1. Geliebte Jünger, in dieser Zeit habt ihr die Gnade empfangen, euch an meinen Tisch zu setzen; kommt und seid im Geiste bei Mir. Bewahrt mein Wort in euren Herzen, dann werdet ihr aus meinen Liebeslehren ein Gedenkbuch von wunderbarer Weisheit bilden.
2. Das Licht meines Heiligen Geistes wird Wege und Wüsten erhellen, damit die Menschheit den wahren Weg finden kann, jenen zu ihrer geistigen Aufwärtsentwicklung. Ich komme, während Lasterhaftigkeit und Verdorbenheit ihren Höhepunkt erreichen. Meine Lehre erscheint bei euch als rettende Arche; die Welt ist ein Ozean des Schmerzes; wird die Menschheit, wenn sie diese Arche sieht, nicht den Wunsch haben, in ihr die Rettung zu finden?
3. Jünger, ihr alle kennt die Wüsten und die Kreuzwege (des Lebens); deshalb seid ihr dafür geeignet, die nach Licht verlangenden Menschenscharen aufzusuchen.
4. Geht zum „Aussätzigen“, sobald in euren Herzen kein „Aussatz“ mehr ist. Sprecht liebevoll mit denen, die vom Schmerz gebeugt sind, und wenn meine Lehre sich in euren Gefühlen widerspiegelt und ihr Liebe und Erbarmen mit euren Brüdern fühlt, seid ihr in eurer geistigen Entwicklung fortgeschritten. Weist euren Brüdern den Weg und seid nicht beleidigt, wenn sie euch zuletzt aus Undankbarkeit allein lassen. Eure Genugtuung wird aus dem Bewusstsein kommen, dass jene, die verloren waren, sich Mir nähern, und ihr werdet meinen Beistand in eurer Einsamkeit fühlen.
5. Da wird das Manna herabkommen, um euch zu nähren, und immer werdet ihr etwas haben, um es den Bedürftigen zu geben.
6. Ich liebe euch und will euch vollkommen sehen. Darum offenbart sich meine Gerechtigkeit in unerbittlicher Weise unter den Menschen. Alle vergangenen und anscheinend von Gott vergessenen Werke werden in dieser Zeit gerichtet werden, in welcher der inkarnierte Geist meine Urteile begreifen, annehmen und verstehen kann. Könige, Richter, Herren — alle, die in irgendeiner Weise den Samen des Bösen unter ihre Brüder gesät haben, werden beim Gericht des Herrn zugegen sein. Doch Ich sage euch, statt sie mit Ketten zu binden, sie des Lichtes zu berauben, oder sie ewigen Qualen zu unterwerfen — wie Menschen in ihrer Unwissenheit glauben mögen — werde Ich ihnen eine Aufgabe in meinem Rettungswerk zuweisen, damit sie ihren Geist läutern, die Verfehlungen, die sie begangen haben, wiedergutmachen und begreifen, dass meine Gerechtigkeit der Göttlichen Liebe entspringt. Wenn Ich jene großen Sünder, von deren Namen viele in eure Geschichte eingegangen sind, zur gegebenen Zeit gebrauche, um Werke der Brüderlichkeit und des Friedens unter den Menschen zu vollbringen — wieso betrachtet dann ihr bisweilen manche eurer Brüder als ein Hindernis auf eurem Wege? Wieso wollt ihr diejenigen Wesen sogar von dem euch bestimmten Weg entfernen, die mein Wille dort hinstellte? Oh, wenn ihr wüsstet, dass gerade sie Mir oftmals besser dienen, und dass sie im Begriffe sind, euch zu helfen, zu Mir zu kommen.
7. Euer Herz sei wie diese Versammlungsstätten, in denen ihr zusammenkommt, mein Wort zu hören. Durch deren Türen sind solche gegangen, die sich in vielerlei Formen vergangen haben: die ihre Hand mit dem Blut ihres Bruders befleckt haben, die Diebstähle, Verleumdungen und Schandtaten verheimlichen; und dennoch — wann sind sie je von Mir zurückgewiesen worden? Oder wann sind sie auch nur vor den anderen bloßgestellt worden? Ein barmherziger Schleier des Zartgefühls hat ihre Schandflecken verdeckt, während mein Geist mit jenen Sündern alleine gesprochen hat. Seht, wie sie durch das Hören meines Wortes beten lernen und dabei ihre Gedanken zum Unendlichen erheben, wie in ihnen das Gefühl erwacht, dass, wer sich dem Geistigen zuwendet, Kraft, Licht, Eingebung und Heilkraft, Lebensmut und Frieden empfängt.
8. Gesegnetes Volk, in diesen Augenblicken, in denen der Krieg die Welt erschüttert, habe Ich euch aufgefordert, für eure Mitmenschen einzustehen und zu beten, ihren Schmerz mitzufühlen und ihnen Gefühle des Lichtes und des Friedens zu senden. Doch Ich muss euch sagen, dass ihr zuvor lernen müsst, zu lieben, zu dienen und denen zu vergeben, die um euch sind, damit ihr die in der Ferne Weilenden zu lieben und ihnen zu dienen versteht. Liebt eure Bestimmung, nehmt euren Kelch an, umfasst mit Liebe euer Kreuz. Niemand weiß, welcher Geist sein Wesen belebt, noch kennt er die Ursache für seinen Sühneweg, solange er auf der Erde ist.
9. Das Gewissen soll den Geist erleuchten, und der Geist soll den Körper führen.
10. Lasst ab von eurer Traurigkeit und eurer Hoffnungslosigkeit, ihr alle könnt zum verheißenen Vaterhaus gelangen; dabei will Ich euch beistehen. Auf welche Zeiten, die günstiger sind als die gegenwärtige, wartet ihr noch, um aufzubrechen? Wartet ihr etwa auf Zeiten des Friedens, um Verdienste zu erwerben? Wahrlich, Ich sage euch, dies ist die beste Zeit, um eure Entsühnung zu erreichen und Verdienste zu erlangen.
11. Volk, Ich sage dir: Nutze die göttliche Unterweisung, die Ich dir gegeben habe, denn nach dem Jahre 1950 wirst du ohne sie sein. Eher würde die Sonne aufhören zu scheinen, als dass mein Wort nicht in Erfüllung ginge. Doch jene, die es nicht in ihren Herzen bewahrt haben, werden über ihre Undankbarkeit weinen müssen, obwohl dies nicht mein Wille ist.
12. Unaufhörlich rüttle Ich euch wach, und mit jeder Unterweisung arbeite Ich an euch, damit ihr nicht vom Wege abirrt und euren Geist nicht mehr befleckt.
13. Seid keine kleingläubigen Menschen, erkennt, dass Ich das, was Ich euch in den vergangenen Zeiten verhieß, in der Dritten Zeit erfüllt habe; der Mensch hingegen hat seine Gelöbnisse und seine Pflichten nicht zu erfüllen verstanden.
14. Für Augenblicke rafft ihr euch auf, um Mir nachzufolgen, wenn ihr fühlt, dass Ich euch in euren Prüfungen beistehe, und dass meine Barmherzigkeit euch hilft, sie unversehrt zu überstehen; doch danach vergesst ihr es wieder infolge eurer Undankbarkeit.
15. Unter euch sind auch solche, die Mich lieben, die nur auf die Zeit der Heimsuchungen und der Verfolgungen warten, um ihre Treue und ihre Stärke zu beweisen. Dies werden jene sein, die zu den von Naturgewalten gepeitschten Landstrichen aufbrechen, um den Notleidenden ihre barmherzige Hilfe zuteilwerden zu lassen. Ich werde bewirken, dass sie den richtigen Zeitpunkt erkennen, um an ihre Auftragserfüllung zu gehen, und lasse sie in ihren Herzen die Botschaft empfinden, die ihnen sagen wird, dass sie kein zweites Bündel für die Reise mitnehmen sollen, und dass sie meiner himmlischen Macht vertrauen sollen.
16. Andere Arbeiter werden ausgesandt werden, um in anderen Nationen von meinem Werke zu sprechen, und dort werden sie durch ihre Werke der Liebe und ihre Gebete dem Kriege wehren. Wenn dann der Zeitpunkt ihres Erfüllens gekommen ist, sollen sie sich nicht meinem Auftrag widersetzen, weil sie die Ihren und ihre Güter zurücklassen müssen. Sie sollen sich nicht den reichen Geizhals zum Vorbild nehmen.
17. Wer darüber jammert, das verlassen zu müssen, was er besitzt, um Mir nachzufolgen, wird seinen Weg leidvoll und sein Kreuz schwer machen. Wer dagegen voll Ergebung und Vertrauen alles meiner Fürsorge überlässt, wird Frieden und Kraft im Kampfe haben, und bei seiner Rückkehr wird er alles so vorfinden, wie er es verließ.
18. Ich habe euch die geistigen Gaben offenbart, die ihr besitzt, und den Gebrauch, den ihr von ihnen machen sollt, damit ihr sie niemals dazu verwendet, Werke zu tun, die nicht innerhalb meines Gesetzes sind, denn dann würdet ihr, anstatt Licht zu spenden, Finsternis und Irrtum verbreiten.
19. Gebt keinen Anlass dazu, dass euch um eurer unvollkommenen Handlungen willen selbst eure Angehörigen verkennen und sich von euch trennen. Sie werden euch verstehen lernen, wenn ihr Mich verstanden habt.
20. Ich will, dass meine Jünger immer darauf vorbereitet sind, dem Rufe dessen, der leidet, zu folgen und ihn mit wahrer Barmherzigkeit zu heilen.
21. Sehet, wie viele Kranke es in eurer Umgebung gibt, denkt daran, dass es kein Heim gibt, das frei von Krankheiten ist. Seht die vielen Besessenen, die von niemandem Barmherzigkeit empfangen. Da sind eure Felder, um zu säen: tragt eure Geistesgaben hin, bringt das Licht und befreit sie von ihren Ketten, ohne zu vergessen, dass ihr auch die unsichtbaren Wesen mit Liebe und Barmherzigkeit behandeln sollt, damit ihr sie zum Lichte führt.
22. Warum werdet ihr träge, wenn Ich euch mit Frieden und Glück überflute? Ist es nötig, dass euch immerzu der Schmerz begleitet, damit euer Herz sich an Mich erinnert und euer Geist wach bleibt?
23. Erhebt euch und sündigt nicht mehr, schwächt euch nicht in den Vergnügungen der Erde, denn ihr werdet euch sowohl für euren Geist, als auch für euren Körper vor Mir verantworten müssen, und der Augenblick wird kommen, in welchem euch nicht (mehr) gewährt wird, worum ihr bittet, auch wenn euer Schreien bis zum Himmel aufsteigt, denn zum ersten, zweiten und dritten Mal wurde es euch gegeben, und trotz eurer Kenntnis habt ihr es ungenutzt gelassen, weil ihr erkannt habt, dass Ich vor allem Liebe bin; aber vergesst nicht, dass Ich in meiner Gerechtigkeit unerbittlich bin.
24. Wachet, denn bald werde Ich als Richter zu jeder Sekte und Religionsgemeinschaft kommen, und Ich werde jeden religiösen Führer, jeden Pfarrer oder Geistlichen fragen, was er mit den Geistern getan hat, die ihm anvertraut wurden. Alle werde Ich fragen, was sie mit meinem Gesetz und meiner Lehre gemacht haben, und alles Unkraut wird vernichtet werden.
25. Steht auch ein für den Frieden dieser Nation, die Ich dazu bestimmt habe, dass in ihr mein Wort vernommen und studiert wird. Krieg, Habgier, Machtgelüste und falsche Lehren lauern eurem Volke auf. Doch Ich werde euch aus den Händen Pharaos befreien, der euch zu seinen Vasallen machen möchte, denn jetzt dient ihr meiner Sache.
26. Doch wenn ihr aufs neue die Sklaverei herbeiwünscht, so wird sie euch zuteil werden; aber vergesst nicht, dass ihr dazu bestimmt seid, für den Frieden der Welt zu beten und zu verhindern, dass der Krieg die Kinder aus den Armen ihrer Eltern reißt. Betet, damit durch euer Gebet die Finsternis aufgelöst wird.
27. Mütter, betet für die Menschheit! Mädchen, verbleibt im Gebet und in der Tugend! Ihr seid der Quell, aus dem die Generationen von morgen hervorgehen werden, welche Zeugnis von meiner Wahrheit geben sollen.
28. Volk, es sind nicht die Worte gewesen, die ihr in eurem Gebet gesprochen habt, welche meine Herzenskammer geöffnet haben; es war die Stimme eures Geistes und das Pochen eures Herzens. Nehmt alles an, was Ich euch übergebe, denn Ich will keine Trauer oder Bedürftigkeit unter diesem Volke wahrnehmen, das Ich so sehr liebe. Verliert nicht das Gewand des Friedens, mit dem Ich euch bedecke.
29. Der geistige Altar, unsichtbar euren materiellen Augen, lädt euch zu jedem Zeitpunkt ein, auf ihm eure Opfergabe niederzulegen, welche gleichfalls geistig sein muss.
30. Hört mein Wort, es ist der Same, den ihr säen sollt; sein innerstes Wesen ist die Liebe. Ich gebe es euch ohne irgendeinen Gegenwert. Es ist das Geschenk, das euch für diese Zeit aufbewahrt wurde. Ich werde nicht müde, meine Kinder mit Liebe zu überschütten; ebenso wenig werde Ich müde, auf ihre Rückkehr zum guten Wege zu warten. Doch die Menschheit wird es gewiss überdrüssig werden, weiterhin Hass, Gewalt und Selbstsucht zu säen. Jeder Same des Hasses, den sie sät, wird sich in einer solchen Weise vervielfältigen, dass ihre Kräfte nicht ausreichen werden, um ihre Ernte einzubringen. Dieses unvorhergesehene und über ihre menschliche Macht gehende Ergebnis wird sie auf ihrem atemberaubenden und wahnwitzigen Laufe aufhalten. Danach werde Ich in allen Herzen ein Wunder vollbringen, indem Ich dort Nächstenliebe erblühen lasse, wo es nur Egoismus gab.
Die Menschen werden Mir wieder alle Vollkommenheit, Allwissenheit und höchste Gerechtigkeit zuerkennen. Sie werden sich erinnern, dass Jesus sagte: „Kein Blatt vom Baume bewegt sich ohne den Willen des Vaters.“ Denn heute bewegen sich — nach der Meinung der Welt — das Blatt vom Baume, die Lebewesen und die Sterne zufällig.
31. Wahrlich, Ich sage euch, Ich werde euch mit meinem Stab der Liebe berühren und werde aus den „Felsen“ Wasser sprudeln lassen. Die Schuld und die Sünden, welche die Menschheit jahrhundertelang belastet haben, werden ihr vergeben sein, und Friede wird in den Geistern sein. „Kommt zu Mir, o Kranke, o Blinde des Geistes, mein Heilbalsam ist bereit, sich in jeden von euch zu ergießen! Kommt zu Mir, die ihr früher Herren wart und heute Entbehrungen, Erniedrigungen und Elend erduldet — ihr, die ihr früher Festgewänder und Ehrungen kanntet und heute eure Tränen in der Abgeschiedenheit eurer Schlafkammer verbergt. Nähert euch Mir, ihr Männer, die ihr euer Weinen vor eurer Frau und euren Kindern verheimlicht, damit sie nicht den Mut verlieren gegenüber dem Leben. Öffnet Mir euer Herz und sagt Mir alle eure Sorgen. Ich werde euch einen Schlüssel, ein Brot und ein Geldstück geben, damit sich eure Bitternis in Freude verwandelt.“ — Heute besitzt ihr nichts, das Heim, in dem ihr lebt und in dem eure Kinder geboren wurden, gehört euch nicht. Ihr seid wie die Vögel und wisst nicht wie, aber ihr lebt!
32. Es ist eine Zeit des Gerichts und der Heimsuchungen. Die Zeit der Zufriedenheit, in der ihr alles hattet, ist vorbei. Erwerbt Verdienste in den Prüfungen, und Ich werde euch in Gerechtigkeit, Licht und Frieden gewähren für euren Geist, und das, was ihr auf Erden nötig habt, wird euch obendrein gegeben.
33. Wie viel Leid sehe Ich in eurer Welt! Schon das Kind kennt den Leidenskelch, und früh schon verhärtet sich sein Herz. Die Blumen welken in voller Jugend, und vorzeitig beginnen die Haare silberweiß zu glänzen. Ich empfange eure Tränen wie ein Geschenk; sie pochen an die Türen meiner Barmherzigkeit, und Ich öffne sie, um euch mit Hoffnung und Frieden zu erfüllen.
34. Fühlt ihr nicht, dass ihr ins Leben zurückkehrt? — Ihr habt eure Klage und euer Schuldbekenntnis bei Mir niedergelegt, da ihr wisst, dass ihr gehört und getröstet werdet, weil Ich die Auferstehung und das Leben bin.
35. Heute kommt ihr unter die Wolke meiner Verheißung, um Schatten zu finden, und euer Geist wird erhellt durch den Glanz, den meine Unterweisungen euch geben.
36. Ihr lebt in der Zeit, die von Propheten und Sehern der vergangenen Zeiten angekündigt wurde, deren Geist jetzt die Erfüllung des göttlichen Wortes schaut.
37. Wenn ihr geistig zubereitet wäret, könntet ihr in der Unendlichkeit die Scharen geistiger Wesen sehen, welche vor eurem Blicke einer unermesslich großen, weißen Wolke gleichen würden, und wenn sich die Sendboten oder Abgesandten von ihr lösen, würdet ihr sie wie Lichtfunken auf euch zukommen sehen.
38. Euer geistiger Blick ist noch nicht durchdringend, und darum muss Ich zu euch über das Jenseits sprechen — von all jenem, das ihr noch nicht zu schauen vermögt. Aber Ich sage euch, die Zeit wird kommen, in der ihr alle Seher sein werdet und euch an jenem wunderbaren Leben ergötzen werdet, das ihr derzeit von euch ferne fühlt, das aber in Wirklichkeit nahe bei euch schwingt, euch umgibt und erleuchtet, euch inspiriert und unaufhörlich an eure Türen klopft.
39. Diese Lehre hat die Aufgabe, alle schlafenden Fasern in eurem Wesen empfindsam zu machen, damit der Mensch schon von dieser Welt aus ein wenig vom Lichte des Reiches erblickt, das ihn erwartet.
40. Viele Jahrhunderte des Materialismus lasten auf der Menschheit, aber dies ist nicht ihre Bestimmung. Der Mensch ist nicht dazu verdammt, für immer ohne Kenntnis des höheren Lebens zu sein. Wenn er noch immer viele Herrlichkeiten der Schöpfung nicht kennt, so nicht, weil Gott sie ihm verborgen hat, sondern weil seine Liebe zur Welt die Augen des Geistes blind gemacht hat. Aber nun wird er sie dem Lichte öffnen, und dann wird er erkennen, dass sein Vater ihn immerdar gesucht hat, um ihm den Inhalt des Buches des Wahren Lebens zu offenbaren.
41. Wie stark werden die Menschen sein, wenn sie sich mit ihren Brüdern verbinden, die im Reiche des Lichtes wohnen! Doch damit jene Zeit kommt, muss die Menschheit noch viel Bitterkeit trinken.
42. Der Schmerz wird der Leidenskelch sein, der den Menschen die Empfindsamkeit, den Edelmut, die Reinheit und die Geistigkeit zurückgibt. Doch wahrlich, Ich sage euch, nicht euer Vater reicht euch jenen Kelch, ihr selbst habt ihn gefüllt und müsst ihn austrinken, damit ihr den Geschmack der Frucht aller eurer Werke kennenlernt. Doch nach jenem Gericht könnt ihr euch zum wahren Leben erheben, dessen Weg vom Lichte des Gewissens erleuchtet sein wird.
43. Geliebte Arbeiter, habt ihr eine Gewissensprüfung vollzogen, bevor ihr Mir eure Frucht darbrachtet?
44. Warum sehe Ich Weinen bei euch? Warum zeigen sich Tränen in euren Augen? — Weil ihr nicht einverstanden seid mit dem, was ihr getan habt.
45. Fürchtet euch nicht, Jünger, Ich nehme euren Liebestribut an, jedes eurer Werke der Barmherzigkeit und selbst diese Tränen, die ihr vergossen habt. Lehnt euer Haupt an Mich, erholt euch, während ihr meinem gütigen Worte lauscht, dann werdet ihr von all euren Wunden genesen.
46. Die Aufgabe, die Ich euch anvertraut habe, ist schwierig, und gerade dann, wenn ihr meine Stimme vernehmt, vergleicht ihr mit zunehmendem Verständnis die Vollkommenheit meiner Unterweisungen mit der Armseligkeit eurer Werke, und dann findet ihr sie klein und Meiner unwürdig. Aber Ich sage euch, über die Lauterkeit oder das Fehlen derselben in euren Werken kann nur euer Vater urteilen.
47. Ihr seht euch einem Volke gegenüber, das euch Tag für Tag aufsucht im Verlangen nach Heilung, Ratschlägen, Licht und Trost, und manchmal befürchtet ihr, ihm nicht das zu geben, was Ich euch anvertraut habe.
48. Mir gefällt eure Furcht und euer Pflichteifer, denn dies wird euch in eurer Entwicklung vorankommen lassen, durch welche ihr alle Gaben, die Ich euch gegeben habe, entfalten und gebrauchen werdet.
49. Verlangt euch danach, euch zu vervollkommnen? Dann hört meinen Unterweisungen aufmerksam zu. Niemand kann euch mit der Liebe, der Weisheit und dem Zartgefühl korrigieren, mit dem Ich es tue.
50. Wollt ihr eure Schandflecken abwaschen? Dann lasst zu, dass meine barmherzige Liebe euch mit ihrer weisen und vollkommenen Gerechtigkeit heimsucht.
51. Ich tadle euch nicht vor euren Brüdern, noch stelle Ich euch vor ihnen bloß. Ich verstehe es, mit meinem Lichte jeden Geist zu erreichen und im Geheimen, mit leiser, aber eindringlicher Stimme zu jedem Herzen zu sprechen.
52. Es werden Tage kommen, in denen mein Wort sich strenger kundgeben wird, denn je länger ihr meine Lehre hört und meine Gebote empfangt, desto größer ist eure Verantwortung. Wenn ihr wollt, dass der Meister nicht in strengem Tone zu euch spricht, so könnt ihr es durch eure Folgsamkeit vermeiden, indem ihr meinen Anordnungen gehorsam seid, diese gesegnete Kundgebung nicht zur gewohnten Alltäglichkeit für euch werden lasst und unermüdliche Sämänner der Barmherzigkeit, des Lichtes und des Friedens seid.
53. Lasst zu, dass mein Wort euch von Makeln und Unreinheiten befreit und wartet nicht, bis der Schmerz euch läutert. Hier, auf dem Grunde meines Wortes könnt ihr alles finden, was ihr braucht, um die vollkommene Art und Weise zu verstehen, meine Lehre auszuüben, und um Glauben zu haben für die Erfüllung eurer Sühneaufgabe.
54. Denkt daran, wenn ihr einen entscheidenden Schritt auf dem Wege zur Vergeistigung tut, dass nach euch die Generationen kommen werden, die einen noch größeren Fortschritt erreichen sollen. Ihr sollt als feste Fundamente bestehen bleiben, damit eure Brüder sich auf ihnen voller Glauben erheben.
55. Ihr sollt innerhalb meines Werkes ein neues Apostelamt bilden. Lasst euch von den hohen Vorbildern jener anspornen, die Mir in der Zweiten Zeit nachfolgten. Doch wenn ihr erkennt, dass einige von ihnen Augenblicke der Schwäche hatten, die sie fehlen ließen, so achtet darauf, dass ihr nicht in jene Fehler verfallt. Seid nicht furchtsam wie Petrus, damit ihr Mich nie verleugnet, und nährt nicht Träume von irdischem Ruhm oder irdischer Größe, damit ihr mein Werk nicht für elendes Geld verratet wie Judas Ischariot, und zweifelt nie an meiner Gegenwart wie Thomas, damit ihr nicht schmerzliche Reue fühlen müsst.
56. Wisset, dass Ich euch liebe, da Ich euch diese Liebe in jedem meiner Worte offenbare; aber vergesst nicht, dass Ich euch auch streng behandeln würde, um euch von euren Fehlern oder von eurer Hartnäckigkeit in einer Sache abzubringen, die für meine Jünger unpassend ist. — Was fehlt euch, um meine guten Jünger sein zu können? — Ihr habt alles. Umarmt euer Kreuz, tragt es mit Liebe, denn an ihm werdet ihr zum Lichte empordringen, das euer Geist erwartet, wenn eure Aufgabe beendet ist.
57. Eure Freude ist sehr groß, wenn ihr seht, dass meine Liebe neue Verstandesorgane zubereitet, durch die Ich euch mein Wort geben werde, denn ihr begreift, dass euch das Manna in der Wüste nicht fehlen wird. Dies Wort wird die Nahrung sein, die euch die Kräfte geben soll, um zu den Toren des Verheißenen Landes zu gelangen.
58. Du betest, Volk, meine Stimme entfernt dich von der Welt und hilft dir, dich innerlich zu erheben. Wie oft musstet ihr auf den Augenblick warten, in dem mein Strahl zu euch herabkommt, um beten zu können, weil ihr es vorher nicht vermochtet. Achtet darauf, wie euer Geist in dem Maße, in dem er sich läutert, meine Gegenwart immer näher fühlt. Schon ist die Zeit vorbei, in der ihr Mich ferne fühltet, in der ihr Mich für einen König hieltet, der nicht in der Lage ist, zu euch herabzukommen, weil ihr euch für unwürdig und armselig hieltet. Daher bin Ich in drei Zeiten gekommen, um Mich dem Menschen vollständig erkennbar zu machen.
59. Heute sage Ich euch: Macht euch innerlich bereit, damit ihr meine Liebe fühlt und Mich verstehen könnt. Wer sich zu vergeistigen verstand, entdeckt überall meine Spur, und in jedem Augenblicke fühlt er meine Gegenwart in sich.
60. Kommt unermüdlich herbei, Mich zu hören. Ich gebe euch die notwendigen Waffen, damit ihr die Hindernisse und schlechten Einflüsse zu überwinden vermögt, die euren Lauf behindern können. Überwindet die Welt, überwindet euch selbst, und ihr werdet zu Mir gelangen. Kämpft, und Ich werde euch in eurem Kampfe nicht im Stich lassen.
61. Nicht der Zufall war es, der euch herbeigeführt hat, um Mich in dieser Zeit zu hören. Es ist meine Vaterliebe gewesen, die euch aus der großen Zahl der Menschen aussuchte, weil Ich euch geistig als Erstgeborene erkenne. Auf euch senkte sich vor langer Zeit mein Gesetz und meine Gerechtigkeit hernieder. Bei euch war das Gesetz der Propheten und das Blut des Lammes. Auf euch liegt jetzt das Licht meines Heiligen Geistes, welches euch die Geheimnisse erklärt.
In den vergangenen Zeiten bildete Ich aus euren Geistwesen ein Volk — ein Volk, das in dieser Zeit, in der es inkarniert ist, sich verborgen unter den Menschen befindet. Heute vereint euch nicht die Rasse, das Blut, der Name, die Stämme; der eine weiß nicht einmal, wo sich der andere befindet; und dennoch werdet ihr durch den Geist vereint sein. Nur mein durchdringender Blick kann euch entdecken, doch nicht der Blick der irdischen Machthaber. Wer könnte euch finden, um euch in die Knechtschaft, ins Gefängnis abzuführen?
62. Auch wenn Ich euch Erstgeborene genannt habe — erwartet nicht, dass sich irgend jemand vor euch verneigt; niemanden sollt ihr demütigen. Ich allein weiß, wer „Erster“ und wer „Letzter“ auf diesem Wege ist. Doch so, wie Ich euch zu Erben gemacht habe, machet zu Erben eure Brüder. Vereinigt euch im Geiste, in eurer Vorstellung, in Gedanken. Knüpft Bande der Liebe und des guten Willens untereinander, dann werdet ihr stark sein und niemand wird euch mehr erniedrigen. Pharaonen, Könige, Cäsaren und Henker waren in vergangenen Zeiten über euch in Augenblicken der Schwachheit meines Volkes. Wer wird euch in dieser Zeit unterdrücken, so ihr nicht schwach werdet? Ihr braucht niemandem die Achtung zu versagen, um mein Gesetz zu erfüllen. Ihr sollt weder die Wissenschaftler, noch die Geistlichen irgendeiner Konfession oder Religion zurückweisen. Eure Aufgabe beschränkt sich darauf, die Offenbarung bekannt zu machen, die Ich euch gebracht habe.
Ich spreche in dieser Weise zu euch, weil Ich, als Ich euch erschuf, in euer Wesen meinen Samen der Vollkommenheit legte. Ich will, dass ihr durch eure Werke Mir ähnlich seid. Begnügt euch nicht damit, meiner Göttlichkeit dadurch ähnlich zu sein, dass ihr Geist, Intelligenz, Gewissen und andere Eigenschaften besitzt, denn all dies ist mein Werk.
63. Ich werde euch keine Frucht anbieten und euch sagen: „Esst sie, und ihr werdet wie Götter sein!“ Ich habe euch gesagt: „Esst dies Brot, damit ihr in meiner Gnade lebt.“ Doch warum hat es der Mensch nicht erreicht, seinem Meister durch seine Werke ähnlich zu sein? — Weil er sich im Materialismus geistig und moralisch verunstaltet hat, und solange er Sehnsucht nach den Herrlichkeiten der Erde hat, kann er das Gelobte Land nicht besitzen.
64. Ich sagte, dass eher ein Kamel durch ein Nadelöhr gehen würde, als dass ein reicher Geizhals in den Himmel eingehe. Doch wenn Mich jemand fragt, ob der, der reich war, dazu verdammt ist, niemals die Seligkeiten meines Reiches zu genießen, so sage Ich ihm: Sobald sich dieses Herz von seiner Habgier, seinem Egoismus und seiner Vermaterialisierung freigemacht hat, wird er kein reicher Geizhals mehr sein, und dann kann er in mein Reich eingehen. meine Gerechtigkeit verdammt niemanden, und schon gar nicht auf ewig. Das Feuer, von dem die Schriften zu euch sprechen, ist das unerbittliche Gewissen, das wie das Feuer brennen wird, bis es den Geist von jedem Flecken geläutert hat, und jenes Feuer endet, sobald die Spur der Sünde verschwunden ist. Begreift, dass nicht Ich es bin, der euer Urteil spricht: Ihr selbst seid es.
65. Die Zeit, in die ihr nun eintretet, ist jene, in der ihr den Schatz entdecken sollt, mit dem meine Vaterliebe jedes Menschenwesen ausstattete, und den zu entdecken niemand auf Erden euch gelehrt hat. Vielmehr wurden euch diese Lehren vorenthalten und verheimlicht von den Menschen, aus Furcht, dass ihr euch selbst erkennen würdet. Aber Ich bin nun gekommen, und Ich weiß, dass niemand auf dem Entwicklungsweg des Geistes und des Gewissens verlorengehen wird, und Ich ermutige euch, weiterhin euer Wesen zu erforschen, zu studieren und zu erkennen — was ein Anfang ist, um Mich zu finden und zu erkennen. Wer könnte euch daran hindern, in euer eigenes Inneres zu blicken? Wer könnte den Augenblick eurer geistigen Gemeinschaft mit Mir erfahren? Wer könnte eure Augen dem Lichte der Wahrheit verschließen?
66. Ihr entdeckt euch selbst, und durch den Geist empfangt ihr die Offenbarung des Geistigen Lebens. Wer von denen, die erwacht sind und jenes Licht betrachtet haben, vermöchte wider seinen eigenen Geist zu verstoßen? Wer würde wagen, seinen Körper seines Daseins zu berauben, nachdem er eine Ahnung von dem hat, was das Jenseits ist? Wisset, dass es nicht blinder Zufall war, der euch zur Erde gesandt hat. Nichts geschieht ohne meinen Willen. Ich habe euch hergesandt, damit ihr Wächter des Friedens seid, den ihr mit euren Brüdern teilen sollt mittels des Gebetes, des Wortes, der Gedanken, wenn ihr von Geist zu Geist mit meiner Göttlichkeit Zwiesprache haltet.
67. Betrachtet Krieg, Hunger, Seuche und Tod als einen düsteren Trauerzug, der von Volk zu Volk zieht und dabei Trauer, Elend und Vernichtung sät. Kämpft gegen den Krieg, ihr habt die Waffen der Liebe und der Barmherzigkeit. Ihr könnt schon in dieser Welt Untertanen meines Reiches des Friedens sein, wenn ihr einander liebt.
Mein Friede sei mit euch!