Unterweisung 78

1. Die Klarheit und Einfachheit meiner Unterweisung haben euch Mut gemacht, die ersten Schritte in der Dritten Zeit zu tun, und schon beginnt ihr meine göttlichen Worte zu stammeln. Ihr fangt an zu erkennen, dass es eine Erquickung für das Herz ist, den Schmerz eines Mitmenschen zu beseitigen und ihm Liebe und Barmherzigkeit entgegenzubringen.

2. Nennt Mich nicht ungerecht, wenn euch für kurze Zeit Schmerz und Prüfungen bedrängen. Ihr müsst wissen, dass sie den Geist stärken, und dass dies Volk überdies zu allen Zeiten Werkzeug meines Willens gewesen ist, um der Menschheit durch dasselbe ein Vorbild zu geben. Seid stark, damit ihr in euren Heimsuchungen Beweise von Liebe und Gehorsam gegenüber meinem Willen gebt.

3. Ergründet und begreift alle Unterweisungen, die Ich euch derzeit gebe, und macht keinen schlechten Gebrauch von ihnen, denn dann werdet ihr mit zerrissenen Kleidern und einem Herzen voller Bitterkeit zurückkehren wie der verlorene Sohn des Gleichnisses. Macht aus eurem Herzen eine Kornkammer und bewahrt dort das göttliche Saatkorn auf. Wenn die Zeit gekommen ist, werde Ich die Menschen herbeirufen und sie einladen, zu dieser Nation zu kommen, die ihre Tore für die Ausländer, für die Heimatlosen öffnen wird, welche Frieden, Licht und Gesundheit suchen. Und die Türen eurer Herzen sollen dann offen sein gleich jenen des Zweiten Jerusalems, der Geistigen Stadt, deren blendendes Weiß heller ist als Schneeflocken und deren Tore von Ewigkeit her offen stehen in Erwartung der Kinder des Herrn.

4. Groß ist die geistige Mission der Einwohner dieses Landes. Bereitet daher eure Herzen, damit ihr jedem Mitmenschen Obdach gewährt, der sich an euch wendet, ohne Rasse, Hautfarbe oder äußere Erscheinung zu beachten.

5. Euer Geist ist noch nicht fähig, die ganze Größe der Offenbarung zu begreifen, die er in dieser Zeit empfangen hat, doch euer Herz ahnt, dass etwas Großes zu euch herabgekommen ist. Eure Welt von früher ist verschwunden, seit ihr mein Wort vernommen habt, denn eure Selbstsucht wurde von ihm bloßgestellt. Diese Welt war klein, denn sie beschränkte sich auf die persönlichen Neigungen, auf das, was ihr auf Erden besitzt, und auf die unvollkommene Vorstellung, die ihr von dem habt, was das Gesetz Gottes ist. Jetzt hat sich euer Horizont bis zur Unendlichkeit hin erweitert, und in ihr ahnt ihr eine unbekannte Welt, die ihr schließlich durch eure geistige Aufwärtsentwicklung erobern werdet. Heute seht ihr in jedem menschlichen Wesen einen Bruder und in jedem Menschen ein Kind meiner Göttlichkeit. Heute betrachtet ihr das menschliche Leben als eine Stufe auf der unendlichen Stufenleiter eures Aufstiegs hin zum Schöpfer. Heute wisst ihr, dass die, die in diesem Tränentale leiden, von Gott nicht vergessen sind, dass alle das Licht seiner Liebe empfangen.

6. Jünger, bleibt in dem Frieden, den Ich euch gebe, lasst nicht zu, dass die Welt mit ihren Versuchungen ihn euch entreißt, denn ihr sollt für eure Nächsten beten. Doch wie könnt ihr an sie denken, wenn in euren Herzen kein Friede ist? Überwindet die Schwierigkeiten eures Lebens, haltet sie nicht für unüberwindlich; die Kraft, die im Menschen ist, ist groß; was euch gefehlt hat, ist der Glaube. Seid beharrlich im Glauben, in den guten Werken, dann werdet ihr durch sie Berge versetzen.

7. Meint nicht, dass euer Leben unfruchtbar ist, wenn ihr daran denkt, dass ihr keine großen Werke vollbracht habt. Wenn es rein ist, habt ihr etwas Gutes vollbracht, denn Ich habe euch gesagt, dass „die Letzten“ Mich durch die „Ersten“ erkennen werden. Nehmt diese Aufgabe gerne an.

8. Ich empfange die Klage einiger Herzen, in der sie Mir darlegen, dass unter ihren Angehörigen Ungläubige sind, die vom Wege abgeirrt sind. Sie sagen Mir, dass sie viel mit ihnen gesprochen und nichts erreicht haben. Ich sage euch, dass ihr lernen müsst, durch Werke zu sprechen, auch durch Schweigen, dass ihr einfühlsam sein sollt, damit ihr nicht ungeschickt seid. Wenn ihr euch vorbereitet, wenn ihr beharrlich seid, wird euer Blick durchdringend werden, und ihr werdet dann nicht den günstigen Zeitpunkt verpassen, an dem ihr jenem Herzen die letzte Formung mit eurem „Meißel“ geben müsst. Euer Sieg wird euch zeigen, dass jene, die ihr für stark in ihrer Hartnäckigkeit hieltet, in Wirklichkeit schwach waren. Setzt meine göttlichen Ratschläge in die Tat um, dann werdet ihr bald Zeugnis von meiner Wahrheit geben. Ich werde euch diese Gnade gewähren, denn Ich habe euch mehr zu geben als ihr von Mir zu erbitten habt.

9. Unter euren Angehörigen sind jene, die mein Werk oftmals mit ihrer Zunge zerrissen haben und euer Herz bluten ließen. Ich werde euch nicht rächen, denn meine Gerechtigkeit ist vollkommen; doch bald werde Ich sie heimsuchen, weil die Zeit gekommen ist, in der „jedes Auge Mich schauen wird.“

10. Fragt euch selbst: Wäret ihr hier und würdet ihr Mir zuhören, wenn euch nicht der Schmerz heimgesucht hätte? Es gab manche, die lästerten, die schimpften und Mich ablehnten; aber der Schmerz war stärker als sie und beugte sie. Da kamen sie hierher zu meiner Kundgebung und weinten aus Reue. Heute segnen sie jenen Schmerz, der sie zu Mir kommen ließ.

11. Euch kommt es zu, für die zu beten, die Mich heute verleugnen. Macht ihnen begreiflich, dass Ich im Verlangen nach eurem Geist komme, denn Ich sehe ihn hungernd und dürstend nach meiner göttlichen Lebenskraft. Ich wende Mich nicht an euren Körper, denn er hat auf Erden alles, wessen er bedarf.

12. Ich muss euch sagen: Glaubt nicht, dass der Geist den menschlichen Körper und das Leben in der Welt unbedingt braucht, um sich entwickeln zu können. Aber die Lektionen, die er in dieser Welt erhält, sind doch von großem Nutzen für seine Vervollkommnung.

13. Die Materie hilft dem Geiste in seiner Entwicklung, in seinen Erfahrungen, bei seiner Sühne und in seinen Kämpfen; dies ist die Aufgabe, die ihm zukommt, und das könnt ihr bei dieser Kundgebung meiner Göttlichkeit durch den Menschen bestätigt finden, bei der Ich Mich seines Gehirnes bediene und es als Empfangsgerät benütze, um meine Botschaft zu übermitteln. Begreift, dass nicht nur der Geist für das Geistige bestimmt ist, sondern dass selbst das Kleinste innerhalb des Materiellen für geistige Ziele geschaffen worden ist.

14. Einen Denkanstoß und einen Aufruf richte Ich an euren Geist, damit er sich über den Einfluss des Materiellen, das ihn beherrscht, hinwegsetzt und sein Licht unter Anwendung der Gabe der Intuition dem Herzen und dem Verstande zukommen lässt.

15. Dieses mein Licht bedeutet für euren Geist den Weg zu seiner Befreiung, diese meine Lehre bietet ihm die Mittel an, sich über das menschliche Leben zu erheben und Lenker all seiner Werke zu sein, Herr über seine Gefühle und nicht Sklave niederer Leidenschaften, noch Opfer von Schwächen und Nöten.

16. Wenn der Geist sich vom Einfluss all dessen, was ihn auf Erden umgibt, beherrschen lässt, wird er schließlich in einem solchen Maße mit seinem Körper eins, dass er seine wahre Natur vergisst, dass er sich vom Geistigen Leben dermaßen weit entfernt, dass es ihm fremd wird, und so kommt es, dass, wenn sein Körper stirbt, er notwendigerweise verwirrt und verstört ist.

17. Wie leicht stirbt der Körper, aber wie schwierig ist es für den Geist, der sich nicht vorzubereiten wusste, sich aus seiner tiefen Verwirrung zu befreien.

18. Während die einen in ihrer Verwirrung an ihren toten Körper gebunden bleiben, glauben andere, da sie in ihrem Geist die Eindrücke seiner Körperhülle bewahren, weiterhin Menschen zu sein und können sich nicht zu der Heimstätte erheben, die ihnen entspricht, wobei sie an das gebunden bleiben, was sie auf der Welt liebten.

19. Es gibt auf der Erde keinen bittereren Kelch noch einen stärkeren Schmerz als den der verwirrten Geister. Die Hindernisse, das Nichtbegreifen-Können dessen, was in ihrer Umgebung geschieht, die Gewissensbisse, das Heimweh nach dem, was sie verließen, die Einsamkeit, das Schweigen und die Unfähigkeit, aufwärtszusteigen, stellen das Feuer dar, in dem sie sich läutern müssen, bis sie das Licht erreichen.

20. Glaubt ihr, dass es übertrieben ist, wenn Ich euch sage, dass von dieser Welt Millionen von Geistern im Zustand der Verwirrung scheiden? Es ist das Ergebnis der Unwissenheit der Menschen infolge ihres Mangels an geistiger Betrachtung und Gebet.

21. Meine Lehre der Zweiten Zeit offenbarte den Menschen das Geistige Leben, aber anstatt meine Lehren zu ergründen und meine Gebote zu erfüllen, schufen sie um meine Lehren herum Religionsgemeinschaften, die sich auf die Einhaltung von äußerlichen Riten und Zeremonien beschränkten, die ihren Geistern kein Mehr an Licht gaben, sie jedoch vom Pfade der Erfüllung ihrer geistigen Aufgaben abbrachten.

22. Manche unter euch fragen Mich, ob sie beim Verlassen dieses Lebens in die Finsternis fallen. Darauf sage Ich ihnen: Wenn sie mein Wort nicht ergründet haben und es auch nicht ausüben, wird es ihnen nichts nützen, unter diesen Scharen gewesen zu sein, die meiner Lehre des Lichtes lauschen.

23. Das, was der Geist hegt und pflegt, das wird er auch ernten; dies ist das Gesetz und die Gerechtigkeit.

24. Ich, euer Heiland, habe euch zu allen Zeiten den wahren Weg gewiesen, und Ich habe euch die Mittel offenbart, um Schmerz, Verwirrung und Finsternis zu vermeiden.

25. Heute komme Ich ein weiteres Mal zu euch in Erfüllung dieser Aufgabe und mache Licht auf euren ungewissen Wegen, rüttle euch aus eurer Lethargie auf und erinnere euren Geist daran, dass er eine neue Heimstätte erwartet, zu der er vorbereitet kommen muss, um ewig in ihr wohnen und sich ihrer erfreuen zu können.

26. Ich komme zu euch, um euch zu erwecken und euch zu fragen: Wer von euch ist Jünger aus eigenem Willen? — Niemand, Ich bin es, der euch berufen hat. Um aufs neue mein Wort zu vernehmen, musstet ihr verschiedene Male auf der Erde sein. Zwischen einer Einkörperung und der nächsten habe Ich euch eine Besinnungs- und Vorbereitungspause für ein neues Erdenleben gewährt.

27. Solange der Geist im Erdenkörper ist, hat er Anteil an der Ermüdung desselben, und er bedarf nach einem Kampfe einer Erholungszeit ebenso wie der Besinnung, um den Plan zu gestalten, dem er folgen soll, bevor er eine neue Schlacht beginnt. Ohne diese Erholungs- oder Ruhepausen auf eurem Wege würdet ihr sehr wenig auf eurem Pfade vorankommen. Aber es ist notwendig, dass eine lautere und reine Lehre euch diese Lektionen in voller Klarheit lehrt, damit euer Herz, von dieser Wahrheit überzeugt, eine Erkenntnis der Ursache vieler der Erscheinungen und Ereignisse erlangt, die ihr ohne meine Offenbarung niemals zu begreifen vermöchtet. In meiner erbarmenden Liebe liegt die Zeit, das Leben, die Bestimmung aller, nichts entgeht meiner Macht.

28. Ihr habt Mich zuerst als einen Vater kennengelernt, der in seiner Gerechtigkeit gegenüber euren Verfehlungen unerbittlich ist. Dieser Vater wandelte sich euch gegenüber in den gütigsten und liebevollsten Meister. Dennoch verstandet ihr es nicht, seine Unterweisungen richtig auszulegen, weil ihr glaubtet, dass Er diejenigen, die Ihn nicht lieben, mit ewigem Feuer strafe. Jetzt zeige Ich euch, dass der Vater seine Kinder nicht verstößt, nur weil sie Ihn nicht lieben; Ich lege euch dar, dass die Göttliche Liebe keine Grenzen hat, und dass diese Liebe und diese Gerechtigkeit durch das Gesetz der Wiedereinkörperung zum Ausdruck kommen, das Ich euch erläutert habe. Nun werdet ihr begreifen, dass es aufgrund dieses göttlichen Gesetzes keine Verfehlung gibt, so schwer sie auch sei, welche die ewige Bestrafung eines Geistes verdient. Um jedoch zu Mir zu kommen, müsst ihr zuvor diese Verfehlung wiedergutmachen.

29. Was würde Ich bei euch erreichen, wenn Ich euch als Strafe tatsächlich ewiges Feuer zuteil werden ließe? Wie würdet ihr da ewig gegen einen Gott lästern, den ihr als ungerecht, grausam und rachsüchtig beurteilen würdet!

30. Meine Pflicht als Vater ist es, euch auf Schritt und Tritt Gelegenheit zur Vervollkommnung zu geben und euch durch vollkommene Unterweisungen den rechten Weg zu zeigen. Ich habe euch gelehrt, euren Feinden zu vergeben und sie zu lieben, und habe euch gesagt: Tut an euren Mitmenschen das, was Ich nach eurer eigenen Erfahrung an euch getan habe. Würde Ich euch ein Beispiel hierfür geben, wenn ihr erlebtet, dass Ich die, die Mich nicht liebten, mit einer ewigwährenden Verdammnis bestrafe? Glaubt ihr, dass Ich nicht Macht habe, jene, die Mich gehasst haben, dazu zu bringen, dass sie Mich lieben? Sie sind es, denen Ich nicht ewige Strafe, sondern genügend Zeit gebe, damit aus ihnen das Licht, die Erneuerung und schließlich die Liebe hervorbricht. Ebenso, wie man wartet, bis die Erde fruchtbar ist, damit in ihr der Same keimt, so warte Ich auf euch, dass ihr mein Gebot erfüllt, das euch sagt: „Liebet einander.“

31. Wer kann euren Geist in dieser Welt kennen? Die Geistlichen der Religionsgemeinschaften nicht, denn da sie sich selbst nicht kennen, können sie andere noch weniger erkennen. Eure Eltern mit all ihrem Einfühlungsvermögen sind kaum in der Lage, die Schwellen der Herzen zu überschreiten. Wenig, sehr wenig weiß die Menschheit von dem Geist, denn sie hat dies Licht mit Geheimnissen umgeben; doch es gibt da kein Geheimnis, nur Unwissenheit. Wer könnte dann in der Zukunft den Geist der Menschen auf Wege des Lichtes führen? Wer könnte ihn von seinen großen Irrtümern befreien? Nur meine Lehre — diese Lehre, die Ich in euren Geist schreiben werde. Aus ihr wird das Licht hervorbrechen, das euch den Weg weist, die Stimme, die euch führt. Doch wisset, dass ein jeder, der nicht auf diese Stimme achtet, welche sich in seinem Herzen voll Liebe hören lässt, den Ursprung seines geschöpflichen Seins verleugnet. Denn in dem Augenblicke, da Ich ihn aus meinem Geiste gebar, entzündete Ich in ihm diesen göttlichen Funken, welcher das Gewissen ist, damit es ihm während seines ganzen Daseins wiederhole, dass er mein Kind ist.

32. Wahrlich, Ich sage euch, die Sünde und die Verwirrung in dem Geist sind nur vorübergehend gegenüber der Ewigkeit, weshalb die Läuterung und das Gericht nicht ewig sein können.

33. Jetzt werdet ihr euch dessen bewusst, was ihr hinsichtlich eures Geistes getan habt und bezüglich des Schatzes an Unterweisungen, den ihr nicht genutzt habt. Die Stimme eures Gewissens wird klarer und stärker vernehmbar, sie spricht zu euch vom Vergangenen, vom Gegenwärtigen, und bereitet euch auf das Zukünftige vor. Lernt diese Stimme erkennen, denn in ihr spreche Ich zu euch, und wenn ihr sie vernehmt, so habt Glauben an sie. Weh euch, falls ihr zweifeln solltet! Diese Stimme wird euch immer zum Guten lenken; doch wenn ihr eine Stimme vernehmen solltet, die euch zum Bösen verführt, so ist es nicht die eures Gewissens — es ist die Stimme eurer Leidenschaften, die euch der Einfluss der Sinnenwelt eingibt.

34. Morgen werden sie euch bekämpfen, weil ihr an diese Lehre glaubt. Denn ebenso, wie ihr euch beeilt und euch Mühe gebt, dies Wort zu ergründen, so werden die Menschen sich gleichfalls vorbereiten, um gegen euch zu kämpfen. Sie werden Wunder an menschlichem Wissen und Können vollbringen, um euch zu beweisen, dass sie die Wahrheit besitzen. Ihr dagegen sollt durch eure Werke der Liebe für eure Brüder ohne Prahlerei geistige Wunder vollbringen.

35. Elias, der Wegbereiter, verkündet der Menschheit aufs neue die geistige Gegenwart des Herrn, das Kommen des Geistes der Wahrheit, welcher das Geheimnis der Wiedereinkörperung aufklärt und offenbart.

36. Ich gebe euch dieses Wissen, weil die Welt euch umzingeln wird und euch weder nach Osten noch nach Westen, weder nach Norden noch nach Süden entkommen lassen wird. Dann sollt ihr von der Vollmacht Gebrauch machen, die Ich euch gegeben habe, um euch von euren Unterdrückern zu befreien.

37. Fürchtet euch nicht, denn ihr seid nicht die einzigen auf der Welt, die die Befreiung ihres Geistes erstrebt haben. In dieser Zeit richten sich die Menschen auf im Verlangen nach Licht, nach Wahrheit und der Aufwärtsentwicklung des Geistes.

38. Erinnert euch an Elias, welcher in der Ersten Zeit den wahren Gott bezeugte. Höret:

39. Das Volk Israel verfiel der Abgötterei und betete einen heidnischen Gott an. Um es von seiner Verirrung und seiner Gottlosigkeit zu überzeugen, sprach Elias zu den Priestern des Götzenbildes in Gegenwart des versammelten Volkes auf einem Berg: „Errichtet einen Brandopferaltar aus dürrem Holz und legt das Opfertier darauf. Ich werde in gleicher Weise einen anderen Brandopferaltar herrichten. Ruft dann die Namen eurer Götter an, und ich werde den Namen meines Herrn anrufen, und der Gott, der Feuer herabsendet, um das Opfer zu verzehren, soll als der wahre Gott anerkannt werden.“

40. Das Götzenbild blieb taub gegenüber den Bitten seiner Priester. Elias sprach zu ihnen: „Schreit lauter, damit euer Gott euch hört, damit er erwacht, denn vielleicht schläft er.“ Als die Götzendiener ihre Anstrengungen als vergeblich betrachteten, widmete sich der Prophet dem Gebet und bat seinen Herrn, sich als der lebendige und wahre Gott zu zeigen. Kaum hatte Elias sein Gebet zu Ende gesprochen, als ein Strahl vom Himmel herabfuhr und das Brandopfer verzehrte.

41. Das Volk erkannte den Betrug der Baalspriester und erkannte zugleich, dass Jehova, der Gott Elias‘, der einzige und wahre Gott ist.

42. Dieser Elias, der in jenen Zeiten für diese Zeit verheißen wurde, ist ein weiteres Mal unter euch. Der Göttliche Meister verhieß es euch in der Zweiten Zeit, und er ist zur rechten Zeit gekommen.

43. Lasst Elias in jedem von euch sein, besonders, wenn ihr euch einer Prüfung unterworfen seht. Doch erinnert euch dann daran, dass Elias ganz Liebe, Glaube und Demut ist, damit ihr ihm nacheifert und dann an euch die Prophetie wahr wird.

44. Viele Arten von Götzendienst existieren in der Gegenwart. Die Wissenschaft, der Krieg, das Gold, die Macht, der religiöse Fanatismus, die Vergnügungen sind andere zahlreiche Götzen, denen sich die Menschen bereitwillig unterwerfen.

45. Nährt euch von meinem Worte, damit ihr stark seid. Bedenkt, dass ihr viele Worte werdet anhören müssen, die im Widerspruch zu dem sind, was Ich euch gelehrt habe, und keines davon darf euch verwirren oder euch zweifeln lassen.

46. Das Buch ist aufgeschlagen, lest in ihm, denn so wie euer Vater ein Buch der Weisheit ist, könnt auch ihr ein Buch der Unterweisung und Erfahrung für eure Brüder sein.

47. Das Leben, das euch umgibt, ist eines der so vielen Seiten des Göttlichen Buches. Darum habe Ich euch viele Male gesagt: Lernt die tägliche Lektion, die euch das Leben gibt. In dieser Zeit müsst ihr die guten Ratgeber werden, die mit Worten und auch durch Taten sprechen. Könntet ihr von Erneuerung reden, wenn eure Brüder euch an zwielichtigen Orten überraschen würden? Könntet ihr sie lehren, in Frieden zu leben, wenn sie entdecken sollten, dass in eurem Heim keine Eintracht vorhanden ist?

48. Ich sehe, dass viele der Herzen dieses Volkes noch schlafen, ohne begreifen zu wollen, dass der Tag schon nahe ist, an dem Ich aufhören werde, euch meine Unterweisungen in dieser Form zu geben. Doch wenn sie erleben, dass das Buch sich geschlossen hat, werden sie ihr Unverständnis beweinen; aber dann wird es zu spät sein.

49. Glücklich sind die, die sich vorbereiten und bereitfinden, dem Willen ihres Meisters zu gehorchen, denn sie werden beim Eintritt des neuen Zeitabschnitts sich in Gedanken mit Mir zu verbinden wissen und werden ausrufen: „Herr, dein Buch ist weiterhin offen.“

50. Ich habe mein Wort mit dem Weizenkorn verglichen, das Ich mit unendlicher Liebe in euer Herz gesät habe. Das Herz ist das Erdreich, wo es zu keimen beginnt, weil euer Herz mit Empfindsamkeit ausgestattet ist; aber seine Eindrücke übermittelt es an dem Geist, welche in Wahrheit mein Wort bewahrt. Auch wenn das Herz seinen Vater vergisst und nicht mehr schlägt für das Leben, wird jenes Samenkorn in des Geistes aufbewahrt bleiben und der Zeitpunkt kommen, an dem es keimt. Dieser Zeitpunkt kann nahe oder ferne sein, je nach dem Erwachen des Geistes für die Liebe des Schöpfers. Doch da die geistige Entwicklung der Ewigkeit angehört, ist keine Ungeduld im Vater. Ihr seid es, die — ob als Menschen oder als Geistwesen — ihre Schritte beschleunigen müssen, um durch Ausübung des Guten leidvolle Erfahrungen zu vermeiden.

51. Das Buch der Göttlichen Weisheit, mit sieben Siegeln versiegelt, wurde vom Lamme gelöst. Es war die Liebe des Göttlichen Meisters zu den Menschen, die bewirkte, dass sich ihnen die Geheimnisse seines verborgenen Ratschlusses offenbarten. Das Sechste Siegel zeigt seinen Inhalt in dieser Zeit und spricht von tiefen Wahrheiten, lässt euch die Zukunft eurer Welt schauen und bahnt euch den Weg zur geistigen Ewigkeit.

52. Ich habe euch gelehrt, dass man durch das Gebet Weisheit erlangt; doch deshalb will Ich nicht, dass ihr eure Gebete verlängert. Ich habe von euch das Gebet von fünf Minuten verlangt, und damit will Ich sagen, dass ihr kurz beten sollt, damit ihr euch in diesen Augenblicken wirklich eurem Vater hingebt; doch eure übrige Zeit sollt ihr euren geistigen und materiellen Pflichten gegenüber euren Mitmenschen widmen.

53. Besät euren Lebensweg mit Liebe, mit Barmherzigkeit und guten Werken, und wenn ihr dann die Materie verlasst und euren Geist von ihr befreit, wird er, statt zu den Niederungen der Sühne hinabzusinken, sich zu jenen Welten erheben, in denen er unter Lichtgeistern alle Frucht seiner Aussaat erntet. Wenn ihr euch nicht so verhaltet, werdet ihr Schmerz auf eurem Wege ernten, und dafür könnt ihr nicht Mir die Schuld geben, da Ich den Schmerz nicht geschaffen habe, obwohl Ich alles geschaffen habe, was euch umgibt. Der Schmerz ist eure Schöpfung, er ist das Ergebnis eurer Unvollkommenheiten. Ich lasse nur zu, dass ihr den Leidenskelch leert, weil Ich weiß, dass ihr euch nur vervollkommnen könnt, wenn ihr das Ergebnis eurer Werke kennenlernt, denn an der Frucht erkennt ihr den Baum.

54. Jünger, stellt aus meinem Wort ein Gedenkbuch her, an dem ihr euren Geist erquicken könnt, und damit ihr morgen dies Zeugnis und diese Beglückung euren Brüdern bringen könnt. Mein Wort muss bis ans Ende der Welt gelangen und alle Geister anrühren, wodurch es das Leben der Menschen wandelt. Mein Wort wird das Wunder vollbringen, dass der Friede auf diese Erde zurückkehrt.

55. Die Naturkräfte zeigen sich nur deshalb feindlich und gewalttätig, weil zwischen ihnen und den Menschen keine Harmonie besteht. Wenn die Menschen einmal in demselben Gehorsam gegenüber meinen Gesetzen leben, in dem die übrigen Geschöpfe leben, werden sie in diesem Planeten das Abbild des Ewigen Lebens erkennen, jenes Paradies, das in seinem Schoße diejenigen beherbergen wird, die sich läutern und auf dem Wege der Liebe aufwärts steigen, auf den Christus beständig hinweist.

56. Derzeit ersteht das Volk Israel auf der Erde zu neuem Leben. Heute lebt es noch gefangen, aber mein Licht befreit es nun. Vor ihm zeigt sich der Weg und die göttliche Verheißung, die es einlädt, die Sandalen zu schnüren, den Wanderstab zu ergreifen, vor Jehova zu beten und sich in die Wüste zurückzuziehen im Verlangen nach der Göttlichen Stimme, nach dem Gesetze Gottes und seinen Wundern.

57. Schon beginnt das Erwachen, schon habt ihr die Stimme Elias‘ gehört, des neuen Befreiers. Er hat euch zum Fuße des neuen Berges Zion gebracht, der sich in dieser Dritten Zeit vor eurem Geiste erhebt, damit ihr die lebendige Stimme des Herrn durch das menschliche Verstandesorgan vernehmt.

58. Verzückt seid ihr bei der Göttlichen Stimme verharrt, als ihr sie hörtet; aber sie hat euch angekündigt, dass ihre Kundgebung kurz sein werde, damit ihr euch aufmacht, die begonnene Reise fortzusetzen, die euren Geist zu den Toren des Verheißenen Landes führen wird.

59. Auch in anderen Teilen der Welt erwachen nun die Völker, weil Elias an ihre Pforten pocht.

60. Ich habe euch Israel genannt, weil ihr das Wesentliche der Offenbarungen der Dritten Zeit sammeln werdet, weil ihr die sein werdet, die meinem Worte die geistige und richtige Deutung geben werden, und weil sich bei euch die Geschichte jenes Volkes wiederholen wird — mit seinen Prüfungen, seinen Kämpfen und seinen Schlachten, um das Gelobte Land zu erreichen, und endlich der Triumph, welcher in der Eroberung und dem Besitz eines Ideals bestand.

61. Wisset, dass ihr Israel seid, denkt daran, dass ihr das Volk Gottes seid, macht euch dies Ideal zu eigen, damit ihr auf der langen Pilgerreise mutiger seid; doch posaunt nicht aus, dass ihr Kinder Israels seid, weil man euch nicht verstehen wird, sich vielmehr über eure Worte lustig machen wird. Wer wird schon darauf kommen, dass das Neue Israel das Israel nach dem Geiste ist?

62. Bewahrt dieses durch euren Vater offenbarte Wissen in euren Herzen. Doch wenn die Auskundschafter und die Unwissenden zu euch kommen und euch fragen: Seid ihr das Volk Israel? so antwortet ihnen, wie Ich den Pharisäern und den Unwissenden antwortete, als sie Mich fragten, ob Ich der Sohn Gottes sei: „Ihr habt es gesagt.“

63. Nachdem Ich euch dies gesagt habe, sollt ihr wissen, dass dies Volk, das sich noch kaum zu sammeln beginnt, auf seinem Wege andere Gemeinschaften dazu einladen wird, sich ihm anzuschließen — wobei es diese weniger durch das Wort, als durch das Vorbild einlädt — und dass es den geistigen Pfad von Dornen säubern wird, damit die Nachfolgenden den Weg gepflegt vorfinden; denn Ich lasse den Ruf an alle Völker und Nationen der Welt ergehen, da das Neue Volk Israel von Menschen aller Rassen, Klassen und Glaubensbekenntnisse gebildet wird.

64. Diejenigen, die glauben, dass das wahre Volk Israel jenes der Ersten Zeit war, befinden sich im Irrtum; jenes war nur das Ebenbild des Volkes, das im Laufe der Zeit das wahre Volk Gottes sein soll, in welchem alle Menschen verschmelzen müssen, indem sie ihren Vater in ihren menschlichen Geschwistern lieben. So sagte es das Gesetz in der Ersten Zeit: „Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen und von ganzer Seele. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ So sagte es Christus in der Zweiten Zeit, als Er die Menschheit ein neues Gebot lehrte: „Liebet euch untereinander.“ Denen, die diese höchsten Gebote erfüllen, hat Elias in dieser Zeit verkündet, dass sie den Vater in all seiner Herrlichkeit schauen werden.

65. Jedem wird eine Aufgabe anvertraut sein, und jedem werden seine Geistesgaben enthüllt sein, damit alle in sich selbst die Mittel haben, das Gute zu säen und Licht zu verbreiten. Auch in der damaligen Zeit wurde jedem Stamm eine Aufgabe anvertraut und ihm seine Geistesgaben offenbart, damit alle vereint dem Vater eine Frucht der Ergebung, der Harmonie und des Glaubens darbringen würden.

66. Geliebtes Volk, Ich versorge euch mit allem, was ihr für die Wanderschaft benötigt. Eure Reisetasche wird von meinen Segnungen übervoll sein, und ihr sollt nicht befürchten, dass sie ausgehen. Doch wenn sich der Mangel einstellen sollte, um euren Glauben auf die Probe zu stellen, sollt ihr nicht vergessen, dass Israel in der Ersten Zeit von Moses lernte, dass, wer auf den Herrn vertraut, niemals zugrunde geht.

67. Wache und bete, Israel! O Volk, das dazu bestimmt ist, das Banner der Vergeistigung durch die Welt zu tragen — lerne, in deinem Herzen die Stiftshütte zu tragen, in deinem Geiste die Bundeslade, und in deinem Gewissen das Gesetz.

68. Macht euch auf den Weg und verkündet euren Mitmenschen, dass die Stunde der Freiheit gekommen ist, und dass jene Stimme, die in der Stille der Nacht zu hören ist, die Stimme Elias ist, welcher von einem Ende der Welt zum andern eilt und die eingeschlafenen Geister erweckt. Habt keine Angst vor dem Spott und Hohn eurer Mitmenschen; doch wenn die Welt euch hasst, so wisset, dass sie Mich vor euch gehasst hat.

Mein Friede sei mit euch!