Unterweisung 72

1. Gesegnet seien, die ehrfurchtsvoll und demütig mit den Augen des Geistes in die göttlichen Offenbarungen eindringen, denn ihr Zeugnis von meiner Kundgebung als Heiliger Geist wird wahrhaftig sein. Geht hin zu den Menschen und sät den Samen meiner Liebe selbst auf die dürren Felder und bewässert ihn mit dem Wasser meiner Liebe.

2. Es gibt viele, die in dieser Zeit das Geistige schauen, doch glaubt deshalb nicht, dass sie Mich alle lieben. Ich habe euch schon einmal gesagt, dass nicht jeder, der zu Mir „Vater, Vater“ sagt, Mich liebt, sondern jener, der im Stillen Barmherzigkeit an seinen Brüdern übt und demütig mit Mir in Verbindung tritt.

3. Die Fähigkeit der geistigen Schau ist eine Gabe des Heiligen Geistes. Aber während die einen demütig sind und bei den Gesichten vor Wonne und Furcht erzittern, prahlen die anderen über die Gabe, die sie besitzen.

4. Warum gibt es Jünger, die die ersten Plätze erstreben, obwohl Ich an meinem Tische niemanden bevorzuge? Ich, der Ich der Meister bin und — von der Liebe meiner Kinder umgeben — den Ehrenplatz des Tisches einnehmen sollte, habe beim Eindringen in das Herz eines jeden von ihnen bei den einen einen Gerichtshof vorgefunden, wo meine Worte und meine Werke gerichtet werden, bei anderen einen finsteren Kerker, wo man Mich geißelt und verspottet, und bei wieder anderen habe Ich ein Kreuz gefunden, das für eine erneute Opferung bereitsteht.

5. Einige meiner Kinder leiden, wenn sie die Verständnislosigkeit des Volkes sehen, das immer ungehorsam ist gegenüber meinen Anordnungen und Weisungen.

6. Dennoch, und trotz der so großen Selbstsucht gibt es manche, die den Gefangenen in seiner Zelle besuchen, den Kranken auf seinem Lager, und manche eilen zu den Krankenhäusern, um denen, die dort vergessen leiden, einen Strahl des Lichtes zu bringen. Die auf solche Weise tätig sind, lieben Mich in ihren Nächsten und ehren Mich durch ihre Werke.

7. Bringt euren Verstand zur Ruhe — bedenkt, dass die Augenblicke schon knapp sind, in denen ihr Mich in dieser Kundgebung gegenwärtig habt. Das Jahr 1950 ist schon sehr nahe, und Ich sehe euch noch in tiefe Lethargie versunken. Der Grund ist, dass ihr meine Worte durch einen sündigen Körper wie dem euren vernehmt, und darum haben sie für euch nicht die Glaubwürdigkeit, die sie verdienen. Doch der Tag wird kommen, an dem mein prophetisches Wort in Erfüllung geht, und ihr werdet dann euer Unverständnis bereuen.

8. Dies ist die von Mir angekündigte Zeit gewesen, in der Ich zur Menschheit spreche; hernach wird die eure kommen. Doch falls ihr eure Lippen verschließen und meine Lehre nicht bekannt machen solltet, werden die Steine sprechen und die Naturgewalten euch aufwecken.

9. Volk, Ich will dich vom Schmerz befreien, der dich niederdrückt. Unterstütze Mich bei diesem Werke: Hast du den Willen, dies zu tun? Dann lerne von Mir, höre meine Unterweisung, nutze diese Zeit, die schnell für euch vorübergehen wird.

10. Wenn der Speisesaal leer bleibt und der Tisch verlassen, soll der Grund dafür der sein, dass die Jünger sich in alle Winde verstreuten und die Frohe Botschaft weitersagen, und nicht, weil sie Mir den Rücken gekehrt haben und meinem Rufe nicht gefolgt sind.

11. Ich verspreche euch, nach meinem Abschied, aber bevor ihr euch über die Welt verstreut, im Geiste zu kommen, um euch das Licht zu geben, das euch alles verstehen lässt, was Ich euch mit meinen Unterweisungen kundtat, und um euch die notwendige Kraft zu geben, eure Aufgabe zu erfüllen. In diesen Augenblicken wird das Licht des Heiligen Geistes in jedem Verstande sein; die einen werden Mich schauen, andere werden Mich vernehmen, und alle werden meine Gegenwart geistig fühlen.

12. Macht euch dieser Gnade würdig; keines meiner Worte soll aus eurem Herzen verschwinden, denn ihr würdet auf verbotene Wege geraten.

13. Lernet jetzt, erfüllt euren Geist mit meinem Licht, denn der Augenblick wird kommen, in dem ihr den Antrieb fühlen werdet, euch aufzumachen und eure Aufgabe zu erfüllen. Doch was kann der lehren, der nichts gelernt hat? Kann ein Blinder einen anderen Blinden führen?

14. Mit wahrem Glauben fühlt ihr, dass Ich unter euch gegenwärtig bin; aber ihr fühlt euch unfähig, große Werke zugunsten eurer Brüder zu tun. Doch wahrlich, Ich sage euch, trotz eurer Kälte werden in dieser Zeit unter euch die Jünger aufstehen, die alles aufgeben, um meiner Spur zu folgen, so wie die sündigen Frauen, die auf mein Wort hin ein neues Leben beginnen, nicht mehr sündigen und ein Vorbild für ihre Geschwister sind.

15. Erkennt, dass das Licht des Sechsten Siegels euren Geist erleuchtet. Das Buch ist aufgeschlagen, denn die Siegel sind vom ersten bis zum sechsten gelöst. Ich sammle nun die, welche mein Zeichen tragen sollen, um ihnen eine sehr schwierige Aufgabe anzuvertrauen. Am Ende dieses Zeitabschnitts werde Ich diejenigen empfangen, die sie erfüllt haben, und jenen, die meine Anweisungen nicht befolgt oder sie verfälscht haben, werde Ich sehr schwere Vorwürfe machen, und mein Wort wird sich an ihnen streng erweisen.

16. Volk, begreife, dass du die Zeit nicht mehr mit Nichtigkeiten vergeuden darfst, mit dem Erwerb unnötiger Reichtümer oder mit neuen weltlichen Abenteuern. Begreift, dass jeder Augenblick, den Ich euch gewähre, Licht und Fortschritt für euren Geist bedeutet.

17. Meine Gegenwart überrascht diese Menschheit, die nicht darauf vorbereitet ist, Mich zu empfangen. Meine Kundgebung im Geiste in dieser Dritten Zeit fällt mit dem größten Materialismus der Wissenschaft zusammen, der seinen Höhepunkt erreicht hat. Ich sehe die Waffen, mit denen sich die Menschen vorbereiten, meine Lehre zu bekämpfen, welche ihre Wissenschaft, ihre Philosophie, ihre materialistischen Theorien, ihre Eigenliebe, ihr Ehrgeiz und ihr Hochmut sind. Doch Ich besitze ein Schwert, welches die Wahrheit ist, deren strahlendem Glanze niemand widerstehen kann. Ihr Licht wird die Menschheit in dieser Zeit erleuchten und alles aufdecken, was falsch ist, und die Finsternis vertreiben. Wenn mein Licht auf allen Wegen erstrahlt und die Wahrheit in allen Geistern ist — wer wird dann noch der Lüge Zuflucht geben können? Wer wird seinen Bruder täuschen können?

18. Das menschliche Herz hat sich verhärtet, bis es schließlich empfindungslos gegenüber dem Geistigen wurde, welches sein innerstes Wesen und sein Ursprung ist. Ich sage euch: Während meine Vaterliebe an euer Herz klopft, ohne Antwort zu erhalten, fühlen die Geschöpfe, die tiefer als der Mensch stehen, und alles Geschaffene die Gegenwart des Schöpfers. Ich spreche zu den Bergen, und sie antworten Mir; Ich spreche zu den Vögeln, und sie erwidern Mir mit Jubilieren; Ich segne die Gefilde, und sie breiten einen Blumenteppich aus. Spreche Ich dagegen zu den Menschen, muss Ich, um gehört zu werden, vor ihren Augen als Mensch sterben. Doch Ich bin von neuem gekommen, weil Ich weiß, dass ihr Geist sich zum Lichte meiner Lehren erheben wird, um zum wahren Weg zurückzukehren.

19. Geliebtes Volk, Ich gebe euch den Namen Israel, denn Ich habe euch ein weiteres Mal mein Gesetz gegeben und euch die vollkommene Gottesverehrung gelehrt. Ihr wart weit davon entfernt, die Naturkräfte und die Sterne anzubeten, wie es die Alten taten; dennoch fand Ich euch in dieser Zeit einem neuen Götzendienst verfallen. Mein Wort musste gegen eure Irrtümer kämpfen, und noch immer sind in vielen Herzen Wurzeln früherer Bräuche, Glaubensüberzeugungen und Überlieferungen.

20. Wo sind die Götzen aus Gold und Silber, welche die Menschen in vergangenen Zeiten herstellten, und wo die Götter, die die Vorstellungskraft der Menschen schuf? Stein für Stein ist von den unvollkommen errichteten Altären nach und nach herabgestürzt.

21. Heute komme Ich zu euch mit einer Lehre, die — wenn sie einmal begriffen ist, die am leichtesten zu erfüllende ist, auch wenn es für die Welt den Anschein hat, dass sie unmöglich zu verwirklichen ist. Ich lehre euch den Kult der Liebe zu Gott durch euer Leben, eure Werke und das geistige Gebet, das nicht an einem bestimmten Orte von den Lippen ausgesprochen wird, noch kultische Handlungen oder Bilder benötigt, um inspiriert zu sein.

22. Es ist nicht mein Wille, dass ihr weiterhin im Finstern lebt. Darum habe Ich euch mein Licht gesandt und euch aufgefordert, mit eurem Gott von Geist zu Geiste Zwiesprache zu halten.

23. Meine Lehre lehrt euch, Mich nahe zu sehen als einen liebevollen Vater und nicht als einen fernen Gott, wie Mich der größte Teil der Menschheit empfindet. Auch zeigt sie euch den reinsten, leichtesten und sichersten Weg, um in meine Gegenwart zu gelangen.

24. Volk, Ich gebe dir eine vollkommene Unterweisung. Versucht euch zu erheben, kämpft, um den Berg zu ersteigen, läutert euch, damit euer Geist sich von den weltlichen Leidenschaften befreit und das Glück erleben kann, im Unendlichen zu wohnen. Begreift, dass euer Geist Hunger und Durst danach hat, sich in den Regionen von meiner Liebe zu nähren, in denen die Schwingung meiner Kraft, meines Liebesgeistes und meiner universellen Ausstrahlung herrscht.

25. Wenn ihr erreicht habt, einige Schritte vorwärts zu kommen, so werdet nicht eitel, weil ihr euch für das erste Volk der Erde haltet, das Besitzer der Wahrheit ist. Vergesst nicht, dass ohne Demut alle eure Werke falsch sein werden.

26. Ich will, dass ihr euch durch tätige Nächstenliebe, durch Vergeistigung, durch Tugend auszeichnet, damit ihr der Menschheit durch euer Leben das beste Zeugnis dafür gebt, dass ihr „Israel“, das Volk Gottes seid, in dessen Schoß einzugehen mein Wort jeden Geist einlädt.

27. Heute wollt ihr erklären, warum ihr Israel seid, und habt keine Argumente; ihr wollt erklären, warum ihr Spiritualisten seid, und es fehlen euch die Worte. Ihr versucht darzulegen, worin eure Geistesgaben bestehen, und es fehlt euch die Beweisführung und die geistige Entwicklung, um sie überzeugend zu erläutern. Aber wenn eure Aufwärtsentwicklung wahr wird, werden euch die notwendigen Worte zufliegen, da ihr mit euren Werken der Liebe erklären werdet, wer ihr seid, wer euch gelehrt hat und wohin ihr geht.

28. Es nähern sich Zeiten voller Überraschungen und unerwarteter Ereignisse für die Menschheit. Ich will, dass dies Volk die richtige Deutung jener Geschehnisse zu geben versteht, da euch in meinem Worte alles offenbart worden ist, was geschehen muss.

29. Ihr befindet euch zur Prüfung und Zurüstung im göttlichen Schmelztiegel meines Werkes. Doch verzagt nicht angesichts des Schmerzes, denn es ist notwendig, dass ihr abgeschliffen werdet. Lernt, den Leidenskelch mit Geduld zu leeren, damit ihr das Recht habt, jene zu trösten, die leiden, und ihr den Schmerz nicht verflucht. Denn wenn ihr ihn in euch selbst fühlt, werdet ihr fähig sein, den eurer Brüder besser zu verstehen.

30. Ich schule euch, damit ihr bald Ärzte des Geistes und des Körpers werdet. Doch wisset, dass vor Mir jener wichtiger ist, der den Geist heilt, als der, der nur den Schmerz des Körpers heilt.

31. Den Männern, Frauen und Kindern, die mein Wort vernehmen, sage Ich: Bewahrt es in euren Herzen und erinnert euch im Lichte eures Gewissens an meine Lehrsätze und Gebote, denn sie sollen morgen die Waffen sein, die euch dazu dienen werden, die Lehre zu verbreiten und bekanntzumachen, was euer Kreuz der Liebe und Erlösung sein wird, damit Ich euch sagen kann: Seid gesegnet, denn ihr erkennt mehr und mehr den wahren Weg des Geistes, von dem viele abgewichen sind, weil er lang ist, und die Mir dann gesagt haben: „Herr, wir können Dir nicht nachfolgen.“

32. Viele sind derer, die Mir zugehört haben, aber wenige derer, die Mir nachfolgen, und dieser bediene Ich Mich, um jene zu ermutigen, die sich vom schmalen Weg entfernt haben — um die Blinden sehend, die Tauben hörend, die Lahmen gehend zu machen und die „Toten“ aufzuerwecken. Durch meine Diener habe Ich Wundertaten unter den Menschen vollbracht und vollbringe sie noch immer, um sie aus ihrem tiefen Schlafe aufzuwecken.

33. In der Zweiten Zeit ließet ihr Mich allein am Kreuze, als Ich den Kelch mit Galle und Essig trank, und es wurde nur mein Blut auf Golgatha vergossen. Doch jetzt werdet ihr Mich mit eurem Kreuze begleiten und dabei euren Herrn als Helfer haben, so wie Ich auf dem Schmerzensweg einen Menschen hatte, der Mir das Kreuz tragen half. Euer Leben ist die Straße der Bitternis, auf der ihr fallend und euch wieder aufrichtend Schritt für Schritt bis zum Gipfel des Berges gelangt, wo ihr eurem Vater sagen könnt: „Herr, in deine Hände befehle ich meinen Geist.“

34. Wer sind die, die Mir bis ans Ende ohne Prahlerei nachfolgen? Ihr wisst es nicht. — Welche werden dahin gelangen? Alle, sagt euch der Meister, zuerst die einen, hernach die anderen. Die einen mit weniger Schmerz, und die anderen unter großen Opfern, je nach dem Weg, den jeder wählt, und der Art und Weise, in der er auf ihm wandelt.

35. Der gerade Weg ist der kürzeste; er wird durch Licht, Liebe und Tugend gebahnt. Es ist der Weg des Gesetzes.

36. Die krummen Wege verlängern den Entwicklungsgang, aber schließlich werdet ihr alle bei mir anlangen.

37. Ihr kennt nicht die Stätte des Friedens, welche die Geistwesen erreichen, die zur „Bergeshöhe“ gelangen, aber ihr habt Glauben an die Existenz des Verheißenen Landes, und darum sage Ich euch aufs neue: Selig, die ohne zu sehen geglaubt haben.

38. Von alters her kündigten euch die Prophetien an, dass in dieser Zeit jedes Auge Mich schauen würde — das des Sünders und das des Frommen; aber Jesus in menschlicher Gestalt werden nicht alle sehen. Meine Gegenwart wird mit den Augen eures Glaubens, eurer Liebe und geistigen Erhebung geschaut werden.

39. Meine Stimme wird im Innersten eures Wesens erklingen, und ihr werdet fühlen, dass Ich in euch lebe. Doch müsst ihr euer Herzenskämmerlein reinigen, damit ihr euch nicht schämt, Mich in ihm zu empfangen, wenn es befleckt ist. Sucht den Beistand eurer geistigen Brüder, und sie werden euch bei eurer Zurüstung helfen.

40. Ihr habt bereits eure Wanderschaft auf dem Weg zu eurer geistigen Entwicklung begonnen, setzt sie ohne Furcht fort. Ich habe euch in den Prüfungen ermutigt, die Ich euch auferlegte. Welche menschliche Macht hätte jenen wieder herausholen können, der in den Abgrund gestürzt war? Wer hätte das Unmögliche möglich machen können, das in eurem Leben geschah? Wer konnte die Schlingen der Versuchung zerstören, die euren Geist bedrängten?

41. Ich bin der einzige, der diese Werke unter euch zu tun vermag, ohne eine Vergütung dafür zu verlangen. Ich zähle meine Wohltaten nicht auf, um vor euch damit zu prahlen, was Ich euch gebe, sondern weil Ich will, dass meine Unterweisungen nicht unbeachtet (an euch) vorübergehen, und dass euer Geist sie ergründet und begreift. Ich will, dass euer Herz gütig wird, damit es dem Geist hilft, gute Werke zu vollbringen und den Weg eurer Brüder mit Liebe und Barmherzigkeit zu besäen.

42. Ihr kommt zu diesen bescheidenen Versammlungsstätten, in denen ihr mein Wort hört, wie zu einer Schule, in der ihr das lernen sollt, was ihr später auf eurem Lebensweg in die Tat umsetzen sollt. Begreift, dass ihr durch das bloße Hören der Unterweisung eure Aufgabe noch nicht erfüllt habt. Ich vertraue euch die Welt an, damit ihr in ihr den Samen meiner Lehre verbreitet. Ich vertraue euch euer Heim an, zeige euch die Betätigungsbereiche und die einzuschlagenden Wege. Die Gefängnisse, die Krankenhäuser, die Waisenhäuser, die Orte, wo das Laster und die Verderbtheit herrschen, sind geeignete Wirkungsfelder für euer Gebet und eure Werke der Barmherzigkeit.

43. Besiegt euch selbst, und der Weg wird euch leicht werden. Dann werdet ihr das Tier besiegen können, das mein Apostel Johannes in seiner Offenbarung sah.

44. Schon oft wolltet ihr Mir geloben, dass ihr Mir nachfolgen werdet, doch Ich habe eure Lippen versiegelt, damit sie das Gelöbnis nicht aussprechen. Andere unter euch wollten den Schwur niederschreiben, dass sie Mich immer lieben werden, und Ich habe eure Feder angehalten, weil Ich will, dass euer Geist es ist, aus welchem der unumstößliche Vorsatz, Mir nachzufolgen, entspringt.

45. Wenn ihr für einen Augenblick euren eigenen Geist sehen könntet, wärt ihr überrascht, zu erfahren, wer ihr seid; ihr würdet euch über sein Licht wundern und würdet Achtung vor euch selbst empfinden. Doch obwohl ihr ihn nicht mit den Augen eures Körpers sehen könnt — habt Glauben an ihn aufgrund seiner Äußerungen, dann wird euer Körper nicht länger ein Kerker oder ein Hindernis für seine Erhebung sein. Bedenkt, dass euer Geist als ein dem Schöpfer ähnliches Wesen dazu bestimmt ist, Werke zu vollbringen, die Jenes würdig sind, der ihm das Leben gab.

46. Jetzt müsst ihr eure Kräfte mehr denn je sammeln, um für die Ausreifung eures Geistes zu sorgen, der bei vielen von euch eine Spur des Schmerzes, der Trauer und der Tränen hinter sich gelassen hat. Doch jetzt, da ihr die Stadt der Sünde verlassen habt und euch Schritt für Schritt dem Neuland nähert, das euch liebevoll erwartet — wendet euer Gesicht nicht zurück, geht weiter bis ans Ziel.

47. Betrachtet die fehlgeleitete Menschheit — fehlgeleitet, weil die großen Religionsgemeinschaften, die sich christlich nennen, dem Rituellen und Äußerlichen mehr Bedeutung beimessen als meiner Lehre selbst. Jenes Wort des Lebens, das Ich mit Werken der Liebe und mit dem Blut am Kreuze besiegelte, lebt nicht mehr im Herzen der Menschen, es ist eingesperrt und stumm in den alten und verstaubten Büchern. Und so gibt es eine „christliche“ Menschheit, die weder begreift noch weiß, wie man Christus nachfolgt.

48. Darum habe Ich nur wenige Jünger in dieser Zeit — solche, die ihre Brüder, die Leid tragen, lieben, die den Schmerz lindern — solche, die in der Tugend leben und sie durch ihr Vorbild predigen: Dies sind die Jünger Christi.

49. Wer meine Lehre kennt und sie verheimlicht oder sie nur mit den Lippen bekanntmacht und nicht mit dem Herzen, der ist nicht mein Jünger.

50. Ich bin in dieser Zeit nicht gekommen, um Tempel aus Stein aufzusuchen und Mich in ihnen kundzutun. Ich suche Geister, Herzen, nicht materielle Festgewänder.

51. Auf die Menschen, die mein Dasein leugnen, weil sie sich auf den Wegen der Wissenschaft verirrt haben, blicke Ich mit Erbarmen. Nicht einmal die, die Mich im Herzen der Menschen zu zerstören suchen, betrachte Ich als Feinde; Ich liebe sie und vergebe ihnen, weil sie meine vielgeliebten Kinder sind.

52. Dringt in mein Wort ein, aber tut es mit Achtung und verlangt nicht zu wissen, was nur euer Herr wissen darf. Doch fühlt die unendliche Freude, zu wissen, dass ihr ein vollkommenes, weises und gerechtes Wesen als Gott habt.

53. Geliebtes Volk, seht diese bedrückte und kranke Menschheit, die sich nicht der Zeit bewusst ist, in der sie lebt, noch meiner Gegenwart unter den Menschen.

54. Erwache, Volk, denn Ich übergebe dir eine Botschaft des Lichtes, des Glaubens und des Heils für diese Menschheit. Macht euch frei von eurer Lethargie und denkt über die Aufgabe nach, die ihr in dieser Zeit auf Erden habt.

55. Ich sage euch nicht, dass ihr die Retter oder Erlöser dieser Menschheit sein werdet, nein; aber Ich lasse euch doch wissen, dass ihr die Frohe Botschaft in die Provinzen und Nationen hinaustragen sollt. Eure Mission wird sich nicht darauf beschränken, dass ihr meine Lehrsätze wiederholt, sondern dass ihr sie auslegt und sie allezeit mit Werken der Barmherzigkeit bekräftigt und Liebe unter eure Brüder sät.

56. Zieht eure Vollmacht, Werke zu tun, die eure Mitmenschen überraschen und überzeugen, nicht in Zweifel. dass ihr einfach und ungebildet seid, ist kein Hindernis, den Auftrag zu erfüllen, den Ich euch anvertraut habe. Es ist ein Geist des Lichtes in euch, der nur euren Glauben benötigt, um sich zu offenbaren.

57. Unter diesen Scharen von Armen und Enterbten werde Ich jene erleuchten, die Ratgeber, Ärzte des Geistes, Ausleger meines Werkes, Boten des Friedens und Propheten sein werden.

58. Einige werden Weggehen zu anderen Völkern, die übrigen werden die Ankunft derer erwarten, die ihr Ausländer nennt, der Fremdlinge, welche Frieden, Licht, Brüderlichkeit und Gastfreundschaft suchen.

59. Ich habe euch gesagt, dass diese Nation derzeit vorbereitet wird, damit sie sich in der durch meinen Willen festgesetzten Stunde als ein Banner des Friedens und der Vergeistigung unter den Völkern der Erde erhebt. Sie wird Obdach gewähren, Zuflucht sein und jene beschützen, die von Schmerz gebeugt zu ihr kommen. Groß ist die Bestimmung dieses Volkes, darum prüfe Ich es und lasse es meine Gerechtigkeit fühlen.

60. Wäre euer Herz nicht von Wonne erfüllt, wenn ihr die Flüchtlingszüge auf der Suche nach Frieden vor eure Türen kommen sähet? Würdet ihr euch nicht darüber freuen, euer Brot mit den Hungernden zu teilen?

61. Bereitet eure Herzen und veredelt eure Empfindungen, denn ihr wisst nicht die Stunde oder den Tag, an dem mein Wort in Erfüllung geht. Entwickelt die Gabe der Heilung, mit der Ich euch geistig reich gemacht habe, weil mit den Heimatlosen viele Kranke herbeikommen werden, und andere, die durch Erschöpfung niedergedrückt sind. Bekannte und unbekannte Krankheiten werden sie quälen; doch Ich gebe euch einen einzigen Heilbalsam für alle Leiden, seien sie geistig oder körperlich. Um Wunder zu wirken, bedarf jener Balsam der wahrhaften Nächstenliebe, die das Gebet zur Grundlage hat.

62. O gesegnete Nation, in die Ich meinen zum Wort gewordenen Strahl des Lichtes gelangen ließ, in der Ich mein Volk in Erscheinung treten ließ: Zerstöre deinen religiösen Fanatismus, befreie dich von der Unwissenheit, und du wirst nie mehr Sklave sein!

63. Ich habe diese Landstriche begnadet, damit, wenn der Tag gekommen ist, das Manna der Barmherzigkeit auf sie herniederfällt, und die großen Menschenscharen, welche nach der Wahrheit suchen, von ihm essen.

64. Wachet über eurem Erbe, wacht über euren Gaben, denn ihr seid dazu bestimmt, die Menschheit die Vergeistigung zu lehren — die Lehre, welche die größte Weisheit offenbart und den Frieden der Menschen und den Aufstieg des Geistes sichert.

65. Die Aufträge und Missionen, die Ich euch anvertraue, sind keineswegs ein Joch oder eine Last für euch. Ihr habt die Last eurer Unvollkommenheiten nicht erduldet und die Ketten der Erniedrigung und der Knechtschaft nicht mit euch geschleppt, damit Ich euch ein neues Joch anbiete. Die Aufgaben, die Ich euch anvertraue, sind gewiss schwierig und von sehr großer Verantwortung, aber ihre Erfüllung sichert euren Frieden, euer Wohlergehen und euer Heil.

66. Wenn ihr eure Aufgabe gut durchführt, ist sie, statt ein schweres Kreuz oder eine schmerzende Last zu sein, eine unaussprechliche Freude für den Geist und eine unermessliche Befriedigung für das Herz.

67. Dies ist das Zeitalter Elias‘, der im Geiste zu euch gekommen ist, alle Wege ebnet, Hindernisse niederreißt, Licht in die Finsternis bringt, Ketten der Unwissenheit zerbricht und allen Geistern den Weg weist.

68. So, wie Moses Israel vom Joche Ägyptens befreite und es in das Land Kanaan führte, wird euch in dieser Zeit Elias von der Finsternis dieser Welt befreien, um euch ins Licht des Geistigen Reiches, das neue Gelobte Land zu bringen.

Mein Friede sei mit euch!