Unterweisung 96

1. Nähret euch von meinem Worte, welches das Brot des Geistes ist. Doch damit dieses Brot wirklich eure Herzen erreicht, ist es notwendig, dass ihr euch — und sei es auch nur für einige Augenblicke — von allem freimacht, was euch an diese Welt bindet. Ihr alle kennt den Weg, sich zu Mir zu erheben, und dennoch sehe Ich euch häufig weinen, weil ihr euch unwürdig fühlt, ohne zu wissen, dass dies Weinen euch läutert und zubereitet, um zu Mir zu gelangen.

2. In meinem Worte werdet ihr ewiges Leben für euren Geist finden. Ergründet es, und ihr werdet in ihm göttliche Essenz, Liebe und Kraft entdecken, die Ich auf das Universum ausstrahle.

3. Schüler und Jünger, erkennt, wie nahe Ich euch bin. Doch wenn ihr dies wisst — warum gibt es dann Anlässe, bei denen ihr Mich mit Verzweiflung ruft, weil ihr glaubt, dass Ich euch nicht höre? Euer Unverständnis ist der Grund dafür, dass Ich meine Unterweisungen für euch wiederholen muss.

4. Ich will, dass ihr schon jetzt die notwendige Vergeistigung erlangt, um meine Gegenwart zu empfinden, und wenn ihr Mich nicht mehr auf diesem Vermittlungsweg hört und ihr diese Stätten, wo ihr zusammenkommt, scheinbar leer und verlassen findet, soll euch das Gebet in der Stille, die Erhebung eures Geistes genügen, um meine Gegenwart zu fühlen und von meinem Geiste erfüllt zu sein.

5. Selig, die lernen, sich zu Mir zu erheben, denn sie werden aus der Unendlichkeit die Inspiration empfangen, die sie auf den Weg führen wird, der durch meine Unterweisungen vorgezeichnet ist. Mit welchem Jubel werden sich die Lippen der Inspirierten öffnen, um ihren Geschwistern Zeugnis von meiner Gegenwart zu geben.

6. Wenn mein Wort nicht mehr durch das menschliche Verstandesorgan zu hören ist, wird die Stimme der entfesselten Naturgewalten zu den Menschen sprechen und das Ereignis bezeugen, das diese göttliche Manifestation bedeutete.

7. Auch damals, als mein Lichtstrahl im Begriff war, zum menschlichen Verstandesorgan herabzukommen, wurde die Natur erschüttert und die entfesselten Elemente ließen die Menschen erzittern, erweckten die Völker und setzten die Wissenschaftler in Erstaunen.

8. Vergesst meine Hinweise nicht, damit euch in den Tagen eurer Vorbereitung nicht bange wird vor den Prüfungen, denen die Menschheit unterworfen sein wird. Eure Aufgabe ist es, zu beten, euch zu verinnerlichen und Liebestätigkeit auszuüben — die einzigen Verdienste, durch die dies Volk sich vor den Stürmen retten wird, und durch seine Werke der Liebe werden die andern Völker Trost empfangen.

9. Obwohl mein Wort euren Geist liebkost, schläfert es euch nicht ein — im Gegenteil, es erweckt euch zu einem höheren Leben. Nähert euch Mir auf dem Wege der reinen Gedanken, lasst nicht zu, dass das Fleisch euch dazu verführt, euch von sinnenhaften Freuden oder Vergnügungen zu nähren, dann werdet ihr einen festen Schritt hin zur Vergeistigung gemacht haben.

10. Ich habe viel in die Wüste eurer Herzen gesprochen, ohne dass meine Stimme im Geiste meines Volkes Widerhall findet. Jetzt, da Ich zu euch durch diese Stimmträger spreche, sollt ihr dem Worte, das von ihren Lippen kommt, Aufmerksamkeit schenken, so ihr an Mich glaubt und Frieden erlangen wollt.

11. Niemand wundere sich darüber, dass Ich ihn suche, wenn er sich verirrt — noch darüber, dass Ich seinen Schritten auf den Pfaden der Welt folge. Denn ihr gehört Mir, seid das Werk meiner Inspiration als Vater. Habt ihr euch nicht schon vorgestellt, wie schön es sein wird, wenn die Kinder dereinst ihren Vater in derselben Weise suchen und lieben, in der Er sie liebt? Wie anders wird dann euer Leben sein, und wie nahe werdet ihr Mich eurem Herzen fühlen!

12. Mein Wort ist immer liebevoll gewesen, unwandelbar in der Vergebung und in der Barmherzigkeit, die Ich euch erzeigt habe. Ich weiß, dass ihr euch mit einem festen Vorsatz zur Erneuerung aufraffen werdet, und dass ihr Mir alles, was Ich euch anvertraute, mit der Reinheit zurückgeben werdet, mit der ihr es empfangen habt. Darum lasse Ich euch mein Gotteswort hören und gebe euch zahllose Zeichen meiner Liebe zu euch.

13. Der Zeit der Gerechtigkeit, in der ihr lebt, entspricht der Schmerz, welcher den Beginn eurer Läuterung anzeigt.

14. Erinnert euch, dass Ich euch einen Krieg der Religionsgemeinschaften prophezeit habe, und dass Ich euch einen Kampf der Glaubenslehren angekündigt habe. Wahrlich, Ich sage euch, die Schlacht hat bereits begonnen. Welche werden ihr Ziel erreichen? Niemand weiß es, doch Ich sage euch, nicht der Mensch wird siegen, in diesem Kampfe wird die Wahrheit siegen. Ich will, dass ihr euch wie gute Soldaten vorbereitet, damit ihr diese meine Sache zu verteidigen versteht.

15. Heute kommt ihr herbei, um Nahrung für euren Geist zu suchen, und ihr bemüht euch darum, dass das Fleisch sich unterwirft und auf unnütze Befriedigungen verzichtet. Ihr kommt als gute und aufmerksame Jünger, weshalb ihr eure Sinne zur Ruhe bringt und es ermöglicht, dass der Geist sich zu Mir erhebt in einem liebevollen und ehrfurchtsvollen Gebet. Ich empfange euch, tröste und belebe euch.

16. Hier sind viele derer, die zu andern Zeiten Lehrer des Gesetzes oder Wissenschaftler waren. Jetzt ist ihr Verstand für das geistige Wissen erwacht, und sie sind davon überzeugt, dass sie im begrenzten menschlichen Wissen nicht die höchste Wahrheit finden werden.

17. Hier sind solche, die zu andern Zeiten Mächtige und Reiche auf Erden waren und die jetzt Armut und Niedrigkeit kennengelernt haben. Ich segne sie um ihrer Ergebung willen und ihrem Verlangen nach Vervollkommnung. Dies ist ein Beweis meiner liebevollen Gerechtigkeit, da Ich sie erneut zur Erde kommen ließ, um ihnen eine weitere Seite des Buches der ewigen Weisheit zu zeigen.

18. Die Menschheit lebt in einem Chaos, aus dem sie sich nicht selbst befreien kann. Sie benötigt Hilfe, und Ich bin immer in Bereitschaft, um sie ihr zu geben. Ich erwarte von ihr nur ein Wort, ein kurzes Gebet oder einen Augenblick der Reue, dann erhelle Ich ihren Pfad und verwandle diese Welt der Finsternis in ein Tal des Friedens, in welchem sich der Mensch als Besitzer des Lebens fühlt, das Ich ihm gewährt habe.

19. Eure Aufgabe beschränkt sich nicht nur darauf, euren Geist zu retten. Ihr müsst denen, die sich verirrt haben, helfen, sich wieder zurechtzufinden. Bei jeder Gelegenheit erinnere Ich euch an diese Aufgabe. Wann werdet ihr anfangen, euch zu vergeistigen? Wann werdet ihr meinen Willen tun? Wenn ihr diese Zeit nutzt und mein Wort in euren Herzen tragt, ohne eurer Glaubensüberzeugung fremde Ideen beizumischen, wenn ihr euch mit Reinheit zu Mir erhebt, werdet ihr ganz klar die geistige Inspiration empfangen, die euch nähren wird, und werdet bewirken, dass alle, die um euch sind, Gnade und Frieden in ihren Herzen erlangen.

20. Das Jahr 1950 ist sehr nahe, und wahrlich, Ich sage euch, das Leben meiner Jünger wird sich wandeln. Nach diesem Datum werdet ihr die Naturgewalten entfesselt sehen und die Menschen sich in Kriegen der Ideen, Wissenschaften und Doktrinen erheben. Wenn dies geschieht, wird die Verwirrung und der Schmerz so groß werden, dass ihr den Wunsch haben werdet, dass mein Wort sich wieder durch das menschliche Verstandesorgan hören lässt; doch Ich habe euch bereits gesagt, dass diese Kundgebung sich nicht wiederholen wird. Eure Aufgabe ist es, euch für die kommenden Prüfungen vorzubereiten und eure Mitmenschen zu ermutigen.

21. Seid wachsam, denn in jener Zeit werden falsche Christusse, falsche Eliasse und Propheten erscheinen, und die Leichtgläubigen werden in Gefahr sein, weil sie die Wahrheit nicht vom Betrug zu unterscheiden verstehen. Gerade dann sollt ihr ohne Zurückhaltung sprechen und meine Worte bekräftigen, und sollt euch als Kinder des Volkes erweisen, das in dieser Dritten Zeit von Mir gelehrt wurde.

22. Zu dieser Nation werden Männer und Frauen von allen Orten der Erde kommen im Verlangen nach Zeugnissen über mein erneutes Kommen, und mein Werk, verkörpert in meinen Jüngern, wird sie wie eine liebevolle Mutter aufnehmen.

23. Lernt von Mir, so viel ihr könnt, damit ihr morgen zu Lehrern eurer Mitmenschen werdet. Eure Liebestätigkeit und Selbstlosigkeit werden die beste Erinnerung an Mich darstellen und das beste Zeugnis, das ihr von meinem Worte ablegt. Stärkt euren Geist an meinen Unterweisungen, und ihr werdet feststellen, dass, solange Glaube da ist, es keine Müdigkeit, Furcht oder Verzagen geben kann. Das Vollbringen und das Bemühen werden eure Stütze sein.

24. In der Zweiten Zeit erwählte Ich zwölf Jünger, und ohne zu fragen, wer sie aufforderte, ihm zu folgen, empfanden sie den Ruf in ihrem Geiste und ließen alles hinter sich, um meiner Spur zu folgen. Ebenso habe Ich euch erwählt, um euch vorzubereiten und durch eure Vermittlung andere zu berufen.

25. Wachet, damit eure Werke euch würdig machen und ihr euch befähigt fühlt, eure Mitmenschen zu führen. Vergesst nicht, dass ein Blinder nicht einen andern Blinden führen kann. Wenn die Menschen Licht benötigen, so gebt es ihnen und führt sie an der Hand wie jüngere Geschwister. Heilt euch untereinander, damit ihr später eure Nächsten heilt. Seid stark in eurem Kampfe und teilt den Schwachen Stärke mit.

26. Ich gebe euch die notwendige Zeit, damit ihr das Werk vollbringen könnt, das Ich euch anvertraue. Männer und Frauen, arbeitet für den geistigen Aufstieg der Menschheit. Jeder eurer Gedanken, jedes eurer Werke wird niedergeschrieben bleiben, und Ich werde bewirken, dass jede Saat der Liebe fruchtbar wird. Überlasst es Mir, eure Werke zu richten, und macht die Liebestätigkeit, die ihr übt, nicht bekannt, wenn ihr einen Lohn empfangen wollt. Sucht nicht Ehrungen, noch Vasallen oder irgendeine Bezahlung. Seid demütig, barmherzig und selbstlos, dann werde Ich euch preisen.

27. Wenn es mein Wille ist, euch zu Besitzern irdischer Güter zu machen, gewähre Ich sie euch, damit ihr sie mit euren bedürftigen Geschwistern teilt — mit denen, die kein Vermögen oder keine Unterstützung haben, mit den Schwachen und den Kranken. Viele von denen, die auf Erden nichts besitzen, können euch jedoch an ihren geistigen Gütern teilhaben lassen.

28. Falls ihr, die ihr mein Wort empfangen habt, nicht von dieser Wahrheit sprecht, werden die Einfältigen und Ungebildeten sprechen. Seid euch bewusst, dass euch diese Lehre anvertraut worden ist, damit ihr geistig vielen Menschen das Heil bringt, die der Last der Mutlosigkeit und der Bitternis erlegen sind, welche der Krieg oder die Schlacht, die jeder Mensch innerlich austrägt, in ihnen hinterlassen hat.

29. Bete wahrhaftig, geliebtes Volk, begnüge dich nicht damit, meine Göttlichkeit mit schönen Worten zu preisen. Liebt eure Mitmenschen und steht ein für den Frieden der Nationen.

30. Dies Volk, das Ich seit Anbeginn der Zeiten gelehrt habe, kann sich seiner geistigen Mission nicht entledigen. Es soll Führer, Prophet und Sendbote unter den Menschen sein. Ihm habe Ich die vollkommene Verehrung von Mir offenbart, und heute hat es Gelegenheit, die Errichtung des Tempels zu vollenden, der ihm von Anbeginn aufgetragen wurde.

31. Ich habe es von jedem verderblichen Einfluss entfernt, damit es meine göttliche Offenbarung in all ihrer Lauterkeit empfangen kann. Nur die Unterweisung des Meisters und die liebliche Stimme Marias sollen in dem Heiligtum zu hören sein, das mein Volk derzeit im Innersten seines Geistes errichtet.

32. Zu allen Zeiten habe Ich meinen Kindern geistige Offenbarungen gewährt. In jedem Zeitalter habe Ich Mich in unterschiedlichen Formen manifestiert, und in jeder dieser Epochen habe Ich die Menschen auch auf einer unterschiedlichen geistigen Stufe angetroffen. Heute habe Ich sie überrascht, während sie einem materiellen, egoistischen und wissenschaftlichen Dasein verfallen waren, und ihr Geist hat sich vermaterialisiert, ohne den Wert der geistigen Gaben zu erkennen.

33. Der Mensch dieser Zeit schlägt in seinem Innern die größte geistige Schlacht, welche die Menschen je erlebt haben, weil ihr wissenschaftlicher Fortschritt und ihre verstandesmäßige Entfaltung im Widerspruch zu der Entwicklung sind, die ihr Geist erreicht hat. Sie weigern sich, die Stimme ihres Gewissens zu hören, und versuchen dessen Impulse zur Befreiung zu ersticken, ohne sich bewusst zu sein, dass sie in einer Zeit der Sühne und des Gerichtes leben.

34. Öffne deine Augen, geliebtes Volk, und begreife, dass Ich dich dazu bestimmt habe, das Licht der Welt zu sein, und du dich daher nicht von den Leidenschaften umtreiben lassen darfst, durch die andere unterjocht werden, und du dich auch nicht unter den Menschenmassen verlieren darfst, die blind durchs Leben gehen.

35. Du sagst Mir, dass es schwer ist, in einer Zeit wie dieser die Vergeistigung zu erlangen, in einem Leben wie dem gegenwärtigen. Doch Ich sage euch, dass es nicht unmöglich ist, und dass die Anstrengung, die ihr macht, um vom Bösen freizukommen und euch einem besonnenen und erhebenden Leben zu widmen, sehr verdienstvoll ist.

36. In dieser Schlacht werden jene siegen, die aus ihren Herzen die Furcht vor dem Urteil und der Kritik anderer vertreiben; und jene werden sich geistig erheben, die sich selbst vergessen, um ihren Nächsten zu dienen.

37. Ich, der Meister, der Vater, bin durch dieses Licht bis zu eurem Geiste herniedergekommen, und aus diesem Grunde habt ihr diese Offenbarung Spiritualismus genannt. Wenn man euch also fragt, was Spiritualismus heißt, so sagt, dass es die Lehre ist, die in der Dritten Zeit durch den göttlichen Meister offenbart worden ist: Die Lehre von der Vergeistigung.

38. Doch wenn man euch fragt, was Vergeistigung ist, so sagt, dass es Erhebung der Gedanken, Lauterkeit in den Werken und in den Worten, erhöhtes und hochherziges Leben ist.

39. Ihr als Schüler dieser Unterweisung sollt euch häufig fragen, ob ihr eine Anstrengung macht, um euch zu Recht Spiritualisten zu nennen. Um euch bei diesem Werk zu helfen, habe Ich euch mein Licht gegeben, denn ihr seid die dazu Beauftragten, meiner Göttlichkeit den geistigen Tempel zu errichten. Durch euer Zusammenwirken werdet ihr den Tempel bilden: Die einen werden durch ihre Standhaftigkeit die Fundamente sein; jene, die größere Reife erreichen, werden die Mauern sein; andere werden mit ihrer Liebestätigkeit die Tempelstufen sein; und wieder andere werden mit ihrer Gabe des Wortes den Glocken gleichen, die mit ihrem Läuten die Menschen herbeirufen. Manche werden durch ihre Inspiration hohe Türme und Kuppeldächer der Versammlungsstätten symbolisieren; und es gibt solche, die durch ihre Liebe zu den Menschen wie Tore sind, die immer für den Bedürftigen, den Dürstenden, den Kranken, den Unverstandenen offen stehen.

40. Dieser Tempel wird vollendet sein, wenn die Eintracht unter meinen Jüngern Wahrheit geworden ist. Seine Basis wird auf der Erde sein, und seine Kuppeln werden den Himmel berühren. Sobald er einmal fest gegründet ist, werdet ihr ihn auf dem ganzen Erdkreis antreffen. Habt Vertrauen zu diesem Werk und arbeitet ohne Unterlass.

41. Niemand trenne sich von der Aufgabe, die ihm anvertraut ist, damit es seinem Heiligtum nicht an Festigkeit mangelt. Ihr alle müsst euch bemühen, die gleiche Erkenntnis zu erreichen, damit dieser Tempel mit eurer Vergeistigung aufgebaut wird.

42. Wachet und betet. Liebt einander in Wahrheit, damit sich nicht der Hochmut eures Herzens bemächtigt; denn dies ist der Same, der die Demut und die Barmherzigkeit zerstört. Hütet euch, dass euch nicht dasselbe widerfährt wie den Erbauern von Babel, welche ihr Hochmut zugrunderichtete. Erinnert euch, dass der schlechte Same der Grund für die Entzweiung jener Menschen war. Der Turm blieb unvollendet, und die Verwirrung der Volksstämme war so groß, dass sie sich in Völker aufteilten, die bis heute noch immer getrennt leben.

43. Ein einziges Licht ist auf euch herniedergefallen: das meines Geistes, welches wie ein strahlendes Leuchtfeuer ist und ein erster Anstoß für eure Einswerdung und eure Harmonie.

44. Nehmt als Licht für eure Handlungsweise die Erfahrung der ersten Völker. Denkt über ihre Prüfungen nach und zieht Nutzen aus ihrem Beispiel. Baut auf und arbeitet, heute im Fleische und morgen im Geiste, und fahrt in dieser Weise immerzu fort, bis ihr alle durch die Tore der Liebe in den Tempel der Wahrheit eingetreten seid.

45. Niemand soll auch nur einen Schritt von dem Wege abweichen wollen, der durch mein Gesetz vorgezeichnet ist, denn ihr werdet jeden verlorenen Augenblick, jedes Straucheln, jeden Fehler bitter beklagen.

46. Der Meister erwartet, dass seine Jünger der Dritten Zeit seinen Spuren ebenso nachfolgen wie jene, die in der Vergangenheit Zeugnis von Mir ablegten. Euch, die ihr Mir zuhört, sage Ich: Wartet nicht, bis ihr im Geiste seid, um eure Aufgabe zu beginnen. Weil Ich jetzt, da ihr auf Erden wohnt, zu euch gesprochen habe, ist dies ein Zeichen dafür, dass ihr auf dieser Heimstatt eine Bestimmung zu erfüllen habt. Bei dieser Erfüllung wird euer größter Kampf der mit euch selbst sein. Doch wenn ihr eure Fähigkeiten gebraucht, werdet ihr eure Schwachheiten überwunden haben, und alles übrige wird dann leicht für euch sein.

47. Wenn dies Volk sich vereint und zugerüstet hat, wird Elias der Menschheit die Wiederauferstehung des Volkes des Herrn verkünden. Denkt jetzt daran, wie groß euer Kampf sein wird, um zu erreichen, dass euer Leben eine Unterweisung und eine Lehre für die Menschheit ist. Darum sage Ich euch, dass ihr eure Werke prüfen sollt, damit ihr die Erkenntnis dessen habt, was ihr tut. Doch falls Handlungsweisen oder Gedanken aufkommen sollten, bei denen ihr nicht zu unterscheiden vermögt, ob sie innerhalb oder außerhalb des Gesetzes sind, so erhebt euren Geist in einem wahrhaftigen geistigen Bekenntnis zu Mir, dann wird meine Stimme euch die Wahrheit weisen, indem sie sich durch Erleuchtung eurer Gedanken und im Frieden eurer Herzen bekundet.

48. Diese Art der Mitteilung soll euch nicht unmöglich erscheinen, da sie die gleiche ist wie jene, die Ich euch seit Anbeginn des Daseins der Menschheit offenbart habe. In der heutigen Zeit, in der wie nie zuvor der Materialismus herrscht, inspiriere Ich euch das vollkommene Gebet, gerade jetzt, da die in Sekten und Religionsgemeinschaften geteilte Welt vergeblich versucht, ihren Geist mit Riten und Traditionen zu nähren und dabei das wahre Gebet vergisst, das aus dem Tiefsten eures Wesens entspringt, um sich auf dem Wege der Liebe zu Mir zu erheben.

49. Alles in dieser Zeit spricht zum Menschen vom Gericht, und dennoch bleibt sein hartes Herz unbewegt. Die Naturgewalten, die Plagen, die fremdartigen Krankheiten, die täglichen Ereignisse an verschiedenen Orten der Erde sind Zeichen, die von der Göttlichen Gerechtigkeit künden. Doch niemand betet wirklich, und nur sehr wenige studieren die Worte, die meine Propheten hinterließen.

50. Von den ersten Zeiten an war all das angekündigt, was ihr heute Wirklichkeit geworden seht, und auch in der heutigen Zeit prophezeite Ich durch den Mund der ersten Stimmträger Ereignisse, die sehr bald in Erfüllung gingen.

51. Welche von denen, die derzeit mein Wort hören, werden Mir den Rücken kehren? Ich allein weiß es.

52. Diejenigen, die in damaliger Zeit Jesus aufsuchten in der Hoffnung, Reichtümer der Welt und zeitliche Güter zu erhalten, fühlten sich enttäuscht, als sie sahen, dass der König, von dem ihre Vorfahren ihnen angekündigt hatten, dass Er sein Volk erretten würde, ohne Krone, ohne Zepter und ohne Thron war — mit leeren Händen und nackten Füßen. Sie konnten in Jesus nicht den verheißenen Messias erkennen. Bedenkt nun all die Wege, die diese Geistwesen zurücklegen mussten, um den Frieden und die Gnadengaben zurückzugewinnen, die sie nicht genutzt haben. Heute sind sie unter euch.

53. Begreift, dass euer Geist nicht zur selben Zeit geboren wurde wie euer Körper, sondern dass er in verschiedenen Epochen gelebt hat, und heute, da er meine Gegenwart empfindet, kommt er begierig zu Mir und bittet Mich, ihm zu erlauben, mein Wort bis zum Abschluss meiner Kundgabe zu hören. Er hat das Gefühl, dass er Mich in einer andern Zeit nicht hören wollte und Mich sogar ablehnte, und jetzt möchte er seinen Fehler wiedergutmachen.

54. Ihr habt festgestellt, dass Mir keine Verfehlung verborgen bleibt, dass jeder Fehler berichtigt werden muss, und jede Schuld bezahlt werden muss; aber ihr begreift auch, dass diese Gerechtigkeit der göttlichen Liebe entspringt, die euch vollkommen haben will, weil ihr ihre Kinder seid.

55. Ich vernichte keines meiner Kinder, so sehr sie Mich auch verletzen; Ich erhalte sie und gebe ihnen Gelegenheit, ihre Verfehlung wiedergutzumachen und zu dem Weg zurückzukehren, den sie verlassen hatten. Doch obwohl Ich ihnen vergeben habe, werden sie mit der Frucht ihrer Werke konfrontiert, und diese sind es, die sie richten und ihnen den rechten Weg weisen.

56. Die großen Nationen dieser Welt wollen den Krieg, verlangen nach Blut; und jene, die sich beleidigt fühlen, rufen nach Rache, ohne zu begreifen, dass sie alle unaufhaltsam demselben Abgrund entgegenstürzen. Sie wollen nicht verstehen, dass die Macht, der sie mit soviel Eifer nachjagen, sich bald in einen Kelch verwandeln wird, dessen Inhalt Schmerz, Verzweiflung und Tod sein wird. Doch wenn dann die nach Größe Dürstenden, die nach Rache Hungernden in diesem Abgrund sind, wenn sie sich in ihrer größten Drangsal befinden, werden sie meine Stimme zu hören vermögen, die ihnen sagt: „Mein Friede sei mit euch!“ In diesem Augenblick wird es in allen Geistwesen licht werden, und ihr Gewissen wird mit klarer Stimme sprechen und wird von allen gehört werden. Im Innern des Menschen wird die Schlacht des Geistes gegen den Materialismus entbrennen, und in meiner Lehre wird er das notwendige Licht finden, um zu obsiegen.

57. Ihr wart enttäuscht, weil Ich keine materiellen Schätze und Reichtümer mitbringe, um euch zu schmeicheln und euch dadurch zu veranlassen, Mir nachzufolgen. Vielmehr werden manche von euch ihren hohen Lebensstandard verlassen müssen, um zu der Niedrigkeit dieser Menschenscharen, die Mir zuhören, herabzusteigen, und zwar deshalb, weil sie Mich erkannt haben und sie sich anschicken, ihr eitles Leben aufzugeben, um sich der Aufgabe zu widmen, über meine Lehre nachzudenken und sie später auszuüben.

58. Wenn die ersten Bewohner dieser Welt, die in der Tugend lebten, unter euch erschienen, würden sie euch ein Zeugnis des Friedens, der Unschuld und der Seligkeit geben, welche die Menschheit jener Zeiten umgab. Auch könnten sie euch sagen, dass es keinen Schmerz gab und dass die Erde wie der Schoß und das Angesicht einer Mutter war; dass unter den Geschöpfen, die sie bewohnten, nur Freundschaft und Brüderlichkeit walteten. Wahrlich, dieser Planet war geschmückt wie die himmlische Heimat.

59. Obwohl Ich die Geistwesen aufgrund meines Urteilsspruches aussandte, um auf diesem vorübergehenden Bestimmungsort zu leben, wollte Ich als Beweis meiner Liebe ihr Dasein auch dann noch mit Wundern umgeben, damit das Kind seinen Vater nicht vergessen sollte und es Ihn bei jedem seiner Werke erkennen und auch lieben sollte. Doch von jener Welt, von jener Üppigkeit, von jener Reinheit, mit der Ich dem Menschen die Erde übergab, ist nichts übriggeblieben. Jenes Heiligtum wurde entweiht, wodurch man sich auf zahllose Weisen Schmerz verursachte. Erkennt, was ihr aus jenem Reich gemacht habt, das der Herr euch übergab, damit ihr in ihm wie Fürsten sein solltet, die seine Weisheit und seine Liebe zum Erbe hätten, als Besitzer einer Welt, die ihr trotz all eurer Wissenschaft noch nicht kennt.

60. Macht niemanden dafür verantwortlich, dass ihr die Gnade und den Frieden verloren habt, welche dies Leben im Anbeginn umgaben. Gebt nicht euren Urahnen die Schuld, denn ihr seid in jedem Zeitalter und in jeder Generation geprüft worden, und fast immer seid ihr zu Fall gekommen. Dennoch sind meine Liebe und mein Erbarmen immer gegenwärtig gewesen in eurem Leben.

61. Jemand sagt in seinem Herzen: „Herr, wenn unsere Vorfahren diejenigen waren, die sich versündigten — warum sollen dann wir die Folgen davon tragen?“ Doch Ich sage euch: Was wisst ihr von den Verfehlungen der ersten Erdenbewohner? Wer sagt euch, dass nicht ihr zu denen gehört, die die ersten Generationen bildeten? Erwachet nunmehr, wachet und betet — begreift, dass nicht eure Liebe, sondern euer Schmerz es sein wird, der die Menschheit läutert und ihr ihre Würde zurückgibt. Auf das vorbereitete Erdreich werde Ich den Samen meiner Lehre ausstreuen, den Ich derzeit einem demütigen Volke offenbare, das Mich am Sinngehalt meines Wortes zu erkennen vermochte und das dazu geeignet ist, der Menschheit zum rechten Zeitpunkt die Frohe Botschaft weiterzugeben.

62. Ich will, dass die Erinnerung an mein Wort in euch unauslöschlich ist, dass es lebt, überdauert und eurem Gedächtnis immer gegenwärtig ist, und dass ihr euren Mitmenschen mit euren Werken der Liebe von ihm Zeugnis gebt.

63. Ihr seid von Mir in der Zeit der Gerechtigkeit zubereitet worden, damit ihr einen Beweis meiner Liebe hättet und euch hernach nicht beklagt und sagt, dass ihr nichts von dem wusstet, was auf euch zukam. Mein Gericht wird von jedem Geist empfunden werden, nicht einer davon wird diesem Gesetz entkommen, und meine ewige Liebe wird jeden Irrtum und jede Hartnäckigkeit im Bösen besiegen. Die Finsternis wird zerstreut werden, und nur das Licht wird in jedem Geschöpfe verbleiben.

64. Studiert diese Unterweisung sorgfältig, und ihr werdet schließlich begreifen, dass niemand endgültig verloren ist, dass niemand ferne von Mir bleibt, und dass alle eure Drangsale zu meinem Geiste gelangen, und alle eure Werke gerichtet werden. Doch Ich sage euch: Nachdem ihr Mich aus der Nähe als Richter erblickt habt, werdet ihr Mich als Vater kennenlernen und werdet Mich wahrhaftig lieben.

65. In der Zweiten Zeit kennzeichnete Ich euch den Weg mit meinem Blute; jetzt habt ihr die göttliche Essenz meines Wortes, und durch dieses werdet ihr euch retten und zu Mir gelangen.

66. Seinerzeit glaubten die Menschen mit verhärteten Herzen nicht an Mich, obwohl sie meine Werke direkt miterlebten. Was wird aus den Hartherzigen der heutigen Zeit — jetzt, da meine Manifestationen weniger sinnfällig sind?

67. Reinigt das Gefäß eures Herzens innen und außen, damit von euren Lippen nur Wesentliches an Leben und Wahrheit kommt, und verströmt seinen Inhalt unbegrenzt bei euren Geschwistern. Seid nicht geizig, und handelt wie Ich, der Ich als Eigentümer von allem euch alles gebe. Seid meine Vermittler gegenüber euren Mitmenschen und arbeitet unermüdlich am Werke des weltweiten geistigen Wiederaufbaues.

68. Wundert es euch, dass eurem Herrn so sehr an euch gelegen ist, die ihr noch immer unvollkommen seid? Der Grund ist, dass ihr Mir gehört. Ich liebe euch, und darum bin Ich im Verlangen nach euch herbeigekommen.

69. Ihr fragt Mich, warum euch euer Fleisch Schmerzen bereitet und in euren Herzen Kummer ist, wann immer Ich euch gesagt habe, dass Ich euch liebe. Darauf antworte Ich euch: Da Ich in der Zweiten Zeit, obschon unschuldig, um euretwillen litt, um euch würdig zu machen, bei Mir zu sein, könnt ihr derzeit nicht wissen, ob ihr nicht deshalb leidet, um mit euren Verdiensten andern Geistwesen zu helfen, die sich von der Sünde nicht freimachen konnten. Nehmt Mich zum Vorbild in euren Prüfungen, ohne an die Belohnung oder den Lohn zu denken, den ihr erlangen könnt. Bedenkt, dass ihr noch nicht genügend Verdienste habt, um zu erreichen, dass andere um euretwillen Vergebung erlangen. Daher gebe Ich euch neue Gelegenheiten, euch aufwärtszuentwickeln, damit ihr schließlich das besitzt, was euch vom Anbeginn der Zeiten an versprochen worden ist: den Frieden des Geistes.

70. Warum fürchtet ihr die Welt und arbeitet im Verborgenen, obwohl mein Werk lauter ist und es nur Liebe inspiriert und Barmherzigkeit lehrt? Ihr solltet euch glücklich fühlen, weil Ich euch erwählt habe, um euch diese geistige Mission zu übertragen. Wartet nicht auf die Zeit noch größerer Trübsale, um meine Prophetien zu bestätigen, und widmet euch der Erfüllung eurer Aufgabe nicht nur aus Furcht vor Strafe; denn wenn ihr so handeln würdet, wärt ihr keine Apostel aus Liebe und Glauben.

71. Wahrlich, Ich sage euch, jene, die Mich liebten und meine Anweisungen befolgten, sind bei Mir. Dies bedeutet, dass sie sich würdig machten, die Heimstätte des Friedens zu bewohnen.

72. Innerlich sagt ihr Mir, dass euch der Inhalt meines Wortes bekannt ist, dass es dem Wesen nach dasselbe Gesetz ist, das Ich euch zu allen Zeiten gegeben habe, und wahrlich, Ich sage euch, dies Wort, das ihr durch meine Stimmträger hört, entspringt der gleichen Quelle, aus der jenes Wort stammte, das Ich euch durch den Mund Jesu hören ließ.

73. Höret aufmerksam die Unterweisung, die in früheren Zeiten begonnen wurde.

74. Das „Wort“ ist das Buch, das sich zu Beginn eurer geistigen Entwicklung auftat und das niemals geschlossen werden wird.

75. Folgt Mir nach im Kampfe, begreift mein Werk und seid beharrlich bis ans Ende im Vertrauen darauf, dass meine fürsorgliche Liebe euch überallhin begleitet. Ich will euch vereint und zugerüstet sehen, denn Ich werde jeden, der stark geworden ist, in Dienst nehmen, um ihn zu einem Botschafter meiner Unterweisung zu machen.

76. Jedes Wort, das von den Lippen dieser Stimmträger kommt, wird in Erfüllung gehen, und jede Prophetie meiner Auserwählten, die gewacht und gebetet haben, wird niedergeschrieben bleiben und wird zu seiner Zeit in Erfüllung gehen als Beweis für die Geistesgaben, die Ich diesem Volke gewährt habe, und als Zeugnis für die Wahrheit meiner Botschaft an die Menschheit.

77. Öffnet das Buch der Vergangenheit, dort ist eure Geschichte. Lest in ihm, erleuchtet durch das Licht des Gewissens, und ihr werdet die Wahrheit der Neuen Zeit zutiefst empfinden.

Mein Friede sei mit euch!