Unterweisung 64

1. Hier ist meine Lektion, geliebte Jünger. Ergründet sie und bringt meine göttliche Unterweisung zur Anwendung. Dieser Same, den Ich euch anvertraue, ist geheiligt. Baut ihn an, begreift, dass davon die Frucht abhängt, die ihr erlangt.

2. In der Zweiten Zeit sagte Ich euch: „Im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen“, das heißt: „gibt es viele Welten, auf denen der Geist seine Entwicklung erreichen kann. Erwerbt euch Verdienste, damit ihr einen hohen Ort in den Welten erreicht, in denen das geistige Licht und der geistige Friede in größter Intensität erstrahlen. Wo werdet ihr nach diesem Leben hingelangen? — Ich allein weiß es. — Darum sage Ich euch, dass ihr euch durch gute Werke eine Stufe erarbeiten sollt, von der aus ihr aufwärtssteigen könnt, bis ihr den wahren geistigen Frieden erreicht habt, und dass ihr den Zeitpunkt nicht verzögern sollt, an dem euer Geist den Lohn empfängt, den er mit diesen Werken der Liebe an seinen Geschwistern erworben hat.

3. Ihr seht, dass es nicht Strafen sind, die den erwarten, der die Aufgabe nicht erfüllt hat, die ihm der Vater aufgetragen hat. Ihr erntet nur das Resultat eurer Werke.

4. Nicht in dem von der menschlichen Phantasie geschaffenen Gerichtshof werdet ihr Mich in jener Stunde des Gerichtes sehen; es wird in unbekannten Welten sein, wohin die Geister gelangen und wo sie ein höchst reines und strahlendes Licht vorfinden, das diejenigen erleuchtet, die im Leben nach der Wahrheit und der geistigen Aufwärtsentwicklung gestrebt haben. Jene, die meine Wahrheit nicht suchten, werden an Orte der Sühne kommen, wo sie ihrem Geist die Reinheit zurückgeben werden, um danach vorwärtszuschreiten und zu Mir zu kommen; denn keiner wird verlorengehen.

5. Wie entscheidend wird zu jenem Zeitpunkt die Aufgabe eures Gewissens sein; denn niemand wird die Stimme jenes Richters zum Verstummen bringen können, welche unlösbar mit eurem Geist verbunden existiert. Ihr werdet alle Handlungen eures Lebens ergründen, und keiner wird sich mit einem Übermaß an Strenge oder einem Zuviel an Wohlwollen gerichtet fühlen. Gerade dann wird jenes Licht, das Ich von Anbeginn dafür einsetzte, den Weg der Geister zu erhellen, eindringlich erstrahlen.

6. Liebt euch von einer Nation zur anderen, schließt euch zu einer einzigen Bruderschaft zusammen, damit ihr morgen, wenn ihr in verschiedenen geistigen Welten lebt, euch von einer Welt zur anderen lieben könnt.

7. Wahrlich, Ich sage euch, es gibt keinen glücklicheren Tag für einen Geist als jenen, an dem er seine Auftragserfüllung vor seinem Schöpfer niederlegt, wenn jene Frucht sich vor Dessen unendlicher Weisheit als wohlgefällig erweist.

8. Die Geister des Lichts — jene, die ihr Engel nennt, werden zu dieser Begegnung herbeikommen, um euch vor euren Vater zu bringen.

9. Eure Kehlen schrien in der Zweiten Zeit, als ihr Jesus kommen saht: „Hosianna, Hosianna Dem, der da kommt im Namen des Herrn!“ — Wenn ihr jetzt fühlt, dass mein Geist sich euch naht, öffnet ihr die Tore des Heiligtums eures Herzens, werdet ihr stille in ihm und zeigt ihr Mir die innere Wonne, die euch umfängt.

10. Ich bin der gleiche wie damals, auch ihr seid dieselben, meine Unterweisung ist gleichfalls dieselbe. Eure Entwicklung jedoch ist größer, und darum sucht ihr eine vollkommenere Verbindung und Verehrung für euren Schöpfer. Wenn ihr heute betet, vereinigt sich euer Geist, losgelöst vom Körper, mit den Engeln, die den geistigen Raum bevölkern, um mit ihnen vereint einen Lobgesang anzustimmen, welcher nicht von der Erde, sondern vom Himmel ist.

11. Wenn die Menschheit das Gedächtnis der Geburt des Erlösers feiert, wird das Herz der Menschen von einer Freude und einer Hoffnung erfüllt, die sie nicht erklären können. Das gleiche geschieht (in umgekehrtem Sinne), wenn ihr des Leidens und der Opferung eures Herrn gedenkt. Ihr spürt — und sei es nur für eine kurze Zeit — eine unerklärliche Traurigkeit, und zwar, weil Ich immerdar im Herzen der Menschen geboren werde und sterbe.

12. Ich wollte, dass ihr alle ewig lebt, und Ich kann dies vollbringen, weil Ich das Leben bin. Darum habe Ich Mich in verschiedenen Formen immerdar meinen Kindern offenbart, und deshalb habe Ich ihnen mein Gesetz übergeben, damit es euch den Weg zeigt, auf dem ihr zu Mir gelangen könnt.

Als die Menschen sich für das ewige Leben verloren hielten, bin Ich gekommen und habe ihnen meine Vergebung geschenkt, ihre Flecken mit meinen Lehren der Liebe ausgelöscht und ihnen die Möglichkeit geboten, ihre Sünden wiedergutzumachen.

13. Wie viel Blut ist auf die Gesetzestafeln der Ersten Zeit gefallen und versuchte das auszulöschen, was auf ihnen geschrieben stand! Wie sehr hat man meine Lehre der Zweiten Zeit geschändet, ohne ihr Licht verdunkeln zu können! Doch alles habe Ich vergeben, weil die Vergebung Auferstehung und Leben ist, und Ich habe euch gesagt, dass Ich der Weg, die Wahrheit und das Leben bin.

14. Oft werde Ich von jemandem gefragt: „Meister, so Du unsere Verfehlungen vergibst — warum lässt Du dann zu, dass wir sie mit Schmerzen sühnen ?“ Darauf sage Ich euch: Ich vergebe euch, aber es ist notwendig, jene Verstöße wiedergutzumachen, damit ihr eurem Geist die Reinheit zurückgebt.

15. In der Zweiten Zeit sagte Ich euch: „Bittet, so wird euch gegeben, klopfet an, so wird euch aufgetan.“ Jetzt sage Ich euch, dass eure Hand immer an die Tür des Vaters klopfen soll und nicht an die des Richters. Sucht meine Liebe, meine Weisheit, meine Vergebung, aber sucht nicht meine Gerechtigkeit, die unerbittlich ist!

16. Die Tugend ist verachtet und für etwas Schädliches oder Unnützes gehalten worden. Jetzt ist die Zeit gekommen, in der ihr begreifen sollt, dass nur die Tugend euch das Heil bringen wird, euch den Frieden fühlen lassen wird und euch mit Befriedigung erfüllen wird. Aber noch immer muss die Tugend viele Behinderungen und Bedrängnisse erleiden, bevor sie in alle Herzen einziehen kann. Die Soldaten, die sie verteidigen, müssen mit großer Anstrengung und großem Glauben kämpfen. Wo sind diese Soldaten des Guten, der tätigen Nächstenliebe und des Friedens? Glaubt ihr es zu sein? — Ihr prüft euch innerlich und antwortet Mir, dass ihr es nicht seid. Dafür sage Ich euch, dass ihr alle mit gutem Willen zu jenen Soldaten gehören könnt. Wozu, glaubt ihr, bin Ich denn zu euch gekommen?

17. Wenn ihr eurerseits all eure Liebe für diese Sache einsetzt, werdet ihr das Verdienst haben, den Weg des Kommens der neuen Generationen bereitet zu haben, welche der Welt eine Botschaft der Glückseligkeit bringen werden.

18. Viel von dem, was Ich euch in meinen Unterweisungen gesagt habe, ist dazu bestimmt, dass ihr es erfüllt. Doch erkennt auch, dass Ich durch euch zu euren Kindern spreche. Hört und ergründet es, damit eure Leibeshülle sich sanft beugt und mithilft, dass euer Geist den Weg geht, den Ich ihm mit meinen Liebeslehren vorzeichne.

19. Der Zeitpunkt, Mich zu finden, war für euch günstig: der Hunger hatte euch geschwächt, und durch die Frucht dieses Baumes habt ihr die Lebenskraft zurückgewonnen.

20. Die heutige Zeit ist gefahrvoll für die Menschheit, und noch sind die Menschen der rettenden Arche fern, welche mein Gesetz ist.

21. Ich bilde die Jünger heran, die der Welt beweisen sollen, dass die Erfüllung meines Gesetzes kein „Unmöglich“ ist und auch kein Opfer bedeutet.

22. Wenn ihr eure Nächsten liebt, seid ihr gerettet. Jenes Gebot zu erfüllen ist keine Buße. Wer lebt, um seinem eigenen Bruder zu dienen und dabei seinen Schmerz mitfühlt und lindert, bei dem wird ein kurzes Gebet zu Mir genügen, dass Ich durch seine Vermittlung Wunder tue.

23. Noch sende Ich meine Boten nicht in ferne Gegenden, weil sie noch viel zu lernen haben. Sobald sie stark und genügend vorbereitet sind, werden sie Mir im Innern ihres Herzens sagen: „Meister, nun sind wir vorbereitet.“ Ich werde dann in das Heiligtum jener Jünger eintreten, und dort werde Ich Ergebung, Demut, Weisheit und Nächstenliebe finden.

24. Ich werde dem Arbeiter meinen Kuss geben und ihm den Weg zeigen, jenen Pfad, welcher — auch wenn er weit ist — ihn Mir näherbringen wird. Auf ihm gibt es Dornen, an seinen Seiten gähnen Abgründe, zuweilen gibt es Fallgruben und Gefahren, auch Versuchungen. Aber wer gläubig auf ihm verbleibt, fühlt bei jedem Schritt meine Gegenwart; denn Ich habe euch schon gesagt, dass Ich der Weg bin. Wer könnte meinen, dass Ich ihn im Kampfe verlasse? Wie könnt ihr denken, dass Ich Mich von euch entferne, wenn ihr mein Gesetz erfüllt, da Ich Mich in eurer Vergangenheit doch niemals von euch getrennt habe? Lasst zu, dass Ich euch prüfe; die Prüfungen des Lebens stärken den Geist, stählen das Herz und vervollkommnen es.

25. Wann werden die Menschen sich danach sehnen, die Vollkommenheit ihrem Geist zu erreichen? Heute haben sie nicht einmal Frieden, weil unter ihnen der gute Wille fehlt. Das Licht der Himmel wird sich auf dieser Welt widerzuspiegeln beginnen, wenn in den Menschen jene gutwillige Bereitschaft entsteht, ihre Schritte auf den Weg der Brüderlichkeit, der gegenseitigen Achtung, der Liebe untereinander zu lenken.

26. Männer und Frauen dieses Volkes. Ihr seid schlicht und einfach, und darum gebe Ich euch meine Unterweisung mit einfachen Worten, damit alle sie verstehen. Mein Wort ist das Bollwerk eures Glaubens und eurer Hoffnung, und die Wohltaten und Liebesbeweise, mit denen Ich euren Weg besäe, sind die Ermunterung und der Anreiz dazu, dass ihr den Weg fortsetzt, ohne in den Prüfungen schwach zu werden.

27. Die Menschheit, in Machtblöcke und Nationen aufgeteilt, hat ein Vorgefühl, dass die Zeit meiner geistigen Offenbarung gekommen ist; innerlich erwartet sie Mich und sehnt sie sich nach Mir. Wie willkommen wird ihr die Kunde von meiner Gegenwart und meiner Verbindung mit euch sein, die ihr überbringen werdet.

28. Volk, bereite dich zu, damit du der Herold der Frohen Botschaft bist. Wenn diese Zeit kommt, soll euer Mund nicht verschlossen bleiben, und euer Arm soll nicht zu faul sein, um das Stück Land zu besäen und zu pflegen, das euch zukommt.

29. Einige Völker haben bereits den Besuch der Wegbereiter erhalten; aber es ist unbedingt notwendig, dass die Arbeiter, die der Meister selbst in der Dritten Zeit gelehrt hat, hingehen und jene Saat bewässern, die nach dem Tau der Gnade lechzt.

30. Wie bald werdet ihr viele Länder gute Früchte hervorbringen sehen, die ihr heute für hartherzig und der Vergeistigung sehr ferne haltet!

31. Die Felder werden fruchtbar sein, denn sie sind gründlich vorbereitet worden. Die Brennnessel und das Unkraut werden aus ihnen entfernt werden, bis sie gesäubert sind. Wenn daher meine Jünger zu ihnen kommen und sie aufnahmebereit sehen, werden sie Mir sagen: „Dank, Meister!“

32. Die Zeit dieser Verkündigung wird durch die weithin tönende Glocke angekündigt werden, die geläutet werden wird.

33. Diese Nation soll bereit und geschmückt sein, um die Menschenscharen aufzunehmen, die auf der Suche nach Lebensunterhalt und Frieden sich ihr nähern werden. Bereitet ihr euch vor, säubert euer Heim und richtet die beste Speise her, damit ihr den Fremdling an euren Tisch setzen könnt.

34. Wahrlich, Ich sage euch, in diesen Menschenscharen wird vom Bettler bis zum König alles herbeikommen. Diejenigen, die bei euch Gastfreundschaft und Liebe finden, werden dem Unendlichen ein Loblied der Dankbarkeit emporsenden.

35. Jene, die durch meine Gnade gekennzeichnet worden sind, wissen, dass sie Wächter und Soldaten dieser Rettungsarche sind, und dass sie jede Spur von Abgötterei und Fanatismus zerstören müssen. Groß ist der Kampf, der euch erwartet, aber die Fackel eures Glaubens wird euch retten. Ihr habt bereits erfahren, was Verleumdung, Verfolgung und Intrige ist. Ihr habt schon all diese Prüfungen erlitten, die euch nicht unvorbereitet treffen werden, wenn sie sich wiederum auf eurem Wege zeigen; denn es ist kein mit Rosen besäter Weg, der in mein Reich führt, es ist jener, dem die blutige Spur meiner Schritte aufgeprägt ist. Darum sage Ich euch: Selig jene, die um meiner Sache Willen Verfolgung und Verleumdung erleiden und denen Brot und Wasser verweigert wird, denn sie werden zu Mir kommen und gepriesen werden.

36. Fürchtet nicht Beleidigungen oder Schmähungen. Denkt daran, dass sie auch eurem Meister entgegengeschleudert wurden. Fürchtet euch nicht davor, dass die Menschen von euch etwas sagen, was ihr nicht seid. Denkt daran, dass sie Mich Zauberer und Hexenmeister nannten. Wenn die Welt euch verabscheut, so erinnert euch daran, dass sie Mich schon vor euch verabscheute!

37. Lernt zu schweigen und überlasst die Sache Mir. Seid Fürsprecher eben jener, die euch beleidigen, und euer Verdienst wird groß sein. — Heute kennt ihr viele Verfehlungen eurer Mitmenschen noch nicht; doch wenn ihr einmal mit wahrer Gerechtigkeit zu urteilen versteht, werden euch ihre Fehler offenbar werden, denn dann werdet ihr fähig sein, eure Brüder zu lehren und zum Heil zu führen.

38. Dies sind die Wege des Geistes, die der gute Jünger des Heiligen Geistes kennenlernen und durchlaufen muss, ohne in die Irre zu gehen.

39. Das Kind des Lichtes wird im Finstern zu gehen vermögen und wird darin den Verirrten zu finden wissen, um ihn zu retten.

40. Wie ist es möglich, dass ihr in dieser Zeit, in der die Menschheit seufzt, noch immer davon träumt, große materielle Reichtümer zu besitzen? Habe Ich euch etwa meinen Frieden gegeben, damit ihr nur an euren weltlichen Ehrgeiz denkt? Unaufhörlich gelangen Kriegsnachrichten zu euch, und ihr tut nichts, um euch geistig zu fördern. Schon seit langem verlange Ich eure Vereinigung, und noch immer finde Ich euch gespalten. Wann endlich wird die ganze Menschheit die Sehnsucht fühlen, sich im Denken und im Wollen geistig zu vereinen? — Ich habe euch schon gesagt, dass an dem Tag, an dem ihr euch vereinigt, ihr einen unüberwindlichen Wall bilden werdet, der jeden Angriff abwehrt. Ihr müsstet bereits stark sein, denn die „Früchte dieser Bäume“ sind überreichlich gewesen, und sie alle waren euer.

41. Sind euch in eurem Geiste nicht die Wunder gegenwärtig, die Ich einem jeden zuteil werden ließ? Habt ihr nicht begriffen, dass alles, was Ich euch gelehrt habe, eine Offenbarung eures Vaters gewesen ist? Wenn sich jemand schämt, ein Jünger dieses Werkes zu sein, dann deshalb, weil er überhaupt nichts von meiner Unterweisung verstanden hat. Heute könnt ihr noch ruhig leben, auch wenn ihr eure geistigen Pflichten vernachlässigt. Doch die Heimsuchungen werden kommen, und dann werdet ihr über euch jammern; eure letzte Stunde wird schlagen, und ihr werdet nicht wissen, wie ihr in jene Welt eintreten sollt, die euch erwartet, und auch nicht, womit ihr die Stimme eures Gewissens zum Schweigen bringen könnt. — Seht, wie viele Herzen kommen in meine Gegenwart durch einen von euch, der Mir getreu und gehorsam ist! Macht euch bewusst, wie sehr ihr auf Schritt und Tritt von jenen beobachtet werdet, die wissen möchten, ob ihr tatsächlich den Heiligen Geist vernehmt.

42. Meint ihr, wenn von euren Lippen eine Gotteslästerung oder ein unzüchtiges Wort kommt, dass dann der Ungläubige euch glaubt, dass ihr Jünger Christi seid, des Göttlichen Wortes? Entsprechen jene Worte und jene Redensarten etwa der Ausdrucksweise und den Grundsätzen, die Ich euch gelehrt habe?

Die Kinder beobachten euch ebenfalls: Warum streitet ihr vor ihnen? Erkennt, dass mit diesem Beispiel, das ihr gebt, unter die Kleinen die Bosheit Kains eindringt. Denkt daran, dass sie eure nächsten Nachkommen sind, die das weitersagen werden, was ihr gelernt habt und was ihr auf dem Wege eures Gottes und Herrn gewesen seid.

43. Erarbeitet euch einen guten Lohn, indem ihr für eure Brüder eine gute Frucht anbaut. Bereitet euch für die kommenden Zeiten vor, denn vor meinem Abschied wird es noch Zwist unter euch geben, weil an euch alle die Versuchung herantritt. Ihr müsst wachsam sein. Betet und setzt meine Unterweisung in die Tat um. Wahrlich, Ich sage euch, diese kurzen Zeitspannen, die ihr der Ausübung des Guten widmet, werden ihre wohltätigen Wirkungen noch in vielen der nach euch kommenden Generationen fühlbar machen.

Niemand war imstande oder wird je imstande sein, sich sein Schicksal selbst zu bestimmen; dies kommt Mir allein zu. Vertraut auf meinen Willen, und ihr werdet den Lebensweg bis zum Ende ohne größere Schwierigkeiten zurücklegen.

44. Faßt es recht auf, wenn Ich euch sage, dass kein Blatt vom Baume sich ohne meinen Willen bewegt; dann werdet ihr wissen, wann Ich es bin, der euch prüft, und wann ihr euren (selbstverschuldeten) Leidenskelch leert — um hernach Mich zu beschuldigen. Dann werdet ihr zu Richtern und macht Mich zum Angeklagten. — Erkennt eure Irrtümer und berichtigt sie. Lernt, die Fehler eurer Mitmenschen zu vergeben, und wenn ihr sie nicht korrigieren könnt, so breitet wenigstens einen Schleier der Nachsicht über sie.

45. Euer Bittgebet für eure Mitmenschen ist zu Mir gelangt; denn ihr seid in das Heiligtum des Herrn eingetreten, und dort hat sich euer Geist geborgen gefühlt. Diejenigen, die Frieden suchen, die einen Weg suchen, der sie zu einem besseren Leben führt — sie sind es, die mein Heiligtum betreten. Diejenigen, die Schätze und Ehren der Welt suchen, sind eifrig bestrebt, andere Wege zu finden. Ich sage euch, der Friede, der nur in meinem Geiste wohnt, wird schließlich von allen ersehnt und gesucht werden.

46. Wer oder was kann euch auf Erden den wahren Frieden des Geistes geben? Nur die unendliche Liebe eures Vaters.

47. Es gibt wohlhabende Reiche, denen die Gesundheit fehlt und die keine Freude kennen, und es gibt arme Menschen, die gesund sind und nicht wissen, was sie besitzen, und die verbittert leben, weil sie Reichtümer oder Annehmlichkeiten ersehnen. Ich entdecke keine edlen Bestrebungen in den Herzen der Menschen, und wenn sie diese endlich haben, so verfolgen sie jenes Ziel nicht auf guten Wegen. Den Beweis dafür habt ihr in diesen unsinnigen und für Wesen, die das Licht Gottes besitzen, unwürdigen Kriegen.

48. Ich bin der Friede, in meiner unendlichen Weisheit ist alles vorhanden, was ihr euch wünschen könnt. Doch wann haben die Völker gebetet, um meinen Frieden zu erlangen? Wann haben die Männer, welche die Völker führen und regieren, ihre Augen auf Mich gerichtet? Wann sind die Heere niedergekniet, um ihren Himmlischen Vater um Vergebung zu bitten, nachdem sie ihre Nächsten getötet hatten? Und der Friede ist so zerbrechlich, dass es nötig ist, zu wachen und an sich zu arbeiten, um ihn bewahren zu können und nicht zuzulassen, dass er zu Mir zurückkehrt. Bedenkt, wie ihr voll Frieden seid, nachdem ihr Mir zugehört habt, und mit diesem Frieden verlasst ihr die Versammlungsstätten und gelangt zu euren Heimen; aber wie kurz sind die Augenblicke, in denen ihr diesen Frieden im Herzen zu bewahren imstande seid! — Ich habe euch „das Volk des Friedens“ genannt, „die Kinder des Friedens“. Aber ihr entschließt euch nicht dazu, die Frohe Botschaft zu lehren, weil ihr wisst, dass man, um den Frieden zu bringen, ihn selbst besitzen muss. Doch wann wollt ihr diesen hohen Auftrag erfüllen?

49. Jünger, lernt, meinen Frieden festzuhalten, macht ihn zu einem Schwert und zerstört die Zwietracht und die Uneinigkeit, die in eurem Heime herrscht. Erfüllt das Leben derer, die euch umgeben, mit Frieden, damit euch dies zur Übung dient und ihr morgen den Frieden in andere Heime und zu anderen Völkern bringt. Dies ist das Saatgut, das Ich in eurem Kornspeicher bereitstelle.

50. Wie bald würde dies Volk anerkannt werden, wenn in seiner Mitte der Friede lebte und es ihn in seinem Leben unter Beweis stellte; die Orkane, die Unwetter und Wirbelstürme würden sich angesichts der Stärke eures Friedens in Nichts auflösen. Solange Zwist unter diesem Volke existiert, wird es gebrechlich sein, und seine Tore werden für Nachstellungen offen sein.

51. Mein Wort in diesen Versammlungsstätten ist in Strömen herabgekommen; meine Wunder sind überreichlich gewesen, um euren Glauben zu beleben. Habt ihr den Sinn meines Werkes unter euch etwa nicht begriffen?

52. Ich habe euch „Israel“ genannt, damit ihr mutig aufbrecht, Mir nachfolgt und den Herzen der Menschen meinen Frieden und mein Gesetz bringt. Dies ist eure Bestimmung, und die Zeit wird kommen, in der dies Volk sich in der Welt voll geistiger Kraft erhebt. Es wird als Licht in der Zeit der Verwirrung und des Zweifels erscheinen, wenn der Hunger und Durst nach Wahrheit am größten ist.

53. Der Meister sagt euch: Volk, deine Hand soll niemals leer sein, dein Herz soll nicht kleinlich sein, denn ihr wisst nicht den Zeitpunkt, an dem ihr euch von Scharen Bedürftiger umringt oder euch von den Fragen Wissensdurstiger bestürmt seht. Eure Pflicht ist es dann, allen von dem Vielen zu geben, das Ich in euren Geist einströmen ließ. Habt nicht das Gefühl, als wärt ihr gar nichts, doch haltet euch auch nicht für die am meisten Geliebten und für die einzigen Besitzer der Wahrheit, welche die göttlichen Offenbarungen und die Gnadengaben des Herrn in sich bergen; denn dann wärt ihr in Gefahr, unter die Herrschaft anderer zu geraten, so wie in alten Zeiten Israel wegen seines Ungehorsams gegenüber meinen Geboten in Gefangenschaft geriet.

54. Was würde euer Herz empfinden, wenn es sähe, wie eure Kinder sich vom rechten Weg entfernen, von eurem Vorbild enttäuscht? Was würde euer Geist empfinden, wenn er vom Jenseits aus sähe, dass die neuen Generationen Mich in der Abgötterei suchen?

55. Die Stämme (des Geistigen Israel) sind noch verstreut, der größte Teil dieses Volkes hat noch nicht den Weg gefunden. Es ist nötig, dass diejenigen, die diese Stimme gehört und meine Gebote empfangen haben, wachen und die Ankunft der Menschenscharen zugerüstet erwarten, damit — wenn diese eure Einigkeit und eure Gottesverehrung sehen — sie meine Lehre anerkennen und Mir nachfolgen. Erwartet nicht, dass sie von einer einzigen Rasse oder Nation sind, denn unter ihnen werden Menschen aller Rassen herbeikommen.

56. Elias führt nach und nach seine Herde zusammen, und wahrlich, Ich sage euch, der Zeitpunkt, an dem ihr alle zueinander findet, wird bald kommen.

57. Ich habe euch die Starken meines Hauses genannt und gebe euch in jedem Augenblicke meine göttliche Kraft, damit ihr über die Aufgabe wacht, die Ich euch anvertraut habe, indem ihr im Innern meines Heiligtums betet, das in jedem von euch existiert.

58. Seid willkommen, die ihr für kurze Zeit die Welt zurücklasst, um mein Wort zu vernehmen. Wahrlich, Ich sage euch, durch einen von euch, der meine Lektion lernt und ausübt, würde ein (ganzer) Landstrich gerettet werden; ebenso würde dies Volk, wenn es sich insgesamt zubereitete und mit Liebe betete, die Rettung der Menschheit erreichen. Wenn dies nicht geschieht, so liegt es nicht daran, dass eure Zahl zu klein ist, sondern daran, dass eure Liebe noch zu klein ist.

Reinigt zunächst euer Herz! Wer könnte besser als ihr seine Fehler und seine Schandflecken kennen? Begreift dies und reinigt euch von allem, was euch euer Gewissen zum Vorwurf macht.

59. Es gibt viele, die ihre Sünden zu entschuldigen suchen; doch Ich frage euch: Bürdete etwa der Vater dem Kind jene Last von Mühsalen und Leiden auf? Bin Ich nicht Der, der zu allen Zeiten gekommen ist und eure Bürde von Trübsalen und Leiden erleichtert hat?

60. Zu jeder Stunde ruft euch meine Stimme auf den guten Weg, auf dem der Friede ist; aber euer taubes Gehör hat nur einen Augenblick der Empfindsamkeit für jene Stimme, und dieser Augenblick ist der letzte eures Lebens, wenn der Todeskampf euch die Nähe des körperlichen Todes ankündigt. Dann wolltet ihr gerne das Leben neubeginnen, um Fehler wiedergutzumachen, um euren Geist angesichts des Urteilsspruches eures Gewissens zu beruhigen und dem Herrn etwas Wertvolles und Verdienstvolles darzubringen.

61. Ich bin der Weg, und diesen Weg habe Ich euch seit den ersten Schritten der Menschheit auf Erden gezeigt. Sagt Mir: Wann habe Ich euch ohne Hilfe oder ohne Licht gelassen? In welchem Lebensalter oder in welchem Zeitalter habe Ich jemals mein Gesetz aus eurem Geiste getilgt? Niemals habe Ich aufgehört, zu euch zu sprechen, deshalb fordere Ich jetzt von euch eure Ernte. Durch meine neue Kundgabe habe Ich euch mit göttlicher Strenge und absoluter Gerechtigkeit zur Rechenschaft gezogen und mache Ich euch für eure Verstöße gegen mein Gesetz verantwortlich.

62. Ich habe euch alle Jünger genannt, die ihr dies Wort vernommen habt. Aber ihr müsst dies durch eure Lebensführung unter Beweis stellen und diese Gute Botschaft verbreiten, damit die gegenwärtige Menschheit den Weg bereitet für die neuen Generationen. Diese Wesen sollen nicht von den ersten Tagen ihrer Kindheit an den Kelch der Bitternis und des Leidens trinken, denn sie haben eine andere Aufgabe. Doch falls ihr ihnen von diesem Kelch zu trinken geben solltet, werdet ihr dafür von Mir zur Rechenschaft gezogen werden.

63. Ach, wenn ihr doch mit der Einfachheit der Vögel leben wolltet, die in Liebe zueinander leben und die, wenn sie fühlen, dass der Winter naht, auf der Suche nach einem besseren Klima den Flug beginnen, aber ihre Nester auf den Bäumen fertig zurücklassen, damit sie ihren Geschwistern als Heim dienen! — Der Winter eures Lebens ist das Greisenalter; doch ihr, die ihr kleingläubige Menschen seid, seht in jenem Winter die Kälte des Todes und des Endes, ohne zu begreifen, dass nach dem Winter immer der Frühling kommt mit seinem Wiedererwachen, seinem Vogelgesang und seinen Wohlgerüchen.

64. Dieser geringe Glaube an die geistige Auferstehung nach diesem Leben ist der Grund dafür, dass ihr euch bis zum letzten Augenblick eures Daseins mit dem Menschlichen, dem Materiellen beschäftigt, ohne die Flügel des Geistes auszubreiten, um den Flug zu beginnen, und ohne ein Nest für die neuen Bewohner zurückzulassen, das durch Tugend und Glaube aufgebaut wurde.

65. Ihr seid nicht wie die Vögel, denn eure Welt ist nicht friedlich. Ihr seid vielmehr Krieger, die in einer unaufhörlichen Schlacht kämpfen. Doch Ich sage euch: Kämpft — aber mit Edelmut, schwingt Waffen der Gerechtigkeit, bleibt beharrlich im Guten, das Gute ist die Wahrheit. Lasst die Wege für die neuen Soldaten gangbar zurück, hinterlasst ihnen das Land aufgeräumt und gereinigt, damit auf ihm zuletzt die Vernunft, die Liebe und die Gerechtigkeit siegen, während ihr bei Mir zur Ruhe kommt.

66. Ich muss so zu euch sprechen, weil eure Welt in Kriege jeder Art verstrickt lebt. Wenn Prüfungen die Welt heimsuchen, überfallen sie diese immer unvorbereitet; denn während sie wenig an das Ewige denkt und darüber nachsinnt, genießt sie allzu sehr die Freuden der Welt und des Fleisches.

67. Wahrlich, Ich sage euch, wenn die Menschen sich in dieser Zeit nicht von den Flecken reinigen, die sie in ihrem Geist verursacht haben, werden die Naturgewalten als Herolde kommen, um mein Gericht und meine Herrlichkeit anzukündigen und die Menschheit von jeder Unreinheit zu säubern.

68. Selig die Männer, Frauen und Kinder, die — wenn sie die Nähe jenes Gerichtes begreifen — meinen Namen preisen, weil sie fühlen, dass der Tag des Herrn gekommen ist. Denn ihr Herz wird ihnen sagen, dass sich das Ende der Herrschaft des Bösen naht. Ich sage euch, diese werden durch ihren Glauben, ihre Hoffnung und ihre guten Werke gerettet werden. Doch wie viele derer, die in jenen Tagen leben, werden Gott lästern!

69. Menschheit, du glaubst, dass man große Reichtümer und irdische Güter benötigt, um die Welt zu erobern, und vergisst dabei Christus, der in einem Stall geboren wurde und der, ohne irgendetwas auf Erden zu besitzen, dennoch das Herz der Menschen eroberte, Völker zu seinen Vasallen machte und zum König und Herrn ausgerufen wurde.

70. Wenn ihr die Wahrheit einmal begreift und fühlt, werdet ihr erleben, wie leicht es für den Geist ist, den Schritten seines Meisters zu folgen, selbst in den härtesten Prüfungen. Tut alles, was euch möglich ist, denn Ich werde nicht mehr von euch verlangen, als ihr tun könnt. Dann werdet ihr für die neuen Generationen den Weg gebahnt hinterlassen.

Ich lege euch die Kinder ans Herz und trage euch auf, sie auf den rechten Weg zu führen. Versammelt sie, sprecht zu ihnen mit Liebe und Hingabe von Mir. — Sucht die Verstoßenen auf, jene, die verloren unter Elend und Laster leben. Ich gebe euren Worten geistige Kraft, damit diese der Weg zum Heil sind, wenn sie über eure Lippen kommen. Öffnet vor den Unwissenden das Buch des Wahren Lebens, damit ihr Geist erwacht und groß wird beim Eindringen in die Offenbarungen des Heiligen Geistes. Werdet eurem Meister ähnlich, und ihr werdet Gehör finden.

71. Wenn Ich in der Zweiten Zeit einen bescheidenen Ort aufsuchte, um als Mensch geboren zu werden und Herzen zu finden, darin zu wohnen, so sollt ihr nicht auf eine Stellung aus sein, die euch angesehen macht. — Sucht die empfindsame Saite, die in jedem Herzen vorhanden ist, um dorthin meinen Samen und meinen heilenden Balsam zu legen. — Der Ort, an dem Ich als Mensch geboren wurde, war Mir gleichgültig, aber Ich gab sogar das Leben hin, damit meine Liebe in euren Herzen geboren würde. Jetzt sage Ich euch: Menschen, der Same dieser Liebe, der in meinem Blute symbolisiert war, fiel in das Herz aller Menschen. Warum liebt und pflegt ihr heute nicht das, was Ich mit so viel Liebe säte?

72. Seid nicht taub gegenüber dieser Stimme, öffnet eure Augen für die Wirklichkeit dieser Zeit und beginnt das Tagewerk mit vollem Vertrauen und Glauben. Andernfalls müsst ihr im Jenseits als Blinde erwachen, und Ich habe euch gesagt, dass man jene Welt nicht mit geschlossenen Augen betreten soll.

73. Verlangt der Herr etwa Unmögliches von euch? Ich lehre euch nur, Liebe zu säen, damit ihr schließlich die Frucht des Lebens erntet. Pflegt heute das Herz der Kinder, damit ihr sie morgen von den Herrlichkeiten des Heiligen Geistes sprechen hört.

74. Wacht über die Rosen und Lilien, welche die Herzen der Jugend sind, dann werdet ihr euch morgen an dem Erblühen der Tugend erfreuen. Lehrt, mit dem Geiste zu beten, und ihr alle werdet erkennen, dass dies die vollkommene Zwiesprache ist, wenn ihr fühlt, dass euer Geist in meine Gegenwart gekommen ist und sich dort von meiner Liebe genährt hat.

75. Auch heute noch kommt mein göttlicher Strahl zu den Menschen herab. Doch erinnert euch an das, was ihr gehört habt, als Ich euch sagte: „Wo zwei oder drei meiner Kinder Zusammenkommen, dort werde Ich herabkommen, um ihnen mein Wort zu geben.“ Seit damals hat sich die Zahl meiner Zuhörer vermehrt, bis sie zu Scharen von Menschen wurden.

76. Wenn Ich euch mein Versprechen, zurückzukommen, erfüllte, werde Ich auch meinen Willen, zu scheiden, erfüllen. Nützt die kurzen Zeitspannen gebührend aus, die euch zum Hören meines Wortes noch verbleiben, dann werdet ihr als Jünger des Heiligen Geistes zubereitet sein.

Mein Friede sei mit euch!