Unterweisung 11

1. Menschheit, suche deine Seligkeit in der Liebe deines himmlischen Vaters; denn wahrlich, Ich sage euch, die Verbundenheit mit Gott wird euch die Seligkeit in eurem Geiste fühlen lassen.

2. Wenn der Mensch den geistigen Pfad betritt, wird er endlich den Weg zur Seligkeit gefunden haben. Jünger, fasset das Wunder, in eurem Geiste das Himmelreich haben und fühlen zu können!

3. Wieder erteile Ich euch Unterricht durch die Lehre der Liebe, denn obwohl ihr dabei seid, die Lehren des Lebens, das eine Schule für euch ist, zu lernen, habt ihr nicht alles ergründet, was es euch auf eurem Wege offenbart.

4. O meine vielgeliebten Kinder, die ihr wie verirrte Schafe klagt und mit angstvoller Stimme nach eurem Hirten ruft! Wenn ihr eure Augen vor der Wirklichkeit, die euch umgibt, verschließt, denkt ihr schließlich, dass Ich die Ursache all eures Elends auf der Erde bin; andere glauben, dass Mir ihr Wohl und Wehe gleichgültig ist.

5. Wie undankbar seid ihr, wenn ihr so von eurem Vater denkt, und wie ungerecht in der Beurteilung meiner vollkommenen Gerechtigkeit!

6. Meint ihr, Ich höre euch nicht, wenn ihr sagt, dass ihr euch nur von Bitternissen nährt, dass die Welt, die ihr bewohnt, eine Welt ohne Glück ist, und dass das Leben, das ihr führt, keine Daseinsberechtigung hat?

7. Ihr fühlt Mich nur, wenn ihr glaubt, dass Ich euch züchtige, dass Ich euch jede Barmherzigkeit versage, und vergesst die Zärtlichkeit und Güte eures Vaters; ihr beklagt euch über euer Leben, statt seine Wohltaten zu segnen.

8. Dies deshalb, weil ihr eure Augen vor der Wahrheit verschließt und nur Leid und Tränen in eurer Umwelt seht und in Verzweiflung geratet, weil ihr glaubt, dass alles ohne Belohnung bleiben wird.

9. Wie anders wäre euer Leben, wenn statt dieses Aufbegehrens, dieser Verständnislosigkeit, euer erster Gedanke täglich der wäre, euren Vater zu segnen, und eure ersten Worte solche des Dankes wären für so viele Wohltaten, die euch seine Liebe beschert! Aber ihr vermögt diese Tugenden nicht mehr zu empfinden, weil das „Fleisch“ euren Geist verstört hat, und ihr meine Lehre vergessen habt; deshalb spreche Ich zu euch von diesen Empfindungen, die ihr aus eurem Herzen verbannt habt.

10. Das Schicksal hat das Erbarmen, welches Gott in dasselbe hineingelegt hat. Das Schicksal der Menschen ist voll göttlicher Güte.

11. Ihr findet diese Güte oftmals nicht, weil ihr sie nicht zu suchen versteht.

12. Wenn ihr innerhalb des für jeden Geist durch Mich vorgezeichneten Schicksals euch einen harten und bitteren Weg bahnt, so suche Ich ihn zu mildern, doch niemals seine Bitternis zu mehren.

13. Die Menschen brauchen einander in der Welt, niemand ist zu viel und niemand ist zu wenig. Alle Leben sind für die Ergänzung und Harmonie ihres Daseins füreinander notwendig.

14. Die Armen benötigen die Reichen und diese jene. Die Bösen bedürfen der Guten und diese der ersteren. Die Unwissenden haben die Wissenden nötig, und die Wissenden die Unwissenden. Die Kleinen brauchen die Älteren, und diese ihrerseits benötigen die Kinder.

15. Jeder Einzelne von euch ist durch die Weisheit Gottes in dieser Welt an seinen Platz gestellt und demjenigen nahe, bei dem er sein soll. Jedem Menschen ist der Kreis zugewiesen, in dem er leben soll und in welchem es inkarnierte und entkörperte Geistwesen gibt, mit denen er zusammenleben soll.

16. So trefft ihr, jeder auf seinem Wege, nach und nach alle, deren Aufgabe es ist, euch die Liebe zu lehren, die euch emporhebt; von andern werdet ihr Schmerz erleiden, welcher euch läutert. Die einen werden euch Leid bringen, weil ihr es also bedürft, während die anderen euch ihre Liebe schenken werden, um eure Bitternisse auszugleichen; doch alle haben eine Botschaft für euch, eine Lehre, die ihr verstehen und nützen müsst.

17. Ich sage euch noch einmal, dass ihr die Botschaft, die jedes Wesen für euch bereithält, nicht erkannt habt, obwohl ihr meiner Unterweisung beiwohnt.

18. Sucht in jedem eurer Brüder sowohl die gute Seite, die er euch darbietet, um von ihm zu lernen, als auch die schlechte Seite, damit ihr ihm helft, sich aufzurichten; auf diese Weise werdet ihr den Lebensweg unter gegenseitigem Beistand gehen.

19. Haltet einen Augenblick inne und denkt nach, denn ihr habt viele vorübergehen lassen, die euch Gutes tun konnten. Lasst diese Gelegenheiten nicht vorübergehen, denn es sind Lektionen, die ihr ungenutzt lasst.

20. Jedes menschliche Wesen ist eine Lehre, eine Erwartung von Liebe oder von Lieblosigkeit, welches euch schließlich seine süße oder bittere Wahrheit zuteil werden lässt; und so werdet ihr von Lektion zu Lektion gehen, zuweilen lernend und zuweilen lehrend, denn ihr müsst euren Mitmenschen ebenfalls die Botschaft vermitteln, die ihr zur Erde mitgebracht habt.

21. Wahrlich, Ich sage euch, wenn die Menschheit diese Lehren verstünde, würde sie auf Erden nicht so viel weinen.

22. Vergesst nicht, dass jeder inkarnierte und entkörperte Geist, der euren Lebensweg in irgendeiner Form kreuzt, euch in eurem Schicksal weiterhilft.

23. Wie viele Lichtgeister habe Ich für euch zur Welt gesandt, und ihr habt nicht innegehalten, um meine Liebe für euch zu segnen!

24. Vielen Geistwesen, die Ich zu euch geschickt habe, habt ihr keine Beachtung geschenkt, ohne euch bewusst zu werden, dass sie Teil eures Schicksals waren; doch weil ihr sie nicht anzunehmen verstandet, bliebt ihr mit leeren Händen zurück und musstet später Reuetränen vergießen.

25. Menschheit, deine Bestimmung ist es, mit allem Geschaffenen im Einklang zu sein. Diese Harmonie, von der Ich zu euch spreche, ist das größte aller Gesetze, denn in ihm findet ihr die vollkommene Gemeinschaft mit Gott und seinen Werken.

26. Studiert die Geistwesen, die euch umgeben, und die, welche euren Lebensweg kreuzen, damit ihr deren Tugenden schätzen lernt, die Botschaft aufnehmt, die sie euch bringen, oder ihnen das gebt, was sie von euch erhalten sollen.

27. Warum habt ihr eure Nächsten, welche das Schicksal euch in den Weg gestellt hat, verachtet? Ihr habt ihnen die Tür eures Herzens verschlossen, ohne die Lehre zu erfahren, die sie euch bringen sollten.

28. Oft habt ihr gerade den von euch ferngehalten, welcher eine Botschaft des Friedens und des Trostes für euren Geist brachte, und dann beklagt ihr euch, wenn ihr euren Kelch mit Bitternis gefüllt habt.

29. Das Leben bringt unerwartete Veränderungen und Überraschungen mit sich, und was werdet ihr tun, wenn ihr morgen den sehnsuchtsvoll suchen müsst, den ihr heute hochmütig von euch wieset?

30. Bedenkt, dass es möglich ist, dass ihr den heute Abgewiesenen und Verachteten morgen voll Verlangen suchen müsst, aber dass es oftmals schon zu spät sein wird.

31. Wenn ihr Kinder seid, so begreift und schätzt die Güte eurer Eltern. Wenn ihr Eltern seid, so habt Verständnis für eure Kinder. Wenn ihr Ehegatten seid, so lernt euch kennen und liebt euch gegenseitig; doch wenn ihr dies noch nicht seid und auf den wartet, der sich mit eurem Geschicke verbindet, so macht euch bereit, ihn zu empfangen, ihn zu verstehen.

32. Hört auf, euch durch Verirrungen und Frivolitäten noch mehr Leid zu schaffen, und da ihr nicht gelernt habt, im Buche des Lebens zu lesen, so leset wenigstens im geistigen Adel jener, die euch direkt umgeben.

33. Menschheit, begreife mein Wort, lerne von Mir und erkenne, wie Ich niemanden von Mir weise von denen, die sich Mir nahen, weil Ich weiß, dass ihr alle meine Kinder seid, dass ihr alle Meiner bedürft.

34. Lernt diese Lehre, damit ihr versteht, Meister zu werden; doch lernt zuvor, Brüder zu sein.

35. Ihr alle müsst erkennen, dass es eure Bestimmung ist, die großen Lektionen des Lebens zu lernen; denn nur so werdet ihr zum Gipfel eurer Vollendung gelangen, nur so werdet ihr groß werden. Andernfalls werdet ihr immer Unzufriedenheit, Klagen und Verständnislosigkeit, Gotteslästerung und Vorwürfe gegen euren Herrn in euch tragen.

36. Lasst meine Lehren euer Berater sein auf eurem Wege, und ihr werdet eine Kraft in euch fühlen, die euch niemals verzagen lassen wird und euch Schritt für Schritt zum höchsten Gipfel des Verstehens führen wird.

37. Tröstet die, welche ihr weinen seht. Gott hat euch zu ihnen geführt, denn dort ist eure Aufgabe.

38. Begreift meine Lehre, um nicht weitere Fehler in eurem Leben zu begehen; denn jede Kränkung, die ihr euren Mitmenschen zufügt, sei es mit Worten oder Werken, wird eine unauslöschliche Erinnerung in eurem Gewissen sein, das euch unversöhnlich Vorwürfe machen wird.

39. Ich sage euch noch einmal, dass ihr alle benötigt werdet, damit sich der göttliche Plan erfüllt und das so große geistige Elend unter den Menschen ein Ende hat.

40. Solange die Selbstsucht existiert, wird auch der Schmerz existieren. Wandelt eure Gleichgültigkeit, euren Egoismus und eure Verachtung um in Liebe, in Mitgefühl, und ihr werdet erleben, wie bald der Friede zu euch kommen wird.

41. Denkt eingehend über meine ganze Lehre nach!

42. Erkennt euch selbst! Ich habe das Dasein der Menschen aller Zeiten betrachtet und weiß, was der Grund von all ihrem Schmerz und Unglück gewesen ist.

43. Seit den ersten Zeiten habe Ich gesehen, wie die Menschen einander sich aus Neid, aus Materialismus, aus Machthunger das Leben nahmen; immer haben sie ihren Geist vernachlässigt, im Glauben, nur Materie zu sein, und wenn dann die Stunde gekommen ist, die menschliche Gestalt auf Erden zurückzulassen, blieb nur das übrig, was sie in ihrem materiellen Leben schufen, ohne irgendeine Seligkeit für den Geist zu ernten; denn sie haben ihn nicht gesucht, nicht an ihn gedacht, haben sich weder um die Tugenden des Geistes, noch um Wissen gekümmert. Sie begnügten sich damit, zu leben, ohne den Weg zu suchen, der sie zu Gott führt.

44. Solange ihr, die ihr das Leben nicht liebt, weil ihr es grausam nennt, nicht die Bedeutung des Gewissens im Menschen erkennt, noch euch von ihm führen lasst, werdet ihr nichts von wahrem Werte finden.

45. Das Gewissen ist es, das den Geist zu einem höheren Leben über der Materie und seinen Leidenschaften emporhebt. Die Vergeistigung wird euch die große Liebe Gottes fühlen lassen, wenn es euch gelingt, sie zu verwirklichen. Dann werdet ihr die Bedeutung des Lebens verstehen, werdet seine Schönheit schauen und seine Weisheit entdecken. Dann werdet ihr wissen, warum Ich es „Leben“ genannt habe.

46. Wer wird diese Lehre abzulehnen wagen, indem er sagt, dass sie nicht wahr ist, nachdem er sie kennengelernt und verstanden hat?

47. Wenn ihr begreift, dass euer wahrer Wert in eurem Gewissen begründet ist, werdet ihr in Harmonie mit allem von eurem Vater Geschaffenen leben.

48. Dann wird das Gewissen das arme menschliche Leben verschönen; aber zuvor muss sich der Mensch von allen Leidenschaften abwenden, die ihn von Gott trennen, um dem Pfade der Gerechtigkeit und Weisheit zu folgen. Dann wird für euch das wahre Leben beginnen — das Leben, das ihr heute mit Gleichgültigkeit betrachtet, weil ihr nicht wisst, was ihr verachtet, und keine Vorstellung von seiner Vollkommenheit habt.

49. Menschheit, du bist die Zeiten hindurch geistig träge geblieben, weil du geglaubt hast, dass das wahre Glück und der wahre Friede zum menschlichen Dasein gehören, ohne zu verstehen, dass sie ein Teil des Geistigen Lebens sind, welches das wahre Leben ist.

50. Sucht die auf, die euch lieben, und die, welche euch verabscheuen. Liebet das Leben, das ihr grausam genannt habt, ohne zu wissen, dass es wie ein offenes Buch voller Weisheit für euch ist. Lasst euch von den Freuden wie von den Leiden der andern bewegen. Seht in jedem menschlichen Wesen einen Meister und fühlt euch selbst als ein lebendes Symbol des Guten, nicht des Bösen, denn gemäß euren Werken im Leben wird das Symbol beschaffen sein, das ihr verkörpert.

51. Die Menschen haben sich die Hölle als einen Ort ewiger Qual vorgestellt, wohin ihrer Meinung nach alle jene kommen, die gegen meine Gebote verstoßen haben. Und so wie sie für die schweren Vergehen diese Hölle schufen, so stellten sie sich für die geringeren Vergehen einen anderen Ort vor und ebenso einen weiteren für jene, welche weder Gutes noch Böses getan haben.

52. Wer sagt, dass man sich im Jenseits weder freut noch leidet, spricht nicht die Wahrheit; niemand ist ohne Leiden, noch bar jeder Freude. Die Leiden und Freuden werden immer gemischt sein, solange der Geist nicht den höchsten Frieden erreicht.

53. Hört, meine Kinder: Die Hölle ist in Inkarnierten und nicht mehr Inkarnierten, in Bewohnern dieser Welt und des „Geistigen Tales“. Die Hölle ist das Sinnbild für die schweren Leiden, die furchtbaren Gewissensbisse, die Verzweiflung, den Schmerz, und die Bitternis derer, die schwer gesündigt haben. Doch von diesen Folgen werden sie sich frei machen durch die Entwicklung ihres Geistes hin zur Liebe.

54. Der Himmel dagegen, welcher das wahre Glück und den wahren Frieden symbolisiert, ist für jene, welche sich von den Leidenschaften der Welt abgewandt haben, um in Gemeinschaft mit Gott zu leben.

55. Befragt euer Gewissen, dann werdet ihr wissen, ob ihr in der Hölle lebt, ob ihr eure Vergehen sühnt, oder ob ihr vom Frieden des Himmels durchdrungen seid.

56. Was die Menschen Himmel oder Hölle nennen, sind keine bestimmten Orte, es ist der Wesensinhalt eurer Werke, den euer Geist erntet, wenn er das „Geistige Tal“ erreicht. Jeder erlebt seine Hölle, bewohnt seine Welt der Sühne oder genießt die Seligkeit, welche die Erhebung und die Harmonie mit dem Göttlichen Geiste schenkt.

57. Ich bin euer Vater, und ihr seid meine sehr geliebten Kinder. Kommt, erhebt euch über alles Geschaffene und kommt zu Mir.

58. Geliebte Jünger, diese Zeiten sind Gerichtszeiten für die Menschheit. Die Frist ist abgelaufen, damit ihr beginnt, eure Schulden zu bezahlen. Ihr holt nun die Ernte der vergangenen Aussaaten ein, das Ergebnis oder die Folgen eurer Werke.

59. Dem Menschen steht eine Zeit zur Verfügung, um sein Werk zu tun, und eine andere, um zu verantworten, was er tat; die letztere ist die Zeit, in der ihr lebt. Deshalb leidet und weint ihr alle. So wie ihr eine Zeit der Aussaat und eine andere der Ernte habt, hat auch Gott eine, die Er euch gewährte, um sein Gesetz zu erfüllen, und eine andere, um seine Gerechtigkeit kundzutun.

60. Ihr lebt jetzt in der Zeit des göttlichen Gerichts. Der Schmerz lässt euch weinen, die Menschheit reinigt sich in ihren eigenen Tränen, denn niemand bleibt von der Wiedergutmachung verschont.

61. Es sind Zeiten der Gerechtigkeit, in denen ihr über euer Schicksal nachdenken sollt, damit ihr durch Versenkung und Vergeistigung die Stimme des Gewissens hört, die nicht irreführt noch trügt, sondern euch auf den Pfad des Friedens führt.

62. Das Schwierigste für den Geist ist es, über die Materie die Vergeistigung zu erreichen; das Schwierigste für den Menschen ist es, sich wesensmäßig zu erkennen. Lasst euer Leben nicht ungenutzt, lernt alle seine Lektionen. Eure Aufgabe ist es, Weisheit zu erlangen, diejenigen zu lehren, welche euch umgeben, und euch geistig zu vervollkommnen.

63. Mein Volk, wenn du weißt, dass deine geistige Bestimmung groß ist, so schlage den Weg der Liebe ein und entzünde dein Glaubenslicht an der göttlichen Flamme meiner Weisheit.

64. Komm zu Mir, Menschheit, Ich bin die Hoffnung, Ich bin der verheißene Tröster, der euch in dieser Zeit des Chaos seine Botschaft des Friedens gebracht hat. Weil ihr viel geweint und gelitten habt, ergießen sich mein Trost und meine Liebe als ein Quell der Barmherzigkeit in euch.

65. Wahrlich, Ich sage euch, ihr habt vielfach gegen mein Gesetz verstoßen; aber ebenso wahr ist, dass ihr euch in meiner Liebe reinigen werdet. Was würdet ihr tun, wenn Ich in dieser Zeit, statt euch zu trösten, nur als Richter zu euch kommen würde?

66. Ich bin der Meister der Liebe, der kommt, um euch bei eurem Kreuz zu helfen. Ich bin euer Reisebegleiter, der eure Schritte lenkt und euch in eurer Einsamkeit und Bitternis zur Seite steht. Ich bin der gute Freund, den ihr erwartet habt. Ich bin der Unterhalt, den euer Geist verlangt, denn meine Liebe ist die Nahrung, die euch Leben schenkt.

67. Zu allen Zeiten habt ihr Mich benötigt, doch am meisten in diesen, in denen die Menschheit den Kelch des Schmerzes bis zur Neige leert. Deshalb bin Ich bei euch, denn Ich bin euer Heiland. — Ihr weint, und Ich segne euer Weinen, denn die Tränen der Sünder sind der gesegnete Tau, mit dem die Herzen befruchtet werden.

68. Euer Geist hat sich von der Materie entfernt, um mein Wort in der Geistigen Welt zu vernehmen, und hat ohne Worte zu Mir gesprochen.

69. Der höherentwickelte Geist weiß, dass das menschliche Wort den Ausdruck des geistigen Gedankens arm macht und verkleinert. Daher lässt er die materiellen Lippen schweigen, um sich emporzuschwingen und in der Sprache, die Gott allein kennt, das Geheimnis auszusprechen, das er im Innersten seines Wesens verborgen mit sich trägt.

70. Setzt euch über euren Schmerz hinweg, erhebt euch über eure Tränen und hört Mir weiterhin zu. Erkennt, dass für die Menschheit die Dritte Zeit gekommen ist, und fühlt die Verantwortung, euch vorzubereiten. Ihr beichtet bei Mir und richtet euren Geist empor. Ich höre euer Gebet und lasse euch meine Gnade und meine Vergebung zuteil werden.

71. Ihr rühmt Mich mit geistlichen Liedern, wenn ihr Mich von der „Bergeshöhe“ zu eurem Hause herabkommen seht, und beim Hören meines Wortes erbebt eures Geistes, und ihr sagt Mir: „Herr, wir wissen, dass Du bei uns bist.“

Doch nicht alle haben mein Kommen verspürt, und es ist notwendig, dass sich meine Worte und meine Beweise ständig wiederholen, um euch zu Bewusstsein zu bringen, dass Ich noch einmal zu den Menschen gekommen bin. Ich habe im Menschenwesen ein Heim, einen Tempel gesucht, um darin zu wohnen, und finde ihn noch nicht; aber Ich werde nicht aufhören, die „Felsen“ zu polieren, bis Ich sie in Herzen umgewandelt habe, die meine Gegenwart fühlen und mit ihr meine Gerechtigkeit und meine Liebe.

72. Wenn ihr fühlt, dass ihr in einer Wüste von Verständnislosigkeiten wandert, so seid tapfer und schreitet vorwärts. Doch wenn Ich euch nach meinem Willen Wüsten und Gebirge durchqueren lassen sollte, um die Frohe Botschaft zu andern Ländern zu bringen, so macht euch ans Werk; denn wenn euch das Wasser ausgeht, werde Ich es aus dem Felsen hervorsprudeln lassen, um euren Durst zu stillen, und wenn euch die Kräfte für die lange Reise fehlen, werde Ich euch beleben.

73. Das Werk, das Ich euch anvertraue, ist heikel. Lasst nicht zu, dass ruchlose Hände diesen Schatz rauben, um später zu sagen, dass dieser die Frucht ihrer Inspiration sei, und sie sich mit demselben erhöhen und die Ahnungslosen erniedrigen.

74. Wenn ihr zu Mir kommt, werde Ich euch fragen und Rechenschaft fordern über alles, was Ich euch gegeben habe; doch viele von euch werden Mir sagen: „Herr, ich habe mein Erbe verloren.“ Dann werde Ich euch auftragen, es zu suchen, und ihr werdet nicht zu Mir zurückkommen, bis ihr es wiedererlangt und alle meine Gebote erfüllt habt. — Wenn Ich nicht in dieser Weise zu euch sprechen würde, würdet ihr einschlafen und euch nicht zu retten vermögen.

75. Der Sinngehalt meines Wortes, den ihr heute bewahrt, wird morgen zum Nutzen der Menschheit in Worten der Weisheit von euren Lippen strömen. Wenn ihr auf diesem Wege beharrlich bleibt, werdet ihr auf ihm gesunde und heilsame Freuden finden, die eurem Geist Nahrung geben werden.

76. Habt Vertrauen in die Größe des Senfkorns, und ihr werdet große Wunder Wirklichkeit werden sehen. Heute sage Ich euch wie in der Zweiten Zeit: Befehlt einem „Berg“, seine Lage zu ändern, und euch wird gehorcht werden; gebietet dem Toben der Elemente Einhalt, und ihr werdet es verwirklicht sehen; sagt in meinem Namen zu einem Kranken, er soll gesund werden, und er wird sich von der Krankheit befreit sehen. Doch wenn euch ein Wunder gewährt wird, so seid nicht gleichgültig, nehmt das göttliche Wirken in eurem Geiste wahr und versteht es zu schätzen.

77. Viel Unheil wird über die Menschheit kommen; in der Natur wird es Umwälzungen geben, die Elemente werden ihre Fesseln sprengen: Das Feuer wird ganze Landstriche verheeren, die Wassermassen der Ströme werden über die Ufer treten, die Meere werden Veränderungen erfahren; es wird Gegenden geben, die unter den Wassermassen begraben werden, und neue Länder werden auftauchen. Viele Geschöpfe werden ihr Leben verlieren, und auch die tiefer als der Mensch stehenden Wesen werden umkommen. Alles wird Umsturz und Verwirrung sein, und wenn ihr euch nicht schon jetzt vorbereitet, werdet ihr in den Prüfungen schwach sein und den andern keine Kraft geben können, und so werdet ihr den kommenden Generationen kein gutes Beispiel hinterlassen können, welche sich mit Mir von Geist zu Geiste verbinden sollen. Wenn ihr nicht ihren Weg bahnt, werden sie Mich auf dem Pfade der Wissenschaft und nicht auf dem Weg der Vergeistigung suchen, und dies ist nicht mein Wille.

78. Nach dem Jahre 1950 werdet ihr den Anfang dieser großen Prüfungen erleben. Wachet und betet; erkenne Mich, Volk. Handle nach meinem Wort, das alle Tugenden umfasst, und errette dich. Wahrlich, Ich sage dir: Wer mein Wort hört und danach handelt, wird gerettet werden und in das ewige Leben eingehen. Jener Tempel, von dem Ich meinen Jüngern sagte, dass Ich ihn in drei Tagen aufrichten würde, ist der, welchen Ich heute in eurem Geist erbaue. Dieser Tempel ist unzerstörbar; die Grundmauern habe Ich euren Vätern anvertraut, und seine Vollendung werden eure Kinder erleben.

79. Niemand darf diesen Tempel entweihen, noch zulassen, dass die Abgötterei, die Habgier, die Selbstsucht oder die Heuchelei in ihn eindringen; denn Finsternis und Gewissensbisse werden der einzige Lohn sein, den sie damit erreichen. Doch wenn ihr dieses innere Heiligtum eifersüchtig bewacht, welches ihr in eurem Geist tragt und welches die Wohnung ist, in der euer Vater wohnen will, so werdet ihr von fern und nah Karawanen von Männern, Frauen und Kindern herbeikommen sehen, die im Verlangen nach geistiger Hilfe an die Pforten dieser Wohnung klopfen werden.

80. Viele werden als Wölfe kommen und versuchen, euch zu überlisten; doch angesichts der Lauterkeit und Wahrhaftigkeit eurer Gottesverehrung und auch der eurer Werke werden sie sich in sanfte Schafe verwandeln.

81. Denkt nach und lasst Mich euch in der Stille eures Schlafgemachs befragen; diese Fragen werden dieselben sein, welche die Menschen euch stellen werden, und Ich will, dass ihr euch von jetzt an vorbereitet, um ihnen die schuldige Antwort zu geben.

82. Zur gleichen Zeit, da Ich euch meine Lehre und meine Gebote gab, habe Ich euch mit Kraft erfüllt, damit ihr kämpft, ohne nachzulassen. Geliebte Kinder, es ist nicht möglich, dass ihr mit der Last eures Kreuzes die Höhe des Berges erreicht, ohne zuvor die Straße des Leidens zurückzulegen.

83. Wann wird auf Erden der Mensch erscheinen, der alle meine Lehren erfüllt, so wie es mein Gesetz verlangt: der Mensch von großem und leuchtendem Geiste, von hohen Empfindungen und heller Intelligenz?

84. Wenn ihr glaubt, dass das Wort „Mensch“ eine Kreatur bedeutet — schwächlich, klein und dazu verdammt, sich ewig vom Bösen fortreißen zu lassen — so befindet ihr euch in einem großen Irrtum. Die Menschen hatten ihren körperlichen und geistigen Schmelztiegel des Leides, damit die Frucht ihres Kampfes, ihrer Erfahrung und ihrer Entwicklung darin bestehe, zum wahren Menschen zu werden. Meint ihr, euer Same sei unfähig, eine solche Frucht hervorzubringen? Israel, zweifle nicht an meinem Wort. Erinnere dich, dass Ich Abraham und Jakob verheißen habe, dass ihr Same der Segen und der Trost für alle Völker der Erde sein wird.

Mein Friede sei mit euch!