Unser Geist entsprang dem Schoss des Vaters. Wie konnte dann die Verwirrung geschehen?

Autor: Alfredo Melendez

Als unser Geist dem Göttlichen Geist entsprang, waren wir rein und makellos, doch wir mussten noch lernen, die göttliche Weisheit zu empfangen, indem wir den freien Willen gut nutzen.

Wir waren wie ein neugeborenes Baby. Unser Vater hätte uns mit all der Weisheit erschaffen können, die in unserem Geist inne ist, aber dann hätte unsere Entwicklung keinen Wert, weil sie nicht bewusst erreicht worden wäre.

Der Geist durfte von seinem Ursprung an über sich selbst entscheiden, ob er vorwärtsschreiten, zurückgehen oder stehenbleiben will. Stehenbleiben oder zurückgehen sind ein Übel für den Geist und dieses Übel wird er bedauern, wenn er sich darüber bewusst wird, dass andere über Fähigkeiten und Mächte verfügen, die ihnen grosse Befriedigung verschaffen und dass er die gleiche Gelegenheit gehabt hatte, diese zu entwickeln und er dies nicht gemacht hat.

Nachdem ein Geist inkarniert ist, bleibt der freie Wille im Geist, nur, dass er jetzt noch einer anderen Prüfung unterzogen wird, und zwar jener der Körpermaterie.

Seht, ihr habt den freien Willen, besitzt den Willen und deswegen leidet ihr. Wie oft wolltet ihr den unerbittlichen Gesetzen unterworfen sein, festen Gesetzen, wie es die euch untergeordneten Wesen sind! Nein, meine Brüder und Schwestern, der Verdienst liegt gerade darin, euren freien Willen dem Gesetz unterzuordnen und eure Vernunft dem Gewissen. Der freie Wille und der Wille wurden euch gewährt, damit ihr dem Herrn ähnlich seid. (GLW E. 53,34)

Warum folgte der Geist nicht von Anfang an der Stimme des Gewissens? Weil er es nicht hinreichend entwickelt hatte, um die Gebote zu verstehen und zu erfüllen, die es ihm eingab, und gleichzeitig die Triebe des Fleisches zu beherrschen. Der freie Wille und der Einfluss der Materie sind die Prüfungen, denen euer Geist unterworfen ist. (U. 1-15,5)

Was würde aus dem Geist, der seines freien Willens beraubt ist? Erstens wäre er nicht Geist und deshalb wäre er kein Geschöpf, das des Höchsten würdig wäre; er wäre so etwas wie jene Maschinen, die ihr herstellt, etwas ohne eigenes Leben ohne Intelligenz, ohne Willen und ohne Strebsamkeit. (1-20,37)

Dass unser Gewissen sich erweitert bedeutet nicht, dass wir unsere Irrtümer vollständig korrigiert und/oder wiedergutgemacht haben.