Unterweisung 8

1. Das Licht meines Heiligen Geistes kommt auf euch herab; doch warum stellt ihr Mich in der Gestalt einer Taube dar? Jene Bilder und Symbole dürfen von meinen neuen Jüngern nicht mehr verehrt werden.

2. Verstehe meine Lehre, Volk: In jener Zweiten Zeit manifestierte sich mein Heiliger Geist bei der Taufe Jesu in Gestalt einer Taube, weil dieser Vogel in seinem Fluge Ähnlichkeit hat mit dem Wehen des Geistes, sein Weiß spricht von Reinheit, und in seinem sanften und milden Blick liegt ein Abglanz von Unschuld. — Wie konnte man jenen ungebildeten Menschen das Göttliche begreiflich machen, wenn man nicht die Gestalten der Wesen zu Hilfe nahm, die ihnen in der Welt bekannt waren?

3. Christus, der in diesem Augenblicke zu euch spricht, wurde durch ein Lamm dargestellt, und selbst Johannes sah Mich in seinem prophetischen Gesichte so. Dies alles ist darauf zurückzuführen, dass, wenn ihr Mich in jedem meiner Werke sucht, ihr in der ganzen Schöpfung immer ein Bild des Urhebers des Lebens finden werdet.

4. In meiner Offenbarung durch Jesus kündigte Ich euch das Kommen des Heiligen Geistes an, und die Menschen glaubten, dass es sich um eine Gottheit handle, die, von ihnen unerkannt, sich in Gott befinde, ohne begreifen zu können, dass, wenn Ich vom Heiligen Geiste sprach, Ich zu euch von dem alleinigen Gott sprach, welcher die Zeit vorbereitete, in der Er sich den Menschen über das menschliche Verstandesvermögen geistig mitteilen würde.

5. Mit diesen Unterweisungen vertraue Ich euch das Schwert des Lichtes und der Wahrheit an, damit ihr mit ihm in der Schlacht kämpft, die Ich euch so oft angekündigt habe; doch Ich sage euch noch einmal, dass diese Waffen, die Ich euch anvertraue, aus Liebe und Gerechtigkeit, Vergebung und Barmherzigkeit gegenüber euren Brüdern bestehen.

6. Nur noch ein paar Jahre verbleiben, um euch meine Lehre in dieser Form zu geben. Bewahrt meine Unterweisungen auf, denn Ende 1950 werden diese Kundgebungen enden, und es ist notwendig, dass ihr in der Demut und im Gehorsam stark werdet, damit ihr alle Prüfungen übersteht.

7. Glaubt nicht, dass ihr nur auf geistigem Gebiete kämpfen werdet; nein, mein Volk: Der kommende Kampf wird sich auf allen Gebieten abspielen, damit, was aus seiner Bahn geraten ist, in diese zurückkehrt, was stehengeblieben ist, von neuem zur Entwicklung ansetzt, und was sich befleckt hat, seine Reinigung erlangt.

8. Dann werdet ihr erleben, wie die menschlichen Institutionen selbst in ihren Grundfesten erschüttert werden, wie die Elemente der Natur in heftige Bewegung geraten, wobei sie Verheerungen anrichten und den Glauben der Menschheit auf die Probe stellen.

9. All dies wird nach 1950 geschehen, und wenn ihr diesem Gesetze treu bleiben werdet, werdet ihr alle wechselvollen Geschicke heil überstehen; doch wenn ihr ungehorsam werdet, indem ihr euch von dem abwendet, was Ich euch befohlen habe, so sage Ich euch schon heute: Ihr werdet den Prüfungen und entfesselten Elementen preisgegeben sein, und diese werden euren Befehlen nicht mehr gehorchen.

10. Diesen Schmerz will Ich nicht für mein Volk, das Ich während einer so langen Zeit gelehrt habe; Ich will seinen Frieden, damit es in den Stunden der Prüfung den Gepeinigten ein Wort des Lichtes und des Trostes zu bringen vermag.

11. Wer sehnt sich in dieser Zeit nicht danach, durch den Heiligen Geist erleuchtet zu werden?

12. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr euch vorzubereiten versteht, werden die Manifestationen groß sein, die ihr nach 1950 schauen werdet.

13. Als Ich Mich in der Zweiten Zeit meinen Jüngern zum letzten Male im Wolkenschleier sichtbar machte , war Traurigkeit in ihnen, als Ich ihrem Blick entschwand, weil sie sich in diesem Augenblick alleingelassen fühlten; aber danach hörten sie die Stimme des Engelsboten des Herrn, der zu ihnen sprach: „Ihr Männer aus Galiläa, wonach haltet ihr Ausschau? Diesen Jesus, den ihr heute in den Himmel habt auffahren sehen, werdet ihr in der gleichen Weise herabkommen sehen.“

14. Da verstanden sie, dass der Meister, wenn Er zu den Menschen zurückkehren würde, dies geistig tun würde.

15. Einige Tage nach meiner Kreuzigung, als meine Jünger um Maria versammelt waren, ließ Ich sie meine Gegenwart fühlen, die in der geistigen Schau einer Taube versinnbildlicht war. In jener gesegneten Stunde wagte sich niemand zu bewegen noch irgendein Wort zu sprechen. Es herrschte eine wahre Verzückung bei der Betrachtung jenes geistigen Bildes, und die Herzen schlugen voll Kraft und Zuversicht, weil sie wussten, dass der Meister, der augenscheinlich von ihnen gegangen war, immerdar im Geiste bei ihnen gegenwärtig sein wird.

16. Jünger, denkt eingehend über diese Unterweisungen nach und lasst meine Gnade in euch wirksam werden wie in jenen Zeiten.

17. Heute komme Ich zu euch in strahlendem Lichte herab — so, wie Ich meinen Jüngern in der Zweiten Zeit erschien, als Ich vor meiner Himmelfahrt im Geiste bei ihnen war, um sie zu stärken und sie von ihrer Bestürzung infolge der Ereignisse, denen sie beigewohnt hatten, zu befreien. In gleicher Herrlichkeit erscheine Ich bei euch, um euch zu sagen: Ewig wiederholt sich mein Opfer, immer wieder stehe Ich von den Toten auf und gieße mein Licht auf euch aus, damit ihr das Tagewerk beginnt und all das ausführt, was Ich euch gelehrt habe.

18. Arbeitet an euch, damit ihr von meinem Reiche die geistigen Güter herabkommen seht, die Ich euch gewähren will.

19. Das Gastmahl ist zubereitet, das Lamm ist geopfert worden, und reiche Speisen stehen bereit. Schart euch um Mich, Jünger, und nähret euch. Ich öffne das Buch der Weisheit, damit ihr die Lektion lest, die diesem Tage entspricht. Kommt zu Mir und nehmt die Speise, die Ich euch anbiete, denn kurz ist die Zeit der Gnade, die Ich euch gewähre.

20. Warum versetzt euch mein Wort in Erstaunen, das Ich euch mittels eines menschlichen Sprachrohrs übergebe, da Ich Mich zu allen Zeiten der Menschen bedient habe, um zu euch zu sprechen und euch zu führen?

Als Ich in der Zweiten Zeit zu euch kam, wurde Ich Mensch, damit ihr beim Anblick meiner Werke meinen Schritten folgen würdet. Ihr habt Mich geboren werden, heranwachsen, kämpfen und leiden sehen. Es war notwendig, dass die Menschheit meine Liebe und meine Macht kennenlernte, damit mein Vorbild in allen meinen Kindern unauslöschlich wäre. Darum weint ihr, wenn ihr euch an diese Begebenheiten erinnert, und fühlt Gewissensbisse, weil Ich weder voll erkannt noch geliebt worden bin von der Menschheit. Auch jetzt noch, in der Dritten Zeit, gebe Ich euch eine weitere Unterweisung, die euch mein früheres Wirken erklären und euch für die neue Zeit vorbereiten soll, in der ihr leben werdet.

21. Ich will, dass ihr morgen, wenn ihr Mich in dieser Form nicht mehr hört, meinem Vorbild nachlebt und als Lehrer der Menschheit zurückbleibt. Wer werden jene sein, die sich aufmachen, um die Menschen zu retten, wenn diese sich inmitten des Chaos befinden? Wer wird Mich in der Dritten Zeit vertreten und Zeugnis von Mir ablegen? Wer werden die sein, die das Vordringen der Elemente der Zerstörung aufhalten, wenn sie in der Welt losbrechen? Wer wird meinen Aposteln nacheifern und meine Lehre verbreiten? — Ihr seid es, die Ich mit meinem Wort, mit Gaben der Heilung und der Stärke vorbereite, damit ihr Ärzte, Sendboten und Tröster seid, denn die Menschheit wird vor und nach meinem Weggang viele Tränen vergießen. Die kommenden Zeiten werden die bittersten Hefen des Kelches anbieten, und in jenen Tagen wird mein Geist in jedem Verstande Schwingungen hervorrufen, die alle Geschöpfe erleuchten, um die herrschende Verwirrung zu beseitigen. In jener Zeit wird das Leid alle Geistwesen vereinen, und diese werden das Licht und den Weg suchen, der zu Mir führt.

22. Werdet ihr meinen Willen befolgen, um die zu führen, die auf der Suche nach Mir herbeikommen? — Ihr sagt Mir, dass dies euer Vorsatz ist, und bittet Mich um Beistand, um alle Hindernisse zu überwinden, die sich euch in den Weg stellen. Ja, meine Kinder, Ich habe euch gesagt, dass Ich bereit bin, euch beizustehen, denn ohne diese Kraft könntet ihr nichts tun. Ihr seid schwach, arm und unwissend, doch Ich mache euch zu Erben eines Reiches von wahrer Größe, und nichts werde Ich in meiner geheimen Schatzkammer zurückbehalten; alles, was euch als meinen Kindern gehört, werde Ich euch geben, und Ich beauftrage euch, diesen Reichtum unter euren Geschwistern zu verteilen.

23. Ich spreche zu euch von Zusammenschluss, von Harmonie und Verständnis, weil Ich will, dass das Haus Israel Arche der Rettung, Quelle des Friedens und des Trostes sei für alle erschöpften Wanderer. Ich habe euch „die Starken“ genannt, und dies werdet ihr sein durch die Macht der Tugenden, die Ich in euch gelegt habe. Denkt daran, dass Ich in allen euren Kämpfen vor euch hergehe und euch meine Spur hinterlasse. Begreift, dass in eurem Geist weder Friede noch Freude sein kann, solange ihr nicht einig seid. Ich will euch frei von allem Leiden sehen, denn schon seid ihr dem Ende eurer Sühneleistung nahe, steht ihr vor den Toren des Verheißenen Landes, in das ihr siegreich und heil gelangen werdet, weil dies mein Wille ist.

24. Ich will nicht, dass ihr durch mein Wort fanatisch werdet, oder dass ihr einem neuen Götzendienst Gestalt gebt. Ich verlange nicht das Opfer eures Lebens, noch dass ihr die Blumen und die Früchte eurer Gärten darbringt, denn sie sind mein Werk, und ihr habt kein Verdienst, wenn ihr sie Mir gebt. Es ist nicht mein Wille, dass ihr mit euren eigenen Händen Bilder herstellt und sie hernach anbetet, noch dass ihr voller Eitelkeit und Hochmut einen zweiten Turm von Babel baut. Was Ich als Gabe von euch sehnlichst wünsche, ist ein Heiligtum, das bis zu Mir emporreicht, gebildet aus euren Werken der Liebe, aus Gebeten und Worten, die euren Herzen entspringen, und die ihr in meinem Namen den nach Wahrheit hungernden Geistwesen zuteil werden lasst. Dies ist der „Gottesdienst“, den Ich von euch verlange.

25. Ihr seid dem Gesetze der Entwicklung unterworfen, dies ist der Grund für eure Reinkarnationen. Nur mein Geist braucht sich nicht zu entwickeln: Ich bin unwandelbar.

26. Von Anbeginn habe Ich euch die Stufenleiter gezeigt, auf welcher die Geistwesen emporsteigen müssen, um zu Mir zu gelangen. Heute wisst ihr nicht, auf welcher Seinsebene ihr euch befindet; doch wenn ihr eure Hülle ablegt, werdet ihr euren Entwicklungsgrad erkennen. Bleibt nicht stehen, denn ihr würdet für die nach euch Kommenden ein Hindernis sein.

27. Seid einig im Geiste, auch wenn ihr verschiedene Ebenen bewohnt, und eines Tages werdet ihr auf der siebten Stufe, der höchsten, vereinigt sein und meine Liebe genießen.

28. Ihr Männer, die ihr nach meinem Bild und Gleichnis gestaltet seid, hört auf Mich. Macht euch nicht schon morgen auf, um von dieser Lehre zu sprechen, wenn ihr keinen guten Samen bei euch habt, wenn ihr nicht wisst, was demütige Unterordnung ist, und das Gegenteil dessen tut, was mein Gesetz gebietet. Ich berate euch heute, damit ihr morgen nicht auf dem Wege strauchelt.

29. Ihr sollt für die Frau sorgen, die Ich euch zur Gattin gebe, sollt sie in Ehren halten, und in ihr wird euer Same Frucht bringen. Ich will nicht, dass ihr von Wahrheit und Rechtschaffenheit redet und dabei die Rosen entblättert und sie danach verlasst, denn ihr werdet damit mein Gesetz schänden. Habt Achtung sowohl vor dem, was euer ist, als auch vor dem, was den anderen gehört. Seid gerecht und fördert den Frieden auf Erden. Der Zeitpunkt wird kommen, an dem ihr vorbereitet seid, um von unbedingtem Gehorsam, von Liebe und Vergebung zu sprechen.

30. Selig, wer sich auf Erden demütigt, denn Ich werde ihm vergeben. Selig, wer verleumdet wird, denn Ich werde seine Unschuld bezeugen. Selig, wer Zeugnis von Mir ablegt, denn Ich werde ihn segnen. Und wer aufgrund der Ausübung meiner Lehre verkannt wird, den werde Ich anerkennen.

31. Wer von euch hat meine Gegenwart nicht empfunden und hat sich durch mein Wort nicht genährt? „Bittet, so wird euch gegeben.“ — Wenn ihr Mich früher in den Sternen und in materiellen Dingen gesucht habt, so sucht Mich heute mit eurem Geiste im Unendlichen. Nähert euch Mir durch die Liebe, durch den Gehorsam, und ihr werdet Frieden haben.

32. Liebt Mich und vergöttert nicht diese Stimmträger, durch die Ich Mich kundgebe. Liebt mein Wort und meine Werke, sie sind jenseits des Menschlichen. Diese Sprachrohre sind nur meine Werkzeuge und sind euch nicht überlegen, sondern sind euch gleich.

33. Stillt euren Durst in meinem unerschöpflichen Quell, damit ihr nicht länger durstig seid. Ich will nicht, dass meine Kinder weiterhin Hunger oder Durst leiden. Darum nähere Ich Mich euch und bringe euch das Brot des ewigen Lebens, damit ihr nicht einen Augenblick lang Mangel an geistigen Gütern fühlt. Ich hingegen habe Durst nach eurer Liebe, nach eurem Frieden, doch ihr habt Mir das Wasser eures Verständnisses verweigert. Bis zum heutigen Tage habt ihr den brennenden Durst nach Anerkennung meines Gesetzes, die ihr Mir als Kinder schuldet, nicht gestillt. Ich werde jedoch weiter auf euch warten, denn meine Geduld ist unerschöpflich. Kommt zu Mir, und Ich verspreche euch, dass euch mein Schutz nicht fehlen wird; denn wenn ihr Mich heute zu lieben versteht, werdet ihr eines Tages zu Mir gelangen und Mich endlich verstehen.

34. Lebt und nehmt von allem, was Ich für euer Wohlbefinden auf Erden geschaffen habe, auf dass der Friede nicht von euch gehe. Lasst nicht nach im Kampfe, damit ihr eure geistige Erlösung erreicht.

35. Wenn der Geist vorbereitet ist, gibt es für ihn keine Nacht, keine Müdigkeit noch Schlaf; im Tätigsein gewinnt er seine Stärke, und jede Prüfung ist für ihn eine kostbare Gelegenheit, seine Kraft und Ausdauer zu beweisen. Andere Geistwesen, obschon sie schwach sind, verstehen es, Mich in der Stunde der Prüfung zu suchen; ihr Glaube und ihr Vertrauen lassen sie diese bestehen. — Ich will euch demütig und gehorsam haben, damit ihr euch durch eurer Gewissen leiten lasst, welches der göttliche Funke ist — welches euren Geist führt.

36. Um was wollt ihr Mich bitten und um wen weint ihr? Ihr sagt Mir, dass nur Ich allein euch das geben kann, was ihr benötigt. Seid gesegnet, die ihr Mich also sucht und Mich in Demut für eure geliebten Angehörigen bittet und für jene, die ihr zärtlich liebt, und um deren geistigen Fortschritt ihr besorgt seid, ohne dass sie mit euch blutsverwandt sind. Ihr bittet Mich für die, welche im Gefängnis leben und eine Strafe verbüßen, und für die, welche als Unschuldige ebenfalls eingesperrt sind. Ihr betet für die Kranken, die fern von ihrem Heime leiden. Dies Verlangen entsteht in euch, weil ihr zu lieben beginnt und in dieser Empfindung immer mehr die höchste Wonne findet. Lasst euch von der Liebe inspirieren, um all eure Werke zu verwirklichen, dann werden sie geistigen Gehalt haben.

37. Wenn ihr betet, so sucht Mich im Unendlichen jenseits alles Irdischen. Setzt euch mit Mir in Verbindung, und wenn ihr in eure Welt zurückkehrt, wird jeder Zweifel zerstreut sein, wird es keine Hindernisse auf dem Wege geben, und ihr werdet euch voll meiner Weisheit fühlen.

38. Ich habe euch diese Zeit gegeben, damit ihr sie zum Studium meiner Unterweisung nutzt, damit ihr euch in mein Wort vertiefen könnt, abgewandt von den Vergnügungen der Welt. Heute habt ihr Mich sehr nahe bei euch, mein Licht hat euren Geist beschienen; mein Wesen nährt euch, und mein Vorbild habt ihr ewig gegenwärtig. Glaubt nicht, dass Ich euch nur in der Zweiten Zeit Beweise der Liebe gab; meine Gegenwart ist ewig bei euch. Ich verlange von euch nur, dass ihr euch zubereitet, um Mich in allen meinen Werken zu fühlen. In den Prüfungen, welche heute die Menschheit beugen, könnt ihr die Unbeugsamkeit meiner Gerechtigkeit erkennen.

39. Ihr alle werdet das Ziel erreichen durch die Erfüllung eurer Aufgabe. Ich habe euch meine Lehren, die unerschöpflich sind, deshalb gegeben, damit ihr auf der Stufenleiter eurer Entwicklung emporsteigt. Nicht mein Blut ist es, das euch errettet, sondern mein Licht in eurem Geist wird euch erlösen.

40. In der Zweiten Zeit, nach meinem Weggange, gab Ich euch meine Lehre durch meine Apostel; jetzt gebe Ich sie euch durch Vermittlung meiner Stimmträger, und in ihr biete Ich euch die göttliche Weisheit an, die euren Geist nährt und tröstet.

41. Ich bitte euch, euer Herz in eine geistige Blume zu verwandeln, um sie Maria darzubringen, die ihr als Mutter sucht und die ihr liebt, weil ihrem Schoße die gesegnete Frucht entspross, welche euch das Brot des ewigen Lebens brachte: Jesus.

42. Maria ist die Blume meines Himmlischen Gartens, deren Wesenheit immer in meinem Geiste gewesen ist.

43. Seht ihr diese Blumen hier, die ihre Schönheit in Demut verbergen? Ebenso war und ist Maria: ein unerschöpflicher Born der Schönheit für den, der sie in Reinheit und Ehrfurcht zu schauen vermag, und ein Schatz an Güte und Zärtlichkeit für alle Wesen.

44. Ich gab sie Jesus als Mutter; sie war das in eine Frau inkarnierte göttliche Zartgefühl. Sie ist es, die ihr als Fürsprecherin sucht, die ihr als Trost in euren Leiden anruft, und diese göttliche Liebe breitet sich wie ein Mantel über die Menschheit.

45. Sie ist jene, die der Engel des Herrn „Gesegnete unter allen Frauen“ nannte. Sie ist dieselbe, die Christus am Kreuze als geistige Mutter aller Menschen zurückließ.

46. Maria ging durch die Welt und verbarg ihre göttliche Wesenheit; sie wusste, wer sie war und wer ihr Sohn war. Doch statt sich mit jener Gnade zu brüsten, erklärte sie sich nur für eine Dienerin des Höchsten, für ein Werkzeug der Ratschlüsse des Herrn.

47. Maria ging still durch die Welt, doch sie erfüllte die Herzen mit Frieden, legte für die Bedürftigen Fürbitte ein, betete für alle und vergoss zuletzt ihre Tränen der Vergebung und des Mitleids über die Unwissenheit und Schlechtigkeit der Menschen. Warum solltet ihr euch nicht an Maria wenden, wenn ihr zum Herrn kommen wollt, da ihr durch Sie Jesus empfangen habt? Waren nicht Mutter und Sohn in der Todesstunde des Erlösers vereint? Vermischte sich nicht in jenem Augenblicke das Blut des Sohnes mit den Tränen der Mutter?

48. So ist es nicht verwunderlich, dass ihr sie in dieser Zeit sucht, damit sie euch führt und dem Meister näherbringt.

49. Selig, die diese Blume der Demut und Reinheit im himmlischen Garten zu entdecken verstehen; aber Ich sage euch noch einmal, dass nur der reine Blick sie wird finden können.

50. Heute stellt ihr Mir eure Leiden vor Augen, damit Ich sie lindere, und in Wahrheit sage Ich euch, dass dies meine Aufgabe ist, dass Ich hierfür gekommen bin, weil Ich der Göttliche Arzt bin.

Doch bevor mein Heilbalsam in euren Wunden wirksam wird, bevor meine Liebkosung zu euch gelangt, konzentriert euch auf euch selbst und prüft euren Schmerz, erforscht ihn, denkt die ganze Zeit, die dazu nötig ist, gründlich darüber nach, damit ihr aus dieser Betrachtung die Lehre entnehmt, welche diese Prüfung enthält, ebenso wie die Erkenntnis, die sich darin verbirgt und die ihr kennen müsst. Diese Erkenntnis wird Erfahrung, wird Glaube, wird ein Blick ins Angesicht der Wahrheit sein, wird die Erklärung für viele von euch unverstandene Prüfungen und Lektionen sein.

51. Erforscht den Schmerz, als ob er etwas Greifbares wäre, und ihr werdet in ihm den schönen Samen der Erfahrung entdecken, die große Lehre eures Daseins, denn der Schmerz ist zum Lehrmeister in eurem Leben geworden.

52. Wer den Schmerz als einen Lehrmeister betrachtet und mit Sanftmut seine Mahnrufe befolgt, die er zur Erneuerung, zur Reue und zur Besserung macht, der wird später das Glücksgefühl, den Frieden und die Gesundheit kennenlernen.

53. Prüft euch sorgfältig, und ihr werdet erleben, wie viel Nutzen ihr daraus zieht. Ihr werdet eure Mängel und Unvollkommenheiten erkennen, sie berichtigen und deshalb aufhören, Richter der anderen zu sein.

54. Ihr bittet Mich, dass Ich euch heile; doch wahrlich, Ich sage euch, niemand kann ein besserer Arzt sein als ihr selbst.

55. Was nützt es, dass Ich euch heile und euren Schmerz beseitige, wenn ihr nicht eure Irrtümer, Sünden, Laster und Unvollkommenheiten ablegt? Nicht der Schmerz ist der Ursprung eurer Krankheiten, sondern eure Sünden. Seht, das ist der Ursprung des Schmerzes! Bekämpft also die Sünde, trennt euch von ihr, und ihr werdet gesund sein. Doch dies zu tun ist eure Aufgabe. Ich lehre euch nur und helfe euch dabei.

56. Wenn ihr durch euer Gewissen den Grund für eure Leiden entdeckt und alles daran setzt, ihn zu bekämpfen, werdet ihr die göttliche Kraft voll und ganz spüren, die euch hilft, im Kampfe zu siegen und eure geistige Freiheit zu gewinnen.

57. Wie groß wird eure Befriedigung sein, wenn ihr fühlt, dass ihr durch eure eigenen Verdienste erreicht habt, euch vom Schmerze zu befreien, und ihr Frieden erlangt habt. Dann werdet ihr sagen: „Mein Vater, Dein Wort war meine Heilung, Deine Lehre war meine Rettung.“

58. Hört jetzt damit auf, in einer Welt von Vermutungen zu leben. Ihr dürft weder als Menschen und noch weniger als Geistwesen in Unkenntnis der Wahrheit sein. Wie wollt ihr im materiellen Kampfe siegreich sein, ohne das Geistige Leben zu kennen? Wie wollt ihr groß, gesund, weise und stark sein, wenn ihr eure Augen dem ewigen Lichte hartnäckig verschließt?

59. Lebt nicht mehr im Dämmerlicht! Wacht auf und kommt ins volle Tageslicht! Seid keine kleinen Kinder mehr und wachset geistig!

60. Noch könnt ihr sagen, dass ihr im Frieden lebt, wenn ihr euch mit anderen Nationen vergleicht; doch wenn ihr euch verzagt fühlt, so schöpft aus meinem Werk die Kraft; wenn euch die Lehren des Materialismus beherrschen wollen, so nehmt aus meinem Wort das Licht. Wahrlich, Ich sage euch, falls ihr euch nicht vorbereiten solltet, wie Ich es euch lehre, werden viele von euch in Verwirrung geraten, viele Mir den Rücken kehren, und viele Gläubige von heute werden morgen meine Feinde sein und aufstehen, um diese Wahrheit zu leugnen. Schon im voraus vergebe Ich euch, aber Ich mache euch auch im voraus darauf aufmerksam und halte euch wach.

61. Noch einmal sage Ich euch, dass ihr euch sorgfältig prüfen sollt; auf diese Weise werdet ihr anfangen, ein wenig brüderlicher mit den anderen zu fühlen, mitleidiger und verständnisvoller mit euren Nächsten zu sein. Heute stoßen euch noch viele Handlungen der anderen ab, weil ihr eure eigenen Fehler vergesst. Doch wenn ihr eure Flecken und Fehler kennt, werdet ihr die Liebe verstehen, mit der Ich euch vergebe und euch erwarte. Dann könnt ihr nur noch sagen: „Wenn mein Vater mir vergeben hat, nachdem ich Ihn so sehr verletzt habe, ist es meine Pflicht, meinen Brüdern zu vergeben.“

62. Der Mensch versteht es nicht, in sein Inneres zu blicken, seine Handlungen und Gedanken zu prüfen.

63. Geistige Zurüstung ist es, was euch nottut; aber wenn ihr nach meinem Worte handelt, werdet ihr im Leben eurer Brüder Erregung verursachen, weil sich in euch der Geist mit all seinen Gaben und Kräften kundtun wird.

64. Wahrlich, Ich sage euch, die Geschichte des Spiritualismus wird in der Menschheitsgeschichte mit leuchtenden Lettern geschrieben werden.

65. Machte sich Israel nicht unsterblich durch die Befreiung vom ägyptischen Joch? Machten sich die Christen auf ihrem Siegeszug nicht durch die Liebe unsterblich? Ebenso werden sich die Spiritualisten unsterblich machen in ihrem Kampfe für die Freiheit des Geistes.

Mein Friede sei mit euch!