Autor: Alfredo Melendez
Ich finde diese Frage interessant, weil es genau in der Seele ist, wo die Traumatas gespeichert werden, welche in vielen Fällen Phobien bzw. Ängste erzeugen.
Jedes Trauma kann durch das tiefe Gebet und die Anerkennung des Gesetzes und der Göttlichen Liebe aufgelöst werden.
Es gibt auch Traumatas, die im bestimmten Mass durch seriöse Psychologen geheilt werden können.
Einmal fragte mich ein blinder Freund über den geistigen Grund, der dazu geführt hatte, das er als Kind in einem Unfall den Sehsinn verloren hatte. Ich antwortete ihm, indem ich ihm die folgende Frage stellte: „Sag mir, wer hat den Fehler begangen, dass dies geschehen ist, Du oder Gott?“ Und er antwortete mir: „Alles weist darauf hin, dass ich es war.“
Obwohl er blind war, konnte man in seinem Gesicht und in seinem Leben spüren, dass er in diese eingeschränkte Lebensverfassung eingewilligt hatte, in ihm war Frieden und Glauben an unseren Vater. Ich glaube, dass wenn er gegen diese Lebenseinschränkung rebelliert hätte, Traumatas geblieben wären, die für ihn schwer zu überwinden gewesen wären.
Die Irrtümer, die wir in der Vergangenheit oder in anderen Inkarnationen begangen haben, sind der Grund für unsere gegenwärtige Prüfungen und Leiden. Einige der Prüfungen, mit welchen wir uns auseinander setzen müssen, bleiben in unserer Seele als Tramatas gespeichert, die schwer zu lösen sind. Deswegen ist es wichtig, dass wir uns an die Aussage von Paulus errinnern: „Alles, was der Mensch sät, muss er ernten.“, d.h wir müssen verstehen, dass nicht Gott die Ursache unseres Schmerzes ist, sondern unsere Fehler. Und obwohl uns andere dem Anschein nach ohne Grund schaden, über uns lachen, uns beleidigen oder misshandeln, etc. , so sind sie nur die Werkzeuge, die uns an unsere vergangenen Irrtümer erinnern. Denn sehr wahrscheinlich waren wir es, die früher (anderen) geschadet ausgelacht, beleidigt oder misshandelt haben.
Ein Beweis dafür finden wir in der Unterweisung 70, wo unter anderen Beispielen gesagt wird, dass im heutigen Elenden sich manchmal jener verbirgt, der in anderen Zeiten eine Krone auf seinem Haupt trug.
„Die Wissenschaften, die Religionen und die Theologen werden in dieser Zeit nicht entdecken können, wie meine Gerechtigkeit wirkt; doch euch habe Ich es offenbart. — Jedes Menschenherz ist ein lebender Beweis meiner Gerechtigkeit und meiner Weisheit. Manchmal verbirgt sich im Herzen eines Elenden der Geist dessen, der in einer anderen Zeit eine Krone auf seinem Haupt trug, oder in einem Gefängnis wird der gefangengehalten, der in einem anderen Leben ein Volk seiner Freiheit beraubte. Eure ganze Existenz ist eine unendliche Lektion der Liebe, um die Geister zu vervollkommnen, damit sie als willige und gehorsame Kinder zum Schoß ihres Vaters gelangen können. Aber solange diese Finsternis, die nun die Menschheit einhüllt, sich verdichtet, werden die Menschen, wenn die Angst sie in ihren Bann schlägt, schreien müssen: Mein Gott, mein Gott, warum hast Du uns verlassen?, ohne zu merken, dass das Licht meines Geistes bereit ist, in ihre Herzen einzudringen, sobald sie zum Glauben auferstehen. Doch diese Finsternis wird nicht ewig bestehen, nicht einmal allzu lang, obwohl es den Menschen wegen der Heftigkeit ihres Schmerzes so vorkommt, als ob sie eine Ewigkeit gedauert hätte. Allmählich wird es licht in den Geistern werden, und diese werden voll Jubel ausrufen: Hosianna, hosianna, der Herr ist nun bei uns!“ (3-70,62)
Nur (schon) die Anerkennung unserer Irrtümer kann uns auf den Weg der Genesung, der durch die Traumatas ausgelösten (Gesundheits-)Verfassung bringen.
Wir haben nicht die Fähigkeit tief und wahrhaftig zu vergeben, wie es gefordert wäre, deshalb können wir, wenn wir vergeben den Satz hinzufügen:“im Namen des Meisters“. Denn nur unser Meister, der auch unser Vater ist, kann uns die Gnade gewähren, auf diese Weise zu vergeben. Und in dieser Vergebung, die wir jenen zusprechen, die uns geschadet haben, werden wir uns selber unsere Fehler vergeben können.
Es geschieht auch manchmal, dass wenn wir uns über die Verletzung oder den Schaden, den wir anderen verursacht haben, bewusst werden, wir den Eindruck haben, dass wir für diese Fehler bestraft werden müssen, und so ziehen wir unbewusst den Schmerz an, um unsere Irrtümer zu „begleichen“; bewusst würden wir dies nie tun.
Deshalb sagt der Meister, dass wir unsere schlimmsten Richter zu sein pflegen und dass Er unser Verteidiger ist.
„Den Urteilsspruch habt ihr vor langer Zeit selbst unterschrieben; doch ich, den ihr als euren Richter betrachtet, bin in Wirklichkeit euer Verteidiger, der euch von eurer Bürde befreit, indem ich euch liebevoll dahin bringe, den guten Weg einzuschlagen, damit ihr die wahre Freiheit erlangt, welche die des Geistes ist.“ (1-27,40)
Es ist deshalb von Nöten, dass wir in einem erhobenen Gebet unserem Vater im Vertrauen bitten, dass Er uns helfe unsere Schwierigkeiten, unsere Traumatas, unsere Ängste, etc zu lösen, indem wir den anderen vergeben, wie wenn sie unsere eigenen Kinder wären, und indem wir auch uns selber vergeben, denn: Welches Recht haben wir, weiterhin jenen zu richten, den unser Vater schon vergeben hat?