Unterweisung 40

1. Euer Vater bereitete alles vor, damit „Das Wort“ Gottes unter den Menschen wohne und ihnen an den erhabenen Beispielen seiner Liebe den Weg ihrer Wiedergutmachung zeige.

2. Zuerst inspirierte Er die Propheten, die die Form anzukündigen hatten, in welcher der Messias zur Welt kommen würde, welcher Art sein Werk, seine Leiden und sein Tod als Mensch sein würde, damit, wenn Christus auf der Erde erschiene, derjenige, der die Prophetien kannte, Ihn augenblicklich erkennen würde.

3. Jahrhunderte vor meiner Gegenwart in Jesus sagte der Prophet Jesaja: „Darum wird der Herr euch dies Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, den wird man nennen Immanuel.“ (Was bedeutet: Gott mit uns). Mit dieser Weissagung unter anderen kündigte er mein Kommen an.

4. David besang viele Jahrhunderte vor meiner Ankunft in Psalmen voller Schmerz und prophetischem Sinn die Leiden des Messias während der Kreuzigung. In jenen Psalmen spricht er von einem meiner sieben Worte am Kreuze, zeigt die Verachtung an, mit der die Menschenmenge Mich zur Kreuzigung führen würde, die Ausdrücke des Spottes der Menschen, wenn sie Mich sagen hören, dass in Mir der Vater ist — die Verlassenheit, die mein Körper angesichts der menschlichen Undankbarkeit fühlen würde, alle Martern, denen Ich unterworfen werden würde, und sogar die Art, in der sie über mein Gewand das Los werfen würden.

5. Jeder meiner Propheten kündigte mein Kommen an, bereitete die Wege und gab genaue Merkmale, damit, wenn der Tag kommen würde, niemand sich irrte.

6. In Nazareth lebte eine Blume der Reinheit und Zärtlichkeit, eine Jungfrau mit Namen Maria, welche gerade die vom Propheten Jesaja Angekündigte war, weil aus ihrem Schoße die Frucht des wahren Lebens hervorgehen würde. Zu ihr kam der geistige Bote des Herrn, um ihr die Mission zu verkünden, die sie zur Erde mitgebracht hatte, indem er sagte: „Sei gegrüßt, du Hochbegnadete, der Herr ist mit dir, du bist gesegnet unter den Frauen.“

7. Die Stunde, da das göttliche Geheimnis offenbart werden sollte, war gekommen, und alles, was über die Gegenwart des Messias, des Heilands, des Erlösers gesagt worden war, sollte nun unmittelbar in Erfüllung gehen. Aber wie wenige Herzen waren es, die meine Gegenwart empfanden, wie wenige Geistwesen, die vorbereitet waren, um im Lichte meiner Wahrheit das Reich der Himmel zu erkennen.

8. Die Menschen, die in ihrer Mehrheit durch ihren Ehrgeiz materialistisch geworden waren, die alles ihren menschlichen Kenntnissen und Erfahrungen unterordneten und das Geistige mittels ihrer materialistischen Wissenschaft nachzuprüfen versuchten, mussten angesichts des (für sie) Unverständlichen in Verwirrung geraten und verleugneten Mich schließlich.

9. Wenige waren es, die Mich liebten und Mir folgten, und viele, die Mich verkannten.

10. Die Mich liebten, waren jene, die meine Gegenwart durch ihre geistige Empfindsamkeit und ihren Glauben erkannten — Gaben, die höher sind als die menschliche Vernunft, die Wissenschaft und die Intelligenz.

11. Auf Schritt und Tritt forschte man Mich aus. Alle meine Taten und Worte wurden mit böser Absicht beurteilt, meist waren sie (die Kritiker) angesichts meiner Werke und Beweise verwirrt, denn ihr Verstand war nicht fähig, das zu verstehen, was nur der Geist begreifen kann.

12. Wenn Ich betete, sagten sie: „Wozu betet er, wo er doch sagt, dass er voll Macht und Weisheit ist? Was kann er benötigen oder erbitten?“ Und wenn Ich nicht betete, sagten sie, dass Ich ihre religiösen Vorschriften nicht erfüllen würde.

13. Wenn sie sahen, dass Ich keine Nahrung zu Mir nahm, während meine Jünger aßen, urteilten sie, dass Ich Mich außerhalb der von Gott eingesetzten Gesetze befand; und wenn sie Mich Nahrung zu Mir nehmen sahen, fragten sie sich: „Wozu muss er essen, um zu leben — er, der sagte, dass er das Leben ist?“ Sie verstanden nicht, dass Ich zur Welt gekommen war, um den Menschen zu offenbaren, wie die Menschheit nach einer langen Läuterungszeit leben sollte, damit aus ihr eine vergeistigte Generation hervorgehen würde, die über dem menschlichen Elend, über den notwendigen Bedürfnissen des Fleisches und über den Leidenschaften der körperlichen Sinne stünde.

14. Viele Jahrhunderte sind vergangen, seitdem Ich die Menschen durch meine Gegenwart erleuchtete, und wenn sie die Wahrheit über die Empfängnis Marias, über meine menschliche Natur und mein geistiges Wesen zu begreifen versuchten, konnte es ihr verwirrter Verstand nicht begreifen, und auch ihr vergiftetes Herz hat jene Wahrheit nicht erfasst.

15. Jener Verstand und jenes Herz, für einen Augenblick von ihrer Finsternis befreit, werden ihren Geist zu den Regionen des Lichtes entweichen lassen, wo er sich von einer höheren Klarheit erleuchtet fühlen wird, die nicht diejenige seiner Vernunft, noch die seiner Wissenschaft sein wird.

16. Dann werden sie durch die nunmehr entwickelten Geist die Wahrheit begreifen, die ihr kleiner und begrenzter Verstand ihnen nicht offenbaren konnte.

17. Denn wenn die Menschen all die Liebe zu empfinden und zu begreifen vermöchten, die mein Geist durch die Natur über sie ergießt, so wären sie alle gut. Aber die einen sind unwissend und die andern undankbar.

18. Nur wenn die Naturgewalten meine Gerechtigkeit kundtun, erzittern sie; doch nicht, weil sie begreifen, dass es die Stimme meiner Gerechtigkeit ist, die zu ihnen spricht, sondern weil sie um ihr Leben oder um ihre irdischen Güter fürchten.

19. Vom Anbeginn der Menschheit bis zur Gegenwart hat sich meine Gerechtigkeit mittels der Naturkräfte bei den Menschen fühlbar gemacht, da sie in der Rohheit der ersten Zeiten und im Materialismus der gegenwärtigen Zeit nur gegenüber materiellen Heimsuchungen empfindlich (waren und) sind.

20. Wie lange noch werden sich die Menschen entwickeln müssen, damit sie meine Liebe begreifen und meine Gegenwart durch das Gewissen fühlen? Wenn die Menschen meine Stimme hören, die sie berät, und mein Gesetz erfüllen, wird es ein Anzeichen dafür sein, dass für sie die Zeiten des Materialismus vorüber sind.

21. Vorerst müssen sie noch in vielen Formen von den Naturgewalten heimgesucht werden, bis sie überzeugt sind, dass es höhere Kräfte gibt, denen gegenüber der Materialismus des Menschen sehr klein ist.

22. Die Erde wird erbeben, das Wasser wird die Menschheit reinigen, und das Feuer sie läutern.

23. Alle Elemente und Kräfte der Natur werden sich auf der Erde fühlbar machen, wo die menschlichen Wesen nicht in Harmonie mit dem Leben, das sie umgibt, zu leben verstanden.

24. Damit sucht die Natur nicht die Vernichtung derer, die sie schänden; sie sucht nur die Harmonie zwischen dem Menschen und allen Geschöpfen.

25. Wenn sich ihre Gerechtigkeit immer stärker kundtut, so deshalb, weil die Verstöße der Menschen und ihr Mangel an Übereinstimmung mit den Gesetzen ebenfalls größer (geworden) sind.

26. Ich sagte euch, dass kein Blatt vom Baume sich ohne meinen Willen bewegt, und jetzt sage Ich euch, dass kein Element der Natur einem andern Willen als dem meinen gehorcht.

27. Ebenso sage Ich euch, dass die Natur für die Menschen das sein kann, was sie wollen: eine an Segnungen, Liebkosungen und Nahrung verschwenderische Mutter, oder eine dürre Wüste, wo Hunger und Durst herrschen; ein Meister weiser und unendlicher Offenbarungen über das Leben, das Gute, die Liebe und die Ewigkeit, oder ein unerbittlicher Richter angesichts der Schändungen, Ungehorsamkeiten und Irrtümer der Menschen.

28. Meine Vaterstimme sagte den ersten Menschen, sie segnend: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde, machet sie euch untertan, und seid Herr über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Geschöpfe, die sich auf der Erde bewegen.“

29. Ja, Menschheit, Ich schuf den Menschen, damit er Herr sein und Macht haben sollte im Luftraum, in den Gewässern, auf der ganzen Erde und in den Naturreichen der Schöpfung. Doch Ich sagte „Herr“; denn die Menschen — in der Meinung, mit ihrer Wissenschaft die Erde zu beherrschen — sind Sklaven. Obwohl sie die Kräfte der Natur zu bemeistern glauben, werden sie zu Opfern ihrer Unreife, ihrer Vermessenheit und Unwissenheit.

30. Die menschliche Macht und Wissenschaft hat die Erde, die Meere und den Luftraum überfallen, aber ihre Macht und ihre Gewalt sind nicht im Einklang mit der Macht und der Gewalt der Natur, die — als Ausdruck der Göttlichen Liebe — Leben, Weisheit, Harmonie und Vollkommenheit ist. In den Werken der Menschen, in ihrer Wissenschaft und ihrer Macht bekundet sich nur der Hochmut, die Selbstsucht, die Eitelkeit und die Bosheit.

31. Bald wird die Gewalt der Naturkräfte die Menschheit wachrütteln. Die Menschen werden durch den Kelch des Leidens den Materialismus hinter sich lassen, um das Licht der Wahrheit zu schauen, das ihnen den Weg zeigen wird, auf dem sie Weisheit und wahre Macht hätten erreichen sollen.

32. Niemals wird es zu spät sein für die Reue, für die Wiedergutmachung eines Irrtums oder die Erneuerung eines Sünders. Die Tore meines Reiches werden immer offenstehen und das Kind erwarten, das endlich, nachdem es lange nach seinem freien Willen gewandert ist, seine Augen dem Lichte öffnen und begreifen wird, dass es keine vollkommenere und wunderbarere Freiheit gibt als die des Geistes, der den Willen seines Vaters zu erfüllen versteht.

33. Unendliche Freiheit in der Liebe, im Guten, in der Gerechtigkeit, und die Vollkommenheit.

34. Um mein Gesetz zu erfüllen, müsst ihr beten, euren Geist immer zu eurem Vater erheben.

35. Ich habe gesehen, dass ihr, um zu beten, vorzugsweise die Einsamkeit und die Stille aufsucht, und ihr tut gut daran, wenn ihr durch das Gebet Inspiration zu erlangen sucht oder wenn ihr Mir danken wollt. Doch ebenso sage Ich euch, dass ihr beten sollt, in welcher Lage ihr euch immer befindet, damit ihr in den schwersten Augenblicken eures Lebens meine Hilfe anzurufen versteht, ohne den Gleichmut, die Selbstbeherrschung, den Glauben an meine Gegenwart und das Vertrauen in euch zu verlieren.

36. Das Gebet kann lang oder kurz sein, je nachdem es not tut. Ihr könnt, wenn ihr es so wünscht, ganze Stunden in jener geistigen Wonne verbringen, wenn euer Körper nicht ermattet oder wenn keine andere Pflicht eure Aufmerksamkeit erfordert. Und es kann so kurz sein, dass es sich auf eine Sekunde beschränkt, wenn ihr irgendeiner Prüfung unterworfen seid, die euch plötzlich überrascht hat.

37. Es sind nicht die Worte, mit denen euer Verstand das Gebet zu gestalten versucht, die zu Mir gelangen, sondern die Liebe, der Glaube oder die Not, mit der ihr euch vor Mich zeigt. Deshalb sage Ich euch, dass es Fälle geben wird, in denen euer Gebet nur eine Sekunde währt, weil keine Zeit sein wird, Gedanken, Sätze oder Ideen zu formulieren, wie ihr es gewohnt seid.

38. Überall könnt ihr Mich anrufen, denn für Mich ist der Ort gleichgültig, da das, was Ich suche, euer Geist ist.

39. Wenn es euch gefällt, im Freien zu beten, oder wenn ihr größere Andacht in diesen Versammlungsräumen verspürt, oder wenn ihr euer Schlafzimmer vorzieht, so tut es dort, wo ihr euch eurem Vater am nächsten fühlt. Aber vergesst nicht, dass für Mich, der Ich überall bin, der Ort, um mit eurem Geiste in Verbindung zu treten, gleichgültig ist.

40. Nicht immer betet ihr mit der gleichen inneren Sammlung, daher erlebt ihr auch nicht immer den gleichen Frieden oder die gleiche Inspiration.

41. Es gibt Gelegenheiten, bei denen ihr inspiriert seid und die Gedanken erhebt; und es gibt andere, bei denen ihr völlig teilnahmslos bleibt. Wie wollt ihr da meine Botschaften immer in der gleichen Weise empfangen? Ihr müsst euer Gemüt und selbst euren Körper erziehen, in den Augenblicken des Gebetes mit dem Geiste zusammenzuarbeiten.

42. Der Geist ist immer bereit, sich mit Mir zu verbinden; aber er bedarf der guten Verfassung des Körpers, um sich in jenen Augenblicken erheben und von allem befreien zu können, was ihn in seinem irdischen Leben umgibt.

43. Bemüht euch, das wahre Gebet zu erreichen; denn wer zu beten versteht, trägt in sich den Schlüssel zum Frieden, zur Gesundheit, zur Hoffnung, zur geistigen Kraft und zum ewigen Leben.

44. Der unsichtbare Schild meines Gesetzes wird ihn vor Nachstellungen und Gefahren beschützen. In seinem Munde wird er ein unsichtbares Schwert mit sich führen, um alle Gegner, die sich seinem Weg entgegenstellen, niederzuwerfen. Ein Leuchtturm wird seine Bahn inmitten der Stürme erhellen. Beständig wird ein Wunder für ihn erreichbar sein, wann immer er es benötigt, sei es für ihn selbst oder zum Wohle seiner Mitmenschen.

45. Betet, übt diese hohe Gabe des Geistes aus, denn diese Kraft wird es sein, die das Leben der Menschen der Zukunft bewegt — jener Menschen, die (schon) im Fleische die Verbindung von (ihrem) Geist zu (meinem) Geist erreichen werden.

46. Die Familienväter werden sich durch das Gebet die Eingebungen schenken lassen, um ihre Kinder zu führen.

47. Die Kranken werden die Gesundheit mittels des Gebetes empfangen. Die Regierenden werden ihre großen Probleme lösen, indem sie im Gebet das Licht suchen, und der Wissenschaftler wird die Offenbarungen gleichfalls durch die Gabe des Gebets empfangen.

48. Sucht diese Welt geistigen Lichtes, übt euch im Gebet des Geistes, vervollkommnet diese Form, soweit ihr könnt, und übermittelt diese Kenntnis euren Kindern, darauf vertrauend, dass sie einen Schritt weiter gehen werden, als ihr gekommen seid. Um euch bei eurem Gebet zu helfen, erläutere Ich euch meine Lehre in schlichter Weise und erhelle Ich die Offenbarungen, die Ich euch in den vergangenen Zeiten gab. Wisst ihr, warum ihr mein Wort (jetzt) besser verstehen könnt? — Weil euer Geist sich entwickelt hat.

49. Bald werdet ihr zu den Menschen über meine Lehre sprechen und dabei unter Beweis stellen, dass ihr die Lehre, die ihr verkündet, verstanden habt, wobei ihr eure Worte durch eure guten Werke unterstützen werdet. Wahrlich, Ich sage euch, angesichts eures Vorbilds werden selbst die Widerspenstigsten von der Wahrheit dieser Lehre überzeugt werden.

50. Nur der von meinen Jüngern, der seine spirituellen Gaben entwickelt und sein Herz in der Ausübung der Nächstenliebe stark gemacht hat, wird allen Prüfungen standhalten, denen die Menschen ihn unterwerfen möchten. Denn wenn er erreicht hat, mein Wort in seinem Sinngehalt und seiner Wahrheit auszudrücken, und er sein Herz in einen unerschöpflichen Born der Liebe und Barmherzigkeit gegenüber seinen Mitmenschen verwandelt hat — womit gesagt ist, dass er gebetet hat und er sich aufgrund seiner Tugend auf dem Pfade der Vergeistigung befindet — so ist jener Jünger vorbereitet, um von Mir Zeugnis abzulegen.

51. Jetzt, da noch einige Jahre fehlen, bis meine Kundgebung in dieser Form endet — bewahret mein Wort in euren Herzen und lernet von Mir. Wenn ihr auf dem Wege eures Kampfes so handelt, werdet ihr wissen, wann ihr zu euren Brüdern sprechen sollt, und wann ihr mit eurem Schweigen lehren müsst.

52. Ihr sollt absolutes Vertrauen auf meinen göttlichen Beistand in euch tragen und den felsenfesten Glauben, dass das, was ihr tun oder weitergeben werdet, ein gutes Ergebnis haben wird, weil ihr dabei mein Gesetz erfüllt.

53. Von diesem Vertrauen und diesem Glauben wird die Wirksamkeit eurer Worte und Werke abhängen.

54. Nicht immer werdet ihr sprechen können, aber bei allen Gelegenheiten sollt ihr die Entfaltung der Gaben eures Geistes unter Beweis stellen.

55. Bereitet euch zu, dann wird eure Gegenwart in einem Augenblick der Prüfung genügen, dass das Licht im Verstande (der Menschen) erstrahlt, der Sturm sich in Frieden verwandelt, und euer geistiges Gebet wird das Wunder bewirken, dass sich ein Mantel der Barmherzigkeit und Zärtlichkeit über jenen offenbart, für die ihr betet.

56. Euer guter Einfluss soll über dem Geistigen und über dem Materiellen walten. Ihr sollt euch nicht darauf beschränken, nur gegen die sichtbaren Elemente zu kämpfen, sondern auch gegen das Unsichtbare.

57. Wenn das Licht meines Geistes den Wissenschaftler erleuchtet hat, damit er die Ursache der Übel des Körpers entdeckt, die ihr Krankheiten nennt, so erleuchtet es auch euch, damit ihr mit eurem geistigen Empfinden den Ursprung aller Übel entdeckt, die das menschliche Leben bedrängen — sowohl die, welche den Geist trüben, als auch jene, die den Verstand verblenden oder das Herz quälen.

58. Es gibt Kräfte, die — nicht sichtbar für den menschlichen Blick und nicht wahrnehmbar für die Wissenschaft des Menschen — beständig Einfluss auf euer Leben ausüben.

59. Es gibt gute, und es gibt böse; die einen geben euch Gesundheit, und die andern verursachen bei euch Krankheiten; es gibt lichtvolle und dunkle.

60. Woher stammen jene Kräfte? — Vom Geiste, Jünger, vom Verstande und von den Gefühlen.

61. Jeder inkarnierte oder entkörperte Geist sendet beim Denken Schwingungen aus; jedes Gefühl übt einen Einfluss aus. Ihr könnt sicher sein, dass die Welt voll von diesen Schwingungen ist.

62. Jetzt könnt ihr leicht begreifen, dass dort, wo man im Guten denkt und lebt, heilsame Kräfte und Einflüsse vorhanden sein müssen, und dass dort, wo man außerhalb der Gesetze und Regeln lebt, die das Gute, die Gerechtigkeit und die Liebe kennzeichnen, unheilvolle Kräfte existieren müssen.

63. Beide erfüllen den Raum und kämpfen gegeneinander; sie haben Einfluss auf das Gefühlsleben der Menschen, und wenn diese zu unterscheiden vermögen, nehmen sie die guten Eingebungen an und weisen die schlechten Einflüsse zurück. Aber wenn sie schwach sind und im Vollbringen des Guten nicht geübt sind, können sie diesen Schwingungen nicht Widerstand leisten und sind in Gefahr, zu Sklaven des Bösen zu werden und seiner Herrschaft zu erliegen.

64. Diese Schwingungen gehen sowohl von inkarnierten Geistwesen, als auch von entkörperten Wesen aus, denn auf der Erde wie im Jenseits gibt es gute Geistwesen und verwirrte Geistwesen.

65. In dieser Zeit ist der Einfluss des Bösen größer als der des Guten. Deswegen ist die Kraft, die in der Menschheit vorherrscht, die des Bösen, aus welcher die Selbstsucht, die Lüge, die Unzucht, der Hochmut, die Lust zu schädigen, die Zerstörung und alle niederen Leidenschaften hervorgehen. Diesem gestörten moralischen Gleichgewichte entspringen die Krankheiten, die den Menschen quälen.

66. Die Menschen haben keine Waffen, um gegen diese Kräfte zu kämpfen. Sie sind besiegt und als Gefangene in den Abgrund eines Lebens ohne geistiges Licht gebracht worden, ohne gesunde Freude, ohne Streben nach dem Guten.

67. Gerade jetzt, da der Mensch glaubt, auf dem Gipfel des Wissens zu stehen, weiß er nicht, dass er im Abgrund ist.

68. Ich, der Ich euren Anfang und eure Zukunft in der Ewigkeit kenne, gab den Menschen von den ersten Zeiten an Waffen, mit denen sie gegen die Kräfte des Bösen kämpfen konnten. Aber sie verachteten sie und zogen den Kampf des Bösen gegen das Böse vor, in welchem niemand siegt, weil alle besiegt daraus hervorgehen werden.

69. Es steht geschrieben, dass das Böse nicht die Vorherrschaft behalten wird, was bedeutet, dass es am Ende der Zeiten das Gute sein wird, das triumphiert.

70. Wenn ihr Mich fragt, welches die Waffen waren, mit denen Ich die Menschen ausrüstete, um gegen die Kräfte oder Einflüsse des Bösen zu kämpfen, so sage Ich euch, dass es das Gebet, die Beharrlichkeit im Gesetz, der Glaube an mein Wort und die Liebe untereinander war.

71. Jetzt musste Ich Mich dieser Menschheit geistig kundtun, um ihr Wort für Wort den Ursprung des Guten und des Bösen und die Kampfesweise klarzumachen, um in der großen Schlacht der „Dritten Zeit“ zu siegen.

72. Ich mache euch wachsam, indem Ich eurem Geist Empfindsamkeit gebe, damit ihr lernt, alles Gute, das zu euch gelangt, aufzunehmen und das Böse zurückzuweisen und zu bekämpfen.

73. Niemand mache sich lustig über das, was Ich sage, denn durch seinen Spott wird er seine ungeheure Unwissenheit erkennen lassen.

74. Ihr wisst, dass alle Sendboten, die ihr gehabt habt — die Wegbereiter einer geistigen oder wissenschaftlichen Offenbarung — verspottet wurden; und dennoch musste die Menschheit ihre Offenbarungen nach einiger Zeit annehmen, überführt von der Wahrheit, die sie verkündeten.

75. Wußte der Mensch des Altertums, auf welche Weise sich die Übertragung irgendeiner Krankheit vollzog, oder was die Ursache für die Ausbreitung einer Seuche war? — Nein, sie wussten es nicht, und aus jener Unwissenheit heraus entstanden die abergläubischen Vorstellungen und die geheimnisvollen Kulte. Aber es kam ein Tag, an dem die Intelligenz des Menschen, vom Lichte des Schöpfers erleuchtet, die Ursache seiner physischen Krankheiten entdeckte und zu kämpfen begann, um die Art und Weise zu entdecken, seine Gesundheit zurückzugewinnen. Da wurde dem Wissenschaftler das, was ihm verborgen und unsichtbar gewesen war, verständlich, womit die Menschheit ein Wissen erlangte, das die Menschen vergangener Zeiten nicht hatten.

76. In derselben Weise werden sie schließlich den Ursprung und den Einfluss der Kräfte des Guten und des Bösen auf den Menschen erkennen; und wenn dieses Wissen allgemein bekannt ist, wird es keinen mehr geben, der beim Hören dieser Unterweisung an der Wahrheit meiner Lehre zweifelt.

77. Ich erleuchte euch mit dem Lichte dieser Unterweisung, damit ihr in eurer Geiste die Fähigkeiten entdeckt, welche die Menschheit von den ersten Zeiten an verachtet hat, und damit euer Geist, aus seinem tiefen Schlafe erwachend und vom Lichte des Gewissens erleuchtet, die Kräfte des Bösen zurückzuweisen versteht und die volle Entfaltung seiner geistigen Entwicklung erreicht. So, wie in verseuchter Luft der Keim einer Krankheit zu euch gelangt, so kommen unsichtbar und lautlos die bösen geistigen Einflüsse, verwirren euren Verstand und bringen euren Geist ins Wanken.

78. Nur das Gebet kann euch innere Erkenntnis und Empfindsamkeit, Kraft und Inspiration geben, um euch in dem täglichen und beständigen Kampf gegen das Böse zu behaupten.

79. Ich habe zu euch über die Kräfte und Einflüsse des Bösen gesprochen: doch habe Ich etwa irgendeinen Geist erwähnt? Habe Ich ihn vielleicht mit Namen genannt? — Nein, sagt ihr Mir. Ich muss euch vielmehr in dieser Zeit darüber aufklären, dass es keinen Geist gibt, der den Ursprung des Bösen darstellt oder der es ist.

80. Die alten Glaubensüberzeugungen, Bilder, Gestalten und symbolischen Namen, mit denen die Menschen vergangener Zeiten das Böse darstellten, indem sie ihm menschliche Gestalt gaben und ihm geistige Existenz zuschrieben — Überzeugungen, die bis zu den gegenwärtigen Generationen fortgelebt haben — sie müssen verschwinden. Denn ohne euch dessen bewusst zu sein, habt ihr mit ihnen abergläubische Mythen und Kulte geschaffen, die der geistigen Entwicklung, die der Mensch in dieser Zeit erreicht hat, unwürdig sind.

81. Verstehet, dass das Böse vom Menschen ausging, von seinen Schwächen, und dass in dem Maße, in dem die Menschheit an Zahl zunahm, ebenso wie ihre Unvollkommenheiten und Sünden auch die Macht oder der Einfluss des Bösen vermehrt wurde. Diese Kraft, die durch Gedanken, Vorstellungen, Gefühle und Leidenschaften gebildet wurde, begann ihren Einfluss auf die Menschen fühlbar zu machen, und diese glaubten schließlich, dass es sich um einen Geist handelt, der sicherlich die Verkörperung des Bösen war, ohne sich bewusst zu werden, dass jene Kraft aus ihren Unvollkommenheiten zusammengesetzt ist.

82. „Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet.“

Mein Friede sei mit euch!