Unterweisung 26

1. Jünger, nachdem ihr meine Unterweisung gehört und eure Vergangenheit im Lichte meines Wortes beurteilt hattet, habt ihr geistig gesagt: „Kein Blatt am Baume bewegt sich ohne den Willen Gottes“.

2. Ihr denkt so, weil ihr zu verstehen beginnt, dass die Prüfungen, die ihr nach und nach gleich einem bitteren Kelche leert, wie Stufen gewesen sind, die euch allmählich dem Baume des Lebens näher gebracht haben, wo der Meister euch erwartet, um euch euer Erbe zu übergeben.

3. Als ihr zur Kundgebung meines Wortes gekommen seid, habt ihr alle euch gefragt, was wohl der Grund meiner Wiederkunft sei, und beim Vernehmen meines Grußes, der euch sagt „mein Friede sei mit euch“, sind die voller Freude, welche den Wert erkennen, den der Friede besitzt, während die, welche nur an den Erwerb materieller Güter denken, Mich mit Enttäuschung in ihrem Innern fragen, ob Ich nur gekommen bin, um euch Frieden anzubieten.

4. Die so denken, beleidigen Mich nicht, denn ihr Unverständnis kommt von ihrer Unwissenheit, und diese ist gerade die Finsternis, die zu bekämpfen Ich gekommen bin, indem Ich die Geistwesen mit dem Lichte meiner Lehre erleuchte.

5. Herzen, die ihr heute durch die Leidenschaften und Missgeschicke, die euer Leben verbittert haben, verhärtet seid: Begreift, dass ihr den Frieden erreichen werdet, wenn ihr geistige Erhebung erlangt habt.

6. Der Friede in dem Geist spricht zu euch von Licht, von Moral, von Tugenden. Wer sich nicht sehnt, diesen Zustand der geistigen Erhebung zu erreichen, träume nicht davon, meinen Frieden zu genießen; denn noch immer ist er Gefangener der Leidenschaften des Körpers und der falschen Traumbilder von Glück, welche ihm die materielle Welt vorgaukelt.

7. Wer angeekelt von den irdischen Vergnügungen in seinem Innern ein heißes Verlangen nach Frieden lebendig erhält, der sucht die Befreiung seines Geistes, begierig, das Ziel zu erreichen, für das er geschaffen wurde.

8. Seit Anbeginn der Menschheit sind es nur wenige gewesen, die den Frieden gesucht haben oder in ihm verblieben sind, nachdem sie ihn einmal erlangt haben, weil der Mensch ihn nur sucht, wenn der Schmerz ihn besiegt hat. Deshalb seht ihr, wie nach jedem eurer unmenschlichen, brudermörderischen und ungerechten Kriege sich Tausende von Menschen erheben, die nach dem Frieden dürsten, den sie vorher nicht zu schätzen wussten, weil sie sich nicht des Wertes bewusst gewesen sind, den diese göttliche Gabe hat.

9. Ihr müsst begreifen, dass es nicht das Wissen der Menschen ist, in dem ihr inneren Frieden finden werdet, da die Quelle, aus der er stammt, geistig ist. Das Gold, die menschliche Weisheit, die Wissenschaft, die Macht der Menschen haben nicht genügt, um diese Gnade zu erlangen, die ihr nur erreichen werdet, wenn ihr gute Werke tut und euch in eurem Leben auf dem Weg der Liebe bewegt, den euch mein Gesetz weist.

10. Es wird nichts Erstaunliches an sich haben, dass die Männer, welche die Menschheit Gelehrte nennt — wenn sie meinen Offenbarungen nachgehen und auf der Suche nach meinem Frieden sind — den Platz der Schüler einnehmen, um die ersten Lektionen vom Buche des Lebens zu studieren.

11. Niemand kennt besser als Ich den unendlichen Durst, welcher unter der Menschheit herrscht. Mein Erbarmen dringt wie ein Hoffnungsstrahl in jedes Herz, um ihm die Nähe des Kampfes fühlbar zu machen, durch den es den wahren Frieden und die Befreiung des Geistes erreichen wird.

12. Meine Unterweisung ist der Ruf der himmlischen Posaune, welche von den Geistwesen gehört worden ist, denen sie verkündet hat, dass die Zeit des Gerichts, der Sühne und auch der Erlösung gekommen ist.

13. Alles war vorhergesagt worden; doch ihr habt vorgezogen, die Ereignisse abzuwarten, ohne euch vorzubereiten, um dem Kampf die Stirne bieten und eure Freiheit erringen zu können. Euch fehlte der Glaube, der Gehorsam gegenüber meinem Gesetze der Liebe, und heute weint ihr über eure Schuld.

14. Die Menschenmengen, die sich versammeln, um meine göttlichen Unterweisungen zu hören, erscheinen euch groß an Zahl; aber wie klein sind sie, wenn ihr sie mit euren Mitmenschen vergleicht, die meinen Frieden entbehren.

15. In diese Scharen hier habe Ich meinen Frieden gelegt; einige wussten ihn zu bewahren, andere berauben sich desselben, sobald sie mein Wort nicht mehr vernehmen und sie in die Gewohnheiten des Alltags zurückfallen. Es sind die, welche Mich bei der Rückkehr zu dem bescheidenen Orte, an dem Ich Mich kundgebe, fragen: „Herr, warum finde ich nur Frieden, wenn ich Dir zuhöre, oder ist es so, dass er nur an diesen Orten vorhanden ist?“ Doch Ich antworte ihnen, dass, wenn sie nur zu der Stunde Frieden gefunden haben, da sie meine Lehre hören, dann deshalb, weil sie nur in diesem Augenblick ihren Geist vom Einfluss des Körpers läutern und, wenn sie die Schwelle dieser Versammlungsräume hinter sich lassen, zu ihrem Leben der Unvollkommenheiten, der Selbstsucht, der Leidenschaften, des Grolles und der Laster zurückkehren, ohne die Weisungen der Lehre, die sie gehört haben, in Anwendung zu bringen. Denn Hören heißt nicht Lernen, und nur, wer meine Lehre erforscht und in die Tat umsetzt, wird sich in Wahrheit mein Jünger nennen können, weil er immer geistig vorbereitet sein wird, seinen Brüdern das Beispiel zu geben, wie man sein Leben in Befolgung meiner Unterweisungen auf die rechte Bahn bringt.

16. In diesem Lehrwort werdet ihr die Erkenntnis der sittlichen Verantwortung finden, die ihr dadurch übernommen habt, dass ihr in eurem Herzen die Gabe meines Friedens empfangt, die ihr mit euren Mitmenschen teilen müsst.

17. Begreift und macht euch klar, wie oft Ich euch gesagt habe: Seid willkommen in der bescheidenen Versammlungsstätte, die zu einem Haus des Friedens und des Gebets geworden ist, wo Ich Mich als Meister kundgebe.

18. Durch mein Wort habt ihr eure Aufgabe und die Sühnepflicht begriffen, die auf eurem Geist lastet. Heute erkennt ihr, dass es, um zu Mir zu kommen, nötig ist, die Reinheit zu erlangen, die euch würdig macht, in das Reich der Gerechten einzugehen, welches das eurem Geiste verheißene Land ist.

19. Nicht alle, die Mir zuhören, sind bei Mir, denn die Gedanken einiger sind ferne. Dagegen gibt es einige, die körperlich entfernt und im Geiste gegenwärtig sind.

20. So wie ihr an meine Türen klopft, bin auch Ich zu den euren gekommen, nicht um etwas von euch zu verlangen, sondern um euch das zu geben, was ihr nötig habt.

21. Ich gebe eurem Geist Licht, denn Ich sehe, dass er nicht länger in der Finsternis bleiben will; er wünscht sich über die Unwissenheit und die Leidenschaften des Körpers zu erheben, er möchte den Vater schauen und verstehen und den Zweck seines eigenen Daseins erkennen.

22. Erwacht, werdet euch der Zeit bewusst, in der ihr lebt, damit, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem die Menschen sich anschicken, jeden religiösen Kult des menschlichen Herzens zu entweihen und auszulöschen, sie von euch nichts zu entfernen haben, weil euer Heiligtum und eure Gottesverehrung geistig sein werden. Dann wird euer Geist sich direkt mit meiner Göttlichkeit verbinden können; dies wird seine Befreiung sein.

23. Ihr lebt in einer Welt, die durch die menschliche Wissenschaft umgewandelt wurde; dies ist ihre Ära, die Zeit ihrer Herrschaft.

24. Ein neues Babel haben die Menschen aufgerichtet, einen neuen Turm des Hochmuts und der Eitelkeit. Von seiner Höhe herab fordern sie meine Macht heraus und erniedrigen die Schwachen. Wahrlich, Ich sage euch, auf diesem Wege wird der Mensch nicht zu Mir kommen. Nicht weil Ich die Wissenschaft verleugne — ist sie doch Licht, das Ich, der Schöpfer, in den menschlichen Verstand gelegt habe —, sondern wegen des bösen Gebrauchs, den die Menschen von ihr gemacht haben.

Ich vertraute euch die Wissenschaft wie einen Baum an, den ihr mit Liebe, Achtung und Eifer pflegen solltet, damit aus ihm Früchte von bestem Geschmacke hervorgingen — solche, die Leben spenden. Glaubt ihr, dass ihr diesen Baum gut gepflegt habt?

Erkennt, dass seine Früchte zerstörerisch und leidbringend waren, dass sie, statt Leben zu spenden, Tod gesät haben. Wie verfehlt ist die menschliche Wissenschaft, die im Dienste des Menschen stehen soll! Aber dennoch segne Ich sie, denn sie ist meiner Kinder Werk.

25. Der Materialismus hat die Menschheit umstrickt. Aus vielen Herzen wurde mein Name ausgelöscht, die Menschen vergessen zu beten, welches die geistige Form ist, mit Gott zu sprechen. Meine Lehre und mein Vorbild durch Jesus wurden vergessen, und die, welche versuchen, in meiner Lehre beständig zu bleiben und mein Gesetz zu erfüllen, tun es mittels abgöttischer Kulte und suchen Mich mittels Figuren und Bildern, von Menschenhand gemacht. Soll mein Gesetz so erfüllt werden?

26. Viele haben die Natur zu ihrem Gott gemacht, indem sie dieselbe als schöpferische Quelle all dessen, was existiert, vergöttlichen. Doch wahrlich, Ich sage euch, diese Natur, aus deren Schoße alle Wesen hervorgegangen sind — die materiellen Kräfte und Naturreiche, die euch umgeben — sie ist nicht Schöpferin; sie wurde zuvor vom göttlichen Schöpfer geplant und geschaffen. Sie ist weder die Ursache noch der Grund des Lebens. Ich allein, euer Herr, bin der Anfang und das Ende, das Alpha und das Omega.

27. Der Schatten des Baumes der menschlichen Wissenschaft hat die Menschheit umfangen, die Mehrzahl seiner Früchte hat sie vergiftet, und es naht die Zeit, in der die Sichel der Gerechtigkeit jeden unreinen Zweig und jede schlechte Frucht abschneidet.

28. Als der Mensch noch unschuldig war, machte ihn sein Zustand der Reinheit der Gnade des Herrn würdig. Er hatte die Wissenschaft nicht nötig, um die Mittel zum Leben zu finden. Es war nicht nötig, dass seine Augen oder seine Intelligenz sich anstrengten, in die Geheimnisse der Schöpfung einzudringen, um das Licht zu finden, das seinen irdischen Lebensweg erleuchten würde.

29. Wie eine liebevolle Mutter brachte die Natur ihren Busen an die Lippen des Kindes, um es zu nähren; doch das Kind wuchs, und von der äußeren Schönheit der Früchte des Lebensbaumes verführt, streckte es seine Hand aus, brach sie ab und kostete sie, wodurch in seinem Herzen und seinem ganzen Wesen das Bedürfnis und das Verlangen nach Wissen erwachte. Das Lebensalter der Unschuld enteilte, und für den Menschen begann ein neuer Abschnitt, jener der Wissenschaft, in welchem der Geist das menschliche Leben und seine Geheimnisse zu erkennen verlangte. Da begann der Kampf, die Erfahrung, die Entfaltung, die Entwicklung, die Sühneleistung.

30. Das Kind, dessen Glück ganz auf das Fühlen der mütterlichen Liebkosung gerichtet war, wurde zum Jugendlichen, welcher — verwundert angesichts der Größe des Lebens, das für ihn ein Geheimnis war — sich voller Neugier und Unruhe wissensdurstig auf den Weg machte. Wer außer Mir bewirkte, dass der Mensch dieses Ideal des Wissens und Erkennens fühlte?

Alles war durch Mich vorausgesehen und vorbereitet, um die Schritte des Menschen auf der Erde zu lenken, weshalb er bei jedem Schritt auf eine Überraschung und ein neues Wunder stieß. Es gab kein Hindernis, keine Not noch Pein, für die er keine Lösung finden würde.

Wenn der Mensch sein Erwachen für die Welt hatte, so zeigte sich auch in seinem Geist, aus seiner Ruhelosigkeit und seinem Ahnungsvermögen heraus die tiefe Sehnsucht, das Leben zu verstehen und zu schauen, das jenseits der materiellen Schöpfung ist, jenseits der Materie und der Wissenschaft.

31. So entstand die geistige Verehrung Gottes, damit der Geist sich durch sie nährt und hohe Erkenntnisse erlangt und er gemäß der Wissenschaft lebt, die von meinem Gesetze der Liebe inspiriert ist.

32. Nicht alle Menschen haben sich Mich im Unendlichen, im Geistigen und Unsichtbaren befindlich vorgestellt. Während daher seit den Anfängen der Menschheit einige Mich jenseits alles Materiellen gesucht haben, haben andere es mittels äußerlicher Kulte getan. Dies sind jene, welche Mich in den Sternen, in den Naturkräften und in Geschöpfen suchten, bis sie zur Einsicht gelangten, dass Der, welcher alles geschaffen hatte, was sie anbeteten, sich im Unendlichen befand, und Er es war, den sie anbeten sollten.

33. Mit der Zeit hat sich die Menschheit in ihren Glaubensüberzeugungen und in der Erkenntnis des Geistigen weiterentwickelt, wobei sie, durch göttliche Eingebungen erleuchtet, ihre Gottesverehrung vervollkommnete. Dennoch fühlen Mich noch in der heutigen Zeit viele meiner Kinder nur durch Gebilde der Schöpfung, Riten, Bilder und Symbole. Und zwar deshalb, weil der Geist, noch immer durch die Traditionen abgelenkt, sich mit dem wenigen zufrieden gibt, das er mit seiner geringen Erhebung erlangt. Aber angesichts der Geheimnisse ist für ihn die Stunde der Beunruhigung gekommen, und er erleidet Nöte und macht Prüfungen durch, wie er sie bisher niemals auf seinem Wege angetroffen hat. Daraufhin wird er erwachen und sich aufmachen, um zu fragen, um zu forschen, wie er es bereits tat, als er den Grund für das Leben auf der Erde wissen wollte.

34. Was ist es, was ihr in diesen Augenblicken auf der Erde am meisten ersehnt? —Frieden, Gesundheit und Wahrheit. Wahrlich, Ich sage euch, diese Gaben wird euch nicht eure Wissenschaft geben, so wie ihr sie angewendet habt.

35. Die Gelehrten befragen die Natur, und sie antwortet ihnen auf jede Frage; doch hinter jenen Fragen stehen nicht immer gute Absichten, gute Gesinnungen oder Nächstenliebe. Die Menschen sind unmündig und unverständig, die der Natur ihre Geheimnisse entreißen und ihr innerstes Wesen entweihen — nicht um sie zu ehren, indem sie aus ihren Quellen die Grundstoffe entnehmen, um sich gegenseitig Gutes zu tun wie wahre Geschwister, sondern um eigensüchtiger und zuweilen verderblicher Ziele willen.

36. Die ganze Schöpfung spricht zu ihnen von Mir, und ihre Stimme ist die der Liebe; doch wie wenige wussten diese Sprache zu hören und zu verstehen!

37. Wenn ihr bedenkt, dass die Schöpfung ein Tempel ist, in dem Ich wohne, fürchtet ihr da nicht, dass Jesus dort erscheint, die Geißel ergreift und die Händler und alle, die ihn entweihen, verjagt?

38. O geliebtes Volk, ergründe und begreife meine Unterweisung, öffne deinen Verstand und lasse mein Licht in ihn eindringen; dies Licht wird aus euren Werken sprechen, auch wenn euer Wort schwerfällig ist. Es gefällt Mir, dass euer Wort unbeholfen ist, denn euer Geist wird es sein, welcher von Mir Zeugnis ablegt.

39. Das Schicksal eines jeden von euch ist verschieden, doch das Ziel von allen ist das gleiche: zu Gott zu kommen.

40. Einige von euch leiden, und damit sühnt ihr eure Verstöße gegen mein Gesetz in den vergangenen Zeiten; andere trinken den Leidenskelch durch die Bosheit ihrer Mitmenschen. Die ersteren reinigen sich in den Prüfungen des Lebens, die letzteren haben den gleichen Kelch zu leeren, den sie ihren Mitmenschen zu trinken gaben. Aber wahrlich, Ich sage euch, bei den einen wie bei den anderen zeigt sich die liebevolle und vollkommene Gerechtigkeit eures Herrn.

41. Liebet einander, erfüllt mein Liebesgesetz, damit das Licht des Friedens und der Eintracht im Osten erstrahlt, welcher sich zurzeit in den Finsternissen und Leiden des Krieges befindet. Fühlt den Schmerz der Menschen und erkennt, wie sie nach einem Retter suchen — wie verirrte Schafe, wenn sie klagend nach ihrem Hirten rufen.

42. Wie viel Schmerz bedrückt die Menschen in dieser Zeit! Kaum wird ein Kind geboren, da beginnt es wegen seiner Mitmenschen bereits den Kelch des Leidens zu trinken. Einige verlieren die Mutter, bevor sie die erste Liebkosung fühlen, andere werden vom Getöse des Krieges taub, statt das süße mütterliche Wiegenlied zu hören.

43. Das Paradies der ersten Menschen wurde in ein Tal der Tränen verwandelt, und jetzt ist es nur ein Tal des Blutes. Deshalb wecke Ich heute, da Ich gekommen bin, das meinen Jüngern gegebene Versprechen zu erfüllen, die Menschheit aus ihrem geistigen Schlafe auf und gebe ihr meine Liebeslehre, um sie zu retten. Ich suche die Geistwesen, welche die Bestimmung haben, in dieser Zeit meine Kundgebungen und mein Wort mit ihren Werken zu bezeugen.

Wenn diese durch Mich Gekennzeichneten um mein Gesetz vereint sind, werden die Erde und die Sterne erschüttert werden, und am Himmel wird es Zeichen geben; denn zu diesem Zeitpunkt wird die Stimme des Herrn von einem Ende der Erde zum anderen gehört werden, und sein Göttlicher Geist, umgeben von den Geistern der Gerechten, der Propheten und der Märtyrer, wird die geistige und die materielle Welt richten.

44. Dann wird die Zeit des Heiligen Geistes ihre Vollkraft erreichen. — Damit ihr euren Mitmenschen diese Prophetie bekannt macht, frage Ich euch: Wann werdet ihr euch zur Erfüllung eurer Aufgabe aufmachen als die Jünger dieser Zeit? Wann werdet ihr es ermöglichen, dass eure Mitmenschen euch hören und vor der Stimme ihres eigenen Gewissens erzittern? Wann werdet ihr der Menschheit dies Wort des Lichtes und der Liebe bringen?

45. Es ist mein Wille, dass ihr euch vereinigt, damit in jeder Versammlungsstätte und in jeder Bruderschaft der „Geschmack eurer Frucht“ einheitlich ist. Warum sollten sie verschiedenen „Geschmack“ anbieten, da sie doch alle Reben desselben Weinstocks sind?

46. Lernet, handelt und erhebt euch vereint, damit eure Kraft geachtet wird. Gebt keinen Anlass, dass falsche Kundgebungen meiner Göttlichkeit im Schoße von Sekten oder Kirchen auftauchen, seid nicht der Grund dafür, dass falsche Propheten aufstehen, welche die Menschenmengen mit ihrem Worte betören.

47. Habt acht, ihr Seher! Wenn ihr von eurem Vater geprüft worden seid, wenn selbst eure Angehörigen euch verkannt haben, so fürchtet euch nicht; erinnert euch, dass Jesus in seiner Heimat verkannt wurde und in andere Gegenden gehen musste, um Glauben zu finden. „Niemand ist Prophet in seinem Vaterland“ sagte Er euch.

48. Wenn sie an euren Gaben gezweifelt haben, so werden andere Herzen kommen, die euch wirklich glauben. Einige von euch werden in fremde Länder gehen, wo ihr mehr Vertrauen in euer Zeugnis antreffen werdet als im Schoße dieses Volkes.

49. Um euch bei eurer Aufgabe zu helfen, hat euch der Meister seine Unterweisung gegeben, und Er wird niemals müde, es zu tun, denn Er ist „Das Wort“ des Vaters.

50. Geliebte Jünger, gebt einem Kranken den heilenden Balsam, tut es mit Liebe, mit wahrer geistiger Zubereitung, damit ihr erreicht, dass der Leidende den göttlichen Trost erfährt.

51. Bei einigen Gelegenheiten habe Ich euch gewährt, dass wahre Wunder geschahen, ohne dass eure Vorbereitung euch ein Anrecht darauf gegeben hat; doch jetzt sage Ich euch, dass ihr eure Vorbereitung nicht vernachlässigen dürft, denn Ich werde euch überraschen, euch warnen, indem Ich euch das, was ihr erhofft, nicht gewähre, um euch verstehen zu lassen, dass ihr euch nicht vorzubereiten wisst, um ein wahres Werk der Barmherzigkeit zu vollbringen.

52. Lasst es nicht zu, dass sich durch seinen Schmerz allein der Kranke ein Anrecht auf meine Wohltaten erwirbt; ihr müsst seine Verdienste mit denen eurer Nächstenliebe vereinen, dann wird sich meine Gnade in beiden bekunden. Wo immer ihr seid, sollt ihr Verdienste erwerben, damit ihr jedes Mal, wenn ihr für eure Brüder Fürbitte einlegt, würdig seid, Mich um das zu bitten, was ihr zum Wohle eurer Nächsten braucht.

53. Bewahrt die geistige und körperliche Vorbereitung, denn ihr kennt nicht den Augenblick, an dem ihr ein Werk der Barmherzigkeit tun müsst, und es wird mein Wohlgefallen finden, euch zu Trägern des Balsams, des Friedens oder dessen zu machen, was euren Brüdern am meisten fehlt. Begreift das Schöne der Aufgabe, die ihr durch eure Sühneleistung erfüllt, damit ihr euer Kreuz mit der ganzen Liebe, derer ihr fähig seid, umarmt.

54. Hier auf der Welt nehmt ihr die Stimme eures Gewissens nicht so klar wahr, wie ihr sie hören werdet, wenn ihr im Geistigen seid; deshalb vernachlässigt ihr oft die Erfüllung eurer Aufgabe. Doch denkt daran, dass dieselbe euch immer erwartet, wie ferne auch der Zeitpunkt eures Scheidens in das Jenseits sei, und dass, wenn ihr die Augen in einer neuen Welt öffnet, nur das Licht zu euch gelangen wird, das ihr in eurem Kampfe erreicht habt, und ihrden Frieden besitzen werdet, auf den ihr euch ein Anrecht erworben habt durch die Verdienste, die ihr erlangt habt.

55. Wisst ihr, wie ihr nach meinem Willen zur nächsten Wohnstätte kommen sollt, wo Ich euch erwarte? — Voller Frieden, erleuchtet durch das Licht der Weisheit, welches in jedem reinen Geist erstrahlen soll; ohne Ungewissheiten, ohne Tränen.

56. Niemand soll glauben, dass — als er in diese Welt kam — ihn mein Werk überraschte, indem es ihm eine Aufgabe übertrug; nein, das wäre allzu viel Unwissenheit, wenn man im Lichte lebt. Ich bin nur gekommen, um euch das wiedererkennen zu lassen, was ihr im Geistigen erhalten habt, bevor ihr zur Erde gesandt wurdet.

57. Also, geliebte Jünger, wenn euer Geist hierfür gekommen ist, weil Ich es ihm so befohlen habe und jeder von euch es so wünschte und annahm, so denkt daran, dass ihr nicht zu Mir zurückkommen dürft, ohne den Auftrag erfüllt zu haben, welchen ihr zu erfüllen versprochen habt; denn andernfalls würde es sehr schmerzlich für euren Geist sein.

58. Ergründet mein Wort, erlaubt nicht, dass irgendetwas oder irgendjemand euch an der Erfüllung eurer Aufgabe hindert, dass irgendetwas euch zum Verzicht auf all das veranlasst, was denen als Lohn zusteht, welche auf der Welt Soldaten Gottes, Apostel seiner Wahrheit waren.

59. Um euch bei eurer Sühne zu helfen, gebe Ich euch mein Wort, und sein Licht leitet euch zur Vollkommenheit.

60. Hört Mir unermüdlich zu, lernt von Mir. Hört auf Elias und nehmt euch ein Beispiel an seiner Tugend, damit ihr gleich ihm Hirten einer Anzahl von Geistwesen seid, die euch mein Wille zugewiesen hat.

61. Auf alle schaue Ich mit Liebe, und Ich sage euch, dass Ich in dieser Zeit nicht nur gekommen bin, um euch zu liebkosen und euch meinen Frieden zu geben, sondern um euch zu unterweisen, euch verständlich zu machen, dass ihr Besitzer geistiger Gaben seid, mit denen ihr den Menschen in ihrer Drangsal helfen sollt, um sie bis zum Ende ihrer Sühne zu fuhren.

62. Die Zeit der großen Prüfungen ist gekommen, doch der Geist ist noch immer schwach. Große Schmerzen und Umwälzungen erwarten ihn, und deshalb nähere Ich Mich gleich einem Rettungsboot, um meine Kinder aufzunehmen, indem Ich ihnen helfe, sich auf dem geistigen Pfade weiterzuentwickeln.

63. Alle Geistwesen haben mein Gericht verdient, selbst jene der Kinder in den Armen ihrer Mütter haben Schmerz empfunden.

64. Euch, Jünger, bereite Ich vor, damit ihr meine Lehre der Liebe und des Friedens zu allen Nationen tragt — damit ihr durch eure Auftragserfüllung eure Mitmenschen rettet. Naht euch den Kleinen und den Großen.

Häufig werdet ihr vor Wissenschaftlern stehen, und vor ihnen müsst ihr Beweise von Vergeistigung geben. Wie viele werden sich beim Erkennen der Nutzlosigkeit ihres materiellen Wissens beschämt fühlen und werden bekennen, dass das, was die Wissenschaft nicht schaffte bei der Krankenheilung und bei der Lösung der Probleme, welche die Menschen quälen, die Liebe und die Barmherzigkeit meiner Jünger erreichte.

65. Diese in der Welt wenig bekannte Nation wird verschwenderisch gesegnet sein. Ihr Boden wird ertragreich sein, und ihre Truhen werden sich öffnen, und den vom Kriege verwüsteten Nationen Nahrung senden. Der Geist ihrer Bewohner wird, von meiner Liebe angeregt, den Notleidenden Gedanken des Lichtes zusenden, und wenn die Zeit der Verkündigung gekommen ist, wird er mein Wort bringen, um mit ihm die Leidenden zu beleben und zu heilen.

66. Viele Ausländer werden kommen, um sich euch in euren Ideen von Frieden und Eintracht anzuschließen. Die Vergeistigung wird sich als wohltätiger Same ausbreiten, und die Wahrheit, die sie verkündet, wird bekannt werden. Dann wird das Kind Mich mit Lauterkeit zu lieben verstehen, und der Quell der Gnade, dem alles Gute entquillt, wird sich über die Menschheit ergießen.

67. Ich will, dass ihr in diesem Zeitabschnitt euren Auftrag erfüllt, und, wenn ihr ins Jenseits hinübergeht, eure geistige Arbeit fortsetzt. Lehrt eure Brüder, dass es ein einziges Gesetz voller Gerechtigkeit ist, das alle Geistwesen regiert, dass alle einen Platz in meiner Schöpfung einnehmen, und jeder durch Mich in seiner Erfüllung angespornt wird. Alles gehorcht unwandelbaren göttlichen Gesetzen.

68. Wenn die Menschheit während dieser Zeit der Prüfungen schlecht über euch urteilt und euch für den Krieg der Ideologien, für die Zerstörung der Nationen und für das Ausbleiben des Friedens verantwortlich macht, so verzagt nicht und lasst euch nicht beirren, verharret im Beten und Wachen. Fürchtet euch nicht vor Strafe, wenn ihr mein Gesetz erfüllt.

69. Begreift, dass Ich den Ausbruch der Kriege zugelassen habe, damit der Geist der Menschen sich läutert. Jede Nation, Institution, und jedes Heim werden von meiner Gerechtigkeit heimgesucht, um den Grad an Fortschritt aufzudecken, in dem sie sich befinden.

70. Arbeitet, wie Ich euch gelehrt habe; bringt die Sünder zur sittlichen Erneuerung; stellt (zerbrochene) Leben wieder her, bringt die zu Mir, die sich entfernt haben. Wenn dieser Zeitabschnitt dann vorüber ist, wird in allen Geistwesen das Licht des Wissens und der Erfahrung sein. Meine Lehre wird die Menschen anleiten, und es wird keine Verfälschungen oder schlechte Auslegungen in meinem Gesetze geben.

71. Wenn Ich euch zuweilen „Kinder“ nenne, so deshalb, weil ihr vor meiner Göttlichkeit noch klein seid, und angesichts der Ewigkeit erweist sich euer Dasein als sehr kurz. Seht ihr nicht manchmal euer Glück in einer Kleinigkeit? Weint ihr nicht manchmal wegen etwas, was kein Grund für euren Schmerz sein sollte?

72. Wahrlich, Ich sage euch, Ich suche nicht nur den Armen und Unbedeutenden, sondern auch den, welcher sich in der Welt ausgezeichnet hat, sei es durch seine Macht oder sein Wissen. An alle ergeht mein Ruf, damit sie die Läuterung ihres Geistes erlangen.

73. Wenn Ich Mich bei den Armen in dem wenigen, das sie besaßen, fühlbar machte, um sie zuzubereiten und aufzurütteln, so werde Ich die, welche materielle Güter angehäuft haben, der Prüfung unterwerfen, damit sie meinen Ruf beachten. Den, der meiner Stimme gegenüber taub ist, werde Ich von dieser Welt wegnehmen und ihm im Geistigen Tale die Arbeit zeigen, die er auf der Erde nicht zu erfüllen verstand.

74. Diese Unterweisung soll euch als Lehre dienen. Häufet Verdienste an, bevor ihr euch von dieser Welt entfernt, hinterlasst Trost, Gesundheit und Frieden als Spur eures Lebensweges; wenn ihr es nicht tut, werdet ihr morgen Tränen vergießen.

75. Euer Herz muss stark werden, um den Prüfungen standzuhalten, die es erwarten. Ich habe euch gesagt, dass ihr Verfolgungen und Verleumdungen erleiden werdet, dass euch die Schuld an der religiösen Verwirrung gegeben wird, welche in Erscheinung treten wird; doch Ich werde über euch wachen und euch weiterhelfen.

76. Entfernt aus euren Herzen den Abscheu, den ihr vor jenen empfinden mögt, welche an Krankheiten leiden, die ihr ekelhaft nennt; und bekämpft den Widerwillen, den ihr verspüren könntet, wenn ihr einem Totschläger gegenübersteht oder jemandem, welcher in den Lastern den Verstand verloren hat. Reicht ihnen eure Hand, gebt ihnen tiefstempfundene Worte. Betet für sie. Ich allein weiß, was sich in jeder dieser Existenzen verbirgt. Ich allein kenne die Ursachen ihres Falles.

77. Ich allein kann vergeben und jene freisprechen, welche von der menschlichen Gerichtsbarkeit verfolgt und verurteilt werden.

78. Ich stärke euren Geist mit meinem Worte; denn vieles ist es, was ihr noch in eurem Herzen erleben und empfinden müsst.

79. Ich mache eure durch euren Materialismus teilnahmslos gewordenen Gefühle wieder empfindsam. Gestern fühltet ihr den fremden Schmerz nicht; aber bald werden eure Augen um des Leidens eurer Mitmenschen willen viele Tränen vergießen.

80. Die Felder sind reichlich vorhanden, doch die Arbeiter sind knapp. Ihr solltet zu den Arbeitern gehören, die lernen, diesen gesegneten Samen auszusäen! Tut es jetzt, da ihr auf der Erde lebt, damit ihr mit Verdiensten ins Jenseits kommt.

Mein Friede sei mit euch!