Unterweisung 53

1. Warum entdecke Ich, dass ihr von dem Tag, an dem Ich Mich bei euch kundgebe, bis zum nächsten, an dem Ich euch eine neue Unterweisung gebe — also in einer so kurzen Zeitspanne — bereits den Frieden verloren habt, den Ich euch schenkte? Verliert auf euren Lebenswegen nicht die Gnaden, die Ich euch übergebe.

Ihr kommt verzagt durch die Prüfungen und Wechselfälle, die euch auf eurem Weg begegnen, ihr nähert euch mit zerknirschten Herzen. So sehe Ich euch fast immer, wenn Ich euch meinen Frieden gegeben habe, damit ihr den Entwicklungsweg eures Lebens mit frohem Mut und Glauben zurücklegt.

2. Ich habe euch beten gelehrt, damit ihr euch von den Gefahren und Hindernissen, den Fallstricken und Finsternissen befreit. Ich habe euch gesagt, dass selbst die Naturgewalten euer Gebet vernehmen werden, wenn sie um meiner Gerechtigkeit willen entfesselt sind. Sie werden über euch hinweggehen, ohne euch anzutasten, weil ihr mit Glauben und Lauterkeit zu beten verstandet.

3. Aus dem Schmutz und dem Abgrund werde Ich euren Geist in dieser Zeit emporheben, damit er nicht nur ihren Gott, sondern auch sich selbst sowie seine Geistesgaben erkennt. Aber zuvor werdet ihr durch den Schmelztiegel des Leides hindurchgehen müssen, der euch reinigen wird. Denn ohne innere Erneuerung werden eure Gaben nicht in voller Stärke erstrahlen können.

4. Die menschlichen Leidenschaften sind wie ein Unwetter, das euer inneres Heiligtum peitscht, und nur der, der betet, ist stark genug, um den Prüfungen standzuhalten, und nur der, der wacht, ist genügend aufmerksam, um sich zu schützen.

5. Wenn Ich zu euch von Tempeln und von Heiligtümern spreche, meine Ich nicht die Versammlungsstätten, die ihr im Materiellen errichtet, sondern euer Herz; denn wo immer ihr auch hingeht, dort wird der Tempel sein, und ihr werdet meine Liebe in ihm immer gegenwärtig finden.

6. Die Menschheit hat Religionen geschaffen, so etwas wie Wege, die zu Mir führen. Doch Ich sage euch: Wandelt nicht mehr gemäß der menschlichen Auslegung, die jeder meinem Gesetze gibt. Es ist nun Zeit, dass ihr alle meine Inspiration zu empfangen versteht, damit jenes Licht es ist, das euch führt.

7. Manchmal fragt ihr euch: Warum ist dieses Volk das einzige, zu dem Ich gesprochen habe, wo es doch so viele Nationen gibt, die dessen bedürfen? — Darauf antworte Ich euch, dass es in der damaligen Zeit nur eine Menschengruppe war, die meine Kreuzigung und meinen Tod miterlebte, und dennoch verbreitete sich das Blut des Lammes über die ganze Menschheit, um ihr den Weg zu ihrer Entsühnung zu zeigen. So werde Ich in der heutigen Zeit zu diesen Gemeinschaften hier sprechen; doch das Licht meines Geistes ist über den ganzen Erdkreis ausgegossen.

8. Alle Mittel, um zu lernen und danach zu handeln habe Ich euch bereits übergeben, und Ich will nicht, dass — wenn ihr im Geiste in meine Gegenwart kommt — ihr euch ohne Ernte einstellt und vorgebt, dass die Unnachgiebigkeit und Widerspenstigkeit des Körpers euch eure Aufgabe nicht erfüllen ließ. Denn wer nicht über die Versuchungen der Welt siegt, wird keine Verdienste besitzen, um sich vor seinem Herrn zeigen zu können. Viel Kraft besitzt der Körper in seinen Leidenschaften, Neigungen und Schwächen, aber der Geist ist mit einer höheren Macht ausgestattet, und mit ihr kann er das Böse bezwingen.

9. Welches Verdienst hätte euer Geist, wenn er innerhalb eines Körpers ohne Willen und ohne eigene Neigungen wirken würde? Der Kampf des Geistes mit seiner Körperhülle ist der von Macht gegen Macht. Da findet er den Prüfstein, an dem er seine Geistesgröße beweisen muss. Es ist die Prüfung, in welcher der Geist oft für einen Augenblick den Versuchungen erlegen ist, in die die Welt ihn durch das Fleisch bringt. So groß ist die Gewalt, die diese auf den Geist ausüben, dass ihr schließlich den Eindruck hattet, dass eine übernatürliche und bösartige Macht euch ins Verderben riss und euch in den Leidenschaften zugrunde richtete.

10. Wie groß ist die Verantwortung des Geistes vor Gott! Das Fleisch hat diese Verantwortung nicht übernommen. Seht, wie es für immer in der Erde ruht, wenn der Tod kommt. Wann werdet ihr Verdienste erwerben, damit euer Geist würdig wird, vollkommenere Heimstätten zu bewohnen als die, in der ihr lebt?

11. Die Welt bietet euch Kronen an, die nur von Eitelkeit, von Stolz und falscher Größe zeugen. Dem Geist, der über diese Eitelkeiten hinwegzugehen versteht, ist im Jenseits eine andere Krone vorbehalten, jene meiner Weisheit.

12. Einstmals suchte Ich Täler, Berge, das Meer und die Wüste auf, um zu euch zu sprechen. Auch heute stellte Ich fest, dass es Herzen gibt, die durch ihren Frieden den Tälern gleichen — andere, die wie ein stürmisches Meer sind, wie jenes, das aufschäumte, als Jesus mit seinen Jüngern im Boot darauf fuhr. Einige werden durch ihre Erhebung, wenn sie Mir zuhören, dem Berge ähnlich, und andere gleichen mit ihrer Einsamkeit und (geistigen) Dürre der Wüste.

13. Ihr, die ihr mein Wort hört — liebt es, studiert es, und praktiziert es. Wie viele, die den Wunsch hatten, es zu hören, können es nicht vernehmen, weil ihnen in dieser Zeit diese Gnade nicht zuteil wurde. Doch wahrlich, Ich sage euch, sein Echo wird zu allen gelangen und in größerer Reinheit, denn es wird nicht die Stimme eines Menschen sein, die zu ihnen kommt, sondern der Geist Gottes.

14. Heute bearbeite Ich euer Herz mit dem Meißel meines Wortes, Ich lehre es, den Schmerz der andern zu fühlen; denn wer kein Mitgefühl besitzt, kann nicht mein Apostel sein. Ich will nicht, dass die Notleidenden — nachdem sie vergebens an eure Tür geklopft haben — Mich schluchzend fragen, ob jene meine Auserwählten sind — diejenigen, die Ich als Treuhänder der Sorgen ihrer Brüder vorbereitet habe, als die Vertrauenspersonen und Stützen für die Bedürftigen.

Wachet, o Jünger, damit ihr sogar mitten in der Nacht, wenn ihr tief schlaft, die Hand wahrnehmen könnt, die an eure Türe klopft. Dieser Notleidende, der euch heute aufsucht, kann jener sein, der — durch eure Hilfsbereitschaft bewegt — sich gleichfalls in meinen Arbeiter verwandelt und euch morgen eure Mission erleichtert. Wie viele von denen, die heute um ein wenig Liebe, Verständnis oder Gerechtigkeit bittend herbeikommen, werden morgen der Schild sein, der euch schützt, oder der Zeuge, der euch rettet. Aber was könnt ihr von dem erwarten, der in all seinem Schmerz an eure Türen klopfte und seine Hoffnung auf eure Hilfsbereitschaft setzte und dann kein Gehör fand? Lasst jenen zu euch kommen, der im Schlamm des Lasters versunken ist; wenn ihr ihn innerlich zu bewegen versteht, wird er Reue fühlen. Lasst den Zerlumpten sich eures Hauses und eures Tisches würdig fühlen; empfindet jedoch keinen Widerwillen vor seiner Armut, vielleicht ist er geistig reiner und geschmückter als ihr. Spart eure besten Aufmerksamkeiten und euer freundlichstes Lächeln nicht für jene auf, die in ihren Händen materiellen Reichtum haben, oder die sich in kostspieliger Aufmachung präsentieren. Lasst euer Herz nicht auf diese Unterschiede sehen und teilt die Wohltat eurer Gaben an alle gleich aus. Leiden gibt es überreichlich — wie viel Gutes könnt ihr an jedem Tag und zu jedem Zeitpunkt tun!

15. Wenn ihr die Kinder beobachtet, werdet ihr sehen, dass es viele Kleine ohne Liebe, ohne Gesetz und ohne Brot gibt. Wenn ihr unter die Jugend tretet, werdet ihr den Kampf der Leidenschaften, die verfehlten Wege antreffen, und wenn ihr euch unter den Männern und Frauen umseht, die die Lebensreife erreicht haben, werdet ihr unter ihnen Tragödien finden, den sehr bitteren Kelch: manchmal den der Witwenschaft, das Fehlen von Hoffnung und Glauben sowie von wahrer geistiger Ermutigung, die sie tröstet und stützt.

16. Mein Wort allein vermag das durch das Leid hart gewordene Herz zu rühren und empfindsam zu machen. Viele von euch hatten so viel gelitten, dass sie den Schmerz der andern nicht fühlten und er ihnen gleichgültig war.

Ich spreche zu euch viel vom Schmerz und erwähne häufig das Erbarmen, das ihr mit euren Mitmenschen haben sollt, weil es so viele Leiden in der Welt gibt, wie es menschliche Wesen gibt, und in der heutigen Zeit fangen die Leiden der Menschheit erst an. Darum bereite Ich euch vor, damit ihr euren Brüdern mit eurer Liebe neue Kraft gebt.

17. Wenn es den großen Völkern der Erde gefällt, auf das „Wohl“ der Welt zu trinken, indem sie den Leidenskelch hochheben und ihn auf die Menschheit ausgießen, so entbiete Ich euch von diesem bescheidenen Tische aus einen geistigen Kelch voll Süße und Leben, damit ihr diese Botschaft zu denen bringt, die in ihrem Herzen den Tod und auf ihren Lippen Bitternis haben.

18. Geht Schritt für Schritt auf diesem Weg der Liebe. Lasst die stürmischen Winde über euch hinwegbrausen, ohne schwach zu werden. Eure Ohren werden sie sagen hören, dass ihr auf dem Wege des Verderbens seid; doch stärkt euch in der Erinnerung an meine Worte, als Ich euch sagte, dass mein Mantel jeden bedecken wird, der auf der Welt den Weg geht, den Ich ihm mit der blutigen Spur meines Leidens vorgezeichnet habe.

19. Ich will, dass euer Gesicht die Sanftmut eures Geistes, jedoch nicht Heuchelei widerspiegelt; denn das, was eure Brüder nicht sehen, werde Ich richten.

Nach Stürmen, die dieses Volk peitschen müssen, wird die Zahl derer, die um Mich geschart bleiben, klein sein, weil viele durch die Prüfungen verzagen werden. Doch die Übrigbleibenden werden jene sein, die mein Werk zum Erblühen bringen. Alles wird dann lauter sein, im Materiellen wie im Geistigen. Denn Ich habe euch mit meinem Worte den Weg geöffnet, der durch die Bosheit und den Ungehorsam der Menschen verschlossen war. Die Augen eures Geistes wurden ebenfalls geöffnet, damit ihr die Wahrheit schaut. Ich sage euch noch einmal, dass jedes Auge Mich schauen wird.

Die rechtverstandene Buße, die Ich von euch verlangt habe, hat den Zweck, dass ihr in eurem Leben einen Anfang zur Erneuerung macht. Darum sage Ich euch, dass Ich nicht will, dass ihr euch mit „Kleidern“ der Heuchelei bedeckt. Ich will, dass ihr gut und aufrichtig seid und mit euren Werken die Wahrheit meiner Lehre bezeugt.

20. Ihr werdet einen großen Schatz an Weisheit erlangen, ohne die Bücher der Menschen zu benötigen, da euer einziges Lehrbuch dies Wort ist, in welchem ihr weder Einfluss von fremden Lehren, noch von schlechten Auslegungen oder von Menschentheorien haben werdet, sondern nur mein Gesetz, das euch den Weg eurer Entwicklung vorzeichnet.

21. Der dichte Schleier eures Materialismus hatte euch in eine Unwissenheit versinken lassen, die verursachte, dass ihr euch dem Göttlichen ferne fühltet, und die euch das Licht verbarg, welches das Leben des Geistes erhellen muss. In dieser Zeit zerriss meine Stimme jenen Schleier und zeigte euch mein Heiligtum, indem sie euch neue Lehren aus meiner geheimen Herzenskammer offenbarte. Bei meiner geistigen Kundgebung haben die einen ihre Lampe des Glaubens entzündet, während die andern vorgezogen haben, das Leben weiterhin in dem Lichte zu betrachten, das ihnen ihre geringe geistige Erkenntnis gegeben hat. Wann werdet ihr alles erfassen, was ihr für euren Geist (an Erkenntnissen) ansammeln müsst?

22. Ich verbiete euch nicht, die Natur zu erforschen oder Kenntnisse anzuhäufen, wenn diese zum Wohle und Fortschritt eures menschlichen Lebens sind. Aber Ich will, dass ihr euch auch dafür interessiert, für euren Geist Licht zu erlangen, denn es wird das einzige sein, was ihr von hier zum Jenseits mitnehmt, und was euch auf dem geistigen Wege für euren Fortschritt dienlich ist. Ich bin jedem von euch so nahe, dass ihr Mich mit euren Gedanken nur etwas zu fragen braucht, um sogleich meine Antwort zu empfangen. Niemand kann dem Vater vorwerfen, dass Er sich von seinen Kindern zurückgezogen hat. Denn als ein liebevoller Hirte habe Ich immer über alle meine Schafe gewacht, und Ich kann euch in Wahrheit sagen, dass keines verlorengegangen ist und auch nicht verlorengehen wird, weil Ich überall bin. An jedem Orte ist mein Licht vorhanden, und das Leben und die Liebe eures Vaters pulsiert in der ganzen Schöpfung.

23. Der Mensch ist von der Erfüllung meines Gesetzes abgewichen; doch heute kann Ich euch sagen, dass Ich mit meinen Liebeslehren viele verirrte Schafe auf den Weg zu ihrer Aufwärtsentwicklung bringe. Aber wenn diese zur Hürde zurückkehren, werde Ich andere herbeiführen, bis Ich sie alle im Gehege meiner Liebe verwahrt habe.

24. Heute wisst ihr, dass der Schmerz den Geist und das Herz läutert und dass es nicht das erste Mal ist, dass ihr euren Geist von ihren Verfehlungen reinigen müsst. Der Leidenskelch goss seinen Inhalt auf die Welt, und es war wie eine neue Sintflut, aber schmerzhafter, bitterer und länger anhaltend. Es werden Zeiten kommen, in denen nicht der Schmerz die Menschen bändigt und zügelt, sondern das Licht ihres Gewissens. Wenn ihr noch immer den Schmerz als einen Zaum benötigt, ist es das klarste Zeichen dafür, dass ihr euch geistig nicht entwickelt habt.

25. Denkt daran, meine Kinder, dass ihr den Berg (der Vollkommenheit) ersteigen müsst und dabei ein Kreuz des Schmerzes auf dem Rücken tragt. Aber begreift, dass das Kreuz, das euch (geistig) emporheben soll, nicht das der Abtragung für eure Sünden ist, sondern das eurer Opfer für andere.

Den Männern sage Ich, dass sie Führer, Verteidiger und Beschützer der Menschen sein sollen. Den Frauen, den Müttern sage Ich: Betet für die großen Scharen von Kindern ohne Eltern, ohne Heim und ohne Brot. Eure Gebete werden wie die Flügel der Lerche sein, die sich ausbreiten, um die Jungen zu bedecken. Doch denkt in diesem Augenblicke nicht nur an die euren, denn sie haben eure mütterliche Liebe, sondern an jene, die auf der Erde nichts als Einsamkeit und Hunger nach Liebe haben. Betet für sie! Wer kann besser als ihr die Kälte, die Leere und den Durst jener zarten Herzen verstehen? Betet, dann wird das Brot, das Obdach und die Liebe bald zu ihnen kommen. Dies ist die rechte Gelegenheit, um Barmherzigkeit zu üben.

26. Ihr seid auf die Erde verbannt worden, auf diesen Planeten, den der Mensch in ein Tränental verwandelt hat, obwohl er ein wunderbarer Garten ist, den der Schöpfer mit seinen Segnungen überschüttete. Doch die Menschen werden einsehen lernen, dass ihnen um der Abtragung ihrer Schuld willen beschieden war, in dieser Zeit zur Welt zu kommen, um diese Wüste von Trübsal und Schmerz in ein Paradies des Lichtes zu verwandeln, in eine Stätte der Brüderlichkeit und des Friedens, wo man mein Gebot erfüllt, das euch sagt: „Liebet einander!“

27. Unter denen, die Mir zuhören, befinden sich Ungläubige, die, um glauben zu können, (mit ihren Händen) betasten möchten, wie es Thomas tat. Ihnen sage Ich, dass sie sich eines Tages mit Mir von Geist zu Geist verbinden werden. Zuerst sollen sie ihr Gefäß von innen und von außen reinwaschen, damit mein Wort sich in dasselbe wie ein Tau der Gnade und des Lebens für den Geist herabsenkt.

28. Die Kranken möchten mein Gewand berühren wie in der Zweiten Zeit, damit ihr Glaube sie heilt. Doch Ich sage euch: Warum berührt ihr nicht meinen Göttlichen Geist mit euren reinen Gedanken, mit eurem inbrünstigen Gebet? Ihr würdet alles erlangen, was euer Geist und euer Körper benötigt.

29. Dies ist die Unterweisung, die Ich euch gebe, womit Ich euch das Buch erblicken lasse, das Ich zu allen Zeiten vor euch aufgetan habe. Es ist das Buch meiner ewigen Weisheit, das Ich euch heute beim Sechsten Siegel geöffnet zeige, wobei Ich als meinen Dolmetscher den Stimmträger verwende, den Ich zubereitet habe.

30. Zu allen Zeiten wolltet ihr meine Kundgebung studieren, um meinen Willen und meine Gebote kennenzulernen, und Ich habe auf eure Fragen geantwortet, weil jeder, der Mich aus Liebe sucht, mit dem Wunsch, die Wahrheit zu finden, Mich findet, Mich vor sich sieht, Mich fühlt und sich an meiner Liebe erquickt, ebenso wie Ich von Freude erfüllt werde, wenn meine Kinder Mir die Frucht vorweisen, die sie mit ihren Werken der Liebe und Barmherzigkeit erreicht haben, mit denen sie den Schmerz ihrer Mitmenschen gelindert haben.

31. In diesem Buche, das Ich ein weiteres Mal vor euch aufgeschlagen habe, sind alle meine Lehren enthalten, und was in ihm niedergeschrieben ist, sollt ihr kennenlernen, und es wird zu eurem Glücke sein, weil es euch auf den Weg zu eurer Aufwärtsentwicklung führen wird.

32. Euch verlangt danach, meine Inspirationen zu empfangen, die Ich zu allen Zeiten reichlich fließen ließ; doch ihr habt sie nicht genutzt. Werdet ihr heute, da Ich mit euch durch das menschliche Verstandesorgan in Verbindung trete, weiterhin an meinen Unterweisungen und an meiner Gegenwart unter euch zweifeln? — Ich spreche nicht zu den Toten oder zu Wesen ohne Vernunft, sondern zu euch, die ihr menschliche Wesen seid und ein Gewissen habt und Mich kennt.

Wenn Ich zu den Toten sprechen würde, hätten diese sich schon aus ihren Gräbern erhoben, wenn Ich zu den Steinen oder zu den Elementen der Natur spräche, würden sie bereits Zeugnis von Mir ablegen. Doch die Ungläubigkeit meiner Kinder wird meine Unterweisung nicht aufhalten, und dies Buch wird weiterhin von der Wahrheit, dem Leben der Gnade und dem Jenseits sprechen.

33. Was sucht ihr in meiner Lehre, was wollt ihr kennenlernen, meine Kinder? „Das Licht“, sagen Mir die einen. „Wir sehnen uns danach, den Frieden zu finden“, höre Ich die andern sagen. Ich sage euch: Wenn ihr euch zuberereitet, werdet ihr in meinem Worte alles finden, was euer Geist ersehnt. Ich habe diese Nation wie einen fruchtbaren und gesegneten Acker zubereitet, von wo aus ihr den Berg des Neuen Zion schauen könnt — das Land, das euch erwartet. Und morgen, nachdem ihr durch die Welt gegangen seid und dabei eure Aufgabe erfüllt habt, werdet ihr euch im Geiste auf den Wegen des Jenseits befinden, und ihr alle werdet in einem einzigen „Tale“ vereint sein und mit Mir einen einzigen Geist bilden.

34. Ihr müsst studieren, damit ihr die Ursache der Ereignisse dieser Zeit versteht: Warum Elias in dieser Zeit gekommen ist, und warum Ich euch mein Wort gebe. Zu allen Zeiten ist Elias als mein Vorläufer gekommen, um den Geist aller Menschen vorzubereiten.

In der „Ersten Zeit“ kam Elias zur Erde, näherte sich den Herzen der Menschen und fand sie dem Heidentum und Götzendienste verfallen. Die Welt wurde von Königen und Priestern regiert, und beide hatten sich von der Erfüllung der göttlichen Gesetze abgewandt und führten ihre Völker auf Wege der Verwirrung und Unwahrheit. Sie hatten verschiedenen Göttern Altäre errichtet, denen sie Verehrung erwiesen. Elias trat in jener Zeit auf und sprach zu jenen mit Worten voller Gerechtigkeit: „Öffnet eure Augen und erkennt, dass ihr das Gesetz des Herrn entweiht habt. Ihr habt das Vorbild seiner Sendboten vergessen und seid Kulten verfallen, die des lebendigen und mächtigen Gottes unwürdig sind. Es ist notwendig, dass ihr erwacht, auf Ihn schaut und Ihn anerkennt. Zerstört euren Götzendienst und erhebt eure Augen über jedes Bildnis, mit dem ihr Ihn dargestellt habt.“

35. Elias hörte meine Stimme, die ihm sagte: „Entferne dich von diesem bösen Volke. Sage ihm, dass für lange Zeit kein Regen mehr fallen wird, bis du es in meinem Namen befiehlst.“ — Und Elias sprach: „Es wird nicht mehr regnen, bis mein Herr die Stunde anzeigt und meine Stimme es befiehlt“, und indem er dies sagte, entfernte er sich. — Von jenem Tage an war die Erde trocken, die für den Regen bestimmten Jahreszeiten verstrichen, ohne dass dieser sich einstellte. Am Himmel sah man keine Anzeichen für Regen, die Felder fühlten die Dürre, das Vieh verschmachtete nach und nach, die Menschen gruben in der Erde nach Wasser, um ihren Durst zu löschen, ohne es zu finden, die Flüsse vertrockneten, das Gras verwelkte, weil es den Strahlen einer sengenden Sonne erlag, und die Menschen riefen ihre Götter an und baten sie, dass jenes Element zu ihnen zurückkehre, um Samen zu säen und zu ernten, der sie ernähren würde.

36. Elias hatte sich auf göttliches Gebot hin zurückgezogen, betete und erwartete den Willen seines Herrn. Die Männer und Frauen begannen aus ihrer Heimat fortzuziehen auf der Suche nach neuen Ländern, wo sie kein Wasser entbehren würden. Überall sah man Karawanen, und an allen Orten war die Erde ausgedörrt.

37. Die Jahre vergingen, und eines Tages, als Elias seinen Geist zum Vater erhob, hörte er seine Stimme, die ihm sagte: „Suche den König auf, und wenn Ich dir das Zeichen gebe, werden die Wasser wieder auf dies Land herabfallen.“

38. Elias, demütig und voll Gehorsam, ging hin zum König jenes Volkes und zeigte vor den Anbetern des falschen Gottes seine Macht. Danach sprach er vom Vater und von Dessen Macht, und da erschienen die Zeichen: Blitze, Donner und Feuer gewahrte man am Himmel, darauf fiel der lebenspendende Regen in Strömen herab. Von neuem bekleideten sich die Felder mit Grün, die Bäume waren voller Früchte, und es gab Wohlstand.

39. Das Volk erwachte angesichts dieses Beweises und erinnerte sich seines Vaters, welcher es durch Elias aufrief und ermahnte.

40. Zahlreich und sehr groß waren zu jener Zeit die Wundertaten Elias‘, um die Menschen aufzurütteln.

41. In der „Zweiten Zeit“ erschien Johannes der Täufer, riet zur Buße und bereitete die Herzen vor, den Messias zu empfangen. Jener gesegnete Vorläufer redete zu den Menschenmengen, weil sich die Zeit von Jesu Predigttätigkeit nahte und es notwendig war, dass sie Ihn erkannten. — Er taufte mit Wasser und goss es auch über Jesus aus, wobei er zu Ihm sprach: „Meister, warum muss ich Dich taufen, obwohl Du ohne Makel bist?“ Darauf erwiderte Jesus: „Es muss also geschehen, damit Ich mein Tagewerk damit beginne, dass Ich Ergebung zeige, auf dass diese hier, die Mir nachfolgen, sich zu läutern und zuzurüsten verstehen, wenn sie sich anschicken, ihre Aufgabe zu erfüllen.“

42. Elias, ein Geist von großer Macht, der von der Menschheit nicht erkannt worden ist, ist immer mein Wegbereiter gewesen. Heute ist er ein weiteres Mal gekommen, um die Gekennzeichneten vorzubereiten, die Mir als Stimmträger zu dienen haben, sowie alle Menschen.

43. Wenn ihr euch zubereitet und meine Unterweisung studiert, um meinen Willen kennenzulernen, wird Elias euch zu Hilfe kommen und euch Stütze und Freund sein.

44. Elias ist (ein) göttlicher Strahl, der alle Wesen erleuchtet und lenkt und sie zu Mir führt. Liebt ihn und verehrt ihn als euren Bahnbrecher und Fürsprecher.

45. Jünger, wenn ihr in das Himmelreich eingehen wollt, so tut gerechte Werke, erfüllt das Gesetz, dann wird mein Werk von allen erkannt werden und unter den Religionen und Lehren als der einzige Weg hervorragen, den Ich den Menschen vorgezeichnet habe.

46. Kommt zu Mir, damit Ich euch bei eurer Zubereitung behilflich bin, setzt euch an meinen Tisch, an dem Ich für jeden meiner Jünger einen Platz bereithalte, von dem aus ihr meinem Unterricht beiwohnen werdet. Kümmert euch nicht darum, ob die Person, durch die Ich Mich kundgebe, ein Mann oder eine Frau, ob sie ein Greis, ein Jüngling oder ein Kind ist. Ergründet meine Unterweisungen, bis ihr den göttlichen Sinngehalt dieses Wortes gefunden habt; dann werdet ihr meine Gegenwart durch jeden meiner Erwählten fühlen. Nützt diese Augenblicke, denn später könntet ihr es beklagen, wenn ihr nicht also tut.

47. Lasst dies Volk wachsen, wie die Bäume wachsen, indem sie ihre Zweige vervielfältigen, wie die Flüsse sich ausdehnen, indem sie neue Flüsse und Bächlein bilden. Seht, wie aus einer Gemeinschaft neue Gemeinschaften in den Provinzen und in den Städten hervorgehen!

48. Mein Geist ist es, der sie (die Berufenen) in die verschiedenen Provinzen gesandt hat, um eine Botschaft der Vergeistigung zu überbringen. Warum wenden sich manche von den Grundsätzen der Vergeistigung ab, die Ich ihnen aufgezeigt habe — nämlich ohne irgendwelchen Eigennutz Liebe zu schenken und Barmherzigkeit zu üben — und verkaufen die Dienste, die sie mittels Gaben vollbringen, die sie nichts gekostet haben? Erinnert ihr euch nicht, dass Ich von den ersten Unterweisungen an, die ihr gehört habt, euch sagte, dass ihr wachen und beten sollt, weil die Versuchung eure Schritte umlauert? Denkt nach, dann werdet ihr euch entsinnen, dass Ich euch auch sagte, dass Ich euch mehr zu geben habe, als ihr von Mir zu erbitten habt — damit ihr euch darauf beschränken solltet, das von Mir zu empfangen, was zulässig ist.

49. Wisset, dass im Buche eurer Bestimmung der Tag und die Stunde aufgezeichnet ist, da sich die Pforten des Jenseits öffnen werden, um eurem Geist Einlass zu gewähren. Von dort aus werdet ihr euer ganzes Werk auf Erden, eure ganze Vergangenheit sehen. Ihr wollt doch dann nicht Stimmen hören, die aus Vorwürfen oder Klagen gegen euch bestehen, oder jene sehen, die euch als Urheber ihrer Übel bezeichnen!

50. Welches Leid, welchen Schmerz fühlt ein Geist, wenn er in jene Welt des Lichtes und des Friedens kommt und hört, dass die Klage seiner Opfer bis dorthin gelangt. Wenn ihr diese kritische Situation nicht durchleben wollt, so pflegt schon jetzt die Felder, die Ich euch anvertraut habe, und legt in sie den Samen meiner Lehre in ihrer ganzen Reinheit. Fühlt euch nicht unfähig, Werke zu vollbringen, die meiner würdig sind, und verlasst eure Ackergeräte nicht bei erst halb getaner Arbeit, um diesen Auftrag zu vergessen und euch erneut den Versuchungen der Welt hinzugeben.

51. Kommt eilends herbei, mein Wort zu hören. Erinnert euch daran, dass der Tag sehr nahe ist, an dem ihr es in dieser Form nicht mehr hören werdet. Für euch ist bereits die Zeit vorbei, in der es nötig war, dass Propheten vor dem Volke auftraten, um es zu ermahnen, Buße zu tun, und um ihm mit der Gerechtigkeit Gottes zu drohen, falls es nicht auf jenen Warnruf hören sollte. Heute will Ich, dass ihr die Propheten seid, welche die Menschheit erwecken und ihr diese himmlische Botschaft übermitteln. Ich werde Wunder auf eurem Wege tun und euch die Waffen der Wahrheit geben, um mit ihnen zu kämpfen, denn ihr werdet bekämpft werden.

52. Viele krumme Wege werde Ich gerade machen, indem Ich Mich der Rechtschaffenheit meiner guten Jünger bediene. Die geistige Gegenwart des Volkes Gottes, auf Erden Israel genannt, wird sich unter den Menschen fühlbar machen, und viele werden zu der Einsicht kommen, dass das, was in materieller Form ausgelegt worden war, einen hohen geistigen Sinn hatte.

53. Auch wenn die Geistwesen, die dies Volk gebildet haben, über die Welt und das Geistige Tal verstreut wurden, um eine Sühnepflicht zu erfüllen, werden sie jetzt — aufgrund meiner Liebe vereint durch das Licht des Heiligen Geistes, das den Pfad ihrer Entwicklung erhellt — auf ihrem Wege alle zusammenführen, die nach Freiheit, nach Frieden, nach Wahrheit und Gerechtigkeit, nach Liebe und Erlösung hungern.

54. Wahrlich, Ich sage euch, das Volk Gottes ist grenzenlos, ihr alle gehört geistig dazu. Darum konnte dies Volk nicht auf eine Nation oder eine Rasse beschränkt bleiben. Das Volk Israel, das von den Propheten und Patriarchen der Ersten Zeiten das Volk Gottes genannt wurde, ist ein Symbol der universellen Familie, ein Volk, das aus Wesen gebildet wurde, die für meine Vorhaben weise ausgewählt worden waren, und das Ich als Werkzeug gebrauchte, um der Menschheit meine Lehren wie ein vor den Menschen aufgeschlagenes Buch zukommen zu lassen — ein Buch, das von geistiger und körperlicher Entwicklung, von göttlichen Offenbarungen, von Weissagungen, von menschlichen Auslegungen, von Erfolgen und von Irrtümern jenes Volkes spricht, von Glanz und Niedergang, von Freiheit und Knechtschaft, von Licht und von Finsternis. Dies Volk wird kein „Gelobtes Land“ mehr unter den Füßen haben. Seine Aufgabe besteht darin, die Verirrten zu suchen, den Schwachen neuen Mut einzuflößen und ihnen den Weg aus der Wüste zu zeigen, hinter der die Tore des Neuen Jerusalem liegen, der Geistigen Stadt, in der ihr ewig mit eurem Meister wohnen werdet.

55. Die hundertvierundvierzigtausend Gekennzeichneten haben die Aufgabe, voll Eifer für das Gesetz einzutreten, das Volk auf dem Wege zu ermutigen, den Glauben zu verteidigen. Sie sollen Soldaten des Friedens sein, Meister in meiner Weisheit, Ärzte für alle Krankheiten, Tröster und Propheten.

56. Große Ereignisse haben die Generationen dieser Zeit miterlebt. Ohne dass ihr euch dessen bewusst werdet, durchlebt ihr die große Schlacht, die nicht nur auf euren Schlachtfeldern oder in den kriegführenden Nationen, sondern auf vielen Gebieten stattfindet. Die wahre Schlacht vollzieht sich im Geistigen — dort, wo eure Augen nicht hindringen, im menschlichen Verstande und Herzen, in den Männern der Wissenschaft und der Religionen und in allen menschlichen Institutionen. Der Grund dafür ist, dass eine neue Zeit herannaht, in der das Siebte Siegel geöffnet werden muss und die Gerechtigkeit und das Licht in den Geistwesen triumphiert. Zuvor werde Ich Geistwesen zur Erde senden müssen, die voll meiner Gnade sind und die die Menschen wie Kinder führen werden, damit sie ihr Heil erlangen.

57. Betet und fühlt, wie Elias den Weltraum von einem Ende zum anderen durcheilt und auf den dunklen Wegen Licht verbreitet, jene rettet, die sich verirrt haben, die Befleckten reinigt, diejenigen erweckt, die in der Unwissenheit schlafen, und alles ordnet, denn dies ist seine Zeit. Fürchtet ihn nicht, liebt ihn, denn er ist als Hirte gekommen, um euch zum Vater zu führen, zur himmlischen Hürde, die euch erwartet.

58. Mein Wort und alle Weissagungen werden in Erfüllung gehen.

59. In der „Zweiten Zeit“ habt ihr meine Hände an ein Holz genagelt, die gleichen Hände, die die Kranken geheilt und Kinder, Jünglinge und Greise liebkost haben. Heute habe Ich meine Rechte freigemacht, doch nicht, um das Kreuz zurückzuweisen, an dem ihr Mich erhöht habt — nein, vielgeliebte Kinder, heute strecke Ich sie liebevoll aus, um euch meinen Segen zu spenden.

Mein Friede sei mit euch!