Unterweisung 69

1. In diesem Augenblick vergebe Ich euch jede Schuld, doch Ich sage euch auch dies: Geht, wenn ihr wollt, bis zur Aufopferung, aber sündigt nicht aufs neue. Ich habe ein Buch in euer Herz geschrieben; doch wenn Ich euch um diese Unterweisung bitten würde, könntet ihr Mir nicht eine einzige seiner Seiten erläutern.

2. Damit ihr tätige Nächstenliebe übt, habe Ich euch kleinen Prüfungen unterzogen, indem Ich auf euren Weg den nach Brot und Trost Hungernden stellte. Doch wie viele Male habt ihr eure Türen vor Mir verschlossen. Ich habe euch schon oft gesagt, dass Ich Mich im Herzen dieser eurer Brüder verberge, die eure Barmherzigkeit anflehen.

Jünger, diese Gelegenheiten, die euer Herr euch bietet, nämlich geistige und materielle Wohltaten auszuteilen, dienen dazu, die vollkommene Nächstenliebe auszuüben — jene, die keine Belohnung erwartet und die stattdessen im Buche eurer guten Werke geschrieben steht. Habe Ich euch durch das, was Ich an euch getan habe, etwa nicht meine Barmherzigkeit bewiesen? Bemüht euch also um eure Brüder. Erinnert euch, wie oft Ich euch das gewährt habe, was ihr für unmöglich hieltet. Wenn ihr wollt, dass die Welt erkennt, dass dies die Zeit meiner neuen Offenbarung ist, so legt Zeugnis dafür ab durch eure Werke der Liebe und tut nicht das Gegenteil dessen, was Ich euch in meinen Unterweisungen gelehrt habe, denn dann werdet ihr meine Gegenwart verleugnen.

3. Wenn ihr trotz eurer Mühe die Früchte eurer Saat nicht zu sehen bekommt, so seid unbesorgt. Diese Liebestat ist gleich jener, die ihr an einem Bedürftigen tut, der an die Tür eures Heimes klopft und von dem ihr keine Bezahlung erwartet. Doch Ich werde eurem Geist (nach dem Leibestode) die Möglichkeit geben, dass er von der Stufe, auf der er sich befindet, herabsteigt, um sich an der Fruchtbarkeit des Samens zu erfreuen, den er auf der Erde hinterließ.

4. Familienväter, habt ein feines Gefühl für die Äußerungen des geistigen Fortschritts eurer Kinder. Beobachtet die Kinder, die euch anvertraut sind, mit Liebe und Barmherzigkeit, damit ihr die neuen Generationen auf den Pfad lenkt, der durch mein Licht gebahnt wurde. Führt sie nicht in den Abgrund, und grabt ihnen auch keine Fallgruben. Diese Geisterwesen sollen nicht das Sodom und Gomorra dieser Zeit betreten.

5. Wappnet euch mit Geduld, denn die Zeit wird kommen, in der viele euch über dieses Wort befragen werden. Unter ihnen werden die neuen Pharisäer und Schriftgelehrten herbeikommen, um euch auszuforschen. Habt keine Voreingenommenheit beim Antworten und gebt allen ehrlichen Aufschluss, denn ihr müsst selbst für die Antworten und das Verhalten, das ihr gegenüber diesen Ausforschern zeigt, vor Mir Rechenschaft ablegen.

6. Heute schlägt euer Herz voll Wonne, und das Gebet, das ihr emporsendet, ist wie Weihrauch oder der Duft von Blumen. Wenn eure Gedanken diese Reinheit erreichen, vereinigen sie sich mit denen der gerechten Geister, die nahe bei eurem Herrn leben.

7. Zu allen Zeiten habe Ich euch gesagt: Betet. Heute sage Ich euch, dass ihr durch das Gebet Weisheit erlangen könnt. Wenn alle Menschen beteten, würden sie niemals von dem Lichtpfad abirren, der von Mir vorgezeichnet wurde. Durch das Gebet würden die Kranken gesund, es würde keine Ungläubigen mehr geben, und der Friede würde zu den Geistern zurückkehren.

8. Wie kann der Mensch glücklich sein, wenn er meine Gnade zurückgewiesen hat? Meint er etwa, dass die Liebe, die Barmherzigkeit und die Sanftmut keine Eigenschaften des menschlichen Lebens sind?

9. Auch das geistige Leben wird von Gesetzen regiert, und wenn ihr euch von ihnen entfernt, fühlt ihr sehr bald die schmerzlichen Folgen jenes Ungehorsams. Erkennt, wie groß

Mein Verlangen ist, euch zu retten. Heute wie damals werde Ich das Kreuz auf Mich nehmen, um euch zum wahren Leben zu erheben. Wenn mein auf Golgatha vergossenes Blut das Herz der Menschen erschütterte und sie zu meiner Lehre bekehrte, so wird es in dieser Zeit mein göttliches Licht sein, das den Geist und den Körper erbeben lässt, um euch auf den wahren Weg zurückzubringen.

10. Ich will, dass die, die für das Leben der Gnade tot sind, ewiglich leben. Ich will nicht, dass euer Geist in der Finsternis wohnt.

11. Hört ihr nicht die Rufe der Gerechtigkeit? Seht ihr nicht die Naturgewalten, wie sie einen Landstrich nach dem anderen heimsuchen? Glaubt ihr, dass — wenn ihr ein tugendhaftes Leben führtet — die Notwendigkeit bestünde, dass sich meine Gerechtigkeit in dieser Weise fühlbar macht? Wahrlich, Ich sage euch, es gäbe keinen Grund, euch zu läutern, wenn Ich euch rein gefunden hätte.

12. Macht euren Körper im Laufe dieses Erdenlebens gefügig, denn es ist nicht recht, dass euer Geist sich später wegen eurer Schwachheiten unter Schmerzen reinigen muss.

13. Die Sünder weinen, wenn sie diese Worte hören, und fragen Mich, was sie tun sollen, um in diesem Leben ihre Schandflecken abzuwaschen. Darauf antworte Ich ihnen: Tut Werke der Barmherzigkeit unter euren Brüdern, eure Welt ist ein geeignetes Feld, um Nächstenliebe zu säen. Sie ist von Millionen Herzen bevölkert, die auf unterschiedliche Art leiden, mit Heimen im Elend, mit Männern und Frauen, die im Laster verkommen sind. Es ist eine Welt, in der Stätten der Sühne, Krankenhäuser, Gefängnisse, Schlachtfelder im Überfluss vorhanden sind. Vergebt, vergebt viel in eurem Leben, begreift, dass die Vergebung aus der Liebe geboren wird. Wer Mich wahrhaft liebt, muss seinen Nächsten lieben, denn er ist mein Kind, und er soll ihm vergeben, wann immer er von ihm beleidigt wird. Erinnert euch daran, dass meine ersten Worte, als Ich am Kreuze hing, Fürsprache und Vergebung für diejenigen waren, die Mich kreuzigten.

14. An jeden Ort und in jede Familie werde Ich ein Kind des Lichtes setzen, damit diese den Weg der anderen ebnen; doch nicht nur auf Erden, sondern auch im Geistigen Leben, damit sie den Weg vor ihren Brüdern her säubern und gangbar machen.

15. Viele kommen, mein Wort zu hören, doch Ich allein weiß, welcher Geist in jedem Körper verborgen ist. Einige hören Mir mit kaltem Herzen zu, andere zweifelnd, doch gibt es viele, die vor Liebe und Wonne beben, da sie meine göttliche Geistkraft fühlen, während andere von Gewissensbissen gequält werden, die ihre materielle Natur nicht versteht. Denn viele von ihnen schrien damals Pilatus zu: „Kreuzige ihn, kreuzige ihn!“ Doch heute schluchzen sie, und in ihrem Schmerz wären sie fähig, mit Tränen in den Augen zu schreien: „Kreuzigt Ihn nicht, es ist der Göttliche Meister!“

16. Schon oft habe Ich euch gesagt, dass ihr und jene (von damals) die gleichen sind. Kommt herbei, von neuem den Wein zu kosten und das Brot von meinem Tische zu essen. Esst von dem Lamm, es ist der Same des Lebens. Kommt, ihr Hungrigen, Durstigen, Befleckten, stärkt euch und sättigt euch, denn hernach werde Ich euch sagen: Nehmt euer Kreuz auf euch und folgt Mir nach.

An meinem Tische in dieser Zeit wird sowohl der Mann, als auch die Frau Apostel sein; an diesen Tisch werde Ich euren Geist setzen.

17. Die Frauen sind es gewesen, die in dieser Zeit das spiritualistische Banner hochgehalten haben, sie haben auf dem Wege die Spur des Apostels hinterlassen, der mit Eifer das Gesetz des Herrn beachtet. In meiner neuen Apostelschar wird die Frau neben dem Manne stehen, und es wird keine (bestimmten) Lebensalter geben, um Mir zu dienen: sowohl der Erwachsene, als auch das Kind oder der Greis werden es tun, das junge Mädchen wie die Mutter. Denn Ich sage euch ein weiteres Mal, dass es euer Geist ist, den Ich suche, und dass er schon seit langem seine Kindheit hinter sich gelassen hat.

Es werden keine zwölf Diener sein wie in der Zweiten Zeit, nun werden es Hundertvierundvierzigtausend sein, zwölftausend von jedem Stamme. Sie befinden sich verstreut unter der Menschheit, doch meine Liebe hat sie gekennzeichnet, und geistig sind sie vereint, auch wenn die einen in dieser Welt leben und die anderen im Geistigen Gefilde. Von denen, die auf Erden leben, sprechen die einen eine Sprache und die anderen andere Sprachen. Doch keiner wird vom Wege seiner Bestimmung abirren, denn das Licht meines Heiligen Geistes führt sie. Ich kenne den Stamm dieses Baumes, seine Zweige und seine Blätter, und dieser Baum hat die Aufgabe, der Menschheit Schatten zu spenden.

18. Mein Geist schenkt euch seine Offenbarungen in Erfüllung der Verheißungen vergangener Zeiten. Wahrlich, Ich sage euch, ihr lebt bereits in den Zeiten, die euch angekündigt wurden. Ich versprach euch, zurückzukommen, und hier bin Ich. Ich ließ euch die Zeichen wissen, die vor meiner Ankunft geschehen sollten, und was in der Zeit meiner Gegenwart unter euch sein würde, und seht, wie alles in Erfüllung ging. Das Versprechen meines Kommens blieb in eurem Geiste lebendig, und ihr habt Mich erwartet. Aber gepeitscht von Heimsuchungen wart ihr nahe daran, schwach zu werden; doch heute, da Ich bei euch bin, und ihr Mir zuhört, frage Ich euch: Wann werdet ihr meine Leiden zu den euren machen? Wann werdet ihr wahrhaftig lieben und um der Aufgabe willen leiden, welcher Jesus sein Leben weihte?

19. Volk, mein Wort lässt eure Herzen erbeben, und Tränen quellen aus euren Augen, wenn ihr daran denkt, dass Jener, der euch so sehr liebte, sein Leben an einem Kreuze beendete. Ihr erinnert euch an Mich, wie Ich am Marterholz verblutete, und dann ist euer Geist erschüttert. Doch wisse, Menschheit, auch wenn die körperlichen Schmerzen Jesu grausam waren, waren sie nur ein schwaches Abbild des Schmerzes des Göttlichen Geistes.

20. Heute biete Ich euch das Brot meines Wortes an — ein Brot, das nicht mit Sauerteig angerührt ist, noch durch Schweiß auf der Stirne erworben wird. Elias hat die Tür des Hauses geöffnet, damit ihr eintretet und euch an den Tisch des Herrn in der Dritten Zeit setzt, und er hat euren Weg gesegnet, damit ihr in die Gegenwart des Meisters gelangt.

21. Die sich für befleckt und unwürdig hielten, vor Mir zu erscheinen, fühlen sich heute rein, und zwar, weil mein Blut nicht aufgehört hat zu fließen, weil meine Wunden sich noch nicht geschlossen haben, und jedes Mal, wenn die Menschen vom Wege abirren oder in Sünde fallen, ist das Opfer am Kreuz, die Einsamkeit und die Finsternis der Menschen in meinem Geiste gegenwärtig.

22. Auch vom geistigen Tische dieser Zeit wird sich ein schlechter Jünger erheben, um seinen Verrat und seine Reue zu verbergen, und auch heute werden Mir die Jünger jene Frage stellen: „Wer ist es, Meister?“

23. Damals speiste Ich zum letzten Mal, nur von meinen Aposteln umgeben, und was Christus ihnen sagte, vernahmen nur sie. Heute speise Ich geistig mit meinen neuen Aposteln, deren viele sind, und unter ihnen entdecke Ich den Pharisäer, den Heuchler, den Verräter. Unter der Menge kommen Männer und Frauen verschiedener Religionsgemeinschaften, um dies Wort und diese Manifestationen zu erkunden und sie dann aufgrund dessen, was sie wissen, zu beurteilen und sagen zu können, ob es Wahrheit ist. Euch alle lasse Ich herbeikommen, damit ihr Zeugen dieser Botschaft geistiger Weisheit seid, die Ich euch übergebe. Es ist das Dritte Testament, das euch allein der Geist der Wahrheit offenbaren konnte.

24. Bedenkt: die Israeliten nach dem Fleisch halten sich an das Gesetz Moses‘ und das Wort der Propheten, die Christen vereinigten das Gesetz Moses‘ und das Wort Christi in einem einzigen Gesetz. Was ist also befremdlich daran, dass dies spiritualistische Volk jene zwei Testamente mit den Offenbarungen des Heiligen Geistes vereinigt? Dies ist die vollkommene Bundeslade: hier ist das Gesetz Moses‘, die Liebe Christi und die Weisheit des für diese Zeit verheißenen Trösters.

25. Männer, die ihr den Geist der Menschen auf die Pfade der Religion lenkt: Öffnet eure Augen diesem Lichte, betrachtet dies Volk, das im Verlangen nach Liebe aufgebrochen ist, nach Gerechtigkeit ruft und um Licht bittet. Es ist nur ein sehr kleiner Teil der Menschen, die sich wie ein Mann erheben und auf der Suche nach Christus, nach seiner Wahrheit und seiner Verheißung sind. Habt Acht auf die Hinwendung des Menschen zum Ewigen, zum Geistigen! Oder ist es möglich, dass — obwohl ihr Augen habt — ihr nicht seht? Ich weiß alles und sehe alles; darum bin Ich wie ein Dieb in der Nacht gekommen, um euch in eurem Schlaf zu überraschen und euch zum Lichte des neuen Tages zu erwecken.

26. Schon seit langem lehre Ich dies Volk und habe ihm die Lehren offenbart, die die Menschen vor ihm verborgen hatten. Auch habe Ich ihm offenbart, was Ich für es aufgespart hatte; aber noch habe Ich ihm nicht alles gesagt, noch werde Ich Mich in dieser Form bis 1950 kundtun. Diejenigen, die meine Unterweisungen nicht hörten, werden meine Botschaft durch das Buch empfangen, das von meinen „Goldfedern“ geschrieben wird.

27. Nach meinem Weggang werden sich viele gegen das Volk, gegen meine Lehre erheben. Meere werden durchkreuzt werden von denen, die meine Diener bekämpfen und verfolgen wollen. Doch wer könnte das Licht des Göttlichen Meisters unterdrücken? Wer könnte die Entwicklung des Geistes aufhalten oder die Zeit zurückdrehen? Wenn die Menschen in der Zweiten Zeit glaubten, dass, wenn sie Christus an einem Kreuze töteten, seine Lehre sterben würde, so unterschrieben sie nur mit eigener Hand ihren Urteilsspruch, denn Christus besiegte am Kreuze mit seiner unendlichen Liebe alles. Die Wahrheit triumphiert wie das Licht immer über die Finsternis, und sei sie noch so dunkel.

28. Mein Geist übergibt euch die Saat, damit ihr sie auf die Felder sät, welche die Geister der Menschen sind, die fruchtbar geworden sind durch Schmerz und Kampf und nur auf die Ankunft des Sämanns warten. Bald werden mein Name und meine Lehre von neuem auf allen Lippen sein.

29. Um euch eine Lektion der Liebe zu geben, wasche Ich eure Füße, vielgeliebte Jünger, damit ihr die Unterweisungen, die Ich euch in dieser Zeit gab, mit denen vereinigt, die Ich euch in vergangenen Zeiten offenbarte. Ich will — wenn 1950 da ist, das letzte Jahr meines Wortes unter euch — dass dann diejenigen, die heute noch „Kinder“ sind, Jünger geworden sind. Heute hört ihr Mir noch voll Freude zu; doch was wird sein, wenn ihr Mir zuhört und dabei wisst, dass es zum letzten Mal ist? — Ich erinnere euch an die Prüfungen der Zweiten Zeit, doch Ich spreche zu euch mit neuen Worten, durch das Verstandesorgan eines Menschen, denn wenn Ich direkt zu euch spräche, würdet ihr der Gewalt meines Wortes nicht standhalten, noch der Intensität seines Lichtes, noch der Majestät meiner Gegenwart.

30. Darum kam Ich einst als Mensch zu euch, und selbst bei Johannes offenbarte Ich Mich nach meiner Kreuzigung unter einigen symbolischen Bildern, damit er meine Offenbarungen verstünde.

Wahrlich, Ich sage euch, Ich arbeite an euch, damit ihr die Kundgabe von Geist zu Geist empfangt, die direkte Verbindung mit meiner Göttlichkeit. Nach 1950 werdet ihr Mich nicht mehr in dieser Form hören, aber ihr werdet meine Gegenwart fühlen, weil eure geistige Erhebung größer sein wird, und ihr werdet dann ganz in die Zeit der geistigen Zwiesprache eintreten. Und wenn einmal die Einigkeit und Brüderlichkeit bei euch eingezogen sind, wird die Zeit der großen Wunder sein — die Zeit, in der meine Stimme von den Menschen gehört wird. Dann wird der Kampf kommen und die Verfolgung, die Türen dieser Versammlungshäuser werden geschlossen werden, eure Heime werden verleumdet werden. Man wird euch Hexenmeister nennen, eure Angehörigen werden euch verleugnen, und einige von euch werden um der Verteidigung meiner Sache willen ins Gefängnis kommen. Doch Ich werde bei euch sein, um euch nicht mutlos werden zu lassen; denn Ich bin das Leben, und so Ich in euch bin — wer vermöchte gegen Das Ewige Leben zu kämpfen?

31. Seid wachsam, Jünger, denn wenn eure Stimme jene aufweckt, die heute noch schlafen, werden sie aus Sekten und Konfessionen herbeikommen, um euch zu sagen, dass das, was ihr besitzt, falsch ist, dass sie die Bundeslade und die Erfüllung der Verheißungen besitzen sowie den Inhalt der Sieben Siegel. Und wenn ihr dann nicht mit den Waffen zu kämpfen versteht, die Ich euch zugebilligt habe, welches Waffen der Liebe und der Weisheit sind, wird es viele Verwirrungen unter der Menschheit geben, und die Menschen, nach Wahrheit verlangend und nach Licht hungernd, werden dahin gehen, wohin man sie ruft, und könnten den Weg verfehlen.

32. Ihr, die ihr den Auftrag erhalten habt, dies Volk zu leiten und zu führen — gebt ein Beispiel der Brüderlichkeit, indem ihr euch nach dem Vorbilde Jesu, Moses‘ und Elias‘ im Geiste vereint, welche bei der Verklärung auf dem Berge Tabor vereint erschienen.

33. Jünger, Ich habe euch in dieser Zeit nicht nur durch das Wort gelehrt, sondern auch durch meine Wohltaten, mit denen Ich euch fortwährend überreich beschenkte. Die Zeiten der Sinnbilder sind vorbei, heute wird man ohne Symbole an Mich glauben, Mich lieben und Mich verstehen, und auch jetzt noch werden die Sinnbilder in meinem Worte weniger, weil ihr nun fähig seid, meine Unterweisung zu begreifen, zu ergründen und sie in euren Werken der Liebe in die Tat umzusetzen.

34. Wenn ihr glaubt, dass Jesus, weil Er Gottes Sohn war, keinen Schmerz spürte, irrt ihr euch. Wenn ihr glaubt, dass Ich frei von Schmerz bin, weil Ich heute im Geiste komme, so seid ihr gleichfalls in einem Irrtum befangen. Wenn ihr denkt, dass — weil Ich weiß, dass ihr schließlich alle bei Mir sein werdet — Ich heute nicht leide, so habt ihr auch darin nicht recht. Wahrlich, Ich sage euch, es gibt kein anderes Wesen, das empfindsamer ist als der Göttliche Geist.

Ich frage euch: Wer gab allen Wesen die Empfindsamkeit? Was könnt ihr Gutes tun, das nicht Freude bei Mir auslöst? Und was könnt ihr Böses tun, das nicht wie eine Wunde für meine Empfindsamkeit ist? Seht, das ist der Grund, weshalb Ich euch sage, dass die Menschheit Mich von neuem gekreuzigt hat. Wann werde Ich von meinem Kreuze herabgenommen und werde Ich von der Dornenkrone befreit?

35. Heute sollt ihr des Abendmahls Jesu gedenken durch das geistige Brot, das Ich euch zu allen Zeiten gegeben habe. Ich habe euch große Lehrbeispiele gegeben: das Manna der Wüste in der Ersten Zeit, das Wunder der Fische in der Zweiten. Das Brot, das Ich segnete und an meinem Tische austeilte, stellvertretend für das Göttliche, war eine Lehre, die Ich eurem Geiste übergab, damit er meine Liebe verstehen sollte. Heute bringe Ich kein materielles Brot mit, das zu euch von himmlischen Lehren spricht. Die Zeit der Symbole ist vorbei. Heute gebe Ich euch nur mein Wort, in welchem Ich euch sage, dass diese Kundgabe nicht die höchste ist, die ihr kennenlernen werdet, und dass das, was Ich euch durch diesen Mittler sage, auch nicht alles ist, was Ich euch zu sagen habe.

36. Geliebtes Volk, erinnere dich und denke in diesen Stunden über alles nach, was Ich in jener Nacht tat, welche die letzte war, die Ich als Mensch unter euch verbrachte, und auch über all das, was Ich euch in jenen Augenblicken sagte, in denen Ich euch in meiner Unterweisung gesagt habe: Seid willkommen, Jünger der Dritten Zeit, die Ich versammelt habe, indem Ich euch dazu veranlasste, von verschiedenen Punkten der Erde herbeizukommen. Ich habe euch versammelt, damit ihr die neuen „Karawanen“ Israels bildet, welche die Wüste durchqueren, die sich vor eurem Blicke ausdehnt, und dort sollt ihr die neue Unterweisung des Herrn empfangen.

37. Ich sehe, dass sich einige nicht von der Abgötterei freizumachen vermochten, trotz der Belehrungen und der Prüfungen, durch die sie gegangen sind. Erkennt, wie Ich den Weg zu eurer Aufwärtsentwicklung gesäubert habe, damit ihr auf ihm geht. Doch lasst nicht zu, dass sich der Zweifel gleich einer Wolke dazwischenschiebt, welche euren Geist hindert, mein Licht zu schauen.

38. Ihr habt bemerkt, dass ihr in dieser Zeit freier von menschlichen Versuchungen seid, und dass Ich euch nur das Lebensnotwendige zugebilligt habe, und Ich sage euch: Seid nicht auf überflüssige Dinge aus.

39. Ihr habt eine Palme in der Wüste gefunden und eine Quelle kristallklaren Wassers. Es war keine Vorspiegelung, es war keine Illusion, es war Wirklichkeit. Die Zweige und der Schatten der Palme sind meine geistige Gegenwart, ihre Früchte mein Wort, die Quelle ist die Liebe und die Weisheit, die Ich in euer Herz verströmt habe.

40. Wer Mir aufmerksam zugehört hat, hat diesmal gelernt, die Stimme seines Gewissens zu vernehmen, sich selbst zu beurteilen, sein eigenes Werk zu erkennen und den Schmerz auf sich zu nehmen, den er sich schuf. Dann offenbart der Geist dem Fleische tiefe Lehren, um es davon zu überzeugen, dass es sanft und ergeben sein muss bei den Prüfungen. Wer zu diesen tiefen Betrachtungen gelangt, wird sich meinen göttlichen Geboten nicht widersetzen.

41. Wie in der Zweiten Zeit verbirgt sich mein Wort vor niemandem, Ich lasse es zum Unwissenden gelangen, zum Verständigen, zu denen, die reinen Herzens sind, und zum Sünder, zum Aufrichtigen und zum Heuchler. Die himmlische Glocke hat für alle geläutet. Wenn diese Menschheit, die in ihrer Mehrheit vom Quell der Lehre getrunken hat, die Ich euch als Christus lehrte, wachend und betend gewesen wäre, als Ich ihr die Zeichen meines neuen Kommens gab — wie groß wäre ihre Wonne gewesen, wenn sie meine Gegenwart gefühlt hätte. Es war notwendig, dass Ich euch einen Mann sandte, damit er euch im Jahre 1866 meine Botschaft übergab, und durch seine Lippen Elias euch die neue Zeit ankündigte. Seit damals hat diese Palme mehr und mehr ihr Laubwerk ausgebreitet, wobei mein Wort in neue Gegenden gelangte, die Versiegelten zum Aufbruch veranlasste und die Menschenscharen lehrte. Diejenigen, die Mir mit Sanftmut zugehört haben und Mir auf dem Pfade zu ihrer geistigen Entwicklung gefolgt sind, haben auf ihrem Wege keine Müdigkeit mehr gespürt, noch Hunger und Durst. Sie haben auf ihm Undank, Spott, Verachtung und Gleichgültigkeit erlebt. Doch nichts hat sie aufgehalten, denn ihr Ideal findet seine Erfüllung am Ende des Weges, und sie wissen, dass dies Ziel nicht auf Erden ist.

42. Nur die, die sich mit dieser Sanftmut und Vergeistigung zubereiten, werden die Vollmacht erlangen, den vom Schmerz zu befreien, der leidet; denn wer von Eitelkeit erfüllt ist oder schlechten Gebrauch von seinen Gaben macht, verliert diese Gnade.

43. Zwingt niemandem meine Lehre unter einem bestimmten Namen auf, doch richtet den auf, der gefallen ist, und sagt ihm, dass er an Mich glauben soll. Wer könnte euch hindern, Gutes zu tun an eurem Nächsten?

44. Denkt nicht mehr an die irdischen Bequemlichkeiten, damit ihr euch darauf vorbereitet, eure Aufgabe zu erfüllen und ihr an jene Menschenscharen denkt, die sich im Verlangen nach der Rettungsarche der Liebe, welche meine Lehre ist, aufmachen werden, und die euren Herzen unterwegs begegnen müssen.

45. Wann werden von neuem Apostel meiner Sache in Erscheinung treten wie jene, die Mir in der Zweiten Zeit nachfolgten? Mit wie viel Glauben, welcher Liebe und Standhaftigkeit verteidigten sie meine Wahrheit! Ihr würdet gerne jene Werke und jene Wunder tun; doch wahrlich, Ich sage euch, ihr könntet es tun, wenn euer Glaube so groß wäre wie der ihre. Seid Menschen des Glaubens, und ihr werdet Wunder vollbringen, auch wenn ihr in materieller Hinsicht Bedürftige seid. Hört Mich und ergründet mein Wort, andernfalls habt ihr Mich nur ins Leere reden lassen.

46. Seid demütig, erkennt, wie Jesus sich vor seinen Jüngern beugte, um ihnen ihre Füße zu waschen. Tut an euren Brüdern Werke gleich diesem, und ihr werdet euch zu Recht meine Jünger nennen können.

47. Wie wenige sind derer, die gewacht haben und des Tages gedachten, an dem Jesus am Kreuze verschied. Doch wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr über den Tod des Meisters nachdenkt, sollt ihr daran denken, dass dieser Augenblick für jeden von euch kommt. Ich brauchte den Tod nicht zu fürchten, denn Ich bin das Leben, ihr jedoch müsst euch darum sorgen, eure Mission innerlich bereitet und zugerüstet zu vollenden.

48. Niemand soll sich bedeutungslos und armselig fühlen, denn ihr kennt weder eure Begabung zum Sprechen, noch den Reichtum eures Herzens, eure Brüder zu lieben.

49. Ihr weint über den schmachvollen Tod, den ihr eurem Herrn auf Golgatha gabt, und ihr ahnt nicht, dass ihr Mich in dieser Zeit aufs neue verwundet und über mein Wort spottet. Aber Ich habe gelobt, alle meine Kinder zu retten, und mein Wille wird in Erfüllung gehen. Wenn dieser Menschheit mein damals vergossenes Blut nicht genügt, werde Ich ein geistiges Kreuz nehmen, um Mich an ihm kreuzigen zu lassen und Lichtfunken zu verbreiten, die über das Gewissen der Menschen zu den Geistern gelangen.

50. Wehe denen, die in dieser Zeit durch ihre Schändlichkeiten und ihren Ungehorsam den Kindern ein schlechtes Beispiel geben, die Ich mit einer geistigen Mission (zur Erde) gesandt habe! Wollt ihr den Volkshaufen gleichen, die unter Geschrei und Spott Jesus nach Golgatha führten und dabei Entsetzen in die Herzen der Kinder säten, die sich nicht erklären konnten, warum man einen Menschen marterte und tötete, der nur Segnungen austeilte.

51. Jedes Mal, wenn Jesus stürzte, weinten jene Unschuldigen. Doch wahrlich, Ich sage euch, ihr Weinen entsprang mehr dem Geiste als dem Fleische. Wie viele von ihnen folgten Mir später nach und liebten Mich, ohne dass aus ihren Herzen die Erinnerung an das ausgelöscht werden konnte, was ihre unschuldigen Augen mitangesehen hatten.

52. Es ist Zeit, dass ihr über das nachdenkt, was Ich euch sage. Lasst die Menschen Mich hören, lasst die Kranken die ersten sein, die in meine Gegenwart kommen. Betet für die abwesenden Kranken und besucht die, die in Anstalten untergebracht sind. Denkt daran, dass in der Zweiten Zeit viele der Aussätzigen vor den Toren der Stadt lebten, und obwohl sie wussten, dass Jesus die Kranken heilte, sich damit abfanden, nur von ferne den Klang seiner Stimme zu hören, weil sie sich sagten: „Wie wollen wir zum Meister kommen, wenn die Menschenmenge uns wegjagt?“ Dann belohnte Jesus ihren Glauben angesichts der menschlichen Gleichgültigkeit und Selbstsucht, indem Er ihre Körper von dem Übel reinigte, das sie quälte.

53. Werdet nicht müde, Mir in dieser Zeit zuzuhören, denn jene, die mein letztes Wort im Jahre 1950 vernehmen, werden es in ihrem Geiste als Symbol für den letzten Tropfen Blut empfangen, der sich am Kreuze von meinem Körper löste.

54. Ihr habt das Gesetz vergessen und habt gewartet, bis euch die Naturgewalten an meine Gerechtigkeit erinnerten: Orkane, Wasserläufe, die über die Ufer treten, Erdbeben, Dürren, Überschwemmungen sind Rufe, die euch wachrütteln und zu euch von meiner Gerechtigkeit sprechen.

55. Welche andere Frucht kann Mir die Menschheit in dieser Zeit anbieten als die der Zwietracht und des Materialismus? Dies Volk, das jahrelang meine Unterweisung gehört hat, kann Mir ebenfalls keine wohlgefällige Ernte darbringen.

56. Niemand entkommt meiner Gerechtigkeit. Ich richte die Lebenden und die Toten. Doch wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr euch nicht aufrafft und meine Lehre wahrhaft und lauter ausübt, wird euch die Justiz der Menschen richten. — Wie sehr hat sich diese Menschheit befleckt! Das Blut des Lammes zeigte den Menschen den Weg zur Entwicklung des Geistes, auf dem sie gehen müssen, um die begangenen Verfehlungen wiedergutzumachen; doch auf jenes göttliche Blut vertrauend habt ihr von neuem gesündigt. Die Welt hat euch gefangengenommen, doch Ich fordere nun von euch zurück, was Mir gehört.

57. Ich werde das Unkraut beseitigen, welches eine Giftpflanze ist, und werde nochmals das goldene Weizenkorn säen, und jene Felder, die lange Zeit unfruchtbar gewesen sind, werden fruchtbar und ertragreich sein.

58. Seit dem Altertum wisst ihr durch meinen Propheten Johannes, dass eine Zeit kommen würde, in der jedes Auge Mich sehen wird; jene Zeit habt ihr vor Augen. In dieser Zeit wird der Geist der Menschen seine Augen dem Lichte der Wahrheit öffnen und Mich schauen. Er wird mein Wort verstehen und meine Gegenwart fühlen. Aus den Steinen wird nicht nur Wasser hervorquellen, sondern werden auch Blumen hervorsprießen.

59. Heute seid ihr der Auffassung, dass meine Gerechtigkeit euch straft, indem sie die Naturgewalten entfesselt, um Elend, Trauer und Hunger zu säen. Dennoch — eines Tages werdet ihr begreifen, dass es eure Werke gewesen sind, die jenes Unheil, jenes Gericht über euch hereinbrechen ließen. Auch werdet ihr lernen, dass eure Verdienste, euer Glaube und das Gebet die Naturgewalten beruhigen können. Habt ihr nicht gehört, dass Ich meinen Kindern Vollmacht über die Naturkräfte gebe, wenn Ich sie geistig kennzeichne? Dies kann euch nicht in Erstaunen setzen, wenn ihr euch erinnert, dass Ich dem ersten Menschen die Vollmacht gab, sich die Erdenschöpfung untertan zu machen. Dies ist der Grund, weshalb Ich euch zuweilen sage, dass der Mensch sich selbst noch nicht entdeckt hat und sich daher nicht kennt.

60. Ich bin der König des Universums, der Mensch hier auf Erden ist ein Prinz, da er mein Kind ist. Hat der Mensch von der Macht all seiner Fähigkeiten etwa guten Gebrauch zu machen verstanden? Wahrlich, Ich sage euch, er hat seinen Vater verleugnet und sich zum König gemacht, um in der Welt seinen Willen zu tun. Doch wer seinen Willen nicht mit dem meinen eint und außerhalb der göttlichen Gesetze wandelt, schafft in sich selbst die Voraussetzungen, dass diese ihn richten. Dies nennt ihr Strafe, und schließlich nennt ihr Mich einen ungerechten Vater.

61. In dieser Dritten Zeit werden viele Geister mein Licht schauen, und da sie ihren Weg durch dasselbe erhellen, werden sie nicht wieder auf Abwege geraten. Vielmehr werden sie auf ihre Vergangenheit zurückblicken, um all ihre Fehler zu erkennen und sie zu bereuen. Sie werden nicht mehr menschlichen Ruhm erstreben, sondern nur die Unsterblichkeit des Geistes.

62. Die Menschen werden den Gipfel des Berges ersteigen, und von dort aus werden sie das Bild des Gelobten Landes sich abzeichnen sehen, das Neue Jerusalem, das euch als höchster Lohn in der Ewigkeit erwartet.

Mein Friede sei mit euch!