Wort ist göttlicher Weizen, der nimmermehr mit einem anderen Samenkorn oder mit Spreu vermischt werden darf.

32. Bevor in eurem Verstande Licht wird, wird es in eurer Mitte Kämpfe geben. Doch es ist notwendig, dass dieser Kampf entbrennt, damit er euch zwingt, nachzudenken und euch in mein Werk zu vertiefen, bis ihr es genau und klar erkennt, bis ihr seine Wahrheit und seinen Wesenskern entdeckt. Wenn dann dieser Kampf endet, die Gemüter sich beruhigen und der Wirbelwind sich legt, wird das Volk aus der Finsternis ins Licht gelangen und zum Verkünder einer Friedenslehre werden, einer Lehre göttlicher Moral und einer tiefen und wahrhaftigen Weisheit, welche den Menschen die unerwartetsten Geheimnisse enthüllen wird, die ihnen helfen werden, geistig groß, weise, stark und hochstehend zu sein.

33. Sucht die Unsterblichkeit des Geistes, indem ihr meine Liebeslehre ausübt. Die Felder sind in geeignetem Zustand, um darauf meinen Samen zu säen. Erkennt die Verwirrung überall, die Menschen sind wie Winde, die nicht wissen, woher sie kommen, noch wohin sie gehen. Es war notwendig, dass mein Licht auf dem Wege der Menschheit erschien. Das Licht ist bereits angebrochen, Ich habe es ausgesandt, die Menschen brauchen nur noch ihre Augen für dasselbe zu öffnen. Derzeit bereite Ich euch zu, damit ihr eure Brüder lehrt, ihre Augen zur Unendlichkeit zu erheben, wo sie das Göttliche Licht schauen können.

34. Doch wahrlich, Ich sage euch — wie hart und kalt treffe Ich eure Herzen an, obwohl sie Stunde um Stunde diese Himmlische Unterweisung vernehmen; die Tore eurer Barmherzigkeit öffnen sich noch nicht. Ich habe euch gelehrt, den Kranken auf seinem Lager zu besuchen, Gefängnisse und Krankenhäuser aufzusuchen, um einen Lichtstrahl an diese Orte der Sühne zu tragen. Ich habe euch gelehrt, einen weisen Rat oder ein Wort wahren Trostes zu geben. Wisst ihr, wozu Ich euch alle zum Besuch jener Orte aussende? — Damit die, die den Schmerz ihrer Mitmenschen zu empfinden vermögen, Nächstenliebe üben, und damit die Kaltherzigen, wenn sie diesen Bildern des Schmerzes gegenüberstehen, bewegt werden und in ihren Herzen der Same des Mitleids und der Barmherzigkeit zu keimen beginnt.

35. Sorgt dafür, dass euer Dasein auf Erden fruchtbar ist, damit, wenn ihr einst in meine Gegenwart gelangt, ihr nicht voller Gewissensbisse bekennen müsst, dass ihr die Zeit nicht zu nutzen verstandet, und dass euer Leben geistig unfruchtbar gewesen ist.

36. Es ist der Augenblick, in dem euer Gewissen spricht und euch sagt, ob ihr in Lauterkeit gewirkt habt oder nicht, ob ihr miteinander in Harmonie gelebt habt, ob ihr die Notleidenden, die Kranken und Armen mit Liebe und Barmherzigkeit empfangen habt.

37. Betet, geliebte Jünger, damit euch immer gute Eingebungen begleiten und ihr morgen nicht in der Versuchung fallet. Ich will euch in meinem Werke vereinigt sehen, einander liebend und lebend, um euren Brüdern zu dienen.

38. Jede Versammlungsstätte, in der ihr Mir eure Liebe darbringt, ist wie ein Ast; alle vereinigt bilden einen mächtigen Baum. Manche Äste sind groß und stark, andere sind noch klein und schwach, aber alle sind von Bedeutung, denn aus ihrer Vereinigung entsteht die Frische, der Schatten und der Zufluchtsort für die Wanderer. Jeder soll für seinen Ast Sorge tragen, denn es nähern sich Wirbelstürme, die das Laub des Baumes mit Heftigkeit und Wut durchschütteln werden. Diese Prüfung ist notwendig, damit die dürren Blätter und die faulen Früchte herabfallen, was dazu führt, dass die Menschenscharen, die bei euch Zuflucht suchen, wohltätigen Schatten für ihre müden Glieder finden und reife Früchte, um ihren Hunger zu stillen.

39. Die trockenen Blätter und die schlechten Früchte sind all jene rituellen Handlungen und Gebräuche, die ihr in meinem Werke eingeführt habt, obwohl sie nicht zu ihm gehören — die, weil ihr sie Tag für Tag und Jahr für Jahr beharrlich ausgeübt habt, ihr schließlich so anseht, als ob sie das Gesetz selbst wären.

40. Ich will, dass ihr eure Augen für die Wahrheit öffnet, damit ihr euch der Reinheit meiner Lehre bewusst werdet und euch nach und nach alles Überflüssigen entledigt, das ihr euren religiösen Bräuchen beigemengt habt.

41. Das Unwetter rückt näher, doch es kommt nicht, um euch zu vernichten, sondern um euch eine sehr große Wohltat zu hinterlassen, wenn ihr besonnen bleibt und seine Lehren zu nutzen versteht. Doch wenn ihr aufgrund eures Fanatismus‘ an euren Gebräuchen festhaltet und die Prüfung nicht nutzt, werdet ihr einem tiefen Stillstand verfallen, von dem ihr nicht wisst, wie lange er anhalten wird. Hernach wird ein neuer, noch stärkerer Wirbelsturm kommen, um euch aus eurem Schlaf, euren Irrtümern und eurem Ungehorsam zu reißen.

42. Denkt gründlich über den Zweck meiner neuen Kundgebung nach, und ihr werdet zur Überzeugung kommen, dass Ich kam, um euch von den Herren der Welt zu befreien, von den Ketten der Unwissenheit und des Fanatismus, womit Ich euren Geist in Freiheit setzte, um ihm zu helfen, sich zu Mir zu erheben und seinen Nächsten zu dienen, indem er von seinen geistigen Fähigkeiten Gebrauch macht. Doch nachdem Ich euch diese Freiheit gegeben habe — wollt ihr da von neuem in Finsternis geraten und in ein noch leidvolleres Joch? Denkt mit der Reife eines entwickelten und unterrichteten Geistes darüber nach, damit ihr die Folgen ermeßt, die euch ein neuer Ungehorsam einbringen könnte.

43. Gewinnt schon jetzt die Überzeugung, dass Ich euch nicht rief, damit ihr neue Symbole anbeten solltet, sondern damit ihr eine Liebeslehre lerntet. Begreift, dass es nicht einmal mein Wille ist, dass ihr immerdar in der Wärme dieser Versammlungsstätten beisammen bleibt, sondern dass ihr, sobald ihr stark seid, euch aufmachen sollt, um die gelernte Lektion zur Tat werden zu lassen. Es ist nicht von Bedeutung, dass ihr euch dabei von jenen entfernt, die mit euch gemeinsam dem Meister zuhörten, da ihr am Ende im Geistigen für immer vereint seid.

44. Denkt daran, dass Ich euch gesagt habe, dass Wissenschaftler, Theologen und Philosophen zu euch kommen werden, um euch auszufragen, und dass ihr nicht durch unwürdige Kulthandlungen und verwirrte Worte den Glanz des Lichtes verbergen sollt, das Ich in eurem Geist entzündete, und ihr auch nicht die Lauterkeit eines Werkes ohne Makel, wie es das euch anvertraute ist, trüben dürft, sondern den Fragenden die Weisheit zeigen sollt, die Ich euch zu eigen gab.

45. Denkt an eure Kinder, an diese Generationen von morgen, die euch als bevorzugte Wesen betrachten werden, weil ihr das unvergleichliche Glück gehabt habt, durch seine Stimmträger der Stimme des Heiligen Geistes zu lauschen, und die natürlich in euren Werken die Tugend und Lauterkeit, die Vergeistigung und Weisheit sehen möchten, die ihr von Mir als Erbe empfangen habt. Habt ihr einmal an all dies gedacht? — Dennoch, wenn ihr euch vorbereitet, könnt ihr alle Mir dienen, könnt ihr alle gut sein und euch zu Mir erheben. Wenn es nicht so wäre, hätte Ich euch nicht gerufen in der Dritten Zeit.

46. Jetzt seid ihr Menschenwesen, doch Ich werde aus euch Engel machen, die in meinem Lichtreich leben werden. Heute steht ihr in der Prüfung, ihr läutert euch in diesem Schmelztiegel der Heimsuchungen, aus dem ihr rein und stark hervorgehen werdet.

47. Ebenso, wie Ich eure Unvollkommenheiten aufzeige, damit ihr sie korrigiert, so segne und lobe Ich auch eure guten Eigenschaften und guten Werke. Glaubt ihr, dass Ich euch nicht für die Kranken beten sah? Glaubt ihr, dass Ich nicht eure Bemühungen gesehen habe, die Kenntnis von meiner Lehre zu verbreiten, und dass Ich eure Anstrengung nicht bemerkt habe, euch zu erneuern, ebenso wie eure Entsagungen und Opfer, um meine Barmherzigkeit zu verdienen? All das weiß Ich, all das sehe Ich, und Beweis dafür ist, dass Ich bei jedem guten Werk, das ihr vollbringt, euch meinen Frieden fühlen lasse und eine tiefe Befriedigung, weil ihr Gutes getan habt.

48. In diesen Augenblicken höre Ich, dass ihr Mir sagt: „Vater, wie viel Schmerz hinterlässt der Krieg auf seiner Bahn unter der Menschheit. Wir können die Kranken „salben“, die in unserer Reichweite sind, aber was können wir für jene tun, die in fernen Nationen leiden?“ Der Meister sagt euch allen, die ihr um eure Brüder zu weinen vermögt: Besucht und „salbt“ auch fernerhin die, die ihr erreichen könnt, und betet für die Entfernten, denn Ich werde das tun, was ihr nicht zu tun vermögt. Bald wird die Zeit kommen, in der ihr euch über die Welt verstreuen müsst und den Nationen meine Botschaft geistiger Freiheit, des Friedens und des Heils bringen werdet; der Zeitpunkt wird bald da sein, an dem meine Sendboten der Menschheit die Milde meines Heilbalsams im Wesenskern meines Wortes spürbar machen werden.

49. Esst jetzt alle vom Brot meines Wortes und fühlt die Vergebung eures Vaters, setzt euch alle an den Tisch. Ich frage euch nicht, wer seine Hände gewaschen hat, bevor er das Brot nahm, und wer nicht. Ich will, dass sowohl der, der sein Herz vorzubereiten weiß, um mein Wort zu hören, als auch jener, der ohne diese Vorbereitung kommt, sich freut, das göttliche Brot zu essen, denn alle sind meine Kinder, und alle werde Ich in Apostel der Wahrheit verwandeln. Der Baum, die Quelle und der Weg sind für alle da.

50. Siehe, hier ist der Geist der Wahrheit im 20. Jahrhundert und erläutert das, was er in der Zweiten Zeit sprach und was ihr nicht zu deuten vermochtet. Meine Apostel von damals gerieten in Verwirrung, als sie Mir zuhörten, und bei der Erörterung unter sich sagten sie: „Es scheint so, dass der Meister sich zuweilen widerspricht.“ Doch es kam die Zeit, in der sie voll des Heiligen Geistes waren, und die Größe meines Wortes erkennend, begriffen sie, dass die menschliche Sprache zu arm ist, um das Göttliche auszudrücken, und daher glaubten sie zuweilen, dass der Meister einen Fehler begangen hatte, als Er sie lehrte.

51. Sie setzten mein Heilswerk fort und schrieben durch Werke der Liebe und Demut ihre Namen neben den ihres Meisters und bezeugten so meine Wahrheit.

52. Seht, wie viel Zeit ist seit damals über diese Menschheit hinweggegangen, die sich Christus-gläubig nennt und meine Apostel als Nachfolger des Meisters anerkennt, doch jene Lebensessenz und jenen Samen mehr und mehr aus ihrem Herzen entfernt hat, wodurch nur mein Name übrigblieb, den sie weder mit Ehrfurcht auszusprechen noch durch ihre Werke zu ehren versteht.

53. Sucht meinen Namen auf Erden, und ihr werdet ihn auf den Lippen der Mehrheit der Menschen finden; sucht meine Gegenwart, und ihr werdet sie nur in Bildnissen dargestellt finden, die von Menschenhänden gemacht sind. Sucht meine Spur, und ihr werdet sie in den Herzen der Menschen nicht finden, denn dort wurde sie ausgelöscht.

54. Dies Volk hat Mir in der heutigen Zeit zugehört und hat jenen offenbarenden Satz vernommen, der euch gesagt hat: „Ihr und jene (von damals) sind dieselben.“ Derjenige, der den Sinn dieses Ausspruchs begreift, sagt sich dann: „Wie ist es möglich, dass ich in der Undankbarkeit verharre und Mich für immer in meinem Egoismus abkapsle?“ Doch bei dieser Überlegung erwacht er und macht sich an die Erfüllung seiner Mission.

55. Ich sage euch, es ist nötig, dass die Menschen wissen, dass ihr Geist viele Male auf die Erde gekommen sind und sie es noch nicht verstanden haben, auf dem Wege meines Gesetzes aufwärtszusteigen, um den Gipfel des Berges zu erreichen.

56. In der Mitte des gegenwärtigen Jahrhunderts werde Ich dies Wort beenden, das heute in euch und morgen in allen meinen Kindern fruchtbarer Same sein wird.

57. Studiert mein Wort und sucht in seinem Kern die göttliche Lebensessenz, dann werdet ihr die höchste Wonne erleben, Sämänner auf den Feldern des Herrn zu sein.

Mein Friede sei mit euch!