1. Ihr kommt an diesem Tag herbei, um des neuen Bundes zu gedenken, den ihr mit eurem Vater geschlossen habt. In dieser Gerichtszeit ist mein Geist unter euch gegenwärtig, um die ersten Rechenschaftsberichte über eure Arbeit, über eure Werke zu verlangen, und euch zu fragen, was ihr seit dem Augenblicke getan habt, an dem ihr Mir versprochen habt, mein Gesetz zu erfüllen: einander zu lieben.
2. Unter dieser Schar hier befinden sich die „Ersten“, denen Ich die Verantwortung für die „Felder“ und die „Arbeiter“ anvertraute, denen Ich das kristallklare Wasser der Brüderlichkeit übergab, damit sie mit ihm die „Bäume“ bewässern sollten.
3. Wirft euch euer Gewissen nichts vor? Hat sich euer Mund nur geöffnet, um zu beraten, zu lehren und zu leiten? Oder hat er drauflos geredet, vergleichbar einem zweischneidigen Schwert, das zur Rechten und zur Linken verletzt? Seid ihr auf dem geistigen Pfade gegangen und habt Spuren der Einigkeit, des Friedens und des guten Willens hinterlassen, oder habt ihr ihm schlechte Beispiele aufgeprägt?
4. Wenn mein Wort gelegentlich streng wird, dann nur, weil Ich nicht will, dass es im Schoße meines Volkes Lüge, Laster oder Betrug gibt. Wenn der, der eine Gemeinde leitet, schlechte Beispiele gibt, werden die, die ihm folgen, auf Hindernisse stoßen. In dieser Gerichtszeit werde Ich euch zu jedem Zeitpunkt die Frucht eurer Saat vor Augen führen. Fordert nicht meine Gerechtigkeit heraus, erinnert euch zuvor daran, dass Ich vor allem ein unversiegbarer Quell der Güte bin.
5. Ich kann euch nicht als kleine Kinder betrachten, denen man alle Unvollkommenheiten nachsieht; denn euer Geist, als er in dieser Zeit mit meiner Göttlichkeit einen Bund geschlossen hat, hatte zuvor schon einen großen Teil des Weges zurückgelegt. Wer in der Ersten Zeit ein Schüler meines Gesetzes war, in der Zweiten ein Jünger des Lehrwortes Jesu, muss im jetzigen Entwicklungsabschnitt dem Meister ähnlich werden.
6. Ich vertraue eurer Pflege die gute, angenehme und süße Frucht an, welche Leben gibt, damit sie euch den Gegensatz zu dem bitteren Geschmack und den Verheerungen spüren lässt, welche die Frucht vom Baume des Bösen unter den Menschen verursacht hat.
7. Ich sehe die Erde und die Gewässer mit Menschenblut befleckt, sehe die Menschen einander missachten, als ob sie Wesen verschiedener Gattung wären, und einander töten ohne Mitgefühl oder Mitleid. Dieser Baum des ehrgeizigen Machtstrebens und des Hasses ist von den Menschen großgezogen worden, und seine Früchte haben die Völker der Erde vergiftet. Lasst nicht zu, dass dieser Same in eure Mitte eindringt.
8. Heute könnte sich die Stimme Jesu nicht erheben und sagen: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“, denn euer Geist trägt das Wissen um meine Liebeslehre in sich.
9. Elias öffnete das Tor zu einem neuen Zeitalter, er bereitete die Wege des Herrn. Er hat euch vorbereitet, damit ihr die Erstlingsfrüchte meiner Offenbarung und meiner Unterweisung empfinget. Ergründet meine Lehren und bezeugt sie durch eure Werke.
10. In dieser Zeit ist das Sechste Siegel gelöst, sein Licht verbreitet sich über den Erdkreis, damit die Männer und Frauen, die meine Stimme hören, rechtzeitig erwachen und sich zum Kampfe erheben.
11. Der Weg ist ein einziger, ihr kennt ihn bereits. Ihr sollt ihm folgen, damit ihr niemals von ihm abirrt. Es ist eben jener Weg, den Ich euch vorzeichnete, seit ihr aus Mir hervorgegangen seid. In der gegenwärtigen Zeit habe Ich euch gewährt, in Versammlungsstätten zusammenzukommen, um meine Liebeslehren zu vernehmen, und damit ihr in ihnen die Menge der Bedürftigen empfangt, die Tag für Tag an eure Tür klopfen werden, welche die meine ist.
12. Wie sollt ihr euch an jedem neuen Tage innerlich einstellen, um die Bedürftigen zu empfangen? — Mit absoluter Demut, nicht mit Krone und Zepter der Eitelkeit.
13. Wenn dies Volk sich einmal geistig vereinigt hat, werde Ich auf dem ganzen Erdkreis davon Kunde geben.
14. Ich vertraue euch einen Teil meines Werkes an, welches weißer als die Schneeflocke und reiner als das Wasser eurer Quellen ist. Ich will, dass ihr es so erhaltet bis zum Ende des Entwicklungsweges.
15. Als ob eine Glocke im Innern eures Herzens geläutet hätte, so habt ihr euch heute erinnert, dass ein Tag der Gnade ist — ein Tag, an dem der Meister herabkommt, um mit seinen Jüngern zu sprechen. Mein Geist erscheint unter euch und öffnet sich wie ein Buch voller Weisheit. Euer Gewissen zeigt sich vor Mir wie eine blanke Seite, und darauf schreibe Ich meine Unterweisung.
16. Das Licht meines Geistes, das auf alle Materie und jeden Geist ausgegossen ist in Erfüllung einer Verheißung der ersten Zeiten, senkt sich auf das Verstandesvermögen dieser Erwählten, genannt Stimmträger, um euch die Göttliche Unterweisung vernehmbar zu machen.
17. Die einen nehmen meine Kundgebung voller Glauben auf, andere fühlen, während sie Mir zuhören, dass der Zweifel sich ihres Herzens bemächtigt hat. Doch Ich tadle sie nicht, denn der Zweifel wird sie dazu veranlassen, sich in das Studium meiner Lehre zu vertiefen, und dadurch werden sie schließlich auch zum Glauben finden.
18. Ein neues Leben erwartet die Menschen. Nicht etwa, dass die Natur sich verwandelt. Der Grund ist, dass die Menschheit, während sie sich mittels dieser Unterweisung vergeistigt, alles mit den Augen der Liebe, des Glaubens und der Barmherzigkeit betrachten wird, das heißt, dass der Mensch das Leben mittels des Geistes sehen wird. Wenn ihr heute das, was euch umgibt, erblickt, fühlt und urteilt ihr mit einem auf das Materielle ausgerichteten Verstand und einem selbstsüchtigen Herzen. Dieses Leben muss euch als ein Tränental erscheinen, als eine Welt der Sünden und zuweilen sogar als ein Ort der Strafe. Eure Augen entdecken keine Schönheiten, der Geist findet keinen Platz für sich, noch Nahrung oder Anregung. Doch wenn ihr den Geist sich aufschwingen lasst und er das, was euch umgibt und euch einhüllt, aus der Höhe betrachtet, werdet ihr euch vor eurem Vater beugen müssen und bekennen, dass ihr taub, blind und unempfindsam für seine göttliche Gegenwart gewesen seid, die sich in allem geistig oder materiell Existierenden offenbart.
19. Dann wird die Verbitterung von euch abfallen, und ihr werdet die Güte erkennen, die allem Geschaffenen entströmt, denn alles ist Frucht des Göttlichen Baumes.
20. Das Leid, das heute die Menschheit erduldet, kommt vom schlechten Gebrauch ihrer Willensfreiheit und durch ihren Ungehorsam gegenüber meinem Gesetze. Ihre letzten Früchte werden so bitter sein, dass sie dieselben weit von sich schleudern wird, und dies wird ihr die Augen für das Licht und das Herz für die Reue öffnen.
21. Macht den Körper gefügig und folgsam, damit er nicht ein Hindernis für euren Geist ist. Unterwerft ihn, bis ihr aus ihm das beste Werkzeug und den besten Mitarbeiter bei eurer geistigen Aufgabe gemacht habt. Lasst zu, dass das Licht, welches das Sechste Siegel ausstrahlt, sowohl den Geist, als auch das Fleisch betrachtet, denn ihr wisst ja, dass dies Licht sich auf alles Sein ergießt.
22. Begreift meine Unterweisungen, und ihr werdet meine guten Jünger sein, die — wenn die Stunde gekommen ist — ihre Brüder aufsuchen und die Offenbarung der Sieben Siegel darlegen sollen. Haltet eure Schritte nicht auf, weil ihr denkt, dass ihr wegen der Werke eures Fleisches meiner Gnade nicht würdig seid. Ich habe euch schon gesagt, dass ihr den rasenden Lauf dieses widerspenstigen und schwachen Geschöpfes aufhalten sollt, das euch auf Erden anvertraut worden ist, und dass ihr in diesem Kampfe Verdienste erwerbt, um meine Gnade zu erlangen.
23. Jetzt ist nicht die Stunde, dass ihr euch traurig oder beschämt fühlt wegen eurer Vergangenheit. Denkt nur daran, dass ihr euren Geist läutern müsst. Jetzt ist der Zeitpunkt da, dass ihr euch als die Glücklichsten auf Erden fühlen sollt, weil ihr das Göttliche Konzert meines Wortes vernehmt. Ja, Volk, mein Lichtstrahl wird zur Inspiration und zum menschlichen Worte, damit ihr in dieser Form meine Gegenwart habt. Hört auf, an eure Vergangenheit zu denken, und denkt stattdessen an eure Zukunft.
24. Bereitet eure Waffen der Liebe vor, um mit den menschlichen Ideen und Theorien zu kämpfen. Stärkt euer Herz im Glauben, damit ihr euch nicht klein, unwissend und schwach fühlt gegenüber denen, die ihr Gebildete und Gelehrte nennt; denn sie mögen etwas von Wissenschaft und von Religion verstehen, aber von meinen neuen Offenbarungen wissen sie nichts.
25. Wenn Ich eure Erneuerung gefordert habe, geschah es, damit der Verstand und das Herz, sobald sie rein sind, mein Göttliches Licht widerspiegeln können.
26. Ich habe gesehen, wie viele von euch mein Wort durchforscht und gerichtet haben; doch Ich habe euch deshalb nicht getadelt, weil Ich weiß, dass morgen unter denen, die Mich richten, die glühenden Jünger erstehen werden. Später werdet ihr auf eurem Wege lehren und werdet verspottet werden. Erinnert euch dann an die Unterweisung des Meisters, und statt euren Mitmenschen ihren Zweifel und ihren Spott übelzunehmen, sollt ihr ihnen vergeben, im Bewusstsein, dass unter ihnen jene sind, die ihr Urteil bereuen werden und zum Glauben kommen.
27. Niemand fühle sich dazu gezwungen, mein Soldat zu sein. Folgt Mir, sobald euer Wille fest ist und eure Liebe euch antreibt, meine Unterweisungen in die Tat umzusetzen. Die Zeit wird vergehen, und dann werdet ihr alles begreifen und würdigen, was euch der Herr in dieser Dritten Zeit gewährte, und ihr werdet dann Schmerz darüber empfinden, dass ihr nicht verständig und gehorsam wart, solange Ich euch mein Wort gab. Aber Ich gewähre euch einige weitere kurze Zeitabschnitte, damit ihr eure Fehler wiedergutmacht und die Zeit einholt, die ihr verloren habt.
28. Während die Welt euch mittels eures Körpers anzieht, ruft euch meine Stimme in die Geistigen Sphären, die ihr rein von jedem Schandflecken und von Licht erfüllt betreten sollt. Dort wird meine Stimme im Gewissen ertönen und euch sagen, ob ihr eure Aufgabe auf Erden erfüllt habt, und ob ihr schon eine weitere Stufe auf der Leiter zur geistigen Vollkommenheit aufwärtssteigen könnt.
29. An dem Tag, den ihr heute der Erholung widmet, komme Ich herab, um Mich an euch zu erfreuen. Es ist der Augenblick, an dem ihr besser erkennt, dass ihr nicht nur vom Brot leben könnt, sondern dass Ihr meines Wortes bedürft, das eure geistige Nahrung ist. Viele von euch kommen, um Mich zu hören, doch ihr glaubt nicht alle an meine Gegenwart. Manche würden es vorziehen, Mich zu sehen, statt Mich durch diese Verstandesorgane zu hören, oder wenigstens meine Stimme im Unendlichen, im Geistigen Raum zu vernehmen. Doch wie wollt ihr Mich geistig schauen und vernehmen, wenn ihr ganz und gar an die körperlichen Sinne gebunden seid? Darum sollt ihr an euch arbeiten, damit ihr jene hohe geistige Schwingung erreicht, von der Ich euch durch das Verstandesorgan des Menschen Kenntnis gebe. Nach dieser Zeit meiner Kundgabe in dieser Form sollt ihr in der Lage sein, meine Eingebung oder Inspiration von Geist zu Geist zu empfangen. Dies wird die vollkommene Geistverbindung sein.
30. Euch erstaunen die Fortschritte der Wissenschaft. Begreift, dass ihr vor einigen Jahrhunderten noch nicht geglaubt hättet, was der Mensch heute durch die Entwicklung des Geistes und die Beharrlichkeit seiner materiellen Natur verwirklicht hat.
31. Warum solltet ihr euch nicht geistig entwickeln, wenn ihr beharrlich seid? Wieso erhebt ihr den Anspruch, dass euch neue Lehren offenbart werden, wenn ihr die vergangenen noch nicht verstanden habt?
32. Die an mein Dasein Glaubenden und die Nicht-Gläubigen aller Zeiten hätten Mich heute lieber für menschliche Augen sichtbar betrachtet, in irgendeiner Gestalt materialisiert. Doch warum müsst ihr Mir eine Gestalt zuschreiben, obwohl Ich eine solche als Geist nicht habe? Ich bin sowohl für die Augen eures Körpers, als auch für die eures Geistes sichtbar und berührbar, aber es ist dafür nötig, dass ihr zu sehen versteht. Es ist ungerecht, dass ihr sagt, dass Gott sich vor euren Blicken verbirgt — wenn ihr sagt, dass Ich egoistisch bin, weil Ich Mich nicht von denen hören oder sehen lasse, die Ich Kinder meiner Göttlichkeit nenne. Ich bin immer bereit, Mich sehen zu lassen, aber da ihr euch gegenüber dem Geistigen für blind haltet, obwohl alles in eurer Reichweite liegt, vermögt ihr es nicht zu sehen und werdet ihr euch meiner Gegenwart nicht bewusst, obwohl ihr Mich berührt.
33. In jedem Zeitalter musste ein Gottgesandter kommen, um die Menschen zu lehren, ihren Herrn zu suchen, zu beten, Ihm Verehrung darzubringen, Ihn zu fühlen, zu schauen, zu hören und zu deuten. In dieser Zeit ist Elias gekommen, den Weg zu bereiten, damit der menschliche Geist die Gegenwart und die Offenbarung des Heiligen Geistes empfangen könnte.
34. Damit die Stimme und die Schritte Elias‘ in einer durch ihren Materialismus für jede geistige Offenbarung tauben Welt vernommen und empfunden würden, bereitete Ich einen Mann zu, welcher beim Erlangen der Lebensreife das Licht jenes großen Geistes durch sich kundgeben ließ, der ihn inspirierte, der wunderbare Werke durch seine Vermittlung vollbrachte und die Menschen durch sein Licht für das Kommen einer neuen Zeit vorbereitete. Elias musste den Weg bahnen, auf dem es viele Dornen, viel Unkraut und auch Felsbrocken gab. Es waren der religiöse Fanatismus, die Unwissenheit, die Verfolgung jeder Inspiration, die als neuartig angesehen wurde. Doch Elias inspirierte Gesetze, bereitete Herzen und säte einen Samen, der die Entfaltung einer göttlichen Offenbarung und die geistige Erfüllung eines Volkes förderte, welches im verborgensten Winkel der Welt die angezeigte Zeit erwartete, um sich an die Durchführung seiner Aufgabe zu machen.
35. Jener Mann, der von Mir erwählt wurde, damit er das Sprachrohr Elias‘ sei, hieß Roque Rojas. Er gab der Welt 1866 bekannt, dass sich ein neues Zeitalter für die Menschheit auftat, welches von demselben Gesetze regiert würde, das der Herr in den Drei Zeitepochen offenbart hat, in welchen Ich euch immer gesagt habe: Liebet einander!
36. Nur wenige vermochten die Gegenwart des Gottgesandten wirklich zu empfinden. Ein weiteres Mal war er die Stimme, die in der Wüste rief, und aufs neue bereitete er das Herz der Menschen für das bevorstehende Kommen des Herrn. So löste sich das Sechste Siegel, ließ seinen Inhalt schauen und ergoss sich als ein Strom von Gerechtigkeit und Licht über die Menschheit. So wurden viele Verheißungen und Prophetien erfüllt.
37. Elias erleuchtete wie Jesus und Moses die Augen eures Geistes, damit ihr den Vater schauen würdet. Moses lehrte euch: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Jesus sagte euch: „Liebet einander!“ Elias gebot euch, mehr und mehr Mitgefühl mit euren Brüdern zu haben, und fügte sogleich hinzu: „und ihr werdet meinen Vater in all seiner Herrlichkeit schauen.“
38. Es ist „Das Wort“, das in dieser Zeit zu euch spricht. Ich bin nicht Mensch geworden, dennoch könnt ihr Ähnlichkeit zwischen meiner früheren Manifestation und dieser entdecken: So wie die Wiege Jesu ärmlich war und sein Tod auf dem Kreuz der Sünde der Welt geschah, ebenso kann der Ort, an dem heute das Licht der Dritten Zeit geboren wurde, nicht ärmlicher und bescheidener sein, und das Kreuz, von dem aus Ich euch mein letztes Wort geben werde, wird der Mensch selbst sein, durch den Ich Mich kundtue.
39. Durch diesen Mittler, durch den Ich zu euch spreche, habe Ich gleichfalls Spott, Geißelung, Zweifel, Verwundung empfangen. So war es mein Wille, denn mein Kreuz seid jetzt ihr.
40. Heute sage Ich euch: Da sich eure Augen dem Lichte geöffnet haben, so erkennet, wie eure Welt, ihre Wissenschaft, ihre Moral und ihre Religionsgemeinschaften sich dem Ende ihres Daseins nähern. Von alledem wird nur der Geist überleben, der sich auf den Trümmern seines vergangenen Lebens zu einem neuen geistigen Zeitalter erheben wird.
41. Alle Zeichen, die als Ankündigung meiner neuen Offenbarung unter euch vorausgesagt waren, sind bereits in Erfüllung gegangen. Wird die Welt auf weitere Manifestationen warten, und daher weiterhin mein Kommen erwarten? Wird sie tun, was das jüdische Volk tat, das die Prophetien über das Kommen des Messias besaß, die Erfüllung derselben miterlebte, in seiner Mitte den Heiland empfing und ihn nicht erkannte und ihn noch immer erwartet? Diese Erfahrung ist zu schwer und leidvoll für diese Menschheit, als dass sie sich noch immer auf ihren Materialismus versteifen könnte.
Da die Vorzeichen und die Heimsuchungen in Erfüllung gegangen sind und Ich weder in der Synagoge noch in irgendeiner Kirche erschienen bin — ahnt da die Welt nicht, dass Ich Mich gegenwärtig an irgendeinem Ort offenbaren muss, da Ich nicht gegen mein Wort verstoßen kann?
42. Jünger, haltet an meiner Unterweisung fest, damit ihr morgen Zeugnis von Mir ablegt.
43. Fürchtet nicht das Elend, es ist nur vorübergehend, und in ihm sollt ihr beten und die Geduld Hiobs zum Vorbild nehmen. Der Überfluss wird zurückkehren, und dann werdet ihr nicht genug Worte haben, um Mir Dank zu sagen.
44. Wenn euch einmal Krankheit niederdrückt, o gesegnete Kranke, so verzweifelt nicht; euer Geist ist nicht krank. Erhebt euch im Gebet zu Mir, und euer Glaube und eure Vergeistigung werden euch die Gesundheit des Körpers zurückgeben. Betet in der Form, die Ich euch gelehrt habe: geistig.
45. Begreift, dass ihr das Licht eures Meisters habt. Jesus ist auch fernerhin das vollkommene Vorbild, dem ihr nacheifern sollt. Weder vor noch nach Ihm könnt ihr in der Welt ein gleiches Vorbild finden.
46. Jesus, der Christus, ist das klarste Lehrbeispiel gewesen, das Ich euch auf der Welt gab, um euch zu zeigen, wie groß die Liebe und die Weisheit des Vaters ist. Jesus war die lebende Botschaft, die der Schöpfer auf die Erde sandte, damit ihr die hohen Eigenschaften Dessen erkennen würdet, der euch erschuf.
Die Menschen sahen in Jehova einen zürnenden und unversöhnlichen Gott, einen schrecklichen und rachsüchtigen Richter; doch durch Jesus befreite Ich euch aus eurem Irrtum.
47. Seht im Meister die Mensch gewordene Göttliche Liebe. Er richtete alle eure Werke durch sein Leben der Demut, des Opfers und der Barmherzigkeit, doch statt euch mit dem Tode zu bestrafen, bot Er euch sein Blut an, um euch das wahre Leben erkennen zu lassen, das der Liebe. Jene göttliche Botschaft erleuchtete das Leben der Menschheit, und das Wort, das der Göttliche Meister den Menschen übergab, wurde zum Ursprung von Religionsgemeinschaften und Sekten, mittels derer die Menschen Mich gesucht haben und noch immer suchen. Doch wahrlich, Ich sage euch, sie haben den Inhalt dieser Botschaft noch nicht verstanden.
Die Menschheit gelangt zwar zu der Auffassung, dass die Liebe Gottes zu seinen Kindern unbegrenzt ist, da Er in Jesus aus Liebe zu den Menschen starb. Sie ist sogar innerlich bewegt von den Leiden Jesu vor seinen Richtern und Henkern, erkennt nach und nach auch in dem Sohn den Vater, aber den geistigen Gehalt, die Tragweite all dessen, was der Herr den Menschen durch jene Offenbarung sagen wollte, die in einer Jungfrau begann und in der „Wolke“ von Bethanien endete, ist bis heute nicht richtig gedeutet worden.
48. Ich musste auf derselben „Wolke“ wiederkommen, in der sich „Das Wort“ zum Vater erhob, um euch die Erklärung zu geben und den wahren Gehalt all dessen aufzuzeigen, was euch mit der Geburt, dem Leben, den Werken und dem Tode Jesu offenbart wurde.
49. Der Geist der Wahrheit, der damals von Christus Verheißene, ist diese Göttliche Kundgebung, welche die Finsternis erhellt und die Geheimnisse erklärt hat, die der Verstand oder das Herz der Menschen nicht zu durchdringen vermochte.
50. Mein Gesetz ist immer dasselbe, es ist das eine Mal nicht weniger tief als ein andermal. Euer Geist ist es, der zuweilen das Licht des Herrn besser widerspiegelt als ein anderes Mal. Dies ist abhängig von der Entwicklung, die euer Geist erreicht hat.
51. Heute sage Ich euch: Das geistige Festmahl erwartet euch, setzt euch zu Tische und esst von der Speise. Die Brotvermehrung habe Ich euch auch in dieser Zeit gewährt, denn Tausende und Abertausende lauschen derzeit meinem Worte in vielen Provinzen.
52. Ich vermache euch ein Erbe, ohne dass eure Sünde ein Grund wäre, euch für unwürdig zu halten. Die Pforten meines Reiches bleiben offen in Erwartung derer, die hernach ankommen werden. Da habt ihr meine Barmherzigkeit vor Augen, von der ihr nicht erwartet habt, dass sie soweit gehen würde, mit euch in Verbindung zu treten.
53. Jetzt, da in der Welt Mangel an Liebe ist — fühlt die reine Liebe eures Meisters, damit ihr von all euren Wunden genest.
54. Wenn euer Herz voll eitlem Samen, Unkraut und Disteln zu Mir kommt, werde Ich ihm vergeben, es läutern und zum Erblühen bringen. Ich erwarte nur, dass ihr aufwärts strebt, dann werde Ich euch alles offenbaren, was Ich für euren Geist noch in Bereitschaft halte. Doch wenn ihr dann Besitzer dessen seid, was Ich euch verspreche, sollt ihr keine Katakomben aufsuchen, um euch vor den Blicken der Menschen zu verbergen; im Gegenteil, ihr sollt in das Licht des Tages hinaustreten und in jener Helligkeit diese Wahrheit offenbaren. Öffnet euer Herz, euren Verstand und euer Gehör, damit ihr meine Lehren in euren Geist dringen lasst.
55. Auf welche Zeit wartet ihr, um von Mir zu lernen? Wartet ihr, bis das Jahr 1950 kommt, um aus eurem Schlummer zu erwachen? Nein, mein Volk, denn dann werdet ihr mein Wort nicht mehr vernehmen. Es ist notwendig, dass ihr zu der absoluten Überzeugung gelangt, dass ihr auf die Welt gekommen seid, um euren Brüdern zu dienen.
56. Ihr blickt einander an und erkennt, dass Ich aus Sündern, aus Unwissenden eine Gemeinschaft gebildet habe, und ihr fürchtet, in den Prüfungen nicht bestehen zu können. Doch Ich weiß, was Ich tue; eure Sache ist es allein, zu glauben, zu vertrauen und folgsam zu sein. Der Tag wird kommen, an dem ihr Mir den Samen darbringt, den Ich von euch gefordert habe.
57. Volk, bereite dich vor, lass zu, dass neue Menschenscharen zu euch kommen. Unter ihnen werden jene kommen, die meine Liebe erwählen wird, damit Ich durch ihre Vermittlung mein Wort verkünde; denn ihr wisst sehr wohl, dass nicht euer Verstand sie auswählen kann. Nur Ich kenne die Bestimmung und die Gaben eines jeden.
58. Reinigt euer Denken, richtet es empor, damit ihr euch in diesem Augenblicke mit den reinen Geistern vereinigt, die in meiner Nähe leben. Sendet ein Gebet empor, das von der Liebe zu Gott inspiriert ist, selbst von eurem Schmerz oder von der Reue für die begangenen Verfehlungen, wie auch vom Dank für die empfangenen Güter. Dies wird euren Geist dem Vater näherbringen.
59. Alles, was euch umgibt, zielt darauf ab, euch zu läutern, doch nicht alle haben es so aufgefasst. Lasst den Schmerz, den ihr aus eurem Leidenskelch trinkt, nicht unfruchtbar sein. Aus dem Schmerz könnt ihr Licht gewinnen, welches Weisheit, Sanftmut, Stärke und Empfindsamkeit ist.
60. Fürchtet nicht, dass ihr bei der Ankunft in der Geistigen Welt an das denken müsst, was ihr auf Erden gesündigt habt. Wenn ihr euch vom Schmerz reinwaschen lasst und die Reue aus eurem Herzen hervorbricht — wenn ihr darum ringt, eure Verfehlungen wiedergutzumachen, werdet ihr würdig und rein in meine Gegenwart gelangen, und niemand, nicht einmal euer Gewissen wird es wagen, eure vergangenen Unvollkommenheiten zu erwähnen.
61. In der vollkommenen Heimat gibt es für jeden Geist einen Ort, welcher in der Zeit oder in der Ewigkeit die Ankunft seines Besitzers erwartet. Auf der Stufenleiter der Liebe, der Barmherzigkeit, des Glaubens und der Verdienste werdet ihr einer nach dem andern in mein Reich gelangen.
62. Zeigt vor euren Kindern gute Beispiele, die ihnen als Stab auf ihrem Wege dienen, um ihren Aufstieg zu Mir fortzusetzen. Haltet sie nicht für geistig unbedeutend, weil ihr sie dem Körper nach als Kinder seht. Beobachtet sie, und ihr werdet erkennen, dass ihre Fähigkeiten entwickelter als die euren sind. Sie sollen meine Unterweisungen durch euch lernen, doch hernach werden sie euch lehren, sie zu ergründen.
63. Ihr, die ihr heute Jugendliche seid, werdet, wenn ihr ins Greisenalter gelangt, durch die neuen Generationen von Spiritualisten viele Wunder erlebt haben.
64. Ich sage den Familienvätern, dass sie ebenso, wie sie sich um die materielle Zukunft ihrer Kinder sorgen, sich auch um die geistige Zukunft kümmern sollen, aufgrund der Mission, die sie in dieser Hinsicht auf die Welt mitgebracht haben.
65. Bedenkt, dass diese Wesen, bevor sie ins Fleisch kamen, bereits für euch gebetet haben; sie haben euch beschützt und sind euch in eurem Lebenskampfe beigestanden. Jetzt kommt es euch zu, sie bei den ersten Schritten zu unterstützen, die sie mittels des schwachen Fleisches nach und nach auf Erden tun.
66. Kommt zu Mir, Jünger. Hier ist der Friede, nicht dessen Vortäuschung, welche die Welt euch gibt, sondern jener, der meinem Geiste entströmt. Erfüllt euer Herz mit ihm, damit ihr Mich vernehmen und verstehen könnt und meine Unterweisung hernach in die Tat umsetzt.
67. Eine bestimmte Anzahl von Herzen ist jedem meiner Arbeiter zugewiesen. Es ist das Land, das jeder von ihnen zu bearbeiten hat, damit es Früchte trägt und er Mir am Ende eine reiche Ernte vorweisen kann.
68. Niemand wäre fähig, einen Tempel zu errichten wie den, den Ich in eurem Geist aufbaue. Die Liebe des Universellen Schöpfers errichtet dies Heiligtum mit unendlicher Geduld. Dieser Tempel wird unzerstörbar sein, und während die von Menschenhand gemachten Tempel Stein für Stein unter dem Einfluss der Zeit und der Stürme zerfallen, wird dieser unerschütterlich fortbestehen, denn seine Fundamente werden in eurem Geiste verankert sein, und seine Türme werden das Reich der Himmel berühren.
Mein Friede sei mit euch!