Unterweisung 27

1. Geliebte Jünger, Ich öffne eure Augen dem Lichte meiner Unterweisung, damit ihr die Wahrheit vom Betrug unterscheiden könnt. Das Licht des Gewissens, die Empfindungsfähigkeit und die Intuition, die ihr besitzt, werden euch den guten Weg weisen und euch die guten Früchte enthüllen.

2. Aus der wahren Erkenntnis meiner Lehre wird in euch die Demut geboren werden, weil ihr euch so klein gegenüber eurem Schöpfer fühlen werdet und dennoch so begnadet und beschenkt durch Ihn, dass ihr nicht wagen werdet, euren Blick zum Vater zu erheben, wenn ihr ihn für unrein haltet.

3. Die Eitelkeit hat sich in jenen eingenistet, welche in der Meinung, die volle Erkenntnis der Wahrheit erreicht zu haben, sich für gelehrt, stark, unfehlbar, groß und absolut gehalten haben, ohne sich bewusst zu werden, dass sie sich oftmals geirrt haben.

4. Ich will nicht, dass in diesem Volke, das sich gerade erst unter dem Lichte dieser Unterweisungen zu bilden beginnt, morgen die Menschen auftauchen, die — durch ihre Eitelkeit verwirrt — ausposaunen, dass sie die Wiedergeburt Christi oder die neuen Messiasse sind.

5. Die so handeln, werden jene sein, welche meinen, das Verständnis meiner ganzen Wahrheit erlangt zu haben, in Wirklichkeit aber fern von dem durch Christus gekennzeichneten Pfade gehen, welcher derjenige der Demut ist.

6. Studiert das Leben Jesu auf Erden, und ihr werdet eine tiefe und unvergessliche Lehre der Demut finden.

7. Jesus wusste, wer Er war, woher Er kam und wozu Er gekommen war; dennoch ging Er niemals auf die Plätze oder Straßen, um stolz bekanntzugeben, dass Er der Sohn Gottes, der Messias oder der Erlöser sei, sondern mit seinen Werken legte Er ein vollkommenes Zeugnis für seine Lehre der Liebe und Barmherzigkeit ab. Mit seinen Taten gab Er zu verstehen, wer Er war, und wenn Ihn gelegentlich jemand fragte: „Bist Du Christus?“, so beschränkte sich Jesus darauf, ihm zu antworten: „Du hast es gesagt.“

8. Das heißt: Während die Menschen es mit ihren Lippen aussprachen, bestätigte Er es mit seinen Werken, denen gegenüber alle Worte ohne Wert waren.

9. All dies musst du vor Augen haben, o geliebtes Volk, damit du — einmal im Kampfe stehend — dich nicht durch Versuchungen zu Fall bringen lässt oder erlaubst, dass dein Herz den Lohn empfängt, der nur dem Geiste zusteht.

10. Um euch zu ersparen, dieser Schwäche zu verfallen, werde Ich dafür sorgen, dass diese Form meiner Kundgabe an euch sein Ende hat.

Obschon es solche gegeben hat, die ihre Aufgabe in wahrer Demut zu erfüllen verstehen, gibt es auch solche, die sich in Gegenwart der Menschenmengen schließlich für Götter gehalten haben. Aber wenn sie sehen, dass sie das, was sie früher hatten, nicht mehr besitzen, werden sie zu der Einsicht kommen, dass es für die Erlangung einer fortwährenden Verbindung mit dem Vater nötig ist, Demut zu besitzen.

11. Ihr alle wisst, dass Ich einen Tag angekündigt habe, an dem diese Kundgabe ihr Ende findet; dieser Zeitpunkt ist 1950. Doch ihr werdet erleben, wie die, welche durch diese Kundgebung eitel wurden und sich erhöhten, sich nicht dem Willen des Vaters unterwerfen werden — in dem Gedanken, dass sie beim Verlust dieser Gabe — von den Menschenmengen unbeachtet — zu ihrem normalen Leben zurückkehren werden und nicht mehr vom Volke gepriesen werden.

12. Die Stimmträger werden sagen, wenn die Stunde näherrückt: „Wer wird kommen, um uns zuzuhören, wenn das Volk weiß, dass der Meister nicht mehr durch unseren Mund spricht?“ Und die Leiter werden sagen: „Wer wird zu unseren Versammlungsorten kommen — von dem Tage an, da bekannt ist, dass das Wort des Herrn nicht mehr durch den Mund seiner Erwählten ertönt?“ Den einen wie den anderen sage Ich schon jetzt: Wenn dies die einzige Form wäre, in der Ich Mich ihrem Geiste kundtun kann, würde Ich euch niemals derselben berauben; doch wenn Ich sie aufhören lasse, ist es ein Zeichen, dass etwas Höheres und Vollkommeneres euch erwartet — etwas, das auch ihr kennt: es ist die Verbindung von Geist zu Geist mit eurem Vater.

13. Volk, bilde aus meinen Worten ein Gedenkbuch und bewahre seinen Inhalt in deinem Geist, erleuchtet vom Lichte deines Gewissens, damit du niemals mein Werk entweihst.

14. Wenn ihr an meine Kundgebung in dieser Form geglaubt habt, müsst ihr auch glauben, dass Ich nicht mehr so zu euch sprechen werde, wie Ich es bis heute getan habe; und wenn ihr an meine Gegenwart geglaubt habt, während Ich euch mittels des menschlichen Verstandesorgans gelehrt habe, wobei Ich Mich ungebildeter und unvollkommener Wesen bediente: Wie solltet ihr da nicht glauben, dass ihr meine göttliche Inspiration von Geist zu Geist empfangen könnt?

15. Vieles habe Ich euch schon gelehrt, o Jünger. Beschränkt euch nicht darauf, Mich nur zu hören — ergründet mein Wort mit Liebe, studiert es eingehend — jetzt, da es die rechte Zeit ist, es zu tun, und nicht, nachdem ihr in Versuchung gefallen seid; denn euer Kampf wird dann schwerer sein.

16. Studiert meine Unterweisung, damit ihr sie richtig auslegt und mit ihrem Lichte den Sinn des Lebens und den Zweck der Prüfungen verstehen könnt.

17. Viele von denen, welche die entfesselten Naturgewalten betrachten, die über die Ufer tretenden Wasserfluten, die in ihrem tobenden Laufe ganze Landschaften verheeren, und jene Menschen, die damit beschäftigt sind, sich in grausamen, brudermörderischen Kriegen zu vernichten, sagen, dass es der Zorn Gottes ist, der ebenfalls entfesselt ist.

18. Ich vergebe denen, die meine Gerechtigkeit in dieser Weise auslegen; doch sie werden noch begreifen, dass alle Leiden und Schicksalsschläge, welche die Menschheit erduldet, von ihrem Ungehorsam gegenüber meinem Gesetze herrühren.

19. Manche sagen: „Herr, wenn wir Dich so sehr mit unseren Unvollkommenheiten verletzen, sie überdies die Ursache all unserer Qualen sind — warum vernichtest Du uns nicht lieber? Wozu erhältst Du uns im Schmerz?“

20. Denen, die Mich so fragen, sage Ich: Wenn Ich euch nicht liebte, würde Ich euch mit dem bloßen Aussprechen: „Es soll geschehen“ verschwinden lassen; aber wenn Ich euch trotz eurer Verfehlungen weiterhin erhalte, so ist es der Beweis dafür, dass euch eine hohe Bestimmung erwartet.

21. Meine Ratschlüsse sind vollkommen, und meine Liebe zu euch ist unendlich; deshalb werden eure Unvollkommenheiten niemals ein ausreichendes Gewicht haben, um den Willen des Allmächtigen zu ändern. Für Augenblicke entfernt ihr euch von dem Wege, den euch mein Gesetz zeigt. Doch schließlich werdet ihr in der Vollkommenheit meiner Gerechtigkeit meine Liebe finden.

22. Die Menschen waren immer Prüfungen unterworfen, in denen sie außer der Läuterung ihres Geistes das Licht der Erfahrung erlangt haben, das ihnen in dieser Zeit helfen wird, die weisen, gerechten und vollkommenen Lehren zu verstehen, die euch das Leben gibt. Deshalb habe Ich euch gesagt, dass ihr mit eurem Lichtschwert gegen die Finsternisse kämpfen und außerdem wachend und betend bleiben müsst, um nicht in Versuchung zu fallen.

23. Wenn ihr der Ursache für eure Prüfungen mehr auf den Grund gehen wollt, so bedenkt, dass ihr in der Zeit der Sühne für alle eure früheren Verfehlungen seid. Wenn ihr schon Glauben habt an das, was Ich euch darlege, werden bei dem Gedanken, dass Ich der einzige bin, der eure Vergangenheit kennt und der sie mit Liebe beurteilen kann, eine tiefe Zufriedenheit, ein unendlicher Friede in euer Wesen einziehen.

24. Schaut euch in dieser Zeit die verbannten Könige an, die Fürsten ohne Hoffnung zu regieren, die Reichen im Ruin und die Mächtigen auf dem Schmerzenslager! Wer kennt die Sühne, die in den Prüfungen liegt, denen sie unterworfen sind? — Ich allein. Doch Ich will, dass ihr alle wisst, dass ihr durch aufrichtige Reue, gute Werke, durch Erneuerung und Vergeistigung eure Sühnezeit verkürzen könnt, bis ihr eure Befreiung vom Schmerz und damit den Frieden erreicht.

25. Mit diesen Unterweisungen erhelle Ich euch die Lehren, welche ihr von den frühesten Zeiten an erhalten habt, die euch die Menschen jedoch verheimlicht haben, womit sie verhinderten, dass die Menschen den Weg zur Erlösung finden konnten.

26. Glaubst du nicht, geliebtes Volk, dass — da du in dieser Zeit zu den ersten gehört hast, die diese Wahrheit begriffen haben — diese Erkenntnis gerade dich verpflichtet, das Licht zu den Kriegsschauplätzen und zu den Völkern ohne Frieden zu bringen?

27. Erforscht hierfür mein Wort, doch tut es immer mit dem Ziel, die Wahrheit zu erlangen.

28. Stärkt euren Glauben an mein Wort, damit ihr in der Zukunft, wenn ihr Argumente gegen dieses Werk hört, nicht schwankend werdet.

29. Ihr sagt Mir: „Meister, was könnten wir gegen Deine vollkommene Lehre hören, das fähig wäre, unseren Glauben in Gefahr zu bringen?“

30. So denkt ihr heute, geliebte Jünger, weil ihr die Stürme und den nahenden Kampf noch nicht kennt. Jetzt kommt ihr in Frieden, um mein Wort zu hören, euch an meinem Unterricht zu erquicken; doch Ich bereite euch vor und mache euch wachsam, damit euch niemand überraschen wird.

Unter euch gibt es viele Unschuldige, viele Gutgläubige, viele edel Gesinnte, Männer und Frauen ohne Schlechtigkeit, die die Verderbtheit und den Verrat nicht kennen, deren die Menschen fähig sind. Doch wenn sie sich nicht schulen, werden sie leicht die Beute jener werden, welche sich gegen diese Lehre erheben, werden sie wie schutzlose Schafe gegenüber hungrigen Wölfen sein.

31. Es ist für euch besser, dass ihr schon jetzt durch Mich das erfahrt, was ihr morgen hören werdet. Bereitet euch mit dem Lichte meiner Unterweisung für den Kampf vor, sodass euch nichts verletzt, wenn ihr angegriffen werdet, und man euch entmutigen will.

32. Seid nicht bestürzt, wenn man euch sagt, dass der, welcher in dieser Zeit zu euch gesprochen hat, der Versucher gewesen sei, und dass prophezeit ist, dass auch er Wunder tun würde, durch die er selbst die Auserwählten verstören und verwirren würde. Wahrlich, Ich sage euch, viele von denen, die meine Kundgebung so beurteilen, werden zu jenen gehören, welche tatsächlich im Dienste des Bösen und der Finsternis stehen, auch wenn ihre Lippen zu versichern suchen, dass sie immer die Wahrheit verbreiten.

33. Vergesst nicht, dass der Baum an seiner Frucht erkannt wird, und Ich sage euch: Die Frucht ist dies Wort, das durch das Verstandesorgan dieser Stimmträger — Männer und Frauen von einfältigem Herzen — hörbar geworden ist. An der Frucht und an dem geistigen Fortschritt derer, die sie genossen haben, wird die Menschheit den Baum erkennen, der Ich bin.

34. Das Trinitarisch-Marianische Geisteswerk wird sich auszubreiten beginnen und dadurch einen wahren Alarm unter vielen hervorrufen, die in der Überzeugung, die Lehre studiert und verstanden zu haben, die sie früher vom Vater erhielten, über der Kenntnis ihrer Philosophien und Wissenschaften eitel geworden sind, ohne sich der geistigen Entwicklung bewusst zu werden, welche die Menschheit erreicht hat.

Sie werden beim Erwachen aus ihrer Geistesträgheit die Art und Weise bemerken, in der heute der Geist der Menschen denkt und fühlt, werden Bannflüche schleudern gegen das, was sie „neue Ideen“ nennen werden, und werden verbreiten, dass diese Bewegung durch den Antichrist hervorgerufen worden sei. Dann werden sie ihre Zuflucht nehmen zu den Schriften, den Prophetien und zu meinem Worte, das Ich euch in der Zweiten Zeit gab, um zu versuchen, meine neue Kundgebung, meine neuen Unterweisungen und alles, was Ich euch versprochen habe und heute erfülle, zu bekämpfen.

35. Mein Wort wird auf den Lippen meiner Jünger und durch Schriften sogar zu denen gelangen, welche nichts gelten lassen, was jenseits des Materiellen ist oder was außerhalb ihrer Kenntnisse und Begriffe liegt, die sie einmal angenommen haben, und sie werden Mich einen falschen Gott nennen, weil Ich euch dieses Wort gebracht habe.

Doch wenn ihr dies hört, wird euer Glaube nicht Schiffbruch erleiden — obschon euer Herz sich verletzt fühlt — da ihr mit innerer Bewegung daran denken werdet, dass euer Meister es euch bereits angekündigt und euch mit seinem Worte ermutigt hatte, diesen Prüfungen standzuhalten.

Ich sage euch jedoch: Obschon ihr auf eurem Wege dem Betrug, der Heuchelei, dem Aberglauben, dem religiösen Fanatismus und der Abgötterei begegnen werdet, dürft ihr niemanden wegen seiner Irrtümer verurteilen. Lehrt sie mit meinem Worte und überlasst die Sache Mir, der Ich der einzige bin, der euch richten darf und der weiß, wer der falsche Gott, der falsche Christus, der böse Apostel, der heuchlerische Pharisäer ist.

36. Euch kommt nur zu, meine Unterweisung in reinster Weise auszulegen, damit in euren Werken der göttliche Same Frucht bringt und an seiner Essenz von euren Mitmenschen Jener erkannt wird, welcher ihn euch eingab.

37. Das Herz dieses Volkes wird nicht unfruchtbar sein; Ich weiß, warum Ich es gerufen und versammelt habe. Es wird Augenblicke geben, in denen sogar innerhalb meines Werkes viele in Verwirrung geraten werden; aber zuletzt werden sie sich aus dem Wirbelsturm retten und sich lichterfüllt auf die Suche nach den Wegen machen, welche zu andern Ländern führen, und meine Lehre den Menschen anderer Völker bringen, mit einer göttlichen Botschaft geistiger Brüderlichkeit und des Friedens. Sie werden lehren, dass alles Materielle eine Grenze hat, dass die Menschen schlechten Gebrauch ihrer Willensfreiheit gemacht haben, und dass Ich heute eurem rasenden Lauf ein „bis hierher“ setze und meinen Willen in euch vollziehe; doch komme Ich nicht in Gegnerschaft zu euch, sondern zum Wohle der ganzen Menschheit.

38. Meine Annäherung an euch in dieser Zeit erfolgt nicht, um Rache zu üben für das, was die Menschheit auf dem Kalvarienberg mit Mir machte; Beweis dafür ist, dass Ich viele Male, nachdem ihr Mich verletzt habt, euch als Beweis der Liebe und Vergebung meinen Frieden gegeben habe.

39. Wenn meine Gegenwart unter euch in dieser Zeit zusammenfällt mit den großen Katastrophen und den furchtbaren Kriegen, die euch jetzt bedrängen, so schreibt nicht Mir diesen Kelch zu, den die Menschen trinken. Die Leiden sind die Frucht eurer Sünden, und diese sind nicht aus Mir entsprungen. Wenn Ich euch ankündigte, dass in der Zeit, in der Ich zu euch als Heiliger Geist sprechen würde, der Schmerz unter der Menschheit wüten werde, so diktierte Ich damit nicht euer Urteil; es geschah, weil Ich wusste, dass, wenn diese Prüfungen kommen würden, ihr Mich brauchen würdet. Ich kündigte es euch nur an, damit ihr wachend und betend sein solltet in Erwartung meines Kommens.

40. Den Urteilsspruch habt ihr vor langer Zeit selbst unterschrieben; doch Ich, den ihr als euren Richter betrachtet, bin in Wirklichkeit euer Verteidiger, der euch von eurer Bürde befreit, indem Ich euch liebevoll dazu bringe, den guten Weg einzuschlagen, damit ihr die wahre Freiheit erlangt, welche die des Geistes ist.

41. Du weinst, mein Volk, weil du in deinem reuevollen Herzen die Liebe des Meisters fühlst. Man hatte euch gesagt, dass keiner, der mit einer schweren Schuld in seinem Geist vor den Vater treten würde, Vergebung erlangen würde, und dass er eine ewige Verdammnis zu erleiden hätte. Doch wie habt ihr meine göttliche Gerechtigkeit als so ungeheuerlich auffassen können? Habt ihr nicht bemerkt, wie Ich durch Jesus deutlich zeigte, dass meine zartesten Worte und meine liebevollsten Blicke denen galten, welche am meisten gesündigt hatten? Wie könnte Ich auf der Welt eine Lehre verkünden und in der Ewigkeit das Gegenteil davon tun?

42. Zwischen Christus und dem Vater kann nicht der kleinste Unterschied bestehen, da beide der gleiche Geist sind, die gleiche Liebe, die gleiche Weisheit, welche sich der Menschheit in drei Phasen kundgetan hat. Ich sagte euch schon in der Zweiten Zeit: „Wer den Sohn kennt, kennt den Vater“.

43. Rein seid ihr aus Mir hervorgegangen, und rein müsst ihr zurückkehren; doch die Zeit der Sühne wird vorübergehend sein, niemals ewig; kurz oder lang, das hängt von dem Willen ab, den der Geist einsetzt, um seine Erlösung zu erreichen.

44. Ich finde euch verwirrt vor, weil ihr die Bücher zur Hand genommen habt, in die eure Mitmenschen ihre Irrtümer gedruckt haben, die ihr lange Zeit für die reine Wahrheit gehalten habt. Doch die Tage sind nahe, in denen der Mensch sogar seine Glaubenssätze wird berichtigen müssen; denn das Licht der neuen Zeit wird ihn den Weg der Wahrheit erkennen lassen, weil es in dieser Nacht, in der sich sein Geistesleben befindet, Licht werden wird.

45. Ich sende euch diese Lehre, um euch darin zu unterweisen, von eurem menschlichen Dasein aus in das Geistige Leben einzudringen.

46. Noch seid ihr mehr Materie als Geist, und darum zweifelt ihr für Augenblicke an der Wahrheit dieses Wortes und fragt euch: „Ist es wirklich der Meister, der zu uns spricht?“ Dann entringt sich dem Geiste ein „Ja“, welches gegen ein „Nein“ der Körpernatur kämpft.

47. Ich tue Mich unter euch in begrenzter Form kund, damit ihr mein Wort hört, in welchem Ich euch meine göttlichen Gedanken sende, die euch aufs neue den Weg eures geistigen Aufstiegs vorzeichnen.

48. Ich segne sowohl den, der an meine Kundgabe glaubt, als auch den, der zweifelt. Ich bevorzuge nicht, alle liebe Ich gleichermaßen. Ich offenbare Mich der Welt nicht nur für einige Herzen, sondern um alle Pfade mit Licht zu erhellen, damit die Menschen dem Ziele der Vergeistigung nachstreben und das göttliche Gebot erfüllen, welches lautet: „Liebet einander“.

49. Ich bin der göttliche Sämann der Liebe und kenne die Zeit der Aussaat und der Ernte der Frucht. Es steht geschrieben, dass Gott der Welt von neuem das Licht geben wird, wenn die Menschen auf dem Gipfel der Verderbtheit sein würden.

50. Jünger, es ist Zeit, zu säen. Die Menschen suchen und rufen nach dem Krieg; sucht ihr das menschliche Herz, um in dasselbe Frieden und Liebe zu säen.

51. Wenn ihr angegriffen werdet, so nehmt Deckung in der Reinheit meiner Lehre. Während die Menschen triumphieren, wenn sie euch das menschliche Dasein nehmen, werde Ich triumphieren, indem Ich euch das ewige Leben gebe.

52. Die Legionen des Guten sind in Tätigkeit, sie haben den Kampf aufgenommen, doch sie retten den, der umkommt. Dies ist meine göttliche Aufgabe. Vergesst ihr, dass man Mich den Erlöser der Menschheit genannt hat? Was ist seltsam daran, dass der Hirte seine Schafe sucht? Bevor ihr existiertet, liebte Ich euch schon und es wurde euer Ungehorsam und ebenso eure Erlösung vorhergesehen.

53. Als Ich Mich in Jesus offenbarte, sagte Er, dass Er euer König ist, doch ihr gabt Ihm das Kreuz zum Thron. Da zeigte Ich euch alle Kraft, welche der Liebe, Vergebung und Sanftmut innewohnt. So, wie Ich sein Blut fließen ließ, so gebe Ich euch meine Liebe ohne Beschränkung.

54. Meint ihr, dass Ich in dieser Zeit der Schmerzen nicht unter euch bin? Seht, hier bin Ich! Gleich einer Quelle kristallklaren Wassers habe Ich den geistigen Durst gelöscht, der euch verzehrt. Ich bin gekommen, euch zu sagen: Es ist Zeit, dass ihr eurem Geist ermöglicht, sich zu entwickeln, damit alle seine schlummernden Fähigkeiten erwachen. Hierfür inspiriere Ich euch und erkläre Ich euch die Vergeistigung.

55. Der Glaube, der Gedanke und der Wille sind Mächte. Seid groß und stark mittels dieser Gaben und offenbart sie in all euren Werken, welche immer auf Liebe gegründet sein sollen.

56. Ihr kennt jetzt die Aufgabe, die Ich Mir auferlegt habe.

57. Ich erwarte euch in der Ewigkeit, doch müsst ihr kämpfen, um zu Mir zu kommen. Deshalb erhelle Ich euren Weg, damit ihr ihm folgen und immer vorwärts gehen könnt.

58. Seid rein in euren Gedanken, Worten und Werken, und ihr werdet auf meinem Wege sein. Dann werdet ihr im Reiche des Vaters die Stätte einnehmen, die Er euch bestimmt hat.

59. Beherrscht eure Leidenschaften, lasst die irdischen Vergnügungen sein und denkt an eure Mitmenschen. Seht, wie das Blut meiner Kinder in dieser Welt vergossen wird, hört das Schluchzen, das sich allen leidenden Herzen entringt. Es gibt viele Nester, in denen die Vögel tot sind — viele Kinder, die leiden — viele Mütter, die weinen — viele Kindlein ohne Wiege.

60. Betet für sie, auf dass das brüderliche Empfinden der einen und das mütterliche der andern wie ein Balsam des Trostes ist, der in ihre Herzen dringt.

61. Hinterlasst dem Wanderer, der nach euch kommt, Spuren des Lichts. Dann werdet ihr Gott in eurem Herzen und im Tiefsten eures Wesens fühlen; dort wird der Vater seinen besten Tempel finden. Das Gewissen wird wie der Gipfel des Berges sein, von wo aus Ich Mich kundgebe. Dann wird der Mensch mehr Geist als Körper sein und mehr Licht als Schatten.

62. So, wie der Windhauch und die Sonne euch liebkosen, so, mein Volk, sollt ihr eure Nächsten liebkosen. Dies ist die Zeit, in der Bedürftige und Notleidende überreichlich vorhanden sind. Begreift, dass der, der euch um eine Gefälligkeit bittet, euch die Gnade gewährt, anderen nützlich zu sein und für eure Erlösung zu wirken. Er gibt euch die Gelegenheit, barmherzig zu sein und dadurch eurem Vater ähnlich zu werden. Denn der Mensch ist geboren, um über die Welt den Samen des Guten auszustreuen. Versteht also, dass, wer euch bittet, euch einen Gefallen tut.

63. Wer sagt, dass er eine Gunst erwiesen hat, indem er Hilfe leistete, lügt, denn er hat kaum eine Verpflichtung erfüllt.

64. Ich werde Mich an meinen Jüngern erquicken, wenn aus ihrer harmonischen Übereinstimmung die süßen und schwingenden Töne des Spiritualismus erklingen, denn alle Zubereiteten werden in der Sprache des Herzens reden. Die sich nicht zubereitet haben, werden nicht verloren gehen, denn Ich bin Der, welcher zu warten versteht, bis die Früchte reifen; aber diese werden ihren Ungehorsam beweinen, wenn sie den Kelch der Bitternis leeren.

65. Ich bin in allen, aber einige werden sagen: „Ich fühle Dich nicht;“ andere werden sagen: „Ich sehe Dich nicht;“ aber alle begreifen, dass Ich in allen bin und in allem Geschaffenen. Weshalb versucht ihr, alles mit den Augen zu sehen und mit den Sinnen zu betasten? Versucht mit dem Geiste, mit dem Verstande und mit dem Herzen zu sehen.

66. Dann werdet ihr das Unbekannte sehen und werdet seine Schwingung in eurem ganzen Wesen fühlen. Wenn ihr begreift, wie sehr Ich euch liebe, werdet ihr nicht mehr sagen, dass euer Gott euch straft.

67. Wahrlich, Ich sage euch, in Mir gibt es keinen Zorn, denn er ist menschliche Schwäche. Ihr seid es, die das Feuer des Schmerzes entzünden, und danach ruft ihr Mich an, damit Ich es lösche; doch es ist meine Gerechtigkeit, die sich in euch bekundet. Deshalb müsst ihr das Feuer des Hasses und der Leidenschaften, das ihr entflammt habt, mit dem Wasser der Tugend, mit Tränen und sogar mit Blut löschen.

68. In der Zweiten Zeit sagte Ich euch: „Die Vögel haben Nester, die Füchse haben Höhlen, doch der Sohn Gottes hat nicht, da Er sein Haupt hinlege“.

69. „Den Frieden lasse Ich euch, meinen Frieden gebe Ich euch“; in ihm werdet ihr Trost und Freude finden. Seid ihr in meiner Liebe, wie Ich in eurem Schmerze bin!

70. Versteht, dass Ich in euer Herz gedrungen bin, ohne dass ihr mein Kommen gefühlt habt. Um meine Gegenwart zu fühlen, musstet ihr wach sein; doch als Ich euch fand, habt ihr geschlafen. Deshalb habt ihr, als Ich euch aufweckte, verwundert gefragt, wer gekommen sei und in dieser Weise zu euch spreche.

71. Ich muss euch darauf hinweisen, dass Ich euch nicht durch einen unvorhergesehenen Besuch überrascht habe. Schon vor langer Zeit ließ Ich euch die Zeichen wissen, die meiner Kundgebung als Heiliger Geist vorausgehen würden; aber sehend habt ihr nichts erblickt, und hörend habt ihr nichts vernommen.

72. Wenn ihr die Ereignisse erforscht, die eure Welt im vergangenen Jahrhundert (19. Jhd.!) bewegt haben, deren Zeitpunkte in euren Geschichtsbüchern niedergeschrieben sind, so werdet ihr erkennen, dass in Wahrheit alles, was vom Herrn vorausgesagt war, treu in Erfüllung ging.

73. Wahrlich, Ich sage euch, während der Zeit, in der meine Kundgabe andauert, werde Ich keinen Glauben finden, denn die Menschen müssen zuerst ihr Herz und ihren Verstand läutern, damit sie mein Wort von Grund auf verstehen können.

74. Denen, die meinen Unterweisungen Tag für Tag zuhören und die, obwohl sie dauernd Beweise meiner Wahrheit erhalten, noch zweifeln und Mich verneinen — ihnen sage Ich, dass es notwendig ist, den geistigen Sinn meiner Unterweisung zu studieren, damit sie deren Wahrheit begreifen. In derselben Weise habe Ich in der Zweiten Zeit zu ihnen gesprochen, als Ich sagte: „Es ist notwendig, dass Ich sterbe, damit Mir geglaubt wird“, und dass Ich am dritten Tage auferstehe, damit die Menschheit sich überzeugt, dass Ich der Sohn Gottes bin.

75. Diejenigen, welche der Vergeistigung noch ferne sind, möchten Mich in der Gestalt Jesu sehen, um Mir zu sagen: „Herr, Ich glaube an Dich, denn Ich habe Dich gesehen.“ Ihnen sage Ich: „Selig sind, die ohne zu sehen geglaubt haben, denn sie haben den Beweis erbracht, dass sie dank ihrer Vergeistigung Mich in ihrem Herzen empfunden haben.“

76. Versteht ihr jetzt, warum der Mensch das Bedürfnis hatte, Bildnisse herzustellen, die Mich darstellen? — Wegen seines Mangels an Zubereitung, weil er nicht empfindsam ist für die geistigen Manifestationen.

77. Wenn der Mensch meine Lehre verstünde, würde er nicht das Bedürfnis haben, Bildnisse figürlich darzustellen oder zu malen, um danach vor ihnen niederzuknien. Er würde entdecken, dass es auf der Welt kein vollkommeneres Bild des Herrn gibt als den geistig erhobenen Menschen selbst. Dann würde er sich bemühen, die gleichen Werke zu tun wie Ich, um seinem Schöpfer näherzukommen.

78. Der Apostel Johannes drang in das Geistige ein; durch seine Verzückung fühlte er die Gegenwart des Vaters, bei seiner geistigen Stimme fühlte er sich ohnmächtig werden. Doch obwohl er in jenen Gesichten Gestalten und Formen geschaut hatte, verstand er nicht, dass jedes Bild nur das Symbol eines großen Lehrbuches der Weisheit und Prophetie war, aber nicht das Bild oder die Gestalt Gottes.

79. Der Mensch schaute das Lamm, den Löwen, das Buch, die Sterne, die Ältesten, die Leuchter, und alles, was sein verwunderter Blick sah, waren nur Gestalten und Formen, die auf der Erde existieren und dem Menschen bekannt sind. Sie wurden als Sinnbilder verwendet, um mit ihnen tiefe, göttliche Lehren zur Darstellung zu bringen; doch meine Göttlichkeit in all ihrer Herrlichkeit kann niemand schauen, weil Ich unendlich bin, weder Anfang noch Ende habe.

80. Wenn das Buch der Weissagungen des Johannes von einigen als undurchdringliches Geheimnis angesehen und von anderen in einer irrtümlichen Auslegung betrachtet worden ist, so ist es darauf zurückzuführen, dass die Menschheit noch nicht die nötige Vergeistigung erlangt hat, um das zu verstehen, was dort dargestellt ist; und Ich kann euch auch sagen, dass es nicht einmal von dem Propheten begriffen worden ist, dem es eingegeben wurde.

81. Johannes hörte und sah, und als er vernahm, dass man ihm befahl, es niederzuschreiben, gehorchte er sogleich; doch er verstand, dass jene Botschaft für die Menschen war, welche lange Zeit nach ihm kommen würden.

82. Heute seid ihr in der Zeit, die euch geweissagt worden ist, und diese meine Lehre — als Licht eines neuen Zeitalters — vermittelt die Fähigkeit, in jenem Buche lesen zu lernen, welches so lange Zeit hindurch eurem Verständnis verschlossen war. Die Stunde naht, in der es euch gelingen wird, all das zu entziffern, was ihr so lange als hinter dem Schleier des Geheimnisses verborgen betrachtet habt.

83. Glaubt ihr nicht wirklich, dass — wenn Johannes den Sinn der Offenbarung verstanden hätte, die er empfangen hatte — er euch seinen Inhalt eindeutig erklärt hätte, anstatt euch ein Buch mit Bildern und Symbolen zu vermachen? Erkennt: Wenn er diese Offenbarung in voller Klarheit erläutert hätte — welcher Mensch jener Zeit hätte sie verstehen können und hätte infolgedessen an die Wahrheit der Weissagung geglaubt?

84. Es war mein Wille, dass jenes Buch versiegelt bleiben würde und euch nur sein Vorhandensein und ein Teil seines Inhalts enthüllt werden sollte, damit, wenn die jetzige Zeit gekommen sein würde, Ich euch jene Offenbarung erklären würde.

85. Erwache, Volk, bringe den Menschen diese Botschaft, damit sie in ihrem Geist das Licht meines Wortes in der Dritten Zeit aufnehmen. Vergesst eure menschlichen Nöte und rufet „Hosianna, Hosianna“, denn endlich wird eure geistige Entwicklung euch den wahren Sinn der Lehren zu verstehen erlauben, die Ich euch zur Kenntnis brachte und deren Licht euch zu einer vollkommenen Welt in der Ewigkeit leiten wird.

Mein Friede sei mit euch!