1. Einige haben mein Wort in dieser Zeit frühzeitig gehört, andere sind spät gekommen, doch wahrlich, Ich sage euch, nicht die Länge oder die Kürze der Zeit, in der ihr Mir zugehört habt, ist es, was euch geistigen Aufstieg und Fortschritt geben wird, sondern die Inbrunst und die Liebe, mit der ihr meine Lehre umarmt, und die Barmherzigkeit, die in euren Werken vorhanden ist.
2. Kommt zu Mir, die ihr müde, traurig und nach Liebe hungernd seid — jene, welche die Menschheit schlecht behandelt hat. Kommt zu Mir, ihr Kranken. Ich werde euch die süße Liebe meiner Barmherzigkeit fühlen lassen. Ich will euren Kummer beseitigen und euch zu Kindern des Friedens, des Lichtes und des Glaubens machen.
Ihr fragt Mich, warum Ich zu euch gekommen bin: Weil Ich sehe, dass ihr den Weg vergessen habt, auf dem ihr zu dem Schoße zurückkehren sollt, aus dem ihr hervorgegangen seid, und Ich zeige ihn euch von neuem.
3. Der Weg ist mein Gesetz, und durch dessen Befolgung wird der Geist Unsterblichkeit erlangen. Ich zeige euch die Pforte, die ebenso schmal ist wie der Weg, den Ich euch seinerzeit mit meiner Unterweisung vor Augen führte.
4. Ich baue derzeit den Tempel wieder auf, auf den Ich Mich bezog, als Ich meinen Jüngern, die bewundernd den Tempel Salomons betrachteten, sagte: „Wahrlich, Ich sage euch, von ihm wird kein Stein auf dem andern bleiben, doch Ich werde ihn in drei Tagen wiederaufbauen.“ Ich wollte damit sagen, dass jeder äußerliche Kult, so prächtig er den Menschen auch erscheint, aus dem Herzen der Menschen verschwinden wird, und Ich an seiner Stelle den wahren, geistigen Tempel meiner Göttlichkeit aufrichten werde. Jetzt ist die Dritte Zeit, das heißt der dritte Tag, an dem Ich den Wiederaufbau meines Tempels beenden werde.
5. Jünger, mein Wort ergießt sich über euren Verstand, damit, wenn die Stunde kommt, in der ihr es nicht mehr hört, in euren Herzen kein Hunger oder Durst vorhanden ist, Mich zu hören.
6. Liebt einander schon hier auf Erden und denkt daran, dass ihr alle durch unlösliche geistige Bande verbunden seid, und dass unweigerlich der Zeitpunkt kommen wird, an dem ihr alle in der Geistigen Welt vereint seid. Verursacht nicht nur Selbstanklagen für jenes Leben, und wartet nicht, bis ihr euch in Gegenwart jener schämen müsst, die ihr beleidigt habt.
7. Diejenigen, die die Sehergabe entwickelt haben, können meine Gegenwart bezeugen; doch jene, die sie nicht zu entwickeln vermochten, und denen Glauben fehlt, sagen: „Ich möchte sehen, um glauben zu können.“
8. Ihr möchtet, dass Ich euch meine Wunde zeige, um sie zu betrachten und eure Finger in sie zu versenken. Doch Ich sage euch: Thomas erbat zwar diesen Beweis und er wurde ihm gewährt, doch hernach weinte er über seinen Mangel an Glauben und gab sein Leben hin, um meine Lehre zu bezeugen. Wenn Ich euch diese Gnade gewährte — würdet ihr das gleiche tun wie jener Jünger?
9. Der Tag, an dem Ich euch meine Unterweisung gebe, ist ein Gnadentag, weil der Friede meines Geistes sich auf das ganze Universum ergießt. Als uneingeschränkter Herr alles Geschaffenen mache Ich meine Gegenwart in allen fühlbar und fordere von jedem Wesen und jeder Kreatur, dass es Mir die Erfüllung seiner Aufgabe vorweist. Zuletzt suche Ich meinen Tempel im Herzen des Menschen, um in ihm zu wohnen.
10. Das Volk, das mein Wort vernimmt, weiß nicht, ob seine Werke, wenn es sie Mir vor Augen führt, sich Mir als wohlgefällig erweisen. Ach, wenn ihr doch statt Furcht nur Wonne verspürtet, wann immer mein Göttlicher Strahl herabkommt. Doch euer Glaube ist klein, und euer Ahnungsvermögen hat euch noch nichts über die Schlacht gesagt, die auf euch zukommt, weshalb es notwendig ist, dass Ich euch sage, dass unter dem Lichte, welches das Sechste Siegel verbreitet, sich alle Glaubensgemeinschaften, Religionen und Sekten der Erde vereinen werden, um dem einen Gott, den alle suchen, eine einzige Art der Anbetung darzubringen.
11. Auf diese trockenen Felder ist der fruchtbringende Regen des Schmerzes herabgefallen, und bald werden sie dafür aufnahmefähig sein, den geistigen Samen zu empfangen. Ich bilde derzeit ein Volk heran, das von Tag zu Tag wachsen wird. Ich werde es aus Menschen aller Rassen bilden, und seine erste Aufgabe wird darin bestehen, mit seinen Werken der Liebe Furchen auf der Erde zu ziehen, um später die Saat meiner Wahrheit zu säen.
12. Wie sehr müsst ihr noch über meine Lehre nachdenken und euer Herz zubereiten, um euren Mitmenschen durch die Liebe und die Barmherzigkeit eurer Werke ein wahrhaftiges Zeugnis und Vorbild zu bieten!
13. Nutzt diese Unterweisungen, denn dies ist der Augenblick, an dem mein Licht, wenn es zu dem Verstandesorgan des Stimmträgers gelangt, auf seinen Lippen zum Worte wird und zu euch vom Geistigen Reiche spricht, das ihr alle zu bewohnen eingeladen seid.
14. Ich spreche zum Menschen, dessen Wesen dem Schöpferquell Gottes entsprang, und welcher, da er den Göttlichen Hauch in seinem Geiste empfing, in der Lage ist, seinen Vater zu verstehen und geistige Zwiesprache mit ihm zu halten.
15. Ich bin euer Vater, aus meinem Geiste kam die Idee, euch zum Leben erstehen zu lassen, und diese Eingebung wurde verwirklicht. In meinem Geiste war der Wille, euch zu schaffen, und der Mensch wurde geschaffen. Ich wollte, dass ihr Ähnlichkeit mit Mir haben würdet, wie es zwischen einem Vater und seinen Kindern sein muss, und Ich gab euch Geist, und durch diesen Geist werdet ihr unter allen Geschöpfen die Mir nächsten sein.
16. Ich habe dem Geist eine Aufgabe in der materiellen Welt anvertraut, damit er in ihr ein weites Feld für seine Entwicklung finde, eine Welt von Erfahrungen und kleinen und großen Prüfungen, welche Stufenleiter, Prüfstein und Sühnetal sein würden.
17. Dem Geist wurde der menschliche Körper anvertraut, damit er in ihm das wirkungsvollste und vollkommenste Mittel finde, um sich zu entwickeln — ein Körper, der mit einem Gehirn ausgestattet ist, damit der Geist durch dasselbe seine Intelligenz bekunde; ein Träger von empfindlichen Nerven, damit er jedes Körpergefühl wahrnehme. Auch wurde in den Körper das Herz gepflanzt, damit die Liebe und alle guten Gefühle, die von ihm ausgehen, einen menschlichen Vermittler haben sollten. Doch Ich wollte, dass diese vom Vater mit so viel Gnade beschenkte geschöpfliche Kreatur, die dem in ihr inkarnierenden Geist als Stütze dienen würde, schwach sein sollte, damit der Geist in ihr kämpfe und sich niemals den Neigungen des Fleisches überlasse.
18. Das Fleisch in seiner Schwachheit ist eigenwillig und sinnlich, es liebt das Niedere, und daher muss es regiert werden. Wer könnte diese Aufgabe besser erfüllen als der Geist, der mit Kraft, Licht, Intelligenz und Willen ausgestattet ist? — Damit der Fortschritt und die Entwicklung des Geistes vor Gott und vor ihm selbst verdienstvoll sein würde, wurde ihm der freie Wille gewährt, um den Weg des Guten oder des Bösen zu wählen, um so durch sich selbst aufwärtszusteigen oder zu fallen.
19. So entstand der Kampf im Inneren des Menschen, ein Kampf des Geistes mit dem Körper. Wer wird wohl als Sieger aus der Schlacht hervorgehen? — Der Geist hatte keine Waffen, weil er seinen Entwicklungsweg erst begann; die Welt und die Materie dagegen hatten viele Waffen, um ihn zu besiegen, viele Versuchungen, um ihn zu Fall zu bringen, und viele Fallstricke, um ihn darin zu verderben.
20. Der Vater — vorausschauend und barmherzig und auf den Sieg und das Heil des Geistes bedacht — entzündete in ihm ein Licht, das auf dem ganzen Weg als Leuchtfeuer dienen sollte, das ihn in der Finsternis leitet — ein innerer Richter bei jedem vollbrachten Werke — ein Berater, der den Menschen immer zum Guten anstiften und so davor bewahren würde, Fehler zu begehen. Dies Licht, das über den Geist zum materiellen Wesensteil des Menschen gelangt, ist das Gewissen, ist der göttliche Funke, der niemals erlischt — der Richter, der niemals zu bestechen ist — das Leuchtfeuer, das niemals seine Lage ändert — der Führer, der niemals den Weg verfehlt.
21. Dies sind die drei Teile, aus denen der Mensch besteht, das heißt seine drei Naturen — die göttlich-geistige, die geistige und die materielle in einer vollkommenen Vereinigung, damit der Geist über die Prüfungen, über die Leidenschaften und die Stürme der Welt triumphiert und schließlich das Geistige Reich in Besitz nehmen kann.
22. Wenn ihr in Betracht zieht, dass die Sünde, die Irrtümer, die Leidenschaften und das Böse in all seinen Formen unter den Menschen immer das Übergewicht hatten — glaubt ihr da, dass man sagen kann, dass der Geist die Schlacht verloren hat, oder dass das Gewissen kein Gehör gefunden hat? — Im Augenblick könnt ihr dies annehmen; denn es sind keine kleinen Prüfungen gewesen, denen die Menschen unterworfen waren, und daher haben viele dieselben nicht bestanden, und es war notwendig, dass sie in ihrem Sturz den Kelch des Leidens leerten, damit sie erwachen und auf jene Stimme hören würden, die so lange Zeit hindurch überhört worden ist.
23. Jetzt ist die Zeit des Gewissens, des Gerichts und der Endabrechnung, so wie die Zweite Zeit die des Anbruchs der Vergeistigung und die Erste die des Naturgesetzes war.
24. Ich habe Mich der Menschheit in drei verschiedenen Formen offenbart, wobei diese drei Formen jedoch einen einzigen Wesenskern darstellen; daher sehen manche drei Gottheiten, wo nur eine vorhanden ist.
23. Ich bin Einer, und erlaube nur, dass ihr Mir eine Dreieinigkeit zuschreibt, wenn ihr begreift, dass Ich Mich in der Ersten Zeit in Gerechtigkeit kundtat, dass Ich euch in der Zweiten Zeit meine Liebe offenbarte, und dass Ich euch für diese letzte Zeit die Weisheit aufsparte.
26. Die Weisheit ist das Buch, das sich heute vor euch auftut und euch seinen Inhalt an unendlichem Licht, an ungeahnten Offenbarungen und nie erreichten Erkenntnissen zeigt. Nur dort werdet ihr erfahren, was jenseits von euch existiert, und ihr werdet euch dann den Grund für viele meiner Unterweisungen der Gegenwart und vergangener Zeiten erklären können.
27. Was wisst ihr über das Jenseits? Was weiß der Mensch von dem, was nach diesem Leben kommt? Was wisst ihr über den Grund, warum ihr geboren werdet, und darüber, warum ihr sterbt?
28. All das, was ihr Ungerechtigkeiten Gottes oder Ironie des Schicksals nennt und das ihr Gerechtigkeit nennen solltet, werdet ihr euch einleuchtend erklären, wenn ihr die Lektionen lernt, die euch das Buch der Weisheit in der Dritten Zeit durch euer Gewissen offenbart.
29. Wurde euch nicht geweissagt, dass jedes Auge Mich in dieser Zeit schauen würde? Damit wollte Ich euch sagen, dass ihr alle die Wahrheit erkennen würdet, die Ich bin.
30. Wie könnt ihr annehmen — obwohl ihr euch im Lichte des Heiligen Geistes befunden habt — dass ihr für immer in der Finsternis bleiben könntet?
31. Betrachtet die Menschen, wie sie sich vernichten und hassen, einander die Macht entreißen, ohne vor dem Verbrechen, dem Betrug oder dem Verrat zurückzuschrecken. Da gibt es Menschen, die zu Millionen als Opfer ihrer Mitmenschen sterben, und andere, die unter der Wirkung des Lasters zugrundegehen. Ist etwa Licht in ihnen? Spricht etwa der Geist, der in ihnen lebt? Das, was da ist, ist Finsternis und Schmerz, das Ergebnis des Missbrauchs der Gabe der Willensfreiheit und des Nicht-Hörens auf die innere Stimme, und weil sie ihr Augenmerk nicht auf das Licht jenes Gottesfunkens richteten, den ihr alle in eurem Wesen tragt, welcher der göttliche Lichtstrahl ist, den ihr Gewissen nennt.
32. Bis in den Abgrund ist der Mensch gesunken, und bis dorthin hat ihn das Gewissen begleitet in Erwartung des geeigneten Zeitpunkts, um Gehör zu finden. Bald wird diese Stimme sich in der Welt mit einer so großen Gewalt vernehmen lassen, wie ihr es euch jetzt noch nicht vorstellen könnt. Doch dies wird die Menschheit dazu bringen, aus ihrem Abgrund des Hochmuts, des Materialismus und der Sünde emporzusteigen, um sich in den Tränenströmen ihrer Reue zu waschen und damit zu beginnen, sich auf dem Wege der Vergeistigung aufwärts zu entwickeln.
Ich werde allen meinen Kindern beistehen, denn Ich bin die Auferstehung und das Leben, das die „Toten“ aus ihrem Grab emporhebt. In jenem Leben, das Ich der Menschheit heute anbiete, werden die Menschen meinen Willen tun und aus Liebe auf die Willensfreiheit verzichten, überzeugt davon, dass, wer den Willen des Vaters tut, weder ein Knecht noch ein Sklave ist, sondern ein wahres Kind Gottes. Dann werdet ihr das wahre Glück und den vollkommenen Frieden kennenlernen, welche die Frucht der Liebe und der Weisheit sind.
33. Volk, du bittest Mich um Vergebung für alle Fehler, die ihr begangen habt, denn mein Wort hat euren Geist tief bewegt. Doch Ich frage euch: Warum fühlt ihr nicht die gleiche Reue, wenn die Stimme eures Gewissens irgendeines eurer Werke missbilligt? Sind diese innere Stimme und diejenige, die sich durch diese Stimmträger kundgibt, etwa voneinander verschieden? Denkt nach und begreift, dass ihr Mich nicht immerdar in dieser Form hört, um euch zur Reue zu bewegen. Es ist notwendig, dass ihr euch nach und nach vergeistigt, und dass ihr die Stimme eures Gewissens von Tag zu Tag mit größerer Klarheit vernehmt, welches in euch als ein Buch der Weisheit und Liebe existiert.
34. Begreift: Obwohl die Schöpfung dem Anschein nach abgeschlossen ist, entwickelt sich dennoch alles, verwandelt und vervollkommnet sich alles. Kann euer Geist sich etwa diesem göttlichen Gesetz entziehen? Nein, meine Kinder. Niemand kann das letzte Wort über das Geistige, über die Wissenschaft, oder über das Leben sagen, denn sie sind meine Werke, die kein Ende haben.
35. Ich lehre euch, den Platz, den Ich einem jeden bestimmt habe, in würdiger Weise einzunehmen, und mit Folgsamkeit und zugleich mit Unbeirrbarkeit dem Pfad zu folgen, den meine Vaterliebe für euch angelegt hat. Mein Himmlisches Wort erleuchtet sowohl den, der die Stellung eines Herrn innehat, als auch den, der die Aufgabe eines Untergebenen erfüllt; es ist wie das Licht der Sonne, das alle bescheint.
36. Noch haben die Menschen auf Erden nicht ihre größten Werke vollbracht — jene, die meinem Vaterherzen eine göttliche Genugtuung verschaffen. Noch immer erweisen sich ihre aus menschlicher Sicht wunderbaren Werke als klein, wenn ihre Urheber sie mit meinen Gesetzen der Liebe beurteilen. Das ist der Grund, weshalb viele Wissenschaftler sich nicht um das Geistige bemühen wollen, denn sie wissen, dass dort die Gegenwart Dessen ist, der alles weiß — Dessen, der alles sieht und alles richtet. Sie ziehen es vor, mein Dasein zu leugnen, in der Meinung, damit die Stimme ihres Gewissens zum Schweigen zu bringen.
37. Glaubt nicht, dass Ich meine Kinder um der Tatsache willen schlecht beurteile, weil sie die Geheimnisse der Natur kennenlernen wollen. Nein, meine Weisheit ist das göttliche Erbe, das Ich für meine Kinder bereithalte. Doch Ich richte sehr wohl den Zweck oder die Absicht der Wissenschaftler, wenn diese Absicht nicht nach den Zielen ausgerichtet ist, für welche ihnen die Naturgeheimnisse offenbart wurden.
38. Wenn Ich euch sage, dass meine Weisheit euer sein wird — glaubt ihr da, dass ein einziges Erdenleben ausreichen kann, um alles zu erfahren, was Ich euch zu offenbaren habe? Wenn Ich euch sage, dass ihr die menschliche Wissenschaft nicht erlangen könnt, ohne den weiten Entwicklungsweg zurückzulegen, so könnt ihr noch weniger die Erkenntnis des Geistigen erwerben ohne eine vollständige Entwicklung eures Geistes.
39. Ich stelle nicht die Vergeistigung in einen Gegensatz zur Wissenschaft, denn dieser Irrtum war jener der Menschen, niemals der meine. Im Gegenteil, Ich lehre euch, das Geistige mit dem Materiellen in Einklang zu bringen, das Menschliche mit dem Göttlichen, das Vergängliche mit dem Ewigen. Dennoch erkläre Ich euch, dass man, um auf den Pfaden des Lebens zu wandeln, zuvor den Weg kennen muss, den euch das Gewissen bahnt, dessen Geistiges Gesetz dem Göttlichen Geiste entspringt.
40. Der Mensch glaubt, nach seinem Willen zu handeln, er glaubt, von jedem höheren Einfluss auf ihn frei zu sein, und hält sich schließlich für unabhängig und für den Gestalter seines eigenen Schicksals, ohne zu ahnen, dass die Stunde kommen wird, in der alle begreifen werden, dass es mein Wille war, der sich an ihnen vollzog.
41. Viele Werke der Göttlichen Gerechtigkeit werden auf Erden zu sehen sein; unter ihnen werdet ihr auch das erleben können, dass Wissenschaftler ungebildete, einfache Leute aufsuchen, die in ihrem Herzen den Samen der Vergeistigung tragen, oder die die Gabe der Zwiesprache von Geist zu Geist entwickelt haben, um durch sie die Offenbarungen zu vernehmen, die ihr Verstand nicht entdeckte.
42. Dir, Volk, das Mir zuhört, sage Ich noch einmal, dass du meine Unterweisungen beherzigen sollst, denn der Zeitpunkt rückt näher, an dem diese Kundgebung zu Ende geht, und dann wird der, der sich nährte, lernte und das Geistesgut bewahrte, stark sein; doch wer es nicht verstand oder es nach seinem Gutdünken auslegte, wird schwach sein.
43. Seht ihr, wie viele Menschenscharen Mich in dieser Zeit der Kundgabe durch das menschliche Verstandesorgan umgeben? Wahrlich, Ich sage euch, nach 1950 werden es nur noch wenige sein, die Mir nachfolgen.
44. Heute versteht ihr nicht, was Ich euch sage, doch alsdann werdet ihr es begreifen.
45. Erahnt mit eurem Geiste die Stufenleiter, die sich vor euch in die Unendlichkeit erhebt. Es ist wie ein leuchtender Pfad, der euch einlädt, zum Schoße des Vaters zu kommen, welcher ein Schoß des Friedens und unaussprechlicher Freude ist.
46. Ich fand euch verloren wie Schiffbrüchige ohne Kompass, wie verirrte Wanderer in der Wüste; doch Ich sandte euch ein Licht, das euch half, einen Weg voller Hoffnung, Glauben und Trost zu finden, der euren Geist ermutigte und mit Lebenskraft und Energie durchflutete, um dem verheißenen Ziel entgegenzugehen.
47. Am Ende der Stufenleiter, dort auf dem Gipfel, gibt es eine Heimstatt, zu der zu gelangen ihr alle bestimmt seid, die ihr jedoch durch Verdienste, durch Glauben, durch große Liebe und grenzenlose Barmherzigkeit erringen müsst, wobei ihr Hindernisse niederreißen, Widrigkeiten besiegen und Feinde überwinden müsst, bis ihr schließlich zum Neuen Gelobten Lande kommt, das nicht von dieser Welt ist.
48. Diese Stufenleiter ist ein gerader Weg, auf dem es keine Fallstricke oder Labyrinthe gibt, womit Ich euch begreiflich machen will, dass ihr bei der Erfüllung meines Gesetzes keine Schwierigkeiten vorfinden werdet.
49. Geht festen Schrittes auf diesem Wege, kämpft für euren Aufstieg, Ich werde euch stark machen. Begreift: Wenn es nicht mit meiner Macht und meinem Lichte ist — mit welchen Waffen wollt ihr dann kämpfen und euch verteidigen? Wenn Ich euch nicht mein Lichtschwert gewährte — womit würdet ihr eure Versuchungen überwinden? Wenn Ich euch nicht mit meinem Mantel deckte — wie könntet ihr euch von euren Feinden befreien? Doch wahrlich, Ich sage euch, auch meinen Schutz und das Licht meines Schwertes müsst ihr durch eure Verdienste gewinnen!
50. Eure Spuren sollen auf dem geistigen Pfade sichtbar bleiben, der sich vor euch auftut. Es sollen Beispiele guter Werke, von Entsagungen, edlen Taten, hoher Liebe und Barmherzigkeit ohne Grenzen sein.
51. Einem jeden ist seine Bestimmung vorgezeichnet durch seine geistige Aufgabe und seine menschliche Aufgabe. Beide müssen in Einklang miteinander sein und auf dasselbe Ziel gerichtet sein. Doch wahrlich, Ich sage euch, Ich werde nicht nur eure geistigen Werke in Betracht ziehen, sondern auch die materiellen, denn auch durch sie kann der Geist Verdienste erwerben, wenn in ihnen Liebe und Barmherzigkeit gegenüber euren Brüdern vorhanden ist.
52. Ihr werdet nicht allein sein auf der Wanderschaft; vor euch gibt es viele Wesen — die einen sehr nahe und die anderen weiter entfernt — die gleichfalls Schritt für Schritt voranschreiten und die wachen und beten für die, die hinter ihnen wandern. Sie haben nicht die Wunschvorstellung, alleine anzukommen oder als erste, sondern ihren Brüdern den Weg zu ebnen, damit eines Tages die Freude der Ersten die Freude aller ist.
53. Wie herrlich ist dieser Weg in meinen Augen! Wie erquickt sich mein Geist, wenn er den Fortschritt meiner Kinder und ihre Anstrengung sieht, aufwärtszusteigen, um neue Grade der Vollkommenheit zu erreichen!
54. Da gibt es Wesen von allen Welten und Jenseitssphären, die einen im Geiste und die andern inkarniert, und alle erfüllen unterschiedliche Aufgaben. In der Unendlichkeit ist es, wo ihr eure Heimstatt errichtet, um morgen den Frieden des Geistes zu genießen.
55. Solange ihr noch auf das Ziel zugeht — lasst euren Verstand zur Ruhe kommen, der manchmal einem Sturme gleicht, und lauscht auf mein Wort, schenkt ihm Aufmerksamkeit und ergründet es, denn es ist das Licht des Leuchtfeuers zu eurer Errettung. Viele sind als Schiffbrüchige zu Mir gekommen; doch Ich habe ihnen meinen Frieden gegeben, der wie ein Rettungsboot gewesen ist, und Ich habe sie von neuem aufs Meer entsandt, um ihre Brüder zu suchen, die verirrt sind.
56. Wer die Gewissheit hatte, zugrundezugehen, und plötzlich spürte, dass eine behutsame Hand ihn vor dem Abgrund rettete, versteht natürlich seine Mitmenschen, wenn er sie in eben derselben Situation sieht und ihnen die Hand entgegenstreckt.
57. Wer meine Liebe nicht kennt, wird sie seinen Mitmenschen nicht fühlbar machen können; doch wer sie während seines ganzen Lebens zu fühlen vermag, der legt Zeugnis von Mir ab und findet tiefe Beglückung darin, an seinen Mitmenschen das zu tun, was der Vater an ihm getan hat.
58. O geliebtes Volk, der Meister möchte, dass du seinen Unterricht verstehst und nach seiner Unterweisung handelst. Ich habe euch gesagt, dass meine Lehre ein schmaler Weg ist; denn wenn ihr auf der einen Seite von ihm abweicht, werdet ihr euch von meinen Gesetzen der Liebe entfernen, und auf der anderen Seite werdet ihr in Gefahr sein, dem Fanatismus anheimzufallen, was Blindheit und Stillstand bedeutet. Die Versuchungen sind auf beiden Seiten des Pfades, doch das Göttliche Licht leuchtet immer vorn am Horizont und lädt euren Geist zur Aufwärtsentwicklung und zur Vollkommenheit ein auf dem geraden und schmalen Weg des Guten.
59. Jemand fragt Mich in seinem Herzen: „Ist es zwingend notwendig, zu lieben, um das Heil zu finden?“ Doch der Meister antwortet: Nein, es ist nicht „zwingend notwendig“, zu lieben, um das Heil zu finden, denn Liebe wird nicht unter Zwang gegeben, sie soll natürlich und spontan entstehen. Derjenige, der diese Frage gestellt hat, tat dies nur deshalb, weil in ihm diese Empfindung noch nicht geboren wurde; doch sie wird schließlich in ihm keimen und erblühen, und dann wird er begreifen, dass die Liebe in dem Geist etwas ist, das mit ihm geboren wurde wie die Früchte der Erde; dass es das Natürlichste ist, dass er in seinem Herzen den Samen trägt, welcher ein Keim des Lebens ist. So ist die Liebe in dem Geist der Keim für die Ewigkeit.
60. Ihr habt verstanden, Jünger; doch sogleich kommen euch Zweifel, ob diese Menschheit sich durch die Liebe retten kann, da es gerade dies ist, was ihr fehlt. Darauf sage Ich euch, dass die Liebe wie ein göttlicher Same ist, der niemals absterben kann, der im geheimsten Winkel des menschlichen Herzens verborgen bleibt, und wenn er bis jetzt noch nicht gekeimt hat, so nur, weil er nicht mit dem Wasser der Wahrheit bewässert wurde; denn das Wasser, das er empfangen hat, ist nur scheinbare Liebe gewesen. Selbstsucht, Falschheit, Heuchelei, leere Worte (vorgetäuschten) „Lichts“, das ist es, was das Herz der Menschen Tag für Tag erhält. Doch ist es möglich, dass das Herz sich von etwas nährt, das keine Lebensessenz der Ewigkeit enthält?
61. Ich, der Göttliche Sämann, welcher die Felder mit Liebe bearbeitet, um ihnen Leben zu geben, kam, um sie mit meinem eigenen Blut zu bewässern, und jetzt, in dieser Dritten Zeit, werde ich euch einen weiteren Beweis der Macht und des Lebens geben, die der Same der Liebe in sich birgt.
62. Wenn Ich euch „Arbeiter auf meinen Feldern“ genannt habe, geschah dies nicht, weil ihr es schon tatsächlich seid, sondern weil Ich will, dass ihr mit Mir zusammen an dieser Göttlichen Aufgabe arbeitet, eure Brüder aus Liebe zu retten.
63. Ihr seid weit gewandert, und Ich sage euch in dieser Zeit: Haltet inne und ruht euch aus! Durch alle Wechselfälle des Lebens hindurch seid ihr meiner Spur treu geblieben. Lasst all diese Bitternis hinter euch, die ihr auf dem Lebensweg erfahren habt. Wenn ihr diesen Samen (meines Wortes) in euren Herzen aufzunehmen beginnt, erkennt ihr, dass Ich euch immer mehr übergebe und keine Rechenschaft darüber von euch fordere. Doch wisset, dass ihr die Pflicht habt, diesen Samen in eurem Leben zu pflegen, denn der Tag wird kommen, an dem Ich als Verwalter meiner Ländereien erscheine und von euch Rechenschaft verlange über eure Arbeit. Arbeitet mit Liebe und Eifer, aber auch mit Einfachheit und Natürlichkeit. Ich will nicht, dass sie euch Fanatiker nennen, Ich will nicht, dass mein Werk in eurem Verstande zu einer Besessenheit wird. Gebt meine Wahrheit durch wahre Nächstenliebe weiter und verlangt nichts dafür, denn Ich werde euch Gerechtigkeit widerfahren lassen.
64. Seid frohgemut in dem Bewusstsein, dass ihr eine schöne Aufgabe habt, die euer Vater euch anvertraut hat, und denkt immer daran, dass, wenn euer Kreuz schwer ist, ihr den Allmächtigen als Beistand habt. Steigt den steilen Berghang hinauf, denn es ist nicht zwangsläufig Golgatha, das euch erwartet, sondern meine Vaterliebe.
65. Wachet, damit diese Offenbarung von niemandem verfälscht wird. Läutert eure Andachtsformen, soviel ihr könnt, und vermehrt euer Verständnis und eure Vergeistigung. Mein Werk ist in jeder Hinsicht vollkommen; doch wenn ihr einmal etwas entdecken solltet, das ihr für unvollkommen haltet, so seid gewiss, dass diese Unvollkommenheit nicht göttlich ist, sondern menschlich. — Betet für alle Nationen der Welt, erkennt, wie sie Tag für Tag durch den Schmerz geläutert werden und sie sich immer wieder durch die Sünde beflecken. Betet, damit es in ihnen licht wird und sie — wenn sie den Zeitpunkt erkennen, an dem sie rein sind — diese Lauterkeit zu bewahren verstehen. Denn dann werden sie würdig sein, Mich bei sich zu haben, und genügend empfindsam, um meine Gegenwart zu fühlen.
66. Ich segne alle Völker — jene, die Mich lieben, und die, welche Mich ablehnen — sowohl die, die Mir nachfolgen, als auch jene, die sich von Mir entfernt haben. Alle sind dazu berufen, in meine Gegenwart zu gelangen, und früher oder später werden sie den Weg finden, der sie zum Heim des Vaters führt, der sie liebevoll erwartet.
67. Ihr alle werdet zu dem Tische gelangen, an dem sich „die Ersten“ erquickt haben, und ihr werdet erleben, dass genügend Plätze und Speisen da sind, die auch euch erwarten. Bringt dies Gleichnis zur Anwendung, sowohl im materiellen Leben, als auch im geistigen, und ihr werdet begreifen, dass für diejenigen, welche die Gesetze des menschlichen Lebens und die des Geistes erfüllen, kein Grund besteht, Schmerz fühlen zu müssen. Denkt über diese Unterweisung nach, und — auf das Innerste eures Herzens konzentriert — vernehmt die Stimme eures Gewissens.
Mein Friede sei mit euch!